Portrait von Ellen White
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Eine Unterstützungsanlage für die Diener Christi
Eine Unterstützungsanlage für die Diener Christi
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Es sollte eine Unterstützungsanlage für solche Diener Christi geschaffen werden, die nicht mehr wirken können. Wir können Gott nicht frei gegenübertreten, wenn wir in dieser Richtung nicht unser Möglichstes tun, und zwar ohne weiteres Zögern. Einige unter uns wollen die Notwendigkeit dieser Sache nicht einsehen; ihr Widerstreben darf uns aber nicht beeinflussen. Wer sich in seinem Herzen vornimmt, recht zu handeln, sollte auch stetig vorangehen, um ein gutes Werk, welches Gott von uns verlangt, fördern zu helfen. Testimonies for the Church VII, 290-294. DE.372.1 Teilen

Ist an irgend einem Ort ein Verlangen nach der Wahrheit erweckt, so sollte dem Interesse nachgegangen werden. Der Ort sollte gründlich bearbeitet werden, bis ein, wenn auch noch so einfaches Gebäude als ein Zeichen, ein Gedächtnis für des Herrn Sabbat, ein Licht inmitten der moralischen Finsternis dasteht. Solche Denkmäler müssen an vielen Orten als Zeugen der Wahrheit stehen. Gott hat es in Gnaden so vorgesehen, dass die Evangeliumsboten in alle Länder, zu allen Sprachen und Zungen gehen sollen, bis das Banner der Wahrheit in allen Teilen der bewohnten Welt aufgepflanzt worden ist. DE.372.2 Teilen

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Wo eine Gruppe von Gläubigen sich gebildet hat, sollte auch ein Gotteshaus errichtet werden; die Diener Christi sollten den Ort nicht verlassen, bis dies geschehen ist. An vielen Plätzen, wo die Botschaft verkündigt worden ist, leben die, welche sie angenommen haben, in beschränkten Verhältnissen und können nur wenig dazu beitragen, solche förderliche Umstände zu schaffen, die dem Werk Ansehen verleihen. Dadurch wird die Ausdehnung des Werkes oft gehindert. Zeigen Seelen ein Verlangen nach der Wahrheit, dann sagen ihnen die Prediger andrer Gemeinschaften, und ihre Gemeindeglieder wiederholen dieselben Worte: „Diese Leute haben keine Kapelle, ihr habt kein Gotteshaus; ihr seid nur eine kleine Anzahl, arm und ungelehrt; nach einer Weile wird der Prediger fortgehen, die Teilnahme wird schwinden, und ihr gebt die neuen Anschauungen, die ihr angenommen habt, wieder auf.“ Können wir uns nicht vorstellen, dass solche Worte denen eine große Versuchung wurden, welche die Gründe unsres Glaubens einsehen und vom Geiste Gottes betreffs der gegenwärtigen Wahrheit überzeugt sind? DE.373.1 Teilen

Es ist schon oft wiederholt worden, dass sich aus einem kleinen Anfang ein großes Werk entwickeln kann. Wenn sich unter uns im Aufbau des Reiches unsres Erlösers Weisheit, geheiligtes Urteil und geschickte Leitung bekunden, dann werden wir auch unser Möglichstes tun, die Leute von der Festigkeit unsres Werkes zu versichern. Einfache Gotteshäuser müssen errichtet werden, wo die, welche die Wahrheiten annehmen, einen Ort der Anbetung finden, wo sie Gott ihrem Gewissen gemäß anbeten können. DE.373.2 Teilen

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Wenn irgend möglich sollten diese Gotteshäuser bei der Einweihung frei von Schulden dastehen. Wird eine Kapelle gebaut, so sollten die Glieder sich aufmachen und bauen helfen. Unter der Leitung eines Predigers, der von dem Rat seiner Mitbrüder unterstützt wird, sollten die Neubekehrten Hand mit ans Werk legen und sagen: Wir bedürfen eines Versammlungshauses, wir müssen eins haben. Gott erwartet von seinem Volk, dass es vereinte, freudige Anstrengungen für die Sache Gottes mache. Geschieht dies, dann wird sich bald die Stimme des Dankes erheben: Seht, was der Herr getan hat! DE.374.1 Teilen

Es gibt jedoch auch Fälle, wo eine junge Gemeinde die Last nicht auf sich nehmen kann, allein ein Versammlungshaus zu bauen. Dann sollten die Geschwister anderer Gemeinden mithelfen. Ja, es ist in einigen Fällen besser, Geld dazu zu borgen, als überhaupt nicht zu bauen. Hat jemand Mittel und kann, nachdem er seinen Teil dazu beigetragen hat, Geld ohne Zinsen oder zu einem niedrigen Zinsfuß vorzustrecken, so ist es recht, das Geld anzunehmen, bis die Schuld bezahlt werden kann. Wenn aber irgend möglich, sollten, es sei wiederholt, Versammlungshäuser bei der Einweihung frei von Schulden sein. DE.374.2 Teilen

Wir sollten unsre Gebäude nicht zur Schau ausschmücken; dadurch wird das Werk nicht gefördert. Unsre Sparsamkeit muss unsre Grundsätze bezeugen. Wir sollten aber dabei so planen, als ob das Werk von Dauer sei; alles sollte auf fester Grundlage aufgebaut werden. DE.374.3 Teilen

Mir ist die nachlässige Art und Weise gezeigt worden, wie einige Gemeinden Schulden gemacht und in Schulden verblieben sind. In einigen Fällen ruht beständig eine Schuld auf Gottes Haus, Zinsen müssen anhaltend bezahlt werden. Solche Dinge sollten nicht sein und brauchen nicht zu sein. Wird Weisheit, Takt und Eifer für den Herrn bekundet, wie Gott es verlangt, dann wird hierin eine Änderung eintreten. Die Schulden werden getilgt werden. Gott fordert Gaben von denen, die geben können, und selbst die ärmeren Geschwister können etwas tun. Selbstverleugnung wird alle befähigen, etwas beizutragen. Sowohl alt wie jung, Eltern und Kinder sollen ihren Glauben durch ihre Werke bekunden. Die Notwendigkeit für einen jeden, sein Teil zu tun, muss den Gemeindegliedern eingeschärft werden. Jeder muss sein Bestes tun. Gott wird für den, der willens ist zu wirken, den Weg öffnen. Er will nicht, dass seine Sache durch Schulden gehemmt werde. DE.374.4 Teilen

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Gott verlangt Selbstaufopferung. Dadurch wird nicht allein finanzieller, sondern auch geistlicher Wohlstand bedingt. Selbstverleugnung und Selbstaufopferung werden Wunder wirken, das geistliche Leben der Gemeinde zu fördern. DE.375.1 Teilen

Ein jeder Christ sollte sich selbst die prüfende Frage stellen: Habe ich in meinem innersten Herzen die wahre Liebe zu Christo? Liebe ich sein Haus? Werde ich den Herrn nicht dadurch ehren, dass ich seinem heiligen Haus meine erste Aufmerksamkeit schenke? Ist meine Liebe zu meinem Gott und zu meinem Erlöser stark genug, um mich selbst zu verleugnen? Sollte ich nicht zu mir selbst sagen, wenn Vergnügungen und eigennützige Dinge mich locken: Nein, ich will nichts für meine eigene Befriedigung ausgeben, während Gottes Haus mit Schulden überlastet ist. DE.375.2 Teilen

Unser Erlöser verlangt viel mehr, als wir ihm geben. Das eigene Ich will immer obenan stehen, aber der Herr beansprucht das ganze Herz, die völlige Liebe. Er will nicht der zweite sein. Und sollte Christus nicht unsre erste und höchste Beachtung haben? Darf er nicht dies Zeichen unsrer Hochachtung und Untertanentreue fordern? Solche Erwägungen sollten unsrer eigenen Herzenserfahrung, dem Familienleben und dem Gemeindeleben zugrunde liegen. Wenn das Herz, die Seele, die Kraft, das Leben dem Herrn voll und ganz übergeben werden, wenn alle Zuneigung sich auf ihn richtet, werden wir ihn in all unserm Tun zum Ersten und Höchsten machen. Stehen wir mit Gott im Einklang, dann kommt der Gedanke an seine Ehre und Herrlichkeit vor allem andern. Keine Person wird ihm in unsern Gaben und Opfern vorgezogen. Wir haben einen Begriff davon, was es heißt, Teilhaber mit Jesu an seiner heiligen Reichssache zu sein. DE.375.3 Teilen

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Das Haus, in dem Gott sich seinem Volke naht, wird jedem seiner getreuen Kinder lieb und heilig sein; es wird nicht mit Schulden überlastet bleiben. Dies würde beinahe wie eine Verleugnung eures Glaubens aussehen. Ihr solltet bereit sein, ein großes persönliches Opfer zu bringen, wenn ihr nur das Haus von Schulden befreien könnt, worin Gott sich seinem Volke naht und es segnet. DE.376.1 Teilen

Die Schulden eines jeden Gotteshauses könnten bezahlt werden, wenn die Gemeindeglieder weise planen und ernste eifrige Bemühungen machen würden, die Schulden abzubezahlen. In jedem Fall, wo eine Schuld abgetragen ist, sollte, als eine neue Weihung des Gotteshauses, eine Dankesfeier stattfinden. Testimonies for the Church VI, 100-104. DE.376.2 Teilen

Die Bedürfnisse eines Versammlungshauses, wo eine neue Gruppe von Gläubigen gebildet ist, ist mir wie in einem Rundblick gezeigt worden. Ich sah Diener Christi, die einfache Versammlungshäuser errichteten. Die neu hinzugekommenen Gläubigen halfen mit willigen Händen und die, welche Geld hatten, gaben ihre Mittel. Unter der Kapelle aber über dem Erdboden wurde ein Schulzimmer für die Kinder eingerichtet und ein Lehrer dahin geschickt. Die Zahl der Schüler war nicht groß, aber es war ein guter Anfang. Ich hörte die Kinder und Eltern singen: „Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wo der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“ „Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich hier bin.“ Psalm 127,1; Psalm 146,1.2. DE.376.3 Teilen

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Die Gründung von Gemeinden, der Bau von Versammlungs- und Schulhäusern wurde von Stadt zu Stadt ausgedehnt, und der Zehnte zur Förderung des Werkes wuchs. Nicht nur an einem Ort, sondern an vielen Stellen wurde das Werk fest gegründet, und er Herr wirkte, um seine Arbeitskräfte zu mehren. DE.377.1 Teilen

Durch diese Arbeit werden alle Klassen erreicht. Wenn der Heilige Geist unter uns wirkt, werden Seelen, die jetzt noch für das Erscheinen Christi unvorbereitet sind, überzeugt werden. Viele kommen dann zu unsern Versammlungen, die jahrelang keine Kirche besucht haben, und werden bei uns bekehrt. Die Einfachheit der Wahrheit rührt ihre Herzen. Die Tabaksklaven geben ihre Götzen auf und der Trunkenbold seinen Schnaps. Das könnten sie nicht, wenn sie nicht im Glauben die Verheißungen Gottes von der Vergebung ihrer Sünden ergriffen hätten. DE.377.2 Teilen

Die Wahrheit des Wortes kommt vor hoch und niedrig, reich und arm, und wer die Botschaft annimmt, wird ein Mitarbeiter mit uns und mit Gott, und auf diese Weise wird eine große Schar gesammelt, die einmütig arbeitet. Dies ist unser Werk. Es darf auf unsern großen Versammlungen nicht vernachlässigt werden; es ist ein Teil jeder Stadtmission. Anstatt unsre ganze Arbeitskraft für den niedrigsten Auswurf einzusetzen, sollten wir versuchen, an jedem Ort eine Gruppe von Gläubigen zu bekommen, die sich mit uns vereinen, um das Banner der Wahrheit hochzuheben und für Reiche und Arme zu wirken. Wenn dann Gemeinden gegründet sind, werden sich auch die Helfer mehren, um für die Armen und Verworfenen zu wirken. General Conferenz Bulletin, März 1899. DE.377.3 Teilen

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Viele, die nicht unsres Glaubens sind, verlangen nach Hilfe, wie sie des Christen Pflicht ist. Würden Gottes Kinder wahre Teilnahme für ihre Nachbarn bekunden, dann würden viele Seelen durch die besonderen Wahrheiten für diese Zeit gewonnen werden. Nichts wird oder kann je dem Werk solchen Kerngehalt verleihen, als Menschen eine Hilfe zu sein, wo sie gerade sind. Testimonies for the Church VI, 280. DE.378.1 Teilen

Es sollten keine Männer ermutigt werden, als Prediger ins Feld zu gehen, ohne einen nicht mißzuverstehenden Beweis, dass Gott sie berufen hat. Der Herr will die Last für seine Herde nicht auf untüchtige Personen legen. Die Gott beruft, müssen an Erfahrung reiche Männer sein, die erprobt sind und sich bewährt haben, Männer mit gesundem Urteilsvermögen, die es wagen, im sanftmütigen Geist die Sünde zu rügen und es verstehen, die Herde zu weiden. Gott kennt das Herz, und er weiß, wen er erwählen kann. Testimonies for the Church I, 209. DE.378.2 Teilen

Die Prediger sind zu wenig geprüft worden, und aus diesem Grunde sind die Gemeinden von unbekehrten, unfähigen Männern geleitet worden, welche die Glieder einschläfern, anstatt sie zu größerem Eifer und Ernst in Gottes Reichssache anzuspornen. Es gibt Prediger, die zu den Gebetsversammlungen kommen und dieselben alten leblosen Gebete einmal übers andre sprechen und Woche für Woche und Monat für Monat dieselben trockenen Reden halten. Sie haben ihren Zuhörern nichts Neues, nichts Belebendes zu bringen, ein deutlicher Beweis, dass sie keine Teilhaber der göttlichen Natur sind. Christus wohnt nicht durch den Glauben in ihrem Herzen. DE.378.3 Teilen

Wer vorgibt, das heilige Gesetz Gottes zu halten und zu lehren, dessenungeachtet jedoch beständig das Gesetz übertritt, ist sowohl den Sündern als auch den Gläubigen ein Stein des Anstoßes. Die leichtfertige, gleichgültige Art und Weise, in welcher viele das Gesetz Jehovas und die Gabe seines Sohnes behandeln, ist geradezu eine Beleidigung Gottes. Nur dann können wir diesem weitreichendem Übel abhelfen, wenn wir jeden, der Lehrer des Wortes werden will, gründlich prüfen. Die Männer, auf denen diese Verantwortung ruht, müssen sich über sein Vorleben, seitdem er die Wahrheit erkannt hat, genau unterrichten. Seine christliche Erfahrung, seine Kenntnisse der Heiligen Schrift, sein Verhalten zur gegenwärtigen Wahrheit, alles muss klargelegt werden. Keiner sollte als Diener in Gottes Reichssache angenommen werden, bis er bekundet, dass er eine wirkliche, lebendige Erfahrung in göttlichen Dingen hat. DE.378.4 Teilen

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Alle, die das heilige Werk, der Welt die Bibelwahrheiten zu lehren, übernehmen wollen, müssen von erfahrenen, treuen Dienern Christi sorgfältig geprüft werden. Nachdem sie sich Erfahrung gesammelt haben, muss für sie noch etwas mehr geschehen; sie sollten unter ernstem Gebet dem Herrn dargestellt werden, damit er durch seinen Heiligen Geist kundtun möchte, ob sie ihm wohlgefällig sind. Der Apostel sagt: „Die Hände lege niemand zu bald auf.“ 1.Timotheus 5,22. In den Tagen der Apostel wagten Gottes Diener nicht, bei der Wahl der Männer, die das feierliche und heilige Amt, ein Mundstück Gottes zu sein, auf sich nehmen wollten, sich auf ihr eignes Urteil zu verlassen. Sie wählten nach ihrem besten Urteilsvermögen Männer und stellten diese vor den Herrn, um zu erfahren, ob es nach seinem Wohlgefallen wäre, wenn sie als seine Stellvertreter hinausgingen. Das sollte auch jetzt noch getan werden. DE.379.1 Teilen

Oft treffen wir Männer an, die eilends in das Gemeindeältestenamt eingesetzt wurden, ohne dazu befähigt zu sein. Sie können sich selbst nicht richtig beherrschen, üben keinen guten Einfluß aus, und die Gemeinde hat infolge des fehlerhaften Charakters der Leiter beständig Schwierigkeiten. Den Betreffenden sind zu bald die Hände aufgelegt worden. DE.379.2 Teilen

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Gottes Diener sollten Männer von gutem Ruf sein, fähig, ein von ihnen erwecktes Verlangen nach Wahrheit besonnen zu stillen. Wir bedürfen tüchtige Männer, welche der Sache, die sie vertreten, Ehre anstatt Schande machen. Die Prediger müssen besonders daraufhin geprüft werden, ob sie ein richtiges Verständnis der gegenwärtigen Wahrheit haben, so dass sie zusammenhängende Vorträge über die Weissagungen und über praktische biblische Gegenstände halten können. Können sie biblische Vorträge nicht in klarer Weise halten, dann müssen sie erst Hörer und Schüler bleiben. Um Lehrer der Bibelwahrheiten zu sein, sollten sie ernstlich und unter Gebet in der Schrift suchen und mit ihr vertraut sein. Alles dies muss sorgfältig und unter Gebet geprüft werden, ehe diese Männer ins Arbeitsfeld gesandt werden. Testimonies for the Church IV, 406.407. DE.380.1 Teilen

Paulus sah in Timotheus einen Mann, der die Heiligkeit des Predigtamtes zu schätzen vermochte, der sich von dem Gedanken an Leiden und Verfolgungen nicht abschrecken ließ und willig war, sich belehren zu lassen. Dennoch wagte der Apostel es nicht, die Verantwortung auf sich zunehmen, Timotheus, einem unerprobten Jüngling, eine Ausbildung im evangelischen Lehramt zu geben, ohne sich erst über seinen Charakter und sein vergangenes Leben volle Gewißheit zu verschaffen. DE.380.2 Teilen

Des Timotheus Vater war ein Grieche und seine Mutter eine Jüdin. Von Kind auf war er mit der Heiligen Schrift bekannt. Die Frömmigkeit, die er in seinem Elternhaus zu sehen bekam, war eine echte und vernünftige. Der Glaube seiner Mutter und seiner Großmutter an das Wort erinnerte ihn stets daran, dass es ein Segen ist, Gottes Willen zu tun. Das Wort Gottes war die Richtschnur, wonach diese beiden frommen Frauen Timotheus erzogen. Die geistliche Macht des Unterrichts, den er von ihnen empfangen hatte, hielt ihn rein in seinen Worten und unbefleckt von schlechten Einflüssen, die ihn umgaben. Auf diese Weise hatten seine elterlichen Unterweiser mit Gott zusammengewirkt, um ihn auf das Tragen von Verantwortungen vorzubereiten. DE.380.3 Teilen

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Paulus sah, dass Timotheus treu, beharrlich und aufrichtig war, und er erkor ihn zum Arbeits- und Reisegefährten. Die Lehrmeister seiner Jugend wurden nun belohnt, indem sie sehen durften, wie Timotheus, der Sohn ihrer Fürsorge, in enger Nachfolge mit dem großen Apostel verbunden wurde. DE.381.1 Teilen

Paulus hatte Timotheus, seinen „rechtschaffenen Sohn im Glauben“ (1.Timotheus 1,2), lieb. Der große Apostel ließ oft den jüngeren sich aussprechen, indem er ihn über biblische Geschichten befragte, und während sie von Ort zu Ort reisten, belehrte er ihn sorgfältig, wie er erfolgreich arbeiten könne. Paulus und Silas suchten beide während ihres ganzen Zusammenseins mit Timotheus den Eindruck, den dieser von der heiligen, ernsten Natur des Werkes eines evangelischen Predigers schon empfangen hatte, noch zu vertiefen. DE.381.2 Teilen

In seiner Arbeit holte sich Timotheus von Paulus stets Rat und Unterweisung. Er handelte nicht nach plötzlichen Eingebungen, sondern übte Erwägung und ruhige Überlegung, bei jedem Schritt fragend: Ist dies der Weg des Herrn? Die Geschichte der Apostel 197-199. [Siehe auch Das Wirken der Apostel 202-204.] DE.381.3 Teilen

„Es waren aber zu Antiochien in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen ... und Saulus. Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe.“ Apostelgeschichte 13,1.2. Ehe diese Apostel als Missionare in die Heidenwelt gesandt wurden, wurden sie unter Fasten und Gebet und Händeauflegen feierlich zum Dienste Gottes geweiht. So erhielten sie von der Gemeinde Vollmacht, nicht nur die Wahrheit zu lehren, sondern auch die Taufhandlung zu vollziehen und, mit voller geistlicher Autorität ausgerüstet, Gemeinden zu ordnen. DE.381.4 Teilen

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Die christliche Gemeinde trat damals in einen wichtigen Zeitabschnitt ein. Das Werk, die Evangeliumsbotschaft unter den Heiden zu verkündigen, musste nun mit Macht in Angriff genommen werden, und als Folge davon sollte die Gemeinde durch eine große Seelenernte eine Stärkung erfahren. Die Apostel, die zur Führerschaft in diesem Werk auserkoren waren, würden dem Verdacht, dem Vorurteil und der Eifersucht ausgesetzt sein. Ihre Lehren über das Abbrechen des „Zauns, der dazwischen war“ (Epheser 2,14), der so lange die jüdische von der heidnischen Welt getrennt gehalten hatte, würde sie natürlich in den Ruf der Ketzerei bringen, und ihre Autorität als Verkünder des Evangeliums würde von vielen eifrigen und gläubigen Juden in Frage gestellt werden. Gott sah die Schwierigkeiten voraus, auf die seine Diener stoßen würden, und damit ihr Werk über allem Zweifel erhaben stände, wies er die Gemeinde durch Offenbarung an, sie zum Predigtamt öffentlich auszusondern. Ihre Einsegnung war eine öffentliche Anerkennung ihrer göttlichen Berufung, den Heiden die frohe Botschaft vom Heil zu bringen. DE.382.1 Teilen

Sowohl Paulus als auch Barnabas hatten ihren Auftrag von Gott selbst schon erhalten, und die Feierlichkeit des Händeauflegens brachte keine neue Gnade oder wirkliche Befähigung hinzu. Es war eine anerkennende Förmlichkeit der Ernennung zu einem verliehenen Amt und eine Bestätigung der Vollmacht zu diesem Amt. Es wurde dem Werk Gottes das Siegel der Gemeinde aufgedrückt. DE.382.2 Teilen

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Den Juden war diese Äußerlichkeit bedeutungsvoll. Wenn ein jüdischer Vater seine Kinder segnete, legte er seine Hände ehrfurchtsvoll auf ihre Häupter. Wenn ein Tier zum Opfer bestimmt war, legte der Priester seine Hand auf das Opfertier. Als die Diener der Gemeinde von Gläubigen zu Antiochien Paulus und Barnabas die Hände auflegten, flehten sie durch diese Handlung den Segen Gottes auf die erkorenen Apostel herab zu dem besonderen Werk, wozu sie berufen worden waren. DE.383.1 Teilen

Später wurde mit dieser Einsegnungsformel durch Händeauflegen großer Mißbrauch getrieben; ungerechtfertigte Wichtigkeit wurde der Handlung beigelegt, als wenn mit einem Male auf solche, die in dieser Weise eingesegnet wurden, eine Kraft herniederkäme, die sie sofort zu irgendeinem geistlichen Dienst befähigte. Doch ist betreffs der Aussonderung dieser beiden Apostel nicht berichtet, dass ihnen durch den bloßen Akt des Händeauflegens eine besondere Kraft verliehen worden sei. Wir haben nur den einfachen Bericht von ihrer Einsegnung und der Bedeutung, welche diese für ihr künftiges Werk hatte. DE.383.2 Teilen

Die Umstände, welche mit der durch den Heiligen Geist zu einem bestimmten Zweig des Dienstes geschehenen Absonderung des Paulus und Barnabas verbunden waren, zeigen klar, dass der Herr durch erkorene Hilfskräfte in seiner organisierten Gemeinde wirkt. Als Paulus vorher die göttliche Absicht betreffs seiner Person zuerst durch den Heiland selbst offenbart worden war, wurde er gleich danach mit Gliedern der neuorganisierten Gemeinde zu Damaskus in Verbindung gebracht. Außerdem wurde die Gemeinde an diesem Ort nicht lange über die persönlichen Erfahrungen des bekehrten Pharisäers im Dunkeln gelassen. Und jetzt, da der zu jener Zeit gegebene göttliche Auftrag völliger zur Ausführung gebracht werden musste, beauftragte der Heilige Geist, indem er wiederum bezeugte, dass Paulus ein auserwähltes Rüstzeug zur Verkündigung des Evangeliums unter den Heiden sei, die Gemeinde, ihn und seinen Mitarbeiter einzusegnen. Als die Leiter der Gemeinde zu Antiochien „dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir ab Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe“. DE.383.3 Teilen

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Gott hat seine Gemeinde auf Erden zu Lichtträgern gemacht, und durch sie tut er seine Absichten und seinen Willen kund. Er gibt keinem seiner Diener eine Erfahrung, die von der Erfahrung der Gemeinde selbst unabhängig wäre oder im Gegensatz zu ihr steht, noch gibt er einem einzelnen Menschen eine Kenntnis seines Willens betreffs der ganzen Gemeinde, während die ganze Gemeinde — Christi Leib — in Dunkelheit gelassen wird. In seiner Vorsehung bringt er seine Diener in enge Verbindung mit seiner Gemeinde, damit sie weniger Selbstvertrauen und größeres Vertrauen in andre haben, die er zur Förderung seines Werkes anleitet. DE.384.1 Teilen

Es gab in der Gemeinde von jeher solche, die beständig nach persönlicher Selbständigkeit trachteten. Es schien ihnen unmöglich zu sein, zu erkennen, dass Unabhängigkeit des Geistes leicht dazu neigt, das menschliche Werkzeug mit Selbstvertrauen zu erfüllen und mehr auf das eigene Urteil zu bauen, als den Rat und das Urteil seiner Brüder hochzuachten, besonders das Urteil solcher, die Gott zur Leitung seiner Gemeinde berufen hat. Gott hat seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Macht ausgerüstet, die zu mißachten und zu verachten niemand gerechtfertigt werden kann; denn wer das tut, der verachtet die Stimme Gottes. DE.384.2 Teilen

Alle, welche geneigt sind, ihr eigenes Urteil als ausschlaggebend zu betrachten, sind in ernster Gefahr. Es ist Satans wohlüberlegtes Streben, solche von den andern zu trennen, welche Lichtträger sind, durch welche Gott den Aufbau und die Ausbreitung seines Werkes auf Erden bewirkt hat. Solche zu vernachlässigen oder zu verachten, die Gott berufen hat, die Verantwortlichkeit der Leitung in Verbindung mit der Förderung der Wahrheit zu tragen, heißt, die Mittel verwerfen, die Gott zur Hilfe, zur Ermutigung und Stärkung seiner Gemeinde verordnet hat. Jeder Diener in des Herrn Werk, der diese Mittel beiseite setzt, und der denkt, dass seine Erleuchtung unmittelbar von Gott und durch niemand anders kommen muss, bringt sich dadurch in eine Lage, in der er der Gefahr ausgesetzt ist, vom Feind getäuscht und gestürzt zu werden. Der Herr hat in seiner Weisheit Vorkehrung getroffen, dass durch die nahe Verbindung, die von allen Gläubigen aufrecht erhalten werden sollte, Christ mit Christ und Gemeinde mit Gemeinde verbunden sein sollte. Auf diese Weise wird das menschliche Werkzeug imstande sein, mit Gott zusammenzuwirken. Jede Arbeitskraft wird dem Heiligen Geist unterworfen, und alle Gläubigen werden in organisiertem und wohlgeleitetem Bemühen vereint sein, der Welt die frohe Botschaft von der Gnade Gottes zu verkündigen. DE.384.3 Teilen

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Paulus betrachtete den Anlaß seiner formellen Einsegnung als Anfangspunkt eines neuen und wichtigen Abschnittes in seinem Lebenswerk. Von dieser Zeit an rechnete er späterhin den Anfang seines Apostelamtes in der christlichen Gemeinde. Die Geschichte der Apostel 155-159. [Siehe auch Das Wirken der Apostel 160-163.] DE.385.1 Teilen

Die Berufung der Zwölf war der erste Schritt zur Gründung der Gemeinde, die nach Christi Weggang sein Werk auf Erden weiterführen sollte. Von dieser Berufung wird berichtet: „Er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er ordnete zwölf, dass sie bei ihm sein sollten, und dass er sie aussendete zu predigen.“ Markus 3,13.14. DE.385.2 Teilen

386

Voller Freude betrachteten Gott und die Engel dieses Bild. Der Vater wußte, dass von diesen Männern das Licht des Himmels ausstrahlen würde und dass ihr Christuszeugnis von Generation zu Generation bis zum Ende der Zeiten Widerhall finden würde. DE.386.1 Teilen

Als Zeugen Christi sollten die Jünger hinausgehen, um der Welt zu verkündigen, was sie bei ihrem Herrn gesehen und gehört hatten. Ihr Dienst war der wichtigste, zu dem Menschen jemals berufen wurden, allein überragt vom Werke Christi. Gemeinsam mit Gott sollten die Jünger zur Errettung von Menschen wirken. Wie die zwölf Patriarchen das alttestamentliche Israel verkörperten, so stehen die zwölf Apostel für die neutestamentliche Gemeinde. Das Wirken der Apostel 18. DE.386.2 Teilen

In allen unsern Geschäftsversammlungen, Erfahrungsstunden und andern religiösen Zusammenkünften muss Jesus uns zur Seite stehen und unser Führer und Ratgeber sein. Wo die Gegenwart Jesu erkannt wird, ist man auch nicht zur Leichtfertigkeit geneigt. Das eigene Ich wird sich nicht hervortun; man wird die Wichtigkeit des Werkes, das getan werden muss, erfassen. Es wird sich ein Verlangen bekunden, dass die zu legenden Pläne von dem geleitet werden, der mächtig in Rat ist. DE.386.3 Teilen

Könnten unsre Augen nur geöffnet werden, so würden wir in unsern Versammlungen Engel Gottes sehen, und wenn wir dies erkennen könnten, würden wir nicht danach verlangen, unsre Meinungen in unwichtigen Punkten durchzuführen, wodurch so oft der Fortgang der Versammlung und des Werkes gehindert wird. Wären die Gebete inniger, würden die wichtigen Angelegenheiten feierlicher behandelt, dann würde der Ton unsrer Geschäftsversammlungen ein andrer, ein erhebender sein. Alle würden den Eindruck gewinnen, dass man zusammengekommen sei, um Pläne zur Förderung des Werkes zu legen und dass der Zweck alles Schaffens nur der sei, Seelen zu retten. Alles, was wir tun und was wir sagen, wird in die himmlischen Bücher eingetragen. Laßt uns nicht schuldig erfunden werden, Gottes Werk auf die gleiche Stufe mit weltlichen Verhandlungen gestellt zu haben. Unser Standpunkt muss ein hoher, unser Sinn nach oben gerichtet sein. DE.386.4 Teilen

387

Es gibt fast immer einige, die meinen, dass es ihre Pflicht sei, zurückzuhalten, wenn ihre Brüder voran wollen. Sie haben gegen alles, das vorgeschlagen wird, etwas einzuwenden und bekämpfen jeden Plan, der nicht von ihnen entworfen ist. Dadurch nehmen sie Gelegenheit, ein zügelloses Selbstvertrauen auszubilden. Sie haben nie in Christi Schule die köstlichen und überaus wichtigen Lehren der Sanftmut und Demut gelernt, und denen, die einen starken Eigenwillen haben, fällt nichts schwerer, als ihren eigenen Willen daranzugeben und sich dem Urteil anderer unterzuordnen. Für solche Leute ist es schwer, fügsam und sanftmütig zu sein und sich überzeugen zu lassen. DE.387.1 Teilen

In unsern Geschäftsversammlungen ist es besonders wichtig, keine köstliche Zeit mit der Behandlung geringer Angelegenheiten zu vergeuden. Die Gewohnheit des kleinlichen Kritisierens sollte nicht gepflegt werden; denn sie verwirrt den Sinn und macht die deutlichsten und einfachsten Dinge geheimnisvoll. Besteht unter Brüdern die Liebe, die andre höher achtet als sich selbst, dann werden die eigenen Wege und Wünsche gern für andre aufgegeben. Es ist unsre Pflicht, täglich und stündlich zu erwägen, wie wir dem Gebet Jesu, dass seine Jünger eins sein möchten, wie er und der Vater eins sind, entsprechen können. Halten wir uns dieses Gebet des Heilandes vor, so können wir köstliche Lehren daraus ziehen und uns so verhalten, dass wir seinem Wunsche nachkommen. DE.387.2 Teilen

Wir können in unsern Geschäftsangelegenheiten mit dem Werke Gottes und im Behandeln heiliger Dinge nicht vorsichtig genug sein, uns vor dem Geist der Unehrerbietigkeit zu hüten; nie sollte Gottes Wort verdreht werden, um eine Sache durchzusetzen, an der uns besonders gelegen ist. Ehre, Rechtschaffenheit und Wahrheit müssen ohne Rücksicht auf sich selbst aufrechterhalten werden. Alle unsre Gedanken, Worte und Handlungen müssen dem Willen Christi untertan sein. DE.387.3 Teilen

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Leichtfertigkeit ziemt sich nicht in Versammlungen, wo Gottes feierliches Werk und Wort den Gegenstand bilden. Es ist gebetet worden, dass Christus die Versammlung leiten, seine Weisheit, seine Gnade und Gerechtigkeit walten lassen wolle — darf dann ein Weg eingeschlagen werden, der Gottes Geist betrübt und seinem Wirken zuwider ist? DE.388.1 Teilen

Laßt uns stets daran gedenken, dass Christus in unsrer Mitte ist. Dann wird auch über die ganze Versammlung ein erhebender, beherrschender Einfluß vom Geiste Gottes ausgehen. Es wird sich die Weisheit bekunden, die „von oben her ... aufs erste keusch, danach friedsam ... voll Barmherzigkeit und guter Früchte“ (Jakobus 3,17) ist. In allen Plänen und Entscheidungen wird die Liebe vorherrschen, die nicht das Ihre sucht, die sich nicht erbittern läßt, das Böse nicht zurechnet, die sich nicht der Ungerechtigkeit sondern der Wahrheit freut, die alles verträgt, alles glaubt, alles hofft und alles duldet. Siehe 1.Korinther 13,5-7. DE.388.2 Teilen

Möchte doch jeder, der einer Beratung oder Ausschußsitzung beiwohnt, sich selbst fragen: Ich wirke für Zeit und Ewigkeit; bin ich Gott verantwortlich für die Beweggründe, die mich zum Handeln treiben. Sein Losungswort sei das Gebet des Psalmisten: „Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen. Neige mein Herz nicht auf etwas Böses.“ Psalm 141,3.4. Testimonies for the Church VII, 258.259. DE.388.3 Teilen

Die im Dienste des Herrn Stehenden sollten für ihre Arbeit einen passenden Lohn empfangen. Sie geben ihre ganze Zeit, ihre Gedanken und ihre Bemühungen in den Dienst des Meisters, und es ist nicht nach Gottes Ordnung, dass ihr Lohn nicht ausreichen sollte, um ihre Familien zu versorgen. Der Prediger, der seiner Fähigkeit gemäß seinen Teil ausübt, sollte das empfangen, was ihm zukommt. DE.388.4 Teilen

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Die Männer, welche zu entscheiden haben, was jeder Arbeiter erhalten soll, müssen ernstlich danach trachten, in ihren Entscheidungen Gottes Willen zu entsprechen. Einige, die im Rechnungsausschuß mitwirken, besaßen weder die nötige Einsicht noch ein richtiges Urteil. Zuweilen bestand der Ausschuß aus Männern, die kein rechtes Verständnis von der Lage der Boten Christi hatten und immer wieder durch ihre verkehrten Entscheidungen Druck und Mangel in Familien brachten. Durch ihr Verhalten wurde dem Feind Gelegenheit gegeben, des Herrn Diener zu versuchen und zu entmutigen, ja, sie in einigen Fällen aus dem Felde zu treiben. DE.389.1 Teilen

Peinliche Sorgfalt muss beim Entscheiden über den Lohn der Arbeiter ausgeübt werden. Zum Rechnungsausschuß sollten Männer gewählt werden, die ein klares Wahrnehmungsvermögen haben und mit der Arbeit, um die es sich handelt, vertraut sind. Sie müssen redliche Leute sein, „die Gott fürchten, wahrhaftig und dem Geiz feind sind“. 2.Mose 18,21. DE.389.2 Teilen

Dem Prediger sollte etwas Überschuß für unvorhergesehene Fälle bleiben; denn viele Ansprüche um Hilfe werden an seine Geldmittel gestellt. Häufig trifft er Leute an, die so arm sind, dass sie Mangel an Kleidung, Nahrung und Unterkommen haben. Er muss den sehr Bedürftigen helfen, ihren Hunger zu stillen und sie kleiden; auch wird von ihm erwartet, in guten Unternehmungen voranzugehen, beim Aufbau von Versammlungshäusern zu helfen und Gottes Reichssache in andern Ländern zu fördern. DE.389.3 Teilen

Gottes erwählter Missionar hat keine bleibende Statt, sondern muss oft mit seiner Familie von einem Ort zum andern, von einem Land ins andre ziehen. Seine Arbeit bedingt dies; aber der häufige Umzug legt ihm große Unkosten auf. Auch müssen, um einen guten Einfluß auszuüben, er selbst, seine Frau und Kinder sich ordentlich und passend kleiden; ihre persönliche Erscheinung, ihre Wohnung, ihre Umgebung — alle müssen für die Wahrheit reden, die sie vertreten. Sie müssen stets heiter und frisch erscheinen, damit sie denen, die ihrer Hilfe bedürfen, Sonnenschein mitteilen können. Sie sind oft genötigt, Geschwister zu bewirten und, wenn sie es auch gerne tun, so entstehen dadurch doch neue Ausgaben. DE.389.4 Teilen

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Es ist große Ungerechtigkeit von einem Rechnungsausschuß, einen würdigen Prediger zu enttäuschen, der das volle Gehalt bedarf, das er zu erwarten hatte. Der Herr sagt: „Ich bin der Herr, der das Rechte liebt, und hasse räuberische Brandopfer.“ Jesaja 61,8. Er will, dass sein Volk im Verhalten gegen seine Mitgenossen stets einen freigebigen Geist bekundet. Der dem göttlichen Befehl an das alte Israel unterliegende Grundsatz: „Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, der da drischt“ (1.Korinther 9,9), sollte nie beiseite gesetzt werden von denen, die auf irgendeine Weise mit dem Lohn derjenigen zu tun haben, die Gottes Sache in der Welt fördern wollen und ihre Kräfte dazu hergeben, den Sinn der Menschen von dem Betrachten der irdischen Dinge hinweg und auf die himmlischen hinzulenken. Gott liebt seine Diener, und er will, dass die Menschen ihre Rechte beachten. DE.390.1 Teilen

Die Verordnung einer achtstündigen Arbeitszeit findet sich nicht in dem Arbeitsplan des Dieners Gottes. Er muss zu jeder Zeit zum Dienst bereit sein. Er muss seinen Mut und seine Tatkraft aufrechterhalten; denn wenn er matt und schläfrig einhergeht, kann er keinen belebenden Einfluß ausüben. Bekleidet er einen verantwortlichen Posten, so muss er bereit sein, Ausschußversammlungen und Beratungen beizuwohnen, muss Stunden in Kopf und Nerven anstrengender Arbeit verbringen, um für die Förderung der Reichssache zu planen. Solche Arbeit ist für Geist und Körper eine schwere Aufgabe. DE.390.2 Teilen

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Der Prediger, der seinen Dienst richtig erkennt, steht zu jeder Zeit für Gott bereit. Hört er mit Jesaja die Stimme des Herrn: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ so antwortet er sofort: „Hier bin ich, sende mich!“ Jesaja 6,8. Er kann nicht sagen: „Ich bin mein eigner Herr, ich kann mit meiner Zeit tun, was ich will.“ Keiner, der sein Leben dem Werke Gottes als sein Diener geweiht hat, lebt für sich selbst. Es ist seine Aufgabe, Jesu nachzufolgen, ein williges Werkzeug, ein Mitarbeiter mit dem Meister zu sein, Tag für Tag Gottes Geist zu empfangen, zu wirken, wie der Heiland wirkte und nie laß noch entmutigt zu werden. Er ist von Gott als ein getreues Werkzeug erwählt, um das Missionswerk in allen Landen zu fördern, und muss wohl darüber nachdenken, welchen Pfad er verfolgt. DE.391.1 Teilen

Wer nie die Last eines solchen Werkes getragen hat und meint, dass die vom Herrn erwählten und treuen Diener eine leichte Zeit haben, sollte bedenken, dass Gottes Schildwachen beständig Dienst haben. Ihre Arbeit wird nicht nach Stunden bemessen. Werden die Berichte geprüft und wird dabei ihr Gehalt unrechtmäßig von selbstsüchtigen Männern durch Wort oder Federstrich beschränkt, so geschieht ein großes Unrecht. DE.391.2 Teilen

Alle, die Verwaltungsposten in Verbindung mit Gottes Reichssache innehaben, können es sich leisten, gerecht und wahrhaftig zu sein und nach richtigen Grundsätzen zu handeln. Wird es zu einer Zeit finanziellen Druckes für geeignet gehalten, den Lohn einzuschränken, so sollte in einem Rundschreiben die wahre Sachlage dargelegt werden, und dann sollten die von der Vereinigung Angestellten gefragt werden, ob sie unter den Umständen mit weniger Lohn ausreichen könnten. Alle Übereinkommen, mit denen getroffen, die in Gottes Dienst stehen, sollten eine heilige Verhandlung zwischen Mensch und Mitmensch sein. Die Menschen haben nicht das Recht, die Diener Gottes wie geistlose Gegenstände, die weder Stimme noch Ausdrucksfähigkeit haben, zu behandeln. DE.391.3 Teilen

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