Viele mussten so wenig Lasten tragen, ihre Herzen haben so wenig Sorgen gekannt, sie haben wegen anderen so wenig Schwierigkeiten und Beschweren erlebt, dass sie die Arbeit des wahren Lastenträgers im Dienst Christi nicht verstehen können. Sie sind ebenso wenig imstande seine Lasten zu würdigen, wie ein Kind nicht die drückende Sorge und Arbeit seines Vaters verstehen kann. Das Kind mag sich über die Angst und Besorgnis des Vaters wundern, sie erscheinen ihm unnötig. Wenn es aber Jahre der Erfahrung in seinem Leben hinter sich hat, wenn es selbst Lasten tragen muss, dann wird es auf das Leben des Vaters zurückblicken und das verstehen, was ihm einst so unfassbar schien. Die bittere eigene Erfahrung hat ihm Erkenntnis gebracht. DE.257.4 Teilen

Das Werk manches Bürdenträgers wird nicht verstanden. Seine Arbeiten werden nicht geschätzt, bis der Tod ihn abberuft. Wenn andere dann die Bürden aufnehmen, die er abgelegt hat und den Schwierigkeiten begegnen, die ihm entgegentraten, dann können sie begreifen, wie sein Glaube und Mut geprüft wurden. Dann werden oft Fehler, über die sie so schnell urteilten, ganz aus dem Auge verloren. Die Erfahrung lehrt sie Mitgefühl zu haben. Gott lässt es zu, dass Menschen an verantwortliche Posten gestellt werden. Irren sie sich, so liegt es in Gottes Macht, sie zu bessern oder sie zu entfernen. Wir sollten vorsichtig sein, nicht das Werk des Richtens in unsere Hände zu nehmen, das nur Gott zukommt. DE.257.5 Teilen

Der Heiland gebietet uns: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.“ Matthäus 7,1.2. Denkt doch daran, dass euer Lebensbericht bald vor die Augen Gottes kommen wird. Denkt auch daran, dass er gesagt hat: „Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. ... weil du eben dasselbe tust, was du richtest.“ Römer 2,1. DE.258.1 Teilen

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