Portrait von Ellen White
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Fanatismus ist das letzte, was wir gebrauchen können
Fanatismus ist das letzte, was wir gebrauchen können
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Irregeführter Glaube kann keinen heiligenden Einfluß auf das Wesen und Leben des Menschen ausüben. Falsche Lehren werden nicht deshalb wahr, weil man an sie glaubt oder weil sie ständig wiederholt werden. Selbst wenn jemand im guten Glauben einer Irrlehre anhängt, wird das für ihn nachteilige Folgen haben. Natürlich ist Aufrichtigkeit wichtig, aber sie allein kann den Menschen nicht retten. Ich mag in gutem Glauben und mit voller Überzeugung auf einer falschen Straße unterwegs sein, aber dadurch wird der Weg nicht richtig — und ans Ziel komme ich schon gar nicht. Gott will nicht, dass wir in Glaubensfragen leichtgläubig sind. Es ist nicht die Religion an sich, die den Menschen heiligt, sondern die Wahrheit. Deshalb ist es nötig, dass wir gründlich prüfen, was wahr ist und was nicht. Hier reichen guter Wille und Aufrichtigkeit allein einfach nicht aus. Ehe wir religiöse Lehren annehmen, die unser Denken und Handeln bestimmen sollen, müssen wir vom Wort Gottes her die Gewißheit haben, dass sie den Glauben wert sind. Brief 12, 1890. FG2.55.1 Teilen

Es nützt nicht viel, wenn Menschen zwar theoretisch der Wahrheit zustimmen, ihr aber im täglichen Leben keine praktische Einflußmöglichkeit geben. Wer die Wahrheit nur im Kopf hat, wird in seinem Wesen nicht verändert. Gottes Geist will auf unser Herz wirken, damit unser Leben von innen her erneuert wird. Wer sich dagegen sperrt, macht es Gott unmöglich, ihm Aufgaben in seinem Werk zu übertragen. Wie kann jemand Wächter auf den „Mauern Zions“ sein, wenn er die Aufgaben nicht erkennen kann und nicht imstande ist, bei Gefahr ein klares Signal zu geben? FG2.55.2 Teilen

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Wenn Gottes Geist wie damals zu Pfingsten ausgegossen wird, führt das zu einer geistlichen Erweckung, die ihren Ausdruck in erstaunlichen Taten findet. Himmlische Wesen werden in das Geschehen eingreifen, und erweckte Menschen werden das sagen und tun, wozu sie der Heilige Geist bewegt. Wenn sich das geistliche Pfingsten von damals wiederholen wird, werden viele, die nur vorgebliche Nachfolger Jesu sind und vom Wirken des Heiligen Geistes nichts verstehen, warnen: „Hütet euch vor Fanatismus!“ Von denjenigen, die vom Geist Gottes ergriffen sind, wird man sagen: „Die sind nicht mehr ganz nüchtern!“ FG2.56.1 Teilen

Die Zeit ist nicht mehr fern, da die Menschen sich nach einer engeren Beziehung zu Christus und zum Heiligen Geist sehnen werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die Bereitschaft, den Eigenwillen aufzugeben und Gottes Willen zu tun. Die Schuld vorgeblicher Christen besteht darin, dass sie ihr Herz vor dem Heiligen Geist verschlossen halten. Und wenn diese Leute mit Gläubigen in Berührung kommen, die Verlangen nach einer innigen geistlichen Gemeinschaft mit Christus haben, ertönt sofort der Warnruf: „Nehmt euch in acht! Werdet nur nicht extrem!“ FG2.56.2 Teilen

Es ist wahr, meine Geschwister, dass bei jeder religiösen Erweckung Vorsicht und Unterscheidungsvermögen nötig ist. Wir sollten uns nicht von Erscheinungen täuschen lassen, die nichts weiter sind als fromme Gefühlsaufwallungen. Aber das sollte andererseits nicht dazu führen, echte geistliche Aufbrüche durch Zweifel und Mißtrauen zu behindern. Wenn Gottes Geist Menschen ergreift, wird es immer andere geben, die in kritischer Distanz bleiben, weil sie im eigenen Herzen nichts von seinem Wirken spüren. Brief 27, 1894. FG2.56.3 Teilen

Auflehnung und Abfall umgibt uns wie die Luft, die wir atmen. Ohne die enge Beziehung zu Christus wären wir dem hilflos ausgeliefert. Wer diese Beziehung nicht hat, kann nicht bestehen, wenn Satan es durch geschickte Täuschung darauf anlegt, sich als der von Gott Gesandte auszugeben. „Seht zu, laßt euch nicht verführen. Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin’s, und: Die Zeit ist herbeigekommen. — Folgt ihnen nicht nach!“ Lukas 21,8. Wir müssen verstanden haben, was wir glauben. Wenn wir die Wahrheit weitergeben wollen, müssen wir fest in ihr verwurzelt sein. Das ist wie bei einem Schiff: Der Sturm kann es nur dann nicht fortreißen, wenn es fest verankert ist. Auch im Glauben brauchen wir diese Verankerung, denn die Gefahr der Täuschung nimmt zu. Brief 1, 1897. FG2.56.4 Teilen

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Satan ist mehr denn je daran gelegen, die Menschen im Spiel des Lebens zu Verlierern zu machen. Wenn wir nicht ständig auf der Hut sind, wird ihm das auch gelingen. Er wird Eigenliebe, Stolz und Weltliebe in unseren Herzen nähren. Durch alle möglichen Täuschungsmanöver versucht er, unseren Glauben an Gott zu erschüttern und uns im Blick auf die biblische Wahrheit unsicher zu machen. Das kann allerdings nur gelingen, wenn uns die tiefen Erfahrungen mit Gott und die Kenntnis seines Wortes fehlen. Es wird die Zeit kommen, in der viele der Verführung anheimfallen, weil sie es nicht gelernt haben, im Lichte des Wortes Gottes die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden. Unser einziger Schutz ist: gründliches Studium der Heiligen Schrift. Nur so können wir die Grundlagen unseres Glaubens erkennen und gewissenhaft tun, was wir als richtig erkannt haben. Wer jedoch der Sünde Raum gibt, wird in der Versuchung versagen. The Review and Herald, 19. November 1908. FG2.57.1 Teilen

Wenn Gott seinen Geist in Form des Spätregens ausgießt, werden alle rein menschliche Gedankengänge und Ordnungen fortgeschwemmt werden. Irdische Autorität wird zerbrechen, wenn der Heilige Geist durch menschliche Werkzeuge mit überzeugender Macht spricht. Da wird nicht mehr danach gefragt, ob das Gesagte stilistisch einwandfrei und grammatikalisch richtig ist. Das lebendige Wasser Gottes wirkt in seiner eigenen Weise. FG2.57.2 Teilen

Dennoch sollten wir auch in dieser Zeit Vorsicht walten lassen, damit sich nicht unwürdige Menschen ihrer großen Erfahrungen rühmen. Es wird Leute geben, die sich für begnadet halten und zu großen Taten berufen fühlen, ohne es wirklich zu sein. Sie werden Einfluß auf andere gewinnen und eine bestimmte Art von Bekehrung bewirken, aber all das wird nicht das Siegel Gottes tragen. Die angebliche Erweckung wird umschlagen in Unmoral und Zügellosigkeit, und der Glaube wird bei vielen zerbrechen. FG2.57.3 Teilen

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Vor dem allen können wir uns nur dadurch schützen, dass wir ganz nah bei Jesus bleiben. Weil er gesagt hat: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Johannes 15,5), dürfen wir ihn nicht aus den Augen verlieren. Solange wir uns dieser Abhängigkeit von Christus bewußt sind, haben wir festen Boden unter den Füßen. Wer aus diesem Bewußtsein heraus redet und handelt, muss andere nicht mit fragwürdigen Praktiken in Erregung versetzen, sondern kann die Wahrheit frei von menschlichem Beiwerk vollmächtig verkündigen ... FG2.58.1 Teilen

Wer sein Glaubensgebäude auf Treibsand setzt, lebt gefährlich. Wir sollten mit dem Geist Gottes rechnen, anstatt mit Kräften zu liebäugeln, die nicht himmlischen Ursprungs sind. Vor allem müssen wir uns davor hüten, andere so zu beeinflussen, dass sie sich in fromme Gefühle hineinsteigern. Das könnte zur Folge haben, dass Menschen sich einbilden, sie könnten über den Heiligen Geist verfügen, anstatt sich ihm als demütige Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Wir sollen Christus nicht vorauseilen wollen, sondern ihm nachfolgen! Solange wir uns von Jesus führen lassen, bleibt unser Fuß auf dem Pfad der Wahrheit. FG2.58.2 Teilen

Jeder, der die letzte Gnadenbotschaft weiterzugeben hat, muss sich vor extremen Positionen hüten, damit nicht Türen geöffnet werden, durch die Satan unbemerkt eindringen kann. Es ist nicht unsere Aufgabe, mit fragwürdigen Gedankengängen und spektakulären Neuerungen Aufsehen zu erregen. Der Feind würde das sofort zu aller Nachteil mißbrauchen. Gottes Geist schafft Ausgewogenheit, nicht Aufregung. Die Art der Verkündigung muss dem Ernst und der Bedeutung der Botschaft vom baldigen Kommen unseres Herrn angemessen sein. FG2.58.3 Teilen

Im Blick auf Jesus Christus und in der Kraft seines Geistes wird uns die so nötige klare Sicht geschenkt. Das wird uns helfen, Gefahren, von welcher Seite sie auch kommen mögen, rechtzeitig zu erkennen und ihnen zu begegnen. Wir dürfen es einfach nicht zulassen — und schon gar nicht darauf hinwirken —, dass Menschen in eine gefühlsbetonte Erwartungshaltung getrieben werden, die mit der Realität des Glaubens nichts mehr zu tun hat. Lehrt sie vielmehr, Jesus Schritt für Schritt nachzufolgen. Predigt Jesus Christus; denn unsere Hoffnung für die Zukunft kann sich nur auf ihn gründen. Brief 102, 1894. FG2.58.4 Teilen

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