Portrait von Ellen White
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Die Generalkonferenz
Die Generalkonferenz
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Ich bin oft vom Herrn unterwiesen worden, dass keines Menschen Urteil irgendeinem Mann unterworfen werden sollte. Niemals sollte die Meinung eines Mannes oder das Urteil einiger Männer als genügend Weisheit und Kraft betrachtet werden, um das Werk zu leiten und zu sagen, welcher Plan befolgt werden müsse. Wenn aber auf der Generalkonferenz das Urteil der aus allen Teilen des Feldes versammelten Brüder ausgeführt wird, so dürfen persönliche Unabhängigkeit und persönliches Urteil nicht hartnäckig aufrechterhalten, sondern müssen aufgegeben werden. Niemals darf ein Arbeiter die beharrliche Aufrechterhaltung seiner unabhängigen Stellung als eine Tugend betrachten, wenn sie gegen den Entscheid der Gesamtgemeinschaft geht. DE.425.1 Teilen

Zuweilen, wenn eine kleine Gruppe von Männern, die mit der allgemeinen Leitung des Werkes betraut waren, im Namen der Generalkonferenz versuchten, unweise Pläne auszuführen und Gottes Werk zu beeinträchtigen, habe ich gesagt, dass ich die Generalkonferenz, dargestellt durch diese wenigen Männer, nicht länger als die Stimme Gottes ansehen könnte. Damit sei aber nicht gesagt, dass die Entscheidung einer Generalkonferenz, die aus einer Versammlung richtig gewählter Vertreter von allen Teilen des Feldes besteht, nicht geachtet werden sollte. Gott hat es so verordnet, dass die Vertreter seiner Gemeinde von allen Teilen der Erde Machtbefugnis haben sollen, wenn sie als eine Generalkonferenz versammelt sind. Der Fehler, den etliche in Gefahr stehen zu begehen, besteht darin, dass dem Verstand und Urteil eines Mannes oder einer geringen Anzahl von Männern das volle Maß der Machtbefugnis und des Einflusses zugesprochen wird, womit Gott seine Gesamtgemeinschaft betraut hat in dem Urteil und der Stimme der Generalkonferenz, die sich versammelt, um für das Gedeihen und die Förderung seines Werkes Pläne zu legen. DE.425.2 Teilen

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Wenn diese Macht, die Gott seiner Gemeinde verliehen hat, einzig und allein einem Manne zugeschrieben und ihm die Machtbefugnis gegeben wird, für andre zu urteilen, dann wird die wahre biblische Ordnung umgestoßen. Satan würde in einer höchst hinterlistigen Weise manchmal beinahe überwältigend auf einen solchen Mann einwirken, hoffend, durch diesen einen Mann viele andre zu beeinflussen. Laßt uns das, was wir einem Mann oder einer kleinen Anzahl von Männern geneigt sind zu geben, vielmehr der dazu befugten höchsten Organisation der Gemeinde geben. Testimonies for the Church IX, 257-261. DE.426.1 Teilen

Jahrelang hat sich ein Mangel erwiesen im Verkehr mit Männern, die des Herrn Werk an schwierigen Orten aufgenommen und weitergeführt haben. Oft arbeiten diese Leute über ihre Kräfte. Weil sie nur wenig Mittel besitzen, sind sie genötigt, zur Förderung des Werkes Opfer zu bringen. Sie beziehen nur ein kleines Gehalt und üben sich in der größten Sparsamkeit. Bitten sie andre um Mittel fürs Werk, so gehen sie selbst mit dem Beispiel der Freigebigkeit voran. Sie loben Gott für das Getane; denn sie erkennen, dass er der Urheber und Vollender ihres Glaubens ist und sie nur durch seine Macht Fortschritte machen können. DE.426.2 Teilen

Manchmal, wenn diese Diener des Tages Last und Hitze getragen und durch geduldige, ausharrende Bemühungen eine Schule, eine Heilanstalt oder etwas Derartiges zur Förderung des Werkes gegründet haben, beschließen ihre Brüder, dass irgendein anderer Mann den Platz besser ausfüllen würde und dass deshalb dieser die Sache leiten solle, der die ersteren bisher vorgestanden haben. In einigen Fällen ist eine solche Entscheidung getroffen worden, ohne Rücksicht auf die zu nehmen, welche den unangenehmen und schweren Teil der Arbeit getragen, welche geschafft, gebetet, gestrebt und unter Aufbietung aller ihrer Kraft und ihres Willens unermüdlich gewirkt haben. Gott gefällt eine solche Behandlung seiner Diener nicht. Er fordert sein Volk auf, die Hände derer zu unterstützen, die an neuen und schwierigen Plätzen das Werk aufbauen, und zu ihnen Worte der Aufheiterung und Ermutigung zu reden. DE.426.3 Teilen

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In ihrem Eifer, die Sache zu fördern, können diese Arbeiter Fehler machen, können vielleicht in ihrem Bemühen, Mittel zur Unterstützung bedürftiger Unternehmungen zu erlangen, Pläne legen, die nicht zum Besten des Werkes sind. Der Herr, der sieht, dass diese Pläne seine Diener von dem Abwenden, was er wünscht, das sie tun sollen, läßt Enttäuschungen auf sie kommen, die ihre Hoffnungen gänzlich vereiteln. Dann sind zum großen Kummer derer, die so sehnlichst hofften, Mittel zur Unterstützung der Sache zu gewinnen, vergebens Gelder geopfert worden. DE.427.1 Teilen

Während diese Arbeiter sich aufs höchste anstrengten, Mittel zu erlangen, die ihnen im Notfall helfen würden, standen einige ihrer Brüder dabei, kritisierten und mutmaßten Böses, legten den Beweggründen dieser niedergedrückten Diener falsche Deutungen zugrunde und machten ihre Arbeit noch schwerer. Durch Eigennutz verblendet, erkannten diese Fehlerfinder nicht, dass ihre Brüder genügend Kummer hatten ohne den Tadel von Männern, die keine schweren Bürden und Verantwortungen getragen hatten. Enttäuschung ist eine schwere Heimsuchung; aber christliche Liebe kann die Niederlage in Sieg verwandeln. Mißgeschicke lehren Vorsicht. Wir lernen aus den Dingen, die wir erleiden. Auf diese Weise sammeln wir Erfahrung. DE.427.2 Teilen

Vorsicht und Weisheit sollte im Verkehr mit Arbeitern beachtet werden, die, wenngleich sie Fehler begangen haben, eine ernste, selbstaufopfernde Teilnahme für das Werk bekundet haben. Ihre Brüder sollten zu ihnen sagen: Wir wollen die Sache nicht verschlimmern, indem wir einen andern an eure Stelle setzen, ohne euch Gelegenheit zu geben, eure Fehler wieder gutzumachen und eine vorteilhafte Stellung einzunehmen, wo ihr frei seid von der Last des ungerechten Kritisierens. Man sollte ihnen Zeit geben, sich aufs neue zu sammeln, die sie umgebenden Schwierigkeiten zu überwinden und vor Engeln und Menschen als würdige Arbeiter dazustehen. Wohl haben sie Fehler begangen; aber würden solche, die kritisieren und in Frage stellen, besser gehandelt haben? Den anklagenden Pharisäern sagte Jesus: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ Johannes 8,7. DE.427.3 Teilen

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Manche sind voreilig in ihrem Verlangen, Sachen zu bessern, die ihnen fehlerhaft erscheinen. Sie meinen, sie müßten erwählt werden, den Platz derer einzunehmen, die Fehler gemacht haben. Sie unterschätzen das Werk, das diese Arbeiter getan haben, während andre zusahen und kritisierten. Sie sagten durch ihre Handlungsweise: Ich kann große Dinge verrichten; ich kann das Werk erfolgreich voranbringen. Denen, welche glauben, dass sie es verstehen, Fehler zu vermeiden, bin ich beauftragt worden zu sagen: „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.“ Matthäus 7,1. Ihr mögt in einigen Punkten Fehler vermeiden, könnt aber in andern Punkten vielleicht grobe Versehen machen, die schwer wieder zu ordnen sind und Verwirrung ins Werk bringen. Eure Fehler könnten mehr Schaden anrichten, als die eure Brüder begangen haben. DE.428.1 Teilen

Die mir mitgeteilte Unterweisung ist die: Männer, welche den Grund zu einem Werk legen und trotz Vorurteil ihren Weg durchkämpfen, sollen nicht in ein ungünstiges Licht gestellt werden, damit andre ihre Stellung einnehmen können. Es gibt ernste Arbeiter, die ungeachtet des Kritisierens einiger ihrer Brüder ausgehalten haben in dem Werk, das Gott ihnen aufgetragen hatte. Würden sie jetzt ihrer verantwortlichen Stellung enthoben, dann würde das einen Eindruck machen, der für sie ungerecht und für das Werk Gottes ungünstig sein würde, weil die getroffenen Veränderungen als eine Rechtfertigung des ungerechten Kritisierens und des bestehenden Vorurteils angesehen werden würden. Der Herr verlangt, dass kein Wechsel unternommen werde und die keine Ungerechtigkeit treffe, die lange und ernstlich gearbeitet haben, um das ihnen aufgetragene Werk aufzubauen. DE.428.2 Teilen

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Es werden viele Veränderungen getroffen, die besser nicht hätten vorgenommen werden sollen. Werden Arbeiter unzufrieden, dann versetzt man sie oft an einen andern Platz, anstatt sie zu ermutigen, auszuharren, wo sie sind und ihre Arbeit erfolgreich zu betreiben. Sie nehmen dieselben Charakterzüge, welche ehedem ihrer Arbeit geschadet haben, mit, und werden auch dort denselben unchristlichen Geist bekunden; denn sie haben noch nicht gelernt, wie man geduldig und demütig dient. DE.429.1 Teilen

Da muss anders gehandelt werden. Veränderungen müssen unter den verschiedenen Arbeitern unsrer Vereinigungen und Anstalten vorgenommen werden; fähige und geweihte Männer müssen gesucht und ermutigt werden, sich mit den Bürdenträgern als Helfer und Mitarbeiter zu vereinen, und zwar so, dass das Alte sich mit dem Neuen einmütig in Geist und brüderlicher Liebe verbindet. Aber nehmt Veränderungen in der Verwaltung nicht plötzlich und in einer solchen Weise vor, dass die, welche ernstlich und erfolgreich gewirkt haben, um das Werk zu einem gewissen Grade voranzubringen, entmutigt werden. Gott will nicht, dass seine treuen Diener den Mut verlieren. Der Grundsatz der Gerechtigkeit muss von denen befolgt werden, deren Pflicht es ist, die beste Verwaltung unsrer Verlagshäuser, Heilanstalten und Schulen zu sichern. DE.429.2 Teilen

Gott verlangt Diener. Seine Reichssache braucht selbständige Männer, die sich als demütige Schüler in Gottes Hand gelegt und sich als Mitarbeiter mit ihm erwiesen haben. Solche Leute werden im Predigtamt und in den Schulen gesucht; möchten sie heraustreten und für den Meister tun, was in ihrer Kraft steht; möchten sie in die Reihen der Arbeiter eintreten und durch geduldiges, beständiges Streben ihren Wert beweisen. Im Wasser und nicht auf dem Lande erlernt man das Schwimmen. Möchten sie treu den Platz ausfüllen, an den sie berufen werden, damit sie befähigt werden, noch größere Verantwortungen zu tragen. Gott gibt allen die Gelegenheit, sich in dem Dienst für ihn zu vervollkommnen. DE.429.3 Teilen

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Gott hat einige seiner Diener mit besonderen Gaben ausgestattet, und niemand sollte ihre Vorzüge herabsetzen. Aber keiner sollte diese Gaben zur Verherrlichung des eigenen Ichs anwenden, sich vor seinen Mitmenschen als mehr begünstigt betrachten oder sich über andre aufrichtige, ernste Diener erheben. Der Herr sieht das Herz an. Wer sich dem Dienste Gottes am völligsten hingibt, wird von dem himmlischen Weltall am höchsten geachtet. DE.430.1 Teilen

Der Himmel beobachtet es, wie Männer, welche einflußreiche Stellungen einnehmen, ihre Haushalterschaft ausführen. Nach der Größe ihres Einflusses werden die Anforderungen an sie als Haushalter bemessen. Im Verkehr mit ihren Mitmenschen sollten sie wie Väter sein — gerecht, herzlich, wahr. Sie sollten einen Christo ähnlichen Charakter besitzen und sich mit ihren Brüdern in engster Gemeinschaft verbinden. Testimonies for the Church VII, 277-282. DE.430.2 Teilen

Ihr werdet oft mit Menschen zusammentreffen, die unter dem Druck einer Versuchung stehen. Ihr wißt nicht wie ernstlich vielleicht Satan mit ihnen kämpft. Seid vorsichtig, damit ihr solche Seelen nicht entmutigt und dadurch dem Versucher den Vorteil gebt. DE.430.3 Teilen

Seht oder hört ihr etwas, das der Verbesserung bedarf, dann bittet den Herrn um Weisheit und Gnade, damit ihr im Versuch, treu zu sein, nicht zu streng seid. Es ist stets für jemand demütigend, wenn ihm seine Fehler gezeigt werden. Macht ihm diese Erfahrung nicht noch bitterer durch nutzloses Tadeln. Unfreundliches Kritisieren bringt Entmutigung und macht das Leben traurig und unglücklich. DE.430.4 Teilen

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Meine Brüder, herrscht lieber durch Liebe als durch Strenge. Wenn ein Fehlender sich seines Irrtums bewußt wird, seid vorsichtig, nicht seine Selbstachtung zu vernichten. Versucht nicht zu schlagen und zu verwunden, sondern vielmehr zu verbinden und zu heilen. DE.431.1 Teilen

Kein menschliches Wesen besitzt ein so zartes Empfindungsvermögen oder eine so veredelte Natur wie unser Heiland. Und welche Geduld bekundet er gegen uns! Jahr um Jahr trägt er unsre Schwachheit und Unwissenheit, unsre Undankbarkeit und Verkehrtheit. Ungeachtet unsrer Irrtümer, unsrer Herzenshärtigkeit, unsrer Vernachlässigung seines Heiligen Wortes ist seine Hand nach uns ausgestreckt, und er bittet uns: „Liebet euch untereinander, wie ich euch geliebt habe.“ Johannes 13,34. DE.431.2 Teilen

Brüder, betrachtet euch als Missionare nicht unter den Heiden, sondern unter euren Mitarbeitern. Es erfordert viel Zeit und Mühe, eine Seele von den besonderen Wahrheiten für diese Zeit zu überzeugen. Werden aber Seelen von der Sünde zur Gerechtigkeit bekehrt, so freuen sich die Engel im Himmel. Glaubt ihr, dass die dienenden Geister, welche über diese Seelen wachen, Wohlgefallen daran haben, wenn sie sehen, wie gleichgültig sie von vielen behandelt werden, die vorgeben, Christen zu sein? Eines Mannes Vorliebe für einen oder den andern gibt den Ausschlag. Parteilichkeit wird offenbar. Der eine wird begünstigt, während der andere abstoßend behandelt wird. DE.431.3 Teilen

Die Engel blicken mit Ehrfurcht und Verwunderung auf Christi Mission an die Welt. Sie staunen über die Liebe, die ihn bewog, sich selbst als Opfer für die Sünden der Menschen hinzugeben. Wie gering aber schätzen die Menschen das durch sein Blut Erkaufte! DE.431.4 Teilen

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Es ist nicht notwendig, dass wir versuchen, einander zu lieben; was wir bedürfen, ist die Liebe Christi im Herzen. Wenn das eigene Ich in Christo aufgegangen ist, quillt die wahre Liebe unwillkürlich hervor. DE.432.1 Teilen

In geduldiger Nachsicht werden wir überwinden. Geduld im Dienen bringt der Seele Ruhe. Israels Wohl wird durch die demütigen, fleißigen, treuen Arbeiter gefördert. Ein Wort der Liebe und Aufmunterung vermag leichter das aufgeregte Gemüt und den Eigensinn zu unterwerfen als alles Fehlerfinden und alle Tadel, die man auf den Irrenden häufen mag. DE.432.2 Teilen

Des Meisters Botschaft muss im Geiste des Meisters verkündigt werden. Wir sind nur sicher, wenn unsre Gedanken und Triebe ganz von dem großen Lehrer regiert werden. Gottes Engel werden hierin jedem wahren Diener eine reiche Erfahrung geben. Die Tugend der Demut wird unsre Gedanken in Ausdrücke kleiden, die der Zärtlichkeit Christi gleichen. Testimonies for the Church VII, 265.266. DE.432.3 Teilen

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