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Die Generalkonferenz
Die Generalkonferenz
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Wenn Gottes Volk mit irrenden Gemeindegliedern zu tun hat, sollte es sorgfältig die Anweisungen befolgen, die der Heiland selbst gegeben hat. Matthäus 18,15-18. DE.271.1 Teilen

Die Menschen sind Christi Eigentum und von ihm mit einem unermesslich hohen Preis erkauft. Sie sind mit ihm verbunden durch die Liebe, die er und sein Vater für sie offenbart haben. Wie sorgfältig sollten wir deshalb miteinander umgehen! Die Menschen haben kein Recht, Böses von ihren Mitmenschen zu vermuten. Die Gemeindeglieder haben kein Recht, im Umgang mit den Geschwistern, die geirrt haben, ihren Eingebungen und Neigungen zu folgen. Sie sollten ihre Vorurteile gegen die Irrenden nicht einmal aussprechen, denn auf diese Weise übertragen sie den Sauerteig des Bösen auf andere. Negative Berichte über einen Bruder oder eine Schwester in der Gemeinde werden von einem Gemeindeglied zum anderen weiter verbreitet. Fehler unterlaufen dabei, und Ungerechtigkeit wird begangen, weil einige nicht bereit sind, die Anweisungen des Herrn Jesus zu befolgen. DE.271.2 Teilen

„Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein“, sagt Christus. Matthäus 18,15. Erzähle anderen nicht von dem Unrecht. Man sagt es einer Person, einer zweiten und noch einer anderen, und das Gerücht wächst, und das Übel nimmt zu, bis die ganze Gemeinde darunter leidet. Ordne die Sache „zwischen dir und ihm allein“, das ist Gottes Plan. „Laufe nicht zu schnell vor Gericht; denn was willst du zuletzt machen, wenn dich dein Nächster beschämt? Trage deine Sache mit deinem Nächsten aus, aber verrate nicht eines andern Geheimnis.“ Sprüche 25,8.9. Dulde keine Sünde bei deinem Bruder, aber stelle ihn nicht bloß und vergrößere nicht die Schwierigkeit, da die Zurechtweisung dann wie Rache erscheint. Strafe ihn auf die Weise, die das Wort Gottes vorschreibt. DE.271.3 Teilen

Lass Groll nicht zur Bosheit ausreifen und lasst nicht zu, dass die Wunde eitert und in giftigen Worten aufbricht, die dann die Gemüter der Zuhörer anstecken. Lass keine bitteren Gedanken in deinem und seinem Geist fortbestehen. Geh zu deinem Bruder und sprich demütig und aufrichtig mit ihm über die Angelegenheit. DE.271.4 Teilen

Von welcher Art auch das Vergehen sein mag, das ändert nichts an dem von Gott zur Schlichtung von Missverständnissen und persönlichen Beleidigungen gewiesenen Weg. Sprich im Geist Christi allein mit dem, der sich im Irrtum befindet, dann wird die Schwierigkeit meist beseitigt. Geht mit einem von Christi Liebe und Anteilnahme erfüllten Herzen zu dem Irrenden und versucht die Angelegenheit zu schlichten. Sprecht ruhig und sanft zu ihm. Lasst euren Lippen keine ärgerlichen Worte entschlüpfen. Wendet euch mit gütigen Worten an seine bessere Einsicht. Denkt an die Worte: „Wer den Sünder bekehrt hat von seinem Irrweg, der wird seine Seele vom Tode erretten und wird bedecken die Menge der Sünden.“ Jakobus 5,20. DE.271.5 Teilen

Reicht eurem Bruder das Heilmittel, das seine Unzufriedenheit heilt. Helft ihm, soweit ihr es vermögt. Achtet es um des Friedens und der Einigkeit in der Gemeinde willen als ein Vorrecht an und als eine Pflicht, so zu handeln. Wenn er euch hört, habt ihr ihn als Freund gewonnen. DE.271.6 Teilen

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Der ganze Himmel nimmt Anteil an der Unterredung zwischen dem, dem Unrecht geschehen ist, und dem, der sich im Irrtum befindet. Nimmt der Irrende die Ermahnung an, die ihm in der Liebe Christi erteilt wird, sieht er sein Unrecht ein und bittet er Gott und seinen Bruder um Vergebung, dann erfüllt der Sonnenschein des Himmels sein Herz. Der Streit ist beendet, Freundschaft und Vertrauen sind wiederhergestellt. Das Öl der Liebe entfernt den Schmerz, den das Unrecht verursacht hat. Der Geist Gottes verbindet die Herzen, und im Himmel erklingen Jubelklänge über die zustande gekommene Eintracht. DE.272.1 Teilen

Wenn die auf diese Weise in christlicher Gemeinschaft verbundenen Menschen dann Gott ihre Gebete darbringen und ihm versprechen, gerecht zu handeln, Barmherzigkeit zu lieben und demütig vor ihm zu wandeln, dann werden sie große Segnungen empfangen. Haben sie anderen Unrecht getan, dann bereuen sie, bekennen es einander, machen alles gut und sind bereit, einander Gutes zu erweisen. Dies ist Erfüllung des Gesetzes Christi. DE.272.2 Teilen

„Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde.“ Matthäus 18,16. Nimm solche mit dir, die geistlich gesinnt sind, und sprich mit dem Irrenden über das Unrecht. Vielleicht gibt er den vereinten Bitten seiner Brüder nach. Sieht er ihre Übereinstimmung in der Angelegenheit, mag sein Verstand erleuchtet werden. DE.272.3 Teilen

Was soll aber geschehen, wenn er diese nicht hört? Sollen einige Personen in der Ausschusssitzung die Verantwortung auf sich nehmen und den Irrenden ausschließen? „Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde.“ Matthäus 18,17. Die Gemeinde muss sich der Sache ihrer Glieder annehmen. DE.272.4 Teilen

„Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.“ Matthäus 18,17. Will er nicht auf die Stimme der Gemeinde hören und weist er hartnäckig alle Bemühungen zu seiner Umkehr zurück, dann ruht auf der Gemeinde die Pflicht, ihn aus der Gemeinschaft auszuschließen. Sein Name soll dann aus den Büchern gestrichen werden. DE.272.5 Teilen

Kein Gemeindebeamter sollte raten, kein Ausschuss empfehlen und keine Gemeinde dafür stimmen, dass der Name eines Gemeindegliedes, das Unrecht tut, aus den Gemeindebüchern gestrichen wird, bis die von Christus erteilte Anweisung gewissenhaft befolgt wurde. Ist dies geschehen, dann ist die Gemeinde vor Gott gerechtfertigt. Das Böse muss dann so erscheinen, wie es ist, und es muss entfernt werden, damit es sich nicht weiter ausbreitet. Das Wohl und die Reinheit der Gemeinde müssen bewahrt werden, damit sie unbefleckt vor Gott stehe, angetan mit den Kleidern der Gerechtigkeit Christi. DE.272.6 Teilen

Wenn der Irrende bereut und sich der Zurechtweisung Christi unterwirft, soll man es wieder mit ihm versuchen. Und selbst wenn er nicht bereut und er außerhalb der Gemeinde steht, müssen Gottes Diener sich noch um ihn kümmern. Sie sollten ernstlich darum bemüht sein, ihn zur Reue zu bewegen. Gibt er dem Wirken des Heiligen Geistes nach, bekennt und bereut er seine Sünde, dann soll ihm vergeben werden und er in der Gemeinde wieder willkommen sein, wie schwer sein Vergehen auch gewesen sein mag. Seine Brüder sollen ihn ermutigen, den rechten Weg zu gehen, und ihn so behandeln, wie sie an seiner Stelle behandelt werden möchten. Sie sollen auf sich selbst sehen, damit sie nicht auch versucht werden. DE.272.7 Teilen

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Christus sagt weiter: „Wahrlich ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.“ Matthäus 18,18. DE.273.1 Teilen

Diese Aussage behält für alle Zeit seine Kraft. Der Gemeinde ist die Macht übertragen, an Christi Statt zu handeln. Sie ist Gottes Werkzeug zur Bewahrung von Ordnung und Disziplin unter seinem Volk. Der Herr hat ihr die Macht verliehen, alle Fragen zu regeln, die ihr Gedeihen, ihre Reinheit und Ordnung betreffen. Sie trägt die Verantwortung, Unwürdige, die durch ihr unchristliches Verhalten der Wahrheit Unehre bereiten, aus ihrer Gemeinschaft auszuschließen. Wenn die Gemeinde in Übereinstimmung mit den in Gottes Wort gegebenen Anweisungen handelt, wird es im Himmel gutgeheißen werden. DE.273.2 Teilen

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