Portrait von Ellen White
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Nachsicht bei Unrecht
Nachsicht bei Unrecht
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Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Geist sich über wirkliches oder vermeintliches Unrecht aufrege, welches uns zugefügt wurde. Das eigene Ich ist der Feind, den wir am meisten fürchten müssen. Keine Art von Laster hat schrecklichere Folgen auf den Charakter als menschliche Leidenschaft, die nicht unter der Herrschaft des Heiligen Geistes steht. Kein andrer Sieg, den wir erlangen, wird so köstlich sein wie der über das eigene Ich. DE.411.1 Teilen

Wir sollten nicht zulassen, dass unsre Gefühle so leicht verletzt sind. Wir leben, um Seelen zu retten und nicht, um unsre Gefühle oder unser Ansehen zu hüten. Wenn wir Liebe zur Rettung von Seelen gewinnen, werden wir aufhören, die kleinen Mißverständnisse zu beachten, die sich so oft in unsrer Verbindung untereinander erheben. Was auch andre von uns denken oder uns antun mögen, es braucht nicht unser Einssein mit Christo, die Gemeinschaft des Geistes zu stören. „Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr um Missetat willen Streiche leidet? Aber wenn ihr um Wohltat willen leidet und erduldet, das ist Gnade bei Gott.“ 1.Petrus 2,20. DE.411.2 Teilen

Strebt nicht nach Vergeltung. Entfernt, so weit es euch möglich ist, alle Ursache zu Mißverständnissen. Meidet allen bösen Schein. Tut alles, was in eurer Macht liegt, andre zu versöhnen, ohne den Grundsätzen untreu zu werden. „Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst, und wirst allda eingedenk, dass dein Bruder etwas wider dich habe, so laß allda vor dem Altar deine Gabe, und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm und opfere deine Gabe.“ Matthäus 5,23.24. DE.411.3 Teilen

Wenn ungeduldige Worte zu dir geredet werden, so antworte niemals in demselben Geist. Gedenkt daran, dass „eine linde Antwort stillt den Zorn“. Sprüche 15,1. Im Schweigen liegt eine wunderbare Macht. Worte, die man einem Zornigen — manchmal auch noch in gleicher Erregung — zur Antwort gibt, dienen oft nur dazu, es noch schlimmer zu machen. Tritt man aber dem Zorn mit Stillschweigen entgegen, in einer sanften, rücksichtsvollen Weise, so verschwindet er bald. DE.411.4 Teilen

412

Unter einem Sturm kränkender, tadelnder Worte haltet den Geist auf das Wort Gottes gerichtet. Laßt Geist und Herz mit den Verheißungen Gottes erfüllt sein. Wenn ihr schlecht behandelt oder unrecht beschuldigt werdet, so wiederholt für euch die köstlichen Verheißungen, anstatt auch eine zornige Antwort zu geben. „Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Römer 12,21. „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen, und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.“ Psalm 37,5.6. „Es ist aber nichts verborgen, das nicht offenbar werde, noch heimlich, das man nicht wissen werde.“ Lukas 12,2. „Du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren, wir sind in Feuer und Wasser gekommen; aber du hast uns ausgeführt und erquickt.“ Psalm 66,12. DE.412.1 Teilen

Wir sind so leicht geneigt, Teilnahme und Aufrichtung bei unsern Mitmenschen zu suchen statt bei Jesu. Gott läßt in seiner Gnade und Treue oft zu, dass wir von denen, in die wir Vertrauen setzten, getäuscht werden, damit wir einsehen, welche Torheit es ist, auf Menschen zu trauen und Fleisch zu unserm Arm zu machen. Laßt uns vollkommen, demütig und uneigennützig auf Gott vertrauen. Er kennt die Kümmernisse, die wir bis ins tiefste Innere fühlen, welche wir aber nicht aussprechen können. Wenn alles dunkel und unerklärlich scheint, so gedenkt an die Worte Christi: „Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.“ Johannes 13,7. DE.412.2 Teilen

413

Betrachtet die Geschichte Josefs und Daniels. Der Herr verhinderte nicht die Anschläge der Menschen, die ihnen Schaden zuzufügen trachteten; aber er führte es so, dass alle diese listigen Anschläge zum Guten für seine Knechte dienen mussten, welche mitten unter Prüfungen und Kämpfen ihren Glauben und ihre Treue bewahrten. DE.413.1 Teilen

Solange wir in der Welt leben, werden wir widrigen Einflüssen begegnen. Wir werden Herausforderungen ausgesetzt, um den Charakter zu prüfen; und wenn wir diesen im rechten Geist entgegentreten, so werden die christlichen Tugenden entwickelt. Wenn Christus in uns wohnt, so werden wir geduldig, freundlich und nachsichtig sein, fröhlich unter Ärger und Reizung. Wir werden Tag für Tag und Jahr für Jahr uns selbst besiegen und in ein edles Heldentum hineinwachsen. Dies ist die uns bestimmte Aufgabe; aber sie kann ohne die Hilfe Jesu, ohne entschlossene Entschiedenheit, unerschütterliche Absicht, fortgesetzte Wachsamkeit und unaufhörliches Gebet nicht ausgeführt werden. Jeder hat einen persönlichen Kampf zu kämpfen. Selbst Gott kann unsern Charakter nicht edel oder unser Leben nützlich machen, wenn wir nicht seine Mitarbeiter werden. Solche, die dem Kampf ausweichen, verlieren die Kraft und Freude des Sieges. DE.413.2 Teilen

Wir haben nicht nötig, selbst einen Bericht unsrer Prüfungen, Schwierigkeiten, Kümmernisse und Sorgen zu führen. Alle diese Dinge stehen in den Büchern geschrieben und der Himmel wird darauf achthaben. Während wir die unangenehmen Dinge aufzählen, werden viele Dinge, bei denen wir gern verweilen sollten, unserm Gedächtnis entschwinden, zum Beispiel die gnädige Freundlichkeit Gottes, die uns jeden Augenblick umgibt, die Liebe, worüber die Engel sich wundern, dass Gott seinen Sohn dahingegeben hat, um für uns zu sterben. Wenn ihr als Mitarbeiter Christi fühlt, dass ihr größere Prüfungen und Sorgen habt, als andern zuteil geworden sind, so gedenkt daran, dass euer ein Friede harrt, den solche nicht kennen, die diese Lasten scheuen. Im Dienst Christi ist Trost und Freude. Laßt die Welt sehen, dass das Leben mit ihm kein Fehlschlag ist. DE.413.3 Teilen

414

Wenn ihr euch nicht fröhlich und leichten Herzens fühlt, so sprecht nicht von euren Gefühlen. Werft keinen Schatten auf das Leben andrer. Eine kalte, sonnenlose Religion zieht niemals Seelen zu Christo. Sie treibt dieselben vielmehr von ihm weg in die Netze, welche Satan für die Füße der Irrenden gelegt hat. Anstatt an eure Entmutigungen zu denken, denkt an die Macht, die ihr im Namen Christi beanspruchen könnt. Erfaßt in eurem Geiste die unsichtbaren Dinge. Laßt eure Gedanken auf die Beweise der großen Liebe Gottes für euch gerichtet sein. Der Glaube kann Prüfungen erdulden, Versuchungen widerstehen und unter Entmutigungen ausharren. Jesus lebt als unser Fürsprecher; alles ist unser, was seine Vermittlung uns sichert. DE.414.1 Teilen

Glaubt ihr nicht, dass Christus diejenigen schätzt, die gänzlich für ihn leben? Glaubt ihr nicht, dass er diejenigen besucht, die gleich dem Lieblingsjünger in der Verbannung, sich um seinetwillen an schwierigen Orten und in großer Prüfung befinden? Gott wird nicht zulassen, dass einer seiner treuen Diener allein gelassen wird, um gegen große Übermacht zu kämpfen und überwunden zu werden. Er bewahrt als einen köstlichen Edelstein einen jeden, dessen Leben mit Christo in ihm verborgen ist. Von einer jeden solchen Seele sagt er: „Ich ... will dich, wie einen Siegelring halten; denn ich habe dich erwählt.“ Haggai 2,23. DE.414.2 Teilen

Dann redet von den Verheißungen; sprecht von der Bereitwilligkeit Jesu zu segnen. Er vergißt uns nicht für einen Augenblick. Wenn wir trotz unangenehmer Umstände in seiner Liebe ruhen und uns mit ihm absondern, wird das Gefühl seiner Gegenwart eine tiefe ruhige Freude verleihen. Christus sagt von sich, dass er nichts von sich „selber tue; sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt“. Johannes 8,28.29. DE.414.3 Teilen

415

Pflegt die Gewohnheit, Gutes von andern zu sprechen. Verweilt bei den guten Eigenschaften derer, mit denen ihr Umgang pflegt, und seht so wenig wie möglich von ihren Fehlern und Mängeln. Wenn ihr versucht werdet, darüber zu klagen, was jemand gesagt oder getan hat, so lobt irgend etwas in dem Leben oder Charakter dieser Person. Pflegt die Dankbarkeit. Dankt Gott für seine wunderbare Liebe, dass er Christum gab, um für uns zu sterben. Es lohnt sich niemals, über unsre Kümmernisse nachzudenken. Gott fordert uns auf, an seine Barmherzigkeit und unermeßliche Liebe zu denken, damit wir mit Dank erfüllt werden. DE.415.1 Teilen

Ernste Diener Christi haben keine Zeit, bei den Fehlern andrer zu verweilen. Wir können es uns gar nicht leisten, von den Trebern der Fehler oder Mängel andrer zu leben. Verleumdung ist ein zweifacher Fluch, der schwerer auf den Sprecher als auf den Hörer fällt. Wer den Samen der Uneinigkeit und des Streites aussät, erntet in seiner eigenen Seele die tödliche Frucht. Das Ausschauen nach dem Bösen in andern entwickelt gerade das Böse in dem, der danach ausschaut. Wenn wir bei den Fehlern andrer verweilen, werden wir in dasselbe Bild verwandelt werden. Wenn wir aber auf Jesum schauen, von seiner Liebe und Vollkommenheit des Charakters reden, so werden wir in sein Bild verwandelt. Durch Betrachtung des erhabenen Ideals, welches er uns vorgesetzt hat, werden wir in eine reine und heilige Umgebung erhoben, in die Gegenwart Gottes selbst. Wenn wir dort verbleiben, so geht ein Licht von uns aus, welches alle erleuchtet, die mit uns verbunden sind. DE.415.2 Teilen

Anstatt andre zu kritisieren und zu verurteilen, sprecht: Ich muss meine eigene Seligkeit schaffen. Wenn ich mit ihm zusammenwirke, der meine Seele zu retten wünscht, so muss ich selbst sorgfältig auf mich achthaben. Ich muss alles Böse aus meinem Leben entfernen. Ich muss jeden Fehler überwinden. Ich muss in Christo eine neue Kreatur werden. Dann kann ich durch ermutigende Worte andre, die gegen das Böse ankämpfen, stärken, statt sie zu schwächen. DE.415.3 Teilen

416

Wir sind zu gleichgültig zueinander. Zu oft vergessen wir, dass unsre Mitarbeiter der Kraft und Aufmunterung bedürfen. Achtet darauf, dass ihr sie eurer Teilnahme und eures Mitgefühls versichert. Helft ihnen durch eure Gebete und laßt sie wissen, dass ihr dies tut. DE.416.1 Teilen

Alle, die vorgeben, Kinder Gottes zu sein, sollten daran gedenken, dass sie als Missionare in Berührung mit allen Klassen von Menschen gebracht werden. Da sind die Feinen und die Groben, die Demütigen und die Stolzen, die Religiösen und die Zweifler, die Gebildeten und die Unwissenden, die Reichen und die Armen. Diese verschiedenen Geister können nicht auf gleiche Weise behandelt werden; doch alle bedürfen Liebe und Teilnahme. Unsre Gedanken sollten durch die gegenseitige Berührung verwandelt und verfeinert werden. Wir sind voneinander abhängig und durch das Band der menschlichen Brüderschaft eng miteinander verbunden. DE.416.2 Teilen

Durch den täglichen Umgang kommt das Christentum in Berührung mit der Welt. Jeder Mann und jede Frau, die göttliche Erleuchtung empfangen haben, sollen Licht auf den dunkeln Weg derer strahlen, die mit dem besseren Weg unbekannt sind. Die Kraft, welche durch unsern Umgang auf andre ausgeübt wird, muss, durch den Geist Christi geheiligt, angewendet werden, um Seelen zu Christo zu ziehen. Christus soll nicht im Herzen als ein begehrenswerter Schatz verborgen werden, heilig und geliebt, dessen sich nur der Besitzer erfreut. Christus soll in uns sein wie ein Wasserbrunnen, der in das ewige Leben quillt und alle erquickt, die mit uns Umgang pflegen. In den Fußspuren des großen Arztes 491-504. DE.416.3 Teilen

417

Der Herr bestimmt für irgend einen Mann nicht ein bestimmtes Gebiet, auf dem er allein wirken soll. Das ist seinem Plan zuwider. Er will, dass an jedem Orte, wo die Wahrheit verkündigt wird, verschiedene Gemüter und verschiedene Gaben sich geltend machen, um einen Einfluß auf das Werk auszuüben. Ein Mann allein hat nicht genügend Weisheit, um ohne die Hilfe andrer ein Interesse zu verfolgen, und keiner sollte sich dazu tüchtig halten. Die Tatsache, dass ein Mann Fähigkeiten in einer Richtung hat, ist kein Beweis, dass sein Urteil in andern Sachen vollkommen ist und dass die Weisheit eines andern nicht mit der seinigen verbunden werden sollte. DE.417.1 Teilen

Alle Glieder, die zusammenwirken, sollten versuchen, in vollkommenem Einvernehmen zu sein, und doch sollte keiner glauben, mit diesem oder jenem nicht wirken zu können, weil jener nicht genau so sieht, wie er oder in seiner Arbeit nicht gerade denselben Plan verfolgt wie er. Bekunden alle einen demütigen, lenksamen Geist, dann brauchen keine Schwierigkeiten zu entstehen. Gott hat der Gemeinde verschiedene Gaben verliehen. Diese sind an ihrem richtigen Platz wertvoll, und alle dürfen Anteil haben an dem Werk, ein Volk auf die baldige Wiederkunft Christi vorzubereiten. DE.417.2 Teilen

Unsre in verantwortlichen Stellungen stehenden Prediger sind Männer, die Gott angenommen hat. Es macht nichts aus, was ihre Herkunft, was ihre ehemalige Stellung war, ob sie hinter dem Pflug hergingen, als Zimmermann arbeiteten oder die Erziehung einer Hochschule genossen. Hat Gott sie angenommen, dann sollte ein jeder sich in acht nehmen, sie irgendwie zu tadeln. Sprecht nie verachtend über irgend jemand; denn er mag in Gottes Augen groß sein, während solche, die sich groß dünken, vielleicht vor Gott wegen der Verkehrtheit ihres Herzens nur gering geachtet werden. DE.417.3 Teilen

418

Nicht einen Augenblick unsrer kostbaren Zeit sollen wir damit zubringen, andre für unsre persönlichen Gedanken und Meinungen umzustimmen. Gott will Männer, die als Mitarbeiter an diesem großen Werk stehen, zu der höchsten Ausbildung ihres Glaubens und zur Entwicklung eines ebenmäßigen Charakters erziehen. DE.418.1 Teilen

Die Menschen haben verschiedene Gaben, und einige eignen sich besser zu einem Zweig des Werkes als andere. Was einer nicht tun kann, mag seinem Mitarbeiter leicht werden auszuführen. Das Werk eines jeden ist in seiner Stellung wichtig. Des einen Verstand soll den des andern nicht beherrschen. Wer steht und meint, dass keiner ihn beeinflussen soll, dass er Urteilsvermögen und Fähigkeiten hat, jeden Zweig des Werkes zu verstehen, der wird an der Gnade Gottes zukurzkommen. Testimonies for the Church IV, 608.609. DE.418.2 Teilen

Es ist die Treue gegen Gott und der aus Liebe geleistete Dienst, wodurch die göttliche Anerkennung erworben wird. Jedes Wirken des Heiligen Geistes, wodurch die Menschen zum Guten und zu Gott geleitet werden, steht in den Himmelsbüchern verzeichnet, und am Tage Gottes werden die, welche ihn durch sich haben wirken lassen, gelobt werden. Sie werden in die Freude des Herrn einstimmen, wenn sie in seinem Reiche jene sehen, die zu erretten sie ein Werkzeug gewesen sind. Es wird ihnen dann vergönnt werden, an seinem Werke dort teilzunehmen, weil sie dazu fähig geworden sind durch ihre Teilnahme an seinem Werke hier auf Erden. Was wir im Himmel sein werden, ist nur der Abglanz von dem, was wir jetzt im Charakter und im heiligen Dienen sind. Christi Gleichnisse 357. DE.418.3 Teilen

Gott hat verschiedene Weisen im Arbeiten und er hat verschiedene Diener, denen er mancherlei Gaben anvertraut hat. Der eine mag ein guter Redner, ein andrer ein guter Schriftsteller sein; der eine mag die Gabe des aufrichtigen, ernsten, innigen Gebets, ein andrer die des Gesanges haben, und wieder ein andrer mag besondere Weisheit besitzen, Gottes Wort mit Klarheit auszulegen. Jede Gabe aber soll eine Kraft für Gott werden, weil er mit dem Arbeiter wirkt. Einem gibt Gott Weisheit zu reden, einem andern Erkenntnis, einem andern Glauben; aber alle sollen unter demselben Haupt wirken. Die Verschiedenheit der Gnadengaben führt zu verschiedenen Dienstleistungen, aber „es ist ein Gott, der da wirket alles in allen“. 1.Korinther 12,6. DE.418.4 Teilen

419

Der Herr wünscht, dass seine erwählten Diener lernen möchten, sich einmütig in ihren Bemühungen zu verbinden. Es mag einigen scheinen, dass der Unterschied zwischen ihren Gaben und denen ihres Mitarbeiters zu groß ist, um ein übereinstimmendes Zusammenwirken zu erlauben. Bedenken sie aber, dass verschiedene Gemüter erreicht werden sollen, dass einige die Wahrheit, wie sie von einem Prediger vorgeführt wird, verwerfen, ihre Herzen aber der göttlichen Wahrheit öffnen, wenn ein andrer sie in einer ganz andern Weise vorführt, dann werden sie sich freudig bemühen zusammenzuwirken. Ihre Gaben, wie verschieden sie auch sein mögen, können alle unter der Herrschaft desselben Geistes stehen. In jedem Wort und in jeder Handlung werden sich Güte und Liebe bekunden, und wenn jeder Arbeiter seinen ihm bestimmten Platz treu ausfüllt, wird Christi Gebet um die Einigkeit seiner Nachfolger erhört werden und die Welt wird wissen, dass dies Christi Jünger sind. DE.419.1 Teilen

In liebender Teilnahme und mit Vertrauen sollen Gottes Diener sich miteinander verbinden. Wer etwas tut oder sagt, was dahin neigt, die Glieder der Gemeinde Christi zu trennen, wirkt den Absichten Gottes zuwider. Hader und Uneinigkeit in der Gemeinde, das Ermutigen zum Argwohn und Unglauben entehren Christum. Gott will, dass seine Knechte christliche Liebe zueinander pflegen. Die wahre Religion verbindet Herzen nicht nur mit Christo sondern auch untereinander zu einer herzlichen Gemeinschaft. Wissen wir, was es bedeutet, mit Christo und mit unsern Geschwistern so verbunden zu sein, dann wird ein wohltuender Einfluß unsre Arbeit begleiten, wohin wir gehen. DE.419.2 Teilen

420

Die Diener Christi in den großen Städten müssen ihre verschiedenen Dienstleistungen verrichten und sich bemühen, die besten Erfolge zu erzielen. Sie müssen glauben, reden und so handeln, dass ein Eindruck erzielt wird. Sie dürfen das Werk nicht auf ihre eigenen besonderen Meinungen zuschneiden. In der Vergangenheit ist von uns als einem Volk gerade in dieser Hinsicht oft gefehlt worden, und darunter hat der Erfolg der Arbeit gelitten. DE.420.1 Teilen

Kein Mensch darf versuchen, andre so an sich zu ziehen, als ob er sie beherrschen müsse, indem er ihnen befiehlt, dies zu tun und jenes zu lassen, oder kommandiert, vorschreibt und sich wie ein Offizier den Soldaten gegenüber verhält. Das taten die Priester und Ältesten zurzeit Christi, aber es ist unrichtig. Hat die Wahrheit einen Eindruck auf Herzen gemacht, haben Männer und Frauen ihre Lehren angenommen, dann müssen sie als Christi und nicht als Eigentum von Menschen behandelt werden. Fesselt ihr aber die Seelen an euch, dann verleitet ihr sie, sich von der Quelle ihrer Weisheit und Vollkommenheit zu trennen. Sie müssen sich gänzlich auf Gott verlassen; nur dann können sie in der Gnade wachsen. DE.420.2 Teilen

Wie groß auch eines Menschen Anspruch auf Kenntnis und Weisheit sein mag, ist er doch sehr unwissend in geistlichen Dingen, wenn er nicht vom Heiligen Geist gelehrt wird. Er muss seine Gefahr und seine Unvollkommenheit erkennen, muss sich ganz abhängig von dem machen, der imstande ist, die ihm anvertrauten Seelen zu bewahren, sie mit dem Heiligen Geist zu füllen, ihnen uneigennützige Liebe zueinander zu geben und auf diese Weise sie zu befähigen, Zeugnis abzulegen, dass Gott seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um Sünder zu retten. Die wahrhaft Bekehrten werden in christlicher Einigkeit eng zusammenhalten. Möchte es doch keine Spaltungen in der Gemeinde Gottes geben, keine unweise Überhebung über diejenigen, welche die Wahrheit angenommen haben! Die Sanftmut Christi muss in allem, was gesprochen und getan wird, sich kundtun. DE.420.3 Teilen

421

Christus ist der Grund einer jeden wahren Gemeinde. Wir haben seine unabänderliche Verheißung, dass seine Gegenwart und sein Schutz den Getreuen, die in seinem Rat wandeln, sicher sind. Für immer muss Christus in allem der Erste sein. Er ist die Quelle alles Lebens und aller Kraft, aller Gerechtigkeit und Heiligkeit, und zwar allen, die sein Joch tragen und von ihm lernen, sanftmütig und demütig zu sein. DE.421.1 Teilen

Die Pflicht und die Freude alles Dienstes ist, Christum vor den Leuten zu erhöhen. Das ist auch der Zweck alles wahren Wirkens. Laßt Christum erscheinen, laßt das eigene Ich hinter ihm zurücktreten. Nur solche Selbstaufopferung hat Wert. Testimonies for the Church IX, 144-147. DE.421.2 Teilen

Ehe ich Australien verließ und auch seitdem ich wieder in Amerika wohne, bin ich belehrt worden, dass noch viel Arbeit in diesem Lande getan werden muss. Unsere älteren Arbeiter sterben dahin, nur wenige Bahnbrecher im Werke weilen unter uns. Viele von den schweren Bürden, welche ehemals die erfahrungsreichen Männer trugen, fallen jetzt auf jüngere Leute. DE.421.3 Teilen

Dies Übertragen von Verantwortungen auf mehrere junge Leute bringt manche Gefahren mit sich, gegen die wir uns verwahren müssen. Die Welt ist voll Streit um die Oberherrschaft. Der Geist, sich von den Mitarbeitern loszureißen, der Geist der Unordnung macht sich überall geltend. Etliche betrachten jede Bemühung, Ordnung durchzuführen, sogar als gefährlich, als ein Beschränken der persönlichen Freiheit, das deshalb ebenso sehr gefürchtet werden sollte wie das Papsttum. Diese betrogenen Seelen sind stolz auf ihre Freiheit, ganz unabhängig denken und handeln zu können. Sie erklären, dass sie sich nicht an Menschenwort halten und niemand verantwortlich sind. Ich bin belehrt worden, dass Satan besondere Anstrengungen macht, um die Menschen dahin zu bringen, dass sie glauben, Gott habe ein Wohlgefallen daran, wenn sie unabhängig von dem Rat ihrer Brüder ihre eigenen Wege wählen. DE.421.4 Teilen

422

Hierin liegt eine ernste Gefahr für das Wohl unsres Werkes. Wir müssen verständig, vernünftig, im Einklang mit dem Urteil gottesfürchtiger Ratgeber vorangehen; nur darin liegt unsre Sicherheit und Kraft. Sonst kann Gott nicht mit uns, bei uns und für uns wirken. DE.422.1 Teilen

Wie sehr würde Satan triumphieren, wenn er Erfolg hätte, sich unter dies Volk zu drängen und das Werk in Unordnung zu bringen zu einer Zeit, da gründliche Organisation wesentlich ist und die größte Macht sein wird, falsche Erhebungen fernzuhalten und Ansprüche zu widerlegen, die durch Gottes Wort nicht bestätigt sind! Wir müssen die Zügel gleichmäßig straff halten, damit die Einrichtung der Organisation und Ordnung, die so weise und sorgfältig aufgebaut wurde, nicht umgestoßen werde. Beglaubigungsscheine dürfen denen, welche gegen die Ordnung sind und das Werk zu dieser Zeit beherrschen möchten, nicht ausgehändigt werden. DE.422.2 Teilen

Einige haben den Gedanken verbreitet, dass mit dem Herannahen des Endes jedes Gotteskind unabhängig von irgendwelcher religiösen Organisation handeln werde. Aber der Herr hat mich unterwiesen, dass es in unserm Werk keine solche Unabhängigkeit gibt. So wie die Sterne am Himmel alle unter dem Gesetz stehen, wie der eine den andern beeinflußt, den Willen Gottes auszuführen, alle gemeinsam dem Gesetz, das ihre Bewegungen leitet, gehorchen, so muss Gottes Volk sich aneinander anschließen, um des Herrn Werk ununterbrochen und wahrhaft zu fördern. DE.422.3 Teilen

423

Die heftigen, kurz dauernden Antriebe einiger vorgeblicher Christen lassen sich gut mit starken uneingefahrenen Pferden vergleichen. Zieht eins nach vorn, so zieht das andre zurück; auf die Stimme ihres Herrn springt eins vorwärts, das andre bleibt unbeweglich stehen. Wollen die Menschen in dem großen, erhabenen Werk dieser Zeit nicht in Übereinstimmung wirken, so wird es Verwirrung geben. Es ist kein gutes Zeichen, wenn Männer sich nicht mit ihren Brüdern verbinden, sondern allein stehen wollen. Die Diener Gottes sollten solche Brüder in ihr Vertrauen ziehen, die sich frei fühlen, jedes Abweichen von richtigen Grundsätzen klarzulegen. Wer Christi Joch trägt, kann nicht auseinanderreißen; er zieht mit Christo. DE.423.1 Teilen

Einige Arbeiter ziehen mit aller ihnen verliehenen Kraft, aber sie haben noch nicht gelernt, dass sie nicht allein ziehen müssen. Anstatt sich abzuschließen, müssen sie im Einklang mit ihren Mitarbeitern wirken. Tun sie das nicht, so wird ihre Wirksamkeit zu unrechter Zeit und in verkehrter Weise sein. Oft werden sie das Gegenteil tun von dem, was Gott wünscht, und auf diese Weise schadet ihr Werk mehr, als es frommt. DE.423.2 Teilen

Anderseits müssen die Leiter unter dem Volke Gottes sich vor der Gefahr bewahren, Arbeitsweisen einzelner Prediger zu verdammen, die von dem Herrn geleitet, ein besonderes Werk zu tun, wofür nur wenige geschickt sind. Brüder in verantwortlichen Stellungen sollten langsam sein, Maßnahmen zu kritisieren, die nicht in vollkommener Übereinstimmung mit ihren eigenen Arbeitsweisen stehen. Sie dürfen nicht voraussetzen, dass jeder Plan ihre eigene Persönlichkeit widerspiegeln sollte. Sie sollen den Verfahren eines andern vertrauen; denn wenn sie einem Mitarbeiter, der mit demütigem und geheiligtem Eifer ein besonderes, nach Gottes Willen bestimmtes Werk ausführt, ihr Vertrauen entziehen, hindern sie den Fortschritt der Reichssache des Herrn. DE.423.3 Teilen

424

Gott kann und will die gebrauchen, welche keine gründliche Ausbildung in der Schule der Menschen hatten. Ein Zweifeln an Gottes Macht, solches zu tun, ist offenbarer Unglaube, ist ein Beschränken der Allmacht dessen, bei dem nichts unmöglich ist. O, dass sich weniger von dieser nicht gerechtfertigten, mißtrauischen Vorsicht zeigen möchte! Sie veranlaßt, dass so viele Kräfte der Gemeinde unbenutzt bleiben; sie verschließt den Weg, so dass der Heilige Geist die Menschen nicht gebrauchen kann; sie hält die untätig, welche gern und willig für Christi Sache wirken möchten; sie entmutigt und hindert viele, ins Werk einzutreten, die mit Gottes Hilfe fähige Arbeiter geworden wären, wenn man ihnen Gelegenheit dazu gegeben hätte. DE.424.1 Teilen

Dem Propheten schien jedes Rad, als wäre es im andern und die mit den Rädern eng verbundene Erscheinung der Lebewesen verwickelt und unerklärlich. Aber die Hand unendlicher Weisheit zeigt sich zwischen den Rädern, und eine vollkommene Ordnung ergibt sich aus ihrem Zusammenwirken. Jedes Rad, geleitet von der Hand Gottes, wirkt in vollständiger Ausgeglichenheit mit jedem andern. Ich habe gesehen, dass menschliche Werkzeuge geneigt sind, nach zu viel Macht zu streben und dass sie danach trachten, das Werk selbst zu leiten. Sie lassen Gott den Herrn, den mächtigen Werkmeister, zu oft unbeachtet in ihren Verfahrensweisen und Plänen und vertrauen ihm zu wenig in der Förderung des Werkes. Keiner sollte sich auch nur für einen Augenblick einbilden, dass er imstande sei, solche Dinge zu regieren, die dem großen „Ich bin“ zukommen. Gott bereitet in seiner Vorsehung einen Weg zu, damit das Werk von menschlichen Werkzeugen getan werden kann. Darum möge jeder Mann auf seinem Posten der Pflicht stehen, für diese Zeit seinen Anteil ausführen und wissen, dass Gott sein Lehrmeister ist. DE.424.2 Teilen

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