Portrait von Ellen White
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Kapitel 7: Seelisch bedingte Krankheiten *
Kapitel 7: Seelisch bedingte Krankheiten *
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Es wird zu wenig über Ursache und Wirkung nachgedacht — Es wird viel zu wenig über die Ursachen der Sterblichkeitsraten, Krankheiten und Degenerationserscheinungen nachgedacht, die heute in den meisten zivilisierten Wohlstandsländern existieren. Der Zustand der Menschheit wird immer schlechter. The Ministry of Healing 380 (1905). ICP1.71.1 Teilen

Neun Zehntel aller Krankheiten haben ihren Ursprung im Gemüt — Vor allem nehmen die Gemütskrankheiten immer mehr überhand. Neun Zehntel all der Gebrechen, an denen die Menschen leiden, haben in ihnen ihren Grund. Vielleicht nagt irgendein geheimer Familienkummer am Herzen und schwächt die Lebenskräfte. Gewissensbisse über eine Sünde untergraben manchmal die Gesundheit und stören das seelische Gleichgewicht. Auch falsche Glaubenslehren wie die vom ewig brennenden Höllenfeuer und der endlosen Qual der Gottlosen, die ein Zerrbild vom Wesen Gottes geben, haben bei empfindsamen Gemütern die gleiche Wirkung. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 126 (1885). ICP1.71.2 Teilen

Das Gemüt zieht den Körper in Mitleidenschaft — Zwischen Körper und Gemüt besteht eine sehr enge Beziehung. Wenn der eine Teil betroffen ist, wird der andere in Mitleidenschaft gezogen. Der Zustand des Gemüts wirkt sich auf die Verfassung des Körpers aus. Wenn das Gemüt unbelastet ist, weil sich der Mensch bewusst ist, dass sein Leben in Ordnung ist und er eine gewisse Befriedigung empfindet, weil er zum Glück anderer Menschen beitragen kann, macht ihn das froh, und das wirkt sich auf den ganzen Organismus aus. Der Blutkreislauf ist gesünder, und die Körperfunktionen sind ausgewogen. Der Segen Gottes ist eine heilsame Kraft, und wer anderen Gutes tut, der wird spüren, welch wunderbarer Segen dadurch auf sein eigenes Herz und Leben zurückwirkt. Christian Temperance and Bible Hygiene 13 (1890); Counsels on Health 28; Testimonies for the Church IV, 60.61 (1876). ICP1.71.3 Teilen

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Ein gut ernährtes, gesundes Gehirn — Das Gehirn ist das Organ, das unseren Verstand regelt und auf diese Weise den gesamten Körper beeinflusst. Die Gesundheit des Gehirns ist die Voraussetzung für die Gesundheit anderer Organe des Körpers. Und damit das Gehirn gesund ist, brauchen wir reines Blut. Wenn das Blut durch gesunde Ess- und Trinkgewohnheiten gesund erhalten wird, wird auch das Gehirn richtig ernährt. Manuskript 24, 1900; Medical Ministry 291. ICP1.72.1 Teilen

Der tief greifende Einfluss der Einbildungskraft — Manchmal werden Krankheiten durch Einbildung hervorgerufen oder verschlimmert. Viele sind ein Leben lang behindert, obwohl es ihnen gut gehen könnte, wenn sie nur daran glauben würden. Viele bilden sich ein, dass ihnen der kleinste Luftzug schadet, und es ist dann auch so, weil sie es so erwarten. Viele sterben an Krankheiten, deren Ursache allein in ihrer Einbildungskraft liegt. The Ministry of Healing 241 (1905). ICP1.72.2 Teilen

Die Gehirnströme wirken auf den Körper belebend — Wichtig ist, sich immer wieder bewusst zu machen, wie sehr der Geist den Körper beeinflusst und wie sehr sich umgekehrt die körperliche Verfassung auf Geist und Seele auswirkt. Geistige Aktivitäten regen über die Nervenbahnen eine Reihe von Körperfunktionen an, die ihrerseits dafür sorgen, dass die natürlichen Abwehrkräfte gestärkt werden. Im Übrigen weiß man heute, dass Willenskraft und Selbstbeherrschung bei der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit eine große Rolle spielen. Ärger, Unzufriedenheit, Egoismus und Unmoral wirken sich krank machend und zerstörerisch aus, während von Fröhlichkeit, Selbstlosigkeit und Dankbarkeit eine Leben spendende Kraft ausgeht. Education 205 (1903). ICP1.72.3 Teilen

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Manche sind krank aus Mangel an Willenskraft — Auf meinen Reisen habe ich viele Menschen kennen gelernt, die wirklich gelitten haben auf Grund ihrer Einbildungskraft. Ihr Mangel an Willenskraft hindert sie daran, sich aufzuraffen und ihre körperliche und seelische Krankheit zu bekämpfen, deshalb müssen sie leiden ... Häufig wende ich mich von den Betten dieser Menschen, die sich selbst zu Invaliden gemacht haben, ab und denke mir, sie siechen langsam vor sich hin und sterben an Trägheit, einer Krankheit, die niemand außer ihnen selbst heilen könnte. The Health Reformer, 1. Januar 1871, p. 2; Medical Ministry 106.107. ICP1.73.1 Teilen

Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper — Die seelische und geistige Kraft hängt von der körperlichen Gesundheit ab. Kinder müssen lernen, auf alle Vergnügungen und Wünsche zu verzichten, die der Gesundheit schaden. Wenn die Kinder rechtzeitig Selbstbeherrschung und Verzicht lernen, werden sie weitaus glücklicher sein, als wenn man ihnen jedes Vergnügen erlaubt und alle extravaganten Kleiderwünsche erfüllt ... ICP1.73.2 Teilen

Ein klarer Verstand, Gesundheit und ein reines Herz haben leider in vielen Haushalten nicht den Vorrang. Viele Eltern erziehen ihre Kinder nicht zu Brauchbarkeit und Pflichterfüllung. Es werden ihnen alle Wünsche erfüllt, und sie werden gehätschelt, bis es ihnen fast unmöglich wird, auf etwas zu verzichten. Man lehrt sie nicht, ein ernsthaftes Christenleben zu führen. Dabei ist ein gesunder Geist in einem gesunden Körper außerordentlich wichtig. The Review and Herald, 31. Oktober 1871. ICP1.73.3 Teilen

Kinder, die zu früh zu stark gefordert werden — In Klassenzimmern wird mit Sicherheit die Grundlage für Krankheiten verschiedenster Art gelegt. Aber besonders das sensibelste aller Organe, das Gehirn, wird oft geschädigt, weil es zu früh beansprucht und überfordert wird ... Und das Leben vieler Kinder wurde dem Ehrgeiz der Mütter geopfert. Die Kinder, die anscheinend über ausreichend Kraft verfügen, um eine solche Behandlung zu überstehen, haben trotzdem oft Schäden, an denen sie ihr Leben lang tragen müssen. Die Nervenkraft ihres Gehirns wird so geschwächt, dass sie als erwachsene Menschen nicht in der Lage sind, über längere Zeit geistig zu arbeiten. Es hat den Anschein, als sei in Teilen ihres Gehirns die Kraft bereits verbraucht. Und nicht nur die körperliche und geistige Gesundheit von Kindern, die zu früh in die Schule geschickt wurden, scheint gefährdet, sondern auch auf moralischem Gebiet werden sie oft zu Verlierern. Healthful Living 43.44 (1865); Für die Gemeinde geschrieben II, 433.434. ICP1.73.4 Teilen

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Manchmal wird Krankheit von Eigensucht verursacht — Viele sind körperlich, geistig und moralisch krank, weil sie sich fast ausschließlich um sich selbst drehen. Es könnte ihnen geholfen werden, aus diesem Teufelskreis herauszukommen, wenn sie sich mit jungen Menschen oder Kindern und deren rastloser Energie und Lebendigkeit umgeben würden. ICP1.74.1 Teilen

Sehr wenige begreifen, welchen Segen die Fürsorge und Verantwortung für Kinder für eine Familie mit sich bringt. Ein kinderloser Haushalt ist ein langweiliger Ort. Die Erwachsenen geraten in die Gefahr, selbstsüchtig zu werden. Sie denken nur noch an ihre Bequemlichkeit und ihre eigenen Bedürfnisse und verlieren den Blick für andere. Die Liebe und Fürsorge für Kinder glättet die groben Stellen in unserem Wesen, macht uns milder und mitfühlender und entwickelt die positiven Seiten unseres Charakters. Testimonies for the Church II, 647 (1871). ICP1.74.2 Teilen

Negative Gefühle schaden der Gesundheit — Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, sich auf die fröhlichen Seiten seines Lebens zu konzentrieren, anstatt ständig über Sorgen und Schwierigkeiten zu grübeln. Viele machen sich auf diese Weise selbst unglücklich, aber nicht nur das, sondern sie schädigen durch ihre negative Denkweise auch ihre Gesundheit. Wenn es in ihrer Umgebung Dinge gibt, die ihnen nicht gefallen, zeigen sie dies durch ihre andauernd unfreundliche Miene deutlicher, als wenn sie es aussprechen würden. Diese depressiven Gefühle sind sehr ungesund für sie, denn sie wirken sich störend auf die Verdauung aus, und es klappt nicht mehr mit der Ernährung. Traurigkeit und Ärger können kein einziges Übel verändern, aber großen Schaden anrichten. Fröhlichkeit und Hoffnung dagegen bringen Licht auf den Weg anderer, „denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leibe“. Sprüche 4,22; The Signs of the Times, 12. Februar 1885. ICP1.74.3 Teilen

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Bei der Behandlung von Krankheiten die Gemütsverfassung beachten * — Bei der Behandlung der Kranken sollte die Bedeutung mentaler Einflüsse niemals übersehen werden. Richtig eingesetzt, können diese Einflüsse bei der Bekämpfung einer Krankheit zu wirksamsten Mitteln werden. The Ministry of Healing 241 (1905). ICP1.75.1 Teilen

Krankheit wurzelt im Gemüt — Ein großer Teil der Krankheiten, welche die Menschen ertragen müssen, haben ihren Ursprung im Gemüt und können nur geheilt werden, wenn die mentale Gesundheit wiederhergestellt wird. Viel mehr Menschen, als wir glauben, sind gemütskrank. Seelische Belastungen verursachen Magenkrankheiten, weil sie einen lähmenden Einfluss auf die Verdauungsorgane ausüben. Testimonies for the Church III, 184 (1872). ICP1.75.2 Teilen

Christus heilt — Für manche seelischen Krankheiten gibt es keine Linderung, keine heilende Medizin. Betet für diese Menschen und bringt sie zu Jesus Christus. Manuskript 105, 1898; Welfare Ministry 71. ICP1.75.3 Teilen

Die Stimmung der Umgebung sorgt für Gesundheit und Lebenskraft — Eltern sollten vor allen Dingen dafür sorgen, dass ihre Kinder in der Familie von einer fröhlichen Stimmung umgeben sind, und ihnen liebevoll und höflich begegnen. Ein Heim, in dem die Liebe herrscht und sowohl in Worten als auch in Taten Ausdruck findet, ist ein Ort, an dem sich die Engel gerne aufhalten. Eltern, sorgt dafür, dass ihr selbst fröhlich und zufrieden seid und dass die Liebe wie Sonnenschein eure Heime erhellt. Verbreitet eine freundliche, fürsorgliche Stimmung und erzieht eure Kinder auch dazu. Solche Umgangsformen machen das Familienleben angenehm. Auf die Kinder wirkt das wie der Sonnenschein auf die Pflanzen. Sie können seelisch, geistig und körperlich gesund heranwachsen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 115 (1913). ICP1.75.4 Teilen

Kapitel 8: Religion und das Gemüt *
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Die Liebe Jesu durchdringt den ganzen Menschen — Die Liebe Jesu, die den ganzen Menschen durchdringt, ist eine Leben spendende Kraft. Sie wirkt sich auf alle wichtigen Organe heilsam aus, auf Gehirn, Herz und Nerven. Alle Kräfte werden aktiviert. Sie befreit die Seele von Schuld und Trauer, Angst und Sorgen, die lähmend auf die Lebenskraft wirken. Die Liebe Christi bringt dem Menschen Heiterkeit und Gelassenheit und gibt der Seele eine Freude, die nichts Irdisches zerstören kann — Freude, die der Heilige Geist bewirkt und die Gesundheit und Lebenskraft vermittelt. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP1.77.1 Teilen

Christus kam, die Zerschlagenen zu heilen — Überall in der Natur stoßen wir auf die heilende Kraft Gottes. Ob die Rinde eines Baumes beschädigt oder ein Mensch verletzt wird, sofort setzt ein natürlicher Heilungsprozess ein. Im weitesten Sinne gilt das auch für das geistliche Leben. Wer sündigt, lädt damit nicht nur Schuld auf sich, sondern verletzt auch sein Gewissen und seine Seele. Aber Gott hat von Anfang an dafür gesorgt, dass es auch ein Heilmittel gegen die Sünde gibt. Christus sagte von sich: Gott „hat mich beauftragt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Den Gefangenen soll ich die Freiheit verkünden ... und den Unterdrückten, dass sie bald von jeder Gewalt befreit sein sollen“. Lukas 4,18; Education 116 (1903). ICP1.77.2 Teilen

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Christi Heilmittel für geistige und geistliche Krankheiten — Die Worte des Heilands: „Kommt zu mir ... und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28) sind das Heilmittel für seelische, geistige und geistliche Krankheiten. Auch wenn Menschen ihr Leiden durch ihr falsches Verhalten selbst verursacht haben, hat er Mitleid mit ihnen. Bei ihm können sie Hilfe finden. Für Menschen, die auf ihn vertrauen, kann er große Dinge tun. The Ministry of Healing 115 (1905). ICP1.78.1 Teilen

Evangelium contra Wissenschaft und Literatur — Wissenschaft und Fachliteratur sind nicht so sehr dazu geeignet, die depressive Verstimmung eines Menschen aufzuhellen, wie es das wunderbare Evangelium des Sohnes Gottes vermag. Nur er allein kann eine verdunkelte Seele wirklich erhellen. ICP1.78.2 Teilen

Kein Wunder, dass Paulus ausruft: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben ...“ Römer 1,16. Das Evangelium Christi wird lebendig in allen, die daran glauben. Sie sind lebendige Sendschreiben, die von allen Menschen erkannt und gelesen werden können. Auf diese Weise durchdringt der Sauerteig eines gottgefälligen Lebens ein weites Umfeld. Die intelligenten Wesen des Himmels erkennen wahre Charaktergröße, und sie wissen genau, dass nur aufrichtige Frömmigkeit vor Gott bestehen kann. The Review and Herald, 15. Dezember 1891; Fundamentals of Christian Education 199.200. ICP1.78.3 Teilen

Nur das Evangelium kann die Gesellschaft wirklich heilen — Nur Christus kann von Sünde und Leid befreien. Nur das Evangelium seiner Gnade kann auch alle gesellschaftlichen Missstände wirklich heilen. Beides, die Ungerechtigkeit der Reichen gegenüber den Armen und der Hass der Armen auf die Reichen, wurzelt ja in der Selbstsucht, und diese lässt sich nur ausrotten, wenn man sich Christus unterordnet. Er allein tauscht das selbstsüchtige, sündige Herz aus gegen ein neues Herz voll Liebe. Als Mitarbeiter Christi wollen wir das Evangelium in der Kraft des Geistes predigen, den uns der Himmel schenkt, und wie Jesus zum Wohl unserer Mitmenschen wirken. Dann werden wir der Menschheit in einem solchen Ausmaß Heil und Segen bringen können, wie das aus menschlicher Kraft allein unmöglich gewesen wäre. Bilder vom Reiche Gottes 205 (1900). ICP1.78.4 Teilen

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Nur eine harmonische Entwicklung macht Vollkommenheit möglich — Die beständige Weiterentwicklung unseres Verstandes ist eine Pflicht, die wir gegen uns selbst, die Gesellschaft und gegen Gott haben. Aber dies darf niemals auf Kosten unserer seelischen und geistlichen Entwicklung geschehen, denn nur wenn sich unsere intellektuellen und seelischen Fähigkeiten harmonisch entwickeln, kann Vollkommenheit erreicht werden. Counsels to Parents, Teachers, and Students 541 (1913). ICP1.79.1 Teilen

Der göttliche Sauerteig verändert uns — Im Gleichnis gibt die Frau den Sauerteig in den Brotteig. Das war notwendig, ohne Sauerteig wäre das Brot nichts geworden ... So ist es auch mit dem göttlichen Sauerteig ... Er verändert unser Denken und bringt unsere Fähigkeiten in Bewegung. Der Mensch erhält keine neuen, anderen Fähigkeiten, sondern die, welche er hat, werden geheiligt. Das Gewissen, das bisher tot war, wird aufgeweckt. Aber diese Veränderungen kann der Mensch nicht aus sich selbst hervorrufen; das vermag nur der Heilige Geist ... ICP1.79.2 Teilen

Wenn wir unser Denken dem Geist Gottes unterordnen, verstehen wir auch das Gleichnis vom Sauerteig: Wer sein Herz der Wahrheit öffnet, wird erkennen, dass das Wort Gottes ein sehr wertvolles Instrument ist, um das Wesen eines Menschen zu verändern. The Review and Herald, 25. Juli 1899. ICP1.79.3 Teilen

Das Evangelium gibt dem Leben Sinn — Jeder von uns braucht einen tiefen Einblick in die Lehren des Wortes Gottes. Wir müssen seelisch und geistig darauf vorbereitet sein, jede Prüfung zu bestehen und jeder Versuchung zu widerstehen, ganz gleich ob sie von außen oder von innen an uns herangetragen werden. Wir müssen genau wissen, warum wir glauben, wozu wir uns bekennen und weshalb wir uns auf die Seite Gottes gestellt haben. Die Wahrheit muss fest in unserem Herzen verankert sein, wie ein Alarmsystem, das uns in Bereitschaft hält gegen jeden Feind. Die Mächte der Finsternis werden sehr bald ihre Geschütze gegen uns auffahren, und alle, die gleichgültig und sorglos sind, die ihr Herz an irdische Dinge hängen und sich nicht viel Mühe machen, Gottes Handeln mit den Menschen zu verstehen, werden leichte Opfer sein. Keine andere Kraft als das Wissen um die Wahrheit, wie sie uns in Jesus angeboten wird, kann uns jemals standhaft machen; aber mit seiner Hilfe kann einer Tausende schlagen, und zwei können Zehntausende in die Flucht jagen. The Review and Herald, 29. April 1884; Our High Calling 332. ICP1.79.4 Teilen

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Die Hingabe an Jesus bringt Frieden — Unsere Zukunft hängt ganz davon ab, ob wir unser Herz dem Friedensfürsten öffnen. Bei Christus können wir Ruhe und Frieden für unsere Seelen finden, weil er die Macht hat, uns beides zu geben, und wenn wir diesen Frieden, diesen Trost und diese Hoffnung für uns angenommen haben, wird unser Herz jubeln in dem Herrn unserm Erlöser. Wer die wunderbare Gabe annimmt, bekommt von ihm Hoffnung für sich selbst, und wenn wir das erkennen, werden wir Gott für seine große Liebe und Gnade loben und preisen. ICP1.80.1 Teilen

Sei dir bewusst, dass deine Hilfe in Christus besteht. Lade ihn ein und nimm ihn bei dir auf. So wird dein Denken Tag für Tag erneuert, und du findest Ruhe und Frieden, kannst deine Sorgen bewältigen und Gott loben für all die segensreichen Dinge, die er dir schenkt. Errichte keine Barrieren aus fragwürdigen Dingen, die Jesus von deiner Seele fernhalten könnten. Ändere deine Rede: Klage nicht, sondern bringe deine Dankbarkeit für die große Liebe Christi zum Ausdruck, die dir immer zur Verfügung steht. Brief 294, 1906. ICP1.80.2 Teilen

Wenn wir uns mit Christus befassen, bekommen wir Kraft — Wenn wir uns gedanklich mehr mit Christus und der himmlischen Welt befassen würden, könnten wir feststellen, dass uns das im Kampf für den Herrn eine große Kraft und Hilfe wäre. Stolz und Weltliebe verlieren ihre Macht über uns, wenn wir über die wunderbaren Dinge nachdenken, die uns in jenem Land erwarten, das bald unsere Heimat sein wird. Angesichts der Schönheit Jesu werden alle Dinge, die uns hier anziehend erscheinen, wertlos. The Review and Herald, 15. November 1887. ICP1.80.3 Teilen

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Erkenntnis stärkt Seele und Geist — Was wir brauchen, ist Erkenntnis, die Seele und Geist stärkt und bessere Menschen aus uns macht. Herzensbildung ist hier weitaus wichtiger als das reine Buchwissen. Es ist auch wichtig, ja sogar unbedingt nötig, dass wir auch über weltliches Wissen verfügen, weil wir in dieser Welt leben. Wenn wir dabei aber die Ewigkeit außer Acht lassen, ist das ein Fehler, von dem wir uns nie mehr erholen werden. The Ministry of Healing 450 (1905). ICP1.81.1 Teilen

Geistlicher Kampf und unser Denken — Der stetige Fortschritt unserer moralischen Reinheit hängt davon ab, ob wir recht denken und recht handeln. „Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.“ ICP1.81.2 Teilen

„Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.“ Matthäus 15,11.19.20. ICP1.81.3 Teilen

Schlechte Gedanken zerstören die Seele. Die umwandelnde Kraft Gottes verändert das Herz und reinigt die Gedanken. Aber ohne eine definitive Entscheidung dafür, die Gedanken auf Christus gerichtet zu halten, kann sich die Gnade in unserem Leben nicht offenbaren. Unser Denken steht in einer geistlichen Auseinandersetzung. Jeder Gedanke muss sich gefangen nehmen lassen vom Gehorsam gegen Christus. Alle unsere Gewohnheiten müssen Gott untergeordnet werden. Brief 123, 1904. ICP1.81.4 Teilen

Gedankliche Ablenkung ist das beste Mittel gegen das Böse — Wenn es dem Lehrer gelingt, die überschäumende Energie seiner Schüler in sinnvolle Bahnen zu lenken, ist das wirksamer als alle Verbote und Strafen. Education 218 (1903). ICP1.81.5 Teilen

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Eine negative Fantasie verursacht Dunkelheit — Wenn das Denken auf die Vorteile eines gottgefälligen Lebens gerichtet bleibt und man sich bewusst ist, dass geistlicher Reichtum mehr wert ist als weltliche Schätze, dann wird es innerlich hell in einem Menschen. Wenn die Fantasie dagegen durch die Faszination irdischen Aufwands und Wohlstands so weit abgelenkt wird, dass man Gewinn mit Frömmigkeit verwechselt, wird es dunkel in uns. Wenn sich die geistigen Kräfte auf die Schätze dieser Erde konzentrieren, werden sie verdorben und minderwertig. The Review and Herald, 18. September 1888. ICP1.82.1 Teilen

Nicht um sich selbst kreisen, sondern die Gedanken auf den Schöpfer richten — Wenn man dem allen die gebührende Beachtung schenkte, gäbe es in manchen gegenwärtigen Erziehungsmethoden einen gründlichen Wandel. Anstatt Stolz und Ehrgeiz anzustacheln, ungesunden Wetteifer zu entfachen, würden sich die Lehrer bemühen, die Liebe zum Guten, Wahren und Schönen und den Wunsch nach vollkommener Reife zu wecken ... Anstatt mit rein irdischen Maßstäben zu messen oder von Überheblichkeit erfüllt zu sein, die alle Entwicklung hemmt, richteten sich die Gedanken auf den Schöpfer, um ihn zu erkennen und ihm ähnlich zu werden. Patriarchen und Propheten 578.579 (1890). ICP1.82.2 Teilen

Lebendiges Wasser gegen zerbrochene Zisternen — Der Heiland kannte die seelischen Bedürfnisse des Volkes und wusste, dass weder Pracht noch Reichtum und Ehre das Herz befriedigen konnten. „Wen da dürstet, der komme zu mir!“ Alle sind willkommen — ob arm oder reich, hoch oder niedrig vor der Welt, bei dem Herrn sind alle gleich herzlich willkommen! Er verheißt durch sein Wort, das beladene Gemüt zu befreien, die Betrübten zu trösten und den Niedergeschlagenen und Verzweifelten neue Hoffnung zu geben. Viele von denen, die Jesus zuhörten, trauerten über enttäuschte Hoffnungen, manche nährten einen geheimen Kummer im Herzen, andere suchten ihr stetes Verlangen nach geistlicher Genüge durch die Dinge dieser Welt und durch die Ruhmsucht zu befriedigen. Alle aber mussten erfahren, dass sie schließlich nur aus „löchrigen Brunnen“ geschöpft hatten, die ihren brennenden Durst nicht zu stillen vermochten. In der kalten Pracht des Tempels standen sie jetzt leer und unbefriedigt. Der Ruf Jesu: „Wen da dürstet“ erweckte sie aus dumpfem Grübeln und belebte ihren müden Geist. Sie lauschten mit wachsender Anteilnahme den Worten Jesu, und neue Hoffnung keimte in ihren verzagten Herzen auf. Sie erkannten unter dem Beistand des Heiligen Geistes in der Rede Jesu das messianische Heil. Das Leben Jesu 447 (1898). ICP1.82.3 Teilen

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Eine Vereinigung von göttlichem und menschlichem Bemühen ist notwendig — Der Geist vermittelt die Kraft, die angestrengt ringende Seelen in Notfällen brauchen. Er hilft ihnen, wenn sie von unfreundlichen Verwandten umgeben oder dem Hass der Welt ausgeliefert sind und wenn sie ihre eigene Unzulänglichkeit und Fehlerhaftigkeit erkennen. Eine Zusammenarbeit zwischen Gott und den Menschen, eine enge Verbindung zu Gott, der Quelle aller Kraft, ist absolut notwendig. The Review and Herald, 19. Mai 1904; Our High Calling 151. ICP1.83.1 Teilen

Kapitel 9: Der Verstand — das Zentrum
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Herrscher über den Körper — Jedes Körperorgan wurde geschaffen, um dem Verstand zu dienen. Der Verstand beherrscht den Körper. Testimonies for the Church III, 136 (1872). ICP1.84.1 Teilen

Der Verstand beherrscht den ganzen Menschen. Alle unsere Taten, gute oder böse, entstehen in unseren Gedanken. Über unseren Geist beten wir Gott an und stehen mit himmlischen Wesen in Verbindung. Und doch verbringen viele ihr ganzes Leben, ohne sich je Gedanken zu machen, welch ein Schatz ihnen da zur Verfügung steht. Special Testimonies on Education 33, 11. Mai 1896; Fundamentals of Christian Education 426. ICP1.84.2 Teilen

Das Gehirn bestimmt den Körper — Es gibt heute viele Behinderte, die nicht gesund werden können, weil sie nicht davon zu überzeugen sind, dass ihr vermeintlicher Zustand nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Der ganze Körper, das Denken und die Tätigkeit der Nerven werden vom Gehirn bestimmt. Die Nervenbahnen, die vom Gehirn ausgehen, lenken die Körperreaktionen. Über die Gehirnnerven werden geistige Eindrücke aufgenommen und dann wie über Telegrafendrähte an alle Nerven weitergegeben, welche die entsprechenden Reaktionen in den Organen auslösen. Alle Körperbewegungen werden durch das Gehirn ausgelöst. Testimonies for the Church III, 69 (1872). ICP1.84.3 Teilen

Die empfindlichen Gehirnnerven, ... die mit dem gesamten Organismus in Verbindung stehen, (sind) der einzige Mittler, durch den der Himmel mit dem Menschen verkehren und sein Innerstes bewegen kann. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 235 (1870). ICP1.84.4 Teilen

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Satan bedient sich unserer Sinnesorgane * — Satan nähert sich den Menschen als Engel des Lichts; genauso wie er Christus versucht hat. Er bemühte sich schon immer, die Menschen körperlich und moralisch zu schwächen, um sie dann in Versuchung zu führen und zu überwältigen, und wenn es ihm gelingt, sie auf diese Weise zu ruinieren, triumphiert er. Und er verführt die Menschen sehr erfolgreich dazu, sich ohne Rücksicht auf die Folgen ihren Gelüsten hinzugeben. Er weiß ganz genau, dass die Menschen nicht in der Lage sind, ihre Pflichten Gott und den Mitmenschen gegenüber zu erfüllen, wenn sie die Fähigkeiten, die Gott ihnen gegeben hat, auf diese Weise beeinträchtigen. Das Gehirn bestimmt den Körper, und wenn unsere Sinnesorgane aufgrund von Genusssucht jeglicher Art betäubt sind, können wir ewige Dinge nicht mehr richtig wahrnehmen. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 236. ICP1.85.1 Teilen

Die Tyrannei des Zeitgeistes — Die Stärke oder Schwäche unseres Verstandes hat sehr viel zu tun mit unserer Brauchbarkeit in dieser Welt und letztendlich auch mit unserer Erlösung. Die Unwissenheit über die Gesetze Gottes, die unseren Körper beeinflussen, ist bedauerlich. Jede Art von Genusssucht ist eine Übertretung dieser Gesetze. Die Anzahl der geistig Behinderten ist erschreckend hoch. Die Sünde erscheint uns anziehend, weil Satan einen Mantel des Lichts über sie wirft, und er freut sich, wenn sich die christliche Welt durch ihre alltäglichen Gewohnheiten und die Tyrannei des Zeitgeistes genauso wie die Heiden von ihren Gelüsten beherrschen lässt. The Review and Herald, 8. September 1874; Counsels on Health 411. ICP1.85.2 Teilen

Wachsam sein! — Alle sollten sich bewusst sein, wie wichtig es ist, ständig die eigene moralische Verfassung im Auge zu behalten. Wie treue Wächter eine Burg sollten sie das Zentrum der Seele bewachen und dabei nicht einen Moment nachlässig sein. Special Testimonies on Education 65 (1879); Counsels on Health 411. ICP1.85.3 Teilen

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Ein richtig geschulter Verstand kann nicht verunsichert werden — Durch tägliche Prüfungen wird man Gewohnheiten der Glaubenstreue entwickeln, und das Empfinden wird so geschult, dass man ein Gespür dafür bekommt, wann Recht und Pflicht über Lust und Laune zu stellen sind. Wenn der Verstand auf diese Weise geschult ist, wird der Mensch im Blick auf Recht und Unrecht nicht unsicher sein. Er wird nicht schwanken wie ein Rohr im Wind, sondern sofort erkennen, worauf es ankommt, und sich für das Richtige entscheiden, ohne lange zu diskutieren. Solche Menschen sind treu, weil sie in Glaubenstreue und Wahrhaftigkeit geübt sind. Testimonies for the Church III, 22 (1872). ICP1.86.1 Teilen

Eine unbewachte Burg — Durch Anschauen werden wir verwandelt. Obwohl der Mensch auch ursprünglich zum Ebenbild Gottes geschaffen wurde, kann er sein Denken so umschulen, dass Sünde, die er einst verabscheute, ihm angenehm erscheint. Wenn er aufhört, achtsam zu sein und zu beten, ist das so, als wenn man eine Burg unbewacht lässt, und das Herz verstrickt sich in Sünde und Unrecht. Der Verstand wird erniedrigt, und es ist unmöglich, ihn aus dieser Verdorbenheit zu befreien, solange die moralischen und intellektuellen Kräften versklavt sind und immer nur noch schlimmere Leidenschaften wecken. Wir führen einen ständigen Kampf gegen die fleischliche Gesinnung in uns und brauchen den reinigenden Einfluss der Gnade Gottes, die unsere Gedanken nach oben richtet und uns hilft, reine, heilige Gewohnheiten zu entwickeln. Testimonies for the Church II, 479 (1870). ICP1.86.2 Teilen

Der Ort, an dem über Leben und Tod entschieden wird — „Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“ Kolosser 3,2. Das Herz ist die Burg des Menschen. Von ihm gehen Leben und Tod aus. Solange das Herz nicht gereinigt ist, ist der Mensch nicht geschickt, an der Gemeinschaft der Heiligen teilzunehmen. Weiß derjenige, der die Herzen erforscht, denn nicht, wer ohne Rücksicht auf seine Seele in Sünden schmachtet? Gibt es nicht im Leben jedes Einzelnen einen Zeugen für die geheimsten Dinge? ICP1.86.3 Teilen

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Ungewollt hörte ich, wie Männer zu Frauen und Mädchen schmeichlerische Worte sprachen, um sie zu täuschen und zu betören. Satan bedient sich all solcher Mittel, um Seelen zu vernichten. Manche von euch mögen so seine Werkzeuge gewesen sein; wenn das so ist, dann werdet ihr es vor dem Gericht zu verantworten haben. Von solchen Leuten sagte der Engel: „Sie haben ihre Herzen niemals Gott übergeben. Christus wohnt nicht in ihnen, auch die Wahrheit nicht. An ihrer Stelle wohnen dort Sünde, Betrug und Falschheit. Dem Wort Gottes glauben sie nicht, sie handeln auch nicht danach.“ Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 186.187 (1889). ICP1.87.1 Teilen

Selbstsucht und Selbstsicherheit sind Verräter innerhalb der Mauer — Gerade in einer Zeit äußerer Ruhe und Sicherheit kamen die Israeliten zu Fall. Sie hatten Gott nicht mehr vor Augen, vernachlässigten das Gebetsleben und waren dabei noch recht selbstzufrieden. Musse und Sichgehenlassen machten unachtsam, und damit fanden erniedrigende Gedanken bei ihnen Eingang. Verräter aus den eigenen Reihen waren es, die ihre fest gefügten Grundsätze einrissen und Israel satanischen Mächten auslieferten. Auf diese Weise versucht Satan noch immer, den Menschen vollends zu verderben. Ehe ein Christ offen sündigt, geht meistens, von der Welt unbeobachtet, ein langer Vorbereitungsprozess in seinem Innern vor sich. Die Gesinnung wandelt sich ja nicht auf einmal von Reinheit zu Gottlosigkeit. Um die nach Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen entarten zu lassen bis zur Freude am Bösen und an der Gewalttätigkeit, braucht es seine Zeit. Durch Anschauen werden wir verwandelt. Wer unreinen Gedanken nachhängt, kann sich schließlich so verändern, dass er an der Sünde, die er einst verabscheute, Gefallen findet. Patriarchen und Propheten 440.441 (1890). ICP1.87.2 Teilen

Tabak schadet den Nerven — Tabak, in welcher Form auch konsumiert, schädigt den Körper. Er ist ein langsam wirkendes Gift. Er schädigt das Gehirn und schränkt die Wahrnehmungsfähigkeit ein, sodass der Geist geistliche Dinge nicht mehr richtig einordnen kann, und er stumpft besonders gegenüber den Wahrheiten ab, die ihn darauf hinweisen, dass er diese ungesunde Gewohnheit lassen sollte. ICP1.87.3 Teilen

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Gott gefällt es nicht, wenn jemand raucht. Mit einer solch üblen Gewohnheit ist es unmöglich, Gott mit Leib und Geist, die ja sein Eigentum sind, zu loben; und er kann nicht zulassen, dass sie sich langsam, aber sicher vergiften, ihre körperliche Gesundheit ruinieren und ihre geistigen Kräfte schädigen. Er übt vielleicht Nachsicht mit ihnen, solange sie nicht wissen, welche Folgen diese schädliche Gewohnheit hat; aber wenn sie darüber aufgeklärt sind und das Ganze im rechten Licht sehen, dann machen sie sich schuldig vor Gott, wenn sie nicht aufhören, dieser unvernünftigen Genusssucht nachzugeben. Spiritual Gifts IVa, 126 (1864). ICP1.88.1 Teilen

Sklaven von Alkohol und Drogen — Satan lauert überall, um junge Menschen auf den Weg des Verderbens zu locken, und wenn er sie einmal so weit hat, sorgt er dafür, dass es schnell abwärts geht, indem er sie von einer Zerstreuung in die nächste führt. So verlieren seine Opfer ihr feines Empfinden für Recht und Unrecht, und Gottesfurcht ist für sie kein Thema mehr. Sie bemühen sich immer weniger um Selbstbeherrschung, werden abhängig von Wein, anderen alkoholischen Getränken sowie von Tabak und Opiaten. Das führt in eine immer tiefere Erniedrigung, und sie werden zu Sklaven ihrer Genusssucht. Sie lernen Ratschläge, die sie einst respektierten, zu verachten. Sie geben sich großspurig, prahlen mit der Freiheit, die sie angeblich genießen, und merken nicht, wie sehr sie zu Sklaven geworden sind. Freiheit bedeutet für sie Selbstsucht, Genusssucht und ein lockerer Lebenswandel. The Signs of the Times, 22. Juni 1891; Temperance 274. ICP1.88.2 Teilen

Satans Waffen — Die Seele muss sich ständig gegen weltliche Genusssucht verteidigen. Der Apostel Paulus spricht die Christen in sehr eindrucksvoller Weise darauf an: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist.“ Römer 12,1. ICP1.88.3 Teilen

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Wenn dieser Leib mit Alkohol gefüllt und von Tabak verunreinigt ist, kann er kaum heilig und vor Gott angenehm sein. Satan weiß genau, dass das nicht möglich ist, und deshalb verführt er die Menschen mit Vorliebe auf dem Gebiet der Genusssucht. So kann er sie leicht in seine Gewalt bringen und ins Verderben führen. The Review and Herald, 8. September 1874. ICP1.89.1 Teilen

Genusssucht und Leidenschaft sind entscheidende Faktoren — Wenn intelligente Menschen zulassen, dass ihre seelischen Kräfte durch ihren unmäßigen Lebenswandel abstumpfen, unterscheiden sich ihre Gewohnheiten nur wenig von denen der Heiden. Satan versucht ständig, die Menschen durch das, was in der Gesellschaft ohne Rücksicht auf Gesundheit und Moral üblich und modern ist, vom Licht der Erlösung abzulenken. Der große Feind weiß: Wenn Genuss und Leidenschaft einen großen Stellenwert bekommen, opfern die Menschen leicht ihre körperliche und geistige Gesundheit auf dem Altar der Eigenliebe, und er kann sie schnell in den Ruin führen. Gläubige Menschen hingegen haben die Zügel selbst in der Hand, können sich selbst beherrschen und verfügen über die nötige moralische Kraft, ihre unmoralischen Neigungen unter Kontrolle zu halten. Satan weiß, dass die Chance, solche Menschen zu überwinden, nur gering ist. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 237. ICP1.89.2 Teilen

Wie es hätte sein können — Wenn unsere Voreltern in vergangenen Generationen einen starken Willen gezeigt und nicht zugelassen hätten, dass der Verstand Knecht ihres Körpers wurde und Leidenschaft ihr Leben bestimmte, gäbe es auch in dieser Generation eine andere Ordnung und andere Menschen. Healthful Living 38 (1865); Selected Messages II, 431.432. ICP1.89.3 Teilen

Es ist eine freie Entscheidung — Seele und Geist stehen in Wechselbeziehung zum Körper. Unsere geistige und geistliche Kraft hängt nicht unwesentlich davon ab, wie wir uns körperlich fühlen. Was der Gesunderhaltung dient, nützt deshalb zugleich der geistigen und charakterlichen Entwicklung. Wir können unseren Verpflichtungen Gott und den Mitmenschen gegenüber am besten gerecht werden, wenn wir seelisch und körperlich gesund sind. Deshalb sollten wir auf den Körper nicht weniger achten als auf Seele und Geist. Zu einem ausgewogenen Erziehungsprogramm gehört daher auch die Gesundheitserziehung. Sie sollte damit beginnen, dass wir den Kindern ein Grundwissen über Körperfunktionen und Körperpflege vermitteln. Education 203 (1903). ICP1.89.4 Teilen

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Lehrt die Menschen — Sprecht mit den Menschen darüber, wie gefährlich es ist, wenn man der Versuchung der Genusssucht nicht widersteht. Das ist für viele die größte Schwierigkeit. Erklärt ihnen die enge Beziehung zwischen Körper und Verstand und zeigt ihnen auf, wie wichtig es ist, dass wir beides in der bestmöglichen Verfassung erhalten. „Circular Lt to Physicians and Evangelists“, 1910 Counsels on Health 543. ICP1.90.1 Teilen

Kapitel 10: Verständnis
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Eine Arbeit, die Feingefühl und Urteilsvermögen erfordert — Es ist die schönste und zugleich schwierigste Aufgabe, die jemals sterblichen Wesen anvertraut wurde, auf das Denken von Menschen einzuwirken. Jene, die in diesem Bereich tätig sind, benötigen ausgeprägtes Feingefühl und klares Unterscheidungsvermögen. Die Freiheit der Gedanken hat nichts zu tun mit übereilten Entschlüssen. Unsere unabhängige Entscheidung, die wir durch sorgfältige Überlegung unter Gebet getroffen haben, sollten wir nur dann ändern, wenn eindeutig erwiesen ist, dass unsere Meinung falsch ist. Eine solche Unabhängigkeit macht uns ruhig und standhaft, wenn wir auch überall von falschen Wertvorstellungen umgeben sind, und Menschen in verantwortlichen Positionen können unter solchen Bedingungen alle Gesichtspunkte sorgfältig abwägen und lassen sich nicht so leicht von anderen oder von äußeren Umständen beeinflussen. Sie treffen Entscheidungen erst, wenn sie sich umfassend informiert haben. Testimonies for the Church III, 104.105 (1872). ICP1.91.1 Teilen

Hohe Anforderungen — Der Himmel hat für die Menschen einen hohen Preis bezahlt, nämlich den Sohn Gottes. Sollten Prediger, Eltern und Lehrer da nicht außerordentlich vorsichtig mit den Seelen derer umgehen, die ihnen anvertraut wurden? Seelsorge ist eine schöne Aufgabe, aber man sollte sie mit „Furcht und Zittern“ wahrnehmen. Wer mit jungen Menschen zu tun hat, sollte sich selbst in der Gewalt haben. Ungeduld oder das unnötige Ausspielen der Überlegenheit ist ein schrecklicher Fehler, denn dadurch können Seelen für Christus verloren gehen. Durch eine ungerechte Behandlung werden die Seelen der jungen Menschen verletzt, und es wird ein Schaden angerichtet, der möglicherweise nie wieder gutgemacht werden kann. Ausbildung und Erziehung der Jugend sollten bestimmt sein von den Grundsätzen Christi. ICP1.91.2 Teilen

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Des Erlösers Beispiel an Verzichtbereitschaft, allumfassender Güte und geduldiger Liebe ist eine Ermahnung für ungeduldige Prediger und Lehrer. Er stellt diesen impulsiven Erziehern die Frage: „Gehst du so mit den Seelen um, für die ich mein Leben ließ? Begreifst du nicht, welch unendlich hohen Preis ich für ihre Erlösung bezahlt habe?“ Testimonies for the Church IV, 419 (1880). ICP1.92.1 Teilen

Ein Arzt hat es mit vielen unterschiedlich veranlagten Menschen zu tun — Dr ......... sollte sich darum bemühen, täglich dazuzulernen und sich gutes, höfliches Benehmen anzueignen ... Er darf nicht außer Acht lassen, dass er es mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Veranlagung zu tun hat und dass sein Verhalten weit über diesen Staat hinaus bekannt werden wird und ein gewisses Licht auf unsere Einrichtung wirft (Battle Creek Sanatorium). Testimonies for the Church III, 183.184 (1872). ICP1.92.2 Teilen

Geduld und Weisheit erforderlich — Prediger sollten vorsichtig sein und von Menschen, die noch in der Dunkelheit ihrer Fehler gefangen sind, nicht zu viel erwarten. Sie sollten gute Arbeit leisten, sich darauf verlassen, dass Gott den fragenden Seelen durch den belebenden Einfluss des Heiligen Geistes vermitteln wird, was sie brauchen, und sich bewusst sein, dass ihre Arbeit ohne diese Hilfe keinen Erfolg haben kann. Sie sollten geduldig und weise handeln und bedenken, von welch unterschiedlichen Lebensbedingungen die einzelnen Menschen, die ihnen anvertraut sind, geprägt wurden. Sie müssen auch sehr auf ihr eigenes Verhalten achten, damit sie sich nicht selbst in den Vordergrund stellen und Jesus unwichtig wird. Gospel Workers 381 (1915). ICP1.92.3 Teilen

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Die Liebe Christi gewinnt — Nur er, der in die Herzen der Menschen blicken kann, weiß, wie man sie zur Bekehrung führt. Nur durch seine Weisheit können wir die Verlorenen erreichen. Du kannst dich stocksteif hinstellen und denken: „Ich bin heiliger als du!“ Es spielt überhaupt keine Rolle, ob das stimmt oder ob deine Argumente richtig sind; auf diese Weise wirst du nie das Herz eines anderen Menschen berühren. Wenn die Liebe Christi in unserem Reden und Handeln erkennbar ist, wird uns dies den Zugang zu den Seelen öffnen, während das ständige Wiederholen von Lehrpunkten und noch so schlagkräftiger Argumente überhaupt nichts bewirkt. The Ministry of Healing 163 (1905). ICP1.93.1 Teilen

Mit Mitgefühl und Nächstenliebe — Nicht jeder ist dazu geeignet, Menschen, die Fehler machen, zurechtzuweisen. Manche verfügen nicht über die notwendige Klugheit und das liebevolle Verständnis. Sie wollen nicht wahrhaben, dass eine Ermahnung nur in Verbindung mit zartem Mitgefühl und Liebe ertragen werden kann. Manche sind unnötig hart und haben kein richtiges Empfinden für die Aufforderung des Apostels Judas: „Und erbarmt euch derer, die zweifeln; andere reißt aus dem Feuer und rettet sie.“ Judas 22.23; Testimonies for the Church III, 269.270. ICP1.93.2 Teilen

Ein unbeherrschter Mensch sollte nicht in der Seelsorge arbeiten — Ein Mangel an festem Glauben und gutem Urteilsvermögen in Glaubensdingen muss man als ausreichenden Grund ansehen, um jemand nicht als Mitarbeiter in Gottes Werk einzustellen. Genauso wenig ist ein Mensch für diese Arbeit geeignet, wenn er zum Jähzorn neigt oder überheblich und stur ist. Unter solchen Bedingungen kann er keine schwerwiegenden, vernünftigen Entscheidungen in der Sache Gottes treffen. ICP1.93.3 Teilen

Ein unbeherrschter Mensch sollte nicht in der Seelsorge tätig sein. Man kann ihm keine Aufgaben anvertrauen, die mit Menschen zu tun haben; Menschen, für die Christus einen unendlich hohen Preis bezahlte. Es fehlt ihm an Einfühlungsvermögen, und wenn er eine Aufgabe übernimmt, in der er Menschen führen soll, greift er sie leicht an und verletzt ihre Seele. Es fehlt ihm der feine Schliff, den die Gnade Christi vermittelt. Er hat ein hartes Herz, das durch den Geist Gottes weich werden muss; sein steinernes Herz muss durch ein fleischernes ersetzt werden. Special Testimonies for Ministers and Workers V, 18 (1896); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 261. ICP1.93.4 Teilen

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Seelsorgearbeit setzt bestimmte Qualifikationen voraus (Rat an einen Buchevangelisten). Diese Arbeit ist komplizierter als manche andere Aufgabe, aber was du hier an Taktgefühl und Disziplin lernst, qualifiziert dich für andere Aufgaben im Bereich der Seelsorge. Wer nicht bereit ist zu lernen und die Menschen zu direkt und unvorsichtig angeht, wird den gleichen Mangel an Taktgefühl und Begabung zeigen, wenn er Prediger würde und Seelsorgearbeit leisten müsste. Manual for Canvassers 41.42 (1902); Colporteur Ministry 3. ICP1.94.1 Teilen

Auseinandersetzung mit Impulsivität, Ungeduld, Stolz und Selbstüberschätzung — Die Arbeit mit der menschlichen Seele ist die schwierigste Aufgabe, die sterblichen Menschen je übertragen wurde, und wenn Lehrer sie recht erfüllen wollen, brauchen sie dazu beständig die Hilfe des Geistes Gottes. Die Jugendlichen, welche die Schule besuchen, haben sehr unterschiedliche Wesenszüge, und sie wurden unterschiedlich erzogen. Ein Lehrer wird sich mit Impulsivität, Ungeduld, Stolz, Egoismus und Selbstüberschätzung auseinander setzen müssen. Manche Schüler wurden sehr streng und lieblos erzogen und haben dadurch einen Widerspruchsgeist und Trotz entwickelt. Andere dagegen wurden verwöhnt, und die maßlose Liebe ihrer Eltern erfüllte ihnen alle Wünsche. Ihre Fehler wurden immer mit Nachsicht behandelt und ihr Charakter dadurch verbogen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 264 (1913). ICP1.94.2 Teilen

Geduld, Taktgefühl und Weisheit sind nötig — Um erfolgreich mit diesen unterschiedlichen Menschentypen zu arbeiten, braucht ein Lehrer sehr viel Takt- und Feingefühl, aber auch eine feste Hand. Klare Regeln sind oft nicht sehr beliebt und fordern Widerstand heraus. Manche Schüler werden sehr viel Einfallsreichtum entwickeln, um ihrer Strafe zu entkommen, während andere die Folgen ihres Ungehorsams mit erschreckender Gleichgültigkeit über sich ergehen lassen. Das erfordert seitens dessen, dem diese jungen Menschen anvertraut sind, sehr viel Geduld, Weitsicht und Weisheit. Counsels to Parents, Teachers, and Students 264 (1913). ICP1.94.3 Teilen

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Wunden, die niemals richtig verheilen — Ein Lehrer mag durchaus ausreichend wissenschaftlich gebildet sein; aber gibt uns das auch die Gewähr, dass er über die Weisheit und das Feingefühl verfügt, mit menschlichen Seelen richtig umzugehen? Lehrer, die Christi Liebe nicht fest in ihren Herzen verankert haben, eignen sich nicht für die große Verantwortung, die denen auferlegt ist, die mit jungen Menschen arbeiten. Wenn sie selbst über den wichtigsten Teil der Bildung nicht verfügen, wissen sie auch nicht, wie man mit dem Intellekt des Menschen umgeht. Wenn sie nicht lernen, ihr eigenes Herz unterzuordnen, werden sie danach streben, zu herrschen, und sich die noch formbaren Charaktere der Kinder zu unterwerfen. Die Art der Disziplinierung, die sie in diesem Zusammenhang anwenden, schlägt Wunden, die nie mehr verheilen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 193 (1913). ICP1.95.1 Teilen

Viel Einfühlungsvermögen ist notwendig — Der Herr hat mir oft und auf vielerlei Weise nahe gelegt, dass wir mit jungen Menschen sehr behutsam umgehen sollten und dass der Umgang mit ihrem Intellekt großes Einfühlungsvermögen erfordert. Jeder, der mit der Erziehung und Ausbildung junger Menschen befasst ist, muss in einer sehr engen Verbindung mit dem großen Lehrer leben, damit seine Arbeit vom Geist Christi und seiner Art, mit Menschen umzugehen, bestimmt wird. Wir sollten sie so ausbilden, dass ihr Charakter und ihr Lebenswerk diesen Anforderungen gerecht wird. Gospel Workers 333 (1915). ICP1.95.2 Teilen

Die Berücksichtigung der Persönlichkeit ist wichtig — Wie in der Erziehung überhaupt, so spielt auch im Unterricht die persönliche Beziehung eine wesentliche Rolle. In dieser Hinsicht können wir eine Menge von Christus lernen. Wann immer es möglich war, stellte er sich in seiner Lehrtätigkeit auf den einzelnen Menschen ein. Seine zwölf Jünger bereitete er auf ihren Dienst vor, indem er gemeinsam mit ihnen lebte und dabei auf jeden von ihnen persönlich einging. Einige seiner aufschlussreichsten Lehren verdanken wir Einzelgesprächen wie dem, das er mit dem Rabbi Nikodemus zu später Stunde auf dem Ölberg führte. Nicht zu vergessen seine Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen oder sein Gespräch mit dem Zolleinnehmer Zachäus. Wer Hilfe brauchte, dem wandte sich der Herr auch ganz persönlich zu. Und selbst wenn er zu einer großen Menge sprach, waren die Zuhörer für ihn nicht nur eine gesichtslose Masse. Er versuchte das Herz jedes Einzelnen zu erreichen. Während er sprach, beobachtete er die Menschen und nahm zur Kenntnis, wenn ein verstehendes Lächeln über ihre Gesichter huschte oder ihre Augen aufleuchteten als Zeichen dafür, dass sie seine Botschaft verstanden hatten. Education 235.236 (1903). ICP1.95.3 Teilen

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Überarbeitung macht unfähig für die Arbeit mit Menschen — Auch die Lehrer selbst müssen die Gesundheitsregeln beachten und den Schülern mit gutem Beispiel vorangehen, damit das, was sie diesbezüglich unterrichten, glaubhaft ist. Ein Lehrer, dessen körperliche Kräfte bereits durch Überarbeitung oder Krankheit geschwächt sind, sollte ganz besonders auf die Gesetze der Gesundheit achten. Er sollte sich Zeit zur Erholung gönnen und sich neben seinen Aufgaben als Lehrer nicht für alle möglichen Dinge, die ihn geistig und körperlich zusätzlich belasten, einspannen lassen, damit er nervlich nicht überfordert wird. Das ist wichtig, weil er sonst seiner Aufgabe am Intellekt der jungen Menschen nicht mehr richtig nachkommen kann, wodurch er weder sich selbst noch seinen Schülern gerecht wird. Christian Temperance and Bible Hygiene 83 (1890); Fundamentals of Christian Education 147. ICP1.96.1 Teilen

Unterschiedliche Bedürfnisse erkennen — Es wurde mir gezeigt, dass die Ärzte und Ärztinnen in unseren Einrichtungen gläubige Menschen mit einer guten geistlichen Haltung sein sollten. Sie müssen auf Gott vertrauen. ICP1.96.2 Teilen

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Es kommen viele zu uns, die durch ihren sündigen Lebenswandel in vielerlei Weise krank geworden sind. Diese Menschen verdienen nicht das Mitgefühl, das sie im Allgemeinen erwarten, und es ist für den Arzt schwierig, ihnen die notwendige Zuwendung zu geben, weil sie nicht nur körperlich und seelisch, sondern auch moralisch heruntergekommen sind. ICP1.97.1 Teilen

Aber es gibt auch Patienten, die aus Unwissenheit gegen die Gesundheitsregeln der Natur gelebt haben. Sie haben unmäßig viel gearbeitet und unmäßig viel gegessen, weil das allgemein so üblich ist. Einige haben schon viele Ärzte aufgesucht und viel erduldet, aber sie sind nicht gesünder, sondern eher kränker geworden. Sie sind schon lange Zeit arbeitsunfähig, werden von ihren Familien und der Gesellschaft ausgegrenzt, und dann kommen sie als letzte Möglichkeit mit der schwachen Hoffnung in unser Sanatorium, dass ihnen da vielleicht noch geholfen werden könnte. ICP1.97.2 Teilen

Mit solchen Menschen müssen wir Mitgefühl haben und sie mit dem größten Feingefühl behandeln. Wir müssen ihnen helfen, die Zusammenhänge zwischen ihrem Verhalten und ihrer körperlichen Verfassung zu begreifen, und sie lehren, dass sie gesund werden können, wenn sie die Gesetze der Natur nicht mehr übertreten und sich zu beherrschen lernen. Testimonies for the Church III, 178 (1872). ICP1.97.3 Teilen

Nicht zu jeder Zeit die Wahrheit aussprechen — Nur wenige, die sich in weltlicher Gesellschaft bewegen und die Dinge vom Standpunkt eines Weltmenschen betrachten, sind in der Lage, ein offenes Wort über sich und ihren Zustand zu ertragen. Man kann nicht immer rücksichtslos die Wahrheit aussprechen, sondern man muss auf einen geeigneten Zeitpunkt warten, damit das, was man zu sagen hat, nicht verletzend wirkt. Die Ärzte dürfen sich nicht überarbeiten, weil sie sonst der nervlichen Belastung ihres Berufes nicht standhalten, nicht ruhig und ausgeglichen sein und keinen fröhlichen, aufmunternden Geist verbreiten können. Testimonies for the Church III, 182 (1872). ICP1.97.4 Teilen

Christus hat Verständnis — Christus, der die Menschwerdung auf sich nahm, hat auch Verständnis für die Leiden der Menschheit. Er kennt nicht nur jede einzelne Seele und ihre Bedürfnisse und Belastungen, sondern er weiß auch um die Umstände, die ihr Verdruss und Not bereiten. Voller Mitgefühl streckt er seine Hände nach jedem seiner leidenden Kinder aus. Die, welche am meisten leiden, haben sein größtes Mitgefühl. Das Empfinden unserer Unzulänglichkeit berührt ihn zutiefst, und er wünscht sich, dass wir ihm unsere Nöte und Schwierigkeiten zu Füßen legen und sie auch dort lassen. The Ministry of Healing 249 (1905). ICP1.97.5 Teilen

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Verständnis vertieft die Beziehung zu Christus — Gute Taten sind die Frucht, die Christus von uns erwartet: ein freundlicher Umgangston, gütiges Verhalten, Mitgefühl mit den Armen, Bedürftigen und Traurigen. Wenn sich unser Herz einer entmutigten, traurigen Seele zuwendet, unsere Hand den Bedürftigen gibt und Nackte kleidet, wenn wir gastfreundlich einen Fremden zu uns einladen und ihm das Gefühl geben, dass er willkommen ist und dass wir ihn gern haben, dann sind Engel in unserer Nähe, und auch im Himmel wird unser Verhalten registriert. ICP1.98.1 Teilen

Jedes Bemühen um Gerechtigkeit, Taten der Barmherzigkeit und Güte werden im Himmel zur Kenntnis genommen. Der himmlische Vater beobachtet von seinem Thron aus unser Verhalten und reiht die Täter ein unter denen, die ihm besonders lieb und wert sind. „Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein ...“ Maleachi 3,17. Jede gute Tat an bedürftigen und leidenden Menschen wird so gewertet, als hätten wir sie für Jesus getan. Wenn man die Armen unterstützt, Mitgefühl für die Traurigen und Unterdrückten hat und sich um Waisen kümmert, vertieft man die eigene Beziehung zu Jesus. Testimonies for the Church II, 25 (1868). ICP1.98.2 Teilen

Christus erwartet von uns Freundlichkeit und Mitleid — Echtes Mitgefühl für seine Mitmenschen sollte das Zeichen sein, das einen Menschen, der Gott liebt und fürchtet, von anderen unterscheidet, denen Gottes Gebote gleichgültig sind. Welch großes Mitleid zeigte Christus, indem er sein Leben gab für eine Welt, die sonst dem Tod geweiht gewesen wäre. Seine Glaubenshaltung veranlasste ihn, eine große medizinische Missionsarbeit zu leisten. Es ging eine heilende Kraft von ihm aus. „Barmherzigkeit ist besser als Opfer“, sagte er. Das ist das Unterscheidungsmerkmal zwischen echter und falscher Religion. Gott möchte, dass unsere Missionare im medizinischen Bereich so freundlich und mitfühlend arbeiten, wie Jesus es tun würde, wäre er hier auf Erden. Special Testimonies Relating to Medical Missionary Work 8 (1893); Medical Ministry 251. ICP1.98.3 Teilen

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Die Summe wahren Lebensglücks — Eine gute Bildung und ein fähiger Verstand sind viel wert, aber wirklich wertvoll macht sie erst der verfeinernde Einfluss von Mitgefühl und Nächstenliebe. Wir sollten für andere immer ein gutes Wort und Mitgefühl haben. In tausend Kleinigkeiten können wir ihnen unsere Aufmerksamkeit zuwenden, und das wirkt dann auf uns zurück. Gedankenlose Christen, die andere Menschen vernachlässigen, zeigen damit, dass sie nicht mit Christus vereint sind. Man kann unmöglich eine enge Beziehung zu Christus haben und gleichzeitig unfreundlich sein oder die Bedürfnisse anderer Menschen übersehen. Viele Menschen sehnen sich nach freundlicher Zuwendung. ICP1.99.1 Teilen

Gott hat jedem von uns eine unverwechselbare Persönlichkeit gegeben, aber sie tritt in den Hintergrund, wenn wir wirklich Christus angehören und sein Wille unser Wille wird. Wir sollten unser Leben Gott weihen und für das Wohlergehen und das Glück anderer einsetzen, so wie Christus sein Leben für uns gegeben hat. Wir sollten selbstlos auf Gelegenheiten achten, und sei es nur in kleinen Dingen, unsere Dankbarkeit dafür zu zeigen, indem wir andere aufmuntern und ihnen durch Freundlichkeit und kleine Liebesdienste ihre Last und Not erleichtern. Dieser liebenswürdige Umgang miteinander, den wir in der Familie lernen und dann auch außerhalb der Familie anwenden können, ist die Summe unseres Lebensglücks. Wenn wir diese Kleinigkeiten vernachlässigen, kann sich daraus eine Grundlage für Bitterkeit und Leid entwickeln. Testimonies for the Church III, 539.540 (1875). ICP1.99.2 Teilen

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