204

Der Herr möchte nicht, dass seine Kinder den Plan verfolgen, alles Unrecht zu verdammen, selbst wenn die Verurteilung gerecht sein sollte. Er will, dass wir etwas Besseres tun als gegen unsere Gegner Vorwürfe schleudern, die sie von der Wahrheit nur noch weiter wegtreiben. Christus kam nicht in unsere Welt, um Trennlinien aufzurichten und den Leuten ständig vorzuwerfen, dass sie irrten. Wer die Betrogenen erleuchten will, muss sich ihnen nähern und für sie in Liebe wirken. Er muss der Mittelpunkt eines heiligen Einflusses werden. DE.204.4 Teilen

In der Verteidigung der Wahrheit sollten die bittersten Gegner mit Achtung und Rücksicht behandelt werden. Einige werden auf unsere Bemühungen nicht eingehen, sondern die Evangeliumseinladung geringschätzen. Andere hingegen, die wir vielleicht betrachten, als ob sie die Grenzen der Gnade Gottes überschritten hätten, werden für Christus gewonnen werden. Das allerletzte Werk in dem großen Kampf mag die Erleuchtung solcher Menschen sein, die zwar das Licht und das Zeugnis nicht verworfen haben, aber doch in mitternächtlicher Dunkelheit gewesen sind und unwissend gegen die Wahrheit gearbeitet haben. Deshalb behandelt jeden wie einen aufrichtigen Menschen. Sprecht kein negatives Wort und tut nichts, wodurch in irgendeinem der Unglaube gefestigt werden könnte. DE.204.5 Teilen

Versucht jemand, Christi Diener in Diskussionen oder Streitgespräche über politische Themen oder andere Dinge zu ziehen, so sollten sie weder auf Überredung noch Herausforderung achten. Fördert das Werk Gottes fest und entschlossen, aber in der Sanftmut Christi und so ruhig wie möglich. Kein menschliches Prahlen darf gehört werden und kein Zeichen von Eigendünkel wahrgenommen werden. Lasst es an euch sichtbar werden, dass Gott euch berufen hat, heilige Wahrheiten zu verkündigen. Predigt das Wort, seid fleißig, ernst und eifrig. DE.204.6 Teilen

205

Der Einfluss eurer Lehren würde ums zehnfache größer sein, wenn ihr sorgfältig in euren Ausdrücken wärt. Worte, die ein Geruch des Lebens zum Leben sein sollten, können durch den sie begleitenden Geist ein Geruch des Todes zum Tode werden. Denkt daran, dass sie euch im Gericht darüber zur Rede stellen werden, wenn ihr auch nur einer Seele durch euren Geist oder eure Worte die Tür verschließt. DE.205.1 Teilen

Wenn ihr auf die Zeugnisse hinweist, dann fühlt euch nicht verpflichtet, sie den Leuten einzuhämmern. Bringt beim Lesen nicht eure eigenen Worte dazwischen, denn dann können die Zuhörer nicht zwischen Gottes Worten und euren unterscheiden. Hütet euch davor, das Wort des Herrn zu einem Ärgernis zu machen. DE.205.2 Teilen

Wir möchten unbedingt Reformen sehen. Tut sich da nichts, so erlauben wir dem bösen Geist nur zu oft, Galle in unseren Kelch zu tropfen und auf diese Weise andere zu erbittern. Durch unsere unbesonnenen Worte wird ihr Gemüt gereizt und sie lehnen sich auf. DE.205.3 Teilen

Jede Predigt, die ihr haltet, jeder Artikel, den ihr schreibt, mag richtig sein, kann sich aber durch einen einzigen Tropfen Galle für den Hörer oder Leser als Gift erweisen. Wegen des einen Gifttropfens können alle eure guten und wohlgefälligen Worte verachtet werden. Ein anderer labt sich an dem Gift, denn er liebt solche harten Worte. Er folgt eurem Beispiel und redet in der gleichen Weise wie ihr. So wird das Böse vervielfältigt. DE.205.4 Teilen

Wer die ewigen Grundsätze der Wahrheit vorführen will, braucht heiliges Öl, das von den beiden Ölzweigen in das Herz fließt und sich in Worte ergießt, die wohl reformieren aber nicht reizen. Die Wahrheit muss in Liebe gesprochen werden, dann wird der Herr Jesus durch seinen Geist die notwendige Kraft und Macht geben — das ist sein Werk. — Testimonies for the Church VI, 120-123. DE.205.5 Teilen

7411

35319

Weiter zu "Wie man sich gegen Einwände verhält"