Portrait von Ellen White
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Wie man sich gegen Einwände verhält
Wie man sich gegen Einwände verhält
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Es gibt viele kluge Männer, die auch ein gutes Verständnis der Heiligen Schrift haben, deren Brauchbarkeit jedoch durch ihre fehlerhaften Arbeitsmethoden sehr gehindert wird. Einige, die sich dem Werk der Seelenrettung widmen, erzielen nicht die besten Erfolge, weil sie nicht gründlich den Dienst leisten, den sie mit großer Begeisterung aufgenommen haben. Andere halten sich hartnäckig an vorgefasste Meinungen, die sie besonders zur Geltung bringen und es dabei versäumen, ihre Lehren dem wirklichen Bedarf der Leute anzupassen. Viele erkennen nicht die Notwendigkeit, sich den Umständen anzupassen und den Leuten entgegenzukommen. Sie nehmen nicht Kontakt mit ihnen auf, obwohl sie ihnen doch helfen wollen, den biblischen Standpunkt des Christen zu erreichen. Einige sind erfolglos, weil sie sich allein auf die Kraft der Beweisführungen verlassen und nicht ernstlich Gott um Weisheit bitten, sie zu leiten, und um seine Gnade, ihre Bemühungen zu segnen. DE.208.5 Teilen

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Die Prediger dürfen von denen, die noch in der Finsternis des Irrtums tappen, nicht zu viel erwarten. Sie müssen ihre Arbeit gründlich tun und sich auf Gott verlassen, den suchenden Seelen den geheimnisvollen, belebenden Einfluss seines Heiligen Geistes mitzuteilen, und wissen, dass ohne ihn ihr Werk erfolglos bleiben wird. Sie sollten in ihrem Umgang mit anderen geduldig und weise sein und immer daran denken, welche vielfältigen Umstände die verschiedenen Charakterzüge in den Menschen entwickelt haben. Sie sollten sich auch strikt davor bewahren, das eigene Ich in den Vordergrund treten zu lassen und Jesus nicht zu beachten. DE.209.1 Teilen

Einige Prediger haben keinen Erfolg, weil sie nicht ihre völlige Anteilnahme dem Werk zukommen lassen, wenn gerade viel von einem dauerhaften, gut geplanten Wirken abhängt. Sie sind keine treuen Diener und gehen ihrer Arbeit außerhalb des Rednerpultes nicht nach. Sie versäumen es, von Haus zu Haus zu gehen und weise in den Familien zu arbeiten. Sie sollten wahre christliche Höflichkeit zeigen, die sie freundlich und rücksichtsvoll gegenüber den ihnen anvertrauten Menschenseelen machen würde. Sie müssen mit wahrem Ernst und mit Treue für sie arbeiten und ihnen den Weg des Lebens zeigen. DE.209.2 Teilen

Es gibt im Predigtamt Leute, die anscheinend Erfolg haben, indem sie auf menschliche Weise die Gemüter beeindrucken. Sie beherrschen die Gefühle wie sie wollen, so dass sie ihre Zuhörer zum Weinen und nach einigen Augenblicken zum Lachen veranlassen. Unter solchem Wirken werden viele dazu bewogen, Christus zu bekennen, und man glaubt, dass eine große Erweckung stattfindet. Kommt aber die Prüfung, dann hält das Werk nicht stand. Die Gefühle sind erregt worden, und viele werden von der Strömung mit fortgerissen, die himmelwärts zu treiben scheint, aber in der Sturmflut der Versuchungen werden sie wie Treibholz zurück gedrängt. Der Arbeiter hat sich selbst betrogen und seine Hörer in die Irre geführt. DE.209.3 Teilen

Die Prediger sollten aufpassen, dass sie Gottes Absichten nicht durch ihre eigenen Pläne durchkreuzen. Viele stehen in der Gefahr, Gottes Werk herabzusetzen, ihre Tätigkeit auf bestimmte Orte zu beschränken und keine besondere Anteilnahme für die großen Aufgaben in all den verschiedenen Abteilungen zu pflegen. DE.209.4 Teilen

Andere richten ihre Gedanken auf ein Thema und lassen dabei andere ebenso wichtige Fragen unbeachtet. Sie sind einseitige Männer, weil sie ihre ganze Kraft für das einsetzen, was sie gerade beschäftigt. Dieses eine Lieblingsthema beherrscht ihre Gedanken und ihre Unterhaltung, alles andere muss davor zurücktreten. Alles, was sich irgendwie darauf anwenden lässt, wird eifrig so lange als Beweis herangezogen, bis das Zuhören ermüdend wirkt. DE.209.5 Teilen

Um Erfolg zu haben, meinen einige Prediger, dass sie durch äußerliches zur Schau stellen eine große Versammlung zusammenbringen und dann die Wahrheit in einer theatralischen Weise vortragen müssen. Das bedeutet aber, gewöhnliches Feuer anstatt heiliges, von Gott selbst angezündetes Feuer zu benutzen. Eine solche Handlungsweise gereicht nicht zur Ehre Gottes. Nicht durch Aufsehen erregende Anzeigen und großen Aufwand, sondern durch Christus ähnliche Methoden soll sein Werk vollendet werden. „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“ Sacharja 4,6. Die einfache, ungeschminkte Wahrheit ist es, die wie ein scharfes, zweischneidiges Schwert schneidet und in Übertretungen und Sünden tote Menschenseelen zu geistlichem Leben erweckt. Die Menschen werden das Evangelium erkennen, wenn es ihnen in einer Weise gebracht wird, die mit Gottes Absicht überein stimmt. DE.209.6 Teilen

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