Portrait von Ellen White
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Nachsicht bei Unrecht
Nachsicht bei Unrecht
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Ehe ich Australien verließ und auch seitdem ich wieder in Amerika wohne, bin ich belehrt worden, dass noch viel Arbeit in diesem Land zu tun ist. Unsere älteren Arbeiter sterben dahin, nur wenige Bahnbrecher im Werk sind uns erhalten geblieben. Viele von den schweren Lasten, die bisher die erfahrenen Mitarbeiter trugen, müssen nun auf jüngere Leute verteilt werden. DE.264.3 Teilen

Dieses Übertragen von Verantwortungen auf mehrere junge Leute bringt manche Gefahren mit sich, gegen die wir uns schützen müssen. Die Welt ist voller Streit um die Oberherrschaft. Der Geist, sich von den Mitarbeitern loszureißen, der Geist der Unordnung macht sich überall bemerkbar. Etliche betrachten jede Bemühung, Ordnung durchzusetzen, sogar als gefährlich, als ein Beschränken der persönlichen Freiheit, das deshalb ebenso sehr gefürchtet werden sollte wie das Papsttum. Diese betrogenen Seelen sind stolz auf ihre Freiheit, ganz unabhängig denken und handeln zu können. Sie erklären, dass sie sich nicht an Menschenworte halten und niemandem verantwortlich sind. Ich bin darüber belehrt worden, dass Satan sich besonders anstrengt, um Menschen dahin zu bringen, dass sie meinen, Gott habe Gefallen daran, wenn sie unabhängig vom Rat ihrer Brüder ihre eigenen Wege wählen. DE.264.4 Teilen

Darin liegt eine ernste Gefahr für das Wohlergehen unseres Werkes. Wir müssen verständig, vernünftig, im Einklang mit dem Urteil gottesfürchtiger Ratgeber vorangehen. Nur darin liegt unsere Sicherheit und Kraft. Sonst kann Gott nicht mit uns, bei uns und für uns wirken. DE.264.5 Teilen

Wie sehr würde Satan triumphieren, wenn er Erfolg hätte, sich unter dieses Volk zu drängen und das Werk in Unordnung zu bringen zu einer Zeit, da gründliche Organisation wesentlich ist und die größte Macht sein wird, falsche Erhebungen fernzuhalten und Ansprüche zu widerlegen, die durch Gottes Wort nicht bestätigt sind! Wir müssen die Zügel gleichmäßig straff halten, damit die Einrichtung der Organisation und deren Ordnung, die so weise und sorgfältig aufgebaut wurde, nicht umgestoßen werde. Beglaubigungsscheine dürfen denen nicht ausgehändigt werden, die gegen die Ordnung sind und das Werk zu dieser Zeit beherrschen möchten. DE.264.6 Teilen

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Einige haben den Gedanken verbreitet, dass mit dem Herannahen des Endes jedes Gotteskind unabhängig von irgendwelcher religiösen Organisation handeln wird. Aber der Herr hat mich unterwiesen, dass es in unserem Werk keine solche Unabhängigkeit gibt. So wie die Sterne am Himmel alle unter dem Gesetz stehen, abhängig voneinander den Willen Gottes auszuführen, gebunden an die Gesetzmäßigkeiten und so ihre Bahnen verfolgen, so muss Gottes Volk untereinander verbunden sein, um das Werk des Herrn ununterbrochen und wahrhaft zu fördern. DE.265.1 Teilen

Die heftigen, impulsiven Aktionen einiger vorgeblicher Christen lassen sich gut mit starken undressierten Pferden vergleichen. Zieht eins nach vorn, so zieht das andere zurück. Auf den Ruf ihres Herrn springt eins vorwärts, das andere bleibt unbeweglich stehen. Wollen die Menschen in dem großen, erhabenen Werk dieser Zeit nicht in Übereinstimmung wirken, so wird es Verwirrung geben. Es ist kein gutes Zeichen, wenn Männer sich nicht mit ihren Brüdern verbinden, sondern alleine stehen wollen. Die Diener Gottes sollten solche Brüder in ihr Vertrauen ziehen, die sich frei fühlen, jedes Abweichen von richtigen Grundsätzen klarzulegen. Wer Christi Joch trägt, kann nicht auseinanderreißen, er zieht mit Christus. DE.265.2 Teilen

Einige Arbeiter ziehen mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft, aber sie haben noch nicht gelernt, dass sie nicht allein ziehen müssen. Anstatt sich abzukapseln, müssen sie in Harmonie mit ihren Mitarbeitern wirken. Tun sie das nicht, so wird ihre Wirksamkeit am falschen Platz und in verkehrter Weise sein. Oft werden sie das Gegenteil tun von dem, was Gott eigentlich wünscht, und auf diese Weise schadet ihr Werk mehr, als es Gutes bewirkt. DE.265.3 Teilen

Auf der anderen Seite aber müssen die Leiter unter dem Volk Gottes sich vor der Gefahr hüten, Arbeitsweisen einzelner Prediger zu verdammen, die von dem Herrn geleitet, ein besonderes Werk zu tun, wozu nur wenige fähig sind. Brüder in verantwortlichen Positionen sollten sich vorsehen, Maßnahmen zu kritisieren, die nicht in vollkommener Übereinstimmung mit ihren eigenen Arbeitsweisen stehen. Sie dürfen nicht voraussetzen, dass jeder Plan ihre eigene Persönlichkeit widerspiegeln muss. Sie sollen den Verfahren eines andern vertrauen, denn wenn sie einem Mitarbeiter ihr Vertrauen entziehen, der demütig und mit geheiligtem Eifer ein besonderes Werk tut, das nach Gottes Willen geschieht, dann hindern sie den Fortschritt der Reichssache des Herrn Jesus. DE.265.4 Teilen

Gott kann und will die gebrauchen, die keine gründliche Ausbildung in der Schule der Menschen hatten. Ein Zweifeln an Gottes Macht diesbezüglich, ist offener Unglaube und ein Beschränken der Allmacht dessen, bei dem nichts unmöglich ist. O, dass sich weniger von dieser nicht gerechtfertigten, misstrauischen Vorsicht zeigen möchte! Sie veranlasst, dass so viele Kräfte der Gemeinde unbenutzt bleiben. Sie verschließt den Weg, so dass der Heilige Geist die Menschen nicht gebrauchen kann und sie hält alle untätig, die gern und bereitwillig für Christi Sache arbeiten möchten. Das entmutigt und hindert viele, ins Werk einzutreten, die mit Gottes Hilfe fähige Arbeiter geworden wären, wenn man ihnen Gelegenheit dazu gegeben hätte. DE.265.5 Teilen

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Dem Propheten schien jedes Rad, als wäre es im andern und die mit den Rädern eng verbundene Erscheinung der Lebewesen verwickelt und unerklärlich. Aber die Hand unendlicher Weisheit zeigt sich zwischen den Rädern, und eine vollkommene Ordnung ergibt sich aus ihrem Zusammenwirken. Jedes Rad, geleitet von der Hand Gottes, wirkt in vollständiger Harmonie mit jedem anderen. Ich habe gesehen, dass menschliche Werkzeuge geneigt sind, nach zu viel Macht zu streben und dass sie danach trachten, das Werk selbst zu leiten. Sie lassen Gott den Herrn, den mächtigen Werkmeister, zu oft unbeachtet in ihren Verfahrensweisen und Plänen und vertrauen ihm zu wenig in der Förderung des Werkes. Keiner sollte sich auch nur für einen Moment einbilden, dass er imstande sei, solche Dinge zu regieren, die dem großen „Ich bin“ zukommen. Gott bereitet in seiner Vorsehung einen Weg vor, damit das Werk von menschlichen Werkzeugen getan werden kann. Darum möge jeder Mitarbeiter auf seinem Posten der Pflicht stehen, für diese Zeit seinen Anteil ausführen und wissen, dass Gott sein Lehrmeister ist. DE.266.1 Teilen

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