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Die Notwendigkeit der Standhaftigkeit
Die Notwendigkeit der Standhaftigkeit
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Pauli Brief an Timotheus enthält viele Lehren für junge Prediger. Der Apostel betonte die Notwendigkeit der Standhaftigkeit im Glauben. „Um solcher Ursache willen“, schrieb er, „erinnere ich dich, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Frucht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. Darum so schäme dich nicht des Zeugnisses unsers Herrn, noch meiner, der ich sein Gebundener bin, sondern leide mit für das Evangelium wie ich nach der Kraft Gottes.“ DE.94.4 Teilen

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Paulus bat Timotheus, daran zu denken, dass er „mit einem heiligen Ruf“ berufen worden war, die Kraft dessen zu verkündigen, der „das Leben und ein unvergänglich Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium, für welches“, erklärte er, „ich gesetzt bin als Prediger und Apostel und Lehrer der Heiden. Um dieser Ursache willen leide ich auch solches; aber ich schäme mich dessen nicht; denn ich weiß, an wen ich glauben, und bin gewiß, er kann mir bewahren, was mir beigelegt ist, bis an jenen Tag.“ 2.Timotheus 1,6-12. DE.95.1 Teilen

Paulus hatte während der langen Zeit seines Wirkens in seiner Treue gegen seinen Heiland niemals gewankt. Wo er auch war — ob vor finster blickenden Pharisäern oder vor der römischen Obrigkeit, ob vor dem wilden Pöbel zu Lystra oder den überführten Sündern im mazedonischen Kerker, ob er mit den entsetzten Seeleuten auf dem gescheiterten Schiffe verhandelte oder allein vor Nero stand, um sich zur Erhaltung seines Lebens zu verteidigen — er hatte sich nie der Sache geschämt, für die er eintrat. Der eine große Zweck seines christlichen Lebens war, dem zu dienen, dessen Name ihn einst mit Verachtung erfüllt hatte, und von diesem Ziel hatte ihn weder Widerstand noch Verfolgung abzubringen vermocht. Sein Glaube, durch Übung gestärkt und durch Opfer geläutert, erhielt und stärkte ihn. DE.95.2 Teilen

„So sei nun stark, mein Sohn,“ fuhr Paulus fort, „durch die Gnade in Christo Jesu. Und was du von mir gehört hast durch viele Zungen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind auch andre zu lehren. Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi.“ 2.Timotheus 2,1-3. DE.95.3 Teilen

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Der wahre Diener Gottes wird nicht Mühsalen oder Verantwortlichkeiten aus dem Wege gehen. Von der Quelle, die für solche nie versiegt, die ernstlich nach göttlicher Kraft suchen, gewinnt er Kraft, die ihn in den Stand setzt, den Versuchungen entgegenzutreten und sie zu überwinden und die Pflichten zu erfüllen, die Gott auf seine Schultern legt. Die Beschaffenheit der Gnade, die er empfängt, erweitert sein Aufnahmevermögen für die Erkenntnis Gottes und seines Sohnes. Seine Seele geht auf in dem Verlangen, dem Meister wohlgefälligen Dienst zu tun. Und während er auf dem christlichen Pfad weiterschreitet, wird er stark „durch die Gnade in Christo Jesu“. Diese Gnade ermöglicht es ihm, ein treuer Zeuge der Dinge zu sein, die er gehört hat. Er verachtet oder vernachlässigt nicht die Erkenntnis, die Gott ihm verliehen hat, sondern vertraut diese ihm zuteil gewordene Kenntnis treuen Menschen an, die wiederum andre lehren. DE.96.1 Teilen

In diesem letzten Brief an Timotheus hält Paulus seinem jüngeren Mitarbeiter ein hohes Ideal vor, indem er auf die ihm als einem Diener Christi zufallenden Pflichten hinweist. „Befleißige dich, Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter,“ schrieb der Apostel, „der da recht teile das Wort der Wahrheit.“ „Fliehe die Lüste der Jugend; jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den Herrn anrufen von reinem Herzen. Aber der törichten und unnützen Fragen entschlage dich; denn du weißt, dass sie nur Zank gebären. Ein Knecht aber des Herrn soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaft, der die Bösen tragen kann und mit Sanftmut strafe die Widerspenstigen, ob ihnen Gott dermaleinst Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen.“ 2.Timotheus 2,15.22-25. Das Wirken der Apostel 474-476. DE.96.2 Teilen

„Sondern in allen Dingen beweisen wir uns als die Diener Gottes.“ 2.Korinther 6,4. DE.96 Teilen

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Um ein erfolgreicher Prediger zu sein, bedarf es mehr als Bücherweisheit. Wer Seelen zu gewinnen sucht, braucht Heiligung, Lauterkeit, Umsicht, Fleiß, Tatkraft und Takt. Besitzt er diese, so ist er kein minderwertiger Diener des Herrn; im Gegenteil, er wird einen hervorragenden Einfluß zum Guten ausüben. DE.97.1 Teilen

Christus stellte seine Wünsche und sein Verlangen ganz in den Dienst seiner Mission, die das Ehrenzeichen des Himmels trug, und ordnete alles dem Werk unter, um deswillen er in die Stadt gekommen war. Als seine Mutter ihn als Knaben in der Schule der Rabbiner fand und zu ihm sagte: „Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht,“ antwortete er — und seine Antwort ist der Schlüssel zu seinem Lebenswerk: „Was ist’s, dass ihr mich gesucht habt? Wisset ihr nicht, dass ich sein muss in dem, das meines Vaters ist?“ Lukas 2,48.49. DE.97.2 Teilen

Diese Hingabe, diese Weihe und diese Unterwerfung unter die Forderungen des Wortes Gottes, wie Christus sie bekundete, muss auch in seinen Dienern offenbar werden. Er verließ seine Heimat der Sicherheit und des Friedens, entäußerte sich der Herrlichkeit, die er beim Vater hatte, ehe die Welt gemacht war, stieg herab vom Thron des Weltalls und ging hinweg, ein leidender, versuchter Mensch, hinweg in die Einsamkeit, um mit Tränen zu säen und mit seinem Blut den Samen des Lebens für eine verlorne Welt zu begießen. DE.97.3 Teilen

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In gleicher Weise müssen auch seine Diener hinausgehen und säen. Als Abraham zum Sämann berufen wurde, den Samen der Wahrheit zu streuen, wurde ihm befohlen: „Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“ 1.Mose 12,1. Und er ging als Lichtträger Gottes, dessen Namen er der Welt erhalten sollte, „aus und wußte nicht, wo er hinkäme.“ Hebräer 11,8. Er verließ seine Heimat, seine Wohnung, seine Verwandten und alles, was ihm das irdische Leben angenehm machte und wurde ein Pilger und Fremdling. DE.98.1 Teilen

Zum Apostel Paulus kam die Botschaft, als er im Tempel zu Jerusalem betete: „Gehe hin; denn ich will dich ferne unter die Heiden senden!“ Apostelgeschichte 22,21. So müssen alle, die berufen werden, sich mit Christo zu verbinden, alles verlassen, um ihm zu folgen. Alte Verbindungen müssen aufgehoben, auf alte Lebenspläne Verzicht geleistet, irdische Hoffnungen aufgegeben werden. Unter Arbeit und mit Tränen, in Einsamkeit und durch Opfer muss der Same gesät werden. DE.98.2 Teilen

Wer sich ganz, Leib, Seele und Geist, dem Herrn weiht, wird beständig mit neuen Kräften, körperlichen, seelischen und geistlichen, versorgt werden. Die unerschöpflichen Vorräte des Himmels stehen ihm zur Verfügung. Christus gibt ihm von seinem Geiste, Leben von seinem eignen Leben. Der Heilige Geist wirkt nach Kräften in seinem Herzen und an seinem Gemüt. Die Gnade Gottes vergrößert und vermehrt seine Fähigkeiten, und das höchste Maß der göttlichen Natur steht ihm bei in der Arbeit der Seelenrettung. Durch das Mitwirken mit Christo wird er vollkommen in ihm, und in seiner menschlichen Schwäche wird er befähigt, die Taten des Allmächtigen zu tun. DE.98.3 Teilen

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Der Erlöser will keinen geteilten Dienst haben; der Diener Gottes muss täglich lernen, sich ganz seinem Herrn zu ergeben. Er muss im Worte Gottes forschen, seine Bedeutung erfassen lernen und den Lehren gehorchen. Auf diese Weise kann er das hohe Ziel christlicher Vollkommenheit erreichen. Tag für Tag wirkt der Herr mit ihm und vervollkommnet den Charakter, der die Zeit der letzten Probe bestehen soll. Täglich erbringt der Gläubige vor Menschen und Engeln den hehren Erweis dessen, was das Evangelium für gefallene Menschenkinder tun kann. DE.99.1 Teilen

Als Christus seine Jünger aufforderte, ihm zu folgen, bot er ihnen keine schönen Aussichten für dieses Leben an, versprach er ihnen keinerlei Gewinn oder weltliche Ehre, verabredete auch nicht mit ihnen, wie viel Lohn sie empfangen würden. Zu Matthäus, der am Zoll saß, sagte der Heiland: „Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.“ Matthäus 9,9. Matthäus säumte nicht, um ein bestimmtes Gehalt zu fordern, das vielleicht dem seiner bisherigen Stellung entspräche, sondern folgte ihm ohne weiteres Fragen. Es war ihm genug, mit dem Heiland zu gehen, seine Worte zu hören und mit ihm vereint wirken zu können. DE.99.2 Teilen

Desgleichen war es auch mit den vorher berufenen Jüngern. Als Jesus Petrus und seinem Gefährten gebot, ihm zu folgen, verließen sie sofort ihre Boote und Netze. Einige der Jünger hatten Verwandte, die sie versorgen mussten; als sie aber des Heilandes Einladung empfingen, zögerten sie nicht und fragten auch nicht: Wovon soll ich leben und meine Familie ernähren? Sie gehorchten einfach dem Rufe, und als Jesus sie später fragte: „So oft ich euch ausgesandt habe ohne Beutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr auch je Mangel gehabt?“ antworteten sie: „Niemals.“ Lukas 22,35. DE.99.3 Teilen

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Heute fordert der Heiland uns, wie ehemals Matthäus, Johannes und Petrus, zu seinem Werk auf. Sind unsre Herzen von seiner Liebe berührt, dann wird die Lohnfrage nicht die leitende für uns sein; wir werden uns freuen, Mitarbeiter mit Christo sein zu dürfen und werden uns nicht fürchten, uns seiner Fürsorge anzuvertrauen. Lassen wir Gott unsre Stärke sein, dann werden wir eine klare Erkenntnis der Pflicht und uneigennützige Absichten haben; unser Wandel wird von einem edlen Streben beeinflußt werden, das uns über alle niedrigen Beweggründe erhebt. DE.100.1 Teilen

Viele, die der Herr gebrauchen könnte, wollen nicht einzig und allein auf seine Stimme hören und ihr folgen. Verwandte und Freunde, ehemalige Gewohnheiten und Verbindungen haben einen so starken Einfluß auf sie, dass Gott sie nur wenig unterweisen, ihnen nur geringe Erkenntnis seiner Absichten mitteilen kann. Der Herr würde viel mehr für seine Diener tun, wenn sie sich ihm ganz weihten und den Dienst für ihn höher stellten als das Band der Verwandtschaft und alle andern Verbindlichkeiten. DE.100.2 Teilen

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