Portrait von Ellen White
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Hausbesuche
Hausbesuche
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Hat der Prediger das Evangelium vom Pulte aus verkündigt, dann ist sein Werk nur erst angefangen. Jetzt kommt für ihn die persönliche Arbeit. Er sollte die Leute in ihren Wohnungen aufsuchen und ernstlich und demütig mit ihnen reden und beten. Es gibt Familien, denen die Wahrheiten des Wortes Gottes unbekannt bleiben, wenn die Haushalter seiner Gnade nicht in ihre Wohnungen kommen und ihnen den höheren Weg zeigen. Aber die Herzen derer, die eine solche Arbeit verrichten, müssen im Einklang mit dem Herzen Jesu schlagen. DE.165.2 Teilen

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Der Befehl: „Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde“ (Lukas 14,23), schließt viel ein. Wenn Gottes Diener die Wahrheit in Familien lehren und denen, für die sie wirken, so recht nahe treten, wird Gott, mit dem sie so zusammenarbeiten, sie mit geistlicher Kraft ausrüsten. Christus wird sie in ihrem Werke leiten und ihnen Worte eingeben, die tief in die Herzen der Hörer dringen. DE.166.1 Teilen

Es ist jedes Predigers Vorrecht, mit Paulus sagen zu können: „Ich habe euch nichts verhalten, dass ich nicht verkündigt hätte all den Rat Gottes.“ „Wie ich nichts verhalten habe, das da nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt hätte und euch gelehrt öffentlich und sonderlich ... die Buße zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus.“ Apostelgeschichte 20,27.20.21. DE.166.2 Teilen

Unser Heiland ging von Haus zu Haus, heilte die Kranken, tröstete die Traurigen, beruhigte die Leidenden und brachte den Untröstlichen Frieden. Er nahm kleine Kinder in die Arme, segnete sie und sprach den müden Müttern Hoffnung und Trost zu. Mit nie versagender Zärtlichkeit und Sanftheit trat er jeder Art menschlichen Elends und Leides entgegen. Nicht für sich sondern für andre wirkte der Heiland; er war aller Diener. Es war seine Speise, sein Trank, allen, mit denen er in Berührung kam, Hoffnung und Stärkung zu spenden. Und indem Männer und Frauen auf die Worte seines Mundes horchten, die grundverschieden von den Überlieferungen und Lehrsätzen der Rabbiner waren, erwachten neue Hoffnungen in ihren Herzen. Seine Lehren zeugten von einem Ernst, der seinen Worten überzeugende Kraft verlieh. DE.166.3 Teilen

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Meinen Brüdern im Predigtamt möchte ich sagen: Durch persönliches Wirken nähert euch den Leuten, wo sie sind. Werdet mit ihnen bekannt! Diese Arbeit kann nicht durch Stellvertretung getan werden; geliehene oder geschenkte Gelder können sie nicht ausführen; Predigten vom Pulte aus bringen sie nicht zustande. Das Lehren der Heiligen Schrift in den Familien ist die Arbeit eines Evangelisten, die mit dem Predigen verbunden werden muss. Wird sie unterlassen, so verfehlt die Predigt ihren Hauptzweck. DE.167.1 Teilen

Die nach Wahrheit Suchenden bedürfen der zur rechten Zeit zu ihnen gesprochenen Worte; denn Satan redet zu ihnen durch seine Versuchungen. Stoßt ihr auf Widerstand, wenn ihr Seelen helfen wollt, so laßt euch nicht abschrecken. Scheint es auch, als ob nur wenig Gutes durch eure Arbeit erzielt wird, werdet nicht mutlos. Bleibt an der Arbeit; seid vorsichtig; erkennt die Zeit, wann zu sprechen und wann zu schweigen; sucht nach Seelen als die, welche Rechenschaft ablegen müssen, und achtet auf Satans Pläne, damit ihr nicht von eurer Pflicht abgelenkt werdet. Laßt euch nicht von Schwierigkeiten entmutigen oder einschüchtern, sondern tretet ihnen entgegen und überwindet sie mit starkem Glauben und festem Entschluß. Sät den Samen im Glauben mit freigebiger Hand. DE.167.2 Teilen

Es kommt viel auf euer Benehmen zu denen an, die ihr besucht. Man kann einer Person die Hand zum Gruß auf eine solche Weise bieten, dass man sich sofort ihr Vertrauen erwirbt oder ihr so kalt entgegentreten, dass sie denken muss, man habe überhaupt keine Teilnahme für sie. DE.167.3 Teilen

Wir dürfen uns nicht betragen, als ob es für uns eine Herablassung sei, mit den Armen zusammenzukommen. Sie sind in des Herrn Augen ebenso wertvoll wie wir, und wir müssen sie dementsprechend behandeln. Unsre Kleidung muss einfach sein, damit wir, wenn wir Arme besuchen, sie nicht in Verlegenheit bringen wegen des Unterschieds in ihrer und unsrer Erscheinung. Die Armen haben oft nur sehr wenig Freude; warum sollten Gottes Diener nicht Lichtstrahlen in ihre Wohnungen bringen? Wir bedürfen der zarten Teilnahme Jesu — dann werden wir den Weg zu ihren Herzen finden. DE.167.4 Teilen

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Ein wahrer Hirte nimmt Anteil an allem, was das Wohl seiner Herde anbetrifft, wie sie genährt, geleitet und verteidigt wird. Er wird sich mit viel Weisheit benehmen und besonders rücksichtsvoll gegen die Versuchten, die Leidtragenden und Niedergeschlagenen sein. „Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.“ Matthäus 20,28. „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch der Apostel größer denn der ihn gesandt hat.“ Johannes 13,16. Christus „entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleichwie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden“. Philipper 2,7. „Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. Es stelle sich ein jeglicher unter uns also, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten, zur Besserung. Denn auch Christus hatte nicht an sich selber Gefallen, sondern wie geschrieben steht: ‚Die Schmähungen derer, die sich schmähen, sind auf mich gefallen.‘“ Römer 15,1-3. DE.168.1 Teilen

Manchem Arbeiter mißlingt sein Werk, weil er nicht eng genug in Fühlung kommt mit denen, die seiner Hilfe am meisten bedürfen. Mit der Bibel in der Hand muss er in höflich freundlicher Weise herauszufinden suchen, was die Hindernisse in den Anschauungen derer sind, die anfangen zu fragen: Was ist Wahrheit? Sorgfältig und herzlich muss er sie wie Kinder in einer Schule anleiten und belehren. Viele müssen Lehrsätze, die ihnen lange als Wahrheit galten, verlernen und geraten dann, wenn sie überzeugt werden, dass sie sich in biblischen Dingen geirrt haben, in Verwirrung und Zweifel. Sie bedürfen der zärtlichsten Teilnahme und der besonnensten Hilfe; sie müssen aufs sorgfältigste unterwiesen werden. Man muss für sie und mit ihnen beten und sie mit der freundlichsten Besorgnis bewachen und behüten. DE.168.2 Teilen

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Es ist ein großes Vorrecht, ein Mitarbeiter Christi in der Errettung von Seelen zu sein. Geduldig und uneigennützig versuchte der Heiland den Menschen in seinem gefallenen Zustand zu erreichen und ihn von den Folgen der Sünde zu erretten. Seine Jünger, die sein Wort lehren, sollten ihr großes Vorbild so genau wie möglich nachahmen. DE.169.1 Teilen

In neuen Feldern sind viele Gebete und weises Vorangehen notwendig. Nicht nur Männer, die predigen können, werden dort gebraucht, sondern Männer, die aus Erfahrung eine Kenntnis über das Geheimnis der Gottseligkeit erlangt haben und dem dringenden Bedürfnis der Leute abhelfen können — solche, welche die Wichtigkeit ihres Berufs als Diener Jesu erkennen und freudig das Kreuz aufnehmen, das er sie zu tragen gelehrt hat. DE.169.2 Teilen

Es ist von größter Wichtigkeit, dass der Prediger viel mit seinen Leuten verkehrt und dadurch mit den verschiedenen Wandlungen der menschlichen Natur bekannt wird. Er muss das Wirken des Verstandes erforschen, damit er seine Belehrungen dem Verständnisse seiner Hörer anpassen kann. Auf diese Weise wird er jene große Liebe erlernen, welche nur diejenigen besitzen, die in die Natur und die Bedürfnisse der Menschen hineindringen. DE.169.3 Teilen

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Der Plan, Bibellesungen zu halten, ist himmlischen Ursprungs. Es gibt viele Männer und Frauen, die sich in diesem Zweig der Missionsarbeit betätigen können. Auf diese Weise können Diener des Evangeliums sich entwickeln und mächtige Werkzeuge in der Hand Gottes werden. Schon Tausenden ist dadurch Gottes Wort zugänglich geworden, und die Boten Gottes kommen mit Leuten aus allen Völkern und Sprachen in persönliche Berührung. Die Bibel gelangt in die Familien, und ihre heiligen Wahrheiten werden dem Gewissen nahe gebracht. Die Leute werden veranlaßt, selbst zu lernen, zu prüfen und zu urteilen und werden vor die Verantwortung gestellt, das göttliche Licht anzunehmen oder zu verwerfen. Gott wird diesen köstlichen, für ihn geleisteten Dienst nicht unbelohnt lassen. Er wird jede demütige, in seinem Namen gemachte Anstrengung mit Erfolg krönen. DE.170.1 Teilen

In jedem neuen Feld müssen Geduld und Ausdauer geübt werden. Seid nicht entmutigt über geringe Anfänge; oft ergibt die niedrigste Arbeit den größten Erfolg. Je direkter unser Wirken für den Nächsten ist, desto mehr Gutes wird erzielt. Persönlicher Einfluß ist eine Macht. Auf die Gesinnung derer, mit denen wir eng verbunden sind, machen ungesehene Einflüsse Eindruck. Man kann nicht zu einer Menge reden und sie so bewegen wie den einzelnen, mit dem man in enge Beziehung getreten ist. Jesus veließ den Himmel und kam auf unsre Erde, um Seelen zu retten. Ihr müßt Fühlung mit denen haben, für die ihr arbeitet; sie müssen nicht nur eure Stimme hören, sondern eure Hand schütteln, eure Grundsätze lernen, eure Teilnahme empfinden können. DE.170.2 Teilen

Meine Brüder im Predigtamt, glaubt nicht, dass die einzige Pflicht, die euch obliegt, die einzige Art, Seelen zu gewinnen, die ist, Vorträge zu halten. Die beste Arbeit für euch ist, zu lehren und zu unterrichten. Wenn ihr Gelegenheit habt, dies zu tun, laßt euch im Familienkreis nieder und laßt Fragen an euch gestellt werden; beantwortet sie geduldig und einfach. Setzt solche Arbeit in Verbindung mit den öffentlichen Bemühungen fort. Predigt weniger und lehrt mehr, indem ihr Bibellesungen haltet und mit den Familien und kleinen Gruppen betet. DE.170.3 Teilen

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Allen, die mit Christo arbeiten, möchte ich sagen: Wo ihr in Familien Eingang finden könnt, benutzt die Gelegenheit. Nehmt eure Bibel und eröffnet ihnen die großen Wahrheiten. Euer Erfolg hängt nicht so sehr von euren Kenntnissen und Ausführungen ab, als von eurer Fähigkeit, den Weg zum Herzen zu finden. Indem ihr gesellig seid und Fühlung mit den Leuten bekundet, werdet ihr ihren Gedankengang leichter ändern als durch die schönste Rede. Wird Christus im Familienkreis und kleinen Versammlungen in den Wohnungen richtig vorgeführt, so ist der Erfolg der Seelengewinnung für Jesum oft größer als durch Vorträge im Freien vor unzähligen Zuhörern oder selbst in Sälen oder Kirchen. DE.171.1 Teilen

Alle, die eine solche persönliche Arbeit unternehmen, müssen ebenso vorsichtig sein, nicht mechanisch in ihrer Wirkungsweise zu werden, wie der Diener, der das Wort predigt. Sie müssen beständig lernen. Sie müssen einen gewissenhaften Eifer haben, die höchsten Fähigkeiten zu erlangen, der Schrift kundige Männer zu werden. Sie müssen geistige Tätigkeiten pflegen und sich besonders dem Gebet und fleißigem Studium der Schrift widmen. DE.171.2 Teilen

Den besten Erfolg, Seelen zu gewinnen, haben Männer und Frauen gehabt, die nicht auf ihre Fähigkeiten stolz waren, sondern in Demut und im Glauben versuchten, dem Nächsten zu helfen. Gerade dies Werk hat Jesus getan. Er kam denen, die er erreichen wollte, nahe. Wie oft hatten sich nur wenige um ihn gesammelt, wenn er seine Lehren erteilte; ein Vorübergehender nach dem andern hielt dann an zu horchen, und bald vernahm eine große Menge mit Erstaunen und Verwunderung die Worte des vom Himmel gesandten Lehrers. DE.171.3 Teilen

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