Portrait von Ellen White
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Eine Zeit des Vertrauens und des Vorrechts
Eine Zeit des Vertrauens und des Vorrechts
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Wir leben in einer Zeit feierlichen Vorrechts und heiligen Vertrauens. Bewahren Gottes Diener treu das ihnen Anvertraute, dann wird ihre Belohnung groß sein wenn der Meister sagt: „Gib Rechenschaft über deine Verwaltung.“ Lukas 16,2. Das ernste Wirken und uneigennützige Schaffen, die geduldigen und beharrlichen Bemühungen werden reichlich vergolten werden. Jesus wird zu solchen Dienern sagen, dass er sie hinfort nicht Knechte sondern Freunde nennt. Johannes 15,15. Der Herr sieht die Arbeit nicht deshalb wohlgefällig an, weil sie groß ist, sondern wegen der Treue, die in allem geübt wird. Nicht die Ergebnisse, die wir erzielen, sondern die Beweggründe, die uns zum Handeln veranlassen, fallen bei Gott ins Gewicht. Er bewertet Güte und Treue höher als alles andere. DE.146.5 Teilen

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Ich bitte die Herolde des Evangeliums Christi, nie entmutigt zu werden und nie den verstocktesten Sünder so zu betrachten, als ob die Gnade Gottes ihn nicht mehr erreichen könnte. Der anscheinend Hoffnungslose kann noch die Wahrheit aus Liebe zu ihr annehmen. Er, der die Herzen der Menschen wie Wasserbäche leitet, kann die selbstsüchtigste und durch Sünden verhärtetste Menschenseele zu Christus führen. Gibt es etwas, das Gott zu tun unmöglich wäre? Mein Wort, sagt er, „wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende“. Jesaja 55,11. DE.147.1 Teilen

Die Diener Christi, die in neue Gebiete vordringen wollen, empfinden oft, dass sie dringend bessere Hilfsmittel brauchen. Ihr Wirken scheint deshalb behindert zu werden, dennoch sollten sie ihren Glauben und Mut nicht sinken lassen. Oft sind sie gefordert, ihre Hilfsmittel aufs äußerste auszuschöpfen. Manchmal scheint es, als ob es nicht weiter geht. Beten und arbeiten sie aber im Glauben, so wird Gott sich nicht unbezeugt lassen, sondern ihnen Mittel zur Förderung des Werkes senden. Es werden sich zwar Schwierigkeiten auftürmen und die Boten Christi werden sich fragen: Wie sollen wir das ausführen, was getan werden muss? Manchmal wird ihnen die Zukunft sehr dunkel vorkommen. Wenn sie aber Gott seine Verheißungen vorhalten und ihm für das bereits Geschehene danken, dann wird sich ihnen der Weg auftun, und sie werden für die vor ihnen liegenden Pflichten gestärkt werden. DE.147.2 Teilen

Nur wenige erfassen die Bedeutung der Worte von Lukas, dass Paulus Gott dankte, als er seine Brüder sah und so neue Zuversicht gewann. Apostelgeschichte 28,15. Inmitten der weinenden Gläubigen, die ihr wärmstes Mitgefühl bekundeten und die sich der Fesseln des Apostels nicht schämten, pries er Gott mit lauter Stimme. Die Wolke der Traurigkeit, die sein Gemüt überschattet hatte, war verscheucht. Sein Leben als Christ war nur eine Reihe von Mühsalen, Leiden und Enttäuschungen gewesen. Doch in dieser Stunde fühlte er sich über die Maßen belohnt. Mit festerem Schritt und frohem Herzen setzte er seinen Weg fort. Er wollte nicht über die Vergangenheit klagen, noch das Zukünftige fürchten. Er wusste, dass Bande und Trübsale ihn erwarteten, aber auch, dass er Menschen von unendlich schrecklicherer Knechtschaft hatte befreien dürfen. Da erfüllte ihn neue Freude in seinem Leiden um Christi willen. — Die Geschichte der Apostel 427. DE.147.3 Teilen

Der Herr erzieht seine Diener, damit sie vorbereitet sind, die ihnen zugewiesenen Aufgaben tun zu können. Er möchte sie so ausbilden, damit sie besser dienen können. Einige wünschen sich gerne leitende Positionen, aber dazu brauchen sie die Heiligung, indem sie sich unterordnen. Gott bewirkt einen Wechsel in ihrem Leben. Vielleicht stellt er sie vor Pflichten, die sie sich nicht aussuchen würden. Sind sie bereit, sich von ihm führen zu lassen, schenkt er ihnen Gnade und Kraft, diese Pflichten in Unterordnung und Hilfsbereitschaft auszuführen. So werden sie befähigt, Posten auszufüllen, wo ihnen ihre erlernten Fähigkeiten sehr nützlich sein werden. DE.147.4 Teilen

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Andere erzieht Gott, indem sie Enttäuschungen und scheinbare Misserfolge ertragen müssen. Er will, dass sie lernen, Schwierigkeiten zu überwinden. Er gibt ihnen Entschlossenheit, jeden scheinbaren Misserfolg zu ihrem Nutzen zu verwerten. Oft beten und weinen die Menschen wegen Mühsale und Hindernisse, die sich ihnen entgegenstellen. Bewahren sie aber ihr anfängliches Vertrauen bis zum Schluss, dann wird Gott ihren Weg ebnen. Indem sie gegen scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten kämpfen, kommt der Erfolg, und mit ihm die größte Freude. DE.148.1 Teilen

Ein eintöniges Leben ist dem geistigen Wachstum nicht sehr förderlich. Einige können den höchsten Standpunkt geistigen Schaffens nur durch Abwechslung der gewöhnlichen Ordnung der Dinge erlangen. Weiß Gott in seiner Vorsehung, dass Veränderungen nötig sind für den Erfolg im Ausbilden des Charakters, so unterbricht er den ruhigen Lebenslauf. Sieht er, dass es einem seiner Diener hilft, enger mit ihm verbunden zu sein, dann trennt er ihn von seinen Freunden und Bekannten, um das zu erreichen. DE.148.2 Teilen

Als er Elia für seine Verwandlung vorbereitete, ließ er ihn von Ort zu Ort ziehen, damit der Prophet sich nirgends ruhig niederlassen und dadurch seiner geistlichen Kraft beraubt würde. Auch hatte Gott vor, dass Elias Einfluss eine Kraft sein sollte, vielen dabei zu helfen, eine tiefere, nützlichere Erfahrung zu machen. DE.148.3 Teilen

Viele können sich nicht damit zufrieden geben, Gott freudig dort zu dienen, wohin er sie gestellt hat, oder ohne Murren das Werk zu tun, das er ihnen aufgetragen hat. Sicher kann es vorkommen, dass wir die Art und Weise bemängeln, wie wir unsere Pflicht tun, aber wir dürfen nicht mit der Pflicht selbst unzufrieden sein, weil wir lieber etwas anderes tun wollen. Gott stellt in seiner Vorsehung Menschen oft vor Aufgaben, die wie Arznei auf ihre kranken Sinne wirken. So versucht er, sie dahin zu bringen, die selbstsüchtige Wahl aufzugeben, weil sie das untüchtig machen würde für das von Gott bestimmte Werk, würde er es erlauben. Nehmen sie aber diesen Dienst an und führen ihn treu aus, dann werden ihre Sinne geheilt. Verweigern sie ihn aber, dann bleiben sie der Uneinigkeit mit sich selbst und anderen überlassen. DE.148.4 Teilen

Mögen doch alle, die sich keine Ruhe gönnen dürfen, sondern ständig unterwegs sind — eine Nacht hier und die nächste Nacht dort ihr Zelt aufschlagen müssen — bedenken, dass Gott sie führt und das sein Weg ist, ihnen zu helfen, einen vollkommenen Charakter zu bilden. In allen Veränderungen, die von ihnen gefordert werden, soll Gott als ihr Begleiter anerkannt werden, ihr Führer, von dem sie abhängig sind. DE.148.5 Teilen

Über die Diener Christi sind mir besondere Unterweisungen gegeben worden. Gott will nicht, dass sie danach trachten sollen, reich zu werden. Sie sollten sich nicht mit weltlichen Unternehmungen befassen, denn dadurch werden sie unfähig, ihre besten Kräfte geistlichen Dingen zuzuwenden. Doch sollten sie ein ausreichendes Gehalt beziehen, wovon sie sich und Ihre Familien unterhalten können. Auch sollen sie nicht mit Amtsangelegenheiten so überlastet sein, dass sie der Gemeinde im kleinen, ihrer eigenen Familie, nicht genug Aufmerksamkeit schenken können, denn es ist ihre besondere Pflicht, ihre Kinder für den Herrn zu erziehen. DE.148.6 Teilen

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Es ist ein großer Fehler, einen Prediger ständig mit geschäftlichen Angelegenheiten zu belasten, ihn von Ort zu Ort reisen und bis spät in die Nacht an Ausschusssitzungen teilhaben zu lassen. Das ermüdet und entmutigt ihn. Er sollte Zeit zum Ruhen haben, damit er sich im Wort Gottes am Brot des Lebens sättigt. Er muss Zeit haben, erfrischende Züge der Stärkung vom Strom des lebendigen Wassers zu trinken. DE.149.1 Teilen

Prediger und Lehrer sollten bedenken, dass Gott sie verantwortlich macht, ihrem Amt entsprechend ihrer Fähigkeiten nach besten Kräften vorzustehen. Sie dürfen keine Pflichten annehmen, die den ihnen von Gott gegebenen entgegen steht. DE.149.2 Teilen

Treten Prediger oder Lehrer, von finanzieller Verantwortung belastet, ans Rednerpult oder ins Schulzimmer mit ermüdetem Gehirn und überanstrengten Nerven, was lässt sich dann anderes erwarten, als dass gewöhnliches Feuer anstatt des heiligen, von Gott selbst angezündeten Feuers verwendet wird? Die hochtrabenden, zerrissenen Darbietungen enttäuschen die Zuhörer und schmerzen den Redner. Er hat keine Zeit gehabt, den Herrn zu suchen, keine Zeit, ihn im Glauben um die Weihe des Heiligen Geistes zu bitten. DE.149.3 Teilen

Ich habe den Auftrag erhalten, meinen Mitarbeitern zu sagen: Wenn ihr die reichen Schätze des Himmels bekommen wollt, müsst ihr im Verborgenen mit Gott Umgang pflegen. Tut ihr das nicht, dann wird eurer Seele der Heilige Geist fehlen, wie den Bergen von Gilboa der Regen und Tau. Wie könnt ihr Kraft in eurer Arbeit erwarten, wenn ihr von einem Termin zum anderen eilt, wenn ihr so viel zu tun habt, dass ihr euch keine Zeit nehmen könnt, mit Gott zu reden? DE.149.4 Teilen

Der Grund dafür, dass unsere Prediger oft so langweilige, leblose Vorträge halten, liegt darin, dass sie verschiedenen weltlichen Dingen erlauben, ihre Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen. Wachsen wir nicht ständig in der Gnade, so werden uns die passenden Worte bei bestimmten Gelegenheiten fehlen. Sprecht mit eurem eigenen Herzen und dann pflegt Umgang mit Gott, sonst werden eure Bemühungen ohne geistliche Frucht sein, eben weil sie in unheiliger Eile und Verwirrung entstanden sind. DE.149.5 Teilen

Prediger und Lehrer, lasst euren Dienst mit dem Wohlgeruch reicher geistlicher Gnade erfüllt sein und macht ihn nicht zu einem gewöhnlichen Dienst, indem ihr ihn mit niedrigen Dingen verbindet. Geht voran und geht aufwärts. Reinigt euch „von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes“ und fahrt fort „mit der Heiligung in der Furcht Gottes“. 2.Korinther 7,1. DE.149.6 Teilen

Wir müssen täglich erneuert werden. Sind unsere Gebete inniger, dann werden sie auch mehr bewirken. Immer stärker und zuversichtlicher sollte unser Vertrauen werden, dass Gottes Geist mit uns sein will, um uns rein und heilig, aufrichtig und wohlduftend zu machen wie die Zedern des Libanon. — Testimonies for the Church VII, 250-252. DE.149.7 Teilen

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„Ihr werdet meine Zeugen sein.“ Apostelgeschichte 1,8. Diese Worte Jesu haben nichts von ihrer Kraft verloren. Unser Heiland sucht nach treuen Zeugen in dieser Zeit des religiösen Formenwesens. Wie wenige sind aber selbst unter den vorgeblichen Sendboten Christi bereit, ein treues, persönliches Zeugnis für ihren Meister abzulegen! Viele erzählen, was die großen und guten Männer früher getan, gewagt, gelitten und an Freude erlebt haben. Sie schildern wortreich die Kraft des Evangeliums, die andere befähigt hat, in schwerer Trübsal freudig zu sein und in den schlimmsten Versuchungen festzustehen. Während sie nun lebhaft andere Christen als Zeugen für Jesus vorstellen, scheinen sie selbst keine eigene lebendige und aktuelle Erfahrung berichten zu können. DE.150.1 Teilen

Prediger Christi, was habt ihr über euch selbst zu sagen? Welche Seelenkämpfe konntet ihr bestehen, die zu eurem Besten, zum Heil anderer und zur Ehre Gottes gewesen sind? Die ihr vorgebt, der Welt die letzte feierliche Gnadenbotschaft zu verkünden, was ist eure Erfahrung in der Erkenntnis der Wahrheit, und was sind ihre Auswirkungen auf eure Herzen gewesen? Bezeugt euer Charakter Jesus? Habt ihr den verfeinernden, veredelnden, heiligenden Einfluss der Wahrheit erfahren, wie sie in Christus ist? Was habt ihr gesehen und von der Kraft Christi verspürt? Solche Zeugen braucht der Herr, und aus Mangel daran leiden die Gemeinden. DE.150.2 Teilen

Ohne lebendigen Glauben an Christus als einen persönlichen Heiland ist es unmöglich, dass euer Glaube in einer zweifelnden Welt spürbar wird. Wollt ihr Sünder aus dem reißenden Strom herausziehen, dann dürfen eure Füße nicht auf einem schlüpfrigen Boden stehen. DE.150.3 Teilen

Wir benötigen ständig eine neue Offenbarung Christi, eine tägliche und mit seinen Lehren übereinstimmende Erfahrung. Wir können hohe und heilige Ziele erreichen. Ständiger Fortschritt in Erkenntnis und Tugend ist Gottes Absicht mit uns. Sein Gesetz ist das Echo seiner eigenen Stimme, die an alle die Einladung ergehen lässt: „Steigt höher, seid heilig, werdet heiliger!“ Tag für Tag können wir mehr und mehr zur Vollkommenheit des christlichen Charakters heranwachsen. DE.150.4 Teilen

Alle, die in des Meisters Dienst beschäftigt sind, benötigen eine höhere, tiefere und größere Erfahrung, als sie viele bisher gemacht haben. Viele sind schon Glieder der großen Gottesfamilie und wissen nicht, was es bedeutet, die Klarheit des Herrn zu schauen und verklärt zu werden von einer Klarheit zur anderen. Viele haben eine bloße Vorstellung von der Vollkommenheit Christi und ihre Herzen sind von Freude erhoben. Sie sehnen sich nach einem größeren und tieferen Verständnis der Liebe Jesu und möchten, dass solche jedes Verlangen der Seele nach Gott pflegen! DE.150.5 Teilen

Der Heilige Geist wirkt an denen, die es zulassen und die verändert werden wollen. Erzieht euch selbst zum geistlichen Denken und heiligen Umgang. Ihr habt bisher nur die ersten Strahlen der aufgehenden Klarheit des Herrn gesehen. Erkennt ihr ihn besser, dann werdet ihr auch wissen, dass „der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht, das immere heller leuchtet bis auf den vollen Tag“. Sprüche 4,18. DE.150.6 Teilen

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Im Verhalten der Prediger gibt es einiges, das sie verbessern können. Viele sehen und empfinden ihren Mangel und scheinen dennoch unwissend über den Einfluss zu sein, der von ihnen ausgeht. Sie sind sich ihrer mangelhaften Taten wohl bewusst, denken aber nicht weiter darüber nach und ändern sich deshalb auch nicht. DE.151.1 Teilen

Christi Diener sollten die Taten eines jeden Tages sorgfältig abwägen und überschauen in der Absicht, mit ihren eigenen Lebensgewohnheiten besser bekannt zu werden. Bei genauerer Untersuchung aller Umstände ihres täglichen Lebens würden sie die Beweggründe und Grundsätze die sie treiben, besser kennen. Dieser tägliche Rückblick auf unser Tun, um zu erfahren, ob das Gewissen es gutheißt oder verdammt, ist für alle nötig, welche die Vollkommenheit des christlichen Charakters erreichen wollen. Viele Handlungen, die als gute Taten gelten, selbst Wohltaten, erweisen sich bei genauerer Prüfung als von verkehrten Beweggründen geleitet. DE.151.2 Teilen

Viele empfangen Lob für etwas, das sie nicht besitzen. Der himmlische Herzenskünder erwägt alle sie leitenden Gründe, und oft werden von ihm Taten aufgezeichnet, die aus Selbstsucht und niedriger Heuchelei getan wurden und die von Menschen am meisten gelobt wurden. Jede Handlung unseres Lebens, ob gut und lobenswert oder tadelnswert, wird vom himmlischen Herzenskünder nach den sie leitenden Beweggründen beurteilt. DE.151.3 Teilen

Etliche versäumen es, sich im Spiegel zu beschauen bei dem, der die Charakterfehler offenbart. Deshalb bestehen Zukurzkommen und Sünde weiter und sind anderen sichtbar, selbst wenn die Betreffenden sie nicht verstehen. Die hässliche Sünde des Eigennutzes zeigt sich zu einem hohen Grad selbst in einigen Dienern Gottes, die vorgeben, sich dem Werk Gottes geweiht zu haben. Würden sie ihren Charakter mit Gottes Anforderungen vergleichen, besonders nach dem großen Maßstab seines Gesetzes und wenn sie ernste, aufrichtige Bibelstudenten wären, dann würden sie sich vergewissern, dass ihnen unendlich viel fehlt. Einige sind aber nicht bereit, weit oder tief genug zu schauen, um die Verdorbenheit ihres eigenen Herzens zu sehen. Es mangelt ihnen in mancher Hinsicht, aber sie bleiben aus absichtlicher Unwissenheit in ihrer Schuld. DE.151.4 Teilen

Wer seinen Charakter richtig versteht, wer die Sünde, die ihn am leichtesten unterjocht und die Versuchungen erkennt, die ihn oft zu Fall bringen, dann sollte er sich dem nicht unnötig aussetzen oder Anfechtungen herausfordern, indem er Feindesboden betritt. Ruft ihn die Pflicht dorthin, wo die Umstände ungünstig sind, so wird er auch besondere Hilfe von Gott empfangen und kann deshalb vorangehen, ausreichend ausgerüstet für den Kampf mit dem Feind. DE.151.5 Teilen

Die Selbsterkenntnis bewahrt viele davor, in ernste Versuchungen zu geraten und verhindert manche schändliche Niederlage. Um aber mit uns selbst bekannt zu werden, müssen wir gewissenhaft die Beweggründe und Grundsätze unseres Verhaltens untersuchen und unsere Handlungen mit dem in Gottes Wort offenbarten Maßstab unserer Pflicht vergleichen. DE.151.6 Teilen

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Ältere und erfahrene Prediger sollten sich als Knechte Gottes dazu verpflichtet fühlen, voranzugehen, indem sie täglich Fortschritte machen, immer tüchtiger in ihrer Arbeit werden und stets frisches Material für ihren Vortrag sammeln. Jede Bemühung, das Evangelium vorzuführen, sollte besser sein als die vorhergehende. Jedes Jahr sollten sie eine tiefere Frömmigkeit, einen sanfteren Geist, ein reicheres geistliches Leben und eine gründlichere Erkenntnis der biblischen Wahrheiten entwickeln. Je älter sie werden und je mehr ihre Erfahrung zunimmt, desto mehr sollten sie imstande sein, den Herzen der Menschen nahezukommen, indem sie diese besser kennen. — Zeugnisse für die Gemeinde I, 167; Testimonies for the Church IV, 270. DE.152.1 Teilen

Gott kann in der Arbeit für sein Reich keine trägen Leute gebrauchen. Er wünscht sich denkende, gütige, liebevolle und ernste Diener. Emsiges Streben tut unseren Predigern gut. Trägheit ist ein Zeichen von Entartung. Jede Gabe des Verstandes, jeder Knochen des Körpers, jeder Muskel der Glieder beweisen: Gott will es, dass alle unsere Fähigkeiten eingesetzt werden und nicht untätig bleiben. Menschen, die unnötig die Tagesstunden verschlafen, kennen nicht den Wert der wertvollen, goldenen Augenblicke. DE.152.2 Teilen

Personen, die es nicht gewöhnt sind, stets fleißig zu sein und sparsam mit der Zeit umzugehen, sollten sich durch gewisse Regeln zu Pünktlichkeit und Schnelligkeit anhalten lassen. George Washington konnte viele Geschäfte erledigen, weil er Ordnung und Regelmäßigkeit genau einhielt. Jede Schrift hatte ihr Datum und ihren Platz, und nie wurde Zeit mit Suchen nach einem verlegten Gegenstand verloren. DE.152.3 Teilen

Die Männer Gottes sollten fleißig beim Studieren sein, ernst in der Aneignung von Kenntnissen und bereit, nie kostbare Augenblicke zu verschwenden. Durch ausdauernde Anstrengungen können sie als Christen, als Männer mit Einfluss und Macht ein hohes Niveau erklimmen. Viele erlangen jedoch nie eine höhere Stellung weder am Rednerpult noch im geschäftlichen Bereich, und zwar wegen ihrer Unentschlossenheit und Schlaffheit in ihren Gewohnheiten, die sie in der Jugend angenommen haben. Nachlässigkeit zeigt sich in allem, was sie unternehmen. DE.152.4 Teilen

Ein plötzlicher Anstoß — dann und wann — reicht nicht aus, um diese bequemen und trägen Leute umzugestalten. Dies ist vielmehr ein Werk, das Beharrlichkeit im Gutestun erfordert. Geschäftsleute können nur wirklich erfolgreich sein, wenn sie regelmäßig die Zeit des Aufstehens, des Gebets, der Mahlzeiten und des Schlafengehens einhalten. Sind aber schon Ordnung und Regelmäßigkeit in weltlichen Geschäften notwendig, wie viel wesentlicher ist das im Werk Gottes! DE.152.5 Teilen

Wie viele Morgenstunden werden im Bett vergeudet! Diese wertvollen Augenblicke können nie wieder eingeholt werden, wenn sie einmal verloren sind — und das für Zeit und Ewigkeit. Welch eine Verschwendung der Zeit im Laufe eines Jahres, wenn täglich nur eine Stunde vergeudet wird! Möge der Schlummernde doch daran denken und es sich überlegen, wie er Gott einmal Rechenschaft von den verlorenen Gelegenheiten ablegen will. DE.152.6 Teilen

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