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Kapitel 28: Die Rolle der Kleidung in der Erziehung
Kapitel 28: Die Rolle der Kleidung in der Erziehung
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„In anständigem Gewand ...“„Des Königs Tochter drinnen ist ganz herrlich.“ Ez.226 Teilen

Erziehung kann nicht umfassend sein, wenn sie nicht hinsichtlich der Kleidung rechte Grundsätze lehrt. Ohne solche klare Anweisungen wird die erzieherische Arbeit nur zu oft behindert und beeinträchtigt. Kleiderliebe und Modesucht stellen die schlimmsten Rivalen und wirksamsten Hindernisse für den Lehrer dar. Die Mode ist eine Herrin, die mit eiserner Hand regiert. In sehr vielen Heimen verwenden Eltern und Kinder all ihre Kraft, Zeit und Aufmerksamkeit darauf, den Forderungen der Mode nachzukommen. Die Reichen haben den Ehrgeiz, in der Anpassung an die stets wechselnden Moden einander auszustechen. Der Mittelstand und die ärmeren Klassen suchen sich möglichst dem Maßstab anzugleichen, den die angeblich über ihnen Stehenden festgesetzt haben. Wo die Mittel oder die Kräfte begrenzt sind und doch ein starkes Streben nach Eleganz besteht, wird die Belastung fast unerträglich. Ez.226.3 Teilen

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Bei vielen kommt es nicht darauf an, wie kleidsam oder gar wie schön ein Gewand sei. Laßt die Mode wechseln, und es muss erneuert oder abgelegt werden. Die Familienangehörigen sind zu endloser Plackerei verurteilt. Da bleibt keine Zeit zur Kindererziehung, zum Gebet oder zum Bibelstudium, keine Zeit, den Kleinen zu helfen, dass sie Gott durch seine Werke kennenlernen. Ez.227.1 Teilen

Auch bleiben keine Zeit und kein Geld zur Liebestätigkeit. Oft wird der Speisezettel ungebührlich gekürzt. Die Nahrung ist schlecht ausgewählt und hastig zubereitet, und das gesunde Verlangen der Natur wird nur teilweise befriedigt. Es ergeben sich daraus falsche Essgewohnheiten, die Krankheiten verursachen oder zur Unmäßigkeit führen. Ez.227.2 Teilen

Die Liebe zum Prunk hat Verschwendungssucht im Gefolge und ertötet in vielen jungen Menschen die Sehnsucht nach einem edleren Leben. Statt eine Ausbildung zu erstreben, nehmen sie früh irgendeine Beschäftigung an, um Geld verdienen und der Modeleidenschaft huldigen zu können. Diese Sucht lockt manches junge Mädchen ins Verderben. Ez.227.3 Teilen

In manchem Heim werden die Verdienstmöglichkeiten überfordert. Der Vater, der nicht in der Lage ist, den Wünschen von Mutter und Kindern nachzukommen, wird zur Unehrlichkeit verlockt, und wieder endet alles in Schande und Auflösung. Ez.227.4 Teilen

Selbst der Ruhetag und der Gottesdienst sind der Herrschaft der Mode unterworfen. Sie bieten sogar Gelegenheit zu noch größerer Entfaltung ihrer Macht. Die Kirche wird zum Schaugelände, und man beschäftigt sich mehr mit dem Aufputz als mit der Predigt. Die Armen können den üblichen Ansprüchen nicht genügen und bleiben deshalb überhaupt vom Gottesdienst weg. Der Tag der Ruhe wird im Müßiggang verbracht und von der Jugend oft in sittengefährdender Gesellschaft. Ez.227.5 Teilen

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Unpassende und unbequeme Kleidung macht die Mädchen in der Schule unfähig zum Studium und auch zur Erholung. Ihre Gedanken sind mit etwas anderem beschäftigt, und dem Lehrer wird es schwer, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Ez.228.1 Teilen

Um den Bann der Mode zu brechen, kann der Erzieher oft kein wirksameres Mittel finden als die Berührung mit der Natur. Schenkt den Schülern das nachhaltige Erlebnis von Fluß, See oder Meer, laßt sie die Berge erklettern, die Pracht des Sonnenunterganges schauen, die Schätze von Wald und Feld erkunden. Laßt sie die Freude an der Pflanzen- und Blumenpflege genießen, und ein zusätzliches Band, eine neue Krause wird nichts mehr bedeuten. Ez.228.2 Teilen

Man lehre die Jugend erkennen, dass Schlichtheit in der Kleidung wie in der Nahrung für hohes Denken unerläßlich ist Man bringe sie dahin, zu sehen, wie viel es zu lernen und zu tun gibt, wie kostbar die Tage der Jugend für die Vorbereitung des Lebenswerkes sind. Helft ihr erkennen, welche Reichtümer das Wort Gottes, das Buch der Natur und die Lebensbilder edler Menschen enthalten. Lenkt ihre Gedanken auf die Leidenden, denen sie Hilfe bringen kann. Man verhelfe ihr zu der Einsicht, dass jedes für Äußerlichkeiten hinausgeworfene Geldstück den Verschwender der Mittel beraubt, die Hungrigen zu speisen, die Nackten zu kleiden und die Traurigen zu trösten. Ez.228.3 Teilen

Die jungen Menschen können es sich nicht leisten, die großen Gelegenheiten ihres Lebens zu versäumen, ihr Denken verkümmern zu lassen, ihre Gesundheit und ihr Glück zugrunde zu richten, nur um Forderungen nachzukommen, die weder durch Vernunft und Bequemlichkeit noch durch besondere Anmut begründet sind. Ez.228.4 Teilen

Zugleich sollte man der Jugend die große Lehre der Natur vor Augen führen: „Er aber tut alles fein zu seiner Zeit.“ Prediger 3,11. Es ist unsere vornehmste Pflicht, ebenso wie in allen anderen Dingen den Schöpfer in der Kleidung zu ehren. Er wünscht, dass unser Gewand nicht nur gesund, sondern auch geschmackvoll und schicklich sei. Ez.228.5 Teilen

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Man kann den Charakter einer Person an ihrer Art, sich zu kleiden, beurteilen. Ein verfeinerter Geschmack, ein gebildeter Geist offenbaren sich in der Wahl einfacher und geschmackvoller Kleider. Saubere Schlichtheit des Gewandes im Verein mit einem bescheidenen Benehmen wird ein junges Mädchen weithin mit jener Atmosphäre heiliger Zurückhaltung umgeben, die es vor tausend Gefahren schirmt. Man lehre die Mädchen, dass die Kunst, sich zu kleiden, auch die Fähigkeit einschließt, das eigene Gewand anzufertigen. Diesen Ehrgeiz sollte jedes Mädchen hegen. Er wird jene Brauchbarkeit und Unabhängigkeit verleihen, auf die man nicht verzichten kann. Ez.229.1 Teilen

Es ist recht, das Schöne zu lieben und zu begehren; Gott wünscht jedoch, dass wir am ersten nach der höchsten Schönheit trachten jener, die unvergänglich ist und an ihr Gefallen finden. Die erlesensten Erzeugnisse menschlicher Kunst halten den Vergleich mit jener Schönheit des Charakters nicht aus, die in seinen Augen „überaus köstlich“ ist. Ez.229.2 Teilen

Lehrt die Jugend und die kleinen Kinder jenes königliche Gewand aus „reiner und schöner Leinwand“ (Offenbarung 19,8) erwählen, das auf dem himmlischen Webstuhl gewoben wurde und das dereinst alle Heiligen auf Erden tragen werden. Dieses Kleid, der fleckenlose Charakter Christi, wird jedem Menschen frei angeboten. Alle jedoch, die es annehmen, werden es hier schon empfangen und tragen. Ez.229.3 Teilen

Unterweist die Kinder, dass sie das herrliche Gewand des Wesens Gottes anlegen, wenn sie sich den reinen Gedanken der Liebe aufschließen und Taten der Hilfsbereitschaft verrichten. Dieses Kleid wird sie hier anmutsvoll und beliebt machen und sie einst zum Eintritt in den Palast des Königs berechtigen. Seine Verheißung lautet: „Sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind’s wert.“ Offenbarung 3,4. Ez.229.4 Teilen

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