Sein [Christi] Ziel bestand darin, die Vorrechte von Gerechtigkeit und Gnade miteinander in Einklang zu bringen und ein jedes in seiner Würde getrennt und doch vereint bestehenzulassen. Seine Gnade war nicht Schwäche, sondern eine gestrenge Macht, Sünde zu bestrafen, weil es sich um Sünde handelt; und doch war Gnade eine Kraft, um die Liebe der Menschheit zu sich zu ziehen. Durch Christus wird die Gerechtigkeit zur Vergebung befähigt, ohne auch nur einen Tüttel ihrer Heiligkeit zu opfern. BK.482.6 Teilen
Gerechtigkeit und Gnade standen gesondert gegeneinander, getrennt durch einen weiten Abgrund. Der Herr, unser Erlöser, bekleidete seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit und brachte zugunsten des Menschen einen Charakter zum Vorschein, der ohne Flecken und Mangel war. Er pflanzte sein Kreuz mitten zwischen Himmel und Erde und machte es zu einem Anziehungspunkt, der in beide Richtungen hinauslangte und beides, Gerechtigkeit und Gnade, über den Abgrund anzog. Die Gerechtigkeit kam von ihrem erhabenen Thron herab und näherte sich dem Kreuz mit allen himmlischen Heerscharen. Dort erblickte die Gerechtigkeit einen, der Gott gleich war und die Strafe für alle Ungerechtigkeit und Sünde trug. Mit völliger Zufriedenheit verneigte sich die Gerechtigkeit am Kreuz und sagte: „Es ist genug“. — Manuskript 94, 1899. BK.482.7 Teilen
4743
9404Weiter zu "(Römer 3,31) — Rettender Glaube ist mehr als bloßer Glaube"