Portrait von Ellen White
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Kein Unterschied zwischen reich und arm
Kein Unterschied zwischen reich und arm
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Welch ein aktives Leben führte er! Tag für Tag konnte man ihn die dürftigen Behausungen des Mangels und des Kummers betreten sehen, wo er den Niedergeschlagenen Hoffnung, den Bedrückten Frieden brachte. Gütig, mit einem Herzen voll Liebe und Mitleid ging er umher, richtete die Niedergedrückten auf und tröstete die Traurigen. Wohin er kam, verbreitete er Segen. DE.27.4 Teilen

Während Jesus den Armen diente, versuchte er gleichzeitig, die Reichen anzusprechen. Er suchte die Bekanntschaft des vermögenden und gebildeten Pharisäers, des jüdischen Edlen und des römischen Obersten. Er nahm ihre Einladungen an, ließ sich bei ihren Festen sehen, machte sich mit ihren Neigungen und Beschäftigungen vertraut, damit er Zugang zu ihren Herzen finden und ihnen die unvergänglichen Reichtümer offenbaren könne. Christus kam auf diese Welt, um zu zeigen, dass der Mensch, wenn er die Kraft aus der Höhe annimmt, ein fleckenloses Leben führen kann. Mit unermüdlicher Geduld und teilnehmender Hilfsbereitschaft suchte er den Bedürfnissen der Menschen zu entsprechen. Durch die sanfte Berührung der Gnade verbannte er Zweifel und Unruhe aus der Seele, verwandelte Feindschaft in Liebe und Unglauben in Vertrauen ... Jesus machte keinen Unterschied bei der Nationalität, dem Rang oder Glaubensbekenntnis. Die Pharisäer und Schriftgelehrten wollten gern die Himmelsgaben auf einen Ort und ein Volk beschränken und die übrigen der Gottesfamilie in der Welt davon ausschließen: Jesus aber kam, um jede Trennwand niederzureißen. Er kam um zu zeigen, dass die Gaben der Barmherzigkeit und der Liebe so unbeschränkt sind wie Luft, Licht oder Regen, der die Erde erfrischt. DE.27.5 Teilen

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Das Leben Christi gründete eine Religion, in der es keine Elite gibt, eine Religion, durch die Juden und Heiden, Freie und Gefangene in allgemeiner Brüderschaft verbunden, alle gleich vor Gott sind. Seine Handlungsweise wurde von keiner Klugheit beeinflusst. Er machte keinen Unterschied zwischen Nachbarn und Fremden, zwischen Freunden und Feinden. Jede Menschenseele, die nach dem Wasser des Lebens dürstete, bewegte sein Herz. DE.28.1 Teilen

An keinem menschlichen Wesen ging Jesus achtlos vorüber, sondern suchte das rettende Heilmittel bei jedem anzuwenden. In welcher Gesellschaft er sich auch befand, führte er eine Lehre vor, die der Zeit und den Umständen angepasst war. Jede Vernachlässigung oder Beleidigung, die sich die Menschen gegen ihre Mitmenschen schuldig machten, überzeugten ihn nur noch mehr von dem Bedürfnis seiner göttlich-menschlichen Anteilnahme. Er versuchte die rauhesten und am wenigsten Versprechenden mit Hoffnung zu erfüllen, indem er ihnen versprach, dass sie ohne Tadel und rein werden und einen Charakter erlangen könnten, wodurch sie als Kinder Gottes erkennbar würden. DE.28.2 Teilen

Er kam oft mit solchen zusammen, die unter Satans Herrschaft geraten waren und keine Kraft mehr besaßen, sich aus seinen Fesseln zu befreien. Zu so einer entmutigten, kranken, versuchten, gefallenen Seele sprach Jesus Worte zärtlichen Mitleids, Worte, wie sie gerade nötig waren und verstanden werden konnten. Er traf andere, die im ernsten Handgemenge mit dem Seelenfeind kämpften. Solche ermutigte er, auszuharren und versicherte ihnen, dass sie gewinnen würden, denn es seien Engel Gottes an ihrer Seite und würden den Sieg schenken. DE.28.3 Teilen

Am Tisch der Zöllner saß er als ein geehrter Gast und zeigte durch seine Teilnahme und Geselligkeit, dass er die Würde der Menschheit anerkannte. Und die Leute wollten seines Vertrauens würdig werden. Seine Worte fielen mit gesegneter, lebengebender Kraft in ihre ausgetrockneten Herzen. Neue Regungen wurden in ihnen geweckt, und diesen Ausgestoßenen der menschlichen Gesellschaft öffnete sich die Möglichkeit eines neuen Lebens. DE.28.4 Teilen

Obwohl er Jude war, hatte Jesus doch offen und frei Umgang mit den Bewohnern von Samaria, indem er die pharisäischen Sitten seines Volkes nicht beachtete. Trotz ihrer Vorurteile nahm er die Gastfreundschaft dieses verachteten Volkes an. Er schlief mit ihnen unter ihrem Dach, aß mit ihnen an einem Tisch, nahm von der Nahrung, die von ihnen bereitet und angeboten wurde, lehrte in ihren Straßen und behandelte sie mit größter Freundlichkeit und Höflichkeit. Und während er ihre Herzen durch das Band menschlicher Anteilnahme an sich zog, brachte ihnen seine göttliche Gnade das Heil, das die Juden verwarfen. — In den Fußspuren des großes Arztes 19-28. DE.28.5 Teilen

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Der Welterlöser ging umher und tat Gutes. Mit welchem Ernst beobachtete er die sich verändernden Gesichtszüge seiner Zuhörer, wenn er vor dem Volk stand und Worte ewiger Wahrheit vortrug! In den Angesichtern, die tiefen Anteil und positive Reaktionen beim Zuhören seiner Worte ausdrückten, fand er seine Befriedigung. Wenn die deutlich ausgesprochene Wahrheit eine gehegte Sünde oder einen Lieblingsgötzen traf, bemerkte er die Veränderung der Gesichtszüge, den kalten, strengen, ausweichenden Blick, der anzeigte, dass die Wahrheit nicht willkommen war. Jesus wusste, dass seine Zuhörer den deutlichen Tadel der Sünde brauchten, und das Licht, das er in die dunklen Kammern ihres Gemüts strahlen ließ, würde ihnen den größten Segen gebracht haben, wenn sie es angenommen hätten. DE.29.1 Teilen

Christus machte es sich zur Aufgabe, in einfachen aber klar verständlichen Richtlinien Wahrheiten aufzustellen, die, wenn befolgt, der Seele Friede und Glück bringen würden. Er konnte unter die Oberfläche schauen. Gehegte Sünden konnte er sehen, die das Leben und den Charakter verdarben und die Seele von Gott fernhielten. Er wies auf die Sünde hin, damit die Menschen sie im wahren Licht sehen und sie sein lassen möchten. In einigen, deren Äußeres sehr verhärtet schien, erkannte er hoffnungsvolle Leute, die das Licht aufnehmen und treuen Nachfolger werden würden. DE.29.2 Teilen

Durchdrangen die Pfeile der Wahrheit die Herzen der Zuhörer, zerbrachen sie die Schranken des Egos und bewirkten Demütigung, Reue und schließlich Dankbarkeit, dann wurde des Heilandes Herz freudig bewegt. Schweiften seine Augen über die versammelte Menge von Zuhörern und erkannte er Gesichter, die er schon bei früheren Gelegenheiten gesehen hatte, dann prägte die Freude seine Züge, weil dort hoffnungsvolle Untertanen für sein Reich waren. DE.29.3 Teilen

Christi Boten, die er an seiner Statt aussandte, werden dieselben Gefühle, die gleiche ernste Anteilnahme zeigen. Alle, die meinen, dass ihre Arbeit nicht gewürdigt werde und deshalb leicht entmutigt sind, sollten daran denken, dass Jesus mit ebenso harten Herzen zu tun hatte und noch viel schwierigere Erfahrungen durchstehen musste, als sie je hatten oder haben werden. Er lehrte die Leute mit geduldiger Liebe. Seine tief wirkende Weisheit kannte alle Bedürfnisse einer jeden Seele unter seinen Zuhörern, und wenn er merkte, dass die Botschaft des Friedens und der Liebe, die er brachte, verachtet wurde, dann stieg tiefer Kummer in seinem Herzen auf. DE.29.4 Teilen

Der Erlöser der Welt kam nicht mit äußerlichen Eindrücken. Er trug keine weltliche Weisheit zur Schau. Die Welt konnte unter der menschlichen Hülle die Herrlichkeit des Sohnes Gottes nicht erkennen. „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit.“ Er war „wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt noch Schöne“ (Jesaja 53,3.2), wodurch er den Menschen gefallen hätte. Aber er bezeugte: „Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen.“ Jesaja 61,1. DE.29.5 Teilen

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Christus kam zu den Leuten, dort wo sie waren. In gewaltiger aber einfacher Sprache führte er ihnen die reine Wahrheit vor. Die schlichten Armen, die ganz Ungebildeten konnten im Glauben an ihn die erhabensten Wahrheiten erfassen. Keiner brauchte die gelehrten Doktoren um Aufklärung über seine Lehren zu erfragen. Er verwirrte die Unwissenden nicht mit geheimnisvollen Andeutungen oder verwendete ungewöhnlich gelehrte Worte, die sie nicht verstanden. Der größte aller Lehrer, den die Welt je kennengelernt hat, war der bestimmteste, einfachste und praktischste in allen seinen Unterweisungen. „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“ Johannes 1,9. Die Welt hat große Lehrer gehabt, Männer von bedeutendem Verstand und bewundernswertem Scharfsinn; Männer, deren Aussprüche Gedanken erweckt und weite Bereiche von Kenntnissen eröffnet haben. Diese sind als Führer und Wohltäter der Menschheit geehrt worden. Aber einer steht höher als sie alle. „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden.“ „Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.“ Johannes 1,12.18. DE.30.1 Teilen

Wir können die Reihe der großen Lehrer der Welt so weit zurückverfolgen, wie menschlicher Bericht reicht, aber das Licht war vor ihnen da. Wie der Mond und die Sterne des Sonnensystems durch das reflektierende Licht der Sonne glänzen, so strahlen die großen Lehrer der Welt, solange ihre Lehren wahrheitsgemäß sind, das Licht der Sonne der Gerechtigkeit wider. Jeder erhebende Gedanke, jedes Aufleuchten des Verstandes kommt von dem Licht der Welt. DE.30.2 Teilen

Die Erfahrungen von Henoch und Johannes dem Täufer sind genauso, wie unsere auch sein sollten. Viel mehr, als es geschieht, sollten wir das Leben dieser Männer betrachten — von dem einen, der in den Himmel versetzt wurde, ohne den Tod gesehen zu haben und von dem anderen, der vor dem ersten Kommen Christi berufen war, den Weg des Herrn zu bereiten und seinen Weg zu ebnen. DE.30.3 Teilen

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