Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
In neuen Gebieten
In neuen Gebieten
68

Arbeitet ihr in neuen Gebieten, so denkt nicht, dass es eure Pflicht ist, den Zuhörern sofort zu sagen, dass wir Siebenten-Tags-Adventisten sind und dass wir glauben, dass der siebente Tag der Sabbat ist und dass wir nicht an die Unsterblichkeit der Seele glauben. Dadurch würde oft eine trennende Schranke zwischen euch und denen aufgerichtet werden, die ihr gerne erreichen wollt. Sprecht zu ihnen, wie es sich ergibt, sprecht über Lehrpunkte, in denen ihr euch einigen könnt. Betont die Notwendigkeit einer praktischen Gottseligkeit. Gebt ihnen Beweise, dass ihr Christen seid, den Frieden wünscht und ihre Seelen liebt. Lasst sie sehen, dass ihr gewissenhaft handelt. Auf diese Weise werdet ihr deren Vertrauen gewinnen, und dann wird sich schon die Zeit für Lehrsätze bieten. Gewinnt das Herz, bereitet den Boden vor, und dann sät den Samen, indem ihr in Liebe die Wahrheit vorführt, wie sie in Christus Jesu ist. DE.68.1 Teilen

Gott hilft denen, die ihn um Weisheit bitten. Wir sollen nicht auf Gelegenheiten warten sondern müssen diese suchen und stets bereit sein, Grund der Hoffnung zu geben, die in uns ist. Bleibt das Herz des Dieners Christi im Gebet zu Gott erhoben, so wird ihm geholfen werden, das rechte Wort zur rechten Zeit zu reden. DE.68.2 Teilen

Versuchen wir, andere zurechtzuweisen oder zur Umgestaltung ihres Lebens auf sie einzuwirken, so sollten wir sehr vorsichtig mit unseren Worten sein, denn sie sind ein Geruch des Lebens zum Leben oder des Todes zum Tode. Viele sprechen, wenn sie einen Tadel oder Rat erteilen, in scharfen, strengen Worten, die nicht dazu geeignet sind, verwundete Seelen zu heilen. Durch solche schlecht gewählten Ausdrücke wird das Gemüt gereizt, und oft lehnen die Irrenden sich dagegen auf. DE.68.3 Teilen

Wer die Grundsätze der Wahrheit vertreten will, benötigt das himmlische Öl der Liebe. Unter allen Umständen muss ein Tadel in Liebe ausgesprochen werden. Dann werden unsere Worte zur Besserung dienen und nicht erbittern. Christus wird durch seinen Heiligen Geist den Worten Kraft und Nachdruck verleihen. Das ist sein Amt. DE.68.4 Teilen

Alle, die für Christus tätig sind, sollen aufrichtig, zuverlässig und felsenfest gegen die Grundsätze aber gleichzeitig freundlich und höflich sein. Freundlichkeit ist einer der Tugenden des Geistes. Mit Menschenherzen zu arbeiten, ist die größte Aufgabe, die den Menschen je anvertraut wurde, und wer Zugang zu den Herzen haben will, sollte die Mahnung beachten: Seid „barmherzig, freundlich“. 1.Petrus 3,8. Die Liebe wird zustande bringen, was Beweisführungen nicht vermögen. Aber das Verdrießlichsein eines Augenblicks, eine einzige mürrische Antwort, ein Mangel an christlicher Höflichkeit und Freundlichkeit in irgendeiner kleinen Sache kann sowohl den Verlust von Freunden als auch dessen Einfluss nach sich ziehen. DE.68.5 Teilen

Der Diener des Evangeliums muss dem nachstreben, das zu sein, was Christus hier auf Erden war. Christus ist unser Vorbild — nicht allein in seiner fleckenlosen Reinheit, sondern auch in Geduld, Sanftmut und Liebenswürdigkeit. Sein Leben veranschaulicht wahre Freundlichkeit. Für die Bedürftigen und Unterdrückten hatte er stets einen gütigen Blick und ein Wort des Trostes. Seine Gegenwart reinigte die Atmosphäre des Hauses. Wie der Sauerteig wirkte sein Leben unter der menschlichen Gesellschaft. Rein und fleckenlos lebte er unter den Gedankenlosen, den Ungebildeten, den Mürrischen, unter unehrenhaften Zöllnern, ungerechten Samaritern, heidnischen Soldaten, groben Bauern und der bunten Volksmenge. Hier und da sprach er ein Wort der Anteilnahme. Sah er ermüdete Menschen gezwungen, schwere Lasten zu schleppen, so half er die Last mit ihnen zu tragen und wiederholte dabei die Lehren, die er der Natur entnommen hatte, der Liebe, der Güte und Freundlichkeit Gottes. Er suchte in den Rauesten und wenig Versprechenden Hoffnung anzufachen und versicherte ihnen, dass sie so einen Charakter erlangen könnten, der sie zu Kindern Gottes machen würde. DE.68.6 Teilen

69

Die Religion Jesu macht das harte und raue Gemüt weich und verfeinert das ungeschliffene und schroffe Benehmen. Sie macht die Worte sanft und das Betragen lieblich. Lasst uns von Jesus lernen, ein erhabenes Verständnis von Reinheit und Rechtschaffenheit mit einer sonnigen Gemütsstimmung zu verbinden. Ein gütiger und freundlicher Christ ist der stärkste Beweis, der für das Christentum erbracht werden kann. DE.69.1 Teilen

Freundliche Worte sind der Seele wie Tau und sanfte Regenschauer. Die Schrift sagt von Christus, dass seine Zunge gelehrt war, so dass er wusste, „mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden“. Jesaja 50,4. Und der Herr gebietet uns: „Eure Rede sei allezeit lieblich,...“ „... dass es Segen bringe denen, die es hören“. Kolosser 4,6; Epheser 4,29. DE.69.2 Teilen

Etliche, mit denen ihr in Berührung kommt, mögen rau und unfreundlich sein, seid deshalb aber nicht weniger gütig. Wer seine Selbstachtung wahren will, muss vorsichtig sein, die Selbstachtung anderer nicht unnötigerweise zu verwunden. Diese Regel sollte selbst gegen den Wunderlichsten und Dümmsten genau beachtet werden. Was Gott mit diesen scheinbar so wenig Versprechenden zu tun beabsichtigt, wisst ihr nicht. Er hat in der Vergangenheit Personen genutzt, die nicht vielversprechend oder anziehend waren, um ein großes Werk für ihn zu tun. Sein Geist hat, indem er das Herz bewegte, jede Fähigkeit zu großer Tätigkeit erweckt. Der Herr sah in diesen rauen, ungeschliffenen Steinen gutes Material, das die Probe durch den Sturm, durch Hitze und dem Druck ertragen konnte. Gott sieht nicht, wie die Menschen sehen. Er urteilt auch nicht nach dem Aussehen, sondern erforscht das Herz und richtet ein gerechtes Gericht. DE.69.3 Teilen

Der Herr Jesus will, dass wir die Rechte aller Menschen akzeptieren. Ihr gesellschaftliches Recht und ihr Recht als Christ muss mit einkalkuliert werden. Alle sollten mit Anstand und Zartgefühl wie Söhne und Töchter Gottes behandelt werden. DE.69.4 Teilen

Das Christentum adelt den Menschen. Christus war selbst gegen seine Verfolger freundlich, und seine wahren Nachfolger werden denselben Geist bekunden. Betrachten wir Paulus, als er vor die Obrigkeit gestellt wurde. Seine Rede vor Agrippa ist ein Beispiel sowohl wahrer Freundlichkeit als auch überzeugender Beredsamkeit. Das Evangelium unterstützt nicht die Formenhöflichkeit, wie sie in der Welt gebräuchlich ist, sondern eine aufrichtige Freundlichkeit, die aus wirklicher Herzensgüte entspringt. Die sorgfältige Beachtung des äußeren Anstands im Leben genügt nicht, um Verdrießlichsein, hartes Urteil und unpassende Reden auszuschließen. Wahre Herzensbildung kann sich nie zeigen, wo das eigene Ich noch die höchste Priorität einnimmt. Die Liebe muss nämlich im Herzen wohnen. Einem überzeugten Christen werden die Beweggründe seiner Handlungen von tiefster Herzensliebe zu seinem Meister diktiert. Aus den Wurzeln seiner Zuneigung zu Christus ersprießt ihm uneigennützige Anteilnahme für seine Mitmenschen. Eine solche Liebe verleiht Anmut, Schicklichkeit und Anstand im Benehmen, erheitert das Aussehen, macht die Stimme sanft — veredelt und erhebt das ganze Wesen. DE.69.5 Teilen

70

All denen, die mit heiligen Dingen umgehen, gilt die feierliche Ermahnung: „Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!“ Jesaja 52,11. Vor allem anderen sollten die, denen der Herr etwas anvertraut und die er mit der Berufung zu einem besonderen Dienst geehrt hat, behutsam in ihren Worten und Werken sein. Sie sollen fromme Menschen sein, die durch Taten der Gerechtigkeit und reine, aufrichtige Worte ihre Mitmenschen auf ein höheres Niveau heben können Menschen, die nicht von jeder an sie herantretenden Versuchung bewegt werden, die ein festes, ernstes Ziel verfolgen und deren höchstes Streben es ist, Menschen für Christus zu gewinnen. DE.70.1 Teilen

Satans ganz spezielle Versuchungen sind gegen die Diener des Evangeliums gerichtet. Er weiß, dass die Prediger nur Menschen sind und aus sich selbst keine Tugend und Heiligkeit besitzen. Er weiß, dass die Schätze des Evangeliums irdischen Gefäßen anvertraut sind, die allein durch die göttliche Kraft zu Gefäßen der Ehre umgebildet werden können. Er weiß auch, dass Gott die Prediger dazu verordnet hat, kraftvolle Mittel zur Rettung von Seelen zu sein und dass sie in ihrem Wirken nur dann erfolgreich sein können, wenn sie den himmlischen Vater ihr Leben gestalten lassen. Deshalb versucht Satan mit all seinem Scharfsinn, sie zum Unrechttun zu verleiten, wohl wissend, dass ihr Amt die Sünde umso sündhafter macht, denn indem sie sündigen, machen sie sich zu Dienern der Boshaftigkeit. DE.70.2 Teilen

Die von Gott zum Predigtamt Berufenen müssen beweisen, dass sie geschickt sind, an heiliger Stätte zu dienen. Der Herr hat geboten: „Seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.“ 1.Petrus 1,15. „Sei ein Vorbild den Gläubigen,“ schreibt Paulus. DE.70.3 Teilen

„Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre, beharre in diesen Stücken. Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst selig machen und die dich hören.“ 1.Timotheus 4,12.16. „Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.“ 1.Petrus 4,7.8. DE.70.4 Teilen

Reinheit und sittsames Benehmen sind etwas, das wohl zu beachten ist. Wir sollten uns vor den Sünden dieses entarteten Zeitalters hüten. Christi Sendboten dürfen sich nicht zu albernen Unterhaltungen herablassen und zu Vertraulichkeiten mit Frauen, ob verheiratet oder ledig. Sie müssen die Position, die ihnen zukommt, mit zurückhalktender Würde behaupten und können trotzdem auch gesellig, freundlich und höflich zu allen sein. Über alle Niedrigkeit und zu große Vertraulichkeit müssen sie erhaben sein. Das ist verbotenes Gebiet, das zu betreten unsicher ist. Jedes Wort, jede Handlung sollte dazu dienen, zu erheben, zu verfeinern, zu veredeln. Gedankenlosigkeit in solchen Dingen ist Sünde. DE.70.5 Teilen

71

Paulus ermahnte Timotheus, über alles nachzudenken, was rein und heilig sei, damit sein Wachstum in allen Dingen offenbar werde. Derselbe Rat tut den Männern auch heute not. Ich kann den Dienern Christi nicht genug die Notwendigkeit der Reinheit eines jeden Gedankens und jeder Handlung nahelegen. Wir haben eine persönliche Verpflichtung gegenüber Gott und ein individuelles Werk zu erfüllen, das kein anderer für uns tun kann. Wir sollten danach trachten, die Welt besser zu machen. Wenn wir Geselligkeit pflegen, dann darf es nicht nur zum Vergnügen sein, sondern muss zu einem höheren Zweck geschehen. DE.71.1 Teilen

Geschieht um uns her nicht genug, das uns die Notwendigkeit dieser Warnung zeigt? Überall sieht man ruinierte Menschen, zerbrochene Familienaltäre, zerstörte Heime. Man gibt Grundsätze auf, Sittlichkeit ist auf einem niedrigen Niveau angekommen, und die Erde wird schnell zu einem Sodom. Die Gewohnheiten, die Gottes Gericht über die vorsintflutliche Welt brachten und es veranlassten, dass Sodom durch Feuer vernichtet wurde, mehren sich gewaltig. Wir nähern uns dem Ende, wo die Erde durch Feuer gereinigt werden soll. DE.71.2 Teilen

Mögen doch alle, denen Gott das Licht der Wahrheit anvertraut hat, sich losmachen von aller Sünde! Mögen sie wandeln auf dem Pfad der Rechtschaffenheit und selbst Herr werden über jede Leidenschaft und Gewohnheit, die auf irgendeine Weise Gottes Werk trüben oder dessen Heiligkeit beflecken kann. Es ist die Pflicht des Predigers, jeder sich ihm nahenden Versuchung zu widerstehen und sich über alles zu erheben, was den Sinn erniedrigt. Durch Wachsamkeit und Gebet kann er die schwächsten Seiten seines Charakters so beschützen, dass sie die stärksten werden. Durch die Gnade Christi können Menschen moralische Festigkeit, Willenskraft und Beharrlichkeit erlangen. Diese Gnade verleiht ihnen die Kraft, sich über die verlockenden, betörenden Versuchungen Satans zu erheben und treue, fromme Christen zu werden. DE.71.3 Teilen

7283
34532
Weiter zu "Prediger müssen ein würdiges Beispiel geben"
Stichwörter