Portrait von Ellen White
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Sich ausschließlich um die Familie kümmern
Sich ausschließlich um die Familie kümmern
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Das arme Kind K hat, gleich vielen andern, ein Werk vor sich, das sie sich nicht erträumt hat. Sie ist von Gott abgewichen. Ihre Gedanken sind zu sehr auf die eigene Person gerichtet. Sie versucht der Welt zu gefallen, nicht durch uneigennützige Liebe zu Seelen und einen Versuch, sie für Christum zu gewinnen, sondern durch ihren Mangel an geistlicher Gesinnung und ihre Gleichförmigkeit mit der Welt in Geist und Werken. Sie sollte dem eigenen Ich absterben und eine Erfahrung in Wohltätigkeit erlangen. Sie ist kalt und gefühllos. Sie muss diesen frostigen, unnahbaren Geist unterdrücken; er muss unter dem Sonnenschein der Liebe Christi zum Schmelzen gebracht werden. Sie hat sich in sich selbst verschlossen. Gott sah, dass sie eine arme verkümmerte Pflanze war, die keine Früchte, sondern nur Blätter aufwies. Ihre Gedanken beschäftigten sich fast ausschließlich nur mit „Ich und das Meine“. In seiner Barmherzigkeit hat Gott diese Pflanze, die er liebte, beschnitten, ihre Zweige gekürzt, damit die Wurzeln tiefer ins Erdreich eindringen sollten. Er hat versucht, dieses Kind näher an sich zu ziehen. Ihr religiöses Leben war fast ohne Frucht. Sie ist für das Talent verantwortlich, das Gott ihr verliehen hat. Sie kann nützlich sein. Sie kann Christi Mitarbeiter werden, wenn sie die Mauer der Selbstsucht niederreißt, die sie von Gottes Licht und Liebe getrennt hat. Z3.565.2 Teilen

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Es gibt viele, die unser Mitgefühl und unseren Rat brauchen; aber nicht jenen Rat, der dem Geber Überlegenheit und dem Empfänger Unterlegenheit vermittelt. K benötigt die besänftigende, erwärmende Liebe Gottes im Herzen. Die Blicke und der Ton der Stimme sollten durch freundliche Aufmerksamkeit und zärtliche, respektvolle Liebe erweicht werden. Jeder Blick und jeder Ton der Stimme, der anzeigt, „Ich bin dir überlegen“, macht die Atmosphäre in ihrer Umgebung frostig und gleicht mehr einem Eiszapfen als einem Lichtstrahl, der Wärme verbreitet. Meine Schwester, dein Einfluss zählt. Du formst diejenigen, mit denen du umgehst, andernfalls kannst du nicht mit ihnen übereinstimmen. Du hast nicht die geringste Neigung, dich vom besseren Einfluss anderer umformen zu lassen noch dein Urteil und deine Meinung den ihren anzupassen. Du wirst immer dein Verhalten verteidigen und deine Ansichten und dein Tun rechtfertigen. Kannst du andere nicht damit überzeugen, kommst du immer wieder auf den gleichen Punkt zurück. Dieser Charakterzug könnte wertvoll sein, wäre er durch Gott geheiligt und von seinem Heiligen Geist beherrscht. Ist das nicht der Fall, wird er dir und anderen zum Fluch gereichen. Behauptungen und Ratschläge, von einem herrschsüchtigen Geist begleitet, sind keine guten Früchte. Du benötigst die besänftigende, erweichende Liebe Christi in deinem Herzen, die sich in all deinem Umgang mit deiner Familie und allen, mit denen du in Kontakt kommst, bekundet. Z3.566.1 Teilen

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Ich fürchte sehr, dass J den Himmel verfehlt. Sie liebt die Welt und die Dinge dieser Welt so sehr, dass keine Liebe für Jesum übrig bleibt. Sie ist so von Selbstsucht überkrustet, dass das erleuchtende Himmelslicht nicht die kalten, finsteren Wände der Eigenliebe und des Eigendünkels, die sie während ihrer Lebenszeit aufgerichtet hat, zu durchdringen vermag. Liebe ist der Schlüssel, der Herzen erschließt; aber die kostbare Pflanze der Liebe wurde nicht gepflegt. J hat ihre Augen so lange vor ihrer Selbstsucht verschlossen, dass sie dieselbe nicht erkennt. Sie besitzt so wenig erfahrungsgemäße Religion, dass sie von Herzen der Welt angehört, und ich fürchte sehr, dass diese Welt der einzige Himmel ist, den sie je besitzen wird. Ihr Einfluss über ihren Mann ist nicht gut. Er lässt sich davon beherrschen und sieht nicht, wie notwendig es wäre, durch Gottes Gnade stark zu werden und mit wahrem moralischem Mut für das Rechte einzustehen. Sie versäumt nicht nur, das ihr von Gott aufgetragene Werk zu tun, sondern übt auch noch einen beherrschenden Einfluss auf ihren Mann aus und bindet ihm die Hände. Damit hatte sie guten Erfolg. Er ist verblendet. Z3.567.1 Teilen

Bruder M sollte in Betracht ziehen, dass Gott Ansprüche an ihn hat, die über jede irdische Verbindung erhaben sind. Er benötigt die Augensalbe, das weiße Kleid und das Gold, damit er einen ebenmäßigen Charakter entwickeln und Eingang im Reiche Gottes erlangen kann. Nichts anderes als eine vollständige Bekehrung kann seiner Frau helfen, ihre Irrtümer einzusehen und ihre Verfehlungen zu bekennen. Sie muss sich sehr ändern. Dies ist nicht geschehen, weil sie ihren wahren Zustand nicht erkannt und die Notwendigkeit einer Reform nicht eingesehen hat. Weil sie so unwillig ist, vom himmlischen Lehrer zu lernen, der sanftmütig und von Herzen demütig war, betrachtet sie Sanftmut als Unterwürfigkeit. Schickliches Betragen und Herzensdemut, andere höher zu achten als sich selbst, nennt sie herabwürdigend und demütigend. Z3.567.2 Teilen

J besitzt einen herrschsüchtigen, anmaßenden, stolzen und eigenwilligen Geist. In einem sanften und stillen Geist sieht sie nichts Begehrenswertes, wonach sie trachten sollte. Dieser kostbare Schmuck besitzt so wenig Wert in ihren Augen, dass sie sich nicht dazu entschließen kann, ihn zu tragen. Zu oft offenbart sie einen reizbaren, rachsüchtigen Geist, der vom Geist Gottes so weit entfernt ist, wie der Osten vom Westen. Wahre Güte ist in Gottes Augen ein Edelstein von großem Wert. Ein sanfter und stiller Geist wird nicht immer nach Glück für sich selbst Ausschau halten. Er wird sich selbst vergessen und großes Vergnügen und wahre Befriedigung darin finden, andere glücklich zu machen. Z3.567.3 Teilen

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Durch Gottes Vorsehung wurde Schwester N von ihres Vaters Familie getrennt. Obgleich sie, mit andern, die Charaktermerkmale ihrer Familie an sich trägt, hat die Übernahme großer Verantwortlichkeiten sie aus ihrer Ichbezogenheit herausgeführt und Interesse am Leiden anderer in ihr geweckt. In gewissem Maß hat sie ihr Herz dem Mitgefühl und der Liebe zu Gottes Familie geöffnet und kümmert sich um andere. Gottes Sache und Werk hat ihre Aufmerksamkeit gefesselt. Sie hat in etwa gefühlt, dass arme, gefallene Sterbliche eine große Bruderschaft bilden. Sie musste sich dazu erziehen, an andere zu denken, für andere zu wirken und das eigene Ich zu vergessen. Und doch hat sie noch nicht so gründlich, wie es sich für Christi Nachfolger gebührt, einen Geist des Interesses, des Mitgefühls und der Zuneigung für andere entwickelt. Sie sollte mitfühlsamer und weniger streng und hart in ihrem Urteil sein. Als sie ihr Interesse und ihre Zeit dem großen Gegenstand der Gesundheitsreform widmete, ist sie aus sich herausgegangen. Es gereichte ihr zum Segen. Je mehr sie für andere tut, desto mehr sieht sie, was zu tun ist und ist auch bereit, es zu tun. Z3.568.1 Teilen

Ihre Arbeit für andere versetzt sie oft in schwierige und prüfende Lagen, wo Ausübung des Glaubens notwendig ist, wenn sie dieselben meistern will. Die Beantwortung ernster Gebete kann erfahren werden, und Glaube, Liebe und Vertrauen in Gott erstarken. Durch oft wiederholte Schwierigkeiten und Prüfungen wird Erfahrung erlangt. Gott gestaltet das Herz um und es wird ihm immer ähnlicher. Trotzdem ringt das eigene Ich fortwährend um den Sieg. Schwester N muss mehr Zartgefühl und achtsame Sorgfalt andern gegenüber in ihrer täglichen Verbindung mit andern heranbilden. Sie muss lernen, das eigene Ich zu unterdrücken. Wenn sie ein wahrer Christ ist, wird sie fühlen, dass sie ihr Bestes, wenn nötig Alles von ihrem Leben, selbstlosem, geduldigen Dienst weihen muss, um dadurch ihre Liebe für den Meister zu zeigen. Ohne diese Erfahrung wird sie in der Vollkommenheit eines christlichen Charakters bei weitem zu kurz kommen. Z3.568.2 Teilen

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Schwester N hat einige Schritte vorwärts unternommen. Die Familie empfindet es so, dass sie von ihr verlassen wurde, und das ist ein Kreuz für sie. Sie betrachten es nicht in der Weise, dass sie jetzt die gleichen Interessen und dieselbe Zuneigung und Lebensziele hat wie sie. Sie fühlen, dass sie sich jetzt nicht mehr der Gesellschaft ihrer Schwester erfreuen können wie zuvor. Sie meinen sie tadeln zu müssen, sie habe sich verändert und teile nicht mehr die Interessen der Familie. Der Grund für die Ungleichheit der Gefühle liegt darin, dass Schwester N jetzt Gefühle für die Leiden anderer entwickelt hat, während sie selbst untreue Knechte gewesen sind und nicht das Werk getan haben, das sie nach Gottes Willen auf Erden verrichten sollten. Als Folge davon sind sie zurückgegangen. Die Familie hat selbstsüchtig ihre Interessen und Zuneigungen auf sich selbst beschränkt und Liebe zur Welt gehegt. Z3.569.1 Teilen

N hat für ein gutes Werk gearbeitet. Die Gesundheitsreform ist ihr sehr wichtig geworden, weil sie durch Erfahrung ihre Bedeutung erkannt hat. Ihres Vaters Familie hat die Notwendigkeit der Gesundheitsreform nicht eingesehen. Sie haben nicht erkannt, welche Rolle sie im Abschlusswerk der letzten Tage spielt, weil sie nicht ihren Neigungen entspricht. Sie haben sich in die Wagengeleise der Sitten und Gewohnheiten begeben, und es ist schwer, sich zu bemühen, wieder heraus zu kommen. Sie möchten lieber in Ruhe gelassen werden. Es ist schlimm, durch Untätigkeit zu rosten. Aber diese Familie wird mit Sicherheit in der Waage gewogen und zu leicht erfunden werden, wenn sie nicht sofort etwas unternimmt. „Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ Römer 8,9. Dies sind deutliche Worte. Wer kann die Prüfung bestehen? Gottes Wort ist für uns eine genaue Wiedergabe von Gottes und Christi Wesen, auch vom gefallenen und nach dem Ebenbild Christi erneuerten Menschen, der Christi Geist besitzt. Wir können unsere Gedanken, Gefühle und Absichten mit dem Bild Christ vergleichen, Wir sind nicht mit ihm verwandt, wenn wir nicht bereit sind, seine Werke zu tun. Z3.569.2 Teilen

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Christus kam, um des Vaters Willen zu erfüllen. Folgen wir seinen Fußstapfen? Alle, die den Namen Christi nennen, sollten immer nach intensiverer Bekanntschaft mit ihm trachten, damit sie wandeln möchten wie er und Christi Werke tun können. Wir sollten uns die Lehren des Lebens Christi für unser Leben aneignen. Christus „hat sich selbst für uns gegeben ..., auf dass er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken.“ Titus 2,14. „Daran haben wir erkannt die Liebe, dass er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben lassen für die Brüder.“ 1.Johannes 3,16. Hier ist das Werk der Selbstverleugnung beschrieben, das wir freudig auf uns nehmen sollten, in Nachahmung des Beispiels unseres Erlösers. Des Christen Leben muss von Kampf und Opfer gekennzeichnet sein. Wir müssen dem Pfad der Pflicht folgen, nicht dem Pfad unserer Neigungen und eigner Wahl. Z3.570.1 Teilen

Wenn die Familie von Bruder I das vor ihnen liegende Werk erkennt und tut, was Gott ihnen aufgetragen hat, werden sie nicht so weit von Bruder und Schwester O, von Schwester N und von allen, die mit dem Meister zusammenarbeiten, getrennt sein. Es mag Zeit in Anspruch nehmen, sich völlig Gott zu unterwerfen, aber wir können darin nicht zu kurz kommen und trotzdem für den Himmel vorbereitet werden. Wahre Religion wird ihren Besitzer zur Vollkommenheit führen. Eure Gedanken, eure Worte und eure Taten, sowohl wie Appetit und Leidenschaften müssen dem Willen Gottes unterworfen werden. Ihr müsst Frucht zur Heiligkeit hervorbringen. Dann werdet ihr dahin gelangen, die Armen, die Vaterlosen, die Mutterlosen und alle Leidenden zu beschützen. Ihr werdet gerecht mit der Witwe umgehen und die Bedürftigen unterstützen. Dann werdet ihr gerecht handeln, Liebe üben und demütig sein vor eurem Gott. Z3.570.2 Teilen

Wollen wir im Licht wandeln, müssen wir Christum in unsere Herzen und unser Heim einlassen. Das Heim muss zu dem werden, was es im eigentlichen Sinn sein soll. Es soll ein kleiner Himmel auf Erden sein, ein Platz, wo die Gefühle gepflegt, aber nicht unterdrückt werden. Unser Glück hängt von der Pflege von Liebe, Mitgefühl und wahrer Höflichkeit zueinander ab. Der Grund, warum es so viele hartherzige Männer und Frauen in dieser Welt gibt, ist darin zu suchen, dass wahre Zuneigung als Schwäche betrachtet und entmutigt und unterdrückt wird. Das Gute in der Natur der Personen dieser Menschenklasse wurde in der Kindheit verdorben und verkümmerte. Wenn das göttliche Licht nicht ihre Kälte und die hartherzige Selbstsucht zum Schmelzen bringt, ist ihr Glück für immer begraben. Wenn wir ein so zartfühlendes Herz haben wollen, wie Jesus es offenbarte, als er auf Erden weilte, wenn wir geheiligtes Mitgefühl besitzen möchten wie die Engel es für sündige Sterbliche empfinden, dann müssen wir so mitfühlend sein wie ein Kind in seiner Einfachheit. Auf diese Weise können wir veredelt, erhoben und von himmlischen Grundsätzen geleitet sein. Z3.570.3 Teilen

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Ein herangebildeter Verstand ist ein wertvoller Schatz. Doch ohne den besänftigenden Einfluss des Mitgefühls und geheiligter Liebe besitzt er nicht den größten Wert. Wir sollten Worte und Taten zarter Beachtung für einander übrig haben. Durch tausend kleine Aufmerksamkeiten in freundlichen Worten und liebevollen Blicken können wir den andern glücklich machen, was auch uns selbst zugute kommen wird. Gedankenlose, rücksichtslose Christen zeigen durch ihre Vernachlässigung anderer, dass sie nicht mit Christo verbunden sind. Es ist unmöglich, eins mit Christo zu sein, und andern dennoch unfreundlich zu begegnen und ihre Rechte zu missachten. Viele hungern sehr nach freundlichem Mitgefühl. Gott hat jeden von uns mit einer eigenen Identität ausgestattet, die nicht in der eines andern aufgehen soll. Aber unsere charakterlichen Eigenheiten werden weniger hervorstechend sein, wenn wir in der Tat Christo angehören und er unser ist. Unser Leben sollte wie das unseres Heilandes dem Besten und dem Glück anderer gewidmet sein. Wir sollten uns selbst vergessen, immer nach Gelegenheiten ausschauen, selbst in kleinen Dingen, wo wir uns dankbar für Gunst, die wir von andern empfingen, erweisen können. Lasst uns nach Gelegenheiten suchen, andere zu erfreuen und ihre Sorgen und Lasten durch Taten zarter Freundlichkeit und kleine Liebesdienste zu erleichtern und sie davon zu befreien. Diese rücksichtsvollen Gefälligkeiten, beginnend in der eigenen Familie und dann auf andere außerhalb des Familienkreises ausstrahlend, tragen zu einem glücklichen Leben bei. Werden diese kleinen Dinge jedoch versäumt, führen sie zu einem verbitterten, leidvollen Leben. Z3.571.1 Teilen

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Es ist das Werk, das wir tun oder versäumen zu tun, was großen Einfluss auf unser Leben und Schicksal hat. Gott fordert von uns, dass wir jede Gelegenheit zur Nützlichkeit, die sich uns bietet, in Anspruch nehmen. Nachlässigkeit in dieser Hinsicht gefährdet unser geistliches Wachstum. Ein großes Werk liegt vor uns. Lasst uns die kostbaren Stunden, die Gott uns gegeben hat, um einen vollkommenen Charakter für den Himmel zu entwickeln, nicht mit trägem Nichtstun vergeuden. Wir dürfen nicht untätig und träge in diesem Werk sein, denn wir können keinen Augenblick ohne Zweck und Ziel zubringen. Gott wird uns helfen, unsere Verkehrtheiten zu überwinden, wenn wir uns ihm im Gebet und Glauben nahen. Durch ihn, der uns geliebt hat, können wir mehr als Sieger sein. Wenn das kurze Leben in dieser Welt beendet ist, und wenn wir erkennen, wie wir erkannt werden — von wie kurzer Dauer und wie gering werden uns dann die Dinge dieser Welt im Vergleich mit der Herrlichkeit der besseren Welt, erscheinen! Christus hätte nie den Himmel verlassen, die menschliche Gestalt angenommen und sich zur Sünde für das Menschengeschlecht gemacht, hätte er nicht gesehen, dass der Mensch mit seiner Hilfe unendliches Glück, dauerhafte Reichtümer und ein Leben erlangen könnte, das sich am Leben Gottes misst. Er wusste, dass der sündige Mensch diese Dinge ohne ihn nicht erreichen konnte. Z3.572.1 Teilen

Wir sollten immer auf Fortschritt bedacht sein. Wir müssen ständig darüber wachen, dass wir in unsern Ansichten, Gefühlen und Handlungen nicht unbeweglich werden und erstarren. Gottes Werk schreitet voran. Reformen müssen durchgeführt werden, und wir müssen mithelfen, den Wagen der Reform voranzubringen. Jeder Christ benötigt jetzt Entschiedenheit, gemäßigt durch Geduld und Strebsamkeit und ausgewogen durch Weisheit. Das Werk der Seelenrettung ist uns, den Jüngern Christi, übertragen. Keiner ist entschuldigt. Das christliche Leben vieler ist durch Untätigkeit verkümmert und im Wachstum behindert. Wir sollten unsere Zeit in dieser Welt fleißig auskaufen. Wie ernsthaft sollten wir jede Gelegenheit zum Gutestun und andere zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen, nutzen! Unser Leitspruch sollte sein: „Vorwärts, aufwärts“, sicher und ständig aufwärts zur Pflicht und zum Sieg. Z3.572.2 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass Gott die erwähnten Personen liebt und sie gerne retten möchte, wenn sie sich auf dem von ihm vorgeschriebenen Weg retten lassen wollen. „Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Kinder Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem Herrn Speisopfer bringen in Gerechtigkeit, und wird dem Herrn wohl gefallen das Speisopfer Judas und Jerusalems wie vormals und vor langen Jahren.“ Maleachi 3,3.4. Dies ist der Reinigungs- und Läuterungsprozess, den der Herr Zebaoth vornimmt. Dieser Prozess stellt die Seele auf eine äußerst schwere Probe, aber nur durch dieses Verfahren können die Schlacken und befleckenden Unreinheiten entfernt werden. Unsere Prüfungen sind notwendig. Sie bringen uns unserem himmlischen Vater näher und lassen uns seinem Willen gehorchen, damit wir dem Herrn Speisopfer in Gerechtigkeit darbringen können. Jeder, dessen Name hier erwähnt ist, hat von Gott Fähigkeiten und Gaben erhalten, die er nutzbringend anwenden soll. Jeder von euch braucht neue und lebendige Erfahrungen im geistlichen Leben, um den Willen Gottes zu tun. Alle früheren Erfahrungen reichen für die Gegenwart nicht aus; sie stärken uns auch nicht, um die Schwierigkeiten auf unserem Wege zu überwinden. Um zu siegen, müssen wir täglich neue Gnade und frische Kraft empfangen. Z3.573.1 Teilen

Wir geraten selten zweimal in die gleiche Situation. Abraham, Mose, Elia, Daniel und viele andere wurden schwer geprüft, aber nicht in der gleichen Art und Weise. Jeder einzelne hat seine persönlichen Prüfungen und Anfechtungen im Drama des Lebens. Doch die gleichen Prüfungen kommen selten zweimal vor. Um eine bestimmte Arbeit auszuführen, hat jeder eigene Erfahrungen, die ihrem Wesen und ihrer Sachlage nach nur ihm eigentümlich sind. Gott verfolgt in dem Leben eines jeden von uns ein Ziel, eine bestimmte Absicht. Jede Handlung, mag sie auch unbedeutend sein, hat ihren Platz in unserer Lebenserfahrung. Wir bedürfen des unaufhörlichen Lichtes und der beständigen Erfahrung, die von Gott herkommen. Wir alle brauchen das. Und Gott ist mehr als bereit, sie uns zu geben, wenn wir sie nur annehmen. Er hat die Fenster des Himmels für unsere Gebete geöffnet; doch euch genügt es, ohne die göttliche Hilfe, deren ihr so dringend bedürft, weiterzumachen. Z3.573.2 Teilen

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Wie wenig wisst ihr von der Auswirkung eurer täglichen Handlungen auf das Lebensschicksal anderer Menschen! Ihr denkt vielleicht, eure Worte und Taten seien nicht so wichtig. Dabei entspringen unseren Worten und Taten die bedeutsamsten Folgen zum Guten und Bösen. Die Worte und Taten, die als gering und unbedeutend angesehen werden, sind Glieder in der langen Kette menschlichen Geschehens. Ihr habt nicht gespürt, wie nötig es ist, dass sich der Wille Gottes in allen Handlungen unseres täglichen Lebens bekunde. Das Verlangen unserer Ureltern nach einer einzigen Befriedigung ihrer Esslust öffnete die Schleusen des Unglücks und der Sünde über die Welt. Meine lieben Schwestern, wenn ihr doch fühltet, dass jeder Schritt, den ihr tut, einen bleibenden und beherrschenden Einfluss nicht nur auf euer Leben, sondern auch auf den Charakter anderer haben mag. Ach, wie sehr bedürfen wir dann des Umgangs mit Gott! Wie sehr benötigen wir die göttliche Gnade, die jeden Schritt lenkt und uns kundtut, wie christliche Charaktere entwickelt werden! Z3.574.1 Teilen

Christen müssen neue Erlebnisse und neue Prüfungen durchlaufen, in denen die Erfahrungen der Vergangenheit kein sicherer Führer mehr sind. Größer als zu irgendeiner anderen Zeit unseres Lebens ist jetzt das Bedürfnis, von unserem göttlichen Lehrer zu lernen. Je mehr Erfahrung wir gewinnen, desto näher rücken wir dem reinen Licht des Himmels und um so mehr werden wir an uns selbst das erkennen, was der Umgestaltung bedarf. Wir alle könnten ein gutes Werk zum Segen anderer Menschen vollbringen, wenn wir Gottes Rat suchten und ihn gehorsam und aufrichtig befolgten. Der Pfad des Gerechten führt allmählich, von Stufe zu Stufe, aufwärts von Kraft zu Kraft, von Gnade zu Gnade, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Die göttliche Erleuchtung wird immer mehr zunehmen. Sie wird uns entsprechend unserem geistlichen Aufstieg befähigen, den vor uns liegenden Verpflichtungen und Notlagen zu begegnen. Z3.574.2 Teilen

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Solange euch Schwierigkeiten bedrängen, solange Verzweiflung und finsterer Unglaube eure Gedanken beherrschen und Selbstsucht euer Handeln bestimmt, fühlt ihr nicht euer Verlangen nach Gott und nach einer tieferen und gründlicheren Erkenntnis seines Willens. Ihr kennt nicht den Willen Gottes. Ihr könnt ihn auch nicht kennen, solange ihr eigennützig dahinlebt. Ihr verlasst euch auf eure guten Einfälle und Beschlüsse, doch die Hauptsumme des Lebens setzt sich aus gefassten aber nicht durchgeführten Entschlüssen zusammen. Eurem Ich abzusterben, euch nicht daran festzuklammern und euch Gott auszuliefern, das sei eure vornehmste Aufgabe. Ich würde euch gern trösten, wenn ich könnte. Ich würde gern eure guten Eigenschaften, Absichten und Taten loben, aber Gott zeigte mir diese nicht. Er zeigte mir die Hindernisse, die euch im Weg stehen, um den vortrefflichen, erhabenen, heiligen Charakter zu erreichen. Diesen Charakter braucht ihr, um die himmlische Ruhe und die unvergängliche Herrlichkeit nicht einzubüßen, die Gott euch zugedacht hat. Schaut von euch selbst weg auf Jesum. Er „wirket alles in allen“. Durch das Blut des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers werden wir von der geringsten bis zu der größten Sünde gereinigt. Überlasst Gott als einem getreuen Schöpfer in zuversichtlichem Glauben die Obhut eurer Seele. Fürchtet euch nicht immerzu, und denkt nicht, Gott wolle euch aufgeben. Er wird euch niemals verlassen, es sei denn, ihr trennt euch von ihm. Christus wird einkehren und in euch wohnen, wenn ihr ihm die Tür eures Herzens öffnet. Zwischen euch, dem Vater und dem Sohn wird vollkommene Harmonie herrschen, sobald ihr dem Ich absterbt und für Gott lebt. Z3.575.1 Teilen

Wie wenige sind sich bewusst, dass sie Lieblingsgötzen und Lieblingssünden dienen! Gott sieht diese Sünden, von denen ihr vielleicht verblendet seid; er nimmt sein Messer, um tief hineinzuschlagen und diese Lieblingssünden von euch abzutrennen. Ihr wollt euch alle das Läuterungsverfahren selbst aussuchen. Wie schwer fällt es euch, eurem Ich zu entsagen! Doch wenn wir völlig Gott vertrauen, der unsere Schwäche und Sündhaftigkeit kennt, wählt er den allerbesten Weg, um das gewünschte Resultat zu erzielen. Durch fortwährenden Kampf und einfältigen Glauben wandelte Henoch mit Gott. Ihr alle könnt ebenso handeln. Ihr könnt von Grund auf bekehrt und umgestaltet sein, wirkliche Kinder Gottes, die sich nicht nur der Erkenntnis seines Willens erfreuen, sondern die auch durch ihr Beispiel andere Menschen auf den gleichen Pfad demütigen Gehorsams und der Hingabe führen. Echte Frömmigkeit breitet sich aus und ist mitteilsam. Der Psalmist sagt: „Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen; von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich; ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeinde.“ Psalm 40,11. Wo immer die Liebe Gottes vorhanden ist, drängt es uns auch, sie zum Ausdruck zu bringen. Z3.575.2 Teilen

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Lieber Bruder P, noch einmal möchte ich dich aufrufen, Ernst zu machen, das Reich Gottes zu erlangen. Dir wurde Warnung um Warnung erteilt, doch du hast nicht darauf geachtet. Wolltest du doch noch jetzt deinen verkehrten Weg bereuen und dich zum Herrn wenden, es möchte vielleicht noch nicht zu spät sein, Verkehrtheiten zu berichtigen. Deine ganzen Verstandeskräfte waren nur darauf gerichtet, Geld zu erlangen. Du hast das Geld angebetet. Der Mammon ist dein Gott gewesen. Gottes Strafgericht hängt über deinem Haupt. Gottes Gerichte können jeden Augenblick über dich kommen, und du sinkst unvorbereitet ins Grab, mit Kleidern, die von der Verdorbenheit der Welt befleckt sind. Wie lautet dein Bericht im Himmel? Jeder Dollar, den du angehäuft hast, gleicht einem neuen Glied in der Kette, die dich an diese arme Welt fesselt. Deine Leidenschaft, Gewinn zu erzielen, ist ständig erstarkt. Deine Gedanken waren nur darauf gerichtet, wie du mehr Mittel erlangen konntest. Du machtest eine furchtbare Erfahrung, die allen eine Warnung sein sollte, die es zulassen, dass die Weltliebe Besitz von ihrer Seele nimmt. Du bist ein Sklave des Mammons geworden. Was wirst du sagen, wenn der Meister von deinem Haushalten Rechenschaft fordert? Du hast zugelassen, dass die Geldliebe die beherrschende Leidenschaft in deinem Leben wird. Du bist genau so trunken von der Liebe zum Geld wie der Trunkenbold vom Alkohol. Z3.576.2 Teilen

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Jesus hat sich ins Mittel gelegt, damit der unfruchtbare Baum noch ein wenig länger verschont wird, und ich lasse noch einmal den Aufruf an dich ergehen, nicht eine schwache, sondern eine äußerst ernsthafte Anstrengung zu machen, das Reich zu erlangen. Befreie dich aus der Schlinge Satans, bevor im Himmel über dich das Wort ergeht: Er hat sich „zu den Götzen gesellt; so lass ihn hinfahren“. Hosea 4,17. Alle Liebhaber des Mammons, gleich dir, werden eines Tages in bitterem Schmerz ausrufen: „Ach, Betrug des Reichtums! Ich habe meine Seele für Geld verkauft.“ Deine einzige Hoffnung besteht jetzt für dich darin, eine völlige Kehrtwendung zu machen. Rufe resolut deine Willenskraft zu Hilfe, die du bis jetzt in falscher Richtung eingesetzt hast. Wende dich jetzt um und gehe in die entgegengesetzte Richtung. Nur so kannst du die Habsucht überwinden. Z3.577.1 Teilen

Gott hat Wege geöffnet, wodurch Habsucht überwunden werden kann — durch Ausüben von Wohltätigkeit. Durch deine Lebensführung sagst du, dass du die Schätze der Welt höher einschätzt als die ewigen Reichtümer. Du sagst: „Ade Himmel; ade ewiges, unsterbliches Leben; ich habe die Welt erwählt.“ Du tauschst die Perle von großem Wert gegen augenblicklichen Gewinn ein. Während du so von Gott ermahnt und deine Füße schon von seiner Vorsehung in den dunkeln Strom gestellt wurden, wie du erfahren hast, willst du, wagst du es, weiter deiner Geldliebe frönen? Willst du in den letzten Augenblicken eines vergeudeten Lebens noch betrügen und zurückhalten, was rechtmäßig einem andern gehört? Willst du daran festhalten, dass du deinen Bruder gerecht behandelt habest? Willst du einen weiteren Betrug, eine weitere Übervorteilung denen noch hinzufügen, die in den Himmelsbüchern bereits gegen dich verzeichnet stehen? Soll der Schlag des göttlichen Vergeltungsgerichts dich treffen, und solltest du ohne vorherige Warnung durchs dunkle Wasser gehen müssen? Z3.577.2 Teilen

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Unser Heiland hat oft und ernst vor der Sünde der Habsucht gewarnt. „Und er sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, des Feld hatte wohl getragen. Und er gedachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hin sammle. Und sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will drein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter; und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird‘s sein, das du bereitet hast? Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott.“ Lukas 12,15-21. Z3.578.1 Teilen

Gott hat ein Gebot für sein Volk erlassen, dass der zehnte Teil ihres Einkommens ihm gehört. Gott sagt: Ich habe euch neun Zehntel gegeben; ich fordere ein Zehntel von eurem Einkommen. Jenen Zehnten hatte der reiche Mann Gott vorenthalten. Hätte er seine Pflicht erfüllt, hätte er Gott über alles geliebt anstatt sich selbst, hätte er nicht so viel Güter anhäufen können, dass es ihm an Platz mangelte, sie zu horten. Hätte er seine Güter mit seinen bedürftigen Brüdern geteilt, wäre es nicht nötig gewesen, seine Scheunen abzureißen und größere zu bauen. Aber er hatte die Prinzipien des Gesetzes Gottes missachtet. Er hatte weder den Herrn von ganzem Herzen geliebt noch seinen Nächsten wie sich selbst. Hätte er seinen Reichtum als ein Geschenk Gottes betrachtet, um damit Gutes zu tun, würde er sich einen Schatz im Himmel angelegt haben, und er wäre reich an guten Werken gewesen. Z3.578.2 Teilen

Die Länge und die Brauchbarkeit des Lebens hängt nicht von der Summe irdischer Besitztümer ab. Diejenigen, die ihren Reichtum benutzen, um Gutes zu tun, werden es nicht für notwendig erachten, in dieser Welt viele Schätze anzuhäufen; denn das Geld, das dazu benutzt wird, Gottes Werk zu fördern und die Armen in Christi Namen zu unterstützen, ist Christo gegeben. Er legt es im Himmel für uns an, in Beuteln, die nicht veralten. Wer so handelt, ist reich in Gott, und sein Herz wird dort sein, wo seine Schätze sind. Derjenige, der demütig zur Ehre Gottes benutzt, was er von ihm empfangen hat, und reichlich davon mitteilt, kann in all seinen Geschäften Frieden und die Zusicherung haben, dass Gott seine Hand über ihn hält und ihn segnet. Er selbst wird Gottes Inschrift tragen und des Vaters Wohlgefallen haben. Z3.578.3 Teilen

579

Viele haben das Los des Israels Gottes bejammert, dass es gezwungen ist, systematische Wohltätigkeit zu üben, noch neben den jährlichen freien Opfergaben. Ein allweiser Gott weiß am besten, welches System der Wohltätigkeit in Übereinstimmung mit seiner Vorsehung ist, und er hat seinem Volk diesbezügliche Anweisungen gegeben. Es hat sich immer erwiesen, dass neun Zehntel für sie von größerem Wert sind als zehn Zehntel. Jene, die ihr Einkommen zu vermehren gedachten, wenn sie Gott das Seine vorenthielten oder ihm ein fehlerhaftes Opfer brachten — das Lahme, das Blinde oder das Kranke — haben immer Verluste erlitten. Z3.579.1 Teilen

Obgleich unsichtbar, befasst sich die Vorsehung immer mit dem Geschick der Menschen. Gottes Hand kann Gedeihen schenken oder vorenthalten, und oftmals vorenthält er von einem, während er dem andern scheinbar Glück schenkt. All dies geschieht, um die Menschen zu prüfen und zu offenbaren, was in ihrem Herzen ist. Er lässt einen Bruder in Unglück geraten und gibt andern Gedeihen, um zu sehen, ob jene, die er begünstigt hat, ihn fürchten und die ihnen in seinem Wort auferlegte Pflicht ihrem ärmeren Bruder gegenüber erfüllen, indem sie ihm liebreich Gutes tun. Taten der Freigebigkeit und der Wohltätigkeit wurden von Gott bestimmt, um die Herzen der Menschen zartfühlend und mitleidig zu machen und sie zu ermutigen, einander in Nachahmung ihres Meisters Interesse und Zuneigung entgegenzubringen, der um unsertwillen arm wurde, damit wir durch seine Armut reich würden. Das Gebot des Zehntengebens gründet sich auf einen fortdauernden Grundsatz, der ausersehen war, für den Menschen ein Segen zu sein. Z3.579.2 Teilen

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Das System der Wohltätigkeit wurde angeordnet, um dem großen Übel der Habsucht entgegen zu wirken. Christus sah, dass im Betreiben von Geschäften die Liebe zum Reichtum die größte Ursache war, wahre Gottseligkeit im Herzen auszulöschen. Er sah, dass die Liebe zum Geld sich tief in den Seelen der Menschen einwurzeln und sie daran hindern würde, wohltätigen Impulsen zu folgen. Sie würde ihre Augen vor den Bedürfnissen der Leidenden und Bekümmerten verschließen. Seine oft wiederholte Warnung lautete: „Hütet euch vor dem Geiz“. Lukas 12,15. „Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen.“ Lukas 16,13. Die oft wiederholten treffenden Ermahnungen unseres Erlösers stehen in bemerkenswertem Kontrast zu dem Verhalten seiner bekenntlichen Nachfolger, die in ihrem Leben so überaus eifrig bemüht sind, reich zu werden und damit bezeugen, dass Christi Worte sie unbeeindruckt gelassen haben. Habsucht ist eine der allgemeinsten und volkstümlichsten Sünden der letzten Tage und hat einen lähmenden Einfluss auf die Seele. Z3.580.1 Teilen

Bruder P, der Wunsch nach Reichtum bildet den Mittelpunkt deines Nachdenkens. Diese eine Leidenschaft, Geld zu besitzen, hat jedes hohe und edle Bestreben ausgelöscht und hat dich gleichgültig gegenüber den Nöten und Interessen anderer gemacht. Du selbst hast dich so unempfänglich für Eindrücke gemacht, wie ein Stück Stahl. Dein Gold und Silber ist verrostet und ist ein Krebsschaden für deine Seele. Wäre deine Wohltätigkeit im Verhältnis zu deinem Reichtum gewachsen, würdest du Geld als ein Mittel zum Gutestun betrachtet haben. Unser Erlöser, der des Menschen Gefahr bezüglich Habsucht kannte, hat einen Schutzwall gegen dieses schreckliche Übel errichtet. Er hat den Erlösungsplan so eingerichtet, dass er mit Wohltätigkeit beginnt und endet. Christus gab sich selbst dahin, ein unendliches Opfer. Dies richtet sich unmittelbar gegen Habsucht und erhöht Wohltätigkeit. Z3.580.2 Teilen

Fortwährende, selbstverleugnende Wohltätigkeit ist Gottes Heilmittel für die verzehrenden Sünden der Selbstsucht und Habsucht. Gott hat systematische Wohltätigkeit angeordnet, um sein Werk zu unterstützen und den Bedürfnissen der Leidenden und Armen abzuhelfen. Er hat angeordnet, dass Geben zu einer Gewohnheit werden soll, damit es der Gefahr und dem Betrug der Sünde der Habsucht entgegenwirkt. Fortwährendes Geben tötet die Habsucht. Systematische Wohltätigkeit soll nach Gottes Plan dem Habgierigen sofort die Schätze entreißen, sobald er sie erlangt hat, damit sie dem Herrn, dem sie gehören, geweiht werden. Z3.580.3 Teilen

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Dieses System ist so angeordnet, dass die Menschen jeden Tag etwas von ihrem Verdienst und einen Teil des Gewinns von jeder Geldanlage für ihren Herrn beiseite legen können. Wenn Gottes Plan systematischer Wohltätigkeit ständig befolgt wird, schwächt dies die Habsucht und stärkt die Gebefreudigkeit. Wenn der Reichtum zunimmt, hängen Menschen, selbst wenn sie sich zur Gottseligkeit bekennen, ihr Herz daran, und je mehr sie haben, desto weniger geben sie dem Herrn. So werden die Menschen durch Reichtum selbstsüchtig, und das Horten führt zu Habsucht. Diese Übel erstarken durch Übung. Gott weiß um unsere Gefahr und hat uns mit Vorkehrungen umgeben, die uns vor dem Verderben bewahren sollen. Er fordert fortwährende Ausübung von Wohltätigkeit, dass die Macht der Gewohnheit im Verrichten guter Werke, die Macht der Gewohnheit in anderer Richtung brechen möchte. Z3.581.1 Teilen

Gott fordert jede Woche eine Bereitstellung von Mitteln für wohltätige Zwecke, damit die häufige Ausübung dieser guten Eigenschaften des Herzens nicht ins Stocken gerate, sondern gleich einem Strom ständig fließe. Durch Übung nimmt die Wohltätigkeit ständig zu und erstarkt, bis sie zum Grundsatz wird, der die Seele beherrscht. Es ist für die geistliche Gesinnung äußerst gefährlich, der Selbstsucht und dem Geiz den geringsten Raum im Herzen einzuräumen. Z3.581.2 Teilen

Gottes Wort hat viel über Opferbereitschaft zu sagen. Reichtum kommt von Gott und gehört ihm. „Reichtum und Ehre ist bei mir“. Sprüche 8,18. „Denn mein ist Silber und Gold, spricht der Herr Zebaoth.“ Haggai 2,8. „Denn alle Tiere im Walde sind mein und das Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen.“ Psalm 50,10. „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnt.“ Psalm 24,1. Es ist der Herr, dein Gott, der die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben. Z3.581.3 Teilen

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Reichtum an sich ist vergänglich und unbefriedigend. Wir werden gewarnt, uns nicht auf unsicheren Reichtum zu verlassen. Reichtum „macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel“. Sprüche 23,5. „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen.“ Matthäus 6,19. Z3.582.1 Teilen

In bittersten Nöten bringt Reichtum dem Menschen keine Erleichterung. „Gut hilft nicht am Tage des Zorns.“ Sprüche 11,4. „Es wird sie ihr Silber und Gold nicht erretten können am Tage des Zorns des Herrn.“ Zephanja 1,18. „Weil Zorn vorhanden ist, sieh zu, dass er dich nicht hinwegraffe mit seinem Schlag; denn auch großes Lösegeld kann dich nicht erretten.“ Hiob 36,18 (KJV). Diese Warnung, mein Bruder, bezieht sich auf dich. Z3.582.2 Teilen

Welche Vorsorge hast du, Bruder P, fürs ewige Leben getroffen? Stehst du auf gutem Fundament für die zukünftige Zeit, das dir ewige Freuden sichern wird? Möchte Gott dich doch erwecken! Willst du, mein teurer Bruder, nicht jetzt und heute mit dem Werk beginnen, etwas von deinem Gewinn und Reichtum für des Herrn Schatzhaus abzuzweigen? Nicht ein Dollar davon gehört dir. Alles gehört Gott, und du hast das als dein Eigentum betrachtet, das Gott dir nur geliehen hat, um damit Gutes zu tun. Deine Zeit ist sehr bemessen. Setze deine Kraft in dem Werk ein. Durch Reue magst du Vergebung finden. Du musst deinen Griff lockern, mit dem du dich an deinen irdischen Besitz klammerst und deine Zuneigung zu Gott festigen. Du musst ein bekehrter Mann werden. Ringe mit Gott. Gib dich nicht zufrieden, auf ewig verloren zu gehen. Bemühe dich um dein Seelenheil, ehe es für immer zu spät ist. Z3.582.3 Teilen

Heute ist es noch nicht zu spät, Verkehrtes in Ordnung zu bringen. Zeige deine Reue für früheres Unrecht durch Wiedergutmachung. Wenn du irgend jemand Unrecht zugefügt hast, erstatte es ihm, sobald es dir in Erinnerung kommt. Dies ist deine einzige Hoffnung auf die vergebende Liebe Gottes. Es wird dir wie ein Ausreißen deines rechten Auges und das Abhauen deiner rechten Hand sein; aber es gibt keinen andern Weg für dich. Du hast dich wiederholt bemüht, aber du hast einen Fehlschlag erlitten wegen deiner Liebe zum Geld, das du zum Teil nicht sehr ehrlich erworben hast. Du warst nicht willig, Erstattung zu leisten. Sobald du anfängst, dies zu tun, besteht Hoffnung für dich. Solltest du jedoch während der wenigen dir verbleibenden Lebenstage beschließen, weiterzugehen wie bisher, dann ist dein Fall hoffnungslos. Du wirst beide Welten verlieren. Du wirst die Heiligen Gottes verherrlicht in der himmlischen Stadt sehen, du selbst aber wirst ausgestoßen werden. Du wirst keinen Teil haben an jenem herrlichen Leben, das dir unter unendlichen Kosten erkauft wurde, das du aber so wenig wertgeachtet hast, dass du es für irdische Reichtümer verkauftest. Z3.582.4 Teilen

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Dir ist noch eine kurze Zeitspanne gegeben. Wirst du ans Werk gehen? Wirst du bereuen? Oder wirst du unvorbereitet sterben, das Geld anbeten, dich deines Reichtums rühmen und Gott und den Himmel vergessen? Schwache Bemühungen und geringes Kämpfen werden deine Zuneigung zur Welt nicht abzuwenden vermögen. Jesus will dir helfen. Immer wenn du dich ernsthaft bemühst, wird er dir nahe sein und deine Anstrengungen segnen. Du musst dich ernstlich anstrengen, oder du wirst verloren gehen. Ich warne dich, zögere nicht einen Augenblick, beginne sofort! Durch deine Habsucht und dein unehrliches Handeln hast du lange dem christlichen Namen Schande bereitet. Jetzt kannst du ihn ehren, indem du den entgegengesetzten Weg einschlägst und sehen lässt, dass der göttlichen Wahrheit Kraft innewohnt, die menschliche Natur umzugestalten. Wenn du willst, kannst du in der Kraft Gottes deine Seele retten. Z3.583.1 Teilen

Eine Arbeit liegt vor dir, mit der du sofort beginnen solltest. Satan wird dir zur Seite stehen, wie er sich in der Wüste der Versuchung an Christi Seite begab, dich mit Vernunftgründen zu überwinden, dein Urteil zu verkehren und dein Unterscheidungsvermögen betreffs Recht und Billigkeit zu lähmen. Wenn du Gerechtigkeit in einem Fall übst, darfst du nicht darauf warten, dass Satan dein gutes Vornehmen durch Vernunftgründe überwindet. Du wurdest so lange von Selbstsucht und Geiz beherrscht, dass du dir selbst nicht trauen kannst. Ich möchte nicht, dass du den Himmel verlierst. Mir wurden die selbstsüchtigen Handlungen deines Lebens vorgeführt, dein genaues Planen und Berechnen, dein Tauschhandel und die Vorteile, die du dir von deinen Brüdern und Mitmenschen verschafft hast. Gott hat jeden einzelnen Vorgang im Buch verzeichnet. Willst du ihn bitten, deinen Sinn zu erleuchten, damit du sehen kannst, wo du andere übervorteilt hast? Willst du dann bereuen und Wiedererstattung leisten? Z3.583.2 Teilen

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Bruder P, möge Gott dir helfen, ehe es für immer zu spät ist. Z3.584.1 Teilen

Es wurde mit gezeigt, dass die Gefahr besteht, dass unsere jungen Prediger, die das Feld betreten und sich mit dem Lehren der Wahrheit befassen, noch nicht für das heilige Werk gerüstet sind. Sie empfinden nicht die Heiligkeit des Werkes für diese Zeit. Sie haben den Wunsch, mit dem Werk verbunden zu werden, versäumen aber, die Lasten zu tragen, die die Pflicht mit sich bringt. Sie verrichten solche Arbeit, welche sie wenig Anstrengung und Unbequemlichkeit kostet und versäumen es, sich ganz fürs Werk einzusetzen. Z3.584.2 Teilen

Einige sind zu träge, sich Erfolg im Geschäftsleben zu sichern. Ihnen fehlt die Erfahrung, die notwendig ist, im privaten Leben ein guter Christ zu sein. Und doch fühlen sie sich befähigt, sich mit dem Werk zu befassen, welches das schwierigste von allem ist, nämlich mit Gemütern umzugehen und Seelen vom Irrtum zur Wahrheit zu bekehren. Die Herzen einiger dieser Prediger sind nicht durch die Wahrheit geheiligt. Alle Arbeiter dieser Art sind nur Steine des Anstoßes für Sünder und stehen den wirklichen Arbeitern im Wege. Es wird mehr harte Arbeit kosten, sie zu richtigen Ansichten zu erziehen, damit sie dem Werke Gottes keinen Schaden zufügen, als die Arbeit selbst zu tun. Gott kann durch ungeheiligte Arbeiter, die völlig der Fähigkeiten ermangeln, die einen Evangeliumsboten auszeichnen müssen, nicht verherrlicht und sein Werk nicht gefördert werden. Einige junge Prediger, die ausgehen, um für andere zu wirken, müssen zuerst selbst gründlich zur wahren Bibelreligion bekehrt werden. Z3.584.3 Teilen

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Mir wurde der Fall von Bruder R in ... vorgeführt, der in mancher Hinsicht den Fällen anderer gleicht. Ich sah, dass Bruder R dem Werke Gottes keinen Nutzen bringt und nie bringen wird, solange er sich nicht gründlich bekehrt. Er besitzt viele Charakterfehler, die er einsehen muss, ehe Gott ihn als Arbeiter in seinem Weinberg annehmen kann. Gottes Werk ist heilig. Bruder R hat bis jetzt noch nicht jene Veränderung des Herzens erfahren, die den Menschen umgestaltet und sich Bekehrung nennt. Er hat eine Verstandesreligion; aber er benötigt das Werk der göttlichen Gnade am Herzen, das sich im Leben kundtut, ehe er andere einsichtsvoll auf das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt, hinweisen kann. Das Werk für diese Zeit ist viel zu feierlich und zu bedeutungsvoll, als dass es durch unreine Hände und befleckte Herzen verrichtet werden könnte. Z3.585.1 Teilen

Bruder R besitzt ein sehr unglückliches Temperament. Dies macht ihm selbst und seinen besten Freunden viel zu schaffen. Er ist von Natur aus eifersüchtig, argwöhnisch und tadelsüchtig. Die am engsten mit ihm verbunden sind, empfinden es am meisten. Er besitzt viel Eigenliebe und ein gutes Maß an Eigendünkel. Findet er nicht besondere Beachtung und wird er nicht zum Gegenstand der Aufmerksamkeit gemacht, fühlt er, dass irgend jemand zu tadeln wäre. Der Fehler liegt bei ihm selbst. Er möchte, dass seiner Eitelkeit geschmeichelt wird. Er ist misstrauisch gegenüber den Beweggründen anderer und offenbart durch diese Gefühle, wie engstirnig und egoistisch er in Wirklichkeit ist. Er glaubt im Planen anderer Arbeiter viel zu sehen, das in Frage gestellt und getadelt werden muss, während das wahre Übel in seinem stolzen, ungeheiligten Herzen zu finden ist. Er muss dem eigenen Ich absterben und von Jesu lernen, der sanft und von Herzen demütig ist, oder er wird versäumen, einen christlichen Charakter heranzubilden, und letztendlich den Himmel verlieren. Z3.585.2 Teilen

Bruder R‘s Art und Weise, andere in der Wahrheit zu unterweisen, ist fehlerhaft. Er besitzt kein einnehmendes Wesen. Das eigene Ich ist mit all seinen Bemühungen verbunden. Er ist sehr eigen, was sein äußeres Erscheinungsbild anbelangt, als wenn dies ihn als Prediger Christi auszeichnen würde. Den inneren Schmuck der Seele hingegen hat er vernachlässigt. Er hat es nicht für notwendig erachtet einen schönen, ebenmäßigen Charakter zu entwickeln, der dem Charakter Christi, dem wahren Vorbild, gleicht. Die Sanftmut und Demut, die Christi Leben kennzeichneten, würde Herzen gewinnen und ihm Erfolg mit Seelen geben. Spricht Bruder R jedoch in seinem eigenen Geist, sehen die Leute so viel vom eigenen Ich zum Ausdruck gebracht und so wenig vom Geist der Demut, dass ihre Herzen unberührt bleiben und unter seiner Predigt kalt und hart werden, weil es ihr an der göttlichen Salbung fehlt. Z3.585.3 Teilen

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Der selbstvertrauende, erhabene Geist von Bruder R muss abgelegt werden. Er muss erkennen, dass er sündig ist und fortwährend der Gnade und Macht Gottes bedarf, um die moralische Finsternis dieses verdorbenen Zeitalters durchdringen und Seelen erreichen zu können, die der Rettung bedürfen. Er hat sich rein äußerlich mit der Würde eines Dieners des Evangeliums umgeben, hat aber nicht gefühlt, dass eine echte Erfahrung des Geheimnisses der Gottseligkeit notwendig ist, um im Predigen der Wahrheit Erfolg zu haben. Z3.586.1 Teilen

Bruder R ist zu kalt und ohne Mitgefühl. Er kommt den Herzen nicht durch christliche Einfachheit, Zartgefühl und Liebe nahe, die Christi Leben kennzeichneten. In dieser Hinsicht ist es für jeden, der für die Rettung von Seelen wirkt, notwendig, dass er das von Christo hinterlassene Vorbild nachahmt. Wenn Männer es versäumen, sich selbst zu Arbeitern im Weinberg des Herrn zu erziehen, kommt man besser ohne sie aus. Es wäre sehr unvernünftig, diejenigen vom Schatzhaus des Herrn zu unterhalten, die sein Werk verderben und schädigen und die ständig den Standard des Christentums herabwürdigen. Z3.586.2 Teilen

Damit ein Mann zu einem erfolgreichen Prediger wird, ist mehr als Buchwissen erforderlich. Ein Seelenarbeiter benötigt Redlichkeit, Verstand, Fleiß, Energie und Taktgefühl. All diese Eigenschaften sind äußerst notwendig für den Erfolg eines Dieners Christi. Besitzt jemand diese Qualifikationen, wird er nicht mittelmäßig sein, sondern einen gebietenden Einfluss ausüben. Kann der Arbeiter im Werke Gottes nicht das Vertrauen derer gewinnen, für die er arbeitet, wird er nur wenig Gutes ausrichten. Der Arbeiter im Weinberg des Herrn muss täglich Kraft von oben empfangen, dem Verkehrten zu widerstehen und in allen Prüfungen des Lebens Redlichkeit zu bewahren. Seine Seele muss sich in Übereinstimmung mit seinem Erlöser befinden. Er kann Christi Mitarbeiter sein, wirken, wie er gewirkt hat, lieben, wie er liebte und gleich ihm moralische Kraft besitzen, die stärksten Prüfungen des Charakters zu bestehen. Z3.586.3 Teilen

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Bruder R sollte Einfachheit pflegen, die falsche Würde ablegen und den Geist Gottes einlassen, damit er sein Leben heilige, erhebe, reinige und veredle. Dann kann er Seelenlast tragen, die ein wahrer Diener des Evangeliums fühlen sollte, wenn er gefährdeten Seelen eine feierliche Warnungsbotschaft bringt, die in ihrer Finsternis verderben müssten, wenn sie nicht das Licht der Wahrheit annehmen. Diese Würde, geborgt von seinem Erlöser, wird mit göttlicher Gnade schmücken, denn durch sie gelangt er in enge Verbindung mit Jesu Christo. Z3.587.1 Teilen

Ich wurde in die Zukunft von Bruder R versetzt und dann zurückgeführt, die Resultate seiner Arbeit zu schauen, als er versuchte, andere in der Wahrheit zu unterweisen. Ich sah, dass einige zuhören, und was den Verstand betrifft, überzeugt werden würden. Aber Bruder R besitzt keine erfahrungsgemäße, tägliche, lebendige Erkenntnis der Gnade Gottes und seiner Rettermacht, und er kann andern nicht mitteilen, was er selbst nicht besitzt. Er hat nicht die Erfahrung eines wahrhaft bekehrten Mannes. Wie kann Gott ihn dann zum Segen für Sünder machen? Er selbst ist blind und versucht Blinde zu leiten. Z3.587.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass er durch seine Arbeit gute Arbeitsgebiete für andere verdorben hat. Einige wahrhaft Gott geweihte Männer, die die Last des Werkes fühlten, hätten Gutes tun und Seelen zur Wahrheit bringen können an Orten, wo er sich ohne Erfolg bemühte, und nach seiner oberflächlichen Arbeit war die goldene Gelegenheit vorüber. Die Gemüter, die hätten überzeugt und die Herzen, die hätten besänftigt werden können, sind durch seine Bemühungen verhärtet und mit Vorurteil erfüllt worden. Z3.587.3 Teilen

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Ich hielt Ausschau nach Seelen von Wert, die als Resultat seiner Arbeit an der Wahrheit festhielten. Ich beobachtete sehr genau, wie er über Seelen wachte, um sie zu stärken und zu ermutigen, eine Arbeit, die stets den Dienst am Wort begleiten muss. Ich konnte nicht einen finden, der sich nicht in einem weit besseren Zustand befinden würde, wenn er die ersten Eindrücke von der Wahrheit nicht durch ihn empfangen hätte. Es ist für einen Strom unmöglich, sich auf einer höheren Ebene zu befinden wie die Quelle. Derjenige, der Sündern die Wahrheit nahe bringt, befindet sich in einer feierlich verantwortlichen Stellung. Entweder wird er Seelen zu Christo bekehren oder sie in eine falsche Richtung weisen. Z3.588.1 Teilen

Ich habe gesehen, dass Bruder R ein träger Mann ist. Er liebt sein Vergnügen und seine Bequemlichkeit. Er mag keine körperliche Arbeit, und er mag auch seinen Verstand nicht im Studium des Wortes anstrengen. Er mag es gern gemütlich. Er wird an einen Ort gehen und versuchen, die Wahrheit dort einzuführen, während sein Herz nicht bei der Sache ist. Er fühlt nicht das Gewicht des Werkes, keine wirkliche Seelenlast. In seinem Herzen wohnt keine Liebe zu Seelen. Er lässt zu, dass seine Neigungen ihn von seinem Werk ablenken, gestattet, dass seine Gefühle ihn beherrschen. Er verlässt die Arbeit und kehrt zurück zu seiner Familie. Er hat keine Erfahrung in Selbstverleugnung, in der Aufopferung seiner Bequemlichkeit und seiner Neigungen. Er arbeitet mehr um des Geldes willen. Er befleißigt sich nicht, seine Arbeit gründlich zu tun, er berührt sie hier und da ohne Ausdauer und Ernsthaftigkeit, und so hat er nirgendwo Erfolg. Gottes finsterer Blick ruht auf all solchen bekenntlichen Arbeitern. Sie sind untreu in allen Dingen. Sie besitzen kein empfindsames und zartes Gewissen. Z3.588.2 Teilen

Die Wahrheit an einem Ort einzuführen und es dann an Mut, Energie und Taktgefühl fehlen zu lassen, die Sache bis zum Ende durchzuführen, ist ein schrecklicher Irrtum, denn der Arbeit fehlt jene gründliche und ausdauernde Anstrengung, die an diesen Plätzen eine unbedingte Notwendigkeit ist. Wenn die Arbeit schwer geht, wenn sich Widerstand erhebt macht er feige einen Rückzieher, anstatt mit Fasten, Gebet und Tränen zu Gott zu fliehen und sich im Glauben an die Quelle des Lichts, der Macht und der Stärke zu klammern, bis die Wolken sich teilen und die Finsternis verschwindet. Der Glaube wächst, wenn er in Widerstreit mit Zweifeln und gegnerischen Einflüssen kommt. Die Erfahrung, die in diesen Schwierigkeiten erworben wird, ist mehr wert als die kostbarsten Juwelen. Z3.588.3 Teilen

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Das Resultat deiner Arbeit, Bruder R, sollte dich beschämt machen. Gott kann sie nicht annehmen. Es wäre für Gottes Werk besser, wenn du mit predigen aufhörtest und dir eine andere Arbeit suchtest, die weniger Verantwortung einschließt. Es wäre für dich besser, wenn du dich handwerklich betätigen würdest. Demütige dich vor Gott. Sei treu in zeitlichen Angelegenheiten. Wenn du zeigst, dass du in geringeren Verantwortlichkeiten gewissenhaft bist, mag Gott dich mit höheren Dingen betrauen. „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.“ Lukas 16,10. Du benötigst eine tiefere religiöse Erfahrung. Ich gebe dir den Rat, arbeite mit deinen Händen. Bitte Gott ernstlich um eine persönliche Erfahrung. Halte dich fest an Jesu, und wage es nie mehr, die Verantwortlichkeiten eines Dieners des Evangeliums zu beanspruchen, ehe du dich nicht von Grund auf bekehrt hast und einen sanftmütigen, friedlichen Geist besitzt. Du musst dich vom Werke Gottes fernhalten, bis du mit Kraft aus der Höhe angetan bist. Niemand kann Erfolg in der Seelenrettung haben, es sei denn, Christus wirkt mit seinen Bemühungen zusammen, und er verliert sein eigenes Ich aus den Augen. Z3.589.1 Teilen

Ein Diener Christi muss zu allem guten Werk geschickt sein. Du hast einen elenden Fehler gemacht. Du musst in deiner Familie jene liebevolle Rücksichtnahme, jenes Zartgefühl, Liebe, Freundlichkeit, edle Nachsicht und wahre Höflichkeit zeigen, wie es einem Familienoberhaupt gebührt, ehe du mit Erfolg Seelen für Christum gewinnen kannst. Wenn du keine Weisheit besitzt, die kleine Anzahl, mit der du eng verbunden bist, recht zu verwalten, wie kannst du Erfolg mit einer größeren Gruppe haben, die kein besonderes Interesse an dir haben? Deine Frau muss sich wahrhaft und gründlich zu Gott bekehren. Keiner von euch beiden befindet sich in einem Zustand, dass er unseren Glauben recht präsentieren könnte. Ihr beide bedürft einer gründlichen Bekehrung. Z3.589.2 Teilen

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Im Augenblick wäre es das beste für dich, Bruder R, wenn du dich von Gottes Werk zurückziehen würdest. Bruder R, du besitzt weder Ausdauer noch moralisches Rückgrad. Du ermangelst sehr jener Charakterzüge, die zur gegenwärtigen Zeit im Werke Gottes benötigt werden. Du hast nicht jene Erziehung im praktischen Leben genossen, die für dich notwendig wäre, wenn du als Diener Christi erfolgreich sein willst. Deine Erziehung war in vielerlei Hinsicht unzureichend. Deine Eltern haben keine wahre Kenntnis deines Charakters gehabt noch haben sie dich dazu erzogen, Fehler zu korrigieren, damit du einen ausgewogenen Charakter entwickeln konntest, der sich durch Festigkeit, Selbstverleugnung, Selbstbeherrschung, Demut und moralische Stärke auszeichnet. Du weißt sehr wenig über das praktische Leben oder von Ausdauer unter Schwierigkeiten. Du hast ein starkes Verlangen, die Ansichten anderer zu bekämpfen und deine eigenen durchzusetzen. Dies ist die Folge von deiner Selbstgenügsamkeit und davon, dass du in deiner Jugend immer deinen Neigungen nachgegeben hast. Z3.590.1 Teilen

Du erkennst weder dich selbst noch deine Fehler. Du bist nicht bereit, ein Lernender zu sein, sondern hast den großen Wunsch, zu lehren. Du bildest dir deine eigenen Ansichten und klammerst dich an deine sonderbaren Ideen mit einer Beharrlichkeit, die ermüdend wirkt. Du vertrittst eifrig deinen Standpunkt. In deinen Augen sind deine Ideen von größerer Bedeutung als das durch Erfahrung gebildete Urteil von Männern, die moralischen Wert besitzen und sich in diesem Werk bewährt haben. Du glaubtest Fähigkeiten zu besitzen, die hoch geschätzt und dich zu einem wertvollen Mann machen würden. Doch wurden diese Fähigkeiten weder geprüft noch unter Beweis gestellt. Du hast eine einseitige Erziehung gehabt. Du hast weder Neigung noch Liebe zu häuslichen, täglichen Pflichten, die das Leben erfordert. Allein deine Trägheit genügte, dich für die Arbeit im Predigtamt zu disqualifizieren, gäbe es nicht noch weitere Gründe, weshalb du sie nicht ausführen sollst. Das Werk braucht nicht so sehr Prediger, sondern Arbeiter. Von allen Berufen im Leben gibt es keinen, der solch ernste, treue, ausdauernde und selbstaufopfernde Arbeiter erfordert wie Gottes Werk in diesen letzten Tagen. Z3.590.2 Teilen

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Das Unternehmen, das ewige Leben zu erlangen, ist über alle andern Belange erhaben. Gott kann keine Faulenzer in seinem Werk gebrauchen. Die Aufgabe, Sünder zu warnen, dem kommenden Zorn zu entfliehen, erfordert ernste Männer, die Seelenlast fühlen, die sich nicht jeder Ausrede bedienen, Lasten auszuweichen oder die Arbeit im Stich zu lassen. Kleine Entmutigungen, wie unschönes Wetter oder eingebildete Unpässlichkeiten, scheinen Bruder R zu genügen, ihn von der Arbeit zu entschuldigen. Er versucht sogar Mitleid zu erwecken. Wenn es Pflichten zu erfüllen gibt, die er nicht tun will, wenn seine Trägheit nach Befriedigung verlangt, dann bringt er die Entschuldigung vor, er sei krank, während kein Grund vorliegt, krank zu sein; es sei denn, er hat sich selbst durch Gewohnheiten der Trägheit und des Frönens der Esslust, wodurch sein gesamter Organismus durch Untätigkeit verstopft ist, krank gemacht. Er könnte sich guter Gesundheit erfreuen, wenn er die Naturgesetze streng befolgen und in allen seinen Gewohnheiten das Licht der Gesundheitsreform ausleben würde. Z3.591.1 Teilen

Bruder R kann in dem Werk für diese Zeit nicht gebraucht werden, es sei denn, er reformiert sich völlig. Gott beruft keine Prediger, die zu träge sind, sich körperlich zu betätigen, die prüfende Warnungsbotschaft der Welt zu verkündigen. Er braucht in seinem Werk Arbeiter. Wirkliche, ernste, selbstverleugnende Arbeiter werden etwas bewirken. Z3.591.2 Teilen

Bruder R, dein Bemühen, andere in der Wahrheit zu unterweisen, ist ein Fehler von vornherein. Wenn Gott einen Mann beruft, wird er keinen solchen Fehler machen, jemand mit so wenig Erfahrung im praktischen Leben und in geistlichen Dingen zu erwählen, wie es bei dir der Fall ist. Du besitzt die Gabe zu reden, soweit es diese betrifft; aber Gottes Werk fordert Männer mit Hingabe und Energie. Du könntest diese Wesenszüge erlangen, wenn du es wolltest. Durch ausdauerndes Bemühen, jene Züge zu entwickeln, die dir bis jetzt fehlen, kannst du lernen, die Schwächen in deinem Charakter zu überwinden, die seit deiner Jugend zugenommen haben. Dann und wann mal auszugehen und zu den Leuten zu sprechen ist kein Wirken für Gott. Das kann man wirklich nicht Arbeit nennen. Z3.591.3 Teilen

592

Diejenigen, die für Gott wirken, haben gerade erst mit der Arbeit begonnen, wenn sie vom Podium eine Predigt gehalten haben. Daran schließt sich die wirkliche Arbeit an, nämlich, Besuche von Haus zu Haus, Gespräche mit Familiengliedern, mit ihnen beten, in enge Verbindung mit jenen treten, denen wir helfen wollen. Es wird der Würde eines Predigers Christi keinen Abbruch tun, wenn er stets bereit ist, die zeitlichen Lasten und Sorgen der Familien, die er besucht, wahrzunehmen und sich nützlich zu erweisen, indem er ihnen körperliche Arbeit abnimmt, wo er kann. Auf die Weise kann er einen machtvollen Einfluss erlangen, Widerstand zu brechen und Vorurteile abzubauen, den er nicht erlangen könnte, wäre er in anderer Hinsicht ein noch so befähigter Prediger Christi. Z3.592.1 Teilen

Unsere jungen Prediger haben nicht die Bürde, sich schriftlich zu betätigen, wie die älteren und erfahreneren Arbeiter. Auf ihren Schultern ruhen nicht mancherlei Verantwortlichkeiten, die den Verstand beanspruchen und den Mann ermüden. Aber gerade diese Sorgenlast trägt zur Vervollkommnung der christlichen Erfahrung bei, verleiht moralische Kraft und macht aus jenen, die im Werke Gottes beschäftigt sind, starke, brauchbare Männer. Das Vermeiden von Lasten und unangenehmen Verantwortlichkeiten wird aus unsern Predigern niemals starke Männer machen, auf die man sich in einer religiösen Krise verlassen kann. Viele unserer jungen Prediger sind so schwach in Gottes Werk wie kleine Kinder. Und einige, die schon seit Jahren die Wahrheit lehren, sind keine tüchtigen Arbeiter, die sich nicht zu schämen brauchen. Widerstand hat bei ihnen keine Zunahme an Erfahrung bewirkt. Sie haben sich vor jenen Aufgaben gedrückt, die moralische Muskeln gestärkt und geistliche Stärke verliehen hätten. Doch gerade diese Erfahrung brauchen sie, um zur vollen Mannesgröße in Christo Jesu heranzuwachsen. Sie können keine geistliche Stärke erlangen, wenn sie Pflichten und Verantwortlichkeiten meiden und sich der Trägheit selbstsüchtiger Bequemlichkeit und dem Vergnügen hingeben. Z3.592.2 Teilen

593

Bruder R mangelt es nicht an Fähigkeit, seine Ideen in Worte zu kleiden, aber ihm fehlt es an geistlicher Gesinnung und Heiligkeit des Herzens. Er hat nicht tief von der Quelle der Wahrheit getrunken. Hätte er seine goldenen Gelegenheiten benutzt, um Gottes Werk zu studieren, könnte er jetzt ein fähiger Arbeiter sein. Er ist zu träge gewesen, seinen Verstand anzustrengen und für sich selbst die Gründe unserer Hoffnung kennen zu lernen. Er ist damit zufrieden, sich des Materials zu bedienen, das andere ausgearbeitet und andere Federn niedergeschrieben haben, und ihre Gedanken zu benutzen, die sie zum Ausdruck brachten, ohne Anstrengung und Einsatz der Verstandeskräfte, sorgfältigen Nachdenkens und andachtsvollen Sinnens seinerseits. Z3.593.1 Teilen

Bruder R strengt sich nicht gerne an, weder im Studium der Schrift noch in körperlicher Arbeit. Er zieht einen leichteren Weg vor. Bis jetzt weiß er nichts von der Übernahme von Lasten im Werke Gottes. Es ist für ihn einfacher, die Gedanken anderer zu wiederholen, als fleißig selbst nach der Wahrheit zu forschen. Nur durch persönliches Bemühen, durch vollen Einsatz der Verstandeskräfte und völlige Hingabe ans Werk können Männer zum Predigtamt befähigt werden. Z3.593.2 Teilen

Christus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man‘s salzen?“ Matthäus 5,13. Die Würze des Salzes ist die göttliche Gnade. Alle Bemühungen, die Wahrheit zu verbreiten, sind von wenig Wert, wenn sie nicht vom Geist Gottes begleitet werden. Du hast das Lehren der Wahrheit als Kinderspiel betrachtet. Deine Gedanken waren nur auf deine eigene Bequemlichkeit, dein Vergnügen und der Befriedigung deiner Neigungen gerichtet. Du und auch deine Frau habt kein Empfinden für die Heiligkeit des Werkes Gottes. Ihr beide denkt mehr über eure Liebhabereien und die Befriedigung eurer Wünsche nach Bequemlichkeit und weltlichen Freuden nach, als über die Erfüllung der Pflichten des Lebens, insbesondere über die Verantwortlichkeiten, verbunden mit dem Werk, die Welt vor dem kommenden Gericht zu warnen. Z3.593.3 Teilen

Ihr habt gesehen, wie Bruder S von Lasten niedergebeugt und durch körperliche Belastung erschöpft war. Aber ihr wart auf eure Bequemlichkeit bedacht und von dem Wunsch erfüllt, eure eigene Wichtigkeit zu betonen, dass ihr euch abseits gehalten und euch entschuldigt habt, jene Pflichten zu übernehmen, die irgend jemand erfüllen musste. Ihr habt Tage mit eitlem Nichtstun verbracht, ohne Nutzen für irgend jemand, und euer Gewissen hat euch nicht gemahnt, als ihr Bezahlung von Gottes Schatzhaus in Empfang nahmt für Zeit, die ihr nahezu in Trägheit verbrachtet. Z3.593.4 Teilen

594

Durch euer Verhalten habt ihr gezeigt, dass ihr kein Gefühl für heilige Dinge habt. Ihr habt Gott beraubt, und ihr solltet jetzt gründlich Busse tun. Wagt es nicht, andere zu lehren. Wenn ihr euch bekehrt habt, dann mögt ihr imstande sein, eure Brüder zu stärken. Aber Gott kann Leute mit eurer Charakterprägung nicht in seinem Weinberg brauchen. Wenn ihr diese Prägung verliert und göttlich geprägt werdet, mögt ihr im Werke Gottes arbeiten. Ihr habt nahezu alles zu lernen, und das in einer kurzen Zeit. Gott helfe euch, ernstlich und auf diesen Punkt hin zu arbeiten. Ich habe viel mehr über allgemeine Grundregeln geschrieben, aber finde keine Zeit, es euch jetzt zukommen zu lassen. Z3.594.1 Teilen

Am 3. Januar 1875 wurde mir gezeigt, dass niemand von uns sich der Gefahren bewusst ist, die uns auf jedem Schritt begleiten. Wir haben einen wachsamen Feind, und doch sind wir nicht wach und ernsthaft in unseren Bemühungen, Satans Versuchungen zu widerstehen und seine Pläne zu vereiteln. Z3.594.2 Teilen

Gott hat das Licht der Gesundheitsreform in diesen letzten Tagen auf uns scheinen lassen, damit wir, wenn wir in diesem Licht wandeln, vielen Gefahren entrinnen, denen wir ausgesetzt sind. Satans Versuchungen bestürmen die menschliche Familie mit aller Macht, um sie dahin zu verführen, der Esslust zu frönen, die Neigungen zu befriedigen und ein Leben gedankenloser Torheit zu führen. Er führt ein Leben persönlicher Ergötzung und der Befriedigung der tierischen Instinkte als äußerst anziehend vor. Unzucht gewinnt in alarmierendem Ausmaß die Oberhand und ruiniert fürs ganze Leben. Und nicht nur das, auch die moralischen Kräfte werden geopfert. Maßlose Zügellosigkeit vermindert die Energie von Körper und Geist. Sie versetzt denjenigen, der von ihr überwunden wird, auf Satans Grund und Boden, wo Satan versuchen, anfechten und schließlich den Willen nach seinem Wohlgefallen beherrschen kann. Z3.594.3 Teilen

595

Diejenigen, die von Gaumenlust überwunden wurden und frei Tabak benutzen, erniedrigen ihre geistigen und sittlichen Kräfte und bringen sich unter die Herrschaft der tierischen Triebe. Und wenn der Sucht nach Alkohol gefrönt wird, setzt der Mensch freiwillig den Becher an seine Lippen, der ihn, der nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde, unter die Tiere erniedrigt. Die Vernunft ist gelähmt, der Verstand umnebelt, die niederen Leidenschaften sind erregt, und dann folgen Verbrechen der entwürdigendsten Art. Wenn die Menschen mäßig in allen Dingen würden, wenn sie geistige Getränke und Rauschgifte weder anrühren noch zu sich nehmen würden, könnte die Vernunft die Zügel in Händen haben und die Esslust und die tierischen Neigungen beherrschen. Je weniger erregend die Nahrung in diesem schnelllebigen Zeitalter ist, desto besser. Mäßigkeit in allen Dingen und strenge Verleugnung der Esslust ist der einzig sichere Weg. Z3.595.1 Teilen

Satan bestürmt den Menschen mit seinen überwältigenden Versuchungen, der Esslust zu frönen, wie er Christum bestürmte. Er weiß sehr wohl um seine Macht, den Menschen in diesem Punkt zu überwinden. Er überwand Adam und Eva in Eden in diesem Punkt, und sie verloren ihr gesegnetes Heim. Welch angehäuftes Elend, welch zunehmende Verbrechen haben unsere Welt als Folge des Falles Adams gefüllt! Ganze Städte wurden wegen ihrer erniedrigenden Verbrechen und ihrer schrecklichen Bosheit vom Antlitz der Erde ausgelöscht, die sie zum Schandfleck im Universum machten. Frönen der Genusssucht lag all ihren Sünden zugrunde. Durch den Appetit beherrschte Satan den Geist und den ganzen Menschen. Tausende, die leben könnten, sind als körperliche, geistige und moralische Wracks in ein vorzeitiges Grab gesunken. Sie besaßen gute Kräfte, opferten sie aber der Esslust, die sie dazu verleitete, andern Lüsten zu dienen. Unsere Welt ist ein großes Krankenhaus. Lasterhafte Gewohnheiten sind im Zunehmen begriffen. Z3.595.2 Teilen

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Es ist unangenehm, ja sogar gefährlich, sich in einem Zugabteil oder einem überfüllten Raum aufzuhalten, der nicht gründlich gelüftet und wo die Atmosphäre mit Alkoholdunst und Tabakrauch geschwängert ist. Die Benutzer bezeugen durch ihren Atem und ihre Körperausdünstungen, dass ihr Organismus mit den Giften Alkohol und Tabak angefüllt ist. Der Tabakgebrauch ist eine Gewohnheit, die das Nervensystem oftmals mehr schädigt als der Genuss von Alkohol. Er bindet das Opfer mit stärkeren Banden als der berauschende Becher. Die Gewohnheit ist schwieriger zu überwinden. Körper und Geist werden durch Tabak in vielen Fällen nachhaltiger vergiftet, als durch das Trinken von Alkohol, denn Tabak ist ein schleichendes Gift. Z3.596.1 Teilen

Unmäßigkeit nimmt überall zu, trotz ernsthafter Bemühungen, die im vergangenen Jahr (dieses Zeugnis wurde zuerst 1875 veröffentlicht) unternommen wurden, um ihren Fortschritt zu hemmen. Es wurde mir gezeigt, dass die gigantische Macht der Unmäßigkeit durch all solche Bemühungen, wie sie gemacht werden, nicht unter Kontrolle gebracht werden kann. Das Werk der Mäßigkeit muss in unseren Familien bei Tisch beginnen. Mütter haben eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, um durch richtige Zucht und Erziehung einmal Menschen in die Welt hinauszuschicken, die in der Lage sind, fast jede Stellung zu bekleiden und die auch die Pflichten des häuslichen Lebens zu ehren wissen und sich ihrer erfreuen. Z3.596.2 Teilen

Die Aufgabe der Mutter ist sehr bedeutend und eine heilige Verpflichtung. Sie sollte ihre Kinder von klein auf anhalten, sich an Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung zu gewöhnen. Widmen die Kinder ihre Zeit meistens den Torheiten unserer entarteten Epoche und nehmen Kleiderfragen und Gesellschaften ihre kostbare Zeit in Anspruch, dann fehlt den Kindern jene Erziehung, die unentbehrlich ist, um richtige Charaktere zu entfalten. Die Sorge der christlichen Mutter richte sich nicht nur auf das Äußere, sondern sie beachte auch die Gesundheit und die guten Sitten ihrer Kinder. Z3.596.3 Teilen

Viele Mütter, die die überall auftretende Unmäßigkeit beklagen, blicken nicht tief genug, um deren Ursache zu erkennen. Täglich bringen sie die verschiedensten Gerichte und scharf gewürzten Speisen auf den Tisch, die den Appetit anregen und zu übermäßigem Essen verführen. Die Mahlzeiten des amerikanischen Volkes sind im allgemeinen so zubereitet, dass sie regelrechte Trunkenbolde erziehen. Bei sehr vielen Menschen steht das Essen an erster Stelle. Wer immer seiner Essgier frönt, indem er zu oft isst und ihm unzuträgliche Speisen zu sich nimmt, schwächt seine Widerstandskraft gegenüber der Esslust und anderen Leidenschaften im gleichen Maße, wie er die Neigung zu seinen falschen Speisegewohnheiten gestärkt hat. Den Müttern muss ihre Verpflichtung gegenüber Gott und der Welt eingeprägt werden, nur charakterlich gut entwickelte Kinder in die menschliche Gesellschaft zu entlassen. Männer und Frauen, die mit festen Grundsätzen in das Leben hinaustreten, werden in der Lage sein, inmitten der sittlichen Verwahrlosung dieses verderbten Zeitalters ihre Reinheit zu bewahren. Es ist die Pflicht der Mütter, ihre goldenen Gelegenheiten zu nutzen, um ihre Kinder richtig zur Brauchbarkeit und Pflichterfüllung heranzuziehen. Ihre Zeit gehört in besonderer Weise ihren Kindern. Die kostbare Zeit sollte nicht mit nutzloser Ausschmückung der Kleidung, nur zur Schaustellung, vergeudet werden. Sie sollte dazu verwandt werden, ihre Kinder geduldig und sorgfältig zu Gewohnheiten der Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung anzuhalten. Z3.596.4 Teilen

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Die Tische vieler bekenntlicher christlicher Frauen sind täglich mit einer Anzahl von Gerichten gedeckt, die den Magen erregen und im Organismus einen fieberhaften Zustand hervorrufen. Fleischgerichte bilden am Tisch einiger Familien das Hauptnahrungsmittel, bis ihr Blut mit Krebs und Skrofulose hervorrufenden Bakterien angefüllt ist. Ihr Körper besteht aus dem was sie essen. Werden sie aber von Leiden und Krankheit ereilt, wird es als Fügung der Vorsehung betrachtet. Z3.597.1 Teilen

Wir wiederholen: Unmäßigkeit beginnt an unsern Tischen. Der Esslust wird gefrönt, bis sie zur zweiten Natur wird. Durch die Verwendung von Tee und Kaffee wird die Sucht nach Tabak gefördert, und dieser stärkt das Verlangen nach Alkohol. Z3.597.2 Teilen

Um sich der Aufgabe zu entziehen, ihre Kinder geduldig zu Gewohnheiten der Selbstverleugnung und zum rechten Gebrauch der Segnungen Gottes zu erziehen, erlauben viele Eltern ihnen zu essen und zu trinken, wann immer sie wollen. Der Appetit und selbstsüchtige Befriedigung wachsen mit dem Heranwachsen und erstarken mit der Zunahme an Kraft, wenn sie nicht ausdrücklich in Schranken gehalten werden. Wenn diese Kinder ins Leben hinaustreten und ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen, sind sie machtlos, der Versuchung zu widerstehen. Sittliche Verkommenheit und schreiende Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit sind überall vorherrschend. Die Versuchung, dem Geschmacksinn zu frönen und die Neigungen zu befriedigen, ist mit den zunehmenden Jahren nicht geringer geworden. Im allgemeinen wird die Jugend von Impulsen beherrscht. Die jungen Leute sind Sklaven des Appetits. Im Schlemmer, im Verehrer des Tabaks, im Trunkenbold und Weinsäufer sehen wir die üblen Folgen falscher Erziehung. Z3.597.3 Teilen

598

Wenn wir die traurigen Klagen christlicher Männer und Frauen über die schrecklichen Übel der Unmäßigkeit hören, erhebt sich bei mir sofort die Frage: Wer hat die Jugend erzogen und ihnen ihre Charakterprägung gegeben? Wer hat in ihnen den Appetit ausgebildet, den sie sich angeeignet haben? Wer hat die höchste feierliche Verantwortung vernachlässigt, ihre Gemüter zu formen und ihre Charaktere zur Brauchbarkeit in diesem Leben und für die Gesellschaft der himmlischen Engel in der zukünftigen Welt heranzubilden? Eine große Anzahl menschlicher Wesen, denen wir überall begegnen, ist ein lebendiger Fluch für die Welt. Sie leben für keinen anderen Zweck als den, ihrer Genusssucht und ihren Leidenschaften zu frönen und Seele und Leib durch ausschweifende Gewohnheiten zu verderben. Dies ist eine schreckliche Anklage für Mütter, die Anhänger der Mode sind, die für Kleidung und Schau lebten, die es versäumt haben, ihre eigenen Gemüter zu schmücken und ihre eigenen Charaktere nach dem göttlichen Vorbild umzugestalten, und die ebenfalls die ihnen auferlegte Pflicht vernachlässigten, ihre Kinder „in der Zucht und Vermahnung zum Herrn“ zu erziehen. Z3.598.1 Teilen

Ich sah, dass Satan durch seine Verführungen ständig wechselnde Moden ersinnt und anziehende Partys und Vergnügungen veranstaltet, dass Mütter verleitet werden, ihre von Gott verliehene Prüfungszeit mit leichtfertigen Dingen zuzubringen, so dass sie nur wenig Gelegenheit finden, ihre Kinder recht zu erziehen. Unsere Jugendlichen brauchen Mütter, die sie von der Wiege an lehren, ihre Leidenschaften zu beherrschen, ihren Appetit zu verleugnen und ihre Selbstsucht zu überwinden. Sie brauchen Richtlinie um Richtlinie, Vorschrift nach Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig. Z3.598.2 Teilen

599

Den Hebräern wurden Anweisungen gegeben, wie sie ihre Kinder erziehen sollten, um dem Götzendienst und der Gottlosigkeit der heidnischen Völker zu entgehen. „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst oder aufstehst, und sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sollen dir ein Denkmal vor deinen Augen sein.“ 5.Mose 6,6-8. Z3.599.1 Teilen

Wir haben einen ernstlichen Wunsch, dass Frauen die Stellung einnehmen, die Gott ursprünglich für sie vorgesehen hat, ihrem Ehemann ebenbürtig. Wir benötigen so sehr Mütter, die im wahrsten Sinn des Wortes Mütter sind, nicht nur dem Namen nach. Wir können mit Sicherheit behaupten, dass die Würde und Wichtigkeit der Mission einer Frau heiliger und erhabener ist als die Pflichten des Mannes. Z3.599.2 Teilen

Heute gibt es Überlegungen betreffs der Rechte und Pflichten der Frauen bezüglich der Wahl. Viele sind keineswegs gebildet genug, um in wichtigen Fragen zu entscheiden. Sie haben ein Leben augenblicklicher Befriedigung geführt, weil es Mode war. Frauen, die gute Urteilskraft und wahren moralischen Wert hätten entwickeln können, sind jetzt lediglich Sklaven der Mode. Sie besitzen weder Weitblick noch entwickeltes Denkvermögen. Sie können sich gesprächig über den letzten Modeschrei, über Kleiderstil, diese oder jene Party oder eine ergötzliche Tanzveranstaltung unterhalten. Solche Frauen sind nicht vorbereitet, eine prominente Stellung im politischen Leben einzunehmen. Sie sind lediglich Geschöpfe der Mode und der Umstände. Das bedarf einer Änderung. Lasst Frauen die Heiligkeit ihres Werkes erkennen und in der Kraft und Furcht Gottes ihre Lebensaufgabe in Angriff nehmen. Lasst sie ihre Kinder zur Brauchbarkeit in dieser Welt und zur Tauglichkeit für die bessere Welt erziehen. Z3.599.3 Teilen

600

Wir wenden uns an christliche Mütter. Wir ersuchen euch, eure christliche Verantwortung als Mütter zu erfüllen und dass ihr euch nicht selbst zum Gefallen lebt, sondern um Gott zu verherrlichen. Christus lebte nicht sich selbst zum Gefallen, sondern nahm Knechtsgestalt an. Er verließ den Himmel und ließ sich herab, seine Göttlichkeit mit der menschlichen Gestalt zu umkleiden, damit er uns durch seine Herablassung und sein Beispiel der Selbstaufopferung lehren möchte, wie wir zu der Stellung von Söhnen und Töchtern der königlichen Familie gelangen und Kinder des himmlischen Königs werden können. Worin aber bestehen die Bedingungen zu diesen heiligen, erhabenen Segnungen? „Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“ 2.Korinther 6,17-18. Z3.600.1 Teilen

Christus ließ sich selbst von der höchsten Autorität, von einer Gott ebenbürtigen Stellung herab und nahm den geringsten Platz, den eines Knechtes, ein. Sein Heim war in Nazareth, welches sprichwörtlich wegen seiner Verdorbenheit bekannt war. Seine Eltern gehörten der niedrigen Arbeiterklasse an. Von Beruf war er Zimmermann, und er arbeitete mit seinen Händen, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Dreißig Jahre lang war er seinen Eltern untertan. Hierin verweist uns Christi Leben auf unsere Pflicht, fleißig in der Arbeit zu sein, für die Schwachen und Unwissenden zu sorgen und sie zu unterweisen. Durch seine Unterweisung an seine Jünger lehrte Jesus sie, dass sein Reich nicht von dieser Welt war, wo alle nach der höchsten Position strebten. Z3.600.2 Teilen

Die Frau soll eine höhere und heiligere Stellung in der Familie einnehmen als ein König auf seinem Thron. Ihre große Aufgabe besteht darin, ihr Leben zu einem lebendigen Vorbild zu machen, von dem sie wünscht, dass ihre Kinder es nachahmen. Durch Wort und Beispiel soll sie ihnen nützliche Kenntnisse vermitteln und sie zu selbstaufopfernder Arbeit zum Wohle anderer anleiten. Die treibende Kraft der sich abmühenden, belasteten Mutter sollte darin bestehen, dass jedes Kind, das richtig erzogen wird und den inwendigen Schmuck eines sanften und stillen Geistes aufweist, Tauglichkeit für den Himmel besitzen und in den Höfen des Herrn leuchten wird. Z3.600.3 Teilen

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Wie wenige sehen in der wahren Demut Christi etwas Anziehendes! Seine Demut bestand nicht in einer geringen Einschätzung seines eigenen Charakters und seiner Fähigkeiten, sondern in seiner Herablassung zur gefallenen Menschheit, um ihr zu einem erhabenen Leben mit ihm zu verhelfen. Weltmenschen versuchen, sich zu der Position Höhergestellter emporzuschwingen oder sie zu überflügeln. Aber Jesus, der Sohn Gottes, erniedrigte sich, um den Menschen zu erhöhen. Die wahren Nachfolger Christi werden bemüht sein, Menschen zu erreichen wo sie sich befinden, um sie zu erheben. Z3.601.1 Teilen

Wollen Mütter dieses Zeitalters die Heiligkeit ihrer Mission erkennen und nicht versuchen, ihre reichen Nachbarn in ihrem äußeren Erscheinen zu übertrumpfen? Sollten sie nicht danach trachten, sie in treuer Verrichtung ihres Werkes, ihre Kinder für eine besseres Leben zu unterweisen, zu übertreffen? Würden Kinder und Jugendliche zu Gewohnheiten der Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung erzogen, würden sie unterwiesen, dass sie nicht leben, um zu essen, sondern essen um zu leben, gäbe es weniger Krankheit und sittliche Verdorbenheit. Es würde nur wenig Anlass für Mäßigkeitsfeldzüge bestehen, die so wenig erreichen, wenn der Jugend, welche die Gesellschaft formt und bildet, zu richtigen Grundsätzen der Mäßigkeit angehalten würde. Sie besäßen dann sittlichen Wert und moralische Redlichkeit, in Jesu Kraft den Sünden dieser letzten Tage zu widerstehen. Z3.601.2 Teilen

Es ist äußerst schwierig, Gewohnheiten aufzugeben, die ein Leben lang gehegt wurden und den Appetit herangebildet haben. Der Dämon der Unmäßigkeit ist schwer zu überwinden. Er ist ein Riese an Kraft und nicht leicht zu besiegen. Aber lasst Eltern einen Feldzug gegen die Unmäßigkeit in ihrem Heim, in der eigenen Familie beginnen, in den Grundsätzen, die sie ihre Kinder vom Säuglingsalter an lehren. Dann mögen sie auf Erfolg hoffen können. Es wird sich für euch bezahlt machen, Mütter, wenn ihr die kostbare Zeit, die Gott euch verliehen hat, dazu benutzt, die Charaktere eurer Kinder zu entwickeln und heranzubilden und sie zu lehren, strikt die Grundsätze der Mäßigkeit im Essen und Trinken zu befolgen. Z3.601.3 Teilen

602

Eltern mögen ihren Kindern Neigungen zur Esslust und Leidenschaft übermittelt haben, was das Werk der Erziehung dieser Kinder erschwert, sie zu strikter Mäßigkeit und zu reinen, tugendhaften Gewohnheiten anzuhalten. Wenn die Sucht nach ungesunder Nahrung und nach Reizmitteln und Genussgiften als Erbgut von ihren Eltern auf sie übertragen wurde, welch feierliche Verpflichtung ruht dann auf den Eltern, den üblen Neigungen, die sie auf ihre Kinder übertrugen, entgegenzuwirken! Wie ernst und eifrig sollten Eltern ihrer Pflicht nachkommen, in Glaube und Hoffnung ihren unglücklichen Kindern zu helfen! Z3.602.1 Teilen

Eltern sollten es zu ihrem ersten Anliegen machen, die Gesetze kennen zu lernen, die Leben und Gesundheit betreffen. Sie sollten in der Zubereitung der Nahrung oder durch andere Gewohnheiten nichts tun, was in ihren Kindern verkehrte Neigungen entwickelt. Wie achtsam sollten Mütter sein, nur einfache, gesunde Speisen auf den Tisch zu bringen, die den Verdauungsorganen keinen Schaden zufügen, die Nervenkraft nicht aus dem Gleichgewicht bringen und den Unterweisungen, die sie ihren Kindern geben sollen, nicht durch die Nahrung, die sie ihnen vorsetzen, entgegenwirken. Die Nahrung wird den Magen entweder schwächen oder stärken und hat viel damit zu tun, die körperliche und moralische Gesundheit der Kinder zu beherrschen, die Gottes bluterkauftes Eigentum sind. Welch heilige Verantwortung ist den Eltern auferlegt, die körperliche und sittliche Verfassung ihrer Kinder zu bewahren, damit das Nervensystem ausgeglichen bleibt und die Seele nicht gefährdet wird! Diejenigen, die dem Appetit ihrer Kinder nachgeben, die ihre Leidenschaften nicht unter Kontrolle halten, werden ihren schrecklichen Fehler in dem tabakliebenden, Alkohol trinkenden Sklaven erkennen, dessen Sinne betäubt sind und dessen Lippen Lügen und Ruchlosigkeit äußern. Z3.602.2 Teilen

Welche Szene wird sich entfalten, wenn sich Eltern und Kinder bei der Endabrechnung begegnen! Tausende Kinder, die Sklaven der Esslust und erniedrigender Sinneslust gewesen sind, die moralische Wracks darstellen, werden ihren Eltern, die sie zu dem machten, was sie sind, von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Wer außer den Eltern trägt diese schreckliche Verantwortung? Hat der Herr diese Jugend verdorben geschaffen? Nein, sicher nicht! Er schuf sie zu seinem Ebenbild, ein wenig niedriger als die Engel. Wer hat denn das furchtbare Werk vollbracht, den Lebenscharakter zu bilden? Wer veränderte ihren Charakter so, dass er nicht mehr Gottes Ebenbild trägt und sie für immer aus seiner Gegenwart verbannt sein müssen, weil sie zu verdorben sind, um einen Platz gemeinsam mit den reinen Engeln in einem heiligen Himmel einnehmen zu können? Wer übertrug die Sünden der Eltern, die verdorbene Genusssucht und die Leidenschaften auf die Kinder? Wurde das Werk durch diese vergnügungssüchtige Mutter nicht vollendet, indem sie vernachlässigte, sie nach dem ihr vor Augen gestellten Vorbild zu erziehen? All diese Mütter werden ebenso sicher vor Gott erscheinen müssen, wie sie existieren. Satan ist bereit, sein Werk zu verrichten und Versuchungen zu präsentieren, denen sie nicht widerstehen wollen, und wozu es ihnen auch an moralischer Stärke mangelt. Z3.602.3 Teilen

603

Unsere Geschwister gehen in der Gesundheitsreform ständig zurück. Satan sieht, dass er nicht so unbeschränkte Macht über sie ausüben kann, wie es ihm möglich wäre, wenn der Esslust gefrönt würde. Unter dem Einfluss ungesunder Ernährung wird das Gewissen abgestumpft, der Verstand verfinstert und seine Empfänglichkeit für Eindrücke herabgesetzt. Doch wird die Schuld des Übertreters dadurch, dass das Gewissen verletzt und betäubt ist, nicht vermindert. Z3.603.1 Teilen

Satan verdirbt durch seine verschlagenen Versuchungen Gemüter und vernichtet Seelen. Wollen unsere Geschwister nicht die Sünde, verderbtem Appetit zu frönen, sehen und empfinden? Wollen sie nicht Tee, Kaffee, Fleischspeisen und alle erregende Nahrung aufgeben und das Geld, das sie für diese gesundheitsschädlichen Dinge ausgegeben haben, der Verbreitung der Wahrheit widmen? Diese Reizmittel tun nur Schaden, und doch sehen wir, dass eine große Anzahl derer, die sich Christen nennen, sich des Tabaks bedienen. Diese gleichen Männer beklagen das Übel der Unmäßigkeit, und während sie gegen den Alkohol wettern, saugen sie den Saft des Tabaks ein. Sorgfältigst sollte man darauf achten, weder Reizmittel noch Rauschgifte zu verwenden, da ein gesunder Geisteszustand vom normalen Zustand der Lebenskräfte abhängig ist. Z3.603.2 Teilen

604

Tabak ist ein langsam wirkendes, heimtückisches Gift. Der Organismus ist schwerer von den Wirkungen des Tabaks zu befreien als von denen des Alkohols. Wie viel Kraft kann der Tabakliebhaber einsetzen, um die fortschreitende Unmäßigkeit aufzuhalten? In unserer Welt muss sich, was den Tabakgenuss betrifft, eine völlig andersgeartete, umwälzende Auffassung durchsetzen, bevor die Axt schließlich dem Baum an die Wurzel gelegt wird. Wir rücken der Sache noch etwas näher. Kaffee und Tee fördern die Esslust, die sich auch auf stärkere Reizmittel, wie Tabak und alkoholische Getränke, ausdehnt. Wir kommen nun unserem Hause, unseren täglichen Mahlzeiten, den gedeckten Tischen in christlichen Häusern noch näher. Sind wir in allen Dingen maßvoll? Werden die reformerischen Grundsätze durchgeführt, die für Glück und Gesundheit so bedeutsam sind? Jeder wahre Christ wird seine Esslust und seine Leidenschaften beherrschen. Nur wenn er von den Banden und der Sklaverei des Appetits frei ist, kann er ein wahrer, gehorsamer Diener Christi sein. Die Befriedigung der Esslust und der animalischen Triebe beraubt die Wahrheit ihrer Wirkung auf das Herz. Es ist für den Geist und für die Kraft der Wahrheit unmöglich, einen Menschen an Leib, Seele und Geist zu heiligen, wenn dieser der Esslust und anderen niederen Leidenschaften frönt. Z3.604.1 Teilen

[Diesem Zeugnis ging eine Erfahrung E.G. Whites voraus, die in einer Fußnote wie folgt geschildert wird: Z3.604.3 Teilen

605

Bezüglich der gnädigen Offenbarung des Heiligen Geistes bei Schw. White am Abend des 3. Januar 1875 kann hier voller Freude erklärt werden: Schw. White war an schwerer Grippe erkrankt und bereits eine Woche ans Bett gefesselt, als ihr Zustand die Besorgnis der behandelnden Ärzte erregte. In dieser Situation befolgte sie die Anweisungen, die im fünften Kapitel des Jakobusbriefes gegeben sind. Nach einer gewaltigen Glaubensanspannung, gleich dem Manne im Evangelium, der seine verdorrte Hand ausstreckte, wurde sie von Schmerz und Krankheit befreit und befand sich bald im Gesicht, das zehn Minuten dauerte. Danach kleidete sie sich für die Versammlung an, ging in die Gemeinde, sprach etwa zwanzig Minuten zu den Versammelten und kehrte nach Hause zurück. Seit jener Zeit schrieb sie sehr viel und sprach frei zu ihren Zuhörern. Jetzt bereitet sie sich für eine lange Reise an die Pazifikküste vor. — James White] Z3.605.1 Teilen

Am 3. Januar 1875 wurde mir im Gesicht gezeigt, dass Gottes Volk nicht einen Augenblick nachlassen sollte, vorsichtig und wachsam zu sein. Satan ist auf unserer Spur. Er ist entschlossen, das Volk, das Gottes Gebote hält, mit seinen Versuchungen zu überwinden. Wenn wir ihm keinen Raum geben, sondern standhaft im Glauben seinen Anschlägen widerstehen, werden wir die Kraft besitzen, von aller Ungerechtigkeit abzutreten. Diejenigen, die Gottes Gebote halten, werden im Lande eine Macht sein, wenn sie entsprechend ihrem empfangenen Licht und der ihnen erwiesenen Vorrechte leben. Sie können beispielhaft sein für eine echte Frömmigkeit, heilig im Herzen und in ihren Gesprächen. Wir dürfen nicht bequem werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass wir weder beten noch wachen. Je mehr wir der Zeit der Offenbarung Christi in den Wolken des Himmels näher rücken, um so mächtiger brechen Satans Versuchungen über die Menschen herein, die Gottes Gebote halten; denn er weiß, dass er wenig Zeit hat. Z3.605.2 Teilen

Das Werk Satans wird durch Mittelspersonen ausgeführt. Prediger, die das Gesetz Gottes hassen, werden jedes Mittel anwenden, um Menschen von ihrer Treue zu Gott abzubringen. Unsere erbittertsten Feinde werden sich unter den Ersten-Tags-Adventisten finden. Ihre Herzen sind völlig entschlossen, gegen die zu streiten, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben Jesu haben. Diese Gruppe glaubt, es sei eine Tugend, gegen uns in erbittertstem Hass zu reden, zu schreiben und zu handeln. Wir brauchen nicht zu erwarten, dass sie aufrichtig und gerecht handeln werden. In vielen von ihnen ist von Satan eine geradezu krankhafte Wut erregt gegen diejenigen, die die Gebote Gottes halten. Man wird uns verleumden und unseren Glauben falsch darstellen, man wird unsere Beweggründe und Handlungen falsch beurteilen und unseren Charakter angreifen. Auf diese Weise wird der Zorn des Drachens offenbar werden. Ich sah aber, dass wir nicht die geringste Ursache haben, entmutigt zu sein. Unsere Stärke liegt in Jesu, unserem Fürsprecher. Wenn wir demütig Gott vertrauen und uns an seine Verheißungen klammern, wird er uns Gnade und himmlische Weisheit schenken, damit wir allen Tücken Satans widerstehen und aus ihnen als Sieger hervorgehen können. Z3.605.3 Teilen

606

Kürzlich sah ich im Gesicht, dass es weder unseren Einfluss mehrt noch uns Gottes Wohlgefallen einträgt, wenn wir Gleiches mit Gleichem vergelten oder von der Höhe unseres großen Werkes auf das Niveau unserer Gegner herabsteigen, um ihren Beschimpfungen zu begegnen. Es gibt da Menschen, die sich der verschiedensten Täuschungsmanöver bedienen und zu groben Unwahrheiten ihre Zuflucht nehmen, um ihr Ziel zu erreichen und Seelen zu verführen. Sie beschimpfen das Gesetz Gottes und diejenigen, die das Gesetz lieben und ihm gehorchen. Sie sagen immer und immer wieder die ungereimtesten und niederträchtigsten Unwahrheiten, bis sie selbst glauben, dass sie wahr seien. Dies sind die stärksten Argumente, die sie gegen das Sabbatgebot anführen können. Wir sollten uns weder von unseren Gefühlen beherrschen noch von der Verkündigung der Warnungsbotschaft an die Welt ablenken lassen. Z3.606.1 Teilen

Nehemias Lage wurde mir vor Augen geführt. Er war mit dem Aufbau der Mauern Jerusalems beschäftigt. Die Feinde Gottes aber waren entschlossen, dass die Mauern nicht gebaut werden sollten. „Da aber Saneballat und Tobia und die Araber und Ammoniter und Asdoditer hörten, dass die Mauern zu Jerusalem zugemacht wurden und dass sie die Lücken angefangen hatten zu verschließen, wurden sie sehr zornig und machten allesamt einen Bund zuhaufen, dass sie kämen und stritten wider Jerusalem und richteten darin Verwirrung an.“ Nehemia 4,1.2. Z3.606.2 Teilen

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In diesem Fall einte der Geist des Hasses und des Widerstandes gegen die Hebräer die verschiedenen Völker und schuf ein wechselseitiges Einverständnis unter ihnen, die sich sonst vielleicht untereinander bekämpft hätten. Diese Tatsache veranschaulicht deutlich, was wir heutzutage in der bestehenden Vereinigung von Menschen verschiedener Gemeinschaften erleben, die sich der gegenwärtigen Wahrheit widersetzen. Es sind Menschen, deren einzige Einigkeit darin zu bestehen scheint, dass sie die Natur von Dämonen besitzen und die Übrigen, die Gottes Gebote halten, mit Bitterkeit und Hass verfolgen. Das kann besonders bei den Adventisten beobachtet werden, die den ersten Tag, keinen Tag oder alle Tage gleich halten. Sie scheinen dafür berüchtigt zu sein, einander zu hassen und zu verleumden, wenn ihnen ihre Anstrengungen, die Lehren der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten falsch darzustellen, ihre Gläubigen zu verunglimpfen und in jeder Hinsicht zu schmähen, Zeit dazu übrig lassen. Z3.607.1 Teilen

„Wir aber beteten zu unserm Gott und stellten Hut gegen sie Tag und Nacht vor ihnen.“ Nehemia 4,3. Wir befinden uns in ständiger Gefahr, selbstzufrieden zu werden, uns auf die eigene Weisheit zu verlassen und nicht auf Gottes Stärke zu bauen. Nichts verwirrt Satan so sehr, als unser Wissen um seine Anschläge. Wenn uns unsere gefährliche Lage zum Bewusstsein kommt, sollten wir wie Nehemia fühlen, wie notwendig es ist, zu beten. Dann werden wir, gleich ihm, jenen zuverlässigen Schutz erhalten, der uns in Gefahren Sicherheit geben wird. Wenn wir aber sorglos und gleichgültig sind, werden wir bestimmt von Satans Anschlägen überwunden werden. Wir müssen wachsam sein. Auch wenn wir wie Nehemia unsere Zuflucht zum Gebet nehmen und unsere Schwierigkeiten und Sorgen vor Gott ausbreiten, sollten wir nicht annehmen, dass wir sonst nichts zu tun hätten. Wir sollen wachen und beten! Es gilt, die Arbeit unserer Gegner aufmerksam zu verfolgen, damit diese keine Seelen betrügen können. In der Weisheit Christi sollten wir uns bemühen, ihre Absichten zu vereiteln, und gleichzeitig darauf achten, dass sie uns nicht von der uns übertragenen großen Aufgabe abhalten. Die Wahrheit ist stärker als der Irrtum. Die Gerechtigkeit wird in jedem Falle über das Unrecht triumphieren. Z3.607.2 Teilen

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Gottes Volk bemüht sich, die Lücke zu verzäunen, die in Gottes Gesetz gerissen wurde. „Und soll durch dich gebaut werden, was lange wüst gelegen ist; und wirst Grund legen, der für und für bleibe; und sollst heißen: Der die Lücken verzäunt und die Wege bessert, dass man da wohnen möge. So du deinen Fuß von dem Sabbat kehrst, dass du nicht tust, was dir gefällt an meinem heiligen Tage, und den Sabbat eine Lust heißest und den Tag, der dem Herrn heilig ist, ehrest, so du ihn also ehrest, dass du nicht tust deine Wege, noch darin erfunden werde, was dir gefällt, oder leeres Geschwätz; alsdann wirst du Lust haben am Herrn, und ich will dich über die Höhen auf Erden schweben lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des Herrn Mund sagt‘s.“ Jesaja 58,12-14. Z3.608.1 Teilen

Dies stört die Feinde unseres Glaubens, die jedes Mittel anwenden, um uns in unserer Arbeit zu behindern. Und dennoch geht es mit der niedergebrochenen Mauer beständig aufwärts. Die Welt wird gewarnt, und viele Menschen hören auf, den Sabbat Jehovas mit Füßen zu treten. Gott ist mit diesem Werk, und kein Mensch kann es aufhalten. Engel Gottes wirken gemeinsam mit den treuen Dienern Gottes, und das Werk geht stetig voran. Ebenso wie die Erbauer der Mauern Jerusalems werden auch wir auf die verschiedenartigsten Widerstände stoßen. Aber wenn wir wachen, beten und arbeiten wie sie, wird Gott für uns kämpfen und uns herrliche Siege schenken. Z3.608.2 Teilen

Nehemia hing „dem Herrn an und wich nicht von ihm ab und hielt seine Gebote, die der Herr dem Mose geboten hatte. Und der Herr war mit ihm“. 2.Könige 18,6.7. Wiederholt suchten Boten um eine Zusammenkunft mit Nehemia nach. Er lehnte es jedoch ab, mit ihnen zusammenzutreffen. Dreiste Drohungen verrieten deren frevelhafte Absichten. Boten wurden gesandt, um mit dem Volk zu sprechen, das beim Bauen beschäftigt war. Sie machten ihnen schmeichelhafte Hoffnungen und versprachen den Bauenden Aufhebung der Beschränkungen und vorteilhafte Sonderrechte, wenn sie sich mit ihren Interessen ihnen anschlössen und mit Bauen aufhörten. Z3.608.3 Teilen

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Aber dem Volk wurde befohlen, sich in keinen Streit mit ihren Feinden einzulassen und ihnen kein Wort zu antworten, damit diese keinen Vorteil aus ihren Worten ziehen könnten. So nahmen diese ihre Zuflucht zu Spott und Drohungen. Sie sprachen: „Lass sie nur bauen; wenn Füchse hinaufzögen, die zerrissen wohl ihre steinerne Mauer.“ Nehemia 3,35. Saneballat ward „zornig und sehr entrüstet und spottete der Juden“. Nehemia 3,33. Nehemia aber betete: „Höre, unser Gott, wie verachtet sind wir! Kehre ihren Hohn auf ihren Kopf.“ Nehemia 3,36. Z3.609.1 Teilen

Uns wird die heftigste Gegnerschaft von den Adventisten her begegnen, die sich gegen Gottes Gesetz stellen. Aber wie die Erbauer Jerusalems sollten auch wir uns von unserer Arbeit nicht ablenken und abhalten lassen; weder durch Gerüchte oder Boten, die Diskussionen oder Streit suchen, noch durch Einschüchterungen und Veröffentlichung von Unwahrheiten oder irgendwelchen von Satan angestifteten Anschlägen. Unsere Antwort sollte lauten: Wir haben eine große Aufgabe zu erfüllen; wir können nicht hinabkommen. Die Frage, wie wir uns verhalten sollen, um die Ehre des Werkes Gottes zu bewahren und seine Wahrheit zu verteidigen, wird uns allerdings manchmal beunruhigen. Z3.609.3 Teilen

Das Verhalten Nehemias gegenüber solchen Widersachern sollte uns stark beeindrucken. Es wird uns helfen, alle diese Angelegenheiten im Gebet dem Herrn vorzutragen wie Nehemia, der ernste Bitten zu Gott empor sandte, während er sich selbst demütigte. Er klammerte sich in unerschütterlichem Glauben an Gott. Diesen Weg müssen auch wir verfolgen. Die Zeit ist zu kostbar, um von den Dienern Gottes der Rechtfertigung ihres guten Namens gewidmet zu werden, der von denen verleumdet wird, die den Sabbat des Herrn verabscheuen. Unsere Aufgabe ist es, in festem Vertrauen voranzugehen und zu glauben, dass Gott seiner Wahrheit große und erhabene Siege schenken wird. Stützen wir uns auf Jesum, und tragen wir doch in Demut, Sanftmut und Reinheit des Lebens die überzeugende Kraft in uns, dass wir die Wahrheit besitzen! Z3.609.4 Teilen

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Wir begreifen längst nicht in dem Maße, wie es unser Vorrecht wäre, wie viel Glauben und Vertrauen wir Gott entgegenbringen können, noch verstehen wir die großen Segnungen, die wir im Glauben empfangen. Eine bedeutende Aufgabe liegt vor uns. Wir müssen die sittliche Tauglichkeit für den Himmel erlangen. Unsere Worte und unser Beispiel sollen der Welt Zeugnis geben. Engel Gottes sind unablässig dabei, den Kindern Gottes zu dienen. Kostbare Verheißungen sind aufgezeichnet, die wir empfangen werden, wenn wir Gottes Forderungen gehorsam sind. Der Himmel ist voll reichster Segnungen, die darauf warten, uns mitgeteilt zu werden. Wenn wir erkennen, was uns Not tut, und aufrichtig und ernsten Glaubens zu Gott kommen, werden wir uns dem Himmel eng verbunden fühlen und für die Welt Lichtträger sein. Z3.610.1 Teilen

„Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.“ 1.Petrus 5,8. Diese Warnung muss oft verkündet werden. Z3.610.2 Teilen

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