Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Hausbesuche
Hausbesuche
104

Hat der Prediger das Evangelium vom Rednerpult aus verkündigt, dann hat sein Werk erst begonnen. Nun beginnt für ihn die persönliche Arbeit. Er sollte die Leute zuhause besuchen und ernst und demütig mit ihnen reden und beten. Es gibt Familien, denen die Wahrheiten des Wortes Gottes unbekannt bleiben, wenn die Boten seiner Gnade sie nicht besuchen und ihnen den höheren Weg zeigen. Aber die Herzen derer, die diese Arbeit tun, müssen im Einklang mit dem Herzen Jesu schlagen. DE.104.2 Teilen

Der Befehl: „Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde“ (Lukas 14,23) schließt viel mit ein. Geben Gottes Diener die Wahrheit in Familien weiter und kommen denen auf diese Weise nahe, dann wird Gott, mit dem sie so zusammenarbeiten, sie mit geistlicher Kraft ausrüsten. Christus wird sie in ihrem Werk leiten und ihnen Worte eingeben, die tief in die Herzen der Hörer eindringen. DE.104.3 Teilen

Es ist das Vorrecht jedes Predigers, mit Paulus sagen zu können: „Ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.“ „Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich‘s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern ... die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.“ Apostelgeschichte 20,27.20.21. DE.104.4 Teilen

Unser Heiland ging von Haus zu Haus, heilte die Kranken, tröstete die Traurigen, beruhigte die Leidenden und brachte den Betrübten Frieden. Er nahm kleine Kinder in die Arme, segnete sie und sprach den müden Müttern Hoffnung und Trost zu. Mit nie versagender Zärtlichkeit und Sanftheit trat er jeder Art menschlichen Elends und Leides entgegen. Nicht für sich sondern für andere wirkte der Heiland — er war aller Diener. Es war seine Speise und sein Trank, allen Hoffnung und Stärkung zu spenden, mit denen er in Berührung kam. Und indem die Menschen auf seine Worte horchten, die sich grundlegend von den Überlieferungen und Lehrsätzen der Rabbiner unterschieden, erwachten neue Hoffnungen in ihren Herzen. Seine Lehren zeugten von einem Ernst, der seinen Worten überzeugende Kraft verlieh. DE.104.5 Teilen

105

Meinen Brüdern im Predigtamt möchte ich sagen: Durch persönlichen Einsatz bemüht euch um die Leuten, wo sie sind. Lernt sie kennen! Diese Arbeit kann nicht durch andere getan werden, geliehene oder gespendete Gelder können sie nicht ersetzen und Predigten das nicht bewirken. Das Unterrichten aus der Heiligen Schrift in den Familien ist die Arbeit eines Evangelisten, die mit dem Predigen verbunden werden muss. Wird das nicht beachtet, so verfehlt die Predigt ihren Hauptzweck. DE.105.1 Teilen

Die nach Wahrheit suchenden Menschen brauchen die zur rechten Zeit zu ihnen gesprochenen Worte. Satan redet zu ihnen durch seine Versuchungen. Trefft ihr auf Widerstand, wenn ihr Menschen helfen wollt, so lasst euch nicht abschrecken. Scheint es auch, als ob nur wenig Gutes durch eure Arbeit erzielt wird, werdet nicht mutlos. Bleibt an der Arbeit; seid vorsichtig; erkennt die Zeit, wann ihr sprechen und wann ihr schweigen sollt. Sucht nach Seelen wie solche, die Rechenschaft ablegen müssen, und achtet auf Satans Pläne, damit ihr nicht von eurer Pflicht abgelenkt werdet. Lasst euch nicht von Schwierigkeiten entmutigen oder einschüchtern, sondern tretet ihnen entgegen und überwindet sie mit starkem Glauben und festem Entschluss. Sät den Samen im Glauben mit freigebiger Hand. DE.105.2 Teilen

Es kommt viel auf euer Benehmen zu denen an, die ihr besucht. Man kann jemanden so begrüßen, dass man sich sofort dessen Vertrauen erwirbt oder ihm so kalt entgegentreten, dass er denken muss, man habe überhaupt keine Anteilnahme für ihn. Wir dürfen uns nicht so verhalten, als ob es für uns eine Herablassung sei, mit Armen zusammenzukommen. Sie sind in den Augen des Herrn genauso wertvoll wie wir, und wir müssen sie entsprechend behandeln. Unsere Kleidung sollte einfach sein, damit wir sie nicht in Verlegenheit bringen wegen des Unterschieds in ihrer und unserer Erscheinung. Die Armen haben oft nur sehr wenig Freude! Warum sollten Gottes Diener nicht Lichtstrahlen in ihre Heime bringen? Wir sollten die zarte Anteilnahme Jesu bekunden — dann werden wir den Weg zu ihren Herzen finden. DE.105.3 Teilen

Ein wahrer Hirte nimmt Anteil an allem, was das Wohl seiner Herde betrifft, wie sie genährt, geleitet und geschützt wird. Er wird sich sehr weise verhalten und besonders rücksichtsvoll gegen Versuchte, Leidtragende und Niedergeschlagene sein. „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.“ Matthäus 20,28. „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Apostel nicht größer als der, der ihn gesandt hat.“ Johannes 13,16. Christus „entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt“. Philipper 2,7. „Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung. Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht (Psalm 69,10): ‚Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.‘“ Römer 15,1-3. DE.105.4 Teilen

106

Manchem Arbeiter gelingt sein Werk nicht, weil der Kontakt nicht eng genug ist mit denen, die seine Hilfe am meisten brauchen. Mit der Bibel in der Hand muss er höflich und freundlich versuchen herauszufinden, was die Hindernisse in den Ansichten derer sind, die anfangen zu fragen: Was ist Wahrheit? Sorgfältig und herzlich muss er sie wie Kinder in einer Schule anleiten und belehren. Viele müssen Lehrsätze verlernen, die ihnen lange als Wahrheit galten. Sie geraten dann in Verwirrung und Verzweiflung, wenn sie davon überzeugt werden, dass sie sich in biblischen Dingen geirrt haben. Sie haben zärtlichste Anteilnahme und überlegte Hilfe nötig und sollten sehr sorgfältig unterwiesen werden. Man muss für sie und mit ihnen beten und sie mit freundlichster Besorgnis bewachen und behüten. DE.106.1 Teilen

Es ist ein großes Vorrecht, Mitarbeiter Christi in der Errettung von Menschen zu sein. Geduldig und selbstlos versuchte der Heiland die Menschen in ihrer Situation zu erreichen und sie von den Folgen der Sünde zu retten. Seine Jünger, die sein Wort lehren, sollten ihr großes Vorbild so genau wie möglich nachahmen. DE.106.2 Teilen

In neuen Arbeitsgebieten sind viele Gebete und ein weises Vorgehen nötig. Nicht nur Männer, die predigen können, werden dort gebraucht, sondern auch die, die aus Erfahrung Kenntnisse über das Geheimnis der Gottseligkeit erlangt haben und dem dringenden Bedürfnis der Leute abhelfen können — solche, die die Wichtigkeit ihres Berufs als Diener Jesu erkennen und freudig das Kreuz aufnehmen, das er sie zu tragen gelehrt hat. Es ist sehr wichtig, dass der Prediger viel mit seinen Interessierten in Kontakt ist und dadurch mit den verschiedenen Veränderungen der menschlichen Natur bekannt wird. Er muss das Wirken des Verstandes erforschen, damit er seine Belehrungen dem Verständnis seiner Zuhörer anpassen kann. So wird er jene große Liebe erlernen, die nur diejenigen besitzen, die in die Wesensart und die Bedürfnisse der Menschen eindringen. DE.106.3 Teilen

Der Plan, Bibellesungen zu halten, ist himmlischen Ursprungs. Es gibt viele Männer und Frauen, die sich in diesem Zweig der Missionsarbeit betätigen können. Auf diese Weise können Diener des Evangeliums sich weiterbilden und machtvolle Werkzeuge in der Hand Gottes werden. Schon Tausenden ist dadurch Gottes Wort bekannt gemacht worden, und die Boten Gottes kommen mit Menschen aus allen Völkern und Sprachen in persönlichen Kontakt. Die Bibel findet so in Familien Eingang, und deren heilige Wahrheiten werden dem Gewissen nahe gebracht. Die Leute werden veranlasst, selbst zu lernen, zu prüfen und zu urteilen und werden vor die Entscheidung gestellt, das göttliche Licht anzunehmen oder zu verwerfen. Gott wird diesen wertvollen Dienst nicht unbelohnt lassen, der für sie getan wurde. Er wird jede demütige, in seinem Namen gebrachte Anstrengung mit Erfolg belohnen. DE.106.4 Teilen

107

In jedem neuen Arbeitsgebiet braucht es Geduld und Ausdauer. Seid nicht entmutigt über kleine Anfänge. Oft ergibt die einfachste Arbeit den größten Erfolg. Je persönlicher unser Einsatz für den Nächsten ist, desto mehr Gutes entsteht. Persönlicher Einfluss ist eine Macht. Auf die Gesinnung derer, mit denen wir eng verbunden sind, macht das Eindruck. Man kann nicht zu einer Menschenmenge reden und sie so bewegen wie den Einzelnen, mit dem man in engem Kontakt ist. Jesus verließ den Himmel und kam auf die Erde, um Seelen zu retten. Ihr sollt in Kontakt mit denen sein, für die ihr arbeitet. Sie sollen nicht nur eure Stimme hören, sondern eure Hand schütteln, eure Grundsätze lernen und eure Anteilnahme spüren können. DE.107.1 Teilen

Meine Brüder im Predigtamt, glaubt nicht, dass es eure einzige Pflicht ist, Vorträge zu halten und dadurch Seelen zu gewinnen. Die beste Arbeit ist für euch, zu lehren und zu unterrichten. Habt ihr Gelegenheit, dies zu tun, dann kommt im Familienkreis zusammen, lasst zu, dass Fragen an euch gestellt werden und beantwortet sie geduldig und mit einfachen Worten. Tut diese Arbeit vereint mit den öffentlichen Bemühungen. Predigt weniger und lehrt mehr, indem ihr Bibellesungen haltet und mit den Familien und kleinen Gruppen betet. DE.107.2 Teilen

Allen, die mit Christus zusammenarbeiten, möchte ich sagen: Wo ihr in Familien Eingang finden könnt, nutzt die Gelegenheit. Nehmt eure Bibel mit und erschließt ihnen die großen Wahrheiten. Euer Erfolg hängt nicht so sehr von euren Kenntnissen und Ausführungen ab, als von eurer Fähigkeit, den Weg zum Herzen zu finden. Indem ihr gesellig seid und freundlich mit den Leuten umgeht, werdet ihr ihren Gedankengang leichter ändern als durch die schönste Rede. Wird Christus im Familienkreis und in kleinen Versammlungen in den Heimen richtig bekannt gemacht, so ist der Erfolg der Seelengewinnung für Jesus oft umfangreicher als durch Vorträge im Freien vor unzähligen Zuhörern oder selbst in Versammlungsräumen oder Kirchen. DE.107.3 Teilen

Alle, die so eine persönliche Arbeit tun, müssen sich aber vorsehen, nicht mechanisch zu arbeiten, wie der Diener, der das Wort predigt. Sie sollten ständig dazu lernen und einen gewissenhaften Eifer haben, die besten Fähigkeiten zu erlangen und kundige Männer der Schrift werden. Sie sollen geistige Tätigkeiten üben und sich besonders dem Gebet und einem fleißigen Studium der Schrift zuwenden. DE.107.4 Teilen

Den besten Erfolg bei der Gewinnung von Menschen haben Männer und Frauen gehabt, die nicht auf ihre Fähigkeiten stolz waren, sondern demütig und voller Glauben versuchten, dem Nächsten zu helfen. Gerade dieses Werk hat Jesus ausgeführt. Er kam denen nahe, die er erreichen wollte. Wie oft hatten sich nur wenige um ihn gesammelt, wenn er seine Lehren weitergab. Ein Vorübergehender nach dem anderen hielt dann an, um zu horchen und bald vernahm eine große Menge mit Erstaunen und Verwunderung die Worte des Lehrers, der vom Himmel gesandt war. DE.107.5 Teilen

7318
34736
Weiter zu "Die samaritische Frau"
Stichwörter