Portrait von Ellen White
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Henochs Erfahrung
Henochs Erfahrung
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Von Henoch steht geschrieben, dass er fünfundsechzig Jahre alt war, als er einen Sohn zeugte und darauf dreihundert Jahre ein göttliches Leben führte. Während dem ersten Teil seines Lebens hatte er Gott gefürchtet und geliebt und seine Gebote gehalten. Nach der Geburt seines erstgebornen Kindes machte er eine höhere Erfahrung; er wurde in eine engere Verbindung mit Gott gezogen. Als er des Kindes Liebe zu seinem Vater, das einfache Vertrauen auf seinen Schutz sah, als er die tiefe Zärtlichkeit seines eigenen Herzens gegen den Erstgebornen empfand, da wurde dies ihm zum köstlichen Anschauungsunterricht von der wunderbaren Liebe Gottes zu den Menschen in der Hingabe seines Sohnes und von dem Vertrauen, welches Gottes Kinder in ihren himmlischen Vater setzen können. Die unermeßliche, unergründliche Liebe Gottes durch Christum wurde der Gegenstand seines Nachdenkens Tag und Nacht. Mit aller Kraft seiner Seele versuchte er, den Leuten, unter denen er wohnte, jene Liebe zu offenbaren. DE.43.1 Teilen

Henochs Wandel mit Gott bestand nicht etwa in einer Entzückung oder einem Gesicht, sondern übertrug sich auf alle Pflichten seines täglichen Lebens. Er wurde kein Einsiedler, der sich gänzlich von der Welt abschloß; hatte er doch gerade in der Welt ein Werk für Gott zu tun. In seiner Familie und in Unterhaltungen mit andern, als Ehemann und Vater, als Freund und Bürger war er der standhafte, unveränderliche Diener Gottes. DE.43.2 Teilen

Inmitten eines sehr tätigen Lebens hielt er beharrlich den Verkehr mit Gott aufrecht. Je schwerer und drängender die Arbeit war, desto beständiger und ernstlicher waren seine Gebete. Er zog sich zu gewissen Zeiten von aller Gesellschaft zurück. Hatte er eine zeitlang unter den Menschen verweilt und sich bemüht, ihnen durch Lehren und Beispiel nützlich zu sein, dann zog er sich zurück, um eine geraume Zeit die Einsamkeit zu genießen, denn ihn hungerte und dürstete nach jener wahren Erkenntnis, die Gott allein mitteilen kann. DE.43.3 Teilen

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Durch einen solchen Verkehr mit Gott spiegelte sich in Henoch mehr und mehr das göttliche Bild wider. Sein Gesicht erglänzte von einem heiligen Licht, ja von dem Licht, das auf Jesu Angesicht leuchtet. Wenn er von einem solchen Umgang mit Gott zurückkam, nahmen selbst die Gottlosen mit heiligem Schaudern die Eindrücke des Himmels auf seinem Angesicht wahr. DE.44.1 Teilen

Im Laufe der Jahrhunderte wurde sein Glaube stärker, seine Liebe inniger. Ihm war das Gebet, was das Atmen dem Körper ist. Er lebte in der Atmosphäre des Himmels. DE.44.2 Teilen

Als ihm die Ereignisse der Zukunft enthüllt wurden, wurde er ein Prediger der Gerechtigkeit, der allen, die den Warnungsworten lauschen wollten, Gottes Botschaft überbrachte. Gerade in dem Lande, wo Kain versucht hatte, vor der Gegenwart Gottes zu fliehen, verkündigte der Prophet Gottes die wunderbaren Offenbarungen, die ihm im Gesicht mitgeteilt worden waren. „Siehe,“ erklärte er, „der Herr kommt mit vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Gottlosen um alle Werke ihres gottlosen Wandels.“ Judas 14.15. DE.44.3 Teilen

Die Kraft Gottes, die das Wirken seines Knechtes begleitete, wurde von allen, die ihn hörten, verspürt. Einige achteten auf die Warnungen und wandten sich von ihren Sünden ab, aber die Menge spottete über die feierliche Botschaft. Gottes Diener sollen der Welt in den letzten Tagen eine ähnliche Botschaft bringen, die auch von der Mehrheit mit Unglauben und Spott aufgenommen werden wird. DE.44.4 Teilen

Als ein Jahr nach dem andern vorüberging, wurde die Flut der menschlichen Sünde immer größer und die Wolken des göttlichen Gerichts wurden immer dunkler. Aber Henoch, der Glaubenszeuge, verfolgte seinen Pfad, warnte, bat, lehrte und bemühte sich, den Strom der Übertretungen einzudämmen und die Pfeile der Rache aufzuhalten. DE.44.5 Teilen

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Die Menschen jenes Geschlechts spotteten über die Torheit dessen, der nicht danach trachtete, Gold und Silber anzuhäufen oder hier Besitztümer zu sammeln; Henochs Herz war auf ewige Schätze gerichtet. Er hatte die himmlische Stadt geschaut, hatten den König in seiner Herrlichkeit inmitten von Zion gesehen, und je mehr die herrschende Bosheit um sich griff, desto sehnlicher verlangte ihn nach der Stadt Gottes. Während er noch auf Erden weilte, lebte er durch den Glauben in dem Reich des Lichts. DE.45.1 Teilen

„Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matthäus 5,8. Dreihundert Jahre hatte Henoch nach Reinheit des Herzens getrachtet, auf dass er im Einklang mit dem Himmel sein möchte. Drei Jahrhunderte hatte er ein göttliches Leben geführt. Tag für Tag hatte er sich nach einer engeren Verbindung mit Gott gesehnt; immer inniger war sein Verkehr mit ihm geworden, bis Gott ihn zu sich nahm. Er hatte an der Schwelle der Ewigkeit gestanden, nur ein Schritt noch zwischen ihm und dem Lande der Gesegneten; aber jetzt hatten sich die Tore geöffnet, der so lange auf Erde geführte Wandel mit Gott wurde fortgesetzt, und er ging ein durch die Tore der heiligen Stadt — der erste der Menschenkinder, der sie betreten durfte. DE.45.2 Teilen

„Durch den Glauben ward Henoch weggenommen, dass er den Tod nicht sähe, ... denn vor seinem Wegnehmen hat er Zeugnis gehabt, dass er Gott gefallen habe.“ Hebräer 11,5. DE.45.3 Teilen

Zu einer solchen Gemeinschaft beruft der Herr auch uns. Wie Henoch müssen auch die Menschen, welche bei der Wiederkunft Christi erlöst werden, einen heiligen Charakter haben. DE.45.4 Teilen

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