Portrait von Ellen White
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Die Ursache sittlicher Lähmung
Die Ursache sittlicher Lähmung
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Wie können christliche Männer und Frauen ein solches Übel dulden? Die sittliche Lähmung der Menschen hat ihre Ursache. Unsre Gesetze unterstützen ein Übel, das ihre Grundfeste untergräbt. Viele beklagen das bestehende Unrecht, halten sich selbst aber frei von irgendwelcher Verantwortlichkeit in der Sache. Das sind sie aber nicht. Eine jede Person übt einen Einfluß in ihrer Umgebung aus. DE.342.2 Teilen

Wir können uns mit den Freunden der Mäßigkeitssache in Verbindung setzen, um mit ihnen den Kampf aufzunehmen, wir können versuchen, die Flut des Übels, welches die Welt entsittlicht, zurückzuhalten; welchen Nutzen haben aber diese Bemühungen, wenn der Verkauf von geistigen Getränken vom Gesetz unterstützt wird? Muss der Fluch der Unmäßigkeit für immer unser Land verdunkeln? Muss er jedes Jahr wie ein vernichtendes Feuer auf Tausende von glücklichen Familien kommen? DE.342.3 Teilen

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Wir reden von den Folgen, zittern vor ihnen und erwägen, was wir tun können, um ihrem Schrecken entgegenzutreten, und nur zu oft dulden wir die Ursache oder ihre Pflicht, wenn sie nicht durch Lehre und Beispiel, durch Stimme und Feder ihren Einfluß zugunsten völliger Enthaltsamkeit geltend machen. Wir dürfen nicht erwarten, dass Gott ein Wunder tun wird, um diese Reform zustandezubringen und uns dadurch der Mühe zu entheben. Wir selbst müssen mit dem Riesenfeind kämpfen und unser Losungswort muss sein: Kein Vergleich und kein Aufhören, bis der Sieg gewonnen ist. DE.343.1 Teilen

Was kann getan werden, um das zunehmende Übel zurückzudrängen? Gesetze müssen erlassen und streng durchgeführt werden, die den Verkauf und Gebrauch geistiger Getränke verbieten. Keine Anstrengung darf unterlassen werden, die Unmäßigkeit zur Mäßigkeit und Tugend zurückzubringen. Aber noch mehr muss geschehen, um den Fluch der Trunksucht von unserm Lande zu verbannen. Das Verlangen nach berauschenden Getränken muss beseitigt werden, dann hat auch der Verkauf und Verbrauch ein Ende. Dies Werk ruht zu einem großen Maße auf den Eltern; sie selbst müssen durch strenge Mäßigkeit ihren Kindern ein Vorbild sein und sie in der Furcht Gottes zu Gewohnheiten der Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung erziehen. Jünglinge, die eine derartige Erziehung genossen haben., werden moralische Kraft besitzen, der Versuchung zu widerstehen und die Trinklust und die Leidenschaften zu beherrschen; sie werden feststehen gegen die Torheit und Unmäßigkeit, welche die menschliche Gesellschaft vererbt. DE.343.2 Teilen

Das Wohl eines Volkes hängt von der Tugend und der Vernunft seiner Bürger ab. Um diesen Segen zu erlangen, ist strenge Mäßigkeit unbedingt notwendig. Die Geschichte ehemaliger Reiche bietet uns reichlich Warnungslehren. Luxus, Selbstbefriedigung und Unmäßigkeit bereiteten den Weg zum Fall vor. DE.343.3 Teilen

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Der Grundsatz, für den die Jünger so fruchtlos eintraten, als sie als Antwort auf den Befehl, im Namen Jesu nicht mehr zu reden, erklärten: „Richtet, ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, dass wir euch mehr gehorchen denn Gott“ (Apostelgeschichte 4,19), ist derselbe, den die Verteidiger des Evangeliums in den Tagen der Reformation hochzuhalten versuchten. Als sich 1529 die deutschen Fürsten auf dem Reichstag zu Speier versammelten, wurde des Kaisers Erlaß vorgebracht, der die Religionsfreiheit einschränkte und jede Weiterverbreitung der reformierten Lehren verbot. Es schien, als ob die Hoffnung der Welt erstickt werden sollte. Würden die Fürsten den Erlaß annehmen? Würde das Licht des Evangeliums den Tausenden, die noch im Finstren waren, vorenthalten bleiben? Gewaltige Folgen standen für die Welt auf dem Spiel. Die Anhänger des reformierten Glaubens berieten sich, und ihre einstimmige Entscheidung war: „Wir verwerfen diesen Beschluß; in Gewissensangelegenheiten hat die Mehrzahl keine Macht.“ D‘Aubigne, Geschichte der Reformation, Buch 13, Kapitel 5. DE.344.1 Teilen

An diesem Grundsatz müssen wir in unsern Tagen festhalten. :Das Banner der Wahrheit und Religionsfreiheit, das die Gründer der evangelischen Gemeinde und Gottes Zeugen während der verflossenen Jahrhunderte hochhielten, ist in diesem letzten Kampf unsern Händen anvertraut worden. Die Verantwortlichkeit für diese große Gabe ruht auf denen, die Gott mit der Kenntnis seines Wortes gesegnet hat. Wir müssen dies Wort als höchste Autorität annehmen. Wir müssen menschliche Obrigkeit als eine göttliche Einrichtung anerkennen und Gehorsam gegen sie — soweit sie sich innerhalb ihrer rechtlichen Grenzen bewegt — als heilige Pflicht lehren. Doch wenn ihre Ansprüche in Widerspruch mit den Ansprüchen Gottes sind, müssen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen. Gottes Wort muss als erhaben über jede menschliche Gesetzgebung anerkannt werden. Ein „So spricht der Herr“ darf nicht beiseite gesetzt werden durch ein „So sagt die Kirche“ oder ein „So sagt der Staat“. Die Krone Christi muss über die Diademe irdischer Gewalthaber erhöht werden. DE.344.2 Teilen

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Es wird nicht von uns verlangt, die Obrigkeit herauszufordern. Unsre Worte, sowohl gesprochene wie geschriebene sollten sorgfältig erwogen sein sonst bringen wir uns in den Ruf, dass wir uns gegen Gesetz und Ordnung auflehnen wollen. Wir sollten nichts sagen oder tun, das uns den Weg unnötig versperren könnte. Wir müssen im Namen Christi vorwärtsgehen und für die uns anvertrauten Wahrheiten einstehen. Wenn uns Menschen verbieten, dies Werk zu tun, dann können wir wie die Apostel sagen: „Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, dass wir euch mehr gehorchen denn Gott. Wir könnens ja nicht lassen, dass wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben.“ Apostelgeschichte 4,19.20. Das Wirken der Apostel 64-66. DE.345.1 Teilen

Luthers Feder war eine Macht, und seine Schriften, die weit umher verbreitet wurden, bewegten die Welt. Dieselben Werkzeuge mit hundertfachen Erleichterungen stehen uns jetzt zur Verfügung. Bibeln und Schriften, welche die Wahrheit für die Jetztzeit in vielen Sprachen verkünden, sind vorhanden und können schnell über die ganze Erde verbreitet werden. Wir sollen den Menschen die letzte Warnungsbotschaft von Gott geben. Wie ernstlich sollten wir die Bibel durchforschen, wie groß sollte unser Eifer sein, Licht zu verbreiten! Testimonies for the Church VI, 403. DE.345.2 Teilen

An die Lehrer und Leiter unsrer Schulen. DE.345 Teilen

Alle, denen die Leitung unsrer Anstalten und Schulen anvertraut ist, sollten sich selbst mit Fleiß bewahren, damit ihre Worte und Gesinnungen die Schüler nicht auf falsche Pfade leiten. Denen, die in unsern Gemeinden oder Schulen den Bibelunterricht erteilen, steht es nicht frei, ihre Vorurteile für oder gegen Staatsmänner oder politische Maßnahmen zu äußern; denn dadurch bewegen sie die Gemüter anderer und veranlassen einen jeden, seine Lieblingsansicht zu vertreten. Auch unter denen, welche vorgeben, der gegenwärtigen Wahrheit zu glauben, gibt es einige, die sich bewegen lassen, ihre Gefühle und politischen Vorzüge auszusprechen, so dass in der Gemeinde Spaltungen entstehen. DE.345.3 Teilen

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Der Herr möchte, dass sein Volk politische Fragen übergehe. Bei diesen Dingen ist Schweigen Beredsamkeit. Christus beruft seine Nachfolger, eins zu sein in den reinen Evangeliumsgrundsätzen, die im Worte Gottes deutlich offenbart sind. Wir können nicht mit Sicherheit unsre Stimme irgendeiner politischen Partei geben; denn wir wissen nicht, für wen wir stimmen. Wir können auch nicht mit Sicherheit an irgendeinem politischen Plan teilnehmen. Wir können denen nicht zu Gefallen wirken, die ihren Einfluß benutzen, um Religionsfreiheit zu unterdrücken und die einen Druck ausüben wollen, um ihre Mitmenschen zu zwingen, den Sonntag als den Ruhetag zu beachten. Der erste Wochentag ist kein Tag, der geehrt werden sollte; er ist ein falscher Sabbat, und die Glieder der himmlischen Familie können mit Leuten, die diesen Tag erhöhen und Gottes Gesetz übertreten, indem sie seinen Sabbat mit Füßen treten, keine Gemeinschaft haben. Sie können deshalb auch nicht dafür stimmen, dass solche Leute einem Amte vorstehen; wenn sie es tun, werden sie Teilhaber mit ihnen an den Sünden, welche sie auf ihrem Posten begehen. DE.346.1 Teilen

Wir dürfen in keiner Weise Grundsätze aufs Spiel setzen, indem wir uns den Meinungen und Vorurteilen, die wir vielleicht gehegt haben, ehe wir uns mit dem Volke Gottes verbanden, hingeben. Wir haben uns aufnehmen lassen in das Heer des Herrn und sollen nicht auf des Feindes sondern auf Christi Seite kämpfen, wo wir in Gefühle, Handlungen, Geist und Gemeinschaft ein vereintes Ganzes bilden können. Aufrichtige Christen sind Reben an dem wahren Weinstock und werden dieselben Früchte hervorbringen wie dieser; sie werden im Einverständnis, in christlicher Gemeinschaft handeln und kein politisches Abzeichen sondern das Zeichen Christi tragen. DE.346.2 Teilen

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Was sollen wir denn tun? — Politische Fragen alleinlassen. „Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?“ 2.Korinther 6,14.15. Was können diese beiden Parteien gemein haben? Es kann unter ihnen keine Gemeinschaft, keine Verbindung bestehen. DE.347.1 Teilen

Das Wort „Gemeinschaft“ bedeutet teilnehmen, Teilhaber sein. Gott benutzt das kräftigste Bild, um zu zeigen, dass zwischen den Weltleuten und denen, die nach der Gerechtigkeit Christi streben, keine Verbindung sein soll. Was haben Wahrheit, Gerechtigkeit, Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Durchaus keine. Das Licht stellt Gerechtigkeit, Finsternis Ungerechtigkeit dar. Christen sind aus der Finsternis ans Licht gekommen. Sie haben Christum angezogen und tragen das Abzeichen der Wahrheit und des Gehorsams. Sie werden von den erhabenen, heiligen Grundsätzen, die Christus in seinem Erdenleben vertreten hat, regiert. DE.347.2 Teilen

Lehrer in der Gemeinde oder an der Schule, die sich durch ihren Eifer in Politik auszeichnen, sollten ihrer Arbeit und ihrer Verantwortlichkeiten sofort enthoben werden; denn der Herr wird nicht mit ihnen wirken. Der Zehnte sollte nicht benutzt werden, um irgend jemand zu bezahlen, der Reden über politische Fragen hält. Ein Lehrer, Prediger oder Leiter in unsern Reihen, der von dem Verlangen getrieben wird, seine Meinungen über politische Fragen kundzutun, sollte sich zur Wahrheit bekehren lassen oder seine Arbeit aufgeben. Sein Einfluß muss davon zeugen, dass er Gottes Mitarbeiter ist, indem er Seelen für Christum gewinnt; andernfalls muss ihm sein Beglaubigungsschein genommen werden; denn wenn er sich nicht ändert, wird er nur Schaden anrichten. DE.347.3 Teilen

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