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Der Unterhirte
Der Unterhirte
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Viele Prediger legen zu großen Wert darauf, Reden zu halten und vernachlässigen dabei die wahre Herzensarbeit. Es sollte mehr persönliche Arbeit für die Menschen getan werden. In christlichem Mitgefühl muss der Prediger dem Einzelnen näher kommen und versuchen, in ihm das Verständnis für die großen Dinge des ewigen Lebens zu wecken. Die Herzen mögen so hart sein wie die festgetretene Landstraße — anscheinend eine nutzlose Bemühung, ihnen den Heiland vorzuführen. Aber wo die Logik versagt und die Beweisführung ihren Zweck verfehlen, kann die Liebe Christi, die sich im persönlichen Dienst zeigt, das steinerne Herz erweichen, so dass der Wahrheitssame Wurzeln fassen kann. DE.103.2 Teilen

Der Dienst am Evangelium bedeutet viel mehr als nur predigen. Er umfasst ernste, persönliche Arbeit. Die Gemeinde auf Erden besteht aus irrenden Männern und Frauen. Bei ihnen ist eine geduldige, mühsame Arbeit nötig, damit sie erzogen und herangebildet werden, ein Werk zu tun, das hier dem Herrn angenehm ist und droben mit Herrlichkeit und Unsterblichkeit gekrönt werden kann. Wir brauchen Seelsorger — treue Hirten — die Gottes Volk weder schmeicheln noch hart behandeln, sondern es mit dem Brot des Lebens speisen — Mitarbeiter, die in ihrem täglichen Leben die bekehrende Kraft des Heiligen Geistes erfahren haben und eine starke, uneigennützige Liebe für die Seelen empfinden, für die sie tätig sind. DE.103.3 Teilen

Der Unterhirte sollte umsichtig und taktvoll sein, wenn er auf Entfremdung, Bitterkeit, Neid und Eifersucht in der Gemeinde stößt. Er muss im Geist Christi arbeiten, um die nötige Ordnung wiederherzustellen. Sowohl durch sein Wirken am Rednerpult als auch durch persönliche Arbeit müssen Warnungen treu gegeben, Sünden getadelt, Unrechtes richtiggestellt werden. Das launische Herz mag etwas gegen die Botschaft einwenden, und den Diener Gottes falsch beurteilen und kritisierten. Dann sollte er daran denken: „Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.“ Jakobus 3,17.18. DE.103.4 Teilen

Das Werk des Dieners am Evangelium ist, „für alle ans Licht zu bringen, wie Gott seinen geheimen Ratschluss ausführt, der von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat“. Epheser 3,9. Beginnt jemand dieses Werk und wählt sich den Teil aus, der am wenigsten Selbstaufopferung verlangt, reicht es ihm, zu predigen und überlässt er die Arbeit des persönlichen Dienstes einem andern, dann wird das dem Herrn nicht gefallen. Menschen, für die Christus starb, kommen um aus Mangel an richtig geleisteter persönlicher Arbeit. Wer nicht bereit ist, unter persönlichem Einsatz die Herde zu weiden, der hat seinen Beruf falsch verstanden. DE.103.5 Teilen

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Der Prediger muss zu rechter Zeit oder zur Unzeit bereit sein, die Gelegenheit zu ergreifen, Gottes Reichssache zu fördern. „Zu rechter Zeit“ meint: er muss auf die Gelegenheiten im Heim achten, in der Gebetsstunde und da, wo man über religiöse Themen spricht, „zur Unzeit“, das heißt, bereit sein, ob im Familienkreis, auf dem Feld, am Weg oder auf dem Markt die Sinne der Menschen in passender Weise auf die großen Lehren der Bibel zu richten und mit liebevollem, ernstem Geist ihnen die Ansprüche Gottes zu erläutern. So viele solcher Gelegenheiten lässt man ungenutzt verstreichen, weil man meint, dass es zur Unzeit sei. Doch wer weiß, wie eine weise Ansprache auf das Gewissen wirkt? Es steht geschrieben: „Am Morgen säe deinen Samen, und lass deine Hand bis zum Abend nicht ruhen; denn du weißt nicht, was geraten wird, ob dies oder das oder ob beides miteinander gut gerät.“ Prediger 11,6. Der Sämann mag den Samen der Wahrheit schweren Herzens säen, auch mögen manchmal seine Anstrengungen erfolglos scheinen. Ist er aber treu, so wird er die Früchte seiner Arbeit sehen, denn Gottes Wort sagt: „Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen, und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.“ Psalm 126,6. DE.104.1 Teilen

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