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Ein Sicherungsfond für die Diener Christi
Ein Sicherungsfond für die Diener Christi
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„Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manaën ... und Saulus. Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe.“ Apostelgeschichte 13,1.2. Ehe diese Apostel als Missionare zu den Heiden gesandt wurden, legte man ihnen unter Fasten und Gebet die Hände auf und weihte sie feierlich zum Dienst Gottes. So erhielten sie von der Gemeinde Vollmacht, nicht nur die Wahrheit zu lehren, sondern auch die Taufhandlung zu vollziehen und ausgerüstet mit voller geistlicher Autorität die Gemeinden zu ordnen. DE.239.6 Teilen

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Die christliche Gemeinde trat damals in einen wichtigen Zeitabschnitt ein. Das Werk, die Evangeliumsbotschaft unter den Heiden zu verkündigen, musste nun mit Macht in Angriff genommen werden. Als Folge davon sollte die Gemeinde durch eine große Seelenernte gestärkt werden. Die Apostel, die zur Führerschaft in diesem Werk ausgewählt waren, würden Verdächtigungen, Vorurteil und Eifersucht ausgesetzt sein. Ihre Lehren über das Abbrechen des „Zauns, der dazwischen war“ (Epheser 2,14), und der so lange die jüdische Nation von der heidnischen Welt getrennt hatte, würde sie natürlich in den Ruf der Ketzerei bringen. Dadurch würde ihre Autorität als Verkünder des Evangeliums von vielen eifrigen und gläubigen Juden in Frage gestellt werden. Gott sah die Schwierigkeiten voraus, auf die seine Diener stoßen würden. Damit ihr Werk über allem Zweifel erhaben stände, wies er die Gemeinde durch Offenbarung an, sie zum Predigtamt öffentlich auszusondern. Ihre Einsegnung war eine öffentliche Anerkennung ihrer göttlichen Berufung, den Heiden die frohe Botschaft vom Heil zu bringen. DE.240.1 Teilen

Sowohl Paulus als auch Barnabas hatten ihren Auftrag von Gott selbst schon erhalten, und die Feierlichkeit des Händeauflegens brachte keine neue Gnade oder wirkliche Befähigung hinzu. Es war eine anerkennende Förmlichkeit der Ernennung zu einem verliehenen Amt und eine Bestätigung der Vollmacht dazu. Es wurde dem Werk Gottes das Siegel der Gemeinde aufgedrückt. DE.240.2 Teilen

Den Juden war diese Äußerlichkeit wichtig. Wenn ein jüdischer Vater seine Kinder segnete, legte er seine Hände ehrfurchtsvoll auf ihre Häupter. Wenn ein Tier zum Opfer bestimmt war, legte der Priester seine Hand auf das Opfertier. Als die Diener der Gemeinde von Gläubigen zu Antiochien Paulus und Barnabas die Hände auflegten, flehten sie durch diese Handlung den Segen Gottes auf die auserwählten Apostel herab zu dem besonderen Auftrag, wozu sie berufen worden waren. DE.240.3 Teilen

Später wurde mit dieser Einsegnungsformel durch Händeauflegen viel Missbrauch getrieben. Der Handlung wurde ungerechtfertigte Wichtigkeit beigelegt, als wenn auf einmal auf solche, die so eingesegnet wurden, eine Kraft herab käme, die sie sofort zu irgendeinem geistlichen Dienst befähigte. Doch ist durch die Aussonderung dieser beiden Apostel nicht berichtet, dass ihnen durch den reinen Akt des Händeauflegens eine besondere Kraft verliehen worden sei. Wir haben nur den einfachen Bericht von ihrer Einsegnung und der Bedeutung, die diese für ihre künftige Aufgabe hatte. DE.240.4 Teilen

Die Umstände, die mit der durch den Heiligen Geist zu einem bestimmten Bereich des Dienstes geschehenen Absonderung des Paulus und Barnabas verbunden waren, zeigen klar, dass der Herr durch erwählte Hilfskräfte in seiner organisierten Gemeinde wirkt. Als Paulus vorher die göttliche Absicht betreffs seiner Person zuerst durch den Heiland selbst offenbart worden war, wurde er gleich danach mit Gliedern der neuorganisierten Gemeinde in Damaskus in Verbindung gebracht. Außerdem wurde die Gemeinde an diesem Ort nicht lange über die persönlichen Erfahrungen des bekehrten Pharisäers im Dunkeln gelassen. Und jetzt, als der zu jener Zeit gegebene göttliche Auftrag umfassender zur Ausführung gebracht werden musste, beauftragte der Heilige Geist die Gemeinde, ihn und seinen Mitarbeiter einzusegnen, indem er erneut bezeugte, dass Paulus ein auserwähltes Rüstzeug zur Verkündigung des Evangeliums unter den Heiden sei. Als die Leiter der Gemeinde in Antiochien „dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir ab Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe“. Apostelgeschichte 13,2. DE.240.5 Teilen

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Gott hat seine Gemeinde auf Erden zu Lichtträgern gemacht, und durch sie macht er seine Absichten und seinen Willen bekannt. Er gibt keinem seiner Diener eine Erkenntnis, die von der Erkenntnis der Gemeinde selbst unabhängig wäre oder im Gegensatz dazu steht, noch gibt er einem einzelnen Menschen eine Kenntnis seines Willens betreffs der ganzen Gemeinde, während die ganze Gemeinde — Christi Leib — in der Dunkelheit gelassen wird. In seiner Vorsehung bringt er seine Diener in engen Kontakt mit seiner Gemeinde, damit sie weniger Selbstvertrauen und größeres Vertrauen in andere haben, die er zur Förderung seines Werkes anleitet. DE.241.1 Teilen

Es gab in der Gemeinde schon immer solche, die ständig nach persönlicher Selbständigkeit bemüht waren. Es schien ihnen unmöglich zu sein, zu erkennen, dass die Unabhängigkeit des Geistes leicht dazu neigt, das menschliche Werkzeug mit Selbstvertrauen zu erfüllen und mehr auf das eigene Urteil zu bauen, als den Rat und das Urteil seiner Brüder zu achten, — besonders das Urteil derer, die Gott zur Leitung seiner Gemeinde bestimmt hat. Gott rüstete seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Macht aus. Die zu missachten und zu verachten kann sich niemand rechtfertigen. Wenn er das tut, verachtet er die Stimme Gottes. DE.241.2 Teilen

Alle, die dazu neigen, ihr eigenes Urteil als ausschlaggebend zu betrachten, sind in ernster Gefahr. Es ist Satans wohldurchdachtes Streben, solche von den anderen zu isolieren, die Lichtträger sind und durch die Gott den Aufbau und die Ausbreitung seines Werkes auf Erden bestimmt hat. Solche zu vernachlässigen oder zu verachten, die Gott berufen hat, die Verantwortung der Leitung zusammen mit der Förderung der Wahrheit zu tragen, heißt, die Mittel abzulehnen, die Gott zur Hilfe, zur Ermutigung und Stärkung seiner Gemeinde verordnet hat. Jeder Diener im Werk des Herrn, der diese Mittel beiseite setzt und denkt, dass seine Erleuchtung unmittelbar von Gott und durch niemand anders kommen muss, bringt sich dadurch in eine Lage, in der er der Gefahr ausgesetzt ist, vom Feind getäuscht und gestürzt zu werden. Der Herr hat in seiner Weisheit vorgesorgt, dass durch die enge Verbindung, die von allen Gläubigen gepflegt werden sollte, Christ mit Christ und Gemeinde mit Gemeinde verbunden sein sollte. Auf diese Weise wird das menschliche Werkzeug imstande sein, mit Gott zusammenzuarbeiten. Jede Arbeitskraft wird dem Heiligen Geist unterworfen, und alle Gläubigen werden in organisiertem und wohlgeleitetem Bemühen vereint sein, der Welt die frohe Botschaft von der Gnade Gottes zu verkündigen. DE.241.3 Teilen

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Paulus betrachtete den Anlass seiner formellen Einsegnung als Anfangspunkt eines neuen und wichtigen Abschnitts in seinem Lebenswerk. Von dieser Zeit an berechnete er später dann den Anfang seines Apostelamtes in der christlichen Gemeinde. — Die Geschichte der Apostel 155-159. [Siehe auch Das Wirken der Apostel 160-163.] DE.242.1 Teilen

Die Berufung der Zwölf war der erste Schritt zur Gründung der Gemeinde, die nach Christi Weggang sein Werk auf Erden weiterführen sollte. Von dieser Berufung wird berichtet: „Er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten, und dass er sie aussendete zu predigen.“ Markus 3,13.14. DE.242.2 Teilen

Voller Freude betrachteten Gott und die Engel dieses Bild. Der Vater wusste, dass von diesen Boten das Licht des Himmels ausstrahlen würde und dass ihr Christuszeugnis von Generation zu Generation bis zum Ende der Zeiten eine Erwiderung finden würde. DE.242.3 Teilen

Als Zeugen Christi sollten die Jünger hinausgehen, um der Welt zu verkündigen, was sie bei ihrem Herrn gesehen und gehört hatten. Ihr Dienst war der wichtigste, zu dem Menschen jemals berufen wurden, allein übertroffen vom Werk Christi. Gemeinsam mit Gott sollten die Jünger zur Errettung von Menschen arbeiten. Wie die zwölf Patriarchen das alttestamentliche Israel darstellten, so stehen die zwölf Apostel für die neutestamentliche Gemeinde. — Das Wirken der Apostel 18. DE.242.4 Teilen

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