Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Die Generalkonferenz
Die Generalkonferenz
266

Ich bin oft vom Herrn darin unterwiesen worden, dass ein menschliches Urteil nicht unabhängig vom anderen einfach angenommen werden sollte. Niemals sollte die Meinung eines Menschen oder das Urteil einiger Brüder als ausreichend an Weisheit und Kraft betrachtet werden, um das Werk zu leiten und zu sagen, welcher Plan ausgeführt werden muss. Wenn aber auf der Generalkonferenz das Urteil der versammelten Brüder aus allen Teilen des Feldes einstimmig ist, dürfen persönliche Unabhängigkeit und persönliches Urteil nicht hartnäckig aufrechterhalten bleiben, sondern müssen aufgegeben werden. Niemals darf ein Arbeiter seine Position im Amt und seine unabhängige Meinung als eine Tugend betrachten, wenn sie gegen den Beschluss der Gesamtgemeinschaft steht. DE.266.2 Teilen

Manchmal, wenn eine kleine Gruppe von leitenden Mitarbeitern des Werkes im Namen der Generalkonferenz versuchten, unweise Pläne auszuführen und Gottes Werk zu hindern, habe ich gesagt, dass ich die Generalkonferenz, dargestellt durch diese wenigen Männer, nicht länger als Stimme Gottes ansehen könnte. Damit ist aber nicht gesagt, dass die Entscheidung einer Generalkonferenz, die aus einer Versammlung ordentlich gewählter Vertreter aus allen Teilen des Feldes besteht, nicht geachtet werden sollte. Gott hat es so angeordnet, dass die Vertreter seiner Gemeinde aus allen Teilen der Erde Machtbefugnis haben sollen, wenn sie als Generalkonferenz versammelt sind. Der Fehler, den etliche in Gefahr stehen zu tun, besteht darin, dass dem Verstand und Urteil eines Mannes oder einer kleinen Gruppe von Männern das ganze Maß der Machtbefugnis und des Einflusses zugestanden wird, womit Gott seine Gesamtgemeinschaft betraut hat in dem Urteil und der Stimme der Generalkonferenz, die sich versammelt, um für das Gedeihen und die Förderung seines Werkes Pläne zu legen. DE.266.3 Teilen

267

Wenn diese Macht, die Gott seiner Gemeinde verliehen hat, einzig und allein einem Mann zugeschrieben und ihm alle Machtbefugnis gegeben wird, für andere zu urteilen, dann wird die wahre biblische Ordnung umgestoßen. Satan würde in einer höchst hinterlistigen Weise manchmal beinahe überwältigend auf einen solchen Mann einwirken und hoffen, durch diesen einen Mann viele andere zu beeinflussen. Lasst uns das, was wir einem Mann oder einer kleinen Gruppe von Männern bereit sind zu geben, vielmehr der dazu befugten höchsten Organisation der Gemeinde geben. — Testimonies for the Church IX, 257-261. DE.267.1 Teilen

Jahrelang hat sich ein Mangel gezeigt im Umgang mit Männern, die das Werk Gottes an schwierigen Orten begonnen und ausgeführt haben. Oft arbeiten diese Leute über ihre Kräfte. Und weil sie nur wenig Mittel besitzen, sind sie gefordert, zur Förderung des Werkes Opfer zu bringen. Sie erhalten nur ein kleines Gehalt und üben sich in größter Sparsamkeit. Bitten sie andere um Mittel fürs Werk, so gehen sie selbst mit dem Beispiel der Freigebigkeit voran. Sie loben Gott für das Erreichte, denn sie erkennen, dass er der Urheber und Vollender ihres Glaubens ist und sie nur durch seine Macht Fortschritte machen können. DE.267.2 Teilen

Manchmal, wenn diese Diener die Last und Hitze des Tages getragen haben und durch geduldige, beharrliche Bemühungen eine Schule, ein Sanatorium oder etwas Derartiges zur Förderung des Werkes gegründet haben, beschließen ihre Brüder, dass irgendein anderer Mitarbeiter den Platz besser ausfüllen würde und deshalb dieser die Sache leiten soll, anstatt der bisherige Leiter. Manchmal ist eine solche Entscheidung getroffen worden, ohne Rücksicht auf die zu nehmen, die den unangenehmen und schweren Teil der Arbeit getragen haben, die gearbeitet, gebetet, gestrebt und unter Einsatz aller ihrer Kraft und ihres Willens unermüdlich tätig waren. Gott gefällt eine solche Behandlung seiner Diener nicht. Er fordert sein Volk auf, die Hände derer zu unterstützen, die an neuen und schwierigen Plätzen das Werk aufbauen, und zu ihnen Worte der Stärkung und Ermutigung zu sagen. DE.267.3 Teilen

In ihrem Eifer, die Sache zu fördern, machten diese Arbeiter auch Fehler und hatten Pläne ausgearbeitet, um Mittel zur Unterstützung bedürftiger Unternehmungen zu erlangen, die nicht zum Besten des Werkes waren. Als der Herr sah, dass diese Pläne seine Diener von dem abbringen würden, was er wollte das sie tun sollten, dann ließ er Enttäuschungen auf sie kommen, die ihre Hoffnungen zunichte machten. Dann sind zum großen Kummer derer, die so sehnlichst hofften, Mittel zur Unterstützung der Sache zu bekommen, vergeblich Gelder geopfert worden. Während diese Arbeiter sich sehr bemühten, Mittel zu erlangen, die ihnen im Notfall helfen würden, da standen einige ihrer Brüder dabei, kritisierten und mutmaßten Böses, legten den Beweggründen dieser niedergedrückten Diener falsche Bedeutungen bei und machten ihre Arbeit noch schwerer. Durch Eigennutz verblendet, erkannten diese Fehlerfinder nicht, dass ihre Brüder schon genug Kummer hatten — ohne den Tadel von Männern, die keine schweren Lasten und Verantwortungen getragen hatten. Enttäuschung ist eine schwere Heimsuchung, aber christliche Liebe kann die Niederlage in Sieg verwandeln. Missgeschicke mahnen zur Vorsicht. Wir lernen aus den Dingen, die wir erleiden. Auf diese Weise sammeln wir Erfahrungen. DE.267.4 Teilen

268

Sorgfalt und Weisheit sollte im Umgang mit Arbeitern stattfinden, die eine ernste, selbstaufopfernde Anteilnahme für das Werk bekundet haben, wenn sie auch Fehler begangen haben. Ihre Brüder sollten zu ihnen sagen: Wir wollen die Sache nicht verschlimmern, indem wir einen anderen an eure Stelle setzen, ohne euch Gelegenheit gegeben zu haben, eure Fehler wieder gutzumachen und in eine bessere Position zu gelangen, wo ihr frei seid von der Last ungerechter Kritik. Man sollte ihnen Zeit geben, sich erneut zu konzentrieren, die sie umgebenden Schwierigkeiten zu überwinden und vor Engeln und Menschen als würdige Arbeiter dazustehen. Zwar haben sie Fehler gemacht, aber würden solche, die kritisieren und in Frage stellen, besser gehandelt haben? Den anklagenden Pharisäern sagte Jesus: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ Johannes 8,7. DE.268.1 Teilen

Manche sind zu schnell dabei, Sachen zu reformieren, die ihnen fehlerhaft erscheinen. Sie meinen, sie müssten berufen werden, den Platz derer einzunehmen, die Fehler gemacht haben. Sie unterschätzen, was diese Arbeiter getan haben, während andere zusahen und kritisierten. Sie sagten durch ihr Handeln: Ich kann große Dinge tun und das Werk erfolgreich voranbringen. Ich bin beauftragt worden, denen zu sagen, die meinen, dass sie es verstehen, Fehler zu vermeiden: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ Matthäus 7,1. Ihr mögt vielleicht in einigen Punkten Fehler vermeiden, könnt aber in anderen Bereichen vielleicht grobe Versehen machen, die schwer wieder zu ordnen sind und Verwirrung ins Werk bringen. Eure Fehler könnten mehr Schaden anrichten, als die eure Brüder begangen haben. DE.268.2 Teilen

Die mir mitgeteilte Unterweisung ist folgende: Mitarbeiter, die den Grund zu einem Werk legen und trotz Vorurteil ihren Weg erkämpfen, sollen nicht in ein negatives Licht gestellt werden, damit andere ihre Position einnehmen können. Es gibt ernste Arbeiter, die ungeachtet der Kritik einiger ihrer Brüder in dem Werk ausgehalten haben, das Gott ihnen aufgetragen hatte. Würden sie jetzt ihrer verantwortungsvollen Position enthoben, dann würde das einen Eindruck machen, der für sie ungerecht und für das Werk Gottes ungünstig sein würde, weil die getroffenen Veränderungen als eine Rechtfertigung des ungerechten Kritisierens und des bestehenden Vorurteils angesehen werden würden. Der Herr verlangt, dass kein Wechsel vornommen werde und diejenigen keine Ungerechtigkeit treffe, die lange und ernstlich gearbeitet haben, um das ihnen aufgetragene Werk aufzubauen. DE.268.3 Teilen

Es wurden viele Veränderungen beschlossen, die lieber nicht hätten ausgeführt werden sollen. Sind Arbeiter unzufrieden, dann versetzt man sie oft an einen anderen Platz, anstatt sie zu ermutigen, auszuharren, wo sie sind und ihre Arbeit erfolgreich zu betreiben. Sie nehmen dieselben Charakterzüge mit, die zuvor ihrer Arbeit geschadet haben, und werden auch dort denselben unchristlichen Geist bekunden, denn sie haben noch nicht gelernt, wie man geduldig und demütig dient. DE.268.4 Teilen

269

Da sollte anders gehandelt werden. Veränderungen müssen unter den verschiedenen Arbeitern unserer Vereinigungen und Institutionen vorgenommen werden. Fähige und geweihte Mitarbeiter sollen gesucht und ermutigt werden, sich mit den Lastenträgern als Helfer und Mitarbeiter zu vereinen, und zwar so, dass das Alte sich mit dem Neuen einmütig im Geist und in der brüderlicher Liebe verbindet. Aber nehmt Veränderungen in der Verwaltung nicht plötzlich und in einer solchen Weise vor, dass alle, die ernst und erfolgreich gewirkt haben, um das Werk zu einem gewissen Grad voranzubringen, dann dadurch entmutigt werden. Gott will nicht, dass seine treuen Diener den Mut verlieren. Der Grundsatz der Gerechtigkeit sollte von denen befolgt werden, deren Pflicht es ist, die beste Verwaltung unserer Verlagshäuser, medizinischen Einrichtungen und Schulen zu sichern. DE.269.1 Teilen

Gott braucht Diener. Seine Reichssache ist auf selbständige Männer angewiesen, die sich als demütige Schüler in Gottes Hand gelegt und sich als Mitarbeiter mit ihm erwiesen haben. Solche Leute werden im Predigtamt und in den Schulen gesucht. Möchten sie doch heraustreten und für den Meister das tun, was ihnen möglich ist. Möchten sie in die Reihen der Arbeiter eintreten und durch geduldiges, beständiges Streben ihren Wert beweisen. Im Wasser und nicht auf dem Land lernt man das Schwimmen. Möchten sie treu den Platz ausfüllen, an den sie berufen werden, damit sie befähigt werden, noch mehr Verantwortung zu tragen. Gott gibt allen die Gelegenheit, sich in dem Dienst für ihn zu vervollkommnen. DE.269.2 Teilen

Gott hat einige seiner Diener mit besonderen Gaben ausgestattet, und niemand sollte ihre Vorzüge herabsetzen. Aber keiner darf diese Gaben zur Verherrlichung des eigenen Ichs einsetzen, sich vor seinen Mitmenschen als mehr begünstigt betrachten oder sich über andere aufrichtige, ernste Diener erheben. Der Herr sieht das Herz an. Wer sich dem Dienst Gottes am vollständigsten hingibt, wird von dem himmlischen Weltall am meisten geachtet. DE.269.3 Teilen

Der Himmel beobachtet es, wie Mitarbeiter, die einflussreiche Positionen einnehmen, ihre Haushalterschaft praktisch ausüben. Nach der Größe ihres Einflusses werden die Anforderungen an sie als Haushalter bewertet. Im Umgang mit ihren Mitmenschen sollten sie wie Väter sein — gerecht, herzlich und wahr. Sie sollten einen Christus ähnlichen Charakter besitzen und sich mit ihren Brüdern in engster Gemeinschaft verbinden. — Testimonies for the Church VII, 277-282. DE.269.4 Teilen

Ihr werdet oft mit Menschen zusammentreffen, die unter dem Druck einer Versuchung stehen. Ihr wisst nicht, wie verbissen vielleicht Satan mit ihnen kämpft. Seid vorsichtig, damit ihr solche Menschen nicht entmutigt und dadurch dem Versucher einen Vorteil gebt. Seht oder hört ihr etwas, das verbessert werden sollte, dann bittet den Herrn um Weisheit und Gnade, damit ihr im Versuch, treu zu sein, nicht zu streng seid. Es ist stets für jemand demütigend, wenn ihm seine Fehler gezeigt werden. Macht ihm diese Situation nicht noch schwerer durch nutzloses Tadeln. Harte Kritik bringt Entmutigung und macht das Leben traurig und unglücklich. DE.269.5 Teilen

270

Meine Brüder, herrscht lieber durch Liebe als durch Strenge. Wenn einer, der Fehler gemacht hat, sich seines Irrtums bewusst wird, dann seid vorsichtig, damit ihr nicht seine Selbstachtung zerstört. Versucht nicht zu schlagen und zu verwunden, sondern vielmehr verbindet und heilt. DE.270.1 Teilen

Kein menschliches Wesen besitzt ein so zartes Empfindungsvermögen oder eine so veredelte Natur wie unser Heiland. Und welche Geduld bekundet er uns gegenüber! Jahr um Jahr trägt er unsere Schwachheit und Unwissenheit, unsere Undankbarkeit und Verkehrtheit. Trotz unserer Irrtümer, unserer Herzenshärtigkeit, unserer Vernachlässigung seines heiligen Wortes ist seine Hand nach uns ausgestreckt, und er bittet uns: „Liebt euch untereinander, wie ich euch geliebt habe.“ Johannes 13,34. DE.270.2 Teilen

Brüder, betrachtet euch als Missionare nicht unter den Heiden, sondern unter euren Mitarbeitern. Es erfordert viel Zeit und Mühe, einen Menschen von den besonderen Wahrheiten für diese Zeit zu überzeugen. Werden aber Menschen von der Sünde zur Gerechtigkeit bekehrt, so freuen sich die Engel im Himmel. Glaubt ihr, dass die dienenden Geister, die über diese Menschen wachen, Wohlgefallen daran haben, wenn sie sehen, wie gleichgültig sie von vielen behandelt werden, die vorgeben, Christen zu sein? Eines Mannes Vorliebe für den einen oder anderen gibt den Ausschlag. Parteilichkeit wird erkennbar. Der eine wird begünstigt, während der andere abstoßend behandelt wird. DE.270.3 Teilen

Die Engel blicken mit Ehrfurcht und Verwunderung auf Christi Mission an die Welt. Sie staunen über die Liebe, die ihn bewog, sich selbst als Opfer für die Sünden der Menschen hinzugeben. Wie gering aber schätzen die Menschen diejenigen ein, die durch sein Blut erkauft sind! DE.270.4 Teilen

Es ist nicht notwendig, dass wir versuchen, einander zu lieben. Was wir benötigen, ist die Liebe Christi im Herzen. Wenn das eigene Ich in Christus aufgegangen ist, quillt die wahre Liebe von selbst hervor. DE.270.5 Teilen

In geduldiger Nachsicht werden wir dann überwinden. Geduld im Dienen bringt uns Ruhe. Israels Wohlergehen wird durch demütige, fleißige und treue Arbeiter gefördert. Ein Wort der Liebe und Aufmunterung vermag leichter das aufgeregte Gemüt und den Eigensinn zu unterwerfen als alles Fehlerfinden und aller Tadel, das man auf den Irrenden häufen mag. DE.270.6 Teilen

Des Meisters Botschaft muss im Geist des Meisters verkündigt werden. Wir sind nur sicher, wenn unsere Gedanken und Beweggründe ganz von dem großen Lehrer regiert werden. Gottes Engel werden hierin jedem wahren Diener eine reiche Erfahrung geben. Die Tugend der Demut wird unsere Gedanken in Ausdrücke kleiden, die der Zärtlichkeit Christi gleichen. — Testimonies for the Church VII, 265.266. DE.270.7 Teilen

271

Wenn Gottes Volk mit irrenden Gemeindegliedern zu tun hat, sollte es sorgfältig die Anweisungen befolgen, die der Heiland selbst gegeben hat. Matthäus 18,15-18. DE.271.1 Teilen

Die Menschen sind Christi Eigentum und von ihm mit einem unermesslich hohen Preis erkauft. Sie sind mit ihm verbunden durch die Liebe, die er und sein Vater für sie offenbart haben. Wie sorgfältig sollten wir deshalb miteinander umgehen! Die Menschen haben kein Recht, Böses von ihren Mitmenschen zu vermuten. Die Gemeindeglieder haben kein Recht, im Umgang mit den Geschwistern, die geirrt haben, ihren Eingebungen und Neigungen zu folgen. Sie sollten ihre Vorurteile gegen die Irrenden nicht einmal aussprechen, denn auf diese Weise übertragen sie den Sauerteig des Bösen auf andere. Negative Berichte über einen Bruder oder eine Schwester in der Gemeinde werden von einem Gemeindeglied zum anderen weiter verbreitet. Fehler unterlaufen dabei, und Ungerechtigkeit wird begangen, weil einige nicht bereit sind, die Anweisungen des Herrn Jesus zu befolgen. DE.271.2 Teilen

„Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein“, sagt Christus. Matthäus 18,15. Erzähle anderen nicht von dem Unrecht. Man sagt es einer Person, einer zweiten und noch einer anderen, und das Gerücht wächst, und das Übel nimmt zu, bis die ganze Gemeinde darunter leidet. Ordne die Sache „zwischen dir und ihm allein“, das ist Gottes Plan. „Laufe nicht zu schnell vor Gericht; denn was willst du zuletzt machen, wenn dich dein Nächster beschämt? Trage deine Sache mit deinem Nächsten aus, aber verrate nicht eines andern Geheimnis.“ Sprüche 25,8.9. Dulde keine Sünde bei deinem Bruder, aber stelle ihn nicht bloß und vergrößere nicht die Schwierigkeit, da die Zurechtweisung dann wie Rache erscheint. Strafe ihn auf die Weise, die das Wort Gottes vorschreibt. DE.271.3 Teilen

Lass Groll nicht zur Bosheit ausreifen und lasst nicht zu, dass die Wunde eitert und in giftigen Worten aufbricht, die dann die Gemüter der Zuhörer anstecken. Lass keine bitteren Gedanken in deinem und seinem Geist fortbestehen. Geh zu deinem Bruder und sprich demütig und aufrichtig mit ihm über die Angelegenheit. DE.271.4 Teilen

Von welcher Art auch das Vergehen sein mag, das ändert nichts an dem von Gott zur Schlichtung von Missverständnissen und persönlichen Beleidigungen gewiesenen Weg. Sprich im Geist Christi allein mit dem, der sich im Irrtum befindet, dann wird die Schwierigkeit meist beseitigt. Geht mit einem von Christi Liebe und Anteilnahme erfüllten Herzen zu dem Irrenden und versucht die Angelegenheit zu schlichten. Sprecht ruhig und sanft zu ihm. Lasst euren Lippen keine ärgerlichen Worte entschlüpfen. Wendet euch mit gütigen Worten an seine bessere Einsicht. Denkt an die Worte: „Wer den Sünder bekehrt hat von seinem Irrweg, der wird seine Seele vom Tode erretten und wird bedecken die Menge der Sünden.“ Jakobus 5,20. DE.271.5 Teilen

Reicht eurem Bruder das Heilmittel, das seine Unzufriedenheit heilt. Helft ihm, soweit ihr es vermögt. Achtet es um des Friedens und der Einigkeit in der Gemeinde willen als ein Vorrecht an und als eine Pflicht, so zu handeln. Wenn er euch hört, habt ihr ihn als Freund gewonnen. DE.271.6 Teilen

272

Der ganze Himmel nimmt Anteil an der Unterredung zwischen dem, dem Unrecht geschehen ist, und dem, der sich im Irrtum befindet. Nimmt der Irrende die Ermahnung an, die ihm in der Liebe Christi erteilt wird, sieht er sein Unrecht ein und bittet er Gott und seinen Bruder um Vergebung, dann erfüllt der Sonnenschein des Himmels sein Herz. Der Streit ist beendet, Freundschaft und Vertrauen sind wiederhergestellt. Das Öl der Liebe entfernt den Schmerz, den das Unrecht verursacht hat. Der Geist Gottes verbindet die Herzen, und im Himmel erklingen Jubelklänge über die zustande gekommene Eintracht. DE.272.1 Teilen

Wenn die auf diese Weise in christlicher Gemeinschaft verbundenen Menschen dann Gott ihre Gebete darbringen und ihm versprechen, gerecht zu handeln, Barmherzigkeit zu lieben und demütig vor ihm zu wandeln, dann werden sie große Segnungen empfangen. Haben sie anderen Unrecht getan, dann bereuen sie, bekennen es einander, machen alles gut und sind bereit, einander Gutes zu erweisen. Dies ist Erfüllung des Gesetzes Christi. DE.272.2 Teilen

„Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde.“ Matthäus 18,16. Nimm solche mit dir, die geistlich gesinnt sind, und sprich mit dem Irrenden über das Unrecht. Vielleicht gibt er den vereinten Bitten seiner Brüder nach. Sieht er ihre Übereinstimmung in der Angelegenheit, mag sein Verstand erleuchtet werden. DE.272.3 Teilen

Was soll aber geschehen, wenn er diese nicht hört? Sollen einige Personen in der Ausschusssitzung die Verantwortung auf sich nehmen und den Irrenden ausschließen? „Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde.“ Matthäus 18,17. Die Gemeinde muss sich der Sache ihrer Glieder annehmen. DE.272.4 Teilen

„Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.“ Matthäus 18,17. Will er nicht auf die Stimme der Gemeinde hören und weist er hartnäckig alle Bemühungen zu seiner Umkehr zurück, dann ruht auf der Gemeinde die Pflicht, ihn aus der Gemeinschaft auszuschließen. Sein Name soll dann aus den Büchern gestrichen werden. DE.272.5 Teilen

Kein Gemeindebeamter sollte raten, kein Ausschuss empfehlen und keine Gemeinde dafür stimmen, dass der Name eines Gemeindegliedes, das Unrecht tut, aus den Gemeindebüchern gestrichen wird, bis die von Christus erteilte Anweisung gewissenhaft befolgt wurde. Ist dies geschehen, dann ist die Gemeinde vor Gott gerechtfertigt. Das Böse muss dann so erscheinen, wie es ist, und es muss entfernt werden, damit es sich nicht weiter ausbreitet. Das Wohl und die Reinheit der Gemeinde müssen bewahrt werden, damit sie unbefleckt vor Gott stehe, angetan mit den Kleidern der Gerechtigkeit Christi. DE.272.6 Teilen

Wenn der Irrende bereut und sich der Zurechtweisung Christi unterwirft, soll man es wieder mit ihm versuchen. Und selbst wenn er nicht bereut und er außerhalb der Gemeinde steht, müssen Gottes Diener sich noch um ihn kümmern. Sie sollten ernstlich darum bemüht sein, ihn zur Reue zu bewegen. Gibt er dem Wirken des Heiligen Geistes nach, bekennt und bereut er seine Sünde, dann soll ihm vergeben werden und er in der Gemeinde wieder willkommen sein, wie schwer sein Vergehen auch gewesen sein mag. Seine Brüder sollen ihn ermutigen, den rechten Weg zu gehen, und ihn so behandeln, wie sie an seiner Stelle behandelt werden möchten. Sie sollen auf sich selbst sehen, damit sie nicht auch versucht werden. DE.272.7 Teilen

273

Christus sagt weiter: „Wahrlich ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.“ Matthäus 18,18. DE.273.1 Teilen

Diese Aussage behält für alle Zeit seine Kraft. Der Gemeinde ist die Macht übertragen, an Christi Statt zu handeln. Sie ist Gottes Werkzeug zur Bewahrung von Ordnung und Disziplin unter seinem Volk. Der Herr hat ihr die Macht verliehen, alle Fragen zu regeln, die ihr Gedeihen, ihre Reinheit und Ordnung betreffen. Sie trägt die Verantwortung, Unwürdige, die durch ihr unchristliches Verhalten der Wahrheit Unehre bereiten, aus ihrer Gemeinschaft auszuschließen. Wenn die Gemeinde in Übereinstimmung mit den in Gottes Wort gegebenen Anweisungen handelt, wird es im Himmel gutgeheißen werden. DE.273.2 Teilen

7460
35696
Weiter zu "Erlassung von Sünden"
Stichwörter