Portrait von Ellen White
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Das Gesundheitswerk
Das Gesundheitswerk
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Es ruht auf den Dienern Christi die feierliche Verantwortung, ihr Werk gründlich zu betreiben. Sie müssen die unerfahrenen Schüler weise und vorsichtig anleiten, Schritt für Schritt, vorwärts und aufwärts, bis jeder wichtige Punkt ihnen klar ausgelegt ist. Nichts sollte ihnen vorenthalten werden. Doch dürfen nicht gleich in den ersten Versammlungen alle Punkte der Wahrheit behandelt werden, sondern allmählich und vorsichtig. Mit einem vom Geist Gottes gesalbten Herzen soll der Lehrer seinen Zuhörern Speise zur rechten Zeit servieren. DE.201.1 Teilen

Die Prediger können ihr Werk erst dann als beendet betrachten, wenn die Menschen die Lehren der Wahrheit angenommen haben und den Einfluss einer heiligenden Kraft spüren und wirklich bekehrt sind. Dringt Gottes Wort wie ein scharfes zweischneidiges Schwert ins Herz und rüttelt das Gewissen wach, dann glauben viele, es sei ausreichend. Doch dann hat das Werk erst begonnen! Es sind zwar gute Eindrücke entstanden, denen aber Satan entgegenwirken wird, wenn sie nicht durch sorgfältige, unter Gebet vorgenommene Bemühungen gestärkt werden. Deshalb dürfen die Arbeiter ihr Werk noch nicht einstellen. Die Pflugschar der Wahrheit muss noch tiefer dringen und wird es auch, wenn man sich gründlich darum bemüht, die Überzeugung derer zu festigen, die die Wahrheit studieren. DE.201.2 Teilen

Nur zu oft wird das Werk unvollendet gelassen und läuft dann manchmal ins Leere. Der Prediger meint oft, er müsse sofort ein neues Gebiet bearbeiten, nachdem einige die Wahrheit angenommen haben, und manchmal wird ihm dann auch ohne weitere Untersuchung ein neues Gebiet zugeteilt. Das ist aber verkehrt. Er sollte das angefangene Werk erst beenden, denn wenn es unvollendet bleibt, entsteht der Botschaft mehr Schaden als Nutzen. Kein Gebiet bringt so wenig ein, wie eines, das eben nur unzureichend bearbeitet wurde. Dann wächst das Unkraut umso besser. Durch eine solche Arbeitsweise sind viele Seelen den Angriffen Satans und dem Widerstand von Gliedern anderer Gemeinden preisgegeben, welche die Wahrheit verworfen haben. Sie werden dann irgendwo hingetrieben, wo sie nie mehr erreicht werden können. Es wäre viel besser, wenn ein Prediger die Arbeit gar nicht erst anfinge, als sie nicht gründlich zu beenden. DE.201.3 Teilen

Allen Neubekehrten sollte die Wahrheit eingeprägt werden, dass eine bleibende Erkenntnis sich nur durch ernstes Studium erreichen lässt. In der Regel haben solche Menschen, die zu der von uns verkündeten Wahrheit bekehrt werden, nicht fleißig in der Schrift gesucht. Denn in den Landeskirchen findet nur selten ein gründliches Studium des Wortes Gottes statt. Die Leute erwarten, dass ihre Prediger für sie in der Schrift forschen und ihnen das erklären, was diese aussagen will. DE.201.4 Teilen

Viele nehmen die Wahrheit an, ohne tief nach ihren Grundsätzen zu graben, und wird ihr dann widerstanden, haben sie die deutlichen Gründe und Beweisführungen vergessen. Sie sind zwar dahin gebracht worden, der Wahrheit zu glauben, sind aber nicht völlig darüber belehrt worden, was Wahrheit ist und deshalb nicht Schritt für Schritt gewachsen in der Erkenntnis Christi. Nur zu oft entartet eine solche Frömmigkeit zu einer bloßen Form. Werden dann die Darstellungen, die die Betreffenden zuerst aufrüttelten, nicht länger gehört, dann sterben sie geistlich ab. Sind sie nicht gründlich bekehrt und findet in ihrem Lebenswandel und Charakter keine grundlegende Änderung statt, wird ihre Seele nicht fest an den ewigen Fels geschmiedet. So werden sie in den Prüfungen der Versuchung nicht standhalten. Geht der Prediger dann weg und verschwindet die Neuheit der Sache, dann verliert die Wahrheit ihren Reiz, und solche Seelen werden keinen heiligeren Einfluss ausüben als zuvor. DE.201.5 Teilen

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Gottes Werk darf nicht ungeschickt und nachlässig betrieben werden. Greift ein Prediger ein neues Arbeitsgebiet an, so soll er es gründlich durcharbeiten und mit seinem Erfolg solange nicht zufrieden sein, bis er durch ernstes Wirken und dem Segen des Himmels dem Herrn Bekehrte zuführen kann, die ein richtiges Verständnis ihrer Verantwortung besitzen und die ihnen zugedachte Arbeit tun wollen. Hat er die ihm Anbefohlenen richtig unterwiesen, dann wird das Werk nicht ausfasern, wenn er in neue Arbeitsgebiete geht, sondern fest genug eingefasst sein, um zu bestehen. DE.202.1 Teilen

Der Prediger hat kein Recht, seine Arbeit auf das Rednerpult zu beschränken und seine Zuhörer ohne persönliche Hilfe zu lassen. Er muss die Art der Schwierigkeiten, welche die Gemüter beherrschen, versuchen zu ergründen und sich mit den nach Wahrheit Suchenden unterhalten, mit ihnen beten, sie richtig unterweisen, damit er schließlich „einen jeglichen Menschen vollkommen in Christus Jesus“ darstellen kann. Kolosser 1,28. Sein Bibelunterricht sollte deutlich und kräftig sein, damit das Gewissen überzeugt wird. Die Menschen allgemein wissen so wenig von der Bibel, dass praktische, klare Belehrungen über die Natur der Sünde und ihr einziges Heilmittel erteilt werden müssen. DE.202.2 Teilen

Ein Diener Christi darf nie bestimmte, ihm unbequeme Punkte unberührt lassen, weil er meint, sein Nachfolger könne sie später behandeln. Geschieht dies und der nächste Prediger nimmt die Anordnungen Gottes an sein Volk durch, dann ziehen sich etliche Menschen zurück und sagen: Der Prediger, der uns die Wahrheit brachte, hat diese Dinge nicht erwähnt. Und sie ärgern sich über das Wort. Einige wollen die Zehntenregeln nicht anerkennen. Sie wenden sich ab und gehen nicht länger mit denen, die der Wahrheit glauben und sie lieben. Werden andere Punkte ihnen gezeigt, dann sagen sie: So sind wir nicht gelehrt worden, und sie zögern, weiter voranzugehen. Wieviel besser wäre es gewesen, wenn der erste Wahrheitsbote die Bekehrten treu und gründlich in allen wesentlichen Punkten unterwiesen hätte, selbst wenn weniger Menschen unter seinem Wirken der Gemeinde hinzugefügt worden wären. Gott hat sicher mehr Gefallen an sechs gründlich bekehrten Seelen als an sechzig, die vorgeben, der Wahrheit zu folgen, und doch nicht völlig bekehrt sind. DE.202.3 Teilen

Es ist die Pflicht des Predigers, alle zu belehren, die unter seiner Arbeit die Wahrheit annehmen und den Zehnten als Anerkennung ihrer Abhängigkeit von Gott in die Schatzkammer bringen. Den Neubekehrten sollte die Pflicht, dem Herrn das Seine zu geben, völlig klargemacht werden. Das Gebot des Zehntenzahlens ist so einfach, dass keine Entschuldigung für seine Nichtbeachtung vorgebracht werden kann. Und wenn der Prediger es unterlässt, diesen Punkt klarzulegen, so vernachlässigt er einen sehr wichtigen Teil seiner Arbeit. Außerdem müssen die Prediger den Leuten gegenüber nachdrücklich die Notwendigkeit betonen, in Verbindung mit dem Werk Gottes auch andere Lasten auf sich zu nehmen. Niemand ist vom Gutes tun entbunden. Das Volk muss belehrt werden, dass jeder Zweig der Reichssache Gottes eine Unterstützung und Anteilnahme benötigt. Das große Missionsfeld liegt offen vor uns. Dieses Thema muss immer wieder angeregt und erörtert werden. Die Leute sollten es begreifen, dass es nicht die Hörer sondern die Täter des Wortes sind, die das ewige Leben ererben werden, und dass sie als Teilnehmer der Gnade Christi zur Förderung der Wahrheit nicht nur von ihrem Gut beisteuern, sondern sich selbst restlos Gott ausliefern müssen. DE.202.4 Teilen

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Einige Prediger lassen sich von ihrer Arbeit schnell abbringen. Sie werden entmutigt oder lassen sich von ihren häuslichen Pflichten so sehr in Anspruch nehmen, dass sie einem erweckten Verlangen nicht nachgehen und es aus Mangel an Aufmerksamkeit absterben lassen. Der auf solche Weise dem Werk entstehende Verlust ist kaum zu übersehen. Bemüht man sich, die Wahrheit zu verkünden, so muss der zuständige Prediger sich verantwortlich fühlen, die Sache nach seinen Kräften zu fördern. Scheint es, als ob seine Anstrengungen erfolglos bleiben, sollte er durch ernste Gebete zu entdecken suchen, ob sie so sind, wie sie sein sollten. Er kann sich nur in Selbstprüfung vor Gott demütigen, im Glauben die göttlichen Verheißungen beanspruchen und demütig seine Bemühung fortsetzen, bis er weiß, dass er treu seine Pflicht ausgeführt und alles ihm nur mögliche getan hat, um den erwünschten Erfolg zu erzielen. DE.203.1 Teilen

Selbst den vortrefflichsten Dienst nimmt Gott nicht an, wenn das eigene Ich nicht als ein lebendiges sich verzehrendes Opfer auf den Altar gelegt worden ist. Die Wurzel muss heilig sein, sonst kann keine gesunde, gute Frucht erzielt werden, wie sie allein angenehm ist vor Gott. Während weltlicher Ehrgeiz, irdische Pläne und die höchsten Absichten der Menschen wie Gras vergehen, werden die, welche weise handeln, „leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“ Daniel 12,3. — Testimonies for the Church VII, 248.249. DE.203.2 Teilen

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