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Kapitel 22: Mäßigkeit und gesunde Lebensweise
Kapitel 22: Mäßigkeit und gesunde Lebensweise
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„Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligen will,legt sich strenge Enthaltsamkeit auf.“ Ez.186 Teilen

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Jeder Lernende muss um die Beziehung zwischen einfacher Lebensweise und hoher Denkungsart wissen. Es liegt an uns persönlich, zu entscheiden, ob der Geist oder der Körper unsere Lebensführung bestimmen soll. Jeder einzelne Jugendliche muss für sich selbst die Wahl treffen, die sein Leben formt. Deshalb sollte keine Mühe gespart werden, ihn zur Erkenntnis der Mächte zu führen, denen er gegenübersteht, und zum Verständnis der Einflüsse, die Charakter und Schicksal prägen. Ez.187.1 Teilen

Die Unmäßigkeit ist ein Feind, vor dem sich alle hüten müßten. Die rasche Zunahme dieses Übels sollte jeden, der seine Mitmenschen liebt, zum Kampf dagegen aufrütteln. Es ist ein Schritt in der rechten Richtung, wenn man in den Schulen Unterricht über Mäßigkeitsthemen abhält. In diesem Fach sollte man überhaupt in jeder Schule und in jedem Heim Belehrung erteilen. Jugendliche und Kinder müßten die Wirkung des Alkohols, des Tabaks und ähnlicher Gifte kennen, die den Körper zugrunde richten, den Verstand umnebeln und die Seele versinnlichen. Man sollte klar herausstellen, dass keiner, der solche Dinge gebraucht, die volle Stärke seiner körperlichen, geistigen oder sittlichen Fähigkeiten lange bewahren kann. Ez.187.2 Teilen

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Aber um die Unmäßigkeit an der Wurzel zu packen, müssen wir tiefer gehen als bis zum Genuß von Alkohol oder Tabak. Müßiggang, Ziellosigkeit oder schlechte Gesellschaft können die wegbereitende Ursache sein. Zum andern findet man sie oft an der heimischen Tafel, in Familien, die sich streng enthaltsam dünken. Alles, was die Verdauung in Unordnung bringt, das Denken übermäßig erregt oder in irgendeiner Weise den Organismus beeinträchtigt, indem es das Gleichgewicht der geistigen und leiblichen Kräfte stört, schwächt auch die Herrschaft des Geistes über den Körper und begünstigt die Unmäßigkeit. Der Zusammenbruch manches versprechenden jungen Menschen könnte auf unnatürliche Begierden zurückgeführt werden, die die Folge einer ungesunden Kost sind. Ez.188.1 Teilen

Tee und Kaffee, Gewürze, Süßigkeiten und Tortengebäck sind starke Ursachen für eine schlechte Verdauung. Auch Fleischnahrung ist schädlich. Ihre naturgegebene Reizwirkung sollte schon einen überzeugenden Grund gegen ihre Verwendung darstellen; der fast allgemein gewordene krankhafte Zustand der Tiere aber macht sie doppelt verdächtig. Fleischgenuß führt leicht zu einer Überreizung der Nerven und zur Erregung der Leidenschaften. Dadurch gewinnen die niederen Neigungen die Oberhand. Ez.188.2 Teilen

Wer sich an eine reichhaltige, stark anregende Kost gewöhnt, findet nach einiger Zeit, dass der Magen mit einfacher Nahrung nicht mehr zufrieden ist. Er verlangt nach immer stärker gewürzten, schärferen und aufpeitschenderen Dingen. Wenn die Nerven angegriffen sind und der Organismus geschwächt ist, scheint auch dem Willen die Kraft zu fehlen, gegen das unnatürliche Begehren anzukämpfen. Die zarte Schleimhaut des Magens wird gereizt und entzündet, bis die anregendste Kost keine Befriedigung mehr gewährt. Es entsteht ein Durst, den nur starkes Getränk löschen kann. Ez.188.3 Teilen

Gerade vor den Anfängen des Übels sollte man sich hüten. Im Unterricht müssen der Jugend die Folgen kleiner Abweichungen vom rechten Weg sehr deutlich gemacht werden. Der Schüler soll lernen, wie wertvoll eine einfache, gesunde Ernährung ist, um dem Verlangen nach unnatürlichen Reizmitteln vorzubeugen. Es gilt, sich früh an Selbstbeherrschung zu gewöhnen und den Jugendlichen den Gedanken einzuprägen, dass sie Meister und nicht Sklaven sein sollen. Gott hat sie zu Herrschern über das Königreich ihrer Seele gesetzt, und sie haben ihr vom Himmel verordnetes Königtum auszuüben. Wenn solche Weisungen gewissenhaft erteilt werden, werden sie sich weit über die Jugend hinaus auswirken. Einflüsse werden sich geltend machen, die Tausende von Männern und Frauen vom Rande des Verderbens zurückreißen. Ez.188.4 Teilen

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Auf die Beziehung zwischen Ernährung und geistiger Entwicklung sollte man weit mehr als bisher achten. Verworrenes Denken und geistige Trägheit sind oft das Ergebnis von Diätfehlern. Ez.189.1 Teilen

Man besteht immer wieder darauf, dass bei der Auswahl der Nahrung der Appetit ein sicherer Führer sei. Wären die Gesundheitsgesetze immer befolgt worden, so würde dies zutreffen. Aber der Appetit hat sich durch falsche Gewohnheiten, die sich von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzten, so ins Unnatürliche verkehrt, dass er dauernd auf schädliche Genüsse aus ist. Man kann sich ihm nicht mehr anvertrauen. Ez.189.2 Teilen

Beim Studium der Gesundheitslehre sollten die Schüler den Nährwert verschiedener Speisen kennenlernen. Man sollte die Wirkung einer konzentrierten, anregenden Kost und andererseits der Lebensmittel, denen die Nährstoffe abgehen, klarlegen. Tee und Kaffee, Feinmehlbrot, Essiggurken, gröbere Gemüsearten, Zuckerwerk, Gewürze und Pasteten bilden nicht die richtige Nahrung. So mancher Schüler ist bei solchen Speisen zusammengebrochen. Manches schwächliche Kind, das zu kräftigen Körper- oder Geistesanstrengungen unfähig ist, ist das Opfer einer unzulänglichen Kost. Getreide, Früchte, Nüsse und Gemüse enthalten bei geeigneter Zusammenstellung alle Nährstoffe. Wenn sie richtig zubereitet werden, bilden sie die Nahrung, die die körperliche und geistige Spannkraft am besten fördert. Ez.189.3 Teilen

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Nicht nur auf die Eigenschaften der Nahrungsmittel kommt es an, sondern auch auf die Bekömmlichkeit für den betreffenden Verbraucher. Oft muss eine Speise, die körperlich arbeitende Personen ohne weiteres essen können, von dem in der Hauptsache geistig Schaffenden gemieden werden. Man sollte auch auf die richtige Zusammenstellung der einzelnen Speisen achten. Geistig Arbeitende und sitzend Beschäftigte dürfen bei einer Mahlzeit nur wenige Speisearten zu sich nehmen. Ez.190.1 Teilen

Auch vor dem Überessen muss man sich selbst bei der gesündesten Nahrung hüten. Die Natur kann nicht mehr verarbeiten, als zum Aufbau der verschiedenen Körperorgane erforderlich ist; was darüber hinaus ist, verstopft den Organismus. Von manchem Schüler glaubte man, dass er durch übertriebenes Studium zusammengebrochen sei, während die wirkliche Ursache übertriebenes Essen war. Werden die Gesundheitsgesetze gebührend beachtet, birgt geistige Anspannung wenig Gefahren in sich. Doch in vielen Fällen sogenannten geistigen Versagens ist es die Überbürdung des Magens, die den Körper müde macht und die Denkfähigkeit herabmindert. Ez.190.2 Teilen

In den meisten Fällen sind zwei Mahlzeiten am Tag besser als drei. Ein frühes Abendbrot stört die Verdauung des vorhergegangenen Mahles. Wird das Abendessen später eingenommen, dann ist es nicht vor der Schlafenszeit verdaut, und der Magen kommt nicht zu seiner gebührenden Ruhe. Der Schlaf ist gestört, Gehirn und Nerven sind ermüdet, der Appetit für das Frühstück ist gemindert, der ganze Organismus ohne Frische und für die Pflichten des Tages nicht vorbereitet. Ez.190.3 Teilen

Man sollte die Bedeutung regelmäßiger Essens- und Schlafenszeiten nicht übersehen. Da der Aufbau des Körpers während der Ruhestunden erfolgt, ist ein regelmäßiger, reichlicher Schlaf besonders in der Jugend vonnöten. Ez.190.4 Teilen

Hastiges Essen sollten wir möglichst vermeiden. Je kürzer die Zeit für ein Mahl ist, desto weniger dürfen wir essen. Es ist besser, eine Mahlzeit auszulassen, als ungenügend zu kauen. Ez.190.5 Teilen

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Die Essenszeit sollte eine Stunde geselliger Unterhaltung und Erquickung sein. Alles Bedrückende oder Erregende sei verbannt. Man pflege Vertrauen, Freundlichkeit und Dankbarkeit gegen den Geber alles Guten, dann wird die Unterhaltung fröhlich sein, ein heiterer Gedankenflug, der erhebt, ohne zu ermüden. Ez.191.1 Teilen

Die Beobachtung der Mäßigkeit und Ordnung in allen Stücken erweist sich als wunderbar segenskräftig. Mehr als Umstände oder natürliche Gaben wird sie zur Förderung jener liebenswerten und heiteren Gemütsart beitragen, die so viel zur Ebnung des Lebensweges vermag. Gleichzeitig wird sich herausstellen, dass die so gewonnene Selbstbeherrschung zu dem wertvollsten Rüstzeug gehört, das wir für ein erfolgreiches Bestehen der harten Anforderungen, die jedes menschliche Wesen erwarten, benötigen. Ez.191.2 Teilen

Die Wege der Weisheit „sind liebliche Wege, und alle ihre Steige sind Friede“. Sprüche 3,17. Jeder junge Mensch in unserem Lande, der zu Höherem bestimmt sein kann als gekrönte Häupter, denke über die Worte des weisen Mannes nach: „Wohl dir, Land,... dessen Fürsten zu rechter Zeit speisen, zur Stärke und nicht zur Lust!“ Prediger 10,17. Ez.191.3 Teilen

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