Portrait von Ellen White
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Pauli Anpassungsvermögen
Pauli Anpassungsvermögen
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Der Prediger soll nicht meinen, dass den Ungläubigen die ganze Wahrheit bei irgendeiner Gelegenheit auf einmal gebracht werden müsse; er sollte sorgfältig erwägen, wann zu sprechen, was zu sagen und was unerwähnt zu lassen sei. Damit begeht er keine Täuschung, sondern das ist das Verfahren Pauli. „Wiewohl ich frei bin von jedermann,“ schrieb er an die Korinther, „habe ich doch mich selbst jedermann zum Knechte gemacht, auf dass ich ihrer viele gewinne. Den Juden bin ich geworden wie ein Jude, auf dass ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden wie unter dem Gesetz, auf dass ich die, so unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie ohne Gesetz geworden (so ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi), auf dass ich die, so ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich geworden wie ein Schwacher, auf dass ich die Schwachen gewinne. Ich bin jedermann allerlei geworden, auf dass ich allenthalben ja etliche selig mache.“ 1.Korinther 9,19-22. DE.103.1 Teilen

Paulus näherte sich den Juden nicht in der Weise, dass er ihr Vorurteil erregte. Er sagte ihnen nicht gleich, dass sie an Jesum von Nazareth glauben müßten, sondern er verweilte zunächst bei den Prophezeiungen, die vom Messias, von seiner Mission und seinem Werk redeten. Schritt für Schritt führte er seine Zuhörer weiter und zeigte ihnen die Wichtigkeit, Gottes Gesetz zu ehren. Er zollte dem Zeremonialgesetz die gebührende Achtung und zeigte, dass es Christus war, der die jüdische Haushaltung und den Opferdienst einsetzte. Allmählich kam er dann zum ersten Kommen des Erlösers und bewies, wie im Leben und Sterben Christi jede Einzelheit des Opferdienstes erfüllt worden war. DE.103.2 Teilen

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Den Heiden trat Paulus näher, indem er Christus hochhielt und ihnen darauf die bindenden Ansprüche des Gesetzes vorführte. Er zeigte, wie das vom Kreuz auf Golgatha widerstrahlende Licht der ganzen jüdischen Haushaltung Bedeutung und Herrlichkeit verlieh. DE.104.1 Teilen

Auf diese Weise änderte der Apostel seine Wirkungsart und paßte seine Botschaft den Verhältnissen an, in denen er sich befand. Nach geduldiger Arbeit war er auch sehr erfolgreich, wenngleich es viele gab, die sich nicht überzeugen lassen wollten. Auch heute finden sich viele, die auf keinerlei Weise von der Wahrheit überzeugt werden können, und Gottes Mitarbeiter muss nach der besten Art und Weise suchen, um keine Vorurteile oder Kampfeslust zu erregen. Gerade hier haben einige einen Fehler gemacht. Ihren eignen Neigungen folgend, haben sie Türen verschlossen, durch die sie bei einer andern Methode Zugang zu Herzen und durch diese wieder zu andern Herzen hätten finden können. DE.104.2 Teilen

Gottes Diener müssen vielseitig, hochherzig sein; sie dürfen nicht nach einer einseitigen, starren Weise arbeiten, sondern müssen es erfassen, dass ihr Vorführen der Wahrheit sich ändern muss nach der Klasse von Menschen, unter denen sie wirken, und den Umständen, die sie umgeben. DE.104.3 Teilen

Der Prediger muss mit großem Zartgefühl vorangehen, wenn er auf Abneigung, Bitterkeit und Widerstand stößt. Mehr als irgendein andrer bedarf er jener Weisheit, die „aufs erste keusch, danach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei“ ist. Jakobus 3,17. So wie der Tau und die wilden Regenschauer sanft auf die welken Pflanzen fallen, so zartfühlend müssen seine Worte sein, wenn er die Wahrheit verkündet. Er soll Seelen gewinnen, nicht aber abstoßen. Er muss beflissen sein, in solchem Falle für den sich keine Regeln niederlegen lassen, geschickt zu handeln. DE.104.4 Teilen

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Viele Seelen sind durch Mangel an Geschicklichkeit und Weisheit des Dieners Christi auf verkehrte Wege geraten und dadurch der Reichssache Gottes verloren gegangen. Zartgefühl und gutes Urteilen vergrößern die Nützlichkeit des Arbeiters ums hundertfache. Spricht er die rechten Worte zur passenden Zeit und zeigt er den richtigen Geist, dann wird er einen wohltuenden Einfluß auf das Herz dessen ausüben, dem er zu helfen sucht. DE.105.1 Teilen

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