Portrait von Ellen White
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Wie scharfe Pfeile
Wie scharfe Pfeile
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Christi Worte waren wie scharfe Pfeile, sie gingen bis aufs Mark und verwundeten die Herzen der Hörer. Jedesmal, wenn er zum Volk sprach, mochte die Zuhörerschar nun groß oder klein sein, übten seine Worte eine rettende Wirkung auf irgend einen Menschen aus. Keine Botschaft von seinen Lippen ging verloren. Jedes Wort, das er sprach, legte den Zuhörern neue Verantwortung auf. Auch jetzt brauchen die Prediger, die in Aufrichtigkeit die letzte Gnadenbotschaft der Welt bringen nicht zu fürchten und sich wegen der dazu nötigen Kraft auf Gott verlassen, dass ihre Bemühungen vergeblich sind. Wenn auch kein menschliches Auge die Bahn verfolgen kann, die der Pfeil der Wahrheit nimmt, wer könnte sagen, dass er nicht ins Mark gedrungen sei und die Seele der Zuhörer nicht durchbohrt habe? Wenn auch kein menschliches Ohr den Schrei der verwundeten Seele hörte, hat die Wahrheit still den Weg zum Herzen gefunden. Gott hat zu der Seele gesprochen, und am Tag der Abrechnung werden Gottes treue Diener mit den Siegeszeichen der erlösenden Gnade gemeinsam Christus die Ehre geben. DE.85.3 Teilen

Niemand kann sagen, wie viel verloren wird durch eine Predigt, die der Prediger ohne die Weihe des Heiligen Geistes hält. In jeder Versammlung gibt es Menschenseelen, die noch zögern, obwohl sie fast entschlossen sind, sich völlig Gott zu übergeben. Entscheidungen werden getroffen, aber nur zu oft hat der Prediger nicht den Geist und die Macht der Botschaft, und keine bestimmte Aufforderung ergeht an die noch unschlüssigen Seelen. DE.85.4 Teilen

In unserer Zeit moralischer Finsternis sind es mehr als trockene Lehren nötig, um Menschenseelen zu bewegen. Die Prediger müssen eine lebendige Verbindung mit Gott haben. Sie müssen so predigen, dass die Leute auch den Eindruck bekommen, dass sie wirklich glauben, was sie reden. Lebendige Wahrheiten von den Lippen eines Gottesmannes lassen Sünder erzittern und die Überzeugten ausrufen: Jehova ist mein Gott; ich will mich auf die Seite des Herrn stellen. DE.85.5 Teilen

Nie darf der Bote Gottes das Trachten nach mehr Licht, nach größerer Kraft einstellen. Er muss inmitten von Entmutigung und Dunkelheit weiter arbeiten, weiter beten und weiter hoffen, ganz entschlossen, ein gründliches Verständnis der Heiligen Schrift zu bekommen und dass es an keiner Gabe fehlt. Solange es noch einen Menschen gibt, dem geholfen werden kann, muss er immer wieder mit neuem Mut seine Anstrengungen verstärken. Solange wir Jesu Wort besitzen: „Ich will dich nicht verlassen noch versäumen“ (Hebräer 13,5), und die Krone der Gerechtigkeit dem Überwinder angeboten wird, solange noch unser Vermittler für den Sünder eintritt, sollten Christi Diener mit hoffnungsvoller, unermüdlicher Tatkraft und ausharrendem Glauben wirken. DE.85.6 Teilen

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Mitarbeiter, die eine Verantwortung übernehmen, dem Volk das Wort aus dem Munde Gottes zu bringen, tragen eine schwere Verantwortung für den Einfluss, den sie auf ihre Zuhörer ausüben. Sind sie treue Gottesmänner, so wissen sie, dass das Predigen nicht der Unterhaltung wegen geschieht, nicht nur um Belehrungen mitzuteilen oder den Verstand zu überzeugen. DE.86.1 Teilen

Die Predigt des Wortes soll sich zwar an die gesunde Vernunft wenden und Kenntnisse mitteilen, aber sie muss noch viel mehr tun. Die Worte des Predigers müssen die Herzen der Zuhörer erreichen, um wirkungsvoll zu sein. Er soll keine belustigenden Geschichten in seine Predigt einflechten, sondern sollte sich bemühen, das wahre Bedürfnis und das Verlangen der Menschenseelen zu verstehen. Steht er vor der Versammlung, dann sollte er bedenken, dass es unter seinen Zuhörern Menschen gibt, die mit Zweifeln kämpfen, beinahe verzweifelt oder hoffnungslos sind, dass viele, ständig von Versuchungen heimgesucht, einen harten Kampf gegen den Seelenfeind zu bestehen haben, und er sollte den Heiland bitten, ihm Worte zu geben, die diese Menschen für den Kampf mit dem Bösen stärken. DE.86.2 Teilen

Viele Menschen, für die unsere Prediger arbeiten, kennen die Bibelwahrheiten und die Forderungen Gottes garnicht, und die einfachsten Belehrungen über praktische Gottseligkeit erscheinen ihnen wie eine neue Offenbarung. Die müssen lernen, was Wahrheit ist, und der Prediger darf in seiner Arbeit mit ihnen nicht Gedanken vorbringen, die ihre Ohren kitzeln oder ihre Neugierde befriedigen, sondern er muss diesen verhungernden Menschen das Brot des Lebens brechen. Nie sollte er eine Predigt halten, die seinen Zuhörern nicht hilft, klarer zu erkennen, was sie tun müssen, um selig zu werden. DE.86.3 Teilen

Männer und Frauen brauchen für die augenblicklichen Bedürfnisse und die vorliegenden Prüfungen sofortige Hilfe. Der Prediger mag einen hohen Flug in die Himmel nehmen durch poetische Beschreibungen und ausgeschmückte Darstellungen, die den Gefühlen angenehm sind und die Einbildung beflügeln, aber nicht die Lebenserfahrungen, nicht die täglichen Bedürfnisse berühren. Er mag sich schmeicheln, durch seine phantastische Beredsamkeit die Herde Gottes zu weiden. Seine Hörer mögen empfinden, dass ihnen nie zuvor die Wahrheit so schön geschildert worden ist. Verfolgt man aber die Begeisterung der Gefühle, die durch diese ausgeschmückten Darstellungen entstanden sind, dann wird sich bald herausstellen, dass solche Predigten die Hörer nicht für die täglichen Kämpfe des Lebens stärken, selbst wenn einige Wahrheiten angesprochen wurden. DE.86.4 Teilen

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Wer sich Beredsamkeit als höchstes Ziel seiner Predigt vornimmt, lässt die Leute die in seinen Vortrag eingeflochtene Wahrheit ganz übersehen. Sind die Gefühle verschwunden, dann wird sich zeigen, dass weder Gottes Wort sich dem Gedächtnis eingeprägt hat, noch die Zuhörer an Erkenntnis gewonnen haben. Zwar mögen sie die Beredsamkeit des Predigers bewundern, aber sie selbst sind dem Punkt der Entscheidung nicht näher gerückt. Sie unterhalten sich über die Predigt wie über ein Theaterstück und über den Prediger wie über einen Schauspieler. Sie mögen sich erneut einfinden, um einen ähnlichen Vortrag zu hören, aber sie werden ebenso leer wieder weggehen. DE.87.1 Teilen

Keine ausgeschmückten Reden, kein Wortschwall können da helfen. Unsere Prediger sollen so predigen, dass es den Menschen hilft, die große wesentliche Wahrheit zu erfassen. Meine Brüder, schwingt euch nicht so hoch, dass die gewöhnlichen Leute euch nicht mehr folgen können und, selbst wenn sie es könnten, keinen Vorteil oder Segen davon haben würden. Verkündet die einfachen von Christus gegebenen Lehren. Erzählt die Geschichte seines Lebens der Selbstverleugnung und Aufopferung, seiner Demütigung und seines Todes, seiner Auferstehung und Himmelfahrt, seiner Fürbitte für Sünder im himmlischen Heiligtum. In jeder Versammlung gibt es Menschen, an denen Gottes Geist wirkt. Helft ihnen zu verstehen, was Wahrheit ist, brecht ihnen das Brot des Lebens, lenkt ihre Aufmerksamkeit auf die Hauptsache. DE.87.2 Teilen

Viele Stimmen reden dem Irrtum das Wort, doch lasst eure Stimme die Wahrheit vertreten. Sprecht von Dingen, die den Schafen der Herde Gottes eine grüne Weide sein können. Führt sie nicht auf öde Wege, wo sie der Quelle des lebendigen Stroms nicht näher sind, als bevor sie euch zuhörten. Bringt die Wahrheit, wie sie in Jesu ist, macht die Anforderungen des Gesetzes und des Evangeliums klar. Stellt Christus dar, den Weg, die Wahrheit und das Leben, und erzählt von seiner Macht, alle zu erretten, die zu ihm kommen. Der Herzog unserer Seligkeit bittet für sein Volk nicht wie ein Bittsteller, um des Vaters Mitleid anzuregen, sondern wie ein Sieger, der die Errungenschaften seines Sieges beansprucht. Er kann alle selig machen, die durch ihn zu Gott kommen. Macht ihnen diese Tatsache ganz klar. DE.87.3 Teilen

Wenn die Prediger nicht aufpassen, werden sie die Wahrheit unter menschlichem Schmuck verstecken. Möchte doch kein Prediger meinen, Menschenseelen durch schöne Predigten bekehren zu können. Wer andere lehrt, muss Gott um seinen Geist bitten und um Kraft, Christus als des Sünders einzige Hoffnung vorzustellen. Redeschmuck, angenehme Erzählungen oder unpassende Anekdoten überzeugen den Sünder nicht. Die Menschen hören solchen Worten wie einem Liedlein zu. — Die Botschaft aber, die der Sünder hören muss, ist: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16. Die Annahme des Evangeliums hängt nicht von gelehrten Zeugnissen, schönen Ansprachen oder langen Beweisführungen ab, sondern von seiner Einfachkeit und seiner Anpassung an die Situation derer, die nach dem Brot des Lebens hungern. DE.87.4 Teilen

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Erst durch das Wirken des Heiligen Geistes macht der Dienst am Wort Eindruck. Wenn Christus durch den Prediger spricht, bereitet der Heilige Geist die Herzen der Hörer zu, das Wort aufzunehmen. Der Heilige Geist ist kein Diener, sondern eine beherrschende Kraft. Er lässt die Wahrheit den Sinn erleuchten und spricht durch jede Rede, wenn der Prediger sich ganz dem göttlichen Wirken überlässt. Er umgibt die Seele mit einer heiligen Atmosphäre, spricht zu den Unbußfertigen durch Worte der Warnung und weist sie auf den hin, der die Sünden der Welt hinwegnimmt. DE.88.1 Teilen

Von vielen Seiten sind Bemerkungen gemacht worden, dass unsere Redner in ihren Vorträgen das Gesetz und nicht Jesus predigen. Genau genommen ist diese Behauptung nicht wahr, aber ein Grund mag doch vorliegen. Haben nicht schon oft Männer gepredigt, die in den Dingen Gottes noch keine ausreichenden Erfahrungen gemacht und die Gerechtigkeit Christi noch nicht angenommen haben? Viele unserer Prediger haben nur Reden gehalten, Beweise über biblische Lehren aufgeführt, aber die errettende Kraft des Erlösers kaum erwähnt. Ihrem Zeugnis fehlte es am reinigenden Blut Christi. Ihre Gabe glich dem Opfer Kains. Er brachte dem Herrn die Früchte des Feldes, die an sich Gott angenehm waren; auch waren es gute Früchte, aber es fehlte ihnen die innewohnende Kraft des Opfers — das Blut des geschlachteten Lammes, welches das Blut Christi darstellte. Genauso ist es mit einer Predigt ohne Christus. Sie trifft nicht ins Herz und lässt nicht die Frage aufkommen: Was muss ich tun, dass ich selig werde? DE.88.2 Teilen

Von allen, die den Namen Christen tragen, sollten die Siebenten-Tags-Adventisten Christus am meisten vor der Welt erheben. Die Verkündigung der drei Engelsbotschaften fordert die Bekanntmachung der Sabbatwahrheit. Diese muss mit den anderen Wahrheiten verkündigt werden, die in der Botschaft eingeschlossen sind. Der große Mittelpunkt aller Reden aber muss Jesus Christus selbst bilden. Am Kreuz Christi begegnen sich Gnade und Wahrheit. Gerechtigkeit und Friede küssen sich. Der Blick des Sünders muss nach Golgatha gelenkt werden. Mit dem einfachen Glauben eines kleinen Kindes muss er auf das Verdienst des Heilandes trauen, seine Gerechtigkeit annehmen und an seine Gnade glauben. DE.88.3 Teilen

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