Portrait von Ellen White
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Kapitel 12: Andere Gleichnisse
Kapitel 12: Andere Gleichnisse
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„... wenn du gehst, dass sie dich geleiten;wenn du dich legst, dass sie dich bewahren;wenn du aufwachst, dass sie zu dir sprechen.“Sprüche 6,22. Ez.110 Teilen

Kapitel 13: Bildung des Verstandes und des Herzens

„Durch Klugheit füllen sich die Kammern mit allerlei kostbarem und lieblichem Besitz.“Sprüche 24,4 (Menge). Ez.110 Teilen

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Geist und Seele stehen genauso wie der Körper unter dem göttlichen Gesetz, dass Kraft aus der Anstrengung erwächst. Allein Übung ertüchtigt. Gott hat in Übereinstimmung mit diesem Gesetz in seinem Wort für die Mittel zur geistigen und geistlichen Entwicklung gesorgt. Ez.113.1 Teilen

Die Bibel enthält all die Grundwahrheiten, die die Menschen verstehen müssen, um für dieses und das zukünftige Leben geschickt zu werden. Diese Grundgesetze kann jeder begreifen. Niemand, der die Lehren der Bibel zu schätzen weiß, kann auch nur eine Stelle daraus lesen, ohne ihr einen nützlichen Gedanken abzugewinnen. Das wertvollste Lehrgut der Bibel jedoch ist nicht durch gelegentliches oder unzusammenhängendes Studium zu erarbeiten. Das großartige System der Wahrheit wird nicht so dargeboten, dass es von dem flüchtigen oder gedankenlosen Leser erkannt wird. Viele biblische Schätze liegen weit unter der Oberfläche und können nur durch fleißiges Forschen und andauerndes Bemühen erlangt werden. Man muss nach den Wahrheiten, die das große Ganze ausmachen, suchen und sie zusammentragen, „hier ein wenig, da ein wenig“. Jesaja 28,10. Ez.113.2 Teilen

Wenn wir sie so erforschen und zusammenstellen, werden wir entdecken, dass sie vollkommen zueinander passen. Jedes der Evangelien stellt eine Ergänzung der übrigen, jede Weissagung die Auslegung einer anderen, jede Wahrheit die Weiterentwicklung irgendeiner sonstigen Wahrheit dar. Die Vorbilder der jüdischen Glaubenslehre werden durchs Evangelium erklärt. Jede Grundwahrheit im Worte Gottes hat ihren Ort, jede Tatsache ihren Bezug, und das vollendete Gebäude zeugt in Plan und Ausführung von dem Schöpfer. Solch einen Bau konnte nicht Menschengeist, sondern nur der Ewige ersinnen und gestalten. Ez.113.3 Teilen

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Beim Erforschen einzelner Teile und ihrer Beziehung zueinander werden die höchsten Fähigkeiten des Menschengeistes zu intensiver Tätigkeit geweckt. Niemand kann sich einem solchen Studium hingeben, ohne Verstandeskraft zu entwickeln. Ez.114.1 Teilen

Der geistige Wert des Bibelstudiums besteht aber nicht nur darin, einzelne Wahrheiten zu erforschen und zu einer Gesamterkenntnis zusammenzufügen. Er liegt auch in der Anstrengung, die zur Durchdringung eines Fragenkreises erforderlich ist. Der Geist, der sich nur mit Alltagsdingen beschäftigt, verkümmert und wird geschwächt. Wenn er sich nie zumutet, große Wahrheiten von weittragender Bedeutung anzupacken, verliert er mit der Zeit die Wachstumskraft. Nichts kommt als Schutz gegen diese Entartung und als Triebkraft innerer Entwicklung dem Forschen im Worte Gottes gleich. Als Mittel der Geistesbildung ist die Bibel wirksamer als jedes andere Buch oder alle anderen Bücher zusammen. Die Erhabenheit ihrer Themen, die würdevolle Schlichtheit ihrer Aussprüche, die Schönheit ihrer Bildersprache beleben und erheben das Denken wie sonst nichts. Kein anderes Studium kann solche geistige Kraft vermitteln wie das Bemühen, die gewaltigen Offenbarungswahrheiten zu begreifen. Der Geist, der so in die Gedankenwelt des Ewigen hineintaucht, muss sich ja ausweiten und erstarken. Ez.114.2 Teilen

Noch größer aber erweist sich die Kraft der Bibel bei der Entwicklung des geistlichen Menschen. Der zur Gottesgemeinschaft erschaffene Mensch kommt nur in der Verbundenheit mit dem Allmächtigen zu wirklichem Leben und zu echter Entfaltung. Da ihm bestimmt ist, in Gott seine höchste Freude zu erleben, kann nichts anderes die Sehnsüchte seines Herzens zur Ruhe bringen und den Hunger und Durst seiner Seele stillen. Wer mit aufrichtigem und gelehrigem Geist im Worte Gottes forscht und die darin enthaltenen Wahrheiten zu verstehen sucht, kommt mit dem Urheber dieses Wortes in Verbindung; seinen Entwicklungsmöglichkeiten ist keine Grenze gesetzt es sei denn, er selber will es. Ez.114.3 Teilen

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Bei ihrem Reichtum in Inhalt und Stil besitzt die Bibel etwas, womit sie jeden Geist fesseln und jedes Gemüt beeindrucken kann. Auf ihren Blättern findet man die äIteste Weltgeschichte, die lebenswahrsten Biographien, die trefflichsten Grundsätze für die Lenkung des Staates, für die Ordnung des Haushaltes Grundregeln, an die menschliche Weisheit nicht heranreicht. Sie enthält die tiefgründigste Philosophie, die lieblichste und erhabenste, aber auch die leidenschaftlichste und herzbewegendste Poesie. Selbst unter diesem Gesichtswinkel überragen die Schriften der Bibel die Erzeugnisse jedes menschlichen Verfassers um vieles. Doch von noch größerer Tragweite, von unschätzbar höherem Wert erweisen sie sich, wenn man sie zu dem großen Hauptgedanken in Beziehung setzt. Jeder Gegenstand gewinnt im Lichte dieses Gedankens eine neue Bedeutung. In den äußerst schlicht gefaßten Wahrheiten sind Leitsätze enthalten, hoch wie der Himmel und ewigkeitstief. Ez.115.1 Teilen

Das Hauptanliegen der Bibel, der Gegenstand, dem alles andere in dem ganzen Buch zugeordnet ist, ist der Erlösungsplan, die Wiederherstellung des göttlichen Bildes in der Menschenseele. Von der ersten hoffnungsvollen Andeutung im Entscheid, der in Eden gefällt wird, bis zu jener herrlichen Verheißung in der Offenbarung: „... und sehen sein Angesicht; und sein Name wird an ihren Stirnen sein“ (Offenbarung 22,4) ist es das Anliegen eines jeden Buches und eines jeden Abschnittes der Bibel, dieses wunderbare Thema zur Entfaltung zu bringen die Wiederaufrichtung des Menschen durch die Kraft Gottes, „der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus“. 1.Korinther 15,47. Ez.115.2 Teilen

Wer diesen Gedanken erfaßt, dem eröffnet sich ein weites Feld. Er besitzt den Schlüssel, der ihm die ganze Schatzkammer des göttlichen Wortes aufschließt. Ez.115.3 Teilen

Das Wissen um die Erlösung ist die Wissenschaft aller Wissenschaften, die zum Studium der Engel und aller Geisteswesen der ungefallenen Welten wird. Es ist die Wissenschaft, der die Aufmerksamkeit unseres Herrn und Heilandes gilt, die in den Ratschluß eindringt, der dem Geiste des Ewigen entsprang und „von der Welt her verschwiegen gewesen ist“. Römer 16,25. Es handelt sich um jene Wissenschaft, die endlose Zeitalter hindurch das Denken der Erlösten Gottes beschäftigen wird. Das ist der erhabenste Forschungsgegenstand, dem der Mensch sich widmen kann. Wie kein anderer wird er den Geist beleben und die Seele adeln. Ez.115.4 Teilen

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„Aber die Weisheit gibt das Leben dem, der sie hat.“ Jesus sagte: „Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben.“ „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ Prediger 7,12; Johannes 6,63; Johannes 17,3. Ez.116.1 Teilen

Im Worte Gottes liegt die schöpferische Kraft, die die Welten ins Dasein rief. Dieses Wort vermittelt Stärke, es erzeugt Leben. Jedes Gebot stellt eine Verheißung dar. Wenn es vom Willen anerkannt und ins Gemüt aufgenommen wird, läßt es die Lebenskraft des Unendlichen miteinströmen. Es verwandelt unser Wesen und schafft das Innere wieder zum Bilde Gottes um. Ez.116.2 Teilen

Das so verliehene innere Leben wird auch in ähnlicher Weise erhalten. „Von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4), soll der Mensch leben. Ez.116.3 Teilen

Geist und Seele werden durch das geformt, womit sie sich nähren. An uns ist es, zu entscheiden, welche Nahrung sie erhalten sollen. Es liegt in der Macht jedes einzelnen, die Gegenstände zu wählen, die das Denken beschäftigen und den Charakter formen sollen. Gott bezeugt einem jeglichen Menschen, der Zugang zur Schrift hat, dass er ihm „viel tausend Gebote“ seines Gesetzes schreibe. „Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir anzeigen große und gewaltige Dinge, die du nicht weißt.“ Hesekiel 8,12; Jeremia 33,3. Ez.116.4 Teilen

Mit dem Worte Gottes in der Hand kann jedes Menschenkind, wie auch immer sein Los im Leben fallen mag, die Gemeinschaft genießen, die es wählt. Über den Seiten der Bibel darf es Zwiesprache pflegen mit den Edelsten und Besten des Menschengeschlechts. Es kann der Stimme des Ewigen lauschen, wie er mit den Menschen redet. Wenn es die Dinge erforscht und betrachtet, die „auch die Engel gelüstet zu schauen“, darf es sich deren Gemeinschaft erfreuen. Es kann in die Fußtapfen des himmlischen Lehrers treten und seinen Worten lauschen, wie es die Menschen taten, als Jesus auf Bergen, Ebenen und Seen Unterricht erteilte. Es ist ihm möglich, auf dieser Welt bereits in der Atmosphäre des Himmels zu leben und den Trauernden und Angefochtenen auf Erden Gedanken der Hoffnung und ein Verlangen nach Heiligkeit einzuflößen. So kommt es selbst in immer innigere Gemeinschaft mit dem Unsichtbaren gleich dem, der vor alters mit Gott wandelte und sich dabei der Schwelle des ewigen Reiches ständig näherte, bis die Tore sich auftun werden und es dort eingehen darf. Es wird sich nicht als Fremdling empfinden. Die Stimmen, die es begrüßen werden, sind die der heiligen Engel, die auf Erden seine unsichtbaren Begleiter waren Stimmen, die es hier vernehmen und lieben lernte. Wer durch Gottes Wort in Gemeinschaft mit dem Himmel lebte, wird sich in der oberen Welt zu Hause fühlen. Ez.116.5 Teilen

Kapitel 14: Wissenschaft und Bibel

„Wer erkennte nicht an dem allem,dass des Herrn Hand solches gemacht hat?“ Ez.116 Teilen

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Da das Buch der Natur und das Buch der Offenbarung dem gleichen beherrschenden Geiste entstammen, müssen sie übereinstimmen. Auf unterschiedliche Weise und in verschiedener Sprache bezeugen sie dieselben großen Wahrheiten. Die Wissenschaft entdeckt ständig neue Wunder; ihre Forschungstätigkeit erbringt jedoch nichts, was, richtig verstanden, mit der göttlichen Offenbarung in Widerspruch stände. Das Buch der Natur und das geschriebene Wort erhellen sich wechselseitig. Sie machen uns mit Gott vertraut, indem sie uns über die Gesetze belehren, durch die er wirkt. Ez.117.1 Teilen

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Irrtümliche Folgerungen, die man aus Naturbeobachtungen zog, haben jedoch zu einem angeblichen Widerstreit zwischen Wissenschaft und Offenbarungswahrheit geführt. In dem Bemühen, die Übereinstimmung wiederherzustellen, hat man sich Schriftauslegungen zu eigen gemacht, die die Kraft des Wortes Gottes untergraben und zerstören. Von der Geologie wird angenommen, sie widerspräche der wörtlichen Ausdeutung des mosaischen Schöpfungsberichtes. Man behauptet, die Entwicklung der Erde aus dem Chaos habe Millionen von Jahren erfordert. Um die Bibel dieser vermeintlichen Enthüllung der Wissenschaft anzupassen, nimmt man an, die Schöpfungstage seien gewaltige Zeiträume von unbestimmter Dauer gewesen, die sich über Tausende oder gar Millionen von Jahren erstreckten. Ez.118.1 Teilen

Eine solche Folgerung ist völlig unangebracht. Der biblische Bericht enthält keine Widersprüche und stimmt mit den Lehren der Natur überein. Vom ersten Schöpfungstag lautet der Bericht: „Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.“ 1.Mose 1,5. Und von jedem der ersten sechs Tage der Schöpfungswoche wird im Grunde dasselbe gesagt. Das inspirierte Wort tut uns kund, dass jede einzelne dieser Perioden ein aus Abend und Morgen bestehender Tag war wie alle andern Tage seit jener Zeit. Hinsichtlich des Schöpfungswerkes selbst lautet das göttliche Zeugnis: „So er spricht, so geschieht’s; so er gebeut, so stehet’s da.“ Psalm 33,9. Welchen Zeitraum erforderte die Entwicklung der Erde aus dem Chaos bei dem, der zahllose Welten auf solche Weise ins Dasein rief? Müssen wir seinem Wort Gewalt antun, um seine Werke zu rechtfertigen? Ez.118.2 Teilen

Es ist wahr, dass Reste, die im Erdreich gefunden wurden, für das Dasein von Menschen, Tieren und Pflanzen zeugen, die viel größer waren als die heutzutage bekannten. Diese werden als Beweis dafür angesehen, dass es ein Pflanzen und Tierleben vor der Zeit des mosaischen Berichtes gegeben habe. Doch die biblische Geschichte erklärt diese Dinge zur Genüge. Vor der Flut war die Entfaltung des Pflanzen und Tierlebens der seither bekanntgewordenen weit überlegen. Bei der Sintflut wurde die Erdoberfläche aufgerissen, auffallende Veränderungen traten ein, und bei der Neubildung der Erdkruste wurden viele Beweisstücke für das früher vorhandene Leben aufbewahrt. Die riesigen Wälder, die zurzeit der Flut im Erdreich begraben wurden und sich von da ab in Kohle verwandelten, bilden die ausgedehnten Kohlenfelder und liefern die Ölvorräte, die heutzutage zu unserer Behaglichkeit und Bequemlichkeit beitragen. Wenn diese Dinge zutage gefördert werden, sind sie immer wieder stumme Zeugen für die Wahrheit des Wortes Gottes. Ez.118.3 Teilen

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Mit der Erdentwicklungstheorie ist jene andere verwandt, die die Entwicklung des Menschen, der Krone der Schöpfung, auf eine aufsteigende Linie von Keimen, Weichtieren und Vierfüßlern zurückführt. Ez.119.1 Teilen

Wenn man alle Umstände menschlichen Forschens in Betracht zieht: wie kurz doch das Leben des Menschen, wie begrenzt sein Wirkungsfeld, wie beschränkt sein Gesichtskreis ist; wie häufig und wie groß die Irrtümer in seinen Folgerungen sind, besonders hinsichtlich der Ereignisse, die sich vermeintlich vor der Schöpfungswoche abgespielt haben; wie oft die angeblichen Endergebnisse der Wissenschaft neu überprüft oder verworfen werden; wie bereitwillig von Zeit zu Zeit der für die Erdentwicklung angenommene Zeitraum um Millionen von Jahren verlängert oder verkürzt wird; wie sehr die Theorien der verschiedenen Wissenschaftler einander widerstreiten wenn wir dies alles bedenken, sollen wir dann für das fragwürdige „Vorrecht“, unsere Herkunft von Keimen, Weichtieren und Affen abzuleiten, den in seiner Schlichtheit so erhabenen Ausspruch der Heiligen Schrift darangeben: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn“? 1.Mose 1,27. Sollen wir auf jene Ahnenreihe stolzer als irgendeine an Königshöfen gehütete verzichten: „... der war ein Sohn Adams, der war Gottes“? Lukas 3,38. Richtig verstanden, stehen sowohl die Enthüllungen der Wissenschaft als auch die Erfahrungen des Lebens mit dem, was die Schrift über das beständige Wirken Gottes in der Natur aussagt, im Einklang. Ez.119.2 Teilen

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In dem von Nehemia aufgezeichneten Hymnus sangen die Leviten: „Herr, du bist’s allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit allem ihrem Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist; du machst alles lebendig.“ Nehemia 9,6. Ez.120.1 Teilen

Soweit es diese Erde betrifft, erklärt die Schrift das Werk der Schöpfung für abgeschlossen. „Die Werke“ waren „von Anbeginn der Welt gemacht“. Hebräer 4,3. Aber in der Erhaltung des Geschöpflichen wirkt die Kraft Gottes immer noch. Nicht weil der einmal in Gang gesetzte Mechanismus durch eigene, ihm innewohnende Energie fortfährt zu arbeiten, schlagen die Pulse und folgt ein Atemzug dem andern. Jegliches Atemholen und jede Klopfbewegung des Herzens ist ein Beweis der Fürsorge dessen, in dem wir leben und weben und sind. Vom kleinsten Insekt bis zum Menschen ist jedes Lebewesen täglich von seiner Vorsehung abhängig. Ez.120.2 Teilen

„Es wartet alles auf dich ...Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie;Wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutgesättigt.Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie;Du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sieUnd werden wieder zu Staub.Du lässest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen,Und du erneuest die Gestalt der Erde.“ Psalm 104,27-30. Ez.120.3 Teilen

„Er breitet aus die Mitternacht über das LeereUnd hängt die Erde an nichts.Er faßt das Wasser zusammen in seine Wolken,Und die Wolken zerreißen darunter nicht ...Er hat um das Wasser ein Ziel gesetzt,Bis wo Licht und Finsternis sich scheiden. Ez.120.4 Teilen

Die Säulen des Himmels zitternUnd entsetzen sich vor seinem Schelten. Ez.120 Teilen

Vor seiner Kraft wird das Meer plötzlich ungestüm ...Am Himmel wird’s schön durch seinen Wind,Und seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange.Siehe, also geht sein Tun,Und nur ein geringes Wörtlein davon haben wirvernommen.Wer will aber den Donner seiner Macht verstehen?“ Hiob 26,7-10; 11-14. Ez.120.5 Teilen

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„Er ist der Herr, der Weg in Wetter und Sturm ist und Gewölke der Staub unter seinen Füßen.“ Nahum 1,3. Ez.121.1 Teilen

Die gewaltige Macht, die in der ganzen Natur spürbar ist und alle Dinge erhält, ist nicht nur, wie einige Männer der Wissenschaft behaupten, ein alldurchdringendes Prinzip, eine wirkende Energie. Gott ist Geist; doch er ist auch ein persönliches Wesen, denn der Mensch wurde nach seinem Bilde geschaffen. Als Personwesen hat sich Gottvater in seinem Sohn offenbart. Jesus, „der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens“ (Hebräer 1,3) wurde auf Erden in Gebärden als ein Mensch erfunden. Als persönlicher Heiland kam er in die Welt. Als persönlicher Heiland fuhr er auf zur Höhe, und als persönlicher Heiland vertritt er uns auch in den himmlischen Höfen. Vor dem Throne Gottes dient in unserer Sache einer „wie eines Menschen Sohn“. Daniel 7,13. Ez.121.2 Teilen

Der Apostel Paulus bezeugt unter der Einwirkung des Heiligen Geistes von Christus: „Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.“ Kolosser 1,16.17. Die Hand, die die Himmelskörper im Weltenraume trägt, die alle Dinge im gesamten Universum Gottes in ihrer Ordnung und in rastloser Tätigkeit erhält, ist es, die für uns ans Kreuz genagelt wurde. Ez.121.3 Teilen

Die Größe Gottes bleibt uns etwas Unfaßbares. „Des Herrn Stuhl ist im Himmel“ (Psalm 11,4) doch durch seinen Geist ist er überall gegenwärtig. „Seine Augenlider prüfen die Menschenkinder.“ Er kennt alle Werke seiner Hand aufs genaueste und kümmert sich persönlich darum. Ez.121.4 Teilen

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„Wer ist wie der Herr, unser Gott? der sich so hochgesetzt hatUnd auf das Niedrige sieht im Himmel und auf Erden.“ Ez.122.1 Teilen

„Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,Und wohin fliehen vor deinem Angesicht?Führe ich auf zum Himmel, so wärst du da.Und lagerte ich mich in der Unterwelt, so wärst du dort.“(“Das Grab ist aufgedeckt vor ihm, und der Abgrund hatkeine Decke.“ Hiob 26,6.) Ez.122.2 Teilen

„Nähme ich Schwingen des Morgenrots zum FlugUnd ließe mich nieder am äußersten Westmeer,So würde auch dort deine Hand mich führenUnd deine Rechte mich fassen.“ Psalm 113,5.6; Psalm 139,7-10 (Menge). Ez.122.3 Teilen

„Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;Du verstehest meine Gedanken von ferne.Ich gehe oder liege, so bist du um michUnd siehest alle meine Wege... Von allen Seiten umgibst du michUnd hältst deine Hand über mir.Solche Erkenntnis ist mir zu wunderbarUnd zu hoch; ich kann sie nicht begreifen.“ Psalm 139,2-6. Ez.122.4 Teilen

Es war der Schöpfer aller Dinge, der die Mittel dem Zweck und die Vorräte dem Bedürfnis so wunderbar zuordnete. Er war es, der in der stofflichen Welt Vorkehrung traf, dass jedes eingepflanzte Verlangen befriedigt werden konnte. Er schuf die Menschenseele mit ihrer Fähigkeit des Erkennens und Liebens, und es liegt nicht in seiner Art, das Sehnen des Gemütes ungestillt zu lassen. Kein unbegreifliches Prinzip, keine unpersönliche Kraft, keine bloße Abstraktion kann den Bedürfnissen und Sehnsüchten menschlicher Wesen in diesem Leben des Kampfes mit Sünde, Leid und Schmerz Genüge tun. Es reicht nicht aus, an Gesetz und Macht zu glauben, an Dinge, die kein Mitgefühl haben und nimmermehr den Schrei nach Hilfe vernehmen. Wir müssen um einen allmächtigen Arm wissen, der uns aufrechterhält, um einen ewigen Freund, der Mitleid mit uns hat. Wir bedürfen einer warmen Hand, die wir ergreifen, eines Herzens voller Zärtlichkeit, dem wir vertrauen können; und gerade so hat sich Gott in seinem Worte offenbart. Ez.122.5 Teilen

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Wer am tiefsten in die Rätsel der Natur eindringt, wird am besten seine eigene Unwissenheit und Schwäche erkennen. Er wird einsehen, dass es da Höhen und Tiefen gibt, zu denen er nicht vorstoßen kann, Geheimnisse, die er nicht zu ergründen vermag, weite Bereiche der Wahrheit, die noch unbetreten vor ihm liegen. Er wird geneigt sein, mit Newton zu sprechen: „Ich komme mir vor wie ein Kind am Ufer, das Kieselsteine und Muscheln fand, während der große Ozean der Wahrheit unentdeckt vor mir lag.“ Ez.123.1 Teilen

Die scharfsinnigsten Wissenschaftler sind gezwungen, in der Natur das Wirken einer unendlichen Macht anzuerkennen. Dem auf sich selbst gestellten menschlichen Verstand müssen die Lehren der Natur freilich widerspruchsvoll und irrig erscheinen. Nur im Lichte der Offenbarungswahrheit können sie richtig entziffert werden. „Durch den Glauben merken wir ...“ Hebräer 11,3. Ez.123.2 Teilen

„Am Anfang schuf Gott ...“ 1.Mose 1,1. Nur an diesem Standort kann der Geist mit seinen bohrenden Fragen, der gleich der Taube sich zur Arche flüchtet, Ruhe finden. Über ihm, unter ihm und an seiner Seite webt und wirkt die unendliche Liebe, die alles so hinausführt, dass das „Wohlgefallen der Güte“ (2.Thessalonicher 1,11) erfüllt werde. Ez.123.3 Teilen

„Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt, an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt.“ Römer 1,20. Aber ihr Zeugnis wird nur mit der Hilfe des göttlichen Lehrers verstanden. „Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also auch weiß niemand, was in Gott ist, als der Geist Gottes.“ 1.Korinther 2,11. Ez.123.4 Teilen

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.“ Johannes 16,13. Nur unter dem Beistand jenes Geistes, der im Anfang „auf dem Wasser“ schwebte, mit Hilfe jenes Wortes, durch das „alle Dinge“ gemacht sind, und jenes wahren Lichtes, das „alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“ (1.Mose 1,2; Johannes 1,3.9), kann das Zeugnis der Wissenschaft richtig gedeutet werden. Allein bei solcher Wegweisung erkennt man ihre tiefsten Wahrheiten. Ez.123.5 Teilen

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Nur unter der Leitung des Allwissenden werden wir beim Studium seiner Werke befähigt, seine Gedanken nachzudenken. Ez.124.1 Teilen

Kapitel 15: Grundsätze und Verfahrensweisen im Erwerbsleben

„Wer unschuldig lebt, der lebt sicher.“ Ez.124 Teilen

Es gibt kein ehrbares Geschäft oder Gewerbe, für das die Bibel nicht das wesentliche Rüstzeug lieferte. Ihre Grundsätze des Fleißes, der Ehrlichkeit, der Sparsamkeit, Mäßigkeit und Reinheit stellen das Geheimnis wahren Erfolges dar. Diese Grundregeln, wie sie im Buch der Sprüche niedergelegt sind, bilden einen Schatz praktischer Weisheit. Wo könnte der Kaufmann, der Handwerker, der leitende Mann in irgendeinem Unternehmen bessere Leitsätze für sich oder seine Mitarbeiter finden als in den folgenden Worten des weisen Mannes? Ez.124.2 Teilen

„Der Faule begehrt, und kriegt’s doch nicht.“ „Die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muss zerrissene Kleider tragen.“ Sprüche 13,4; Sprüche 23,21. Ez.124.4 Teilen

„Sei unverworren mit dem, der Heimlichkeit offenbart, und mit dem Verleumder und mit dem falschen Maul.“ Sprüche 20,19. Ez.124.5 Teilen

„Ein Vernünftiger mäßigt seine Rede“, „aber die gern hadern, sind allzumal Narren.“ Sprüche 17,27; Sprüche 20,3. Ez.124.6 Teilen

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„Komm nicht auf der Gottlosen Pfad“; „wie sollte jemand auf Kohlen gehen, dass seine Füße nicht verbrannt würden?“ Sprüche 4,14; Sprüche 6,28. Ez.125.1 Teilen

„Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise.“ Sprüche 13,20. Ez.125.2 Teilen

„Gar manche Freunde gereichen zum Verderben.“ Sprüche 18,24 (Menge). Ez.125.3 Teilen

Der ganze Kreis unserer Pflichten gegeneinander ist mit dem Wort Christi umschrieben: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.“ Matthäus 7,12. Ez.125.4 Teilen

Wie mancher Mann hätte dem finanziellen Mißerfolg und Ruin entgehen können, wenn er die Warnungen beachtet hätte, die so oft und so nachdrücklich in der Schrift ausgesprochen werden: Ez.125.5 Teilen

„Wer borgt, ist des Leihers Knecht.“ Sprüche 22,7. Ez.125.9 Teilen

„Wer für einen andern Bürge wird, der wird Schaden haben; wer aber sich vor Geloben hütet, ist sicher.“ Sprüche 11,15. Ez.125.10 Teilen

„Verrücke nicht die vorigen Grenzen und gehe nicht auf der Waisen Acker. Denn ihr Erlöser ist mächtig; der wird ihre Sache wider dich ausführen.“ „Wer dem Armen unrecht tut, dass seines Guts viel werde, der wird auch einem Reichen geben, und Mangel haben.“ „Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen.“ Sprüche 23,10.11; Sprüche 22,16; Sprüche 26,27. Ez.125.11 Teilen

Das sind Grundregeln, die das Wohl der Gesellschaft, sowohl der religiösen als auch der weltlichen Körperschaften bestimmen. Diese Grundsätze sind es, die Sicherheit für Eigentum und Leben bieten. Alle Voraussetzungen für Vertrauen und Zusammenarbeit in der Welt hat allein das Gesetz Gottes geschaffen, wie es in seinem Wort aufgezeichnet ist und wie es, wenngleich in oft verdunkelten und nahezu verwischten Zeichen, noch immer in den Herzen der Menschen geschrieben steht. Ez.125.12 Teilen

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Die Worte des Psalmisten: „Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber denn viel tausend Stück Gold und Silber“ (Psalm 119,72), sprechen aus, was nicht nur unter dem religiösen Gesichtspunkt zutrifft. Sie bringen eine unbedingte Wahrheit zum Ausdruck, und zwar eine, die in der Geschäftswelt anerkannt wird. Selbst in dieser Zeit des leidenschaftlichen Jagens nach Geld, der scharfen Konkurrenz und des gewissenlosen Geschäftsgebarens bekennt man sich noch zu der Auffassung, dass Redlichkeit, Fleiß, Mäßigkeit, Sauberkeit und Sparsamkeit für einen ins Leben tretenden jungen Mann ein besseres Kapital darstellen als jede bloße Geldsumme. Ez.126.1 Teilen

Doch selbst unter denen, die den Wert dieser Eigenschaften schätzen und die Bibel als deren Quelle anerkennen, gibt es nur wenige, die das Grundprinzip bejahen, auf dem sie beruhen. Ez.126.2 Teilen

Was allem sauberen Geschäftsgebaren und dem wahren Erfolg zugrunde liegt, ist die Anerkennung des göttlichen Eigentumsrechtes. Der Schöpfer aller Dinge ist der ursprüngliche Besitzer; wir sind seine Haushalter. Alles, was wir haben, ist uns von ihm anvertraut, damit wir es seiner Weisung gemäß verwenden. Ez.126.3 Teilen

Dies ist eine Verpflichtung, die auf jedem menschlichen Wesen ruht. Sie berührt jede menschliche Tätigkeit. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: wir sind Haushalter, denen Gott Gaben und Gelegenheiten geschenkt und die er in die Welt gestellt hat, damit sie durch ihn ein bestimmtes Werk verrichten. Ez.126.4 Teilen

Jedem Menschen ist „sein Werk“ (Markus 13,34) zugewiesen die Arbeit, zu der ihn seine Fähigkeiten geschickt machen, die Aufgabe, die ihm selbst und seinen Mitmenschen zum größten Segen, Gott aber zu höchster Ehre gereichen wird. Ez.126.5 Teilen

So liegen Beschäftigung und Beruf mit im großen Plane Gottes, und solange wir sie seinem Willen gemäß ausüben, verantwortet er selbst die Ergebnisse. Als „Gottes Mitarbeiter“ (1.Korinther 3,9) sind wir gehalten, seinen Weisungen treulich nachzukommen. Es ist also kein Raum für ängstliches Sorgen. Fleiß, Treue, Sorgfalt, Sparsamkeit und Besonnenheit werden gefordert. Jede Anlage soll zu höchster Entfaltung gebracht werden. Doch dürfen wir uns dabei nicht auf den glücklichen Ausgang unserer Bemühungen, sondern auf die Verheißung Gottes verlassen. Das Wort, das Israel in der Wüste speiste und Elia die Zeit der Teurung hindurch erhielt, hat heute noch dieselbe Macht. „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken? ... Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matthäus 6,31-33. Ez.126.6 Teilen

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Er, der den Menschen Kraft gibt, Reichtum zu erlangen, hat an die Fähigkeit eine Verpflichtung geknüpft. Von allem, was wir erwerben, beansprucht er einen bestimmten Teil. Der Zehnte ist des Herrn. „Alle Zehnten im Lande, von Samen des Landes und von den Früchten der Bäume“, „alle Zehnten von Rindern und Schafen sollen dem Herrn heilig sein.“ 3.Mose 27,30.32. Das von Jakob zu Bethel geleistete Gelübde zeigt das Ausmaß der Verpflichtung. „Von allem, was du mir gibst“, sagte er, „will ich dir den Zehnten geben.“ 1.Mose 28,22. Ez.127.1 Teilen

„Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus“ (Maleachi 3,10), lautet Gottes Gebot. Nicht an die Dankbarkeit oder Freigebigkeit wird appelliert. Dies ist einfach eine Sache der Aufrichtigkeit. Der Zehnte ist des Herrn; er gebietet uns, ihm zurückzugeben, was sein eigen ist. „Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, denn dass sie treu erfunden werden.“ 1.Korinther 4,2. Wenn Ehrlichkeit ein wesentlicher Grundzug im Erwerbsleben ist müssen wir dann nicht auch unsere Schuldigkeit Gott gegenüber bejahen, die Verpflichtung, die jeder anderen zugrunde liegt? Ez.127.2 Teilen

Die Bedingungen unserer Haushalterschaft verpflichten uns nicht nur Gott, sondern auch den Menschen. Der unendlichen Liebe des Erlösers verdankt jedes Menschenwesen die Gaben des Lebens. Nahrung, Kleidung und Obdach, Körper, Geist und Seele, alles ist durch sein Blut erkauft. Damit hat uns Christus zur Dankbarkeit und zum Dienen verpflichtet und uns zu Schuldnern unserer Mitmenschen gemacht. Er gebietet uns: „Durch die Liebe diene einer dem andern.“ Galater 5,13. „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25,40. Ez.127.3 Teilen

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Paulus erklärt: „Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Ungriechen, der Weisen und der Unweisen.“ Römer 1,14. Das sind auch wir. Alles, was wir in unserem Leben als Segensgabe andern voraus haben, verpflichtet uns jedem Menschenkinde gegenüber, dem wir von Nutzen sein können. Ez.128.1 Teilen

Diese Wahrheiten gelten im Büro nicht weniger als im Kämmerlein. Die Güter, mit denen wir umgehen, sind nicht unser eigen diese Tatsache verliert man nie gefahrlos aus den Augen. Wir sind nur Haushalter, und von der Erfüllung unserer Verpflichtungen Gott und Menschen gegenüber hängt sowohl das Wohl unserer Mitmenschen als auch unser eigenes Schicksal in diesem und im zukünftigen Leben ab. Ez.128.2 Teilen

„Einer teilt aus, und hat immer mehr; ein anderer kargt, da er nicht soll, und wird doch ärmer.“ „Laß dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden nach langer Zeit.“ „Die Seele, die da reichlich segnet, wird gelabt; und wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden.“ Sprüche 11,24.25; Prediger 11,1. Ez.128.3 Teilen

„Bemühe dich nicht, reich zu werden ... Laß deine Augen nicht fliegen nach dem, was du nicht haben kannst; denn dasselbe macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel.“ Sprüche 23,4.5. Ez.128.4 Teilen

„Gebet, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.“ Lukas 6,38. Ez.128.5 Teilen

„Ehre den Herrn von deinem Gut und von den Erstlingen all deines Einkommens, so werden deine Scheunen voll werden und deine Keller mit Most übergehen.“ Sprüche 3,9.10. Ez.128.6 Teilen

„Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. Und ich will für euch den Fresser schelten, dass er euch die Frucht auf dem Felde nicht verderben soll und der Weinstock im Acker euch nicht unfruchtbar sei ... dass euch alle Heiden sollen selig preisen, denn ihr sollt ein wertes Land sein.“ Maleachi 3,10-12. Ez.128.7 Teilen

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„Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun, so will ich euch Regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen, und die Dreschzeit soll reichen bis zur Weinernte, und die Weinernte soll reichen bis zurzeit der Saat; und sollt Brots die Fülle haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen. Ich will Frieden geben in eurem Lande ... dass ... euch niemand schrecke.“ 3.Mose 26,3-6. Ez.129.1 Teilen

„Trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten, schaffet dem Waisen Recht, führet der Witwe Sache.“ „Wohl dem, der sich des Dürftigen annimmt! Den wird der Herr erretten zur bösen Zeit. Der Herr wird ihn bewahren und beim Leben erhalten und es ihm lassen wohl gehen auf Erden und wird ihn nicht geben in seiner Feinde Willen.“ „Wer sich des Armen erbarmt, der leihet dem Herrn; der wird ihm wieder Gutes vergelten.“ Jesaja 1,17; Psalm 41,1.2; Sprüche 19,17. Ez.129.2 Teilen

Wer sein Geld so anlegt, sammelt doppelte Schätze. Neben dem, was er zuletzt doch zurücklassen muss, wie weislich er es auch benützt haben mag, häuft er sich Reichtümer für die Ewigkeit an jenes Kleinod göttlichen Wesens, das den wertvollsten Besitz im Himmel und auf Erden darstellt. Ez.129.3 Teilen

„Der Herr kennt die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben. Sie werden nicht zu Schanden in der bösen Zeit, und in der Teuerung werden sie genug haben.“ Psalm 37,18.19. Ez.129.4 Teilen

„Wer ohne Tadel einhergeht und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen,.... wer sich selbst zum Schaden schwört und hält es“, „wer Unrecht haßt samt dem Geiz und seine Hände abzieht, dass er nicht Geschenke nehme;... und seine Augen zuhält, dass er nicht Arges sehe: der wird in der Höhe wohnen ... Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiß. Deine Augen werden den König sehen in seiner Schöne; du wirst das Land erweitert sehen.“ Psalm 15,2-4; Jesaja 33,15-17. Ez.129.5 Teilen

130

Gott hat in seinem Wort das Bild eines glücklichen Mannes überliefert, dessen Leben im wahrsten Sinne ein Erfolg war eines Mannes, dem Himmel und Erde freudig Ehre erwiesen. Hiob selbst sagt von seinen Erfahrungen: Ez.130.1 Teilen

„Wie ich war in der Reife meines Lebens,Da Gottes Geheimnis über meiner Hütte war;Da der Allmächtige noch mit mir warUnd meine Kinder um mich her;...Da ich ausging zum Tor in der StadtUnd mir ließ meinen Stuhl auf der Gasse bereiten;Da mich die Jungen sahen und sich versteckten,Und die Alten vor mir aufstanden;Da die Obersten aufhörten zu redenUnd legten ihre Hand auf ihren Mund;Da die Stimme der Fürsten sich verkroch ...! Ez.130.2 Teilen

Denn wessen Ohr mich hörte, der pries mich selig;Und wessen Auge mich sah, der rühmte mich.Denn ich errettete den Armen, der da schrie,Und den Waisen, der keinen Helfer hatte. Ez.130.3 Teilen

Der Segen des, der verderben sollte, kam über mich;Und ich erfreute das Herz der Witwe.Gerechtigkeit war mein Kleid, das ich anzog wie einenRock;Und mein Recht war mein fürstlicher Hut.Ich war des Blinden AugeUnd des Lahmen Fuß.Ich war ein Vater der Armen;Und die Sache des, den ich nicht kannte, die erforschte ich.“ Ez.130 Teilen

„Draußen musste der Gast nicht bleiben,Sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.“ Ez.130.4 Teilen

131

„Sie hörten mir zu und schwiegen ...Und das Licht meines Angesichts machte mich nichtgeringer.Wenn ich zu ihrem Geschäft wollte kommen,So musste ich obenan sitzenUnd wohnte wie ein König unter Kriegsknechten,Da ich tröstete, die Leid trugen.“ Hiob 29,4-16; Hiob 31,32; Hiob 29,21-25. Ez.131.1 Teilen

„Der Segen des Herrn macht reich ohne Mühe.“ Sprüche 10,22. Die Weisheit kündet: „Reichtum und Ehre ist bei mir, währendes Gut und Gerechtigkeit.“ Sprüche 8,18. Ez.131.2 Teilen

Die Bibel zeigt uns auch die Folgen des Abweichens von richtigen Grundsätzen in unserem Verhalten sowohl Gott als auch dem Nächsten gegenüber. Zu denen, die mit Gottes Gaben betraut sind, seinen Ansprüchen jedoch gleichgültig gegenüberstehen, spricht der Herr: Ez.131.3 Teilen

„Schauet, wie es euch geht! Ihr säet viel, und bringet wenig ein; ihr esset, und werdet doch nicht satt; ihr trinket, und werdet doch nicht trunken; ihr kleidet euch, und könnt euch doch nicht erwärmen; und wer Geld verdient, der legt’s in einen löchrigen Beutel ... Denn ihr wartet wohl auf viel, und siehe, es wird wenig; und ob ihr’s schon heimbringt, so zerstäube Ich’s doch.“ „Wenn einer zum Kornkaufen kam, der zwanzig Maß haben sollte, so waren kaum zehn da; kam er zur Kelter und meinte fünfzig Eimer zu schöpfen, so waren kaum zwanzig da.“ „Warum das? spricht der Herr Zebaoth. Darum dass mein Haus so wüst steht.“ „Ist’s recht, dass ein Mensch Gott täuscht, wie ihr mich täuschet? So sprecht ihr: ‚Womit täuschen wir dich?‘ Am Zehnten und Hebopfer.“ „Darum hat der Himmel über euch den Tau verhalten und das Erdreich sein Gewächs.“ Haggai 1,5-9; Haggai 2,16; Haggai 1,10; Maleachi 3,8. Ez.131.4 Teilen

„Darum, weil ihr die Armen unterdrückt ... so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen, die ihr von Werkstücken gebaut habt, und den Wein nicht trinken, den ihr in den feinen Weinberger gepflanzt habt.“ „Der Herr wird unter dich senden Unfall, Unruhe und Unglück in allem, was du vor die Hand nimmst.“ „Deine Söhne und deine Töchter werden einem andern Volk gegeben werden, dass deine Augen zusehen und verschmachten über ihnen täglich; und wird keine Stärke in deinen Händen sein.“ Amos 5,11; 5.Mose 28,20.32. Ez.131.5 Teilen

132

„Also ist der, so unrecht Gut sammelt; denn er muss davon, wenn er’s am wenigsten achtet, und muss doch zuletzt Spott dazu haben.“ Jeremia 17,11. Ez.132.1 Teilen

Jede Handelsbuchführung, jede Einzelheit eines Geschäftsabschlusses ist der Prüfung unsichtbarer himmlischer Revisoren unterworfen; diese sind Beauftragte dessen, der niemals mit der Ungerechtigkeit einen vergleich eingehen, der nie das Böse übersehen und das Unrecht keinesfalls beschönigen kann. Ez.132.2 Teilen

„Siehst du dem Armen Unrecht tun und Recht und Gerechtigkeit ... wegreißen, wundere dich des Vornehmens nicht; denn es ist noch ein hoher Hüter über den Hohen und sind noch Höhere über die beiden.“ „Es ist keine Finsternis noch Dunkel, dass sich da möchten verbergen die Übeltäter.“ Prediger 5,7; Hiob 34,22. Ez.132.3 Teilen

„Was sie reden, das muss vom Himmel herab geredet sein; ... und sprechen: ‚Was sollte Gott nach jenen fragen? Was sollte der Höchste ihrer achten?‘“ Gott spricht: „Das tust du, und ich schweige; da meinst du, ich werde sein gleichwie du. Aber ich will dich strafen und will dir’s unter Augen stellen.“ Psalm 73,9-11; Psalm 50,21. Ez.132.4 Teilen

„Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und siehe, da war ein fliegender Brief ... Das ist der Fluch, welcher ausgeht über das ganze Land; denn alle Diebe werden nach diesem Briefe ausgefegt, und alle Meineidigen werden nach diesem Briefe ausgefegt. Ich will ihn ausgehen lassen, spricht der Herr Zebaoth, dass er soll kommen über das Haus des Diebes und über das Haus derer, die bei meinem Namen falsch schwören; und er soll bleiben in ihrem Hause und soll’s verzehren samt seinem Holz und Steinen.“ Sacharja 5,1-4. Ez.132.5 Teilen

133

Gegen jeden Übeltäter spricht das Gesetz Gottes ein Verdammungsurteil aus. Er mag diese Stimme unbeachtet lassen, er mag ihre Warnungen zu übertäuben suchen, doch vergebens: Sie verfolgt ihn, sie verschafft sich Gehör, sie zerstört seinen Frieden. Wenn er sie nicht beachtet, verfolgt sie ihn bis zum Grab. Im Gericht zeugt sie gegen ihn. Als ein unauslöschliches Feuer verzehrt sie schließlich Leib und Seele. Ez.133.1 Teilen

„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme an seiner Seele Schaden? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse?“ Markus 8,36.37. Ez.133.2 Teilen

Das ist eine Lebensfrage, die alle Eltern, jeden Lehrer, jeden Schüler, ja, jeden Menschen, ob jung oder alt, angeht. Geschäftliche Vorhaben und Lebenspläne werden nie gesund oder umfassend sein, wenn sie nur auf diese kurze Erdenzeit abgestellt sind und die unendliche Zukunft nicht mit einbeziehen. Lehrt die Jugend, die Ewigkeit zu bedenken! Legt den jungen Menschen nahe, Grundsätze zu erwählen und nach Besitztümern zu streben, die von Dauer sind, und damit „einen Schatz“ zu sammeln, „der nimmer abnimmt, im Himmel, da kein Dieb zukommt, und den keine Motten fressen“, ferner sich Freunde zu machen „mit dem ungerechten Mammon“, auf dass, wenn sie nun darben, jene sie aufnehmen „in die ewigen Hütten.“ Lukas 12,33; Lukas 16,9. Alle, die das tun, sorgen aufs beste für ihr Leben in dieser Welt. Niemand wird sich Schätze im Himmel sammeln, ohne sein Erdenleben dadurch bereichert und veredelt zu finden. Ez.133.3 Teilen

„Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens.“ 1.Timotheus 4,8. Ez.133.4 Teilen

Kapitel 16: Biblische Lebensbilder

„... welche haben durch den Glauben Königreiche bezwungen,Gerechtigkeit gewirkt, ... sind kräftig geworden aus der Schwachheit.“ Ez.133 Teilen

134

Erzieherisch gesehen ist kein Teil der Bibel von größerem Wert als ihre Lebensbeschreibungen. Diese Biographien unterscheiden sich von allen übrigen dadurch, dass sie unbedingt lebenswahr sind. Keinem irdisch begrenzten Geist ist es möglich, in allen Einzelheiten richtig zu erkennen, was in der Seele des andern vor sich geht. Nur Er, der im Herzen liest, vor dem die geheimen Quellen unserer Beweggründe und Taten offen daliegen, kann den Charakter völlig zutreffend nachzeichnen oder das wahre Bild eines Menschenlebens entwerfen. Allein das Wort Gottes enthält solche unfehlbaren Darstellungen. Ez.134.1 Teilen

Die Heilige Schrift lehrt keine Wahrheit deutlicher als diese, dass unsere Taten das Ergebnis unseres Wesens sind. Was das Leben für uns mit sich bringt, ist in hohem Maße die Frucht unserer eigenen Gedanken und Handlungen. Ez.134.2 Teilen

„Ein unverdienter Fluch trifft nicht.“ Sprüche 26,2. „Prediget von den Gerechten, dass sie es gut haben; ... Weh aber den Gottlosen! denn sie haben es übel, und es wird ihnen vergolten werden, wie sie es verdienen.“ Jesaja 3,10.11. „Du, Erde, höre zu! Siehe, ich will ein Unglück über dies Volk bringen, ihren verdienten Lohn.“ Jeremia 6,19. Ez.134.3 Teilen

Fürchterlich ist diese Wahrheit, und tief sollte sie sich uns einprägen. Jede Tat fällt auf den Täter zurück. Es gibt kein menschliches Wesen, das nicht die Ernte eigener Aussaat in den Übeln, die als Fluch auf seinem Leben lasten, erkennen könnte. Doch selbst in diesem Fall bleiben wir nicht ohne Hoffnung. Ez.134.4 Teilen

Jakob griff zum Betrug, um das Erstgeburtsrecht zu erlangen, das er auf Grund der Verheißung Gottes bereits besaß, und erntete den Lohn dafür im Haß des Bruders. Während der zwanzig Jahre seiner Verbannung erfuhr er selbst Unrecht und Betrug und war zuletzt gezwungen, Sicherheit in der Flucht zu suchen. Dann erlebte er eine zweite Ernte, als seine eigenen Charakterfehler an seinen Söhnen zum Vorschein kamen ein schlagender Beweis, dass sich alles im menschlichen Leben rächt. Ez.134.5 Teilen

135

Aber Gott sagt: „Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen; sondern es soll von meinem Angesicht ein Geist wehen, und ich will Odem machen. Ich war zornig über die Untugend ihres Geizes und schlug sie, verbarg mich und zürnte; da gingen sie hin und her im Wege ihres Herzens. Aber da ich ihre Wege ansah, heilte ich sie und leitete sie und gab ihnen wieder Trost und denen, die über jene Leid trugen ... Friede, Friede, denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der Herr, und will sie heilen.“ Jesaja 57,16-19. Ez.135.1 Teilen

Jakob wurde von seinem Elend nicht überwältigt. Er hatte bereut und sich bemüht, das seinem Bruder zugefügte Unrecht wiedergutzumachen. Und als ihm durch den Zorn Esaus der Tod drohte, suchte er Hilfe bei Gott. „Er kämpfte mit dem Engel und siegte, denn er weinte und bat ihn.“ „Und er segnete ihn daselbst.“ Hosea 12,5; 1.Mose 32,30. In der Kraft göttlicher Stärke konnte der, dem vergeben war, sich nun erheben nicht mehr als der Betrüger, sondern als ein Fürst Gottes. Nicht nur die Errettung von seinem schwer beleidigten Bruder hatte er erfahren, nein, auch eine Befreiung von seinem eigenen Ich. Die Macht des Bösen in seinem Wesen war gebrochen; sein Charakter war umgewandelt. Ez.135.2 Teilen

Um den Abend ward es licht. Jakob bestätigte die erhaltende Kraft Gottes, als er einen Rückblick auf sein Leben warf: für ihn war Er „der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöset hat von allem Übel“. 1.Mose 48,15.16. Ez.135.3 Teilen

Dieselbe Erfahrung wiederholt sich in der Geschichte der Söhne Jakobs — Sünde zieht Vergeltung nach sich, und Buße zeitigt die Frucht der Gerechtigkeit zum Leben. Ez.135.4 Teilen

Gott hebt seine Gesetze nicht auf. Er wirkt ihnen nicht entgegen. Das Werk der Sünde macht er nicht ungeschehen. Aber er formt um. Durch seine Gnade bringt auch der Fluch noch Segen hervor. Ez.135.5 Teilen

136

Unter den Söhnen Jakobs war Levi einer der grausamsten und rachsüchtigsten. Er gehörte zu den zwei Hauptschuldigen beim verräterischen Mord an den Sichemiten. Levis Charakter spiegelte sich in seinen Nachkommen wider und beschwor das Urteil Gottes auf sie herab: „Ich will sie zerteilen in Jakob und zerstreuen in Israel.“ 1.Mose 49,7. Ihre Reue bewirkte jedoch eine Besserung; und durch ihre Treue zu Gott inmitten des Abfalls der anderen Stämme verwandelte sich der Fluch in ein Zeichen höchster Ehre. Ez.136.1 Teilen

„Zur selben Zeit sonderte der Herr den Stamm Levi aus, die Lade des Bundes des Herrn zu tragen und zu stehen vor dem Herrn, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen.“ „Mein Bund war mit ihm zum Leben und Frieden, und ich gab ihm die Furcht, dass er mich fürchtete und meinen Namen scheute ... Er wandelte vor mir friedsam und aufrichtig und bekehrte viele von Sünden.“ 5.Mose 10,8; Maleachi 2,5.6. Ez.136.2 Teilen

Zum Dienst am Heiligtum bestimmt, erhielten die Leviten kein Erbteil an Bodenbesitz. Sie wohnten in den für sie ausgesonderten Städten und bezogen aus den Gott geweihten Zehnten, Gaben und Opfern ihren Lebensunterhalt. Sie waren die Lehrer des Volkes, wohnten allen Festlichkeiten als Gäste bei und wurden überall als Diener und Beauftragte Gottes geehrt. An die ganze Nation erging der Befehl: „Hüte dich, dass du den Leviten nicht verlassest, solange du in deinem Lande lebest.“ „Darum sollen die Leviten kein Teil noch Erbe haben mit ihren Brüdern; denn der Herr ist ihr Erbe.“ 5.Mose 12,19; 5.Mose 10,9. Ez.136.3 Teilen

Die Wahrheit, dass ein Mann so ist, „wie er es abmißt in seiner Seele“ (Sprüche 23,7, EB), wird erneut im Erleben Israels veranschaulicht. An der Grenze Kanaans gaben die Kundschafter, nachdem sie von der Erforschung des Landes zurückgekehrt waren, ihren Bericht ab. In der Furcht vor den Schwierigkeiten einer Besitzergreifung wurde die Schönheit und Fruchtbarkeit des verheißenen Erbes übersehen. Die schwerbefestigten Städte, die Riesengestalten der Krieger und die eisernen Streitwagen brachten den Glauben zum Schwinden. Ohne jeden Gedanken an Gottes Führung wiederholte die Volksmenge das abschließende Urteil der ungläubigen Kundschafter: „Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen das Volk; denn sie sind uns zu stark.“ 4.Mose 13,31. Ihre Worte erwiesen sich als wahr. Sie konnten nicht hinaufziehen und schleppten sich bis an ihr Lebensende durch die Wüste. Ez.136.4 Teilen

137

Zwei von den zwölfen jedoch, die das Land in Augenschein genommen hatten, urteilten anders. „Wir können es überwältigen“, betonten sie mit Nachdruck und schätzten dabei die Zusage Gottes höher ein als Riesen, ummauerte Städte und eiserne Streitwagen. Für sie selbst wurden ihre Worte wahr. Obwohl Kaleb und Josua die vierzigjährige Wanderung mit ihren Brüdern mitmachten, betraten sie das Land der Verheißung. Kaleb, der so mutigen Herzens war wie einst, als er mit dem Heer des Herrn aufbrach, bat um die Hochburg der Riesen als Erbteil und erhielt sie. In der Kraft Gottes trieb er die Kanaaniter aus. Die Weinberge und Olivenhaine, die seine Füße betreten hatten, wurden sein Besitztum. Während die Weichherzigen und Widerspenstigen in der Wildnis zugrunde gingen, aßen die Männer des Glaubens von den Trauben zu Eskol. Ez.137.1 Teilen

Nichts stellt die Bibel in klarerem Lichte dar als die Gefahr, die schon ein einmaliges Abweichen vom Rechten in sich schließt eine Gefahr sowohl für den Übertreter als auch für alle, auf die sich sein Einfluß erstreckt. Vom Beispiel geht eine wunderbare Kraft aus, und man kann ihm fast nicht widerstehen, wenn sich die bösen Neigungen unseres Wesens darin auswirken. Ez.137.2 Teilen

Nicht das frevelhafte Leben des verworfenen Sünders oder des verkommenen menschlichen Abschaums ist das stärkste Bollwerk des Lasters in dieser Welt; es ist vielmehr das Leben, das sonst ganz tugendhaft, ehrbar und edel erscheint, in dem aber eine Sünde genährt, einem Laster gefrönt wird. Für die Seele, die insgeheim gegen eine gewaltige Versuchung ankämpft und bebend am Rande des Abgrunds steht, ist ein solches Beispiel ein überaus mächtiger Anreiz zur Sünde. Wem eine hohe Auffassung vom Leben, von der Wahrheit und von der Ehre mitgegeben ist, und wer trotzdem eine Vorschrift des heiligen Gesetzes Gottes vorsätzlich übertritt, der hat seine edlen Gaben zu einem Köder der Sünde herabgewürdigt. Genie, Talent, sympathisches Wesen, ja sogar großmütige und freundliche Taten können so zu Schlingen Satans werden, die Seelen in den Abgrund des Verderbens zu locken. Ez.137.3 Teilen

138

Deshalb hat Gott so viele Beispiele gegeben, die die Folgen einer einzigen unrechten Tat zeigen. Von der traurigen Geschichte jener einen Sünde, die den Tod in die Welt brachte und unser ganzes Weh nebst dem Verluste Edens bis zu dem Bericht über den Mann, der den Herrn der Herrlichkeit für dreißig Silberlinge verkaufte, ist die biblische Lebensbeschreibung überreich an diesen Beispielen. Sie sind als Warnfeuer an den Seitenpfaden angezündet, die vom Weg des Lebens abführen. Ez.138.1 Teilen

Auch die Aufzeichnung der Folgen, die sich einstellten, wenn jemand auf Grund mangelnden Glaubens ein einziges Mal menschlicher Schwachheit und Fehlerhaftigkeit Raum gab, dient zur Warnung. Ez.138.2 Teilen

Durch ein einziges Versagen seines Glaubens wurde Elias Lebenswerk jäh abgebrochen. Schwer war die Last, die er für Israel getragen hatte; treulich hatte er vor dem nationalen Götzendienst gewarnt, und in tiefer Besorgnis hielt er während der dreieinhalb Jahre der Teuerung Ausschau nach einem Zeichen der Buße. Allein trat er auf dem Berge Karmel für Gottes Sache ein. Durch die Kraft des Glaubens wurde der Götzendienst zu Boden geschlagen, und ein wohltätiger Regen verhieß Ströme des Segens, die der Ausgießung auf Israel harrten. Dann floh Elia in seiner Müdigkeit und Schwachheit vor den Drohungen Isebels und betete als Einsamer in der Wüste, dass er stürbe. Sein Glaube hatte versagt. Das Werk, das er begonnen hatte, sollte er nicht vollenden. Gott gebot ihm, einen andern zum Propheten an seiner Statt zu salben. Ez.138.3 Teilen

139

Gott hatte jedoch den hingebungsvollen Dienst seines Knechtes wohl beachtet. Elia sollte nicht entmutigt und einsam in der Wüste sterben. Kein Hinunterfahren in die Grube war ihm beschieden, vielmehr ein Emporsteigen mit den Engeln Gottes zur Stätte der himmlischen Herrlichkeit. Ez.139.1 Teilen

Diese Lebensberichte bringen zum Ausdruck, was jedes Menschenkind eines Tages verstehen wird: dass die Sünde nur Schande und Verlust nach sich ziehen kann, dass Unglaube zum Mißerfolg verurteilt, dass aber Gottes Gnade bis in die tiefsten Tiefen reicht und dass der Glaube die bußfertige Seele emporzieht, damit sie der Kindschaft der Söhne Gottes teilhaftig werde. Ez.139.2 Teilen

Jeder, der in dieser Welt einen echten Dienst für Gott oder die Menschen verrichtet, wird in der Schule des Leidens darauf vorbereitet. Je wichtiger der Vertrauensposten, je höher der Dienst ist, desto schärfer wird auch die Prüfung, desto strenger die Zucht sein. Man betrachte den Lebensweg Josephs, Moses, Daniels und Davids. Man vergleiche die Jugendjahre Davids mit der Entwicklung Salomos und beachte die Ergebnisse. Ez.139.3 Teilen

David war in seiner Jugend eng mit Saul verbunden. Sein Aufenthalt am Hof und seine Zugehörigkeit zum königlichen Haushalt gaben ihm einen Einblick in die Sorgen, Leiden und Schwierigkeiten, die sich unter dem Flimmer und Pomp des Königtums verbargen. Er sah, wie wenig menschliche Herrlichkeit dazu taugt, der Seele den Frieden zu bringen. Und er war wirklich erleichtert und froh, als er vom Hof des Königs zu den Schafhürden und -herden zurückkehrte. Ez.139.4 Teilen

Als David durch die Eifersucht Sauls als ein Flüchtender in die Wüste getrieben wurde und von menschlicher Hilfe abgeschnitten war, stützte er sich in stärkerem Maße auf Gott. Die Ungewißheit und Ruhelosigkeit des Lebens in der Wildnis, die ständig drohenden Gefahren, der häufige Zwang zur Flucht, der Charakter der Männer, die ihn dort umgaben „allerlei Männer, die in Not und Schulden und betrübten Herzens waren“ (1.Samuel 22,2) das machte eine strenge Selbstzucht um so unerläßlicher. Diese Erfahrungen weckten und entwickelten die Fähigkeit der Menschenbehandlung, das Mitgefühl mit den Unterdrückten und den Haß gegen die Ungerechtigkeit. In Jahren des Wartens und der Gefahr lernte es David, in Gott seinen Trost, seine Hilfe und sein Leben zu finden. Er begriff, dass er nur durch die Macht des Herrn auf den Thron gelangen konnte; nur in des Herrn Weisheit vermochte er weise zu regieren. Erst durch seine Erziehung in der Schule der Entbehrung und Trübsal konnte David sich den guten Ruf erwerben, der allerdings später durch seine große Sünde befleckt wurde: „Er schaffte Recht und Gerechtigkeit allem Volk.“ 2.Samuel 8,15. Ez.139.5 Teilen

140

Die strenge Zucht in Davids jungen Jahren fehlte bei Salomo. Umstände, Charakter und Lebenszuschnitt schienen ihn vor allen andern zu begünstigen. Er war edel in seiner Jugend, edel im Mannesalter, und das Wohlgefallen seines Gottes ruhte auf ihm. So trat Salomo eine Regierung an, die hohe Ehren und eine glanzvolle Entfaltung versprach. Ganze Völker wunderten sich über die Erkenntnis und Einsicht des Mannes, dem Gott Weisheit verliehen hatte. Aber sein Stolz auf seine Erfolge schied ihn von Gott. Salomo wandte sich von den Freuden der Gottesgemeinschaft ab, um in sinnlichen Vergnügungen Befriedigung zu finden. Er berichtet selbst über diesen Vorgang. Ez.140.1 Teilen

„Ich tat große Dinge: ich baute Häuser, pflanzte Weinberge; ich machte mir Gärten und Lustgärten ... ich hatte Knechte und Mägde ... ich sammelte mir auch Silber und Gold und von den Königen und Ländern einen Schatz; ich schaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonne der Menschen, allerlei Saitenspiel; und nahm zu über alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen waren;... und alles, was meine Augen wünschten, das ließ ich ihnen und wehrte meinem Herzen keine Freude, dass es fröhlich war von aller meiner Arbeit ... Da ich aber ansah alle meine Werke die meine Hand getan hatte, und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind und kein Gewinn unter der Sonne. Da wandte ich mich, zu sehen die Weisheit und die Tollheit und Torheit. Denn wer weiß, was der für ein Mensch werden wird nach dem König, den sie schon bereit gemacht haben?“ Ez.140.2 Teilen

141

„Darum verdroß mich zu leben ... Und mich verdroß alle meine Arbeit, die ich unter der Sonne hatte.“ Prediger 2,4-12.17.18. Ez.141.1 Teilen

Durch eigene bittere Erfahrung lernte Salomo die Leere eines Lebens kennen, das in irdischen Dingen höchste Befriedigung sucht. Er errichtete heidnischen Göttern Altäre und erfuhr dabei nur, wie nichtig ihr Versprechen ist, der Seele Ruhe zu bringen. Ez.141.2 Teilen

In seinem späteren Leben wandte sich Salomo müde und durstig von den löchrigen Brunnen der Erde ab, um wieder vom Quell des Lebens zu trinken. Vom Geiste getrieben, zeichnete er die Geschichte seiner vergeudeten Jahre mit ihren warnenden Lehren für die nachfolgenden Geschlechter auf. So war das Lebenswerk Salomos nicht völlig ergebnislos obwohl die Saat, die er säte, seinem Volke eine böse Ernte einbrachte. Mit ihm selbst wenigstens kam Gott durch die Schule des Leidens zum Ziel. Ez.141.3 Teilen

Wie herrlich hätte sich aber der Lebenstag Salomos nach einer solchen Morgendämmerung gestalten können, wenn er in seiner Jugend aus den leidvollen Erfahrungen anderer gelernt hätte! Ez.141.4 Teilen

Für alle, die Gott lieben, „die nach dem Vorsatz berufen sind“, enthalten die biblischen Lebensbeschreibungen noch eine tiefere Lehre vom Sinn des Leides. „Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr; so bin ich Gott“ (Römer 8,28; Jesaja 43,12) Zeugen, dass er gütig ist und dass nichts die Güte übertrifft. „Wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen.“ 1.Korinther 4,9. Ez.141.5 Teilen

Die Selbstlosigkeit, dieses Grundgesetz des Reiches Gottes, haßt Satan mit aller Macht; er leugnet schon ihr Vorhandensein. Seit dem Beginn des großen Kampfes war er bemüht, die Handlungsweise Gottes als selbstsüchtig hinzustellen, und nicht anders verfährt er mit den Dienern des Höchsten. Satans Unterstellungen zu widerlegen, ist das Werk Christi und all derer, die sich zu ihm bekennen. Ez.141.6 Teilen

142

Jesus kam in menschlicher Gestalt, um in seinem eigenen Leben die Selbstlosigkeit beispielhaft darzustellen. Wer den Grundsatz der Uneigennützigkeit bejaht, soll ihn als Mitarbeiter Christi praktisch vorleben. Sich für das Recht zu entscheiden, weil er das Recht ist, für die Wahrheit einzustehen, auch wenn es Leiden und Opfer kostet „das ist das Erbe der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht der Herr“. Jesaja 54,17. Ez.142.1 Teilen

Aus sehr früher geschichtlicher Zeit ist der Lebensbericht eines Mannes überliefert, an dem sich erweisen sollte, ob Satan mit seiner Leugnung jeglicher Selbstlosigkeit recht habe. Ez.142.2 Teilen

Über Hiob, den Patriarchen von Uz, lautet das Zeugnis des Herzenskündigers: „Es ist seinesgleichen nicht im Lande, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse.“ Ez.142.3 Teilen

Gegen diesen Mann erhob Satan höhnisch Anklage: „Meinst du, dass Hiob umsonst Gott fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher verwahrt ... Aber recke deine Hand aus und taste an alles, was er hat, ... taste sein Gebein und Fleisch an: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen ?“ Ez.142.4 Teilen

Der Herr sprach zum Satan: „Alles, was er hat, sei in deiner Hand ... Siehe da, er sei in deiner Hand; doch schone seines Lebens!“ Ez.142.5 Teilen

Auf diese Erlaubnis hin vernichtete Satan alles, was Hiob besaß Rinder- und Schafherden, Knechte und Mägde, Söhne und Töchter; und er „schlug Hiob mit bösen Schwären von der Fußsohle an bis auf seinen Scheitel“. Hiob 1,8-12; Hiob 2,5-7. Ez.142.6 Teilen

Aber noch ein weiterer Tropfen der Bitternis wurde in seinen Kelch geschüttet. Seine Freunde, die im Unglück nur den Lohn der Sünde sahen, setzten seinem mühseligen und zerschlagenen Geist noch mit Anschuldigungen wegen unrechten Handelns zu. Ez.142.7 Teilen

Scheinbar von Himmel und Erde verlassen und dennoch an seinem Gottesglauben und am Bewußtsein seiner Redlichkeit festhaltend, rief Hiob in Angst und Ratlosigkeit aus: Ez.142 Teilen

„Meine Seele verdrießt mein Leben.“„Ach, dass du mich in der Hölle verdecktestUnd verbärgest, bis dein Zorn sich lege,Und setztest mir ein Ziel, dass du an mich dächtest!“„Siehe, ob ich schon schreie über Frevel, so werde ich dochnicht erhört.Ich rufe, und ist kein Recht da ...Er hat meine Ehre mir ausgezogenUnd die Krone von meinem Haupt genommen ...Meine Nächsten haben sich entzogen,Und meine Freunde haben mein vergessen ...Die ich liebhatte, haben sich wider mich gekehrt ...Erbarmet euch mein, erbarmet euch mein, ihr meineFreunde!Denn die Hand Gottes hat mich getroffen!“ Ez.142.8 Teilen

143

„Ach dass ich wüßte, wie ich ihn findenUnd zu seinem Stuhl kommen möchte ...Aber gehe ich nun stracks vor mich, so ist er nicht da;Gehe ich zurück, so spüre ich ihn nicht;Ist er zur Linken, so schaue ich ihn nicht;Verbirgt er sich zur Rechten, so sehe ich ihn nicht.Er aber kennt meinen Weg wohl.Er versuche mich, so will ich erfunden werden wie dasGold.“„Siehe, tötet er mich, ich werde auf ihn warten.“(Elberfelder Übersetzung)„Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt;Und als der letzte wird er über dem Staube sich erheben.Und nachdem diese meine Haut zerschlagen ist“,„So werde ich aus meinem Fleische Gott anschauen“(Elberfelder Übersetzung),„Denselben werde ich mir sehen,Und meine Augen werden ihn schauen, und keinFremder.“ Hiob 10,1; Hiob 14,13; Hiob 19,7-21; Hiob 23,3-10; Hiob 13,15; Hiob 19,25-27. Ez.143.1 Teilen

144

Dem Hiob geschah nach seinem Glauben. Er sagte: „Er versuche mich, so will ich erfunden werden wie das Gold.“ Hiob 23,10. So kam es auch. Durch sein geduldiges Ertragen offenbarte er die Unanfechtbarkeit des eigenen Charakters und damit auch des Wesens Gottes, für den er stellvertretend handelte. „Und der Herr wandte das Gefängnis Hiobs ... Und der Herr gab Hiob zwiefältig so viel, als er gehabt hatte ... Und der Herr segnete hernach Hiob mehr denn zuvor.“ Hiob 42,10-12. Ez.144.1 Teilen

Im Verzeichnis derer, die durch Selbstverleugnung in die Gemeinschaft der Leiden Christi eingetreten sind, stehen je einer im Alten und einer im Neuen Testament die Namen Jonathans und Johannes des Täufers. Ez.144.2 Teilen

Jonathan war seiner Geburt nach der Thronerbe, wußte sich jedoch durch göttlichen Entscheid beiseitegesetzt. Seinem Nebenbuhler erwies er sich als der zartfühlendste und treueste aller Freunde, als er Davids Leben unter Gefährdung des eigenen schützte. Standhaft harrte er in den dunklen Tagen, da die Macht seines Vaters dahinschwand, an dessen Seite aus, um zuletzt neben ihm zu fallen. Jonathans Name wird im Himmel hoch geehrt und zeugt auf Erden von dem Vorhandensein und der Kraft selbstloser Liebe. Ez.144.3 Teilen

Johannes der Täufer rüttelte bei seinem Auftreten als Vorläufer des Messias das ganze Volk auf. Von Ort zu Ort folgte ihm eine große Schar von Menschen jeglichen Ranges und Standes. Aber als der Eine kam, den er bezeugt hatte, wurde alles anders. Die Massen folgten Jesus nach, und mit dem Werk des Johannes schien es schnell zu Ende zu gehen. Doch sein Glaube wankte nicht. „Er muss wachsen“, sagte er, „ich aber muss abnehmen.“ Johannes 3,30. Ez.144.4 Teilen

Die Zeit ging dahin, und das Königreich, dem Johannes zuversichtlich entgegengesehen hatte, wurde nicht aufgerichtet. Im Kerker des Herodes wartete und wachte er, der lebenspendenden Luft und des ungebundenen Daseins in der Wüste beraubt. Ez.144.5 Teilen

145

Keine Waffen klirrten, keine Gefängnistore wurden aufgerissen; aber die Heilung der Kranken, die Predigt des Evangeliums und der heilsame Einfluß auf Menschenseelen zeugten für die Sendung Christi. Ez.145.1 Teilen

Johannes, der in der Einsamkeit des Kerkers sah, wohin ihn sein Weg, nicht anders als beim Meister selbst, führte, beugte sich willig unter den Ruf Gottes zur Gemeinschaft mit Christus in der Selbstaufopferung. Die Boten des Himmels geleiteten ihn zu Grabe. Gefallene und ungefallene Geistwesen im Weltall waren Zeuge, wie er den selbstlosen Dienst überzeugend auf den Leuchter hob. Ez.145.2 Teilen

Unter all den Geschlechtern, die seitdem dahingesunken sind, haben sich leidende Menschen am Beispiel des Johannes aufgerichtet. Jahrhunderte der Finsternis hindurch wurden im Kerker, auf dem Schaffot und in den Flammen Männer und Frauen durch die Erinnerung an den Mann gestärkt, von dem Christus sagte: „Unter allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufgekommen, der größer sei.“ Matthäus 11,11. Ez.145.3 Teilen

„Und was soll ich mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich sollte erzählen von Gideon und Barak und Simson und Jephthah und David und Samuel und den Propheten, welche haben durch den Glauben Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit gewirkt, Verheißungen erlangt, der Löwen Rachen verstopft, des Feuers Kraft ausgelöscht, sind des Schwertes Schärfe entronnen, sind kräftig geworden aus der Schwachheit, und stark geworden im Streit, haben der Fremden Heere darniedergelegt. Ez.145.4 Teilen

Weiber haben ihre Toten durch Auferstehung wiederbekommen. Andere aber sind zerschlagen und haben keine Erlösung angenommen, auf dass sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten. Etliche haben Spott und Geißeln erlitten, dazu Bande und Gefängnis; sie wurden gesteinigt, zerhackt, zerstochen, durchs Schwert getötet; sie sind umhergezogen in Schafpelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Trübsal, mit Ungemach deren die Welt nicht wert war, und sind im Elend umhergeirrt in den Wüsten, auf den Bergen und in den Klüften und Löchern der Erde. Ez.145.5 Teilen

146

Diese alle haben durch den Glauben Zeugnis überkommen und nicht empfangen die Verheißung, darum dass Gott etwas Besseres für uns zuvor ersehen hat, dass sie nicht ohne uns vollendet würden.“ Hebräer 11,32-40. Ez.146.1 Teilen

Kapitel 17: Dichtkunst und Gesang

„Deine Rechte sind mein Lied in dem Hause meiner Wallfahrt.“ Ez.146 Teilen

Die frühesten wie auch die erhabensten dichterischen Äußerungen, die der Menschheit bekannt sind, finden sich in der Heiligen Schrift. Ehe die ältesten Dichter der Welt ihren Gesang anhoben, überlieferte der Hirte von Midian jene Worte Gottes an Hiob, die in ihrer Erhabenheit unerreicht sind, und an die die stolzesten Erzeugnisse des Menschengeistes nicht herankommen: Ez.146.2 Teilen

„Wo warest du, da ich die Erde gründete? ...Wer hat das Meer mit Türen verschlossen,Da es herausbrach ...Da ich’s mit Wolken kleidete,Und in Dunkel einwickelte wie in Windeln,Da ich ihm den Lauf brach mit meinem DammUnd setzte ihm Riegel und TürenUnd sprach: ‚Bis hierher sollst du kommenUnd nicht weiter;Hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!‘?Hast du bei deiner Zeit dem Morgen gebotenUnd der Morgenröte ihren Ort gezeigt? ... Ez.146 Teilen

Bist du in den Grund des Meeres kommenUnd in den Fußtapfen der Tiefe gewandelt?Haben sich dir des Todes Tore je aufgetan,Oder hast du gesehen die Tore der Finsternis?Hast du vernommen, wie breit die Erde sei?Sage an, weißt du solches alles!Welches ist der Weg, da das Licht wohnt,Und welches ist der Finsternis Stätte? ... Ez.146.3 Teilen

147

Bist du gewesen, da der Schnee her kommt,Oder hast du gesehen, wo der Hagel her kommt? ...Durch welchen Weg teilt sich das LichtUnd fährt der Ostwind hin über die Erde?Wer hat dem Platzregen seinen Lauf ausgeteiltUnd den Weg dem Blitz und DonnerUnd läßt regnen aufs Land, da niemand ist,In der Wüste, da kein Mensch ist,Da er füllt die Einöde und WildnisUnd macht, dass Gras wächst? ...Kannst du die Bande der Sieben Sterne zusammenbindenOder das Band des Orion auflösen?Kannst du den Morgenstern hervorbringen zu seiner ZeitOder den Bären am Himmel samt seinen Jungen herauf-führen?“ Hiob 38,4-32. Ez.147.1 Teilen

Wer Schönheit des Ausdrucks sucht, der lese auch die Schilderung des Frühlings aus dem „Hohenlied“: Ez.147.2 Teilen

„Denn siehe, der Winter ist vergangen,Der Regen ist weg und dahin;Die Blumen sind hervorgekommen im Lande,Der Lenz ist herbeigekommen,Und die Turteltaube läßt sich hören in unserm Lande;Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen,Die Weinstöcke haben Blüten gewonnenUnd geben ihren Geruch. Ez.147 Teilen

Stehe auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne,komm her!“ Hohelied 2,11-13. Ez.147.3 Teilen

148

Nicht weniger schön ist Bileams unfreiwillige Segensweissagung über Israel: Ez.148.1 Teilen

„Aus Syrien hat mich Balak, der Moabiter König,Holen lassen vom Gebirge gegen Aufgang:Komm, verfluche mir Jakob!Komm, schilt Israel!Wie soll ich fluchen, dem Gott nicht flucht?Wie soll ich schelten, den der Herr nicht schilt?Denn von der Höhe der Felsen sehe ich ihn wohl,Und von den Hügeln schaue ich ihn.Siehe, das Volk wird besonders wohnenUnd nicht unter die Heiden gerechnet werden ...“ Ez.148.2 Teilen

„Siehe, zu segnen bin ich hergebracht;Er segnet, und ich kann’s nicht wenden.“ 4.Mose 23,7-9.20. Ez.148.3 Teilen

„Man schaut keinen Frevel in JakobUnd sieht keine Schuld in Israel;Der Herr, sein Gott, ist bei ihm,Und der Posaunenhall des Königs ist unter ihm ...Fürwahr! es hilft keine Zauberei gegen JakobUnd keine Wahrsagerei gegen Israel!Zur rechten Zeit wird Jakob gesagt,Und Israel, was Gott getan.“ 4.Mose 23,21.23 (v. Ess). Ez.148.4 Teilen

„Es sagt der Hörer göttlicher Rede,Der des Allmächtigen Offenbarung sieht ...Wie fein sind deine Hütten, Jakob,Und deine Wohnungen, Israel!Wie die Täler, die sich ausbreiten,Wie die Gärten an den Wassern,Wie die Aloebäume, die der Herr pflanzt,Wie die Zedern an den Wassern.“ 4.Mose 24,4-6. Ez.148 Teilen

„Es sagt der Hörer göttlicher RedeUnd der die Erkenntnis hat des Höchsten ...Ich sehe ihn, aber nicht jetzt;Ich schaue ihn, aber nicht von nahe.Es wird ein Stern aus Jakob aufgehenUnd ein Zepter aus Israel aufkommen ...Aus Jakob wird der Herrscher kommen.“ 4.Mose 24,16-19. Ez.148.5 Teilen

149

Lobeshymnen kennzeichnen die Atmosphäre des Himmels, und wenn die obere Welt mit der Erde in Berührung kommt, ertönt ein Singen und Musizieren gibt es „Dank und Lobgesang“. Jesaja 51,3. Ez.149.1 Teilen

Über der neu erschaffenen Erde, die schön und makellos unter dem milden Lächeln Gottes dalag, lobten ihn die Morgensterne miteinander, und es „jauchzten alle Kinder Gottes“. Hiob 38,7. So haben im Einklang mit der Himmelswelt auch menschliche Herzen die Güte Gottes in Lobliedern gepriesen. Gar manches Ereignis der Menschheitsgeschichte war mit Gesang verknüpft. Ez.149.2 Teilen

Das erste Lied von menschlichen Lippen, das in der Bibel aufgezeichnet wurde, war jener triumphale Ausbruch des Dankes bei den Heeren Israels am Roten Meer: Ez.149.3 Teilen

„Ich will dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tatgetan;Roß und Mann hat er ins Meer gestürzt.Der Herr ist meine Stärke und mein LobgesangUnd ist mein Heil.Das ist mein Gott, ich will ihn preisen;Er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben ... Ez.149.4 Teilen

Herr, deine rechte Hand tut große Wunder;Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen ...Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern?Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig,Schrecklich, löblich und wundertätig sei?“ Ez.149 Teilen

„Der Herr wird König sein immer und ewig ...Laßt uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tatgetan.“ 2.Mose 15,1.2.6.11.18.21. Ez.149.5 Teilen

150

Groß waren die Segnungen, die die Menschen als Erwiderung auf ihre Lobgesänge erfuhren. Die wenigen Worte, die ein Erlebnis auf der Wüstenwanderung Israels wiedergeben, enthalten eine beachtliche Lehre: Ez.150.1 Teilen

„Und von da zogen sie zum Brunnen. Das ist der Brunnen, davon der Herr zu Mose sagte: Sammle das Volk, ich will ihnen Wasser geben.“ 4.Mose 21,16. „Da sang Israel dieses Lied: Ez.150.2 Teilen

‚Brunnen, steige auf! Singet von ihm!Das ist der Brunnen, den die Fürsten gegraben haben;Die Edlen im Volk haben ihn gegrabenMit dem Zepter, mit ihren Stäben.‘“ 4.Mose 21,17.18. Ez.150.3 Teilen

Wie oft wiederholt sich dieses Geschehen im Glaubensleben! Wie oft werden durch heilige Sangesworte die Brünnlein der Reue und des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und der Freude in unserer Seele freigelegt! Ez.150.4 Teilen

Mit Lobgesängen zogen die Heere Israels zur großen Befreiungstat unter Josaphat aus. Der König hatte Nachrichten über die drohende Kriegsgefahr erhalten. „Es kommt wider dich eine große Menge“, lautete die Botschaft, „die Kinder Moab, die Kinder Ammon und mit ihnen auch Meuniter ... Josaphat aber fürchtete sich und stellte sein Angesicht, zu suchen den Herrn, und ließ ein Fasten ausrufen unter ganz Juda. Und Juda kam zusammen, den Herrn zu suchen; auch kamen sie aus allen Städten Juda’s, den Herrn zu suchen.“ Josaphat stand im Tempelhof vor seinem Volk und schüttete im Gebet sein Herz aus, wobei er sich auf Gottes Verheißung berief und Israels Hilflosigkeit bekannte. „Denn in uns ist nicht Kraft gegen diesen großen Haufen, der wider uns kommt“, sagte er. „Wir wissen nicht, was wir tun sollen; sondern unsre Augen sehen nach dir.“ 2.Chronik 20,2.1.3.4.12. Ez.150.5 Teilen

151

Da kam der Geist des Herrn auf Jahasiel, einen Leviten, „und er sprach: Merket auf, ganz Juda und ihr Einwohner zu Jerusalem und du, König Josaphat! So spricht der Herr zu euch: Ihr sollt euch nicht fürchten noch zagen vor diesem großen Haufen; denn ihr streitet nicht, sondern Gott ... Aber ihr werdet nicht streiten in dieser Sache. Tretet nur hin und stehet und sehet das Heil des Herrn, der mit euch ist ... Fürchtet euch nicht und zaget nicht. Morgen ziehet aus wider sie; der Herr ist mit euch.“ 2.Chronik 20,14-17. Ez.151.1 Teilen

„Und sie machten sich des Morgens früh auf und zogen aus zur Wüste Thekoa.“ 2.Chronik 20,20. Vor dem Heere gingen die Sänger einher, die ihre Stimmen zum Lobe Gottes erhoben und ihn des verheißenen Sieges wegen priesen. Ez.151.2 Teilen

Am vierten Tage danach kehrte das Heer beutebeladen nach Jerusalem zurück und sang dabei Loblieder über den errungenen Sieg. Ez.151.3 Teilen

Durch das Lied pflegte David inmitten der Wechselfälle seines ereignisreichen Lebens die Verbindung mit dem Himmel. Wie fein spiegeln sich die Erlebnisse des Hirtenknaben in folgenden Worten wider: Ez.151.4 Teilen

„Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.Er weidet mich auf einer grünen AueUnd führet mich zum frischen Wasser ...Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,Fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir,Dein Stecken und Stab trösten mich.“ Psalm 23,1-4. Ez.151.5 Teilen

Im Mannesalter schrieb er als gehetzter Flüchtling, der in den Felsen und Höhlen der Wüste Zuflucht fand: Ez.151.6 Teilen

„Gott, du bist mein Gott; frühe wache ich zu dir.Es dürstet meine Seele nach dir; mein Fleisch verlangtnach dirIn einem trockenen und dürren Lande, da kein Wasserist ... Ez.151 Teilen

Denn du bist mein Helfer,Und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.“ Psalm 63,1.8. Ez.151.7 Teilen

152

„Was betrübst du dich, meine Seele,Und bist so unruhig in mir?Harre auf Gott!Denn ich werde ihm noch danken,Dass er meines Angesichts HilfeUnd mein Gott ist.“ Psalm 42,12. Ez.152.1 Teilen

„Der Herr ist mein Licht und mein Heil;Vor wem sollte ich mich fürchten!Der Herr ist meines Lebens Kraft;Vor wem sollte mir grauen!“ Psalm 27,1. Ez.152.2 Teilen

Dasselbe Vertrauen atmen die Worte, die David niederschrieb, als er ein entthronter und der Krone beraubter König bei der Empörung Absaloms aus Jerusalem floh. Erschöpft von Kummer und Fluchtbeschwerden, hatte er mit seinen Begleitern für ein paar Stunden am Jordan gerastet. Da weckte ihn der Ruf zu schleunigster Flucht. In der Dunkelheit musste der tiefe und raschfließende Strom vom ganzen Gefolge der Männer, Weiber und Kinder überquert werden, denn die Streitkräfte des Sohnes, des Verräters, waren ihnen dicht auf den Fersen. Ez.152.3 Teilen

In jener dunkelsten Stunde der Prüfung sang David: Ez.152.4 Teilen

„Ich rufe an mit meiner Stimme den Herrn;So erhört er mich von seinem heiligen Berge.Ich liege und schlafe und erwache;Denn der Herr hält mich.Ich fürchte mich nicht vor viel Tausenden,Die sich umher wider mich legen.“ Psalm 3,5-7. Ez.152.5 Teilen

Nach seiner großen Sünde wandte er sich in reuevoller Pein und voller Abscheu vor sich selbst doch wieder Gott, seinem ersten Freunde, zu: Ez.152 Teilen

„Gott, sei mir gnädig nach deiner GüteUnd tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzig-keit ...Entsündige mich mit Isop, dass ich rein werde;Wasche mich, dass ich schneeweiß werde.“ Psalm 51,1.9. Ez.152.6 Teilen

153

In seinem ganzen Leben fand David keine Ruhestätte auf Erden. „Wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir wie unsre Väter alle“, sprach er. „Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten, und ist kein Aufhalten.“ 1.Chronik 29,15. Ez.153.1 Teilen

„Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,Eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unter-gingeUnd die Berge mitten ins Meer sänken ... Ez.153.2 Teilen

Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mitihren Brünnlein,Da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben;Gott hilft ihr früh am Morgen ...Der Herr Zebaoth ist mit uns;Der Gott Jakobs ist unser Schutz.“ Ez.153.3 Teilen

„Dies ist Gott, unser Gott:Immer und ewig wird er uns führen (bis zum Tode).“ Psalm 46,2.3.5-8; Psalm 48,15 (Menge). Ez.153.4 Teilen

Mit einem Liede trat Jesus während seines Erdenlebens der Versuchung entgegen. Oft, wenn scharfe, verletzende Worte fielen, wenn auf seiner Umgebung Bangigkeit, Unzufriedenheit, Mißtrauen oder drückende Furcht lasteten, vernahm man seinen glaubensstarken, heilig-frohen Gesang. Ez.153.5 Teilen

In jener letzten traurigen Nacht des Passahmahles, als Christus Verrat und Tod entgegenging, erhob er seine Stimme zu folgendem Psalm: Ez.153 Teilen

„Gelobt sei des Herrn NameVon nun an bis in Ewigkeit!Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem NiedergangSei gelobt der Name des Herrn!“ Ez.153.6 Teilen

154

„Das ist mir lieb, dass der Herr meine Stimme und meinFlehen hört.Denn er neigte sein Ohr zu mir;Darum will ich mein Leben lang ihn anrufen. Ez.154.1 Teilen

Stricke des Todes hatten mich umfangenUnd Ängste der Hölle hatten mich getroffen;Ich kam in Jammer und Not.Aber ich rief an den Namen des Herrn:O Herr, errette meine Seele!Der Herr ist gnädig und gerecht,Und unser Gott ist barmherzig!Der Herr behütet die Einfältigen;Wenn ich unterliege, so hilft er mir.Sei nun wieder zufrieden, meine Seele;Denn der Herr tut dir Gutes.Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen,Mein Auge von den Tränen,Meinen Fuß vom Gleiten.“ Psalm 113,2.3; Psalm 116,1-8. Ez.154.2 Teilen

Gerade unter den wachsenden Schatten der letzten Weltkrisis wird Gottes Licht am hellsten erstrahlen und der Gesang der Hoffnung und des Vertrauens in den reinsten und erhabensten Klängen erschallen. Ez.154.3 Teilen

„Zu der Zeit wird man ein solch Lied singen im LandeJuda:Wir haben eine feste Stadt,Mauern und Wehre sind heil.Tut die Tore auf,Dass hereingehe das gerechte Volk, das den Glaubenbewahrt! Ez.154 Teilen

Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage;Denn man verläßt sich auf dich.Verlasset euch auf den Herrn ewiglich;Denn Gott der Herr ist ein Fels ewiglich.“ Jesaja 26,1-4. Ez.154.4 Teilen

155

„Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen und gen Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.“ Jesaja 35,10. Ez.155.1 Teilen

„Und sie werden kommen und auf der Höhe zu Zion jauchzen und werden zu den Gaben des Herrn laufen,... dass ihre Seele wird sein wie ein wasserreicher Garten und sie nicht mehr bekümmert sein sollen.“ Jeremia 31,12. Ez.155.2 Teilen

Die Geschichte des Liedes in der Bibel sagt viel über die Verwendung und den Nutzen von Musik und Gesang aus. Die Musik wird oft dazu mißbraucht, bösen Zwecken zu dienen, und wird so zu einem der lockendsten Verführungsmittel. Richtig angewandt, ist sie jedoch eine köstliche Gabe Gottes, welche die Gedanken auf hohe und edle Dinge hinlenken und das Gemüt begeistern und erheben soll. Ez.155.3 Teilen

Wie sich die Kinder Israel ihre Wanderungen durch die Wüste durch den Klang heiliger Gesänge verschönten, so fordert Gott auch heute seine Kinder dazu auf, ihr Pilgerdasein freudig zu gestalten. Nur wenig Mittel sind wirksamer, seine Worte im Gedächtnis festzuhalten, als sie im Liede zu wiederholen. Solch ein Lied hat wunderbare Macht. Es besitzt die Kraft, rohe und ungebildete Naturen zu besänftigen, das Denken zu beleben und Mitgefühl zu wecken, Ausgeglichenheit im Handeln zu fördern und den Trübsinn und die bösen Ahnungen zu bannen, die uns den Mut rauben und unser Streben schwächen. Ez.155.4 Teilen

Es ist eines der wirksamsten Mittel, dem Herzen geistliche Wahrheiten einzuprägen. Wie oft ruft sich eine hart bedrängte und fast verzweifelnde Seele ein Wort Gottes ins Gedächtnis zurück den langvergessenen Kehrreim eines Kinderliedes etwa, und die Versuchungen verlieren ihre Kraft, das Leben gewinnt einen neuen Sinn und Zweck, und der eigene Mut und die eigene Fröhlichkeit übertragen sich nun auch auf andere! Man sollte nie den erzieherischen Wert des Gesanges aus dem Auge verlieren. Laßt in eurem Heim liebliche und reine Lieder erklingen, dann werden dort weniger tadelnde und mehr heitere, hoffnungsvolle, freudige Worte fallen. Laßt in der Schule Gesang ertönen, und die Schüler werden näher zu Gott, zu ihren Lehrern und zueinander hingezogen. Ez.155.5 Teilen

156

Als ein Teil des Gottesdienstes ist das Singen ebensosehr ein Akt der Anbetung wie das Gebet selbst. So manches Lied ist wirklich ein Gebet. Wenn man das Kind darauf aufmerksam macht, wird es mehr an den Sinn der Worte denken, die es singt. Es wird für ihren Einfluß empfänglicher sein. Ez.156.1 Teilen

Wenn unser Erlöser uns an die Schwelle der Ewigkeit führt, die überstrahlt ist von der Herrlichkeit Gottes, mögen wir die Themen der Lob- und Dankgesänge erlauschen, die der himmlische Chor rings um den Thron anstimmt. Wenn dann die Engelweisen in unseren irdischen Heimen widerhallen, wird manches Menschenherz näher zu den himmlischen Sängern hingezogen. Die Gemeinschaft mit dem Himmel beginnt schon auf Erden. Hier lernen wir, den Grundton des Gotteslobes anzuschlagen. Ez.156.2 Teilen

Kapitel 18: Geheimnisse der Heiligen Schrift

„Kannst du das Geheime der Gottheit ergründen?“Hiob 11,7 (v. Ess). Ez.156 Teilen

Kein sterblicher Geist vermag das Wesen oder die Werke des Unendlichen völlig zu erfassen: Wir können Gott nicht durch Forschen ergründen. Jenes heilige Wesen muss sowohl für die stärksten und höchstgebildeten Geister wie für die schwächsten und unwissendsten in Geheimnis gehüllt bleiben. Aber obgleich „Wolken und Dunkel“ „um ihn her“ sind, „Gerechtigkeit und Gericht ist seines Stuhles Festung“. Psalm 7,2. Sein Handeln mit uns können wir insoweit verstehen, als dass wir grenzenlose Gnade und unendliche Macht in ihm vereinigt finden. Wir begreifen so viel von seinen Absichten, wie wir zu fassen vermögen. Aber auch darüber hinaus noch können wir jener Hand der Allmacht und jenem Herzen voller Liebe vertrauen. Ez.156.3 Teilen

157

Das Wort Gottes gibt uns ebenso wie das Wesen seines Urhebers Rätsel auf, die von sterblichen Menschen niemals völlig ergründet werden können. Der Höchste hat jedoch in der Heiligen Schrift ausreichende Beweise für ihren göttlichen Ursprung geliefert. Sein Dasein, sein Charakter, die Wahrhaftigkeit seines Wortes sind in einer Weise bezeugt, die unseren Verstand anspricht, und dieses Zeugnis ist in überreicher Fülle vorhanden. Zwar hat er die Möglichkeit zum Zweifeln nicht aus dem Wege geräumt: Glaube muss auf inneren Beweisen, nicht auf äußeren Schlußfolgerungen beruhen. Wer zweifeln will, hat Gelegenheit dazu; wer anderseits die Wahrheit erkennen möchte, findet reichlich Grund zum Glauben. Ez.157.1 Teilen

Wir haben keine Ursache, Gottes Wort anzuzweifeln, weil wir die Rätsel seiner Vorsehung nicht verstehen können. In der natürlichen Welt sind wir ständig von Wundern umgeben, die über unsere Fassungskraft hinausgehen. Sollte es uns dann überraschen, auch im geistlichen Bereich auf unergründliche Geheimnisse zu stoßen? Die Schwierigkeit liegt einzig und allein in der Schwäche und in der Begrenztheit des menschlichen Verstandes. Ez.157.2 Teilen

Die Geheimnisse der Bibel sind weit davon entfernt, gegen sie zu sprechen. Sie gehören vielmehr zu den stärksten Beweisen für ihre göttliche Eingebung. Wenn die Bibel nur in solcher Weise über Gott berichtete, dass wir alles restlos zu fassen imstande wären, wenn seine Größe und Majestät von sterblichen Geistern begriffen werden könnte, dann würde die Heilige Schrift nicht, wie es jetzt der Fall ist, den unfehlbaren Stempel der Göttlichkeit an sich tragen. Die Erhabenheit ihrer Themen sollte Vertrauen zu ihr als zum Worte Gottes einflößen. Ez.157.3 Teilen

158

Die Bibel enthüllt die Wahrheit mit einer Einfachheit und mit solcher Anpassung an die Bedürfnisse und Sehnsüchte des menschlichen Herzens, dass die gebildetsten Geister darüber erstaunt und entzückt sind. Aber auch den wenig begabten und ungeschulten Menschen macht sie den Weg des Lebens klar verständlich. „Und derselbe wird für sie sein, dass man darauf gehe, dass auch die Toren nicht irren mögen.“ Jesaja 35,8. Kein Kind braucht den Pfad zu verfehlen. Kein ernsthafter Sucher muss auf den Wandel im reinen und heiligen Licht verzichten. Auch die schlichtest ausgedrückten Wahrheiten beziehen sich noch auf erhabene Gegenstände von weittragender Bedeutung, die die menschliche Fassungskraft unendlich übersteigen. Es handelt sich um Geheimnisse, die Gottes Herrlichkeit in sich bergen, Rätsel, die den forschenden Geist überwältigen, während sie den ehrlichen Wahrheitssucher mit Ehrfurcht und Glauben erfüllen. Je mehr wir in der Heiligen Schrift forschen, um so mehr wächst in uns die Überzeugung, dass sie das Wort des lebendigen Gottes ist, und menschliche Vernunft beugt sich vor der Majestät göttlicher Offenbarung. Ez.158.1 Teilen

Gott will, dass sich dem ernsten Sucher die Wahrheiten seines Wortes immer mehr erschließen. „Das Geheimnis ist des Herrn, unsers Gottes; was aber offenbart ist, das ist unser und unserer Kinder ewiglich.“ 5.Mose 29,28. Der Gedanke, dass gewisse Teile der Bibel nicht verstanden werden könnten, hat zur Vernachlässigung einiger ihrer wichtigsten Lehren geführt. Die Tatsache muss betont und oft wiederholt werden, dass die Geheimnisse der Bibel uns als solche erscheinen, nicht weil Gott die Wahrheit zu verbergen suchte, sondern weil unsere eigene Schwachheit oder Unwissenheit uns zur Erfassung oder Aneignung der Wahrheit unfähig macht. Diese Begrenzung liegt nicht in seiner Absicht, sondern in unserem Wesen begründet. Gott wünscht, dass wir gerade von den Teilen der Schrift, die man oft als unverständlich übergeht, so viel begreifen möchten, wie unser Geist fassen kann. „Alle Schrift“ ist „von Gott eingegeben“, damit wir „vollkommen, zu allem guten Werk geschickt“ (2.Timotheus 3,16.17) seien. Ez.158.2 Teilen

159

Es ist keinem Menschengeiste möglich, auch nur eine Wahrheit oder eine Verheißung der Bibel voll auszuschöpfen. Der eine erspäht ihre Herrlichkeit von dieser, der andere von jener Warte aus, doch immer nehmen wir nur einen Schimmer wahr. Der volle Glanz entzieht sich unserer Sicht. Ez.159.1 Teilen

Wenn wir über die erhabenen Gegenstände des Wortes Gottes nachsinnen, schauen wir gleichsam in einen Brunnen, der sich unter unserem Blicke ausdehnt und vertieft. Seine Breite und Tiefe übersteigt unsere Erkenntnis. Während wir so hinabblicken, erweitert sich die Schau: Vor uns sehen wir ein unbegrenztes, uferloses Meer daliegen. Ez.159.2 Teilen

Von einem solchen Studium geht belebende Kraft aus. Geist und Herz erlangen neue Stärke, neues Leben. Ez.159.3 Teilen

Diese Erfahrung ist der höchste Beweis für den göttlichen Ursprung der Bibel. Ebenso wie das Brot unserem Körper als Speise dient, nährt das Wort Gottes unsere Seele. Das Brot kommt den Bedürfnissen unseres natürlichen Menschen entgegen. Aus Erfahrung wissen wir, dass es Blut, Knochen und Gehirnmasse erzeugt. Machen wir dieselbe Probe mit der Bibel: Was war das Ergebnis, wenn ihre Grundsätze wirklich zu Bestandteilen des Charakters wurden? Welchen Wandel im Leben bewirkte sie? „Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ 2.Korinther 5,17. In ihrer Kraft haben Männer und Frauen die Ketten sündlicher Gewohnheiten gesprengt. Sie haben ihrer Selbstsucht abgeschworen. Der Gemeine wurde ehrerbietig, der Trinker nüchtern und der Liederliche rein. Seelen, die dem Erzbösen glichen, wurden in das Ebenbild Gottes verwandelt. Diese Wandlung selbst ist das Wunder aller Wunder. Als eine durchs Wort gewirkte Veränderung verkörpert sie eines der tiefsten Geheimnisse dieses Wortes. Wir können es nicht verstehen, wir können nur glauben, dass es, wie die Schrift sagt, „Christus in euch“ ist, „die Hoffnung der Herrlichkeit“. Kolosser 1,27. Ez.159.4 Teilen

Ein Wissen um dieses Geheimnis liefert den Schlüssel zu jedem andern. Es öffnet der Seele des Menschen die Schätze des Weltalls und bietet ihr die Möglichkeiten zu einer unbegrenzten Entfaltung. Ez.159.5 Teilen

160

Diese Entwicklung erleben wir, wenn sich Gottes Wesen die Herrlichkeit und das Geheimnis des geschriebenen Wortes immer mehr vor uns enthüllt. Wäre es uns möglich, zu einem vollen Verständnis Gottes und seines Wortes zu gelangen, dann könnten wir keine weiteren Bereiche der Wahrheit mehr entdecken, es gäbe für uns kein Wachstum in der Erkenntnis, keine Höherentwicklung mehr. Gott würde nicht mehr alles überragen, und der Fortschritt des Menschen wäre gedrosselt. Gott sei Dank verhält es sich nicht so. Da der Vater im Himmel unendlich ist und in ihm alle Schätze der Weisheit verborgen liegen, können wir in alle Ewigkeit Suchende und Lernende bleiben, ohne dabei den Reichtum seiner Weisheit, seiner Güte oder seiner Macht auszuschöpfen. Ez.160.1 Teilen

Kapitel 19: Geschichte und Weissagung

„Wer hat dies lassen sagen von alters her und vorlängst verkündigt?Hab ich’s nicht getan, der Herr? Und ist sonst kein Gott außer mir.“ Ez.160 Teilen

Die Heilige Schrift ist das äIteste und umfassendste Geschichtswerk, das die Menschen besitzen. Es floß in lauterer Frische aus dem Quell ewiger Wahrheit, und eine göttliche Hand hat durch alle Zeiten hindurch seine Reinheit bewahrt. Es hellt die ferne Vergangenheit auf, zu der menschliche Forschung vergeblich vorzudringen sucht. Allein im Worte Gottes erblicken wir die Macht, die die Grundfesten der Erde gelegt und die Himmel ausgebreitet hat. Hier nur finden wir einen glaubwürdigen Bericht über den Ursprung der Völker. Hier allein ist eine Geschichte des Menschengeschlechtes aufgezeichnet, die nicht durch Menschenstolz oder -vorurteil gefärbt ist. Ez.160.2 Teilen

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