Portrait von Ellen White
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Oberflächliche Kenntnisse
Oberflächliche Kenntnisse
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Ein junger Prediger darf sich nicht zufriedengeben mit einer oberflächlichen Kenntnis der Wahrheit, weiß er doch nicht, wo es von ihm verlangt werden mag, Zeuge für Gott zu sein. Es werden viele vor Könige und Gelehrte der Welt gestellt werden, um sich ihres Glaubens wegen zu verantworten. Die nur eine oberflächliche Kenntnis der Wahrheit besitzen, werden nie Arbeiter sein, die sich nicht zu schämen brauchen; sie werden verwirrt und nicht imstande sein, deutlich die Schrift zu erklären. DE.82.1 Teilen

Es ist eine traurige Tatsache, dass der Fortschritt des Werkes durch den Mangel an ausgebildeten Arbeitern gehindert wird. Viele besitzen nicht die moralischen und geistigen Fähigkeiten; sie strengen ihren Verstand nicht an und graben nicht nach dem verborgenen Schatz. Und weil sie nur von oben abschöpfen, so gewinnen sie auch nur das Wissen, das an der Oberfläche liegt. Meinen sie, dass sie unter schwierigen Verhältnissen imstande sein werden, eine wichtige Stellung einzunehmen, wenn sie es vernachlässigt haben, sich für ihren Beruf zu schulen und zu üben? Bilden sie sich ein, polierte Werkzeuge in der Hand Gottes zur Errettung von Seelen zu sein, wenn sie die ihnen zu Gebote stehenden Gelegenheiten nicht wahrgenommen haben, für ihr Werk geschickt zu werden? Gottes Sache fordert vielseitige Männer, die ersinnen, planen, aufbauen und einteilen können. Die, welche die Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten des Werkes für diese Zeit anerkennen, werden ihr Äußerstes versuchen, durch ernstes Studium so viel Wissen wie nur möglich aus dem Worte Gottes sich anzueignen, um dies im Dienst für bedürftige, sündenkranke Seelen zu verwenden. DE.82.2 Teilen

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Ein Prediger darf nie meinen, er habe genug gelernt und dürfe jetzt in seinen Bestrebungen nachlassen. Er muss die Ausbildung sein ganzes Leben hindurch fortsetzen, muss jeden Tag lernen und die erworbenen Kenntnisse anwenden. DE.83.1 Teilen

Wer sich zum Predigtamt ausbildet, darf nie vergessen, dass die Vorbereitung des Herzens das allerwichtigste ist, deren Stelle keine Ausbildung des Verstandes oder theologische Schulung einnehmen kann. Die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit müssen in das Herz des Arbeiters dringen und seinen Wandel reinigen, ehe das Licht vom Throne Gottes durch ihn hindurchleuchten kann zu denen, die in der Finsternis sind. DE.83.2 Teilen

In der Nacht zogen manche Szenen vor meinem Geiste vorüber, und viele Punkte des Werkes, das wir für unsern Meister, dem Herrn Jesum Christum, tun sollen, wurden mir klar. Einer mit Machtvollkommenheit redete Worte, und ich will versuchen, die Belehrungen betreffs des Werkes, das geschehen muss, wiederzugeben. Der himmlische Bote sagte: DE.83.3 Teilen

Das Predigtamt leidet darunter, dass Männer sich anmaßen zu predigen, ohne die nötige Vorbereitung für dies Werk genossen zu haben. Viele haben ein Versehen gemacht, indem sie ihr Beglaubigungsschreiben als Prediger annahmen. Sie werden sich entschließen müssen, eine für sie geeignetere Arbeit als das Predigen des Wortes aufzunehmen. Sie werden vom Zehnten bezahlt, aber ihre Anstrengungen sind gering, und man sollte sie nicht aus dieser Kasse bezahlen. In vielen Fällen verliert das Predigtamt seinen heiligen Charakter. DE.83.4 Teilen

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Wer zum Dienst des Wortes berufen ist, muss ein treuer, sich selbst vergessender Arbeiter sein. Gott beruft Männer, die sich voll bewußt sind, dass ernste Anstrengungen gemacht werden müssen, Männer, die mit Nachdenken, Eifer, Klugheit, Fähigkeit und den Eigenschaften des Charakters Christi an die Arbeit gehen. Die Seelenrettung ist ein großes Werk, welches die Anwendung einer jeden Fähigkeit, jeder Gnadengabe verlangt. Wer daran beteiligt ist, sollte beständig geschickter darin werden, sollte ein ernstliches Verlangen haben, seine Kräfte zu stärken, wissend, dass er schwach sein wird, wenn er nicht beständig an Gnade zunimmt. Er muss danach trachten, immer größere Erfolge in seiner Arbeit zu haben. Wenn unsre Arbeiter in der Weise wirken, werden sie Früchte zeitigen. Viele Seelen werden für die Wahrheit gewonnen werden. DE.84.1 Teilen

Höher als der höchste menschliche Gedanke reichen kann, ist Gottes Ideal für seine Kinder. Gottseligkeit — Gottähnlichkeit — ist das zu erreichende Ziel. Vor dem Schüler liegt ein Pfad beständigen Fortschritts. Er hat ein Ziel zu erlangen, ein Vorbild zu erreichen, welches alles einschließt, was gut, rein und edel ist. Er wird so schnell und so weit als möglich in jedem Zweig wahrer Erkenntnis Fortschritte machen. Erziehung 16.17. DE.84.2 Teilen

Junge Leute finden in der Kolportage eine der besten Gelegenheiten, die Fähigkeit fürs Predigtamt zu erwerben. Sie können in Dörfer und Städte gehen, um Bücher abzusetzen, welche die Wahrheit für diese Zeit enthalten. Dabei ist ihnen Gelegenheit gegeben, Worte des Lebens zu sprechen, und die auf diese Weise ausgestreuten Samenkörner werden aufgehen und Frucht bringen. Durch den Umgang mit Leuten und das Vorführen unsrer Bücher werden sie sich Erfahrungen sammeln, die sie nicht durchs Predigen erlangen können. DE.84.3 Teilen

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Gehen junge Leute mit dem innigen Verlangen, ihren Mitmenschen zu helfen, in die Kolportage, dann wird als Folge ihrer Anstrengung eine Ernte für den Herrn eingeheimst werden. Dann können sie als Missionare hinausgehen, um die gegenwärtige Wahrheit zu verkündigen, und wenn sie beständig um zunehmendes Licht und um die Führung des Heiligen Geistes bitten, werden sie wissen, zu rechter Zeit zu Müden Worte zu reden. Sie sollten jede Gelegenheit benutzen, um Liebesdienste zu verrichten, indem sie daran denken, dass sie Aufträge für den Herrn besorgen. DE.85.1 Teilen

Alle, die eine Gelegenheit wünschen, wirklich dem Herrn zu dienen, und sich rückhaltlos Gott hingeben wollen, finden in der Kolportage mancherlei Anlaß, über das zukünftige unsterbliche Leben zu sprechen. Die auf diese Weise gewonnene Erfahrung wird angehenden Predigern von größtem Werk sein. DE.85.2 Teilen

Durch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes werden sowohl Männer als auch Frauen zu Hirten der Herde Gottes befähigt. Indem sie den Gedanken hegen, dass Christus ihr Begleiter ist, werden sie inmitten aller schwierigen Erfahrungen und Proben eine heilige Scheu, eine feierliche Freude empfinden. Sie werden lernen, während der Arbeit zu beten, werden sich in Geduld, Freundlichkeit, Güte und Behilflichkeit üben und sich wahrer christlicher Höflichkeit befleißigen, indem sie daran denken, dass Christus, ihr Begleiter, kein Wohlgefallen hat an harten, unfreundlichen Worten oder Gefühlen. Ihre Reden werden gereinigt; die Kraft der Sprache wird als eine köstliche Gabe geschätzt, die ihnen zu einem hohen und heiligen Werk verliehen ist. DE.85.3 Teilen

Der menschliche Vertreter wird es lernen, den göttlichen Begleiter, mit dem er in Verbindung steht, darzustellen. Dem Heiligen, den er nicht sieht, wird er Achtung und Verehrung erweisen, weil er sein Joch trägt und seine reine und heilige Art und Weise lernt. Wer an diesen göttlichen Begleiter glaubt, wird sich entwickeln; er wird mit Kraft ausgerüstet werden, die Botschaft der Wahrheit in heilige Schönheit zu kleiden. Testimonies for the Church VI, 322. DE.85.4 Teilen

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Tut Fleiß daran, ihr jungen Leute, den Herrn zu erkennen, und ihr werdet erfahren, dass er „hervorbrechen“ wird „wie die schöne Morgenröte“. Hosea 6,3. Trachtet beständig danach, euch zu vervollkommnen. Sucht ernstlich enge Gemeinschaft mit dem Erlöser. Lebt im Glauben an Christum. Tut das Werk, welches er tat. Lebt, um Seelen zu retten, für die er sein Leben dahingab. Versucht in jeglicher Weise allen behilflich zu sein, mit denen ihr in Berührung kommt ... Redet mit eurem älteren Bruder, der eure Ausbildung „Gebot an Gebot, Regel an Regel, hier ein wenig, dort ein wenig“ (Jesaja 28,10) vervollständigen will. Die enge Verbindung mit dem, der sich selbst zum Opfer hingab, um eine verlorne Welt zu erretten, wird euch zu wohlgefälligen Dienern Christi machen. DE.86.1 Teilen

Junge Leute, die ins Predigtamt einzutreten wünschen oder dies schon getan haben, sollten mit jeder Kette prophetischer Geschichte und mit jeder von Christo gegebenen Lehre vertraut sein. Das Verständnis nimmt durch tätigen Gebrauch an Kraft, Ausdehnung und Schärfe zu. Wenn der Geist nicht arbeitet, wird er schwach. Er muss zum Denken geschult werden, gewohnheitsgemäß sich des Nachdenkens befleißigen, sonst wird er viel von seinem Denkvermögen einbüßen. Der junge Prediger muss um das Verständnis der schweren Aufgaben im Worte Gottes ringen, dann wird sein Verstand völlig geweckt werden. Wenn er die großen Wahrheiten der Heiligen Schrift fleißig erforscht, wird er befähigt, Predigten zu halten, welche eine deutliche, bestimmte Botschaft enthalten, und die seinen Hörern helfen, den rechten Weg zu wählen. DE.86.2 Teilen

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Ein Prediger, der es unternimmt, die Wahrheit zu lehren, wenn er nur eine oberflächliche Kenntnis des Wortes Gottes besitzt, betrübt den Heiligen Geist. Wer aber mit geringen Kenntnissen beginnt, das zu sagen, was er weiß und gleichzeitig sein Wissen zu erweitern sucht, wird befähigt, ein größeres Werk zu tun. Je mehr Licht er in seine eigne Seele aufnimmt, desto mehr himmlische Erleuchtung kann er andern mitteilen. DE.87.1 Teilen

Im Predigtamt sollte sich keine Schwäche bekunden; die Botschaft der Wahrheit, die wir verkündigen, ist allgewaltig. Aber viele Prediger befassen sich nicht mit der Aufgabe, die tiefen Gedanken Gottes zu erforschen. Wollen sie tatkräftig in ihrem Dienst sein und Erfahrungen erlangen, die sie befähigen, andern zu helfen, dann müssen sie ihre gewohnte Trägheit im Denken überwinden. Wenn sie mit ganzem Herzen sich der Aufgabe widmen, die Schrift zu erforschen, werden sie eine neue Kraft in sich verspüren. Das Göttliche bekennt sich zu den menschlichen Bemühungen, wenn die Seele nach Gott dürstet, und das verlangende Herz kann sagen: „Sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung.“ Psalm 62,6. DE.87.2 Teilen

Prediger, die erfolgreich zum Heil von Seelen wirken wollen, müssen Bibelforscher und Gebetsmenschen sein. Es ist eine Sünde, nachlässig im Studium des Wortes zu sein, während man es unternimmt, andere zu lehren. Wer den Werk von Seelen erkennt, weiß, dass für ihn zuviel auf dem Spiel steht, um es zu wagen, achtlos auf seinen Fortschritt in göttlicher Erkenntnis zu sein, und er flieht zu der Feste der Wahrheit, wo er Weisheit, Kenntnis und Kraft erhalten kann, die Werke Gottes zu wirken. Er wird nicht ruhen, bis er die Salbung von oben empfängt. DE.87.3 Teilen

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Indem der Diener Christi das Wort Gottes zu seinem beständigen Begleiter macht, gewinnt er mehr Fähigkeit zu wirken. Indem er beständig an Weisheit zunimmt, wird er besser befähigt, Christum darzustellen. Er wird im Glauben gestärkt und kann den Ungläubigen einen Beweis von der Fülle der Gnade und Liebe, wie sie in Christo ist, geben. Sein Geist ist eine Schatzkammer, aus welcher er nehmen kann, um die Notdurft andrer zu versorgen. Durch das Werk des Heiligen Geistes wird die Wahrheit seinem Gemüt eingeprägt und alle, die von ihm die Wahrheit hören und für die er eines Tages verantwortlich ist, werden sehr gesegnet. Wer auf diese Weise zum Predigtamt tüchtig wird, ist der Belohnung sicher, die denen verheißen ist, die viele zur Gerechtigkeit weisen. DE.88.1 Teilen

Das Lesen von Büchern über unsre Glaubensanschauungen oder von Beweisführungen darüber aus der Feder andrer ist ein vortreffliches und wichtiges Hilfsmittel, gibt aber dem Geiste nicht die größte Stärke. Die Bibel ist das beste aller Bücher zur Ausbildung unsres Verständnisses. Durch das Forschen in ihr wird mehr als durch das Studium aller Gegenstände, die in der menschlichen Philosophie eingeschlossen sind, der Geist angeregt, das Gedächtnis gestärkt und der Verstand geschärft. Die großen Lehren, welche die Heilige Schrift vorführt, die würdevolle Einfachheit, mit der sie diese behandelt, das Licht, welches sie auf die hohen Aufgaben des Lebens wirft, bringen dem Verstand Kraft und Stärke. DE.88.2 Teilen

Wer in dem großen, uns bevorstehenden Kampf Christo treu bleiben will, muss tiefer eindringen als in die Meinungen und Lehren der Menschen. Meine Botschaft an bejahrte und junge Prediger ist: Bewahrt mit Eifersucht die Zeit des Gebets, des Bibelstudiums und der Selbstprüfung. Sondert einen Teil jeden Tages zum Forschen in der Schrift und zum Verkehr mit Gott ab, so werdet ihr geistliche Kraft gewinnen und zunehmen an Gnade bei Gott. Er allein kann euch mit edlen Bestrebungen erfüllen, kann euren Charakter nach dem göttlichen Ebenbilde umgestalten. Kommt ihm nahe im ernsten Gebet, dann wird er eure Herzen mit hohen und heiligen Absichten, mit einem tiefen, aufrichtigen Verlangen nach Reinheit und Klarheit der Gedanken erfüllen. DE.88.3 Teilen

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In der Vorbereitung aufs Predigtamt sollten junge Leute mit älteren Predigern vereint wirken. Die sich im tätigen Dienst Erfahrung gesammelt haben, müssen junge, unerfahrene Prediger mit ins Erntefeld nehmen, um sie zu unterweisen, erfolgreich zur Bekehrung von Seelen zu wirken. Freundlich und liebevoll müssen diese älteren Diener den jüngeren helfen, sich auf das Werk vorzubereiten, zu dem der Herr sie beruft. Die jungen Leute wiederum sollten den Rat ihrer Lehrer achten, ihre Hingabe ehren und daran denken, dass die langen Arbeitsjahre ihnen Weisheit verliehen haben. DE.89.1 Teilen

Petrus hat den Beamten von Gemeinden und Vereinigungen in folgenden Worte einen weisen Rat gegeben: „Weidet die Herde Christi, die euch befohlen ist, und sehet wohl zu, nicht gezwungen, sondern willig; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund; nicht als die übers Volk herrschen, sondern werdet Vorbilder der Herde. So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unverwelkliche Krone der Ehren empfangen. Desgleichen ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten. Allesamt seid untereinander untertan und haltet fest an der Demut. Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ 1.Petrus 5,2-5. DE.89.2 Teilen

Die älteren Diener des Worts müssen Erzieher sein und sich wohl unter der Zucht Gottes halten. Die jungen Leute müssen es als ein Vorrecht betrachten, unter den älteren Arbeitern lernen zu dürfen und müssen jede Last, soweit es ihre Jugend und Erfahrung erlaubt, auf sich nehmen. In der Weise erzog Elia die Jünglinge Israels in den Prophetenschulen, und die jungen Leute sollten heute eine ähnliche Ausbildung genießen. Freilich ist es nicht möglich, in jeder Einzelheit der Jugend zu raten, wie sie handeln soll, aber sie muss von den älteren Arbeitern gewissenhaft unterwiesen und gelehrt werden, immer zu dem aufzuschauen, der der Anfänger und Vollender unsres Glaubens ist. DE.89.3 Teilen

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Der Apostel Paulus erkannte die Wichtigkeit, jüngere Kräfte einzuarbeiten. Nachdem eine Missionsreise beendet war, besuchten er und Barnabas wiederum die Gemeinden, die sie gegründet hatten, und erwählten Männer als Begleiter, um sie in gleicher Weise zur Verkündigung des Evangeliums auszubilden. DE.90.1 Teilen

Paulus betrachtete es als einen Teil seiner Aufgabe, junge Männer zum Evangeliumsdienst auszubilden. Er nahm sie mit auf seine Missionsreisen, und sie erwarben dadurch eine Erfahrung, die sie später befähigte, verantwortliche Posten zu bekleiden. Wenn er von ihnen getrennt war, hatte er stets ein Augenmerk auf ihre Arbeit, und seine Briefe an Timotheus und Titus beweisen, wie sehr er ihren Erfolg wünschte. „Was du von mir gehört hast durch viele Zeugen,“ schrieb der Apostel an Timotheus, „das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren.“ 2.Timotheus 2,2. DE.90.2 Teilen

Diese Eigenheit der Wirkungsweise Pauli enthält für die heutigen Prediger noch eine wichtige Lehre. Erfahrene Arbeiter tun ein edles Werk, wenn sie jüngere Männer anleiten und die Last auf ihre Schultern legen, anstatt zu versuchen, alle Bürden selbst zu tragen. Es ist Gottes Wille, dass Männer, die sich in seinem Werk Erfahrung gesammelt haben, jüngere zum Dienst für ihn erziehen. DE.90.3 Teilen

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Der angehende Arbeiter darf sich aber nicht so von den Ideen und Meinungen dessen beherrschen lassen, dem er anvertraut ist, dass er seine eigne Persönlichkeit dadurch einbüßt oder sein eignes Urteil ihm verloren geht und er es nicht wagt, selbst zu überlegen, sondern einfach das ausführt, was ihm gesagt wird, ohne Recht und Unrecht zu unterscheiden. Es ist sein Vorrecht, selbst von dem großen Lehrer zu lernen. Verfolgt derjenige, mit dem er zusammenwirkt, einen Weg, der nicht in Einklang mit einem „So spricht der Herr“ zu bringen ist, dann soll er sich nicht irgendwo anders hinwenden, sondern zu seinem Vorgesetzten gehen, ihm die Sache unterbreiten und seine eigne Meinung frei aussprechen. Auf diese Weise kann der Schüler dem Lehrer zum Segen werden. Er muss seine Pflicht gewissenhaft erfüllen. Gott wird ihn nicht ungestraft lassen, wenn er stillschweigend eine verkehrte Handlungsweise übersieht, wäre der Einfluß oder die Verantwortlichkeit des Betreffenden auch noch so groß. DE.91.1 Teilen

Den jungen Leuten wird geraten, sich den älteren Bannerträgern anzuschließen, damit sie gestärkt und belehrt werden können von diesen Getreuen, die schon so manche Kämpfe bestanden und zu denen durch das Zeugnis des Heiligen Geistes Gott oft gesprochen, ihnen den rechten Weg gezeigt und den verkehrten verworfen hat. Entstehen dem Volke Gottes Gefahren, welche seinen Glauben auf die Probe stellen, dann sollen diese Pionierarbeiter ihre Erfahrungen der Vergangenheit berichten, wenn in ebensolchen Fällen die Wahrheit bezweifelt und fremdartige Anschauungen, die nicht von Gott stammen, hineingebracht wurden. Heute sucht Satan Gelegenheiten, die Denkmäler der Wahrheit — die Marksteine, die am Wege entlang errichtet worden sind — niederzureißen, und wir bedürfen dringend der Erfahrung der bejahrten Diener des Herrn, die ihr Haus auf dem festen Felsen gebaut und durch böse und gute Gerüchte standhaft die Wahrheit hochgehalten haben. DE.91.2 Teilen

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Junge Leute sollen ins Predigtamt treten als Mitarbeiter Jesu, die sein Leben der Selbstverleugnung und Aufopferung mit ihm teilen und die Worte des Meisters zum Ausdruck bringen: „Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien.“ Johannes 17,19. Übergeben sie sich ohne Rückhalt dem Herrn, so wird er ihnen helfen, seinen Plan der Seelenrettung auszuführen. Der junge Mann, der ins Lehramt eingetreten ist, muss sich über seinen Beruf klar werden und sich entschließen, seine Zeit, seine Kräfte und seinen Einfluß dem Werke zu weihen, sich wohl bewußt, unter welchen Bedingungen er dem Erlöser dient. DE.92.1 Teilen

Die Bannenträger fallen, und junge Leute müssen vorbereitet sein, die leer werdenden Plätze auszufüllen, damit die Wahrheit ungehindert verkündigt werden kann. Die Angriffsfront muss ausgedehnt werden. Wer Jugend und Kraft besitzt, muss in die dunklen Gegenden der Erde gehen, Sünder zur Umkehr aufzufordern. Aber sie müssen erst den Tempel ihrer Seele von aller Unreinigkeit säubern und Christo den Thron in ihrem Herzen einräumen. DE.92.2 Teilen

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