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Das Anpassungsvermögen von Paulus
Das Anpassungsvermögen von Paulus
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Der Prediger sollte nicht meinen, dass den Ungläubigen die ganze Wahrheit bei irgend einer Gelegenheit auf einmal gebracht werden müsse. Er soll sorgfältig abwägen, wann er zu sprechen, was er zu sagen und was er unerwähnt zu lassen hat. Damit begeht er keine Täuschung, sondern das ist die Methode von Paulus. „Wiewohl ich frei bin von jedermann,“ schrieb er an die Korinther, „Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden — obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin —, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden — obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi —, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.“ 1.Korinther 9,19-22. DE.66.4 Teilen

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Paulus begegnete den Juden nicht so, dass er ihr Vorurteil erregte. Er sagte ihnen nicht gleich, dass sie an Jesus von Nazareth glauben müssten. Er wies zunächst auf die Prophezeiungen hin, die vom Messias, von seiner Mission und seinem Auftrag sprachen. Schrittweise führte er seine Zuhörer weiter und zeigte ihnen dann die Wichtigkeit, Gottes Gesetz zu ehren. Er hielt das Zeremonialgesetz hoch und zeigte, dass es Christus war, der die jüdische Gesetzgebung und den Opferdienst einsetzte. Allmählich kam er dann zum ersten Kommen des Erlösers und bewies, wie im Leben und Sterben Jesu jede Einzelheit des Opferdienstes erfüllt worden war. DE.67.1 Teilen

Den Heiden trat Paulus entgegen, indem er Christus hochhielt und ihnen dann die bindenden Ansprüche des Gesetzes vorführte. Er zeigte, wie das vom Kreuz auf Golgatha entgegenstrahlende Licht der ganzen jüdischen Gesetzgebung Bedeutung und Herrlichkeit verlieh. DE.67.2 Teilen

Auf diese Weise änderte der Apostel seine Wirkungsweise und passte seine Botschaft den Verhältnissen an, in denen er sich befand. Nach geduldiger Arbeit war er auch sehr erfolgreich, wenn es auch viele gab, die sich nicht überzeugen lassen wollten. Auch heute gibt es viele Menschen, die auf keinerlei Weise von der Wahrheit überzeugt werden können, und Gottes Mitarbeiter muss nach der besten Art und Weise suchen, um keine Vorurteile oder Kampfeslust zu erregen. Gerade hier haben einige Fehler gemacht. Indem sie ihren eigenen Neigungen folgten, haben sie Türen verschlossen, durch die sie bei einer anderen Methode Zugang zu Herzen und durch diese wieder zu anderen Herzen hätten finden können. DE.67.3 Teilen

Gottes Diener müssen vielseitig und hochherzig sein. Sie dürfen nicht nach einer einseitigen, starren Weise arbeiten, sondern müssen begreifen, dass ihr Vorführen der Wahrheit sich ändern muss, je nach der Gruppe von Menschen, unter denen sie wirken und den Umständen, die sie umgeben. DE.67.4 Teilen

Der Prediger sollte mit großem Zartgefühl vorangehen, wenn er auf Abneigung, Bitterkeit und Widerstand stößt. Mehr als irgendein anderer hat er jene Weisheit nötig, die „aufs erste keusch, danach friedsam, gelinde, lässt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei“ ist. Jakobus 3,17. So wie der Tau und die sanften Regenschauer behutsam auf die welken Pflanzen fallen, so zartfühlend müssen seine Worte sein, wenn er die Wahrheit verkündet. Er soll Menschenseelen gewinnen, aber nicht abstoßen. Er sollte darauf achten, in solchem Fall für den sich keine Regeln aufstellen lassen, geschickt zu handeln. DE.67.5 Teilen

Viele Menschen sind durch den Mangel an Geschicklichkeit und Weisheit des Dieners Christi auf verkehrte Wege geraten und dadurch der Reichssache Gottes verloren gegangen. Zartgefühl und gutes Urteilen vergrößern die Nützlichkeit des Arbeiters ums hundertfache. Spricht er die rechten Worte zur passenden Zeit und zeigt er den richtigen Geist, dann wird er einen wohltuenden Einfluss auf das Herz dessen ausüben, dem er zu helfen sucht. DE.67.6 Teilen

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