Portrait von Ellen White
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„Sondert euch ab.“
„Sondert euch ab.“
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Zur Zeit, als Jerusalem zerstört wurde und der Tempel in Trümmern lag, wurden viele Tausende Juden als Sklaven in heidnische Länder verkauft. Sie wurden unter die Völker zerstreut wie Schiffstrümmer an einer öden Küste. 1800 Jahre lang sind sie durch die Welt gewandert, von Land zu Land, und nirgends wurde ihnen das Vorrecht zuteil, ihr altes Ansehen als Volk wiederzuerlangen. Verlästert, gehasst und verfolgt, wurde ihnen von Jahrhundert zu Jahrhundert nichts als Leiden zum Erbe hinterlassen. DE.217.2 Teilen

Trotz des schrecklichen Urteils, das über die Juden als Volk zurzeit der Verwerfung Jesu von Nazareth ausgesprochen wurde, hat es durch die Jahrhunderte immer wieder edle, gottesfürchtige Männer und Frauen darunter gegeben, die im Stillen litten. Gott hat ihre Herzen in Trübsal getröstet und schaute mitleidsvoll auf ihre schreckliche Lage herab. Er hat die herzzerbrechenden Gebete derer gehört, die ihn von ganzem Herzen suchten und um ein rechtes Verständnis seines Wortes flehten. Manche haben gelernt, in dem demütigen Nazarener den wahren Messias von Israel zu erkennen, den ihre Vorväter verworfen und ans Kreuz geheftet haben. Als sie die Bedeutung der ihnen bekannten Weissagungen erfassten, die ihnen so lange durch Überlieferung und falsche Auslegung verdunkelt blieben, da wurden ihre Herzen voll Dank gegen Gott erfüllt für die unaussprechliche Gabe, die er jedem Menschen verleiht, der Christus als persönlichen Heiland annimmt. DE.217.3 Teilen

Auf diese Menschengruppe bezieht sich Jesaja in seiner Weissagung, wo es heißt, „der Überrest“ wird selig werden. Jesaja 10,20-22. In den Tagen von Paulus bis auf unsere Zeit ist Gott durch seinen Heiligen Geist sowohl den Juden nachgegangen, als auch den Heiden. „Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott“ (Römer 2,11), sagt Paulus. Der Apostel betrachtete sich als „ein Schuldner der Griechen und der Ungriechen“ (Römer 1,14) wie auch der Juden, doch er verlor niemals die entscheidenen Vorteile der Juden über andere aus dem Auge, „zuerst“, weil ihnen ... vertraut ... ist, was Gott geredet hat. Römer 3,2. Vom Evangelium sagte der Apostel: „denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): ‚Der Gerechte wird aus Glauben leben.‘“ Römer 1,16.17. Von diesem Evangelium Christi, das für Juden und Heiden gleich wirksam ist, erklärte Paulus in seinem Brief an die Römer, dass er sich dessen nicht schäme. DE.217.4 Teilen

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Wenn das Evangelium den Juden in seiner Fülle vorgeführt wird, werden viele Christus als Messias annehmen. Unter den christlichen Predigern gibt es nur wenige, die sich dazu berufen fühlen, unter dem jüdischen Volk zu arbeiten, doch zu diesen wie zu allen anderen, die bis jetzt vernachlässigt wurden, muss die Botschaft des Erbarmens und der Hoffnung in Christus dringen. DE.218.1 Teilen

In der letzten Verkündigung des Evangeliums, wenn ein besonderes Werk für bisher vernachlässigte Volksgruppen getan wird, erwartet Gott von seinen Boten, dass sie besondere Anteilnahme für das jüdische Volk zeigen, das man in allen Teilen der Welt findet. Wie das Morgenrot einer neuen Schöpfung, wie eine Auferstehung der Seele wird es den Juden vorkommen, wenn sie sehen, wie die Schriften des Alten Testaments mit denen des Neuen vereint den ewigen Ratschluss Jehovas deutlich machen. Wenn sie den Christus des Neuen Bundes auf den Seiten der Schriften des Alten Testaments geschildert finden und erkennen, wie deutlich das Neue Testament das Alte Testament erklärt, so werden die schlummernden Kräfte erwachen, und sie werden Christus als Heiland der Welt erkennen. Viele werden Christus im Glauben als ihren Erlöser annehmen. Für sie wird das Wort in Erfüllung gehen: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“ Johannes 1,12. DE.218.2 Teilen

Unter den Juden gibt es viele, die wie Saulus von Tarsus, in der Schrift bewandert sind. Und diese werden mit wunderbarer Kraft die Unveränderlichkeit des Gesetzes Gottes verkündigen. Der Gott Israels wird dies in unseren Tagen zustande bringen. Sein Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte. Wenn seine Diener im Glauben für solche arbeiten, die lange Zeit vernachlässigt und verachtet wurden, wird sein Heil offenbar werden. DE.218.3 Teilen

„Darum spricht der HERR, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Jakob soll nicht mehr beschämt dastehen, und sein Antlitz soll nicht mehr erblassen. Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner Hände — seine Kinder — in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten. Und die, welche irren in ihrem Geist, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen.“ Jesaja 29,22-24. — Die Geschichte der Apostel 360-363. DE.218.4 Teilen

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