Portrait von Ellen White
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In neuen Feldern
In neuen Feldern
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Arbeitet ihr in neuen Feldern, so haltet es nicht für eure Pflicht, den Zuhörern sofort zu sagen: Wir sind Siebenten-Tags-Adventisten; wir glauben, dass der siebente Tag der Sabbat ist; wir glauben nicht an die Unsterblichkeit der Seele. Dadurch würde oft eine abschreckende Schranke zwischen euch und denen aufgerichtet werden, die ihr zu erreichen wünscht. Sprecht zu ihnen, wie sich die Gelegenheit bietet, über Lehrpunkte, in denen ihr euch einigen könnt. Betont die Notwendigkeit einer praktischen Gottseligkeit. Gebt ihnen Beweise, dass ihr Christen seid, Frieden wünscht und ihre Seelen liebt. Laßt sie sehen, dass ihr gewissenhaft handelt. Auf diese Weise werdet ihr ihr Vertrauen gewinnen, und dann wird sich schon die Zeit für Lehrsätze bieten. Gewinnt das Herz, bereitet den Boden vor, und dann sät den Samen, indem ihr in Liebe die Wahrheit vorführt, wie sie in Christo Jesu ist. DE.105.2 Teilen

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Gott hilft denen, die ihn um Weisheit bitten. Wir sollen nicht auf Gelegenheiten warten; wir müssen solche suchen und stets bereit sein, Grund der Hoffnung zu geben, die in uns ist. Bleibt das Herz des Dieners Christi im Gebet zu Gott erhoben, so wird ihm geholfen werden, das rechte Wort zur rechten Zeit zu reden. DE.106.1 Teilen

Versuchen wir, andre zurechtzuweisen oder zur Umgestaltung ihres Lebens auf sie einzuwirken, so sollten wir sehr vorsichtig mit unsern Worten sein, denn sie sind ein Geruch des Lebens zum Leben oder des Todes zum Tode. Viele sprechen, wenn sie einen Tadel oder Rat erteilen, in scharfen, strengen Worten, die nicht geeignet sind, die verwundete Seele zu heilen. Durch solche schlecht gewählten Ausdrücke wird das Gemüt gereizt, und oft lehnen die Irrenden sich auf. DE.106.2 Teilen

Wer die Grundsätze der Wahrheit vertreten will, bedarf des himmlischen Öls der Liebe. Unter allen Umständen muss ein Tadel in Liebe ausgesprochen werden. Dann werden unsre Worte zur Besserung dienen und nicht erbittern. Christus wird durch seinen Heiligen Geist den Worten Kraft und Nachdruck verleihen. Das ist sein Amt. DE.106.3 Teilen

Alle, die für Christum wirken, müssen aufrichtig, zuverlässig und felsenfest gegen die Grundsätze und gleichzeitig freundlich und höflich sein. Freundlichkeit ist einer der Tugenden des Geistes. Mit Menschenherzen zu arbeiten, ist das größte den Menschen je anvertraute Werk, und wer Zutritt zu den Herzen haben will, muss die Mahnung beachten: Seid „barmherzig, freundlich“. 1.Petrus 3,8. Die Liebe wird zustande bringen, was Beweisführungen nicht vermögen. Aber das Verdrießlichsein eines Augenblicks, eine einzige mürrische Antwort, ein Mangel an christlicher Höflichkeit und Freundlichkeit in irgendeiner kleinen Sache kann sowohl den Verlust von Freunden als auch des Einflusses nach sich ziehen. DE.106.4 Teilen

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Der Diener des Evangeliums muss sich bestreben, das zu sein, was Christus hier auf Erden war. Christus ist unser Vorbild nicht allein in seiner fleckenlosen Reinheit sondern auch in Geduld, Sanftmut und Liebenswürdigkeit. Sein Leben veranschaulicht die wahre Freundlichkeit. Für die Bedürftigen und Unterdrückten hatte er stets einen gütigen Blick und ein Wort des Trostes. Seine Gegenwart reinigte die Atmosphäre des Hauses. Wie der Sauerteig wirkte sein Leben unter der menschlichen Gesellschaft. Rein und unbefleckt wandelte er unter den Gedankenlosen, den Ungebildeten, den Ungefälligen, unter unehrenhaften Zöllnern, ungerechten Samaritern, heidnischen Soldaten, groben Bauern und der gemischten Menge. Hier und da sprach er ein Wort der Teilnahme. Sah er ermüdete Menschen gezwungen, schwere Lasten weiterzuschleppen, so teilte er ihre Bürde mit ihnen und wiederholte dabei die der Natur entnommenen Lehren der Liebe, der Güte und Freundlichkeit Gottes. Er suchte in den Rauhesten und wenig Versprechenden Hoffnung anzufachen und versicherte ihnen, dass sie solch einen Charakter erlangen könnten, der sie zu Kindern Gottes machen würde. DE.107.1 Teilen

Die Religion Jesu macht das harte und rauhe Gemüt weich und versteinert das ungeschliffene und schroffe Benehmen. Sie macht die Worte sanft und das Betragen lieblich. Laßt uns von ihm lernen, ein erhabenes Verständnis von Reinheit und Rechtschaffenheit mit einer sonnigen Gemütsstimmung zu verbinden. Ein gütiger, freundlicher Christ ist der mächtigste Beweis, der für das Christentum erbracht werden kann. DE.107.2 Teilen

Freundliche Worte sind der Seele wie Tau und sanfte Regenschauer. Die Schrift sagt von Christo, dass seine Zunge gelehrt war, so dass er wußte, „mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden“. Jesaja 50,4. Und der Herr gebietet uns: „Eure Rede sei allezeit lieblich,“ „dass es holdselig sei zu hören“. Kolosser 4,6; Epheser 4,29. DE.107.3 Teilen

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Etliche, mit denen ihr in Berührung kommt, mögen rauh und unfreundlich sein, seid deshalb aber nicht minder gütig. Wer seine Selbstachtung bewahren will, muss vorsichtig sein, die Selbstachtung andrer nicht unnötigerweise zu verwunden. Diese Regel sollte selbst gegen den Wunderlichsten und Dümmsten genau beobachtet werden. Was Gott mit diesen scheinbar so wenig Versprechenden zu tun beabsichtigt, wißt ihr nicht. Er hat in der Vergangenheit Personen, die nicht mehr versprechend oder anziehend waren, benutzt, um ein großes Werk für ihn zu tun. Sein Geist hat, indem er das Herz bewegte, jede Fähigkeit zu großer Tätigkeit erweckt. Der Herr sah in diesen rauhen, ungeschliffenen Steinen ein gutes Material, das die Probe des Sturmes, der Hitze und des Druckes ertragen konnte. Gott sieht nicht, wie Menschen sehen. Er urteilt nicht nach dem Aussehen, sondern erforscht das Herz und richtet ein gerecht Gericht. DE.108.1 Teilen

Der Herr Jesus will, dass wir die Rechte aller Menschen anerkennen. Ihr gesellschaftliches Recht und ihr Recht als Christen muss in Betracht gezogen werden. Alle müssen mit Anstand und Zartgefühl wie Söhne und Töchter Gottes behandelt werden. DE.108.2 Teilen

Das Christentum adelt den Menschen. Christus war selbst gegen seine Verfolger freundlich, und seine wahren Nachfolger werden denselben Geist bekunden. Betrachten wir Paulus, als er vor die Obrigkeit gestellt wurde. Seine Rede vor Agrippa ist ein Beispiel sowohl wahrer Freundlichkeit als auch überzeugender Beredsamkeit. Das Evangelium unterstützt nicht die Formenhöflichkeit, wie sie in der Welt gebräuchlich ist, sondern die aufrichtige Freundlichkeit, die aus wirklicher Herzensgüte entspringt. DE.108.3 Teilen

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Die sorgfältige Beachtung des äußeren Anstands im Leben genügt nicht, um Verdrießlichsein, hartes Urteil und unpassende Reden auszuschließen. Wahre Veredlung kann sich nie bekunden, wo das eigne Ich noch die höchste Stellung einnimmt. Die Liebe muss im Herzen wohnen. Einem überzeugten Christen werden die Beweggründe seiner Handlungen von der tiefen Herzensliebe zu seinem Meister diktiert. Aus den Wurzeln seiner Zuneigung zu Christo ersprießt ihm uneigennützige Teilnahme für seine Mitmenschen. Eine solche Liebe verleiht Anmut, Schicklichkeit und Anstand im Benehmen, erheitert das Aussehen, macht die Stimme sanft — veredelt und erhebt das ganze Wesen. DE.109.1 Teilen

Denen, die mit heiligen Dingen umgehen, gilt die feierliche Ermahnung: „Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!“ Jesaja 52,11. Vor allem andern sollten die, denen der Herr etwas anvertraut, die er mit der Berufung zu einem besonderen Dienst geehrt hat, behutsam in ihren Worten und Werken sein. Sie sollten fromme Männer sein, die durch Taten der Gerechtigkeit und reine, aufrichtige Worte ihre Mitmenschen zu einem höheren Standpunkt erheben können; Männer, die nicht von jeder an sie herantretenden Versuchung entwegt werden, die ein festes, ernstes Ziel verfolgen und deren höchstes Bestreben es ist, Seelen für Christum zu gewinnen. DE.109.2 Teilen

Satans ganz besondre Versuchungen sind gegen die Diener des Evangeliums gerichtet. Er weiß, dass die Prediger nur Menschen sind, aus sich selbst keine Tugend und Heiligkeit besitzen, dass die Schätze des Evangeliums irdischen Gefäßen anvertraut sind, die allein durch die göttliche Kraft zu Gefäßen der Ehre umgebildet werden können. Er weiß, dass Gott die Prediger verordnet hat, kraftvolle Mittel zur Rettung von Seelen zu sein und dass sie in ihrem Wirken nur dann erfolgreich sein können, wenn sie den himmlischen Vater ihr Leben gestalten lassen. Deshalb versucht Satan mit all seinem Scharfsinn sie zum Unrechttun zu verleiten, wohl wissend, dass ihr Amt die Sünde desto sündhafter macht; denn indem sie sündigen, machen sie sich zu Dienern der Boshaftigkeit. DE.109.3 Teilen

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Die von Gott zum Predigtamt Berufenen müssen Beweise liefern, dass sie geschickt sind, an heiliger Stätte zu dienen. Der Herr hat geboten: „Seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.“ 1.Petrus 1,15. „Sei ein Vorbild den Gläubigen,“ schreibt Paulus. „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre, beharre in diesen Stücken. Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst selig machen und die dich hören.“ 1.Timotheus 4,12.16. „Es ist aber nahegekommen das Ende aller Dinge. So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet.“ 1.Petrus 4,7.8. DE.110.1 Teilen

Reinheit und sittsames Benehmen sind etwas, das wohl zu beachten ist. Wir müssen uns vor den Sünden dieses entarteten Zeitalters bewahren. Christi Sendboten dürfen sich nicht zu albernen Unterhaltungen, zu Vertraulichkeiten mit Frauen, ob verheiratet oder ledig, herablassen. Sie müssen die Stellung, die ihnen zukommt, mit schicklicher Würde behaupten und können dennoch gleichzeitig gesellig, freundlich und höflich zu allen sein. Über alle Gewöhnlichkeit und zu große Vertraulichkeit müssen sie erhaben sein. Das ist verbotenes Gebiet, das zu betreten unsicher ist. Jedes Wort, jede Handlung sollte dazu dienen, zu erheben, zu verfeinern, zu veredeln. Gedankenlosigkeit in solchen Dingen ist eine Sünde. DE.110.2 Teilen

Paulus ermahnte Timotheus, über alles nachzudenken, was rein und heilig sei, auf dass sein Zunehmen in allen Dingen offenbar werde. Derselbe Rat tut den Männern unsrer Zeit not. Ich kann den Dienern Christi nicht genug die Notwendigkeit der Reinheit eines jeden Gedankens und einer jeden Handlung nahelegen. Wir haben eine persönliche Verpflichtung gegen Gott, ein persönliches Werk zu verrichten, das kein andrer für uns tun kann. Wir müssen danach trachten, die Welt besser zu machen. Wenn wir Geselligkeit pflegen, darf es nicht nur zum Vergnügen sein, sondern muss zu einem höheren Zweck geschehen. DE.110.3 Teilen

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Geschieht um uns her nicht genug, das uns die Notwendigkeit dieser Warnung zeigt? Überall sieht man ruinierte Menschen, niedergebrochene Familienaltäre, vernichtete Heime. Man entfremdet sich dem Grundsatz, die Sittlichkeit nimmt einen niedrigen Standpunkt ein, und die Erde wird schnell zu einem Sodom. Die Gewohnheiten, welche Gottes Gericht über die vorsintflutliche Welt brachten und es veranlaßten, dass Sodom durch Feuer vernichtet wurde, mehren sich gewaltig. Wir nähern uns dem Ende, wo die Erde durch Feuer gereinigt werden soll. DE.111.1 Teilen

Möchten doch alle, denen Gott das Licht der Wahrheit anvertraut hat, sich losmachen von aller Sünde! Möchten sie wandeln auf dem Pfad der Rechtschaffenheit und Herr werden über jede Leidenschaft und Gewohnheit, die auf irgendeine Weise Gottes Werk trüben oder dessen Heiligkeit beflecken kann. Es ist des Predigers Pflicht, jeder sich ihm nahenden Versuchung zu widerstehen und sich über alles, was den Sinn erniedrigt, zu erheben. Durch Wachsamkeit und Gebet kann er die schwächsten Seiten seines Charakters so beschützen, dass sie die stärksten werden. Durch die Gnade Christi können die Menschen moralische Festigkeit, Willenskraft und Beharrlichkeit erlangen; diese Gnade verleiht ihnen die Kraft, sich über die verlockenden, betörenden Versuchungen Satans zu erheben und treue, fromme Christen zu werden. DE.111.2 Teilen

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