Portrait von Ellen White
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Trostbrief an eine Mutter, die um ihr Kind trauerte
Trostbrief an eine Mutter, die um ihr Kind trauerte
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Du hast mir mitgeteilt, wie tief Dich der Tod Deines Kindes getroffen hat. Ich bin auch eine Mutter und kann von Herzen nachempfinden, was Dich bedrückt. Du hast Dich unter Gebet dazu durchgerungen, Deinen Willen ganz dem des himmlischen Vaters zu unterstellen, indem Du ihm alles in die Hände legtest. Mit dem Leid, das jetzt über Dir zusammenschlägt, habe auch ich meine Erfahrungen machen müssen. FG2.262.1 Teilen

Mein ältester Sohn war gerade 16 Jahre alt, als er schwer erkrankte. Er erkannte, wie kritisch sein Zustand war und rief uns an sein Bett. „Vater, Mutter“, sagte er, „es wird nicht leicht für Euch sein, Euren ältesten Sohn zu verlieren. Wenn der Herr es um Euretwillen so fügt, dass ich am Leben bleibe, will ich zufrieden sein. Wenn es aber zu meinem Heil und zu seines Namens Ehre dient, dass ich sterbe, dann will ich das auch annehmen. Wenn Ihr für mich betet, dann sollte das jeder für sich allein tun. Ihr werdet dann die Antwort erhalten, die dem Willen meines Heilandes entspricht, den Ihr liebt und den auch ich liebe.“ FG2.262.2 Teilen

Unser Sohn fürchtete offensichtlich, dass unser gemeinsames Gebet die Bindungen an ihn noch verstärken und uns dazu veranlassen würden, etwas zu erbitten, wozu Gott nicht Ja sagen konnte. FG2.262.3 Teilen

Wir kamen der Bitte unseres Sohnes nach. Unsere Gebete ähnelten vom Anliegen her stark Deinen Bitten an Gott. Wir empfingen keinerlei Hinweise dafür, dass unser Sohn wieder genesen würde. Er starb schließlich im festen Vertrauen auf Jesus, unseren Heiland. FG2.262.4 Teilen

Wir litten unter seinem Tod sehr; dennoch trug sein Sterben schon den Sieg in sich, denn sein Leben blieb „verborgen mit Christus in Gott“. Kolosser 3,3. FG2.262.5 Teilen

Vor dem Tode unseres Ältesten wurde unser Baby sterbenskrank. Wir beteten und hofften, dass der Herr uns unseren kleinen Liebling erhalten werde. Doch kurz darauf mussten wir ihn zu Grabe tragen und von ihm bis zu jenem Tage Abschied nehmen, an dem der Lebensfürst die Seinen auferwecken und ihnen ewiges Leben geben wird. FG2.262.6 Teilen

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Schließlich wurde mir auch mein Ehemann durch den Tod entrissen. Wir hatten 36 Jahre lang gemeinsam im Dienste Jesu Christi gestanden. Plötzlich war ich allein mit all der Arbeit, die noch zu tun ist. Weil er in Christus ruht, will ich nicht um ihn weinen, aber niemand kann ermessen, wie sehr er mir fehlt! Ich sehne mich nach seinem Rat und seinem Weitblick. Wie gern würde ich mit ihm wie früher um Erkenntnis und Führung bitten — und um Weisheit für das Planen und Verwirklichen der vielfältigen Aufgaben. FG2.263.1 Teilen

Nun ist der Herr allein mein Helfer und Ratgeber. Er wird auch Dir in seiner Gnade nahe sein, damit Du den erlittenen Verlust verwinden lernst. FG2.263.2 Teilen

Du fragst Dich, ob Dein so früh verstorbenes Kind gerettet ist. Christus hat auf diese Frage schon geantwortet: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes.“ Lukas 18,16 ... FG2.263.3 Teilen

Diese Verheißung ist auch Dir gegeben. Laß Dich trösten und vertraue dem Herrn. Er hat mich wiederholt darauf hingewiesen, dass viele der Kleinen vor der trübseligen Zeit zu Ruhe gelegt würden. Aber wir werden unsere Kinder wiedersehen, wenn wir einst die himmlischen Stätten betreten. Vertraue dem Herrn und fürchte Dich nicht. Brief 196, 1899. FG2.263.4 Teilen

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