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Wie man sich gegen Einwände verhält
Wie man sich gegen Einwände verhält
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Junge Prediger sollten Diskussionen vermeiden, denn es kräftigt nicht die geistliche Gesinnung oder die Demut des Herzens. Es mag in einigen Fällen unvermeidlich sein, einem stolzen Prahler, der sich gegen die Wahrheit Gottes auflehnt, in offenem Wortkampf entgegenzutreten, aber gewöhnlich richten solche Erörterungen, seien sie mündlich oder schriftlich, mehr Schaden an als dass sie nützen. Nach einem solchen öffentlichen Wortkampf ruht eine größere Verantwortung auf dem Prediger, das Interesse aufrechtzuerhalten. Er sollte sich der Rückwirkung bewusst sein, die möglicherweise nach einem Disput über Religionsfragen eintreten kann und sich deshalb nicht entmutigen lassen. DE.206.4 Teilen

Meistens ist der Eindruck solcher Diskussionen auf unsere Prediger so, dass sie in ihrer eigenen Achtung steigen und selbstzufrieden werden. Ja, es geht noch weiter: Prediger, die gerne diskutieren, sind als Hirten der Herde nicht geeignet. Sie haben sich darin geübt, Gegnern entgegenzutreten und beißende Worte zu sagen. So können sie sich nicht mehr so weit herablassen, um bekümmerten, trostbedürftigen Herzen eine Hilfe zu sein. DE.206.5 Teilen

Wird eine nicht allgemein akzeptierte Wahrheit verkündigt, die ein schweres Kreuz in sich schließt, dann müssen die Prediger vorsichtig sein, jedes Wort genau abzuwägen, wie Gott es verlangt. Ihre Reden dürfen nie verwunden. Sie müssen in Demut, mit inniger Liebe zu den Menschen und dem ernsten Wunsch für ihr Heil die Wahrheit bekannt machen und sie die Herzen verwunden lassen. — Testimonies for the Church III, 213-218. DE.206.6 Teilen

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Öffentliche Diskussionen können nicht immer vermieden werden. Leute, die gerne miterleben, wie Gegner sich bekämpfen, mögen sie hervorrufen. Andere mögen aus aufrichtigen Beweggründen öffentliche Erörterungen von Religionsfragen fordern, weil sie gerne die Beweisführungen beider Seiten hören wollen. Lassen solche Wortkriege sich aber vermeiden, so ist das viel besser. Sie stärken im Allgemeinen die Kampfeslust und schwächen die reine Liebe und das heilige Mitgefühl, die stets im Herzen der Christen wohnen sollten, selbst wenn die Meinungen konträr sind. DE.207.1 Teilen

In unserer Zeit ist der Wunsch nach öffentlichen Diskussionen nicht immer ein Beweis dafür, die Wahrheit untersuchen zu wollen, sondern entsteht aus dem Wunsch nach Neuheiten und Nervenkitzel, die meistens mit Kämpfen verbunden sind. Gott wird in derartigen Situationen selten verherrlicht noch wird die Wahrheit gefördert. Die ist doch zu feierlich und zu wichtig in ihren Folgen, um es mit ihrer Annahme oder Verwerfung leicht zu nehmen. Streitfragen über die Wahrheit zu stellen, um Gegnern die Geschicklichkeit der Kämpfenden zu zeigen, ist sehr unklug, denn dadurch wird die Wahrheit in einem nur sehr geringen Grad gefördert. DE.207.2 Teilen

Die Gegner der Wahrheit zeigen ihre Geschicklichkeit, indem sie den Standpunkt der Verteidiger verkehrt darstellen, sie ziehen normalerweise die feierlichen Wahrheiten ins Lächerliche und stellen sie in ein so falsches Licht vor das Volk, dass die durch Irrtum verfinsterten und durch Sünde verderbten Gemüter die Beweggründe und Absichten dieser verschlagenen Männer nicht durchschauen können, wenn sie auf solche Weise die wichtige Wahrheit verdecken und verfälschen. Den Männern, die sich auf Diskussionen einlassen, ist es nur selten möglich, diese nach richtigen Grundsätzen durchzuführen. Scharfe Schläge werden nur zu oft ausgeteilt, man wird persönlich, und oft lassen beide Seiten sich zu beißendem Spott und zu Witzeleien hinreißen. Die Liebe zu Seelen geht in dem großen Verlangen verloren, den Sieg davonzutragen. Bittere und tiefe Vorurteile sind dann oft die Folge. DE.207.3 Teilen

Viele wählen lieber die Finsternis als das Licht, weil ihre Taten böse sind. Aber einige Leute würden sich der Klarheit der Schrift erfreuen und die Wahrheit erfasst haben, wäre diese in einer anderen Weise und unter anderen Verhältnissen vorgeführt worden. Dann hätten sie Gelegenheit gehabt, selbst die Beweisführungen zu prüfen und Schriftstelle mit Schriftstelle zu vergleichen. DE.207.4 Teilen

Unsere Prediger handelten sehr unvorsichtig, die listigen und fälschlichen Verdrehungen zu veröffentlichen, die von ränkevollen Männern dazu verwendet werden, um die feierliche, heilige Wahrheit Jehovas zuzudecken und wirkungslos zu machen. Diese Hinterlistigen, die auf der Lauer liegen, um die Harmlosen zu betrügen, setzen alle ihre Verstandeskräfte ein, Gottes Wort zu verkehren. Die Unerfahrenen und Arglosen werden zu ihrem Verderben betrogen. Es war ein großer Fehler, alle die Beweisgründe, mit denen die Gegner gegen die Wahrheit von Gott kämpfen, zu veröffentlichen, denn so werden die verschiedenen Menschengruppen mit Beweismaterial versehen, an die viele sonst nicht gedacht hätten. Jemand wird für diese unweise Leitung zur Rechenschaft gezogen werden. Beweisführungen gegen die heilige Wahrheit, bestrickend in ihrem Einfluss, wirken auf das Gemüt derer, die über die Kraft der Wahrheit nicht gut unterrichtet sind. DE.207.5 Teilen

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Das moralische Empfindungsvermögen der Menschheit im Allgemeinen ist durch das Vertrautsein mit der Sünde abgestumpft. Eigennutz, Unaufrichtigkeit und die verschiedenen vorherrschenden Sünden in dieser Zeit haben die Sinne für ewige Dinge unempfänglich gemacht, so dass Gottes Wahrheit nicht erkannt wird. Werden die falschen Beweise unserer Gegner an die Öffentlichkeit gebracht, dann stehen Wahrheit und Irrtum in den Augen des Volkes auf gleicher Stufe. Würde stattdessen die Wahrheit in ihrer Reinheit dem Volk gründlich genug vorgeführt, damit es sie sehen und ihre Feierlichkeit und Wichtigkeit erkennen kann, so würde es durch die kräftigen Beweise überführt und darauf vorbereitet worden sein, den von den Gegnern versuchten Beweisführungen entgegenzutreten. DE.208.1 Teilen

Alle, die nach Wahrheit suchen und den Willen Gottes erkennen wollen, die treu zum Licht halten und ihre täglichen Pflichten gewissenhaft erledigen, werden sicherlich erkennen, ob diese Lehre von Gott sei, denn sie werden so in alle Wahrheit geleitet werden. — Testimonies for the Church III, 424-427. DE.208.2 Teilen

Ist es zur Förderung der Sache und zur Ehre Gottes nötig, einem Gegner entgegenzutreten, dann sollten die Verteidiger der Wahrheit sorgfältig und in aller Demut in den Kampf gehen. Unter Selbstprüfung, Sündenbekenntnis, ernstem Gebet und oft auch zeitweiligem Fasten sollten sie Gott bitten, ihnen besonders zu helfen und seiner errettenden, köstlichen Wahrheit einen herrlichen Sieg zu verleihen, damit der Irrtum in seiner wahren Verunstaltung erscheine und seine Verteidiger vollständig geschlagen würden. DE.208.3 Teilen

Nie solltet ihr euch auf einen öffentlichen Wortkampf einlassen, wo so viel auf dem Spiel steht, indem ihr euch auf eure Fähigkeit verlasst, den starken Beweisführungen entgegentreten zu können. Könnt ihr ihn nicht vermeiden, dann begebt euch in den Streit, aber tut es mit einem festen Vertrauen auf Gott, in Herzensdemut und im Geiste Jesu, der euch geboten hat, von ihm zu lernen, der sanftmütig und von Herzen demütig ist. — Testimonies for the Church I, 624-626. DE.208.4 Teilen

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