Portrait von Ellen White
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Ein Sicherungsfond für die Diener Christi
Ein Sicherungsfond für die Diener Christi
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Es sollte ein Sicherungsfond für solche Diener Christi bereit stehen, die nicht mehr arbeiten können. Wir können Gott nicht frei gegenübertreten, wenn wir in dieser Richtung nicht unser Möglichstes tun, und zwar ohne weiteres Zögern. Einige unter uns wollen die Notwendigkeit dieser Sache nicht einsehen. Ihr Widerstand darf uns aber nicht beeinflussen. Wer sich in seinem Herzen vornimmt, recht zu handeln, sollte auch stetig vorangehen, um ein gutes Werk fördern zu helfen, das Gott von uns verlangt. — Testimonies for the Church VII, 290-294. DE.234.3 Teilen

Ist an irgend einem Ort Interesse an der Wahrheit geweckt, so sollte darauf eingegangen werden. Der Ort sollte gründlich durchgearbeitet werden, bis mindestens ein einfaches Gebäude als ein Zeichen, ein Gedächtnis für des Herrn Sabbat, ein Licht inmitten der moralischen Finsternis dasteht. Solche Denkmäler müssen an vielen Orten als Zeugen der Wahrheit stehen. Gott hat es in Gnaden so vorgesehen, dass die Evangeliumsboten in alle Länder, zu allen Sprachen und Zungen gehen sollen, bis das Banner der Wahrheit überall in der Welt aufgepflanzt worden ist. DE.234.4 Teilen

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Wo eine Gruppe von Gläubigen sich gebildet hat, sollte auch ein Gotteshaus errichtet werden. Die Diener Christi sollten den Ort nicht verlassen, bis dies geschehen ist. An vielen Plätzen, wo die Botschaft verkündigt wurde, leben die Leute in einfachen Verhältnissen. Sie können nur wenig dazu beitragen, das Werk zu unterstützen und ihm Ansehen verleihen. Dadurch wird die Ausdehnung des Werkes oft gehindert. Zeigen Menschen Interesse an der Wahrheit, dann sagen ihnen die Prediger anderer Gemeinschaften folgende Worte, und ihre Gemeindeglieder wiederholen das: „Diese Leute haben keine Kapelle, so habt ihr kein Gotteshaus. Ihr seid nur eine kleine Anzahl, arm und ungelehrt. Später wird der Prediger fortgehen, die Anteilnahme wird schwinden, und ihr gebt die neuen Anschauungen, die ihr angenommen habt, schnell wieder auf.“ Können wir uns nicht vorstellen, dass solche Worte denen eine große Versuchung wurden, die die Gründe unseres Glaubens einsehen und vom Geist Gottes betreffs der gegenwärtigen Wahrheit überzeugt sind? DE.235.1 Teilen

Es ist schon oft wiederholt worden, dass sich aus einem kleinen Anfang ein großes Werk entwickeln kann. Wenn sich unter uns im Aufbau des Reiches unseres Erlösers Weisheit, geheiligtes Urteil und geschickte Leitung bekunden, dann werden wir auch unser Möglichstes tun, die Leute von der Festigkeit unseres Werkes zu überzeugen. Einfache Gotteshäuser sollten errichtet werden, wo alle einen Ort der Anbetung finden, die die Wahrheiten annehmen, wo sie Gott ihrer Überzeugung gemäß anbeten können. Wenn irgend möglich, sollten diese Gotteshäuser bei der Einweihung frei von Schulden dastehen. Wird eine Kapelle gebaut, dann sollten die Glieder sich aufmachen und beim Bauen mithelfen. Unter der Leitung eines Predigers, der von seinen Mitbrüder unterstützt wird, sollten die Neubekehrten aktiv am Werk beteiligt sein und sagen: Wir brauchen unbedingt ein Versammlungshaus. Gott erwartet von seinem Volk, dass es gemeinsame, freudige Anstrengungen für die Sache Gottes mache. Geschieht dies, dann wird sich bald die Stimme des Dankes erheben: Seht, was der Herr getan hat! DE.235.2 Teilen

Es gibt jedoch auch Fälle, wo eine junge Gemeinde die Last nicht auf sich nehmen kann, allein ein Versammlungshaus zu bauen. Dann sollten die Geschwister anderer Gemeinden mithelfen. Ja, es ist in einigen Fällen besser, Geld dazu auszuleihen, als überhaupt nicht zu bauen. Hat jemand finanzielle Mittel und kann er, nachdem er seinen Teil dazu beigetragen hat, Geld ohne Zinsen oder zu einem niedrigen Zinssatz vorstrecken, so sollte man das Geld annehmen, bis die Schulden bezahlt werden können. Wenn aber irgend möglich, sollten Versammlungshäuser bei der Einweihung frei von Schulden sein das möchte ich erneut sagen. DE.235.3 Teilen

Wir sollten unsere Gebäude nicht zur Schau ausschmücken. Dadurch wird das Werk nicht gefördert. Unsere Sparsamkeit soll unsere Grundsätze belegen. Wir sollten aber dabei so planen, als ob das Werk von Dauer sei. Alles sollte auf fester Grundlage gebaut werden. DE.235.4 Teilen

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Mir ist die nachlässige Art und Weise gezeigt worden, wie einige Gemeinden Schulden gemacht und in Schulden geblieben sind. In einigen Fällen ruht ständig eine Schuldlast auf dem Haus Gottes und es müssen ständig Zinsen bezahlt werden. Das sollte nicht sein und braucht auch nicht zu sein. Wird Weisheit, Takt und Eifer für den Herrn bekundet, wie Gott es fordert, dann wird es hier eine Änderung geben, indem die Schulden getilgt werden. Gott fordert Gaben von denen, die geben können, und selbst die ärmeren Geschwister können etwas tun. Selbstverleugnung wird alle befähigen, etwas beizutragen. Jung und Alt, Eltern und Kinder sollen ihren Glauben durch ihre Werke bezeugen. Die Notwendigkeit für jeden, sein Teil zu tun, muss den Gemeindegliedern klargemacht werden. Jeder sollte sein Bestes tun. Gott wird für alle einen Weg öffnen, die bereit sind, etwas zu tun. Er möchte nicht, dass seine Sache durch Schulden gehemmt wird. DE.236.1 Teilen

Gott fordert Selbstaufopferung. Dadurch entsteht nicht nur finanzieller, sondern auch geistlicher Wohlstand. Selbstverleugnung und Selbstaufopferung werden Wunder bewirken, das geistliche Leben der Gemeinde zu fördern. DE.236.2 Teilen

Jeder Christ sollte sich selbst die prüfende Frage stellen: Habe ich in meinem innersten Herzen die wahre Liebe zu Christus? Liebe ich sein Haus? Werde ich den Herrn nicht dadurch ehren, dass ich seinem heiligen Haus meine erste Aufmerksamkeit schenke? Ist meine Liebe zu meinem Gott und zu meinem Erlöser stark genug, um mich selbst zu verleugnen? Sollte ich nicht zu mir selbst sagen, wenn Vergnügungen und eigennützige Dinge mich locken: Nein, ich will nichts für meine eigene Befriedigung ausgeben, während Gottes Haus mit Schulden überlastet ist. DE.236.3 Teilen

Unser Erlöser verlangt weit mehr, als wir ihm geben. Das eigene Ich will immer obenan stehen, aber der Herr beansprucht das ganze Herz, die völlige Liebe. Er will nicht der zweite sein. Und verdient Christus nicht unsere erste und höchste Beachtung? Darf er nicht dieses Zeichen unserer Hochachtung und Untertanentreue fordern? Solche Überlegungen sollten unserer eigenen Herzenserfahrung, dem Familienleben und Gemeindeleben zugrunde liegen. Wenn das Herz, die Seele, die Kraft, das ganze Leben dem Herrn voll und ganz übergeben werden, wenn alle Zuneigung sich auf ihn richtet, werden wir ihn in all unserem Tun zum Ersten und Höchsten machen. Stehen wir mit Gott im Einklang, dann kommt der Gedanke an seine Ehre und Herrlichkeit vor allem anderen. Keine Person wird ihm in unseren Gaben und Opfern vorgezogen. Wir haben einen Begriff davon, was es heißt, Teilhaber mit Jesu an seiner heiligen Reichssache zu sein. Das Haus, in dem Gott sich seinem Volk naht, wird jedem seiner treuen Kinder lieb und heilig sein und nicht mit Schulden überlastet bleiben. Dies würde beinahe wie eine Verleugnung eures Glaubens aussehen. Ihr solltet bereit sein, ein großes persönliches Opfer zu bringen, wenn ihr nur das Haus von Schulden befreien könnt, worin Gott sich seinem Volk naht und es segnet. DE.236.4 Teilen

Die Schulden eines jeden Gotteshauses könnten bezahlt werden, wenn die Gemeindeglieder weise planen und ernste eifrige Bemühungen machen würden, die Schulden abzubezahlen. Jedenfalls sollte eine Dankfeier stattfinden, wenn die Schulden getilgt sind. — Testimonies for the Church VI, 100-104. DE.236.5 Teilen

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Der Bedarf eines Versammlungshauses, wo eine neue Gruppe von Gläubigen sich gebildet hat, ist mir wie in einem Panorama gezeigt worden. Ich sah Diener Christi einfache Versammlungshäuser errichten. Die neu hinzugekommenen Gläubigen halfen bereitwillig mit, und die Geld hatten, halfen finanziell. Unter der Kapelle aber über dem Erdboden wurde ein Schulzimmer für die Kinder eingerichtet und ein Lehrer dort angestellt. Die Zahl der Schüler war nicht groß, aber es war ein guter Anfang. Ich hörte die Kinder und Eltern singen: „Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wo der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“ „Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich hier bin.“ Psalm 127,1; 146,1.2. DE.237.1 Teilen

Die Gründung von Gemeinden, der Bau von Versammlungs- und Schulhäusern wurde von Stadt zu Stadt ausgedehnt, und der Zehnte zur Förderung des Werkes wuchs. Nicht nur an einem Ort, sondern an vielen Stellen wurde das Werk fest gegründet, und der Herr wirkte, um seine Arbeitskräfte zu mehren. DE.237.2 Teilen

Durch diese Arbeit werden alle Menschen erreicht. Wenn der Heilige Geist unter uns wirkt, werden Seelen überzeugt werden, die jetzt noch für das Erscheinen Christi unvorbereitet sind. Viele kommen dann zu unseren Versammlungen, die jahrelang keine Kirche mehr besucht haben und werden bei uns bekehrt. Die Einfachheit der Wahrheit berührt ihre Herzen. Die Tabaksklaven geben ihre Götzen auf und der Trunkenbold seinen Schnaps. Das könnten sie nicht, wenn sie nicht im Glauben die Verheißungen Gottes von der Vergebung ihrer Sünden erfasst hätten. DE.237.3 Teilen

Die Wahrheit des Wortes wird gehört von hoch und niedrig, reich und arm, und wer die Botschaft annimmt, wird ein Mitarbeiter mit uns und mit Gott. Auf diese Weise wird eine große Schar gesammelt, die einmütig arbeitet. Das ist unsere Aufgabe. Die Verkündigung der Botschaft darf auf unseren großen Lager-Versammlungen nicht vernachlässigt werden. Es ist ein Teil jeder Evangeliumsarbeit. Anstatt unsere ganze Arbeitskraft für die niedrigsten Ausgestoßenen einzusetzen, sollten wir versuchen, an jedem Ort eine Gruppe von Gläubigen zu bekommen, die sich mit uns vereinen, um das Banner der Wahrheit hochzuheben und dadurch für Reiche und Arme zu wirken. Werden dann Gemeinden gegründet, nehmen auch die Helfer zu, um für die Armen und Verworfenen zu wirken. — General Conference Bulletin, März 1899. DE.237.4 Teilen

Viele, die nicht unseres Glaubens sind, erbitten Hilfe, was eine Christenpflicht ist, sie zu gewähren. Würden Gottes Kinder wahre Anteilnahme für ihre Nachbarn bekunden, dann würden viele Leute durch die besonderen Wahrheiten für diese Zeit gewonnen werden. Nichts wird oder kann je dem Werk solchen Inhalt verleihen, als Menschen eine Hilfe zu sein, wo sie gerade sind. — Testimonies for the Church VI, 280. DE.237.5 Teilen

Es sollten keine Menschen ermutigt werden, als Prediger ins Arbeitsgebiet zu gehen, ohne einen klaren Beweis zu haben, dass Gott sie berufen hat. Der Herr will die Last für seine Herde nicht auf untüchtige Personen legen. Menschen, die Gott beruft, sollten reich an Erfahrungen sein, erprobt sein und sich bewährt haben. Menschen mit gesundem Urteilsvermögen sollten es sein, die es wagen, in sanftmütigem Geist die Sünde zu rügen und es verstehen, die Herde zu weiden. Gott kennt das Herz, und er weiß, wen er erwählen kann. — Testimonies for the Church I, 209. DE.237.6 Teilen

238

Die Prediger sind zu wenig geprüft worden, und deshalb sind die Gemeinden von unbekehrten, unfähigen Männern geleitet worden, die die Glieder einschläfern, anstatt sie zu mehr Eifer und Ernst in Gottes Reichssache anzuspornen. Es gibt Prediger, die zu den Gebetsversammlungen kommen und immer wieder dieselben alten leblosen Gebete sprechen und Woche für Woche und Monat für Monat dieselben trockenen Reden halten. Sie haben ihren Zuhörern nichts Neues, nichts Belebendes zu bringen. Das ist ein deutlicher Beweis, dass sie keine Anteil an der göttlichen Natur haben. Christus wohnt nicht durch den Glauben in ihren Herzen. DE.238.1 Teilen

Wer vorgibt, das heilige Gesetz Gottes zu halten und zu lehren und trotzdem ständig das Gesetz übertritt, ist sowohl den Sündern als auch den Gläubigen ein Stein des Anstoßes. Die leichtfertige, gleichgültige Art und Weise, in der viele das Gesetz Jehovas und die Gabe seines Sohnes behandeln, ist geradezu eine Beleidigung Gottes. Nur dann können wir diesem weitreichenden Übel abhelfen, wenn wir jeden erst gründlich prüfen, der Lehrer des Wortes werden will. Die Mitarbeiter, auf denen diese Verantwortung ruht, müssen sich über deren Vorleben, seitdem sie die Wahrheit erkannt haben, genau informieren. Ihre christliche Erfahrung und ihre Kenntnisse der Heiligen Schrift, ihr Einstellung zur gegenwärtigen Wahrheit, alles muss klargelegt werden. Keiner sollte als Diener in Gottes Werk eingestellt werden, bis er zeigt, dass er eine wirkliche, lebendige Erfahrung in göttlichen Dingen hat. DE.238.2 Teilen

Alle, die das heilige Werk übernehmen wollen, der Welt die Bibelwahrheiten zu lehren, müssen von erfahrenen, treuen Dienern Christi sorgfältig geprüft werden. Nachdem sie sich Erfahrung gesammelt haben, muss für sie noch etwas mehr geschehen. Sie sollten unter ernstem Gebet dem Herrn vorgelegt werden, damit er durch seinen Heiligen Geist mitteilen kann, ob sie ihm wohlgefällig sind. Der Apostel sagt: „Die Hände lege niemand zu bald auf.“ 1.Timotheus 5,22. In den Tagen der Apostel wagten es Gottes Diener nicht, bei der Auswahl von Männern Gottes Sprachrohr zu sein. Sie wollten sich dabei nicht auf das eigene Urteil verlassen, weil es um das feierliche und heilige Amt ging. Sie wählten nach bestem Urteilsvermögen Männer und stellten sie vor den Herrn, um zu erfahren, ob es nach seinem Wohlgefallen wäre, sie als seine Stellvertreter hinauszusenden. Das sollte auch heute noch geschehen. DE.238.3 Teilen

Oft treffen wir Männer an, die zügig in das Amt des Gemeindeältesten eingesetzt wurden, ohne dazu befähigt zu sein. Sie können sich selbst nicht richtig beherrschen, üben keinen guten Einfluss aus, und die Gemeinde hat durch den fehlerhaften Charakter der Leiter ständig Schwierigkeiten. Diesen Brüdern sind zu früh die Hände aufgelegt worden. DE.238.4 Teilen

Gottes Diener sollten Männer von gutem Ruf sein und fähig, ein von ihnen gewecktes Verlangen nach Wahrheit besonnen zu stillen. Wir brauchen tüchtige Leute, die der Sache, die sie vertreten, Ehre statt Schande machen. Die Prediger müssen besonders daraufhin geprüft werden, ob sie ein richtiges Verständnis der gegenwärtigen Wahrheit haben, so dass sie zusammenhängende Vorträge über die Weissagungen und über praktische biblische Themen halten können. Ist dies nicht in klarer Weise möglich, dann müssen sie erst Hörer und Schüler bleiben. Um Lehrer der Bibelwahrheiten zu sein, sollten sie ernstlich und unter Gebet in der Schrift suchen und mit ihr vertraut werden. Alles dies sollte sorgfältig und unter Gebet geprüft werden, ehe diese Männer ins Arbeitsfeld gesandt werden. — Testimonies for the Church IV, 406.407. DE.238.5 Teilen

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Paulus sah in Timotheus einen Mann, der die Heiligkeit des Predigtamtes zu schätzen wusste und sich vom Gedanken an Leiden und Verfolgungen nicht abschrecken ließ und der auch willig war, sich belehren zu lassen. Dennoch wagte der Apostel es nicht, die Verantwortung auf sich zunehmen, Timotheus, einem unerprobten jungen Mann, eine Ausbildung im evangelischen Lehramt zu geben, ohne sich erst über seinen Charakter und sein vergangenes Leben volle Gewissheit zu verschaffen. DE.239.1 Teilen

Der Vater von Timotheus war Grieche und seine Mutter Jüdin. Von Kind auf war er mit der Heiligen Schrift bekannt. Die Frömmigkeit, die er in seinem Elternhaus zu sehen bekam, war echte und vernünftig. Der Glaube seiner Mutter und seiner Großmutter an das Wort erinnerte ihn stets daran, dass es ein Segen ist, Gottes Willen zu tun. Das Wort Gottes war die Richtschnur, wonach diese beiden frommen Frauen Timotheus erzogen. Die geistliche Macht des Unterrichts, den er von ihnen erhalten hatte, hielt ihn rein in seinen Worten und frei von schlechten Einflüssen, die ihn umgaben. Auf diese Weise hatten seine elterlichen Unterweiser mit Gott zusammengewirkt, um ihn auf das Tragen von Verantwortungen vorzubereiten. DE.239.2 Teilen

Paulus sah, dass Timotheus treu, beharrlich und aufrichtig war, und er erwählte ihn zum Arbeits- und Reisegefährten. Die Lehrmeister seiner Jugend wurden nun belohnt, indem sie sehen durften, wie Timotheus, der Sohn ihrer Fürsorge, in enge Nachfolge mit dem großen Apostel berufen wurde. DE.239.3 Teilen

Paulus hatte Timotheus, seinen „rechtschaffenen Sohn im Glauben“ (1.Timotheus 1,2) lieb. Der große Apostel hörte oft dem jüngeren zu, indem er ihn über biblische Geschichten befragte. Und während sie von Ort zu Ort reisten, belehrte er ihn sorgfältig, wie er erfolgreich arbeiten könne. Paulus und Silas versuchten während ihres Zusammenseins mit Timotheus den Eindruck noch zu vertiefen, den der von der heiligen, ernsten Art des Werkes eines evangelischen Predigers schon erhalten hatte. DE.239.4 Teilen

In seiner Arbeit holte sich Timotheus von Paulus stets Rat und Unterweisung. Er handelte nicht nach plötzlichen Eingebungen, sondern übte Erwägung und ruhige Überlegung, bei jedem Schritt fragend: Ist dies der Weg des Herrn? — Die Geschichte der Apostel 197-199. [Siehe auch Das Wirken der Apostel 202-204.] DE.239.5 Teilen

„Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manaën ... und Saulus. Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe.“ Apostelgeschichte 13,1.2. Ehe diese Apostel als Missionare zu den Heiden gesandt wurden, legte man ihnen unter Fasten und Gebet die Hände auf und weihte sie feierlich zum Dienst Gottes. So erhielten sie von der Gemeinde Vollmacht, nicht nur die Wahrheit zu lehren, sondern auch die Taufhandlung zu vollziehen und ausgerüstet mit voller geistlicher Autorität die Gemeinden zu ordnen. DE.239.6 Teilen

240

Die christliche Gemeinde trat damals in einen wichtigen Zeitabschnitt ein. Das Werk, die Evangeliumsbotschaft unter den Heiden zu verkündigen, musste nun mit Macht in Angriff genommen werden. Als Folge davon sollte die Gemeinde durch eine große Seelenernte gestärkt werden. Die Apostel, die zur Führerschaft in diesem Werk ausgewählt waren, würden Verdächtigungen, Vorurteil und Eifersucht ausgesetzt sein. Ihre Lehren über das Abbrechen des „Zauns, der dazwischen war“ (Epheser 2,14), und der so lange die jüdische Nation von der heidnischen Welt getrennt hatte, würde sie natürlich in den Ruf der Ketzerei bringen. Dadurch würde ihre Autorität als Verkünder des Evangeliums von vielen eifrigen und gläubigen Juden in Frage gestellt werden. Gott sah die Schwierigkeiten voraus, auf die seine Diener stoßen würden. Damit ihr Werk über allem Zweifel erhaben stände, wies er die Gemeinde durch Offenbarung an, sie zum Predigtamt öffentlich auszusondern. Ihre Einsegnung war eine öffentliche Anerkennung ihrer göttlichen Berufung, den Heiden die frohe Botschaft vom Heil zu bringen. DE.240.1 Teilen

Sowohl Paulus als auch Barnabas hatten ihren Auftrag von Gott selbst schon erhalten, und die Feierlichkeit des Händeauflegens brachte keine neue Gnade oder wirkliche Befähigung hinzu. Es war eine anerkennende Förmlichkeit der Ernennung zu einem verliehenen Amt und eine Bestätigung der Vollmacht dazu. Es wurde dem Werk Gottes das Siegel der Gemeinde aufgedrückt. DE.240.2 Teilen

Den Juden war diese Äußerlichkeit wichtig. Wenn ein jüdischer Vater seine Kinder segnete, legte er seine Hände ehrfurchtsvoll auf ihre Häupter. Wenn ein Tier zum Opfer bestimmt war, legte der Priester seine Hand auf das Opfertier. Als die Diener der Gemeinde von Gläubigen zu Antiochien Paulus und Barnabas die Hände auflegten, flehten sie durch diese Handlung den Segen Gottes auf die auserwählten Apostel herab zu dem besonderen Auftrag, wozu sie berufen worden waren. DE.240.3 Teilen

Später wurde mit dieser Einsegnungsformel durch Händeauflegen viel Missbrauch getrieben. Der Handlung wurde ungerechtfertigte Wichtigkeit beigelegt, als wenn auf einmal auf solche, die so eingesegnet wurden, eine Kraft herab käme, die sie sofort zu irgendeinem geistlichen Dienst befähigte. Doch ist durch die Aussonderung dieser beiden Apostel nicht berichtet, dass ihnen durch den reinen Akt des Händeauflegens eine besondere Kraft verliehen worden sei. Wir haben nur den einfachen Bericht von ihrer Einsegnung und der Bedeutung, die diese für ihre künftige Aufgabe hatte. DE.240.4 Teilen

Die Umstände, die mit der durch den Heiligen Geist zu einem bestimmten Bereich des Dienstes geschehenen Absonderung des Paulus und Barnabas verbunden waren, zeigen klar, dass der Herr durch erwählte Hilfskräfte in seiner organisierten Gemeinde wirkt. Als Paulus vorher die göttliche Absicht betreffs seiner Person zuerst durch den Heiland selbst offenbart worden war, wurde er gleich danach mit Gliedern der neuorganisierten Gemeinde in Damaskus in Verbindung gebracht. Außerdem wurde die Gemeinde an diesem Ort nicht lange über die persönlichen Erfahrungen des bekehrten Pharisäers im Dunkeln gelassen. Und jetzt, als der zu jener Zeit gegebene göttliche Auftrag umfassender zur Ausführung gebracht werden musste, beauftragte der Heilige Geist die Gemeinde, ihn und seinen Mitarbeiter einzusegnen, indem er erneut bezeugte, dass Paulus ein auserwähltes Rüstzeug zur Verkündigung des Evangeliums unter den Heiden sei. Als die Leiter der Gemeinde in Antiochien „dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir ab Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe“. Apostelgeschichte 13,2. DE.240.5 Teilen

241

Gott hat seine Gemeinde auf Erden zu Lichtträgern gemacht, und durch sie macht er seine Absichten und seinen Willen bekannt. Er gibt keinem seiner Diener eine Erkenntnis, die von der Erkenntnis der Gemeinde selbst unabhängig wäre oder im Gegensatz dazu steht, noch gibt er einem einzelnen Menschen eine Kenntnis seines Willens betreffs der ganzen Gemeinde, während die ganze Gemeinde — Christi Leib — in der Dunkelheit gelassen wird. In seiner Vorsehung bringt er seine Diener in engen Kontakt mit seiner Gemeinde, damit sie weniger Selbstvertrauen und größeres Vertrauen in andere haben, die er zur Förderung seines Werkes anleitet. DE.241.1 Teilen

Es gab in der Gemeinde schon immer solche, die ständig nach persönlicher Selbständigkeit bemüht waren. Es schien ihnen unmöglich zu sein, zu erkennen, dass die Unabhängigkeit des Geistes leicht dazu neigt, das menschliche Werkzeug mit Selbstvertrauen zu erfüllen und mehr auf das eigene Urteil zu bauen, als den Rat und das Urteil seiner Brüder zu achten, — besonders das Urteil derer, die Gott zur Leitung seiner Gemeinde bestimmt hat. Gott rüstete seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Macht aus. Die zu missachten und zu verachten kann sich niemand rechtfertigen. Wenn er das tut, verachtet er die Stimme Gottes. DE.241.2 Teilen

Alle, die dazu neigen, ihr eigenes Urteil als ausschlaggebend zu betrachten, sind in ernster Gefahr. Es ist Satans wohldurchdachtes Streben, solche von den anderen zu isolieren, die Lichtträger sind und durch die Gott den Aufbau und die Ausbreitung seines Werkes auf Erden bestimmt hat. Solche zu vernachlässigen oder zu verachten, die Gott berufen hat, die Verantwortung der Leitung zusammen mit der Förderung der Wahrheit zu tragen, heißt, die Mittel abzulehnen, die Gott zur Hilfe, zur Ermutigung und Stärkung seiner Gemeinde verordnet hat. Jeder Diener im Werk des Herrn, der diese Mittel beiseite setzt und denkt, dass seine Erleuchtung unmittelbar von Gott und durch niemand anders kommen muss, bringt sich dadurch in eine Lage, in der er der Gefahr ausgesetzt ist, vom Feind getäuscht und gestürzt zu werden. Der Herr hat in seiner Weisheit vorgesorgt, dass durch die enge Verbindung, die von allen Gläubigen gepflegt werden sollte, Christ mit Christ und Gemeinde mit Gemeinde verbunden sein sollte. Auf diese Weise wird das menschliche Werkzeug imstande sein, mit Gott zusammenzuarbeiten. Jede Arbeitskraft wird dem Heiligen Geist unterworfen, und alle Gläubigen werden in organisiertem und wohlgeleitetem Bemühen vereint sein, der Welt die frohe Botschaft von der Gnade Gottes zu verkündigen. DE.241.3 Teilen

242

Paulus betrachtete den Anlass seiner formellen Einsegnung als Anfangspunkt eines neuen und wichtigen Abschnitts in seinem Lebenswerk. Von dieser Zeit an berechnete er später dann den Anfang seines Apostelamtes in der christlichen Gemeinde. — Die Geschichte der Apostel 155-159. [Siehe auch Das Wirken der Apostel 160-163.] DE.242.1 Teilen

Die Berufung der Zwölf war der erste Schritt zur Gründung der Gemeinde, die nach Christi Weggang sein Werk auf Erden weiterführen sollte. Von dieser Berufung wird berichtet: „Er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten, und dass er sie aussendete zu predigen.“ Markus 3,13.14. DE.242.2 Teilen

Voller Freude betrachteten Gott und die Engel dieses Bild. Der Vater wusste, dass von diesen Boten das Licht des Himmels ausstrahlen würde und dass ihr Christuszeugnis von Generation zu Generation bis zum Ende der Zeiten eine Erwiderung finden würde. DE.242.3 Teilen

Als Zeugen Christi sollten die Jünger hinausgehen, um der Welt zu verkündigen, was sie bei ihrem Herrn gesehen und gehört hatten. Ihr Dienst war der wichtigste, zu dem Menschen jemals berufen wurden, allein übertroffen vom Werk Christi. Gemeinsam mit Gott sollten die Jünger zur Errettung von Menschen arbeiten. Wie die zwölf Patriarchen das alttestamentliche Israel darstellten, so stehen die zwölf Apostel für die neutestamentliche Gemeinde. — Das Wirken der Apostel 18. DE.242.4 Teilen

In jeder unserer Geschäftsversammlungen, Erfahrungsstunden und den anderen religiösen Zusammenkünften muss Jesus uns zur Seite stehen und unser Führer und Ratgeber sein. Wo die Gegenwart Jesu erkannt wird, ist man auch nicht zur Leichtfertigkeit geneigt. Das eigene Ich wird sich nicht hervortun und man wird die Wichtigkeit des Werkes erfassen, das getan werden muss. Es wird ein Verlangen entstehen, dass die auszuführenden Pläne von dem geleitet werden, der mächtig ist zu raten. DE.242.5 Teilen

Könnten unsere Augen geöffnet werden, dann würden wir in unseren Versammlungen Engel Gottes sehen. Wenn wir dies erkennen könnten, würden wir nicht versuchen, unsere Meinungen in unwichtigen Punkten durchzusetzen, wodurch so oft der Fortgang der Versammlung und des Werkes gehindert wird. Wären die Gebete inniger und würden die wichtigen Angelegenheiten feierlicher behandelt, dann würde der Ton unserer Geschäftsversammlungen anders, erhebender sein. Alle würden den Eindruck gewinnen, dass man zusammengekommen sei, um zur Förderung des Werkes zu planen und dass der Sinn alles Schaffens nur der sei, Menschenseelen zu retten. Alles, was wir tun und was wir sagen, wird in die himmlischen Bücher eingetragen. Lasst uns nicht für schuldig befunden werden, Gottes Werk auf die gleiche Stufe mit weltlichen Verhandlungen gestellt zu haben. Unser Standpunkt sollte ein hoher sein und unser Sinn nach oben gerichtet. DE.242.6 Teilen

Es gibt fast immer einige, die meinen, dass es ihre Pflicht sei, zu bremsen, wenn ihre Brüder vorangehen wollen. Sie haben gegen alles, das vorgeschlagen wird, etwas einzuwenden und bekämpfen jeden Plan, der nicht von ihnen entworfen ist. Dadurch entsteht bei ihnen ein zügelloses Selbstvertrauen. Sie haben nie in der Schule Christi die wertvollen und überaus wichtigen Lehren der Sanftmut und Demut gelernt, und den Menschen, die einen starken Eigenwillen haben, fällt nichts schwerer, als ihren eigenen Willen aufzugeben und sich dem Urteil anderer unterzuordnen. Für solche Leute ist es sehr schwer, sich unterzuordnen und sanftmütig zu sein und sich überzeugen zu lassen. DE.242.7 Teilen

243

In unseren Geschäftsversammlungen ist es besonders wichtig, keine wertvolle Zeit mit der Besprechung unbedeutender Angelegenheiten zu vergeuden. Die Gewohnheit des kleinlichen Kritisierens sollte nicht geübt werden, denn sie verwirrt den Sinn und macht die deutlichsten und einfachsten Dinge geheimnisvoll. Besteht unter Brüdern die Liebe, die andere höher achtet als sich selbst, dann werden die eigenen Wege und Wünsche gern für andere aufgegeben. Es ist unsere Pflicht, täglich und stündlich zu erwägen, wie wir dem Gebet Jesu entsprechen können, dass seine Jünger eins sein möchten, wie er und der Vater eins sind. Halten wir uns dieses Gebet des Heilandes vor Augen, dann können wir wertvolle Lehren daraus ziehen und uns so verhalten, dass wir seinem Wunsch nachkommen. DE.243.1 Teilen

Wir können in unseren Geschäftsangelegenheiten mit dem Werk Gottes und im Umgang mit heiligen Dingen nicht vorsichtig genug sein, uns vor dem Geist der Respektlosigkeit zu hüten. Nie sollte Gottes Wort verdreht werden, um eine Sache durchzusetzen, an der uns besonders gelegen ist. Ehre, Rechtschaffenheit und Wahrheit müssen ohne Rücksicht auf sich selbst aufrechterhalten werden. Alle unsere Gedanken, Worte und Handlungen müssen dem Willen Christi untertan sein. DE.243.2 Teilen

Leichtfertigkeit passt nicht in Versammlungen, wo Gottes feierliches Werk und Wort das Thema sind. Es ist darum gebetet worden, dass Christus die Versammlung leiten, seine Weisheit, seine Gnade und Gerechtigkeit walten lassen wolle — darf dann ein Weg eingeschlagen werden, der Gottes Geist betrübt und seinem Wirken entgegen steht? DE.243.3 Teilen

Lasst uns immer daran denken, dass Christus in unserer Mitte weilt. Dann wird auch über die ganze Versammlung ein erhebender, beherrschender Einfluss vom Geist Gottes ausgehen. Es wird die Weisheit hervortreten Sie ist „von oben her ... zuerst lauter, danach friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten“. Jakobus 3,17. In allen Planungen und Entscheidungen wird die Liebe vorherrschen, die nicht das Ihre sucht, sich nicht erbittern lässt, das Böse nicht zurechnet, die sich nicht der Ungerechtigkeit sondern der Wahrheit freut, die alles verträgt, alles glaubt, alles hofft und alles duldet. Siehe 1.Korinther 13,5-7. DE.243.4 Teilen

Möchte doch jeder, der an einer Beratung oder Ausschusssitzung teilnimmt, sich selbst fragen: Ich wirke für Zeit und Ewigkeit. Bin ich Gott verantwortlich für die Beweggründe, die mich zum Handeln treiben? Sein Losungswort sei das Gebet des Psalmisten: „Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen. Neige mein Herz nicht auf etwas Böses.“ Psalm 141,3.4. — Testimonies for the Church VII, 258.259. DE.243.5 Teilen

244

Die im Dienst des Herrn stehen, sollten für ihre Arbeit einen passenden Lohn erhalten. Sie investieren ihre ganze Zeit, ihre Gedanken und ihre Bemühungen in den Dienst des Meisters, und es ist nicht nach Gottes Plan, dass ihr Lohn nicht ausreichen sollte, um ihre Familien zu versorgen. Der Prediger, der seiner Fähigkeit gemäß seinen Teil einsetzt, sollte das erhalten, was recht ist. DE.244.1 Teilen

Die Mitarbeiter, die zu entscheiden haben, was jeder Arbeiter erhalten soll, müssen ernstlich darum bemüht sein, in ihren Entscheidungen Gottes Willen zu akzeptieren. Einige, die im Rechnungsausschuss tätig sind, besaßen weder die nötige Einsicht noch ein richtiges Urteil. Manchmal war der Ausschuss aus Mitgliedern zusammengesetzt, die kein richtiges Verständnis von der Situation der Boten Christi hatten und immer wieder durch verkehrte Entscheidungen Druck und Mangel in die Familien brachten. Durch ihr Verhalten wurde dem Feind Gelegenheit gegeben, die Diener des Herrn zu versuchen und zu entmutigen, ja, sie in einigen Fällen aus dem Arbeitsgebiet zu treiben. DE.244.2 Teilen

Sehr sorgfältig sollten die Entscheiden über den Lohn der Arbeiter getroffen werden. Zum Rechnungsausschuss sollten solche Mitarbeiter ernannt werden, die ein klares Auffassungsvermögen haben und mit der Arbeit vertraut sind, um die es sich handelt. Sie sollten auch ehrliche Leute sein, „die Gott fürchten, wahrhaftig sind und dem unrechten Gewinn feind“. 2.Mose 18,21. DE.244.3 Teilen

Dem Prediger sollte etwas Überschuss für unvorhergesehene Fälle bleiben, denn viele Anfragen um Hilfe werden an seine finanziellen Mittel gestellt. Oft trifft er Menschen an, die so arm sind, dass sie Mangel an Kleidung, Nahrung und Unterkommen haben. Er muss den sehr Bedürftigen helfen, ihren Hunger stillen und sie kleiden. Von ihm wird auch erwartet, in geeigneten Aktionen voranzugehen, beim Aufbau von Versammlungshäusern mitzuhelfen und Gottes Reichssache auch in anderen Ländern zu fördern. DE.244.4 Teilen

Gottes erwählter Missionar hat keine bleibende Stätte, sondern muss oft mit seiner Familie von einem Ort zum andern ziehen, von einem Land ins andere. Seine Arbeit bringt das mit sich, aber der häufige Umzug verursacht viele Unkosten. Auch müssen, er selbst, seine Frau und die Kinder ordentlich und passend gekleidet sein, um einen guten Einfluss auszuüben. Ihre persönliche Erscheinung, ihre Wohnung, ihre Umgebung — alles muss für die Wahrheit sprechen, die sie vertreten. Sie sollten stets heiter und frohgemut erscheinen, damit sie denen Sonnenschein mitgeben können, die ihre Hilfe brauchen. Sie sind oft gezwungen, Geschwister zu bewirten und — wenn sie es auch gerne tun — entstehen dadurch doch neue Ausgaben. DE.244.5 Teilen

Es ist sehr ungerecht von einem Rechnungsausschuss, einen würdigen Prediger zu enttäuschen, der das volle Gehalt benötigt, das er erwarten darf. Der Herr sagt: „Ich bin der Herr, der das Rechte liebt, und hasse räuberische Brandopfer.“ Jesaja 61,8. Er will, dass sein Volk im Verhalten gegen seine Mitglieder stets einen freigebigen Geist bekundet. Der dem göttlichen Befehl an das alte Israel unterliegende Grundsatz: „Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, der da drischt“ (1.Korinther 9,9) sollte nie beiseite gesetzt werden von denen, die auf irgendeine Weise mit dem Lohn derjenigen zu tun haben, die Gottes Sache in der Welt fördern wollen und ihre Kräfte dazu hergeben, den Sinn der Menschen vom Betrachten der irdischen Dinge weg und hin auf die himmlischen zu lenken. Gott liebt seine Diener, und er möchte, dass die Menschen ihre Rechte beachten. DE.244.6 Teilen

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Die Verordnung einer achtstündigen Arbeitszeit findet sich nicht im Arbeitsplan eines Dieners Gottes. Er muss zu jeder Zeit zum Dienst bereit sein und seinen Mut und seine Tatkraft aufrecht erhalten. Kommt er matt und schläfrig daher, kann er keinen belebenden Einfluss ausüben. Bekleidet er einen verantwortungsvollen Posten, muss er bereit sein, an Ausschusssitzungen und Beratungen teilzunehmen, er muss Stunden in Kopf und Nerven anstrengender Arbeit verbringen, um für die Förderung der Reichssache zu planen. Solche Arbeit ist für Geist und Körper eine schwere Aufgabe. DE.245.1 Teilen

Der Prediger, der seinen Dienst richtig erkennt, steht zu jeder Zeit für Gott bereit. Hört er mit Jesaja die Stimme des Herrn: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ so antwortet er sofort: „Hier bin ich, sende mich!“ Jesaja 6,8. Er kann nicht sagen: „Ich bin mein eigener Herr und kann mit meiner Zeit tun, was ich will.“ Keiner, der sein Leben dem Werk Gottes als sein Diener geweiht hat, lebt für sich selbst. Es ist seine Aufgabe, Jesus nachzufolgen, ein williges Werkzeug, ein Mitarbeiter mit dem Meister zu sein, Tag für Tag Gottes Geist zu empfangen, zu wirken, wie der Heiland wirkte und nie entmutigt zu werden. Er ist von Gott als ein treuer Mitarbeiter erwählt, um das Missionswerk in allen Ländern zu fördern, und muss gut darüber nachdenken, welchen Pfad er einschlägt. DE.245.2 Teilen

Wer nie die Lasten eines solchen Werkes getragen hat und meint, dass die vom Herrn erwählten und treuen Diener eine angenehme Zeit haben, sollte dabei bedenken, dass Gottes Schildwachen ständig im Dienst sind. Ihre Arbeit wird nicht nach Stunden bemessen. Werden die Berichte geprüft und wird dabei ihr Gehalt unrechtmäßig von selbstsüchtigen Männern durch Wort oder Federstrich eingeschränkt, so geschieht großes Unrecht. DE.245.3 Teilen

Alle, die Verwaltungsposten in Verbindung mit Gottes Reichssache innehaben, können es sich leisten, gerecht und wahrhaftig zu sein und nach richtigen Grundsätzen zu handeln. Wird es zu einer Zeit finanziellen Drucks für geeignet angesehen, den Lohn zu beschränken, dann sollte in einem Rundschreiben die wahre Sachlage erläutert werden, und dann sollten die von der Vereinigung angestellten Mitarbeiter gefragt werden, ob sie unter den Umständen mit weniger Lohn auskommen könnten. Alle Übereinkommen, die mit denen getroffen werden, die im Dienst für Gott stehen, sollten eine heilige Verhandlung zwischen Mensch und Mitmensch sein. Die Mitarbeiter haben nicht das Recht, die Diener Gottes wie geistlose Gegenstände zu behandeln, die weder Stimme noch Ausdrucksfähigkeit haben. DE.245.4 Teilen

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