Portrait von Ellen White
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Nachsicht bei Unrecht
Nachsicht bei Unrecht
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Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Geist sich über tatsächliches oder vermeintliches Unrecht aufregt, was uns zugefügt wurde. Das eigene Ich ist der Feind, den wir am meisten fürchten müssen. Keine Art von Laster hat schrecklichere Folgen auf den Charakter als menschliche Leidenschaft, die nicht unter der Herrschaft des Heiligen Geistes steht. Kein anderer Sieg, den wir erlangen, wird so wertvoll sein wie der über das eigene Ich. DE.258.2 Teilen

Wir sollten nicht zulassen, dass unsere Gefühle so leicht verletzt sind. Wir leben, um Menschenseelen zu retten und nicht, um unsere Gefühle oder unser Ansehen zu hüten. Wenn wir Liebe zur Rettung von Seelen haben, werden wir aufhören, die kleinen Missverständnisse zu beachten, die sich so oft in unserer Verbindung untereinander erheben. Was auch andere von uns denken oder uns antun mögen, es braucht nicht unser Einssein mit Christus, die Gemeinschaft des Geistes zu stören. „Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr um schlechter Taten willen geschlagen werdet und es geduldig ertragt? Aber wenn ihr um guter Taten willen leidet und es ertragt, das ist Gnade bei Gott.“ 1.Petrus 2,20. DE.258.3 Teilen

Strebt nicht nach Vergeltung. Entfernt, so weit es euch möglich ist, alle Ursache zu Missverständnissen und meidet allen bösen Schein. Tut alles, was ihr könnt, um andere zu versöhnen, ohne den Grundsätzen untreu zu werden. „Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst, und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.“ Matthäus 5,23.24. DE.258.4 Teilen

Wenn ungeduldige Worte zu dir gesprochen werden, so antworte nie in demselben Geist. Denkt daran, „eine linde Antwort stillt den Zorn“. Sprüche 15,1. Im Schweigen liegt eine wunderbare Macht. Worte, die man einem Zornigen — manchmal auch noch in gleicher Erwiderung — zur Antwort gibt, dienen oft nur dazu, es noch schlimmer zu machen. Tritt man aber dem Zorn mit Stillschweigen entgegen, in einer sanften, rücksichtsvollen Weise, so verschwindet er bald. DE.258.5 Teilen

Unter einem Sturm kränkender, tadelnder Worte haltet den Geist auf das Wort Gottes gerichtet. Lasst Geist und Herz mit den Verheißungen Gottes erfüllt sein. Wenn ihr schlecht behandelt oder unrecht beschuldigt werdet, so wiederholt für euch die köstlichen Verheißungen, anstatt auch eine zornige Antwort zu geben. „Lass dich nicht vom Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Römer 12,21. „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird‘s wohl machen, und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.“ Psalm 37,5.6. „Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird.“ Lukas 12,2. „Du hast Menschen über unser Haupt kommen lassen, wir sind in Feuer und Wasser geraten. Aber du hast uns herausgeführt und uns erquickt.“ Psalm 66,12. DE.258.6 Teilen

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Wir sind so schnell geneigt, Anteilnahme und Stärkung bei unseren Mitmenschen zu suchen anstatt bei Jesu. Gott lässt in seiner Gnade und Treue oft zu, dass wir von denen getäuscht werden, in die wir Vertrauen setzten, damit wir einsehen, welche Torheit es ist, auf Menschen zu trauen und Fleisch zu unserem Arm zu machen. Lasst uns vollkommen, demütig und uneigennützig auf Gott vertrauen. Er kennt die Kümmernisse, die wir bis ins tiefste Innere fühlen, die wir aber nicht aussprechen können. Wenn alles dunkel und unerklärlich scheint, so denkt an die Worte Christi: „Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.“ Johannes 13,7. DE.259.1 Teilen

Betrachtet die Geschichte Josefs und Daniels. Der Herr verhinderte nicht die Anschläge der Menschen, die versuchten, ihnen Schaden zuzufügen, aber er führte es so, dass alle diese listigen Anschläge zum Besten für seine Knechte dienen mussten, die mitten in Prüfungen und Kämpfen ihren Glauben und ihre Treue bewahrten. DE.259.2 Teilen

Solange wir in der Welt leben, werden wir Einflüssen begegnen, die uns entgegenstehen. Wir werden Herausforderungen ausgesetzt, um den Charakter zu prüfen. Und wenn wir diesen im rechten Geist entgegen treten, so werden die christlichen Tugenden gestärkt. Wohnt Christus in uns, dann werden wir geduldig, freundlich und nachsichtig sein, sogar fröhlich unter Ärger und Anspannung. Wir werden Tag für Tag und Jahr für Jahr uns selbst besiegen und in ein edles Heldentum hineinwachsen. Dies ist die uns bestimmte Aufgabe, aber sie kann ohne die Hilfe Jesu, ohne entschlossene Entschiedenheit und unerschütterliche Absicht sowie fortgesetzte Wachsamkeit und unaufhörliches Gebet nicht ausgeführt werden. Jeder hat einen persönlichen Kampf zu kämpfen. Selbst Gott kann unseren Charakter nicht edel oder unser Leben nützlich machen, wenn wir nicht seine Mitarbeiter werden. Solche, die dem Kampf ausweichen, verlieren die Kraft und Freude des Sieges. DE.259.3 Teilen

Es ist nicht nötig, selbst einen Bericht unserer Prüfungen, Schwierigkeiten, Kümmernisse und Sorgen zu führen. Alle diese Dinge stehen in den Büchern geschrieben und der Himmel wird darauf achthaben. Während wir die unangenehmen Dinge aufzählen, werden viele Dinge, bei denen wir gern verweilen sollten, in Vergessenheit geraten, zum Beispiel die gnädige Freundlichkeit Gottes, die uns jeden Augenblick umgibt, die Liebe, worüber die Engel sich wundern, dass Gott seinen Sohn dahingegeben hat, um für uns zu sterben. Wenn ihr als Mitarbeiter Christi spürt, dass ihr größere Prüfungen und Sorgen habt, als andere durchmachen müssen, so denkt daran, dass auf euch ein Friede wartet, den solche nicht kennen, die diese Lasten scheuen. Im Dienst Christi ist Trost und Freude. Lasst die Welt sehen, dass das Leben mit ihm kein Fehlschlag ist. DE.259.4 Teilen

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Wenn ihr euch nicht fröhlich und leichten Herzens fühlt, so sprecht nicht von euren Gefühlen. Werft keinen Schatten auf das Leben anderer. Eine kalte, sonnenlose Religion zieht niemals Menschen zu Christus sondern treibt sie vielmehr von ihm weg in die Netze, die Satan für die Irrenden gespannt hat. Anstatt an eure Entmutigungen zu denken, macht euch Gedanken über die Macht, die ihr im Namen Jesu beanspruchen könnt. Erfasst in eurem Geist die unsichtbaren Dinge. Lasst eure Gedanken auf die Beweise der großen Liebe Gottes für euch gerichtet sein. Der Glaube kann Prüfungen ertragen, Versuchungen widerstehen und unter Entmutigungen ausharren. Jesus lebt als unser Fürsprecher. Alles gehört uns, was seine Vermittlung uns ermöglicht. DE.260.1 Teilen

Glaubt ihr nicht, dass Christus die schätzt, die für ihn leben? Glaubt ihr auch nicht, dass er diejenigen besucht, die wie der Lieblingsjünger in der Verbannung, sich um seinetwillen an schwierigen Orten und in großer Prüfung befinden? Gott wird nicht zulassen, dass einer seiner treuen Diener allein gelassen wird, um gegen eine große Übermacht zu kämpfen und überwunden zu werden. Er bewahrt als einen wertvollen Edelstein jeden, dessen Leben mit Christus in ihm verborgen ist. Von einer jeden solchen Menschenseele sagt er: „Ich ... will dich, wie einen Siegelring halten; denn ich habe dich erwählt.“ Haggai 2,23. DE.260.2 Teilen

Deshalb sprecht lieber von den Verheißungen und der Bereitwilligkeit Jesu, zu segnen. Er vergisst uns nicht einen Augenblick. Wenn wir trotz unangenehmer Umstände in seiner Liebe ruhen und uns mit ihm absondern, wird das Gefühl seiner Gegenwart eine tiefe ruhige Freude verleihen. Christus sagt von sich, dass er nichts von sich „selber tue; sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt“. Johannes 8,28.29. DE.260.3 Teilen

Gewöhnt euch an, Gutes von anderen zu sprechen. Verweilt bei den guten Eigenschaften derer, mit denen ihr Umgang habt, und blickt so wenig wie möglich auf ihre Fehler und Mängel. Werdet ihr versucht, darüber zu klagen, was jemand gesagt oder getan hat, so lobt irgend etwas in dem Leben oder Charakter dieser Person. Pflegt die Dankbarkeit. Dankt Gott für seine wunderbare Liebe, dass er Christus gab, um für uns zu sterben. Es lohnt sich niemals, über unsere Kümmernisse nachzugrübeln. Gott fordert uns auf, an seine Barmherzigkeit und unermessliche Liebe zu denken, damit wir mit Dank erfüllt werden. DE.260.4 Teilen

Ernste Diener Christi haben keine Zeit, bei den Fehlern anderer zu verweilen. Wir können es uns gar nicht leisten, von den Trebern der Fehler oder Mängel anderer zu leben. Verleumdung ist ein doppelter Fluch, der schwerer auf dem Sprecher als auf dem Hörer lastet. Wer den Samen der Uneinigkeit und des Streites aussät, erntet in seiner eigenen Seele eine tödliche Frucht. Das Ausschau halten nach dem Bösen in anderen entwickelt gerade das Böse in dem, der das tut. Wenn wir bei den Fehlern anderer verweilen, werden wir in dasselbe Bild verwandelt werden. Wenn wir aber auf Jesus schauen, von seiner Liebe und Vollkommenheit des Charakters reden, dann werden wir in sein Bild verwandelt. Durch Betrachtung des erhabenen Ideals, das er uns vorgegeben hat, werden wir in eine reine und heilige Umgebung erhoben, in die Gegenwart Gottes selbst. Wenn wir dort bleiben, dann geht ein Licht von uns aus, das alle erleuchtet, die mit uns verbunden sind. DE.260.5 Teilen

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Anstatt andere zu kritisieren und zu verurteilen, sprecht: Ich muss meine eigene Seligkeit schaffen. Wenn ich mit ihm zusammenwirke, der meine Seele retten will, dann muss ich selbst sorgfältig auf mich achthaben. Ich muss alles Böse aus meinem Leben entfernen und jeden Fehler überwinden. Ich muss in Christus eine neue Kreatur werden. Dann kann ich durch ermutigende Worte andere, die gegen das Böse ankämpfen, stärken, statt sie zu schwächen. Wir sind zu gleichgültig zueinander. Zu oft vergessen wir, dass unsere Mitarbeiter Kraft und Aufmunterung benötigen. Achtet darauf, dass ihr sie eurer Anteilnahme und eures Mitgefühls versichert. Helft ihnen durch eure Gebete und lasst sie wissen, dass ihr dies tut. DE.261.1 Teilen

Alle, die vorgeben, Kinder Gottes zu sein, sollten daran denken, dass sie als Missionare in Kontakt mit allen Menschengruppen gebracht werden. Da sind die Feinen und die Groben, die Demütigen und die Stolzen, die Religiösen und die Zweifler, die Gebildeten und die Unwissenden, die Reichen und die Armen. Diese verschiedenen Geister können nicht auf die gleiche Weise behandelt werden. Alle bedürfen aber Liebe und Anteilnahme. Unsere Gedanken sollten durch die gegenseitige Berührung verwandelt und verfeinert werden. Wir sind voneinander abhängig und durch das Band der menschlichen Brüderschaft eng miteinander verbunden. DE.261.2 Teilen

Durch den täglichen Umgang kommt das Christentum in Kontakt mit der Welt. Jeder Mann und jede Frau, die göttliche Erleuchtung empfangen haben, sollen Licht auf den dunklen Weg derer strahlen, denen der bessere Weg noch unbekannt ist. Die Kraft, die durch unseren Umgang auf andere ausgeübt wird, muss angewendet werden, damit sie durch den Geist Christi geheiligt, Seelen zu Christus ziehen können. Christus soll nicht im eigenen Herzen als ein begehrenswerter Schatz verborgen werden, heilig und geliebt, um nur den Besitzer zu erfreuen. Christus soll in uns sein wie ein Wasserbrunnen, der in das ewige Leben quillt und alle erquickt, die mit uns Umgang pflegen. — In den Fußspuren des großen Arztes 491-504. DE.261.3 Teilen

Der Herr legt für einen Mitarbeiter nicht ein bestimmtes Gebiet fest, auf dem er allein wirken soll. Das ist seinem Plan entgegen. Er möchte, dass an jedem Ort, wo die Wahrheit verkündigt wird, verschiedene Gemüter und verschiedene Gaben zum Einsatz kommen, um das Werk dort zu beeinflussen. Einer alleine hat nicht genügend Weisheit, um ohne die Hilfe anderer einen Plan zu verfolgen, und keiner sollte meinen, das zu schaffen. Die Tatsache, dass ein Mitarbeiter bestimmte Fähigkeiten besitzt, ist noch kein Beweis dafür, dass sein Urteil in anderen Sachen vollkommen ist und dass die Weisheit eines anderen nicht mit seiner verbunden werden sollte. DE.261.4 Teilen

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Alle Gläubigen, die zusammen arbeiten, sollten versuchen, vollkommen übereinzustimmen, und doch sollte keiner meinen, mit diesem oder jenem nicht arbeiten zu können, weil der es nicht genau so sieht wie er oder in seiner Arbeit nicht genau denselben Plan verfolgt wie er. Bekunden alle einen demütigen, lenksamen Geist, dann brauchen keine Schwierigkeiten zu entstehen. Gott hat der Gemeinde verschiedene Gaben gegeben. Diese sind am richtigen Platz wertvoll, und alle dürfen Anteil haben an dem Werk, ein Volk auf die baldige Wiederkunft Christi vorzubereiten. DE.262.1 Teilen

Unsere Prediger in verantwortlichen Positionen hat Gott angenommen hat. Es ist unbedeutend, woher sie kamen oder was ihre ehemalige Aufgabe war, ob sie hinter dem Pflug hergingen, als Zimmermann arbeiteten oder eine Hochschulerziehung genossen. Hat Gott sie angenommen, dann sollte jeder sich davor hüten, den anderen irgendwie zu tadeln. Sprecht nie verachtend über jemanden, denn er mag in Gottes Augen groß sein, während solche, die sich groß fühlen, vielleicht vor Gott wegen ihrer falschen Herzenseinstellung nur gering geachtet werden. DE.262.2 Teilen

Nicht einen Augenblick unserer kostbaren Zeit sollen wir damit zubringen, andere für unsere persönlichen Gedanken und Meinungen umzustimmen. Gott möchte Menschen, die als Mitarbeiter an diesem großen Werk stehen, zur höchsten Ausbildung ihres Glaubens und Entwicklung eines edlen Charakters erziehen. DE.262.3 Teilen

Die Menschen haben unterschiedliche Gaben. Einige eignen sich besser für eine bestimmte Aufgabe im Werk Gottes als andere. Was einer nicht tun kann, mag seinem Mitarbeiter leicht fallen zu tun. Das Werk eines jeden ist in seiner Position wichtig. Der Verstand des einen soll den des anderen nicht beherrschen. Wer steht und meint, dass keiner ihn beeinflussen darf, dass er Urteilsvermögen und Fähigkeiten hat, jede Abteilung des Werkes zu verstehen, der wird an der Gnade Gottes zukurzkommen. — Testimonies for the Church IV, 608.609. DE.262.4 Teilen

Es ist die Treue gegenüber Gott und der aus Liebe geleistete Dienst, wodurch die göttliche Anerkennung erworben wird. Jedes Wirken des Heiligen Geistes, wodurch die Menschen zum Guten und zu Gott geleitet werden, steht in den Himmelsbüchern verzeichnet, und am Tag Gottes werden alle gelobt werden, die den Geist durch sich haben wirken lassen. Sie werden dann in die Freude des Herrn einstimmen, wenn sie in seinem Reich jene sehen, die zu erretten sie mitgeholfen haben. Es wird ihnen dann vergönnt werden, an seinem Werk dort beteiligt zu sein, weil sie dazu fähig geworden sind durch ihre Mitarbeit in seinem Werk hier auf Erden. Was wir im Himmel sein werden, ist nur der Abglanz von dem, was wir jetzt im Charakter und im heiligen Dienen sind. — Christi Gleichnisse 357. DE.262.5 Teilen

Gott hat verschiedene Arten von Arbeiten und er hat unterschiedliche Diener, denen er mancherlei Gaben anvertraut hat. Der eine mag ein guter Redner sein, ein anderer ein guter Schriftsteller. Der eine mag die Gabe des aufrichtigen, ernsten, innigen Gebets haben, ein anderer die des Gesangs. Und wieder ein anderer mag besondere Weisheit besitzen, Gottes Wort mit Klarheit auszulegen. Jede Gabe aber soll eine Kraft für Gott werden, weil er mit dem Arbeiter wirkt. Einem gibt Gott Weisheit zu reden, einem anderen Erkenntnis, einem anderen Glauben — aber alle sollen unter demselben Haupt wirken. Unterschiedliche Gnadengaben führen zu unteschiedlichen Dienstleistungen, aber „es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen“. 1.Korinther 12,6. DE.262.6 Teilen

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Der Herr möchte, dass seine berufenen Diener es lernen, sich einmütig in ihren Bemühungen zu verbinden. Es mag einigen scheinen, dass der Unterschied zwischen ihren Gaben und denen ihres Mitarbeiters zu groß ist, um ein übereinstimmendes Zusammenwirken zu erlauben. Bedenken sie aber, dass verschiedene Gemüter erreicht werden sollen, dass einige die Wahrheit verwerfen, wie sie von einem Prediger vorgeführt wird, aber ihre Herzen der göttlichen Wahrheit öffnen, wenn ein anderer sie in einer ganz anderen Weise vorführt, dann werden sie sich freudig bemühen zusammenzuarbeiten. Ihre Gaben, wie verschieden sie auch sein mögen, können alle unter der Herrschaft desselben Geistes stehen. In jedem Wort und in jeder Handlung werden Güte und Liebe sichtbar, und wenn jeder Arbeiter seinen ihm bestimmten Platz treu ausfüllt, wird Christi Gebet um die Einigkeit seiner Nachfolger erhört werden und die Welt wird wissen, dass dies Christi Jünger sind. DE.263.1 Teilen

In liebender Anteilnahme und mit Vertrauen sollen Gottes Diener sich miteinander verbinden. Wer etwas tut oder sagt, was dazu führt, die Glieder der Gemeinde Christi zu trennen, der wirkt den Absichten Gottes entgegen. Hader und Uneinigkeit in der Gemeinde, das Ermutigen zum Argwohn und Unglauben entehren Christus. Gott möchte, dass seine Knechte christliche Liebe zueinander pflegen. Die wahre Religion verbindet Herzen nicht nur mit Christus sondern auch untereinander zu einer herzlichen Gemeinschaft. Wissen wir, was es bedeutet, mit Christus und mit unseren Geschwistern auf diese Weise verbunden zu sein, dann wird ein wohltuender Einfluss unsere Arbeit begleiten, wohin wir auch gehen. DE.263.2 Teilen

Die Diener Christi in den großen Städten müssen ihre verschiedenen Dienste verrichten und sich bemühen, erfolgreich zu sein. Sie sollten glauben, reden und so handeln, dass ein positiver Eindruck erzielt wird. Sie dürfen das Werk nicht auf ihre eigenen besonderen Meinungen zuschneiden. In der Vergangenheit haben wir als Volk gerade diesbezüglich oft falsch gehandelt, und darunter hat der Erfolg der Arbeit gelitten. Kein Mensch darf versuchen, andere so an sich zu ziehen, als ob er sie beherrschen müsse, indem er ihnen befiehlt, dies zu tun und jenes zu lassen, oder kommandiert, vorschreibt und sich wie ein Offizier den Soldaten gegenüber verhält. Das taten die Priester und Ältesten zurzeit Christi, aber es ist nicht richtig. Hat die Wahrheit einen Eindruck auf die Herzen gemacht, haben Männer und Frauen ihre Lehren angenommen, dann müssen sie als Christi Eigentum und nicht als das von Menschen behandelt werden.Bindet ihr sie aber an euch, dann verleitet ihr sie dazu, sich von der Quelle ihrer Weisheit und Vollkommenheit zu trennen. Sie müssen sich total auf Gott verlassen, nur dann können sie in der Gnade wachsen. DE.263.3 Teilen

Wie groß auch eines Menschen Anspruch auf Kenntnis und Weisheit sein mag, ist er doch sehr unwissend in geistlichen Dingen, wenn er nicht vom Heiligen Geist gelehrt wird. Er muss seine Gefahr und seine Unvollkommenheit erkennen und sich ganz abhängig von dem machen, der imstande ist, die ihm anvertrauten Seelen zu bewahren. Sie werden mit dem Heiligen Geist erfüllt sein und mit uneigennütziger Liebe zueinander. Auf diese Weise sind sie fähig, Zeugnis abzulegen, dass Gott seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um Sünder zu retten. Die wahrhaft Bekehrten werden in christlicher Einigkeit eng zusammenhalten. Möchte es doch keine Spaltungen in der Gemeinde Gottes geben, keine unkluge Überheblichkeit über diejenigen, die die Wahrheit angenommen haben! Die Sanftmut Christi muss sich in allem kundtun, was gesprochen und getan wird. DE.263.4 Teilen

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Christus ist der Grund einer jeden wahren Gemeinde. Wir haben seine unabänderliche Verheißung, dass seine Gegenwart und sein Schutz den Treuen sicher sind, die in seinem Rat wandeln. Für immer muss Christus in allem der Erste sein. Er ist die Quelle alles Lebens und aller Kraft, aller Gerechtigkeit und Heiligkeit, und zwar allen, die sein Joch tragen und von ihm lernen, sanftmütig und demütig zu sein. DE.264.1 Teilen

Die Pflicht und die Freude alles Dienstes ist, Christus vor den Leuten zu erhöhen. Das ist auch der Zweck echten Wirkens. Lasst Christus erscheinen und das eigene Ich hinter ihm zurücktreten. Nur solche Selbstaufopferung hat Wert. — Testimonies for the Church IX, 144-147. DE.264.2 Teilen

Ehe ich Australien verließ und auch seitdem ich wieder in Amerika wohne, bin ich belehrt worden, dass noch viel Arbeit in diesem Land zu tun ist. Unsere älteren Arbeiter sterben dahin, nur wenige Bahnbrecher im Werk sind uns erhalten geblieben. Viele von den schweren Lasten, die bisher die erfahrenen Mitarbeiter trugen, müssen nun auf jüngere Leute verteilt werden. DE.264.3 Teilen

Dieses Übertragen von Verantwortungen auf mehrere junge Leute bringt manche Gefahren mit sich, gegen die wir uns schützen müssen. Die Welt ist voller Streit um die Oberherrschaft. Der Geist, sich von den Mitarbeitern loszureißen, der Geist der Unordnung macht sich überall bemerkbar. Etliche betrachten jede Bemühung, Ordnung durchzusetzen, sogar als gefährlich, als ein Beschränken der persönlichen Freiheit, das deshalb ebenso sehr gefürchtet werden sollte wie das Papsttum. Diese betrogenen Seelen sind stolz auf ihre Freiheit, ganz unabhängig denken und handeln zu können. Sie erklären, dass sie sich nicht an Menschenworte halten und niemandem verantwortlich sind. Ich bin darüber belehrt worden, dass Satan sich besonders anstrengt, um Menschen dahin zu bringen, dass sie meinen, Gott habe Gefallen daran, wenn sie unabhängig vom Rat ihrer Brüder ihre eigenen Wege wählen. DE.264.4 Teilen

Darin liegt eine ernste Gefahr für das Wohlergehen unseres Werkes. Wir müssen verständig, vernünftig, im Einklang mit dem Urteil gottesfürchtiger Ratgeber vorangehen. Nur darin liegt unsere Sicherheit und Kraft. Sonst kann Gott nicht mit uns, bei uns und für uns wirken. DE.264.5 Teilen

Wie sehr würde Satan triumphieren, wenn er Erfolg hätte, sich unter dieses Volk zu drängen und das Werk in Unordnung zu bringen zu einer Zeit, da gründliche Organisation wesentlich ist und die größte Macht sein wird, falsche Erhebungen fernzuhalten und Ansprüche zu widerlegen, die durch Gottes Wort nicht bestätigt sind! Wir müssen die Zügel gleichmäßig straff halten, damit die Einrichtung der Organisation und deren Ordnung, die so weise und sorgfältig aufgebaut wurde, nicht umgestoßen werde. Beglaubigungsscheine dürfen denen nicht ausgehändigt werden, die gegen die Ordnung sind und das Werk zu dieser Zeit beherrschen möchten. DE.264.6 Teilen

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Einige haben den Gedanken verbreitet, dass mit dem Herannahen des Endes jedes Gotteskind unabhängig von irgendwelcher religiösen Organisation handeln wird. Aber der Herr hat mich unterwiesen, dass es in unserem Werk keine solche Unabhängigkeit gibt. So wie die Sterne am Himmel alle unter dem Gesetz stehen, abhängig voneinander den Willen Gottes auszuführen, gebunden an die Gesetzmäßigkeiten und so ihre Bahnen verfolgen, so muss Gottes Volk untereinander verbunden sein, um das Werk des Herrn ununterbrochen und wahrhaft zu fördern. DE.265.1 Teilen

Die heftigen, impulsiven Aktionen einiger vorgeblicher Christen lassen sich gut mit starken undressierten Pferden vergleichen. Zieht eins nach vorn, so zieht das andere zurück. Auf den Ruf ihres Herrn springt eins vorwärts, das andere bleibt unbeweglich stehen. Wollen die Menschen in dem großen, erhabenen Werk dieser Zeit nicht in Übereinstimmung wirken, so wird es Verwirrung geben. Es ist kein gutes Zeichen, wenn Männer sich nicht mit ihren Brüdern verbinden, sondern alleine stehen wollen. Die Diener Gottes sollten solche Brüder in ihr Vertrauen ziehen, die sich frei fühlen, jedes Abweichen von richtigen Grundsätzen klarzulegen. Wer Christi Joch trägt, kann nicht auseinanderreißen, er zieht mit Christus. DE.265.2 Teilen

Einige Arbeiter ziehen mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft, aber sie haben noch nicht gelernt, dass sie nicht allein ziehen müssen. Anstatt sich abzukapseln, müssen sie in Harmonie mit ihren Mitarbeitern wirken. Tun sie das nicht, so wird ihre Wirksamkeit am falschen Platz und in verkehrter Weise sein. Oft werden sie das Gegenteil tun von dem, was Gott eigentlich wünscht, und auf diese Weise schadet ihr Werk mehr, als es Gutes bewirkt. DE.265.3 Teilen

Auf der anderen Seite aber müssen die Leiter unter dem Volk Gottes sich vor der Gefahr hüten, Arbeitsweisen einzelner Prediger zu verdammen, die von dem Herrn geleitet, ein besonderes Werk zu tun, wozu nur wenige fähig sind. Brüder in verantwortlichen Positionen sollten sich vorsehen, Maßnahmen zu kritisieren, die nicht in vollkommener Übereinstimmung mit ihren eigenen Arbeitsweisen stehen. Sie dürfen nicht voraussetzen, dass jeder Plan ihre eigene Persönlichkeit widerspiegeln muss. Sie sollen den Verfahren eines andern vertrauen, denn wenn sie einem Mitarbeiter ihr Vertrauen entziehen, der demütig und mit geheiligtem Eifer ein besonderes Werk tut, das nach Gottes Willen geschieht, dann hindern sie den Fortschritt der Reichssache des Herrn Jesus. DE.265.4 Teilen

Gott kann und will die gebrauchen, die keine gründliche Ausbildung in der Schule der Menschen hatten. Ein Zweifeln an Gottes Macht diesbezüglich, ist offener Unglaube und ein Beschränken der Allmacht dessen, bei dem nichts unmöglich ist. O, dass sich weniger von dieser nicht gerechtfertigten, misstrauischen Vorsicht zeigen möchte! Sie veranlasst, dass so viele Kräfte der Gemeinde unbenutzt bleiben. Sie verschließt den Weg, so dass der Heilige Geist die Menschen nicht gebrauchen kann und sie hält alle untätig, die gern und bereitwillig für Christi Sache arbeiten möchten. Das entmutigt und hindert viele, ins Werk einzutreten, die mit Gottes Hilfe fähige Arbeiter geworden wären, wenn man ihnen Gelegenheit dazu gegeben hätte. DE.265.5 Teilen

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Dem Propheten schien jedes Rad, als wäre es im andern und die mit den Rädern eng verbundene Erscheinung der Lebewesen verwickelt und unerklärlich. Aber die Hand unendlicher Weisheit zeigt sich zwischen den Rädern, und eine vollkommene Ordnung ergibt sich aus ihrem Zusammenwirken. Jedes Rad, geleitet von der Hand Gottes, wirkt in vollständiger Harmonie mit jedem anderen. Ich habe gesehen, dass menschliche Werkzeuge geneigt sind, nach zu viel Macht zu streben und dass sie danach trachten, das Werk selbst zu leiten. Sie lassen Gott den Herrn, den mächtigen Werkmeister, zu oft unbeachtet in ihren Verfahrensweisen und Plänen und vertrauen ihm zu wenig in der Förderung des Werkes. Keiner sollte sich auch nur für einen Moment einbilden, dass er imstande sei, solche Dinge zu regieren, die dem großen „Ich bin“ zukommen. Gott bereitet in seiner Vorsehung einen Weg vor, damit das Werk von menschlichen Werkzeugen getan werden kann. Darum möge jeder Mitarbeiter auf seinem Posten der Pflicht stehen, für diese Zeit seinen Anteil ausführen und wissen, dass Gott sein Lehrmeister ist. DE.266.1 Teilen

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