Portrait von Ellen White
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Eine heilige Verpflichtung
Eine heilige Verpflichtung
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Der Zehnte ist heilig, von Gott für sich bestimmt. Er soll in seine Schatzkammer gebracht werden, um die Diener des Evangeliums in ihrem Wirken zu unterstützen. Lange ist der Herr beraubt worden, weil es Personen gibt, die es nicht erkennen, dass der Zehnte von Gott für sich beansprucht wird. Einige sind unzufrieden geworden und haben gesagt: „Ich will nicht länger den Zehnten bezahlen, denn ich finde es nicht richtig, wie die Leitung des Werkes handelt.“ Willst du aber deshalb Gott berauben, weil du glaubst, die Verwaltung des Werkes sei fehlerhaft? Lege deine Klage einfach und offen im rechten Geist den zuständigen Mitarbeitern vor. Reiche die Bitte ein, dass die Dinge geordnet werden möchten, aber ziehe dich nicht von Gottes Werk zurück, erweise dich nicht als untreu, weil andere nicht richtig handeln. DE.125.6 Teilen

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Lies sorgfältig Maleachi 3 und sieh, was Gott dort über den Zehnten sagt. Wenn unsere Gemeinden sich auf die Seite des Wortes Gottes stellen und treu den Zehnten in‘s Kornhaus des Herrn zahlen, dann werden mehr Arbeiter zum Dienst des Evangeliums ermutigt sein. Viele ziehen sich zurück, weil sie von einer leeren Schatzkammer hören. Diese sollte immer über einen reichlichen Vorrat verfügen und der würde auch dort sein, wenn selbstsüchtige Herzen und Hände den Zehnten nicht vorenthielten oder ihn zur Unterstützung anderer Bereiche des Werkes verwendeten. DE.126.1 Teilen

Die Mittel, die Gott sich vorbehalten hat, dürfen nicht willkürlich verwendet werden. Der Zehnte gehört dem Herrn, und die ihn anderweitig benutzen, werden ihre Strafe erleiden durch den Verlust ihres himmlischen Schatzes, es sei denn, sie bereuen. Lasst doch das Werk nicht länger behindert werden, weil der Zehnte anders als zu dem von Gott bestimmten Zweck verwendet wird. Für andere Bereiche des Werkes soll auch gesorgt werden — aber nicht vom Zehnten. Gott hat sich nicht geändert. Der Zehnte soll noch immer für den Unterhalt der Diener Christi verwendet werden. Das Vordringen in neue Gebiete verlangt mehr Diener im Predigtamt, als wir jetzt haben, und deshalb müssen genug Mittel im Schatzhaus sein. DE.126.2 Teilen

Die als Boten Christi hinausgehen, tragen eine feierliche Verantwortung, die seltsamerweise vernachlässigt wird. Einige predigen gern, übertragen den Gemeinden aber keine persönliche Arbeit. Und doch ist es sehr wichtig, dass die Glieder in ihren Verbindlichkeiten und Pflichten zu Gott unterwiesen werden, besonders in der Entrichtung des vollen Zehnten. Unsere Prediger würden es schwer empfinden, wenn sie nicht pünktlich für ihren Dienst bezahlt würden. Bedenken sie aber auch, dass in Gottes Schatzkammer ein Vorrat sein muss, woraus die Boten des Evangeliums versorgt werden können? Versäumen sie es, ihre Pflicht zu tun und das Volk zu unterweisen, treu zu sein und dem Herrn das Seine zu geben, so entsteht ein Mangel in der Vorratskammer, und des Herrn Werk kann nicht vorangehen. DE.126.3 Teilen

Der Aufseher der Herde sollte gewissenhaft seine Pflicht erfüllen. Will er diese Pflicht lieber anderen überlassen, weil sie ihm unangenehm ist, so ist er kein treuer Knecht. Er muss in Maleachi des Herrn Worte lesen, wie er die Menschen der Täuschung gegen ihn anklagt, indem sie den Zehnten zurückhalten. Der mächtige Gott erklärt: „Darum seid ihr auch verflucht.“ Maleachi 3,9. Wie kann jemand, der durch Wort und Lehre dient, seine Pflicht vernachlässigen, den Leuten Unterweisungen und Warnungen zu geben, wenn er sieht, dass die Leute einen Weg einschlagen, der einen solchen Fluch auf sie bringt? Jedes Glied der Gemeinde muss bekehrt werden, treu zu sein im Zahlen eines ehrlichen Zehnten. — Testimonies for the Church IX, 246-251. DE.126.4 Teilen

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Solche, auf denen wichtige Verantwortungen ruhen, vor allem diejenigen, die das geistliche Wohl zu hüten haben, sollten feinfühlige Männer mit schneller Auffassungsgabe sein. Sie müssen mehr als andere sich im Essen mäßigen. Reiche und üppige Speisen sollten auf ihrem Tisch keinen Platz haben. DE.127.1 Teilen

Jeden Tag haben Menschen in verantwortlichen Positionen Entscheidungen zu treffen, deren Folgen von großer Wichtigkeit sind. Oft müssen sie schnell denken, und dies können nur die erfolgreich, die strenge Mäßigkeit üben. Der Verstand nimmt bei richtiger Behandlung der körperlichen und geistigen Kräfte zu. Wenn er nicht zu sehr in Anspruch genommen wird, kommt mit jeder neuen Anstrengung auch neue Kraft. Aber oft wird die Arbeit solcher, die wichtige Pläne legen und schwerwiegende Entscheidungen zu treffen haben, durch die Folgen einer falschen Diät zum Schlimmen beeinflusst. Ein verdorbener Magen erzeugt Verstimmung und Unbeständigkeit und oft Reizbarkeit, sowie Härte oder Ungerechtigkeit. Mancher Plan, der ein Segen für die Welt gewesen wäre, wurde nicht umgesetzt. Viele ungerechte, drückende, ja selbst grausame Maßnahmen wurden ausgeführt als Folge krankhafter Zustände, welche verkehrten Gewohnheiten beim Essen zuzuschreiben waren. DE.127.2 Teilen

Folgender Rat sei allen gegeben, die eine sitzende oder hauptsächlich geistige Beschäftigung haben. Alle, die genug sittlichen Mut und Selbstbeherrschung besitzen, sollten ihn ausprobieren: Zu jeder Mahlzeit nehme man nur zwei oder drei Arten einfacher Speisen zu sich und esse nicht mehr als notwendig, um den Hunger zu stillen. Dann verschaffe man sich gute Bewegung und sehe darauf, ob es einem nicht hilft. — In den Fußspuren des großen Arztes, Seite 313-315. DE.127.3 Teilen

Einige Boten Gottes sind nicht konsequent genug in ihrer Ernährung. Sie essen zu viel und zu unterschiedliche Speisen zu einer Mahlzeit. Einige sind nur dem Namen nach Reformer. Sie setzen sich keine Regeln, wonach sie ihre Diät planen, sondern essen häufig Früchte oder Nüsse zwischen den Mahlzeiten und belasten dadurch die Verdauungsorgane. DE.127.4 Teilen

Durch unweises Verhalten im Essen werden die Sinne einiger gelähmt, und sie sind dann träge und schläfrig. Diese bleich aussehenden Prediger, die infolge ihrer selbstsüchtigen Befriedigung des Appetits leiden, sind für die Gesundheitsreform keine Empfehlung. DE.127.5 Teilen

Ist man von der Arbeit übermüdet, so ist es viel besser, gelegentlich eine Mahlzeit ganz ausfallen zu lassen und der Natur Zeit zu geben, sich wieder zu erholen. Diener des Evangeliums können durch ihr Beispiel mehr zur Empfehlung der Gesundheitsreform tun als durch das Predigen. Werden für sie von gutmeinenden Freunden viele Speisen aufgetischt, so werden sie stark versucht, von ihrem Grundsatz abzuweichen, aber indem sie die Leckerbissen, die gewürzten Speisen, Tee und Kaffee verweigern, erweisen sie sich als treue Gesundheitsreformer. DE.127.6 Teilen

Die Befriedigung der Esslust umwölkt und unterbindet das Denken und stumpft die heiligen Empfindungen der Seele ab. Die geistlichen und sittlichen Kräfte einiger unserer Prediger sind durch falsches Essen und Mangel an körperlicher Bewegung geschwächt. Wer ein Bedürfnis nach großen Mengen von Nahrung hat, sollte dem nicht nachgeben, sondern Selbstverleugnung üben und sich die Segnungen aktiver Muskeln und eines unbelasteten Gehirns erhalten. Zuviel essen betäubt das ganze Wesen, weil die Tatkraft von den anderen Organen abgelenkt wird, um die Arbeit des Magens auszuführen. DE.127.7 Teilen

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Diener des Evangeliums sollten mit der Gesundheitsreform vertraut sein und die Gesetze kennen, die das körperliche Leben regeln und einen Einfluss auf die Gesundheit des Geistes und der Seele ausüben. Tausende und Abertausende wissen nur wenig über den wunderbaren Körper, den Gott ihnen gegeben hat oder über die Pflege, die sie ihm zukommen lassen sollten. Sie halten es für viel wichtiger, sich mit unbedeutenderen Themen zu beschäftigen. Gerade hier haben die Prediger ein Werk zu tun. Bewerten sie die Sache entsprechend, dann ist viel gewonnen. In ihrem eigenen Leben und dem ihrer Familien sollten sie den Lebensgesetzen folgen, nach richtigen Grundsätzen handeln und gesundheitsbewusst leben. Dann können sie auch über diesen Punkt richtig sprechen und den Leuten mehr Aufklärung über die Gesundheitsreform geben. Leben sie selbst nach dem Licht, dann können sie denen eine wertvolle Botschaft bringen, die gerade solche Zeugnisse benötigen. DE.128.1 Teilen

Prediger können wertvolle Segnungen gewinnen und reiche Erfahrungen machen, wenn sie die Gesundheitsfrage mit in ihre Arbeit in den Gemeinden einbeziehen. Dem Volk muss das Licht der Gesundheitsreform gebracht werden. Diese Arbeit ist vernachlässigt worden, und viele kommen um aus Mangel an dem nötigen Licht, das sie haben sollten und haben müssen, ehe sie ihre selbstsüchtigen Befriedigungen einstellen werden. DE.128.2 Teilen

Die Vereinigungsvorsteher müssen einsehen, dass es allerhöchste Zeit ist, sich in dieser Frage auf die rechte Seite zu stellen. Prediger und Lehrer müssen anderen das Licht geben, das sie erhalten haben. Ihre Bemühungen sind in jedem Bereich nötig. Gott wird ihnen helfen und seine Diener stärken, wenn sie fest stehen und nicht von der Wahrheit und Gerechtigkeit weichen, um sich selbst zu befriedigen. DE.128.3 Teilen

Das Licht, das der Herr in seinem Wort über dieses Thema gegeben hat, leuchtet klar, und die Menschen werden auf verschiedene Weise geprüft werden, ob sie darauf achten. Jede Gemeinde, jede Familie muss über christliche Mäßigkeit unterrichtet werden. Alle sollten es wissen, wie sie essen und trinken müssen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Wir stehen inmitten der Schlussszenen dieser Welt, und in den Reihen der Sabbathalter sollte übereinstimmend gearbeitet werden. Wer sich zurückzieht von dem großen Werk, die Menschen in dieser Frage zu unterweisen, geht nicht den Weg, den der große Arzt führt. DE.128.4 Teilen

Das Evangelium und die ärztliche Missionsarbeit sollen miteinander vorangehen. Das Evangelium muss mit den Grundsätzen wahrer Gesundheitsreform verknüpft werden. Das Christentum sollte ins tägliche Leben integriert werden. Ernste und gründliche Reformationsarbeit muss geschehen. Wahre Bibelreligion ist ein Ausströmen der Liebe Gottes auf die gefallenen Menschen. Gottes Volk muss geradlinig vorangehen, um die Herzen derer zu beeinflussen, die nach Wahrheit suchen und ein Verlangen haben, in dieser ungeheuer ernsten Zeit richtig zu wandeln. Wir müssen den Menschen die Grundsätze der Gesundheitsreform vorstellen und alles tun, was in unserer Macht steht, um Männer und Frauen die Notwendigkeit zu zeigen, diese Grundsätze anzunehmen und auszuleben. DE.128.5 Teilen

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Der Herr möchte, dass unsere Prediger, Doktoren und Gemeindeglieder vorsichtig sind und andere, die noch nichts von unserem Glauben wissen, nicht zu einem plötzlichen Wechsel der Diät überreden und dadurch die Leute auf eine vorzeitige Probe stellen. Haltet die Grundsätze der Gesundheitsreform hoch und lasst den Herrn die Herzen der Aufrichtigen lenken. Sie werden hören und glauben. Auch will der Herr nicht, dass seine Botschafter die herrlichen Wahrheiten einer gesunden Lebensweise so vorführen, dass Vorurteile entstehen. Legt keinen Stein des Anstoßes denen in den Weg, die noch auf dem dunklen Pfad der Unwissenheit wandeln. Selbst wenn ihr eine gute Sache bewerbt, tut ihr gut, nicht zu begeistert zu reden, damit ihr solche nicht abstoßt, die gekommen sind, um zu hören. Führt jedoch die Grundsätze der Mäßigkeit in ihrer ansprechendsten Weise vor. DE.129.1 Teilen

Wir müssen nicht anmaßend vorangehen. Betreten Diener Christi neue Gebiete, um Gemeinden zu gründen, so dürfen sie keine Schwierigkeiten schaffen, indem sie die Diätfrage hervorheben. Sie sollten sorgfältig sein, die Grenze nicht zu schroff ziehen, denn dadurch werden anderen Hindernisse in den Weg gelegt. Treibt die Menschen nicht, sondern führt sie. DE.129.2 Teilen

Wo die Wahrheit verkündigt wird, sollten auch Unterweisungen über die richtige Zubereitung gesunder Speisen gegeben werden. Gott will, dass überall das Volk von fähigen Lehrkräften unterwiesen wird, wie die Bodenerzeugnisse des betreffenden Landesteils am Besten genutzt werden können. So belehrt Arme und auch besser gestellte, wie man gesundheitsgemäß leben kann. DE.129.3 Teilen

Während Paulus sorgfältig darauf bedacht war, seinen Bekehrten die klaren Lehren der Schrift über die richtige Unterstützung des Werkes Gottes vorzulegen, und während er für sich selbst „Macht“ beanspruchte, „nicht zu arbeiten“ (1.Korinther 9,6) in einem weltlichen Betrieb zum Erwerb seines Unterhalts, so übte er doch verschiedentlich während seines Predigtamtes in den großen Mittelpunkten der Zivilisation zu seinem Unterhalt ein Handwerk aus. Von Thessalonich wird uns zum ersten Mal davon berichtet, dass Paulus dort, während er das Wort verkündigte, sich durch seiner Hände Arbeit seinen Unterhalt erwarb. In seinem Schreiben an die gläubige Gemeinde dort erinnerte er sie daran, dass er ihr auch hätte zur Last fallen können und fügte hinzu: „Ihr erinnert euch doch, liebe Brüder, an unsre Arbeit und unsre Mühe; Tag und Nacht arbeiteten wir, um niemand unter euch zur Last zu fallen, und predigten unter euch das Evangelium Gottes.“ 1.Thessalonicher 2,9. Und wieder schreibt er in seinem zweiten Brief an sie, dass er und seine Mitarbeiter „haben auch nicht umsonst Brot von jemandem genommen, sondern mit Mühe und Plage haben wir Tag und Nacht gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen. Nicht, dass wir dazu nicht das Recht hätten, sondern wir wollten uns selbst euch zum Vorbild geben, damit ihr uns nachfolgt.“ 2.Thessalonicher 3,8.9. DE.129.4 Teilen

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Als Paulus Korinth zum ersten Mal besuchte, befand er sich inmitten einer Bevölkerung, welche die Beweggründe Fremder misstrauisch beurteilte. Die Griechen entlang der Seeküste waren schlaue Kaufleute. Sie hatten sich so lange in geschäftlichen Kunstgriffen geübt, dass sie annahmen, Gewinn sei Gottseligkeit und das Geldverdienen eine Tugend, ob auf ehrlichem oder unehrlichem Weg. Paulus kannte ihre Charaktereigenschaften, und er wollte ihnen keine Gelegenheit geben, zu sagen, dass er ihnen das Evangelium gepredigt habe, um sich zu bereichern. Er hätte mit Recht Unterstützung von seinen korinthischen Hörern beanspruchen können, doch gab er willig dieses Recht auf, damit seine Brauchbarkeit und sein Erfolg als Prediger nicht durch den ungerechtfertigten Verdacht geschädigt werden möchte, dass er das Evangelium um des Gewinns willen predige. Er wollte keine Veranlassung zu falscher Darstellung geben, damit die Kraft seiner Botschaft nicht verloren gehe. DE.130.1 Teilen

Bald nach seiner Ankunft in Korinth fand Paulus „einen Juden mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig; der war mit seiner Frau Priszilla kürzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser Klaudius allen Juden geboten hatte, Rom zu verlassen. Zu denen ging Paulus.Und weil er das gleiche Handwerk hatte, blieb er bei ihnen und arbeitete mit ihnen; sie waren nämlich von Beruf Zeltmacher. Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und Griechen.“ Apostelgeschichte 18,2-4. DE.130.2 Teilen

Während der langen Zeit seines Predigtamtes in Ephesus, wo er drei Jahre lang ein reges evangelisches Wirken in der ganzen dortigen Gegend entfaltete, ging Paulus wieder seinem Handwerk nach. In Ephesus wurde Paulus wie auch in Korinth durch die Gegenwart von Aquila und Priscilla erfreut, die ihn auf seiner Rückkehr nach Asien am Schluss seiner zweiten Missionsreise begleitet hatten. DE.130.3 Teilen

Es gab einige, welche die Arbeit von Paulus als Handwerker nicht gutheißen konnten, indem sie sagten, es sei dies mit dem Werk eines Predigers des Evangeliums unvereinbar. Warum sollte Paulus, ein Prediger von höchstem Rang, handwerkliche Arbeit mit der Predigt des Wortes vereinen? War nicht der Arbeiter seines Lohnes wert? Warum sollte er mit der Anfertigung von Zelten Zeit verbrauchen, die er allem Anschein nach besser verwenden konnte? DE.130.4 Teilen

Doch Paulus sah die auf diese Weise eingesetzte Zeit nicht als verloren an. Während er mit Aquila arbeitete, blieb er mit dem großen Lehrer in Berührung und ließ sich keine Gelegenheit entgehen, für den Heiland Zeugnis abzulegen und den Hilfsbedürftigen zu helfen. Seinen Geist verlangte immer nach geistlicher Erkenntnis. Er gab seinen Mitarbeitern Anweisung in geistlichen Dingen, und er gab auch ein Beispiel von Fleiß und Gründlichkeit. Er war ein schneller, geschickter Arbeiter, fleißig im Geschäft, „inbrünstig im Geist; dem Herrn dienend“. Römer 12,11 (EB). Während der Apostel sein Handwerk ausübte, kam er mit einer Volksgruppe in Berührung, die er sonst nicht hätte erreichen können. Er zeigte seinen Gefährten, dass Geschicklichkeit in allem alltäglichen Gewerbe eine Gabe Gottes ist, der sowohl die Gabe als auch das Verständnis gibt, sie richtig zu nutzen. Er lehrte, dass Gott sogar in den Tätigkeiten des Alltags geehrt werden soll. Seine abgearbeiteten Hände schadeten der Kraft seiner schwungvollen Ansprachen als Prediger des Christentums nicht. DE.130.5 Teilen

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Wenn Prediger denken, dass sie in der Sache Christi unter Beschwerden und Entbehrungen zu leiden haben, dann mögen sie im Geist die Werkstätte besuchen, wo Paulus arbeitete und bedenken: Dieser von Gott Auserwählte Bote arbeitet um sein Brot, während er mit dem Segeltuch umgeht, das er sich durch sein Wirken als Apostel mit Fug und Recht verdient hatte. DE.131.1 Teilen

Arbeit ist ein Segen, kein Fluch. Der Geist der Trägheit zerstört die Frömmigkeit und betrübt den Geist Gottes. Ein stehender Teich ist gesundheitsschädlich, aber ein reines, fließendes Gewässer verbreitet Gesundheit und Freude landesweit. Paulus wusste, dass alle, die körperliche Arbeit vernachlässigen, bald zu Schwächlingen werden. Er wollte junge Prediger unterrichten, dass sie durch körperliche Arbeit und durch den Gebrauch der Muskeln und Sehnen stark würden, um die Mühsale und Entbehrungen zu bestehen, die sie im Arbeitsfeld des Evangeliums zu erwarten hatten. Und er erkannte, dass seinen eigenen Lehren die Kraft und das Leben fehlen würden, wenn er nicht den ganzen Körper in guter Übung hielt. DE.131.2 Teilen

Nicht alle, die sich zum Predigen berufen fühlen, sollten ermuntert werden, mit ihren Familien der Gemeinde ohne weiteres zu dauernder finanzieller Unterstützung zur Last zu fallen. Es birgt die Gefahr, dass einige von beschränkter Erfahrung durch Schmeichelei verdorben und durch unkluge Ermutigung zu der Erwartung verleitet werden, ausreichende Unterstützung zu empfangen, unabhängig von jeder ernstlichen Anstrengung ihrerseits. Die Mittel, die der Ausdehnung des Werkes Gottes geweiht sind, sollten nicht durch Männer verbraucht werden, die nur predigen wollen, um sich einen Unterhalt zu verschaffen und auf diese Weise das selbstsüchtige Verlangen nach einem bequemen Leben befriedigen. DE.131.3 Teilen

Junge Leute, die bereit sind, ihre Gaben im Predigtamt zu üben, werden im Beispiel von Paulus während seines Aufenthalts in Thessalonich, Korinth, Ephesus und anderen Städten hilfreiche Lehren finden. Obwohl ein gewandter Redner und von Gott zu einem besonderen Werk auserwählt, fühlte er sich niemals über die Arbeit erhaben, noch wurde er jemals müde, für die Sache, die er liebte, Opfer zu bringen. „Bis auf diese Stunde“, schrieb er an die Korinther, „leiden wir Hunger und Durst und sind nackt und werden geschlagen und haben keine feste Bleibe und mühen uns ab mit unserer Hände Arbeit. Man schmäht uns, so segnen wir; man verfolgt uns, so dulden wir‘s.“ 1.Korinther 4,11.12. DE.131.4 Teilen

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Paulus, einer der größten menschlichen Lehrer, versah die niedrigsten Pflichten ebenso gern wie die höchsten. Wenn es die Umstände in seinem Dienst für den Meister erforderten, übte er gerne sein Handwerk aus. Andererseits war er stets bereit, seine weltliche Tätigkeit einzustellen, um dem Widerstand der Feinde des Evangeliums zu begegnen oder um eine besondere Gelegenheit wahrzunehmen, Seelen für Christus zu gewinnen. Sein Eifer und Fleiß sind ein Tadel für Untätigkeit und Liebe zur Bequemlichkeit. — Die Geschichte der Apostel 331-338. DE.132.1 Teilen

Dadurch, dass unsere Prediger es vernachlässigen, alle Organe des Körpers gleichmäßig zu betätigen, strengen sie einige Organe zu sehr an, während sie andere durch Untätigkeit schwach werden lassen. Wird die Arbeit einem Organ oder gewissen Muskeln ausschließlich überlassen, so werden diese übermüdet und auch geschwächt. DE.132.2 Teilen

Jeder Sinn des Verstandes und jeder Muskel hat seine besondere Funktion, aber alle müssen gleichmäßig geübt werden, um sich vernünftig entwickeln zu können und ihre gesunde Lebenskraft zu behalten. Jedes Organ hat in dem lebenden Organismus sein Werk. Jedes Rad der Maschine muss ein lebendiges, tätiges, arbeitendes Rad sein. Alle sind voneinander abhängig, und alle müssen tätig sein, um sich richtig entwickeln zu können. — Testimonies for the Church, III, 310. DE.132.3 Teilen

Es tut mir herzlich weh, wenn ich so viele schwache Prediger sehe, so viele, die auf Krankenbetten liegen oder die vor der Zeit ihre irdische Laufbahn beschließen — Männer, welche die Last der Verantwortung im Werk Gottes trugen, deren ganzes Herz in ihrer Arbeit war. Die Überzeugung, dass sie das Werk beenden müssen, das sie so sehr liebten, war ihnen weit schmerzlicher als die Leiden der Krankheit oder selbst der Gedanke an einen nahen Tod. DE.132.4 Teilen

Unser himmlischer Vater quält oder betrübt nicht gerne die Menschenkinder. Er ist nicht der Urheber von Krankheit und Tod, sondern die Quelle des Lebens. Er will, dass die Menschen leben, und er möchte, dass sie den Lebens- und Gesundheitsgesetzen gehorchen, damit sie leben können. DE.132.5 Teilen

Alle, die die gegenwärtige Wahrheit annehmen und dadurch geheiligt werden, haben ein großes Verlangen, die Wahrheit in ihrem Leben und Charakter zu bekunden. Sie wünschen sich sehr, dass auch andere das Licht sehen und sich dessen erfreuen mögen. Geht der wahre Wächter hinaus mit dem köstlichen Samen, den er an allen Wassern unter Tränen und Gebet ausstreut, so liegt die Last der Arbeit oft sehr schwer auf Geist und Herz. Er kann die ständige Spannkraft nicht aufrechterhalten, wobei auch seine Seele sehr tief bewegt ist, ohne vorzeitig verbraucht zu werden. Kräfte und Fähigkeiten werden für jeden Vortrag gebraucht. Auch müssen von Zeit zu Zeit neue Schätze aus der Vorratskammer des Wortes Gottes hervorgeholt werden, um den Hörern Leben und Kraft mitzuteilen. Gott möchte, dass ihr nicht so erschöpft seid, dass eure Bemühungen keine Lebensfrische mehr bekunden. DE.132.6 Teilen

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Wer ständig geistige Arbeit ausübt, sei es durch Predigen oder Studieren, braucht auch Ruhe und Abwechslung. Der ernste Student strengt ständig das Gehirn an und vernachlässigt oft den körperlichen Ausgleich. Dadurch werden die körperlichen Kräfte geschwächt und das geistige Streben eingeschränkt und er kann das Werk nicht ausführen, das er hätte tun können, wenn er weise gearbeitet hätte. DE.133.1 Teilen

Würden die Prediger verständnisvoll arbeiten und sowohl dem Geist als auch dem Körper die nötige Bewegung zukommen lassen, dann würden sie nicht so leicht krank werden. Könnten alle Diener des Evangeliums es so einrichten, dass sie täglich einige Stunden im Freien arbeiteten und sich frei fühlen könnten, dies zu tun, so würde es ihnen zum Segen werden, und sie könnten dann ihre Berufspflichten erfolgreicher erfüllen. Haben sie keine Zeit, sich genug auszuruhen, so könnten sie, während sie mit den Händen arbeiten, planen und beten und geistig und körperlich erfrischt wieder an ihre Arbeit gehen. DE.133.2 Teilen

Einige meinen, sie müssen jeden Tag eine Arbeit ausführen, die sie der Vereinigung berichten können, und indem sie danach trachten, sind nur zu oft ihre Bemühungen schwach und unzureichend. Sie sollten Ruhepausen haben, in denen sie vollkommen frei sind vom anstrengenden Denken. Diese nehmen jedoch nicht die Stelle täglicher Leibesübung ein. DE.133.3 Teilen

Meine Brüder, wenn ihr euch die Zeit nehmt, Gärten zu bearbeiten und euch dadurch die notwendige Bewegung verschafft und den Körper in betriebsfähiger Ordnung erhaltet, tut ihr geradeso gut Gottes Werk, als wenn ihr Versammlungen haltet. Gott ist unser Vater. Er liebt uns und will nicht, dass jemand unter seiner Dienerschar seinen Körper schädigt. DE.133.4 Teilen

Eine andere Ursache der schlechten Gesundheit und der Unfähigkeit zu wirken ist eine schlechte Verdauung. Es ist dem Gehirn unmöglich, gut zu arbeiten, wenn die Verdauungskräfte missbraucht werden. Viele nehmen in großer Eile verschiedene Arten von Speisen zu sich, die im Magen einen Rebellion verursachen und dadurch das Gehirn verwirren. Die Verwendung von ungesunder Nahrung und ein Zuvielessen, selbst von gesunden Speisen, sollte vermieden werden. DE.133.5 Teilen

Viele essen, ungeachtet der Gesundheitsgesetze, zu allen Zeiten. Dadurch legt sich Verdüsterung auf den Geist. Wie können Männer mit göttlicher Erleuchtung geehrt werden, wenn sie so achtlos in ihren Gewohnheiten sind und so unaufmerksam gegenüber dem von Gott darüber gegebene Licht handeln? DE.133.6 Teilen

Brüder, ist es nicht an der Zeit, dass ihr euch in diesen Punkten selbstsüchtiger Nachsicht bekehrt? „Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich aber laufe nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt, sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.“ 1.Korinther 9,24-27. DE.133.7 Teilen

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