Portrait von Ellen White
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Mangelhafte Kost
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„Wer ist weise, dass er dies versteht? Wer ist verständig, dass er es erkennt?“ Hosea 14,10 (EB). Prediger, die zur Rettung von Menschen erfolgreich tätig sein wollen, müssen die Bibel studieren und auch Männer des Gebets sein. Es ist sündhaft, andere im Wort unterweisen zu wollen und dabei das eigene Studium zu vernachlässigen. Sind es machtvolle Wahrheiten, die ihnen anvertraut sind? Dann müssen die Prediger sie auch sinnvoll ansprechen und ihre Bedeutung klar und eindrucksvoll darstellen. Mehr als alle anderen Menschen auf Erden müssen die Verkündiger der gegenwärtigen Botschaft ihre Bibel kennen und mit den Grundlagen ihres Glaubens vertraut sein. Wer das Wort des Lebens nicht gründlich kennt, hat auch kein Recht, andere über den Weg zum Reich Gottes zu unterweisen. DE.137.1 Teilen

Die Bibel ist unsere Glaubensgrundlage und Lehrregel. Nichts ist besser geeignet, den Geist zu beleben und den Verstand zu stärken als das Studium des Wortes Gottes. Kein anderes Buch erhebt die Gedanken oder stärkt die Sinne so sehr wie die Bibel mit ihren herrlichen, veredelnden Wahrheiten. Würde Gottes Wort in rechter Weise studiert, dann könnten die Menschen eine Geistesgröße, einen Charakteradel und eine Entschlossenheit besitzen, wie man sie heute selten findet. DE.137.2 Teilen

Tausenden von Männern, die zum Predigen eingeteilt sind, fehlen die notwendigen Eigenschaften des Geistes und des Charakters, weil sie nicht fleißig in der Heiligen Schrift forschen. Sie geben sich zufrieden mit einer oberflächlichen Kenntnis der Wahrheiten des Wortes Gottes und schauen lieber in verschiedene Richtungen, als fleißig nach den verborgenen Schätzen zu suchen. DE.137.3 Teilen

Der Psalmist sagt: „Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.“ Psalm 119,11. Und Paulus schrieb an Timotheus: „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“ 2.Timotheus 3,16.17. DE.137.4 Teilen

Gottes Leben, das der Welt das Leben gibt, ist in seinem Wort. Durch sein Wort heilte Jesus Kranke und trieb Teufel aus. Durch sein Wort stillte er den Sturm und weckte Tote auf, und das Volk bezeugte, dass seine Rede gewaltig war. Er sprach Gottes Wort, wie er es zu allen Schreibern des Alten Testaments gesprochen hatte. Die ganze Bibel ist eine Offenbarung Christi. Sie ist unsere einzige Quelle der Kraft. DE.137.5 Teilen

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Dieses Wort unterdrückt nicht die Aktivität, im Gegenteil, es öffnet dem gewissenhaften Studierenden Wege zur Tüchtigkeit. Es lässt Menschen nicht in Ungewissheit, ohne Sinn, sondern hält ihnen das höchste aller Ziele vor: Die Rettung von Menschen für Christus. Es gibt uns eine Leuchte in die Hand, die den Weg zum Himmel erhellt. Es spricht von unergründlichen Reichtümern und unermesslichen Schätzen. DE.138.1 Teilen

Gottes Wort ist der Maßstab des Charakters. Gott hat uns dadurch alle Wahrheiten gegeben, die für unsere Erlösung nötig sind. Tausende haben aus dieser Lebensquelle Wasser geschöpft, und doch wird der Vorrat nicht weniger. Viele haben sich den Herrn als Vorbild genommen und sind durch das Schauen auf ihn in sein Ebenbild verwandelt worden. Damit haben sie jedoch diese großen und heiligen Dinge nicht erschöpft. Viele Tausende können sich noch daran machen, die Geheimnisse des Heils zu erforschen. DE.138.2 Teilen

Wenn der Diener des Evangeliums das Leben Christi studiert und seine Aufgabe näher betrachtet, wird sich ihm bei jedem neuen Studium immer wieder etwas Schöneres und Anziehenderes eröffnen. Das Thema ist unerschöpflich. Das Studium der Menschwerdung Christi, sein Versöhnungsopfer und Mittleramt wird die Gedanken des fleißigen Forschers für alle Zeit beschäftigen. Er wird im Blick auf die Ewigkeit im Himmel ausrufen: „Groß ist das gottselige Geheimnis!“ 1.Timotheus 3,16. DE.138.3 Teilen

Wir reden von der ersten und zweiten Engelsbotschaft und meinen, auch ein Verständnis der dritten Engelsbotschaft zu haben. Solange wir aber mit einer eingeschränkten Kenntnis zufrieden sind, werden wir auch kein klares Verständnis der Wahrheit bekommen. Wer das Wort des Lebens hochhält, muss sich die Zeit nehmen, die Bibel zu studieren und sein eigenes Herz prüfen. Versäumt er es, so wird er auch nicht hilfsbedürftigen Menschen dienen können. Der fleißige, demütige Schüler, der unter ernstem Gebet nach der Wahrheit forscht, wie sie in Christus ist, wird sicherlich belohnt werden. Er sucht nicht Hilfe in den Schriften menschlicher Verfasser, sondern an der Quelle der Weisheit und der Erkenntnis, und unter der Leitung heiliger Mächte empfängt er ein klares Verständnis der Wahrheit. DE.138.4 Teilen

Die Wahrheit dringt nicht durch die Kraft oder die Macht des menschlichen Werkzeugs ins Herz, „sondern durch meinen Geist, spricht der Herr Zebaoth“. Sacharja 4,6. Nicht die Lebendigkeit oder Beredsamkeit des Predigers verleiht seinem Dienst den Erfolg. Paulus mag pflanzen und Apollos begießen, aber Gott gibt das Gedeihen. Das Vertrautsein mit dem Wort Gottes und die Unterwerfung unter den göttlichen Willen sichert dem Prediger Erfolg in seiner Arbeit. DE.138.5 Teilen

Das Herz, das Gottes Wort aufnimmt, ist nicht wie eine Wasserpfütze, die verdunstet, oder wie ein gesprungenes Gefäß, das seinen Inhalt verliert. Es ist wie ein Bergstrom, der von nie versiegenden Quellen gespeist wird, dessen kühles, erfrischendes Wasser von Felsen zu Felsen sprudelt und die Ermatteten, die Durstigen und Schwerbeladenen erquickt. DE.138.6 Teilen

Durch das Vertrautsein mit den Bibelwahrheiten erhält der Lehrer der Wahrheit Eigenschaften, die ihn zum Stellvertreter Christi machen. Der Geist, in dem der Heiland lehrte, wird seinen Unterweisungen und Gebeten Kraft und Festigkeit verleihen. Er wird dann kein trockenes, lebloses Zeugnis ablegen und nicht immer wieder dieselben ausgearbeiteten Reden halten, denn sein Geist steht der ständigen Erleuchtung des Heiligen Geistes offen. „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,“ sagt Christus, „der hat das ewige Leben.“ „Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.“ „Der Geist ist‘s, der lebendig macht. ... Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.“ Johannes 6,54.57.63. DE.138.7 Teilen

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Verstehen Gottes Diener wirklich die Bedeutung dieser Worte, so werden die Anfänge des ewigen Lebens sich im Predigtamt finden. Das eintönige, langweilige Predigen wird aufhören. Die Grundwahrheiten des Evangeliums werden in einem neuen Licht vorgeführt, und alle Hörer werden eine neue Erkenntnis der Wahrheit, sowie Klarheit und Kraft spüren. Die das Vorrecht haben, eine solche Predigt anzuhören, werden die erhebende Kraft eines neuen Lebens verspüren, wenn sie für den Einfluss des Heiligen Geistes empfänglich sind. Das Feuer der Liebe Gottes wird in ihnen angefacht und die Fähigkeit wird in ihnen geweckt, die Schönheit und Hoheit der Wahrheit zu erkennen. DE.139.1 Teilen

Der Prediger, der das Wort Gottes zu seinem ständigen Begleiter macht, wird immer wieder Wahrheiten in neuer Schönheit hervorholen. Christi Geist wird ihn erfüllen, und Gott wird durch ihn wirken, um anderen zu helfen. Der Heilige Geist wird Herz und Sinn mit Hoffnung, Mut und Bildern von biblischen Begebenheiten erfüllen, und all dies wird der Prediger denen mitteilen, die er unterrichtet. DE.139.2 Teilen

In der Bibel haben wir Gottes nie irrenden Ratschluss. Ihre Lehren, wenn sie im Leben umgesetzt werden, befähigen die Menschen für alle Pflichten. Sie ist die Stimme Gottes, die jeden Tag zur Seele redet. ... Es ist das Werk des Heiligen Geistes, das verfinsterte Verständnis zu erleuchten, das selbstsüchtige, steinerne Herz zu erweichen, den rebellischen Übeltäter zu unterwerfen und ihn von den verderblichen Einflüssen der Welt zu befreien. Christi Gebet für seine Jünger war: „Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“ Johannes 17,17. Das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, durchdringt das Herz des Sünders und zerschneidet es. Wird die Lehre der Wahrheit wiederholt, ohne dass sie im Leben und Herzen des Redners etwas bewirkt, so wird sie auch keine Kraft auf die Hörer ausüben, sondern von ihnen als Irrtum verworfen werden. Zudem ist der Sprecher selbst für den Verlust von Menschenseelen verantwortlich. — Testimonies for the Church IV, 441. DE.139.3 Teilen

Das Gebet im Familienkreis und das öffentliche Gebet sind an passender Stelle wirkungsvoll, aber es ist der Umgang mit Gott im Verborgenen, der das Seelenleben lebendig hält. Auf dem Berg mit Gott sah Mose das Bild von der wunderbaren Hütte, die der Wohnort seiner Herrlichkeit sein sollte. DE.139.4 Teilen

Auf dem Berg allein mit Gott — dem geheimen Treffpunkt — sollen wir über sein erhabenes Hochziel für die Menschheit nachdenken. Auf diese Weise werden wir befähigt, unseren Charakter so auszubilden, dass an uns die Verheißung erfüllt werden kann: „Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.“ 2.Korinther 6,16. DE.139.5 Teilen

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Während wir mit unserer täglichen Arbeit beschäftigt sind, sollten wir unsere Seele im Gebet zum Himmel erheben. Diese stillen Bitten steigen wie ein Wohlgeruch zum Gnadenthron empor, und der Feind wird verlieren. Ein Christ, dessen Herz sich so an Gott hält, kann nicht überwunden werden. Keine böse List kann seinen Frieden stören. Alle Verheißungen des Wortes Gottes, alle Macht der göttlichen Gnade, alle Hilfsmittel Jehovas stehen für seine Befreiung bereit. So wandelte auch Henoch mit Gott, und Gott war bei ihm — eine gegenwärtige Hilfe in jeder Not. DE.140.1 Teilen

Christi Diener müssen wachen und beten. Sie dürfen freudig zum Gnadenstuhl treten und heilige Hände ohne Zorn und Zweifel zu Gott erheben. Im Glauben dürfen sie den Vater im Himmel um Weisheit und Barmherzigkeit bitten, damit sie wissen, wie sie arbeiten und mit den Seelen umgehen sollen. DE.140.2 Teilen

Das Gebet ist das Atmen der Seele. Es ist das Geheimnis der inneren Kraft. Kein anderes Gnadenmittel kann dessen Stelle einnehmen. Es bewahrt die Gesundheit der Seele. Das Gebet bringt das Herz in unmittelbare Verbindung mit dem Lebensquell und stärkt die Sehnen und Muskeln christlicher Erfahrung. Wird das Gebet vernachlässigt oder hastig verrichtet — dann und wann — wie es gerade passt, dann verliert man seinen Halt an Gott. Die Lebenskraft der geistigen Fähigkeiten geht verloren, der religiösen Erfahrung fehlt es an Gesundheit und Stärke. DE.140.3 Teilen

Nur am Altar Gottes können wir unsere Kerzen mit heiligem Feuer anzünden. Nur dieses Licht wird uns die Kleinheit und Unvollkommenheit des menschlichen Könnens offenbaren und uns ein klares Verständnis der Vollkommenheit und Reinheit Christi geben. Nur wenn wir auf Jesus schauen, wollen wir ihm ähnlich sein, nur wenn wir seine Gerechtigkeit erkennen, hungern und dürsten wir danach, sie zu besitzen. Und nur wenn wir ernstlich beten, wird Gott uns geben, was unser Herz wünscht. DE.140.4 Teilen

Gottes Botschafter sollten lange bei Gott verweilen, wenn sie in ihrer Arbeit Erfolg haben wollen. Eine alte Frau hörte einst ihre Nachbarn über die Ursachen des Erfolges ihres Predigers sprechen. Sie erwähnten seine Gaben, seine Redeweise, sein Benehmen. „Nein,“ sagte die alte Frau, „ich will euch sagen, woher es kommt: Euer Prediger ist mit dem Allmächtigen sehr befreundet.“ DE.140.5 Teilen

Sind die Menschen wie Elia gottergeben und besitzen sie solchen Glauben wie er, so wird Gott sich auch wie damals offenbaren. Flehen die Menschen wie Jakob zu Gott, dann werden dieselben Ergebnisse gesehen werden. Kraft wird von Gott in Erhörung des gläubigen Gebets ausgehen. DE.140.6 Teilen

Weil Jesu Leben ein Leben ständigen Vertrauens war, das durch ununterbrochenen Umgang mit Gott aufrecht erhalten wurde, war sein Dienst für den Himmel stets erfolgreich, nie wankend. Täglich von Anfechtungen umgeben, ständig von den Leitern des Volks bekämpft, wusste Christus, dass er sich als Mensch durch das Gebet stärken musste. Um den Menschen ein Segen sein zu können, musste er Gemeinschaft mit Gott pflegen, von ihm Tatkraft, Ausdauer und Standfestigkeit empfangen. DE.140.7 Teilen

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Der Heiland liebte die Einsamkeit des Gebirges, wo er mit seinem Vater alleine sein konnte. Tagsüber wirkte er mit Ernst, um Menschenseelen vom Verderben zu erretten. Er heilte Kranke, tröstete Traurige, weckte Tote auf und brachte den Verzagten Mut und Hoffnung. War sein Tagewerk vollbracht, ging er hinaus, Abend für Abend, weg vom Lärm der Stadt und beugte sich im Gebet vor seinem Vater. Oft setzte er seine Gebete die ganze Nacht hindurch fort, kam aber aus solchen Zeiten der Gemeinschaft mit Gott belebt, erfrischt und gestärkt hervor für die Pflichten und Schwierigkeiten des neuen Tages. DE.141.1 Teilen

Werden die Prediger Christi von Satan versucht und hart bedrängt? So ging es auch Jesus, obwohl er von keiner Sünde wusste. Er wandte sich in Zeiten der Not an seinen Vater. Obwohl er selbst eine Quelle der Kraft und des Segens war, indem er Kranke heilte, Toten das Leben wiedergab, den Sturm zum Schweigen bringen konnte, hat er oft unter starkem Geschrei und Tränen gebetet. Er bat für seine Jünger und für sich selbst, und stellte sich auf diese Weise den menschlichen Wesen gleich. Er war ein mächtiger Beter. Als Lebensfürst hatte er Kraft vor Gott und siegte. DE.141.2 Teilen

Prediger, die in der Tat Christi Stellvertreter sind, werden Männer des Gebets sein. Mit einem Ernst und einem Glauben, der sich nicht abweisen lässt, werden sie Gott bitten, sie für seinen Dienst zu kräftigen und auszurüsten und ihre Lippen durch die Berührung mit der lebendigen Kohle zu heiligen, damit sie wissen, Gottes Worte zu den Menschen zu reden. DE.141.3 Teilen

Beten heißt, sein Herz vor Gott wie vor einem Freund ausschütten. Das Glaubensauge ist Gott sehr nahe, und der Bittende kann wertvolle Beweise der göttlichen Liebe und Sorgfalt für ihn empfangen. Das Gebet, welches Nathanael dem Herrn darbrachte, kam aus einem aufrichtigen Herzen. Es wurde vom Meister gehört und beantwortet. Der Herr kennt alle Herzen, und „das Gebet der Frommen ist ihm angenehm“. Sprüche 15,8. Er versäumt es nicht, auf die zu hören, die ihm ihre Herzen ausschütten und nicht sich selbst erhöhen, sondern ihre Schwachheit und Unwürdigkeit spüren. DE.141.4 Teilen

Gebete sind notwendig, und zwar ernste, inbrünstige, ringende Gebete, wie sie David darbrachte, als er ausrief: „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.“ „Ich begehre deine Befehle.“ „Mich verlangt nach deinem Heil.“ „Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.“ Psalm 42,2; 119,40.174; 84,3. DE.141.5 Teilen

Die demütig auf Gott harren, wenn sie Lehren und Predigen sind die, die auf seine Führung und Gnade achten. Wache, bete, arbeite, das ist des Christen Losung. Das Leben wahrer Christen ist ein beständiges Gebet. Er weiß, dass das Licht und die Kraft eines Tages nicht ausreichen für die Schwierigkeiten und Kämpfe des nächsten. Satan verändert ständig seine Versuchungen. Jeden Tag werden wir in andere Situationen kommen, und dann erwarten uns Umstände und unbekannte Gefahren. Wir werden von neuen und unerwarteten Anfechtungen bestürmt. Nur durch die vom Himmel gewonnene Kraft und Gnade können wir hoffen, den Versuchungen zu widerstehen und die zu erledigenden Pflichten zu erfüllen. DE.141.6 Teilen

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Es ist wunderbar, dass wir wirkungsvoll beten können, dass unwürdige, irrende Sterbliche die Macht besitzen, ihre Bitten vor Gott zu legen. Könnte sich der Mensch eine noch höhere Macht wünschen, als mit dem ewigen Gott verbunden zu sein? Schwach und sündig, wie er ist, hat er das Vorrecht, mit seinem Schöpfer zu reden! Wir dürfen Worte aussprechen, die den Thron des Herrschers des Weltalls erreichen, dürfen mit Jesu Gemeinschaft pflegen, während wir unsere Wege gehen, und er verspricht, dass er uns zur Rechten ist. Psalm 16,8. DE.142.1 Teilen

Unsere Herzen können Gemeinschaft mit Gott pflegen, in Jesu Begleitung dürfen wir wandeln. Während unserer täglichen Arbeit dürfen wir, jedem menschlichen Ohr unhörbar, unseres Herzens Wünsche flüstern. Davon wird aber kein Wort in der Stille verhallen oder verloren gehen. Nichts erstickt die Sehnsucht der Seele. Es erhebt sich über das Getöse der Straßen, über den Lärm der Maschinen. Es ist Gott, zu dem wir reden, und unser Gebet wird erhört. DE.142.2 Teilen

Betet also; bittet, so wird euch gegeben! Bittet um Demut, Weisheit, Mut und wachsenden Glauben. Jedes aufrichtige Gebet wird erhört, vielleicht nicht in der gewünschten Weise oder zu der erwarteten Zeit, aber die Erhörung kommt so und zu der Zeit, wie es zu unserem Besten ist. In der Einsamkeit, in Müdigkeit und Anfechtungen dargebrachte Gebete erhört Gott, nicht immer der Erwartung gemäß, aber stets zu unserem Heil. DE.142.3 Teilen

Die größten Siege, die für das Reich Gottes erfochten werden, sind nicht die Ergebnisse langwieriger Beweisführung, ansehnlicher Hilfsmittel, gewaltigen Einflusses oder viel Geld. Sie werden im Sprechzimmer Gottes erkämpft, wenn Menschen in ernstem gläubigen Ringen den starken Arm der Allmacht ergreifen. DE.142.4 Teilen

Wahrer Glaube und wahres Gebet — wie stark sind diese beiden! Sie sind wie zwei Arme, mit denen der menschliche Beter die Macht der unendlichen Liebe erfasst. Glauben heißt, auf Gott vertrauen und wissen, dass er uns liebt und unser Bestes will. Darum lässt der Glaube uns nicht unsere eigenen Wege wählen, sondern Gottes Wege und er nimmt anstatt unserer Unwissenheit seine Weisheit, anstatt unserer Sündhaftigkeit seine Gerechtigkeit an. Unser Leben, ja wir selbst gehören ihm sowieso, aber der Glaube erkennt dieses Eigentumsrecht an, erhält seine Segnungen. Wahrheit, Aufrichtigkeit und Reinheit werden uns als die Geheimnisse des Erfolges im Leben hingestellt. Durch den Glauben erhalten wir das. Jeder gute Antrieb oder jedes ernste Streben ist eine Gabe Gottes. Der Glaube erhält von Gott das Leben, das allein wahres Wachstum und Tüchtigkeit hervorbringen kann. DE.142.5 Teilen

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„Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ 1.Johannes 5,4. Durch den Glauben blicken wir über die Gegenwart hinweg mit ihren Mühsalen und Beschwerden, hin zu dem großen Danach, wo alles uns jetzt Unverständliche klar sein wird. Der Glaube sieht Jesus als unseren Vermittler zur Rechten Gottes stehen. Im Glauben erblicken wir die Wohnungen, die Christus für die vorbereitet hat, die ihn lieben. Der Glaube sieht schon das Kleid und die Krone des Überwinders und hört den Gesang der Erlösten. DE.143.1 Teilen

Völliger Glaube, die Übergabe seiner selbst an Gott, kindliches Vertrauen in Gottes Verheißungen sollten zu den Erfahrungen jedes Predigers gehören. Nur dann kann er den Zweifelnden und Kritikern den rechten Glauben klar machen. DE.143.2 Teilen

Der Glaube ist kein Gefühl. Er ist „eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht“. Hebräer 11,1. Echter Glaube hat aber nichts mit Vermessenheit zu tun. Nur wer den besitzt, ist gegen diese sicher, denn Vermessenheit ist Satans Gegenstück zum Glauben. DE.143.3 Teilen

Der Glaube beansprucht Gottes Verheißungen und bringt Frucht im Gehorsam. Die Vermessenheit erhebt auch Anspruch auf die Verheißungen, aber benutzt sie, wie Satan es tat, um Übertretungen zu entschuldigen. Der Glaube hätte unsere ersten Eltern dahin gebracht, der Liebe Gottes zu vertrauen und seinen Befehlen zu gehorchen. Die Vermessenheit aber veranlasste sie, sein Gesetz zu übertreten, in der Annahme, dass Gottes große Liebe sie vor den Folgen ihrer Sünde bewahren würde. Das ist kein Glaube, der die Gunst des Himmels beansprucht, ohne die Bedingungen zu erfüllen, auf welche hin Gnade gewährt wird. Der rechte Glaube hat seine Grundlage in den Verheißungen und der Fürsorge der Heiligen Schrift. DE.143.4 Teilen

Gelegentlich von Religion zu sprechen oder ohne Seelenhunger und lebendigen Glauben zu beten, das ist zwecklos. Ein angeblicher Glaube an Christus, der ihn nur als Heiland der Welt annimmt, kann die Seele nie heilen. Der Glaube, der zur Rettung führt, ist kein verstandesgemäßes Zustimmen zur Wahrheit allein. Wer auf vollständige Erkenntnis wartet, ehe er glaubt, kann keinen Segen von Gott empfangen. DE.143.5 Teilen

Es reicht nicht, dass wir etwas von Christus glauben. Wir müssen ihm glauben. Nur der Glaube nützt uns, der ihn als unseren persönlichen Heiland annimmt, als den, der uns seine Verdienste zurechnet. Viele sprechen vom Glauben als von einer Meinung. Aber der rettende Glaube ist ein Vorgang, wodurch die, welche Christus annehmen, in ein Bündnis mit Gott treten. Echter Glaube ist Leben. Lebendiger Glaube bedeutet einen Zuwachs an Kraft, an vertrauender Zuversicht, wodurch die Seele eine siegreiche Macht wird. DE.143.6 Teilen

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