Portrait von Ellen White
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Das Weib von Samaria
Das Weib von Samaria
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Christus wartete nicht, bis sich eine größere Zuhörerschar versammelt hatte; einige der wichtigsten von ihm ausgesprochenen Wahrheiten redete er zu einzelnen Personen. Er saß am Jakobsbrunnen, als die Frau kam, um Wasser zu schöpfen. Zu ihrem Erstaunen erbat er sich eine Gunst von ihr. „Gib mir zu trinken,“ sagte er. Ihn verlangte nach einem kühlenden Trunk, und er wünschte gleichzeitig, den Weg zu öffnen, so dass er ihr Lebenswasser reichen könnte. DE.172.1 Teilen

„Wie bittest du von mir zu trinken,“ sagte sie, „so du ein Jude bist, und ich ein samaritisch Weib? (Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.)“ DE.172.2 Teilen

Jesus antwortete: „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser .... Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ DE.172.3 Teilen

Wieviel Teilnahme bekundete Jesus an dieser einen Frau! Wie ernst, wie überzeugend waren seine Worte! Sie ergriffen das Herz der Hörenden, die, den Zweck ihres Kommens zum Brunnen ganz vergessend, in die Stadt eilte und zu ihren Freunden sagte: „Kommt, sehet einen Menschen, der mir gesagt hat alles, was ich getan habe, ob er nicht Christus sei?“ Siehe Johannes 4,7-30. DE.172.4 Teilen

Viele verließen ihre Beschäftigung und kamen zu dem Fremdling am Jakobsbrunnen. Sie überschütteten ihn mit Fragen und nahmen seine Erklärungen über viele ihnen bis dahin unverständlich gewesene Dinge eifrig auf. Sie verfolgten gleichsam einen plötzlichen Lichtstrahl, bis sie den Tag erreichten. DE.172.5 Teilen

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Jesu Wirken, als er müde und hungrig am Brunnen saß, wurde mit einem sich weitverbreitenden Segen gekrönt. Die eine Seele, der er zu helfen versuchte, wurde das Mittel, andre zu erreichen und sie zum Heiland zu bringen. Auf diese Weise hat Gottes Werk immer Fortschritte gemacht. Lasset euer Licht leuchten, und andre Lichter werden dadurch angezündet werden! DE.173.1 Teilen

Gottes Diener müssen zu jeder Zeit bereit sein, sich augenblicklich zum Dienst zu stellen. Meine Brüder, von Stunde zu Stunde werden sich euch Gelegenheiten bieten, Gott zu dienen. Sie kommen und gehen beständig. Seid jeden Augenblick bereit, das Beste aus ihnen zu machen. Die Möglichkeit, das Wort des Lebens zu einer bedürftigen Seele zu sprechen, so dass es Gehör findet, mag sich nie wieder bieten; deshalb wagt nicht zu sagen: „Ich bitte dich, entschuldige mich.“ Verliert keine Gelegenheit, andre mit den unausforschlichen Reichtümern Christi bekanntzumachen, denn eine versäumte Gelegenheit mag nie wieder einzuholen sein. DE.173.2 Teilen

Eine ernsthafte, vielleicht unvermutete Hemmung im Erfolg der Wahrheit findet sich oft in den Gemeinden selbst. Wird Anstrengung gemacht, unsern Glauben Nichtgläubigen vorzuführen, dann ziehen die Gemeindeglieder sich oft zurück, als ob sie gar keinen Anteil an der Sache hätte, und lassen den Prediger die ganze Last allein tragen. Aus diesem Grunde hat zuweilen die Arbeit unsrer fähigsten Prediger nur wenig Erfolg gezeitigt. Die allerbesten Predigten mögen gehalten werden, die Botschaft mag gerade den Bedürfnissen der Leute entsprechen, und doch werden keine Seelen gewonnen, um sie Christo als Garben darzustellen. DE.173.3 Teilen

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Wirkt ein Prediger an einem Ort, wo schon Seelen im Glauben stehen, dann sollte er fürs erste nicht so sehr danach trachten, Ungläubige zu bekehren, als Gemeindeglieder zur Mitarbeiter heranzuziehen. Er muss auf sie persönlich einwirken, muss sie beeinflussen, selbst nach einer tieferen Erfahrung zu streben und für andre zu wirken. Sind sie bereit, den Prediger durch Gebet und Arbeit zu unterstützen, dann wird ein größerer Erfolg seine Bemühungen begleiten. DE.174.1 Teilen

Nichts Dauerndes kann für die Gemeinden an verschiedenen Orten getan werden, wenn sie nicht angeregt werden, die auf ihnen ruhende Verantwortlichkeit zu empfinden. Jedes Glied der Gemeinschaft muss fühlen, dass das Heil der eignen Seele von seinen eignen persönlichen Bemühungen abhängt. Ohne Anstrengung werden keine Seelen gerettet. Der Prediger kann die Menschen nicht selig machen. Wohl kann er ein Leitweg sein, durch welchen Gott seinem Volk Licht zuströmen läßt; ist aber das Licht einmal gegeben, dann bleibt es den Gliedern überlassen, es anzuwenden und auf andre scheinen zu lassen. Testimonies for the Church II, 121. DE.174.2 Teilen

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