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Die Ursache sittlicher Lähmung
Die Ursache sittlicher Lähmung
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Wie können christliche Männer und Frauen ein solches Übel dulden? Die sittliche Lähmung der Menschen hat ihre Ursache. Unsere Gesetze unterstützen ein Übel, das ihre Fundamente untergräbt. Viele beklagen das bestehende Unrecht, fühlen sich selbst aber nicht verantwortlich in dieser Sache. Das ist aber nicht richtig. Eine jede Person übt einen Einfluss auf ihre Umgebung aus. DE.212.1 Teilen

Wir können uns mit den Freunden der Mäßigkeitssache zusammen tun, um mit ihnen den Kampf aufzunehmen. Wir können auch versuchen, die Flut des Übels zurückzuhalten, das die Welt entwürdigt. Was nützen aber diese Bemühungen, wenn der Verkauf von alkoholischen Getränken vom Gesetz unterstützt wird? Muss der Fluch der Unmäßigkeit für immer unser Land verdunkeln? Muss er jedes Jahr wie ein vernichtendes Feuer auf Tausende von glücklichen Familien herfallen? DE.212.2 Teilen

Wir reden von den Folgen, zittern vor ihnen und überlegen, was wir tun können, um ihrem Schrecken entgegenzutreten. Doch nur zu oft dulden wir die Ursache oder deren Konsequenz, wenn sie nicht durch Lehre und Beispiel, durch Stimme und Feder ihren Einfluss zugunsten völliger Enthaltsamkeit geltend machen. Wir dürfen nicht erwarten, dass Gott ein Wunder tun wird, um diese Reform zustandezubringen und uns so die Mühe zu ersparen. Wir selbst sollten mit dem Riesenfeind kämpfen und unser Losungswort muss sein: Kein Kompromiss und kein Rückzug, bis der Sieg erkämpft ist. DE.212.3 Teilen

Was kann denn nun getan werden, um das zunehmende Übel zurückzudrängen? Gesetze sollten erlassen und streng durchgeführt werden, die den Verkauf und die Verwendung alkoholischer Getränke verbieten. Keine Anstrengung darf unterlassen werden, die Unmäßigkeit zur Mäßigkeit und Tugend zurückzubringen. Aber noch mehr muss geschehen, um den Fluch der Trunksucht von unserem Land zu verbannen. Das Verlangen nach alkoholischen Getränken muss beseitigt werden, dann hat auch der Verkauf und Konsum ein Ende. Diese Aufgabe ruht weitgehend auf den Eltern. Sie selbst müssen durch strenge Mäßigkeit ihren Kindern ein Vorbild sein und sie in der Furcht Gottes zu Gewohnheiten der Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung erziehen. Jugendliche, die solch eine Erziehung genossen haben, werden die moralische Kraft besitzen, der Versuchung zu widerstehen und die Trinklust und die Leidenschaften zu beherrschen. Sie werden feststehen gegenüber Torheit und Unmäßigkeit, die die menschliche Gesellschaft vererbt. DE.212.4 Teilen

Das Wohl eines Volkes hängt von der Tugend und Vernunft seiner Bürger ab. Um diesen Segen zu erlangen, ist strenge Mäßigkeit unbedingt notwendig. Die Geschichte ehemaliger Reiche bietet uns genug Beispiele zur Warnung. Luxus, Selbstbefriedigung und Unmäßigkeit bereiteten den Weg zum Fall vor. DE.212.5 Teilen

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Derselbe Grundsatz, für den die Jünger so fruchtlos eintraten, als sie als Antwort auf den Befehl, im Namen Jesu nicht mehr zu reden, erklärten: „Richtet, ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, dass wir euch mehr gehorchen denn Gott“ (Apostelgeschichte 4,19), versuchten die Verteidiger des Evangeliums in den Tagen der Reformation hochzuhalten. Als sich 1529 die deutschen Fürsten auf dem Reichstag zu Speyer versammelten, wurde der Erlass des Kaisers vorgebracht, der die Religionsfreiheit einschränkte und jede Weiterverbreitung der reformierten Lehren verbot. Es schien, als ob die Hoffnung der Welt erstickt werden sollte. Würden die Fürsten den Erlass annehmen? Würde das Licht des Evangeliums den Tausenden vorenthalten bleiben, die noch im Finstern waren? Gewaltige Folgen standen für die Welt auf dem Spiel. Die Anhänger des reformierten Glaubens berieten sich, und ihre einstimmige Entscheidung war: „Wir verwerfen diesen Beschluss; in Gewissensangelegenheiten hat die Mehrzahl keine Macht.“ D`Aubigne, Geschichte der Reformation, Buch 13, Kapitel 5 DE.213.1 Teilen

An diesem Grundsatz müssen wir auch in unseren Tagen festhalten. Das Banner der Wahrheit und Religionsfreiheit, das die Gründer der evangelischen Gemeinde und Gottes Zeugen während der vergangenen Jahrhunderte hochhielten, ist in diesem letzten Kampf unseren Händen anvertraut worden. Die Verantwortung für diese große Gabe ruht auf denen, die Gott mit der Kenntnis seines Wortes gesegnet hat. Wir müssen dieses Wort als höchste Autorität akzeptieren. DE.213.2 Teilen

Wir sollen menschliche Obrigkeit als eine göttliche Einrichtung anerkennen und Gehorsam gegen sie als oberste Pflicht lehren, soweit sie sich innerhalb ihrer rechtlichen Grenzen bewegt. Doch wenn ihre Ansprüche in Widerspruch mit den Forderungen Gottes sind, müssen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen. Gottes Wort muss als übergeordnet über jede menschliche Gesetzgebung anerkannt werden. Ein „So spricht der Herr“ darf nicht beiseite gesetzt werden durch ein „So sagt die Kirche“ oder ein „So sagt der Staat“. Die Krone Christi muss über den Diademen irdischer Gewalthaber stehen. DE.213.3 Teilen

Es wird nicht von uns verlangt, die Obrigkeit herauszufordern. Unsere Worte, sowohl gesprochene wie geschriebene sollten sorgfältig abgewogen sein, sonst bringen wir uns in den Ruf, dass wir uns gegen Gesetz und Ordnung auflehnen wollen. Wir sollten nichts sagen oder tun, das uns den Weg unnötig versperren könnte. Wir müssen im Namen Christi vorwärtsgehen und für die uns anvertrauten Wahrheiten einstehen. Wenn uns Menschen verbieten, dieses Werk zu tun, dann können wir wie die Apostel sagen: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können‘s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ Apostelgeschichte 4,19.20. — Die Geschichte der Apostel 64-66. DE.213.4 Teilen

Luthers Feder war eine Macht, und seine Schriften, die weit umher verbreitet wurden, bewegten die Welt. Dieselben Werkzeuge, hundertfach verbessert, stehen uns heute zur Verfügung. Bibeln und Schriften, die die Wahrheit für die heutige Zeit in vielen Sprachen verkünden, sind vorhanden und können schnell über die ganze Erde verbreitet werden. Wir sollen den Menschen die letzte Warnungsbotschaft von Gott weitergeben. Wie ernstlich sollten wir die Bibel durchforschen, wie groß sollte unser Eifer sein, das Licht zu verbreiten! — Testimonies for the Church VI, 403. DE.213.5 Teilen

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