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Prediger können nicht in Gott wohlgefälliger Weise wirken und zur selben Zeit die Last auf sich nehmen, große persönliche Geschäftsunternehmungen zu managen. Solche Teilung des Interesses schwächt ihr geistliches Unterscheidungsvermögen. Geist und Herz sind mit irdischen Dingen erfüllt, und der Dienst Christi nimmt eine untergeordnete Stellung ein. Sie versuchen dann, ihr Werk für Gott ihren eigenen Umständen, anstatt die Umstände den Anforderungen Gottes anzupassen. DE.186.1 Teilen
Der hohe Beruf des Predigers erfordert alle seine Kräfte. Seine besten Kräfte gehören doch Gott. Er sollte sich nicht in Spekulationen einlassen noch in irgendein anderes Unternehmen, das ihn von seinem großen Werk abbringen könnte. Deshalb sagte Paulus: „Wer in den Krieg zieht, verwickelt sich nicht in Geschäfte des täglichen Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat.“ 2.Timotheus 2,4. Somit betont der Apostel sehr deutlich, dass ein Prediger sich rückhaltlos dem Dienst des Meisters weihen muss. DE.186.2 Teilen
Der Prediger, der Gott völlig ergeben ist, wird sich niemals in Geschäfte einlassen, die ihn von der völligen Hingabe an seine heilige Berufung abhalten. Er wird nicht nach irdischen Ehren oder Reichtümern streben. Seine einzige Absicht wird sein, anderen vom Heiland zu erzählen, der sich selbst dahingab, um menschlichen Wesen die Reichtümer des ewigen Lebens zu bringen. Sein höchstes Ziel ist deshalb nicht, sich Schätze in dieser Welt zu sammeln, sondern die Aufmerksamkeit der Gleichgültigen und Untreuen auf die Wirklichkeit der Ewigkeit zu lenken. Man fordert ihn vielleicht auf, sich an vielversprechenden Unternehmungen zu beteiligen, doch er begegnet der Versuchung mit den Worten: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden?“ Markus 8,36. DE.186.3 Teilen
Satan führte Jesu diese Lockmittel vor, indem er ganz genau wusste, dass die Welt niemals erlöst werden würde, wenn Jesus auf diesen Vorschlag einginge. Unter verschiedenartigen Masken hält er auch heute den Dienern Gottes dieselben Versuchung vor, indem er weiß, dass solche Mitarbeiter, die sich verführen lassen, ihrem Vertrauensposten untreu sind. DE.186.4 Teilen
Es ist nicht Gottes Wille, dass seine Diener nach Reichtümern Ausschau halten. Darüber schrieb schon Paulus an Timotheus: „Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut!“ 1.Timotheus 6,10.11. Sowohl durch sein Beispiel als auch durch Belehrung soll der Gesandte Christi den Reichen dieser Welt gebieten, „dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen.“ 1.Timotheus 6,17.19. — Die Geschichte der Apostel 348.349. DE.186.5 Teilen
187Prediger können nicht die Last des Werkes tragen und gleichzeitig einem Landgut vorstehen oder andere geschäftliche Unternehmungen leiten, welche die Gedanken auf irdische Schätze richten. Ihr geistliches Unterscheidungsvermögen wird dadurch umwölkt. Sie können die Bedürfnisse der Reichssache Gottes nicht abschätzen und deshalb auch keine gezielten Anstrengungen machen, dem zu entsprechen und ihr Wohl zu fördern. Der Mangel einer völligen Weihe des Predigers macht sich bald in seinem ganzen Arbeitsgebiet bemerkbar. Ist sein eigener Standpunkt niedrig, so wird er auch andere nicht veranlassen können, sich auf einen höheren zu stellen. DE.187.1 Teilen
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