Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Angemessenes Verhalten
Angemessenes Verhalten
29

Nachdem die im Jahre 1844 erwartete Wiederkunft Christi ausgeblieben war, machten sich in den Reihen der Adventisten Resignation auf der einen und Fanatismus auf der anderen Seite breit. Gott gab warnende Botschaften, um diesen Übeln begegnen zu können. In einigen Fällen ging es um den allzu vertrauten Umgang zwischen den Geschlechtern. Ich musste diesen Gläubigen Gottes heilige Ordnung in Erinnerung bringen, die nicht nur einen unbefangenen, sondern vor allem einen korrekten und sauberen Umgang miteinander verlangt. Mehrfach musste ich Männer und Frauen tadeln, die von sich behaupteten, in enger Beziehung zu Gott zu stehen, deren Gedanken aber gleichzeitig fragwürdige und unsaubere Wege gingen. Der Erfolg meiner Bemühungen war gering, denn Gottes Weisungen gerade auf diesem Gebiet wurden abgelehnt und verächtlich gemacht ... FG2.29.5 Teilen

30

Solche Gefahren gab es natürlich nicht nur in der Vergangenheit. Gerade Menschen, die Gottes Botschaft zu tragen haben, sind ständig starken Versuchungen ausgesetzt, die sie vom Weg der Wahrheit abbringen und ihren Glauben unwirksam machen möchten ... FG2.30.1 Teilen

Wer im Dienst für Christus steht, muss in den zwischenmenschlichen Beziehungen alles unterlassen, was ihn in Versuchung führen könnte. Unser Wirken soll Gott ehren und mit seinem Willen übereinstimmen. Mancher vorgebliche Verkündiger des Evangeliums hat die göttliche Wahrheit mit seinen eigenen Vorstellungen vermischt. Aber Maßstab kann nicht das sein, was Menschen denken, sondern wir haben uns an dem zu orientieren, der die Wahrheit ist: Jesus Christus. Wenn wir an ihn glauben und ihn im Herzen haben, werden wir uns nicht zu zweifelhaften und ungeheiligten Handlungen hinreißen lassen. Wenn jemand von sich behauptet, er predige die Wahrheit, aber in der Gegenwart unverheirateter oder verheirateter junger Frauen einen gar zu vertraulichen Ton anschlägt oder sie gar berührt, dann nehmt euch vor ihm in acht. Geht davon aus, dass Gottes Grundsätze sein Inneres kaum berührt haben. Solche Menschen können nicht wirklich für Christus arbeiten, weil ihnen die echte Hingabe fehlt. Bevor der Herr sie gebrauchen kann, müssen sie sich grundlegend bekehren. FG2.30.2 Teilen

Wahrheit, die von Gott kommt, läßt uns den gebührenden Abstand halten, heiligt unsere Beziehungen und reinigt unser Denken und Tun. Sie zielt hin auf ein ungetrübtes Verhältnis zu Christus und hilft uns, selbst den „Anschein des Bösen“ zu vermeiden — wie es der Apostel Paulus von den Gläubigen forderte. The Review and Herald, 10. November 1885. FG2.30.3 Teilen

32

„Holy Flesh-Doctrine“ nannte man in den USA die Lehre einer Gruppe von Fanatikern, die sich um 1900 im Bundesstaat Indiana ausbreitete und sogar einen Vereinigungsvorsteher sowie mehrere Prediger für sich gewann. Die Anhänger dieser Anschauung behaupteten, beim Todeskampf in Gethsemane habe Jesus einen heiligen Körper empfangen, der dem leiblichen Zustands Adams vor dem Sündenfall entsprach. Die Schlußfolgerung daraus lautete: Alle Nachfolger Jesu müßten und könnten diesen Stand der (körperlichen) Sündlosigkeit nun ebenfalls als eine notwendige und wesentliche Voraussetzung für ihre Verwandlung bei Jesu Kommen erlangen. FG2.32.1 Teilen

Wie Augenzeugen berichteten, wurde in den Gottesdiensten dieser Gruppe unter Zuhilfenahme rhythmusbetonter Musik und entsprechender Instrumente ein hoher Grad an emotionaler Erregung erzeugt. Die Anwesenden schrien durcheinander, beteten und sangen so lange, bis jemand erschöpft von seinem Stuhl fiel. Dann wurde diese Person auf das Podium getragen, wo sich eine Gruppe von Gläubigen singend, betend und schreiend um sie scharte. Erwachte der Besinnungslose während der Zeremonie, konnte er sich zu denen zählen, die die Gethsemaneerfahrung durchlitten und einen sündlosen Körper empfangen hatten. Nun konnte er nicht mehr sündigen und würde nicht sterben, so wurde behauptet. FG2.32.2 Teilen

Zwei führende Brüder der Gemeinschaft (S.N. Haskell, A.J. Breed) wurden zu einer Zeltversammlung nach Muncie, Indiana, gesandt, um sich von diesen fanatischen Anschauungen ein Bild machen und mit ihnen auseinandersetzen zu können. Ihre Berichte wurden Ellen G.White zugesandt, die zu dieser Zeit in Australien lebte. Sie antwortete auf diese Herausforderung an die Gemeinschaft mit mehreren warnenden Botschaften an die Verfechter der Lehre vom „heiligen Fleisch“. Zwei dieser Botschaften sind im folgenden Kapitel wiedergegeben. FG2.32.3 Teilen

11115
49113
Weiter zu "Der Fanatismus erhebt erneut sein Haupt *"
Stichwörter