Portrait von Ellen White
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Sich ausschließlich um die Familie kümmern
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Es wurde mit gezeigt, dass die Gefahr besteht, dass unsere jungen Prediger, die das Feld betreten und sich mit dem Lehren der Wahrheit befassen, noch nicht für das heilige Werk gerüstet sind. Sie empfinden nicht die Heiligkeit des Werkes für diese Zeit. Sie haben den Wunsch, mit dem Werk verbunden zu werden, versäumen aber, die Lasten zu tragen, die die Pflicht mit sich bringt. Sie verrichten solche Arbeit, welche sie wenig Anstrengung und Unbequemlichkeit kostet und versäumen es, sich ganz fürs Werk einzusetzen. Z3.584.2 Teilen

Einige sind zu träge, sich Erfolg im Geschäftsleben zu sichern. Ihnen fehlt die Erfahrung, die notwendig ist, im privaten Leben ein guter Christ zu sein. Und doch fühlen sie sich befähigt, sich mit dem Werk zu befassen, welches das schwierigste von allem ist, nämlich mit Gemütern umzugehen und Seelen vom Irrtum zur Wahrheit zu bekehren. Die Herzen einiger dieser Prediger sind nicht durch die Wahrheit geheiligt. Alle Arbeiter dieser Art sind nur Steine des Anstoßes für Sünder und stehen den wirklichen Arbeitern im Wege. Es wird mehr harte Arbeit kosten, sie zu richtigen Ansichten zu erziehen, damit sie dem Werke Gottes keinen Schaden zufügen, als die Arbeit selbst zu tun. Gott kann durch ungeheiligte Arbeiter, die völlig der Fähigkeiten ermangeln, die einen Evangeliumsboten auszeichnen müssen, nicht verherrlicht und sein Werk nicht gefördert werden. Einige junge Prediger, die ausgehen, um für andere zu wirken, müssen zuerst selbst gründlich zur wahren Bibelreligion bekehrt werden. Z3.584.3 Teilen

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Mir wurde der Fall von Bruder R in ... vorgeführt, der in mancher Hinsicht den Fällen anderer gleicht. Ich sah, dass Bruder R dem Werke Gottes keinen Nutzen bringt und nie bringen wird, solange er sich nicht gründlich bekehrt. Er besitzt viele Charakterfehler, die er einsehen muss, ehe Gott ihn als Arbeiter in seinem Weinberg annehmen kann. Gottes Werk ist heilig. Bruder R hat bis jetzt noch nicht jene Veränderung des Herzens erfahren, die den Menschen umgestaltet und sich Bekehrung nennt. Er hat eine Verstandesreligion; aber er benötigt das Werk der göttlichen Gnade am Herzen, das sich im Leben kundtut, ehe er andere einsichtsvoll auf das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt, hinweisen kann. Das Werk für diese Zeit ist viel zu feierlich und zu bedeutungsvoll, als dass es durch unreine Hände und befleckte Herzen verrichtet werden könnte. Z3.585.1 Teilen

Bruder R besitzt ein sehr unglückliches Temperament. Dies macht ihm selbst und seinen besten Freunden viel zu schaffen. Er ist von Natur aus eifersüchtig, argwöhnisch und tadelsüchtig. Die am engsten mit ihm verbunden sind, empfinden es am meisten. Er besitzt viel Eigenliebe und ein gutes Maß an Eigendünkel. Findet er nicht besondere Beachtung und wird er nicht zum Gegenstand der Aufmerksamkeit gemacht, fühlt er, dass irgend jemand zu tadeln wäre. Der Fehler liegt bei ihm selbst. Er möchte, dass seiner Eitelkeit geschmeichelt wird. Er ist misstrauisch gegenüber den Beweggründen anderer und offenbart durch diese Gefühle, wie engstirnig und egoistisch er in Wirklichkeit ist. Er glaubt im Planen anderer Arbeiter viel zu sehen, das in Frage gestellt und getadelt werden muss, während das wahre Übel in seinem stolzen, ungeheiligten Herzen zu finden ist. Er muss dem eigenen Ich absterben und von Jesu lernen, der sanft und von Herzen demütig ist, oder er wird versäumen, einen christlichen Charakter heranzubilden, und letztendlich den Himmel verlieren. Z3.585.2 Teilen

Bruder R‘s Art und Weise, andere in der Wahrheit zu unterweisen, ist fehlerhaft. Er besitzt kein einnehmendes Wesen. Das eigene Ich ist mit all seinen Bemühungen verbunden. Er ist sehr eigen, was sein äußeres Erscheinungsbild anbelangt, als wenn dies ihn als Prediger Christi auszeichnen würde. Den inneren Schmuck der Seele hingegen hat er vernachlässigt. Er hat es nicht für notwendig erachtet einen schönen, ebenmäßigen Charakter zu entwickeln, der dem Charakter Christi, dem wahren Vorbild, gleicht. Die Sanftmut und Demut, die Christi Leben kennzeichneten, würde Herzen gewinnen und ihm Erfolg mit Seelen geben. Spricht Bruder R jedoch in seinem eigenen Geist, sehen die Leute so viel vom eigenen Ich zum Ausdruck gebracht und so wenig vom Geist der Demut, dass ihre Herzen unberührt bleiben und unter seiner Predigt kalt und hart werden, weil es ihr an der göttlichen Salbung fehlt. Z3.585.3 Teilen

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Der selbstvertrauende, erhabene Geist von Bruder R muss abgelegt werden. Er muss erkennen, dass er sündig ist und fortwährend der Gnade und Macht Gottes bedarf, um die moralische Finsternis dieses verdorbenen Zeitalters durchdringen und Seelen erreichen zu können, die der Rettung bedürfen. Er hat sich rein äußerlich mit der Würde eines Dieners des Evangeliums umgeben, hat aber nicht gefühlt, dass eine echte Erfahrung des Geheimnisses der Gottseligkeit notwendig ist, um im Predigen der Wahrheit Erfolg zu haben. Z3.586.1 Teilen

Bruder R ist zu kalt und ohne Mitgefühl. Er kommt den Herzen nicht durch christliche Einfachheit, Zartgefühl und Liebe nahe, die Christi Leben kennzeichneten. In dieser Hinsicht ist es für jeden, der für die Rettung von Seelen wirkt, notwendig, dass er das von Christo hinterlassene Vorbild nachahmt. Wenn Männer es versäumen, sich selbst zu Arbeitern im Weinberg des Herrn zu erziehen, kommt man besser ohne sie aus. Es wäre sehr unvernünftig, diejenigen vom Schatzhaus des Herrn zu unterhalten, die sein Werk verderben und schädigen und die ständig den Standard des Christentums herabwürdigen. Z3.586.2 Teilen

Damit ein Mann zu einem erfolgreichen Prediger wird, ist mehr als Buchwissen erforderlich. Ein Seelenarbeiter benötigt Redlichkeit, Verstand, Fleiß, Energie und Taktgefühl. All diese Eigenschaften sind äußerst notwendig für den Erfolg eines Dieners Christi. Besitzt jemand diese Qualifikationen, wird er nicht mittelmäßig sein, sondern einen gebietenden Einfluss ausüben. Kann der Arbeiter im Werke Gottes nicht das Vertrauen derer gewinnen, für die er arbeitet, wird er nur wenig Gutes ausrichten. Der Arbeiter im Weinberg des Herrn muss täglich Kraft von oben empfangen, dem Verkehrten zu widerstehen und in allen Prüfungen des Lebens Redlichkeit zu bewahren. Seine Seele muss sich in Übereinstimmung mit seinem Erlöser befinden. Er kann Christi Mitarbeiter sein, wirken, wie er gewirkt hat, lieben, wie er liebte und gleich ihm moralische Kraft besitzen, die stärksten Prüfungen des Charakters zu bestehen. Z3.586.3 Teilen

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Bruder R sollte Einfachheit pflegen, die falsche Würde ablegen und den Geist Gottes einlassen, damit er sein Leben heilige, erhebe, reinige und veredle. Dann kann er Seelenlast tragen, die ein wahrer Diener des Evangeliums fühlen sollte, wenn er gefährdeten Seelen eine feierliche Warnungsbotschaft bringt, die in ihrer Finsternis verderben müssten, wenn sie nicht das Licht der Wahrheit annehmen. Diese Würde, geborgt von seinem Erlöser, wird mit göttlicher Gnade schmücken, denn durch sie gelangt er in enge Verbindung mit Jesu Christo. Z3.587.1 Teilen

Ich wurde in die Zukunft von Bruder R versetzt und dann zurückgeführt, die Resultate seiner Arbeit zu schauen, als er versuchte, andere in der Wahrheit zu unterweisen. Ich sah, dass einige zuhören, und was den Verstand betrifft, überzeugt werden würden. Aber Bruder R besitzt keine erfahrungsgemäße, tägliche, lebendige Erkenntnis der Gnade Gottes und seiner Rettermacht, und er kann andern nicht mitteilen, was er selbst nicht besitzt. Er hat nicht die Erfahrung eines wahrhaft bekehrten Mannes. Wie kann Gott ihn dann zum Segen für Sünder machen? Er selbst ist blind und versucht Blinde zu leiten. Z3.587.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass er durch seine Arbeit gute Arbeitsgebiete für andere verdorben hat. Einige wahrhaft Gott geweihte Männer, die die Last des Werkes fühlten, hätten Gutes tun und Seelen zur Wahrheit bringen können an Orten, wo er sich ohne Erfolg bemühte, und nach seiner oberflächlichen Arbeit war die goldene Gelegenheit vorüber. Die Gemüter, die hätten überzeugt und die Herzen, die hätten besänftigt werden können, sind durch seine Bemühungen verhärtet und mit Vorurteil erfüllt worden. Z3.587.3 Teilen

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Ich hielt Ausschau nach Seelen von Wert, die als Resultat seiner Arbeit an der Wahrheit festhielten. Ich beobachtete sehr genau, wie er über Seelen wachte, um sie zu stärken und zu ermutigen, eine Arbeit, die stets den Dienst am Wort begleiten muss. Ich konnte nicht einen finden, der sich nicht in einem weit besseren Zustand befinden würde, wenn er die ersten Eindrücke von der Wahrheit nicht durch ihn empfangen hätte. Es ist für einen Strom unmöglich, sich auf einer höheren Ebene zu befinden wie die Quelle. Derjenige, der Sündern die Wahrheit nahe bringt, befindet sich in einer feierlich verantwortlichen Stellung. Entweder wird er Seelen zu Christo bekehren oder sie in eine falsche Richtung weisen. Z3.588.1 Teilen

Ich habe gesehen, dass Bruder R ein träger Mann ist. Er liebt sein Vergnügen und seine Bequemlichkeit. Er mag keine körperliche Arbeit, und er mag auch seinen Verstand nicht im Studium des Wortes anstrengen. Er mag es gern gemütlich. Er wird an einen Ort gehen und versuchen, die Wahrheit dort einzuführen, während sein Herz nicht bei der Sache ist. Er fühlt nicht das Gewicht des Werkes, keine wirkliche Seelenlast. In seinem Herzen wohnt keine Liebe zu Seelen. Er lässt zu, dass seine Neigungen ihn von seinem Werk ablenken, gestattet, dass seine Gefühle ihn beherrschen. Er verlässt die Arbeit und kehrt zurück zu seiner Familie. Er hat keine Erfahrung in Selbstverleugnung, in der Aufopferung seiner Bequemlichkeit und seiner Neigungen. Er arbeitet mehr um des Geldes willen. Er befleißigt sich nicht, seine Arbeit gründlich zu tun, er berührt sie hier und da ohne Ausdauer und Ernsthaftigkeit, und so hat er nirgendwo Erfolg. Gottes finsterer Blick ruht auf all solchen bekenntlichen Arbeitern. Sie sind untreu in allen Dingen. Sie besitzen kein empfindsames und zartes Gewissen. Z3.588.2 Teilen

Die Wahrheit an einem Ort einzuführen und es dann an Mut, Energie und Taktgefühl fehlen zu lassen, die Sache bis zum Ende durchzuführen, ist ein schrecklicher Irrtum, denn der Arbeit fehlt jene gründliche und ausdauernde Anstrengung, die an diesen Plätzen eine unbedingte Notwendigkeit ist. Wenn die Arbeit schwer geht, wenn sich Widerstand erhebt macht er feige einen Rückzieher, anstatt mit Fasten, Gebet und Tränen zu Gott zu fliehen und sich im Glauben an die Quelle des Lichts, der Macht und der Stärke zu klammern, bis die Wolken sich teilen und die Finsternis verschwindet. Der Glaube wächst, wenn er in Widerstreit mit Zweifeln und gegnerischen Einflüssen kommt. Die Erfahrung, die in diesen Schwierigkeiten erworben wird, ist mehr wert als die kostbarsten Juwelen. Z3.588.3 Teilen

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Das Resultat deiner Arbeit, Bruder R, sollte dich beschämt machen. Gott kann sie nicht annehmen. Es wäre für Gottes Werk besser, wenn du mit predigen aufhörtest und dir eine andere Arbeit suchtest, die weniger Verantwortung einschließt. Es wäre für dich besser, wenn du dich handwerklich betätigen würdest. Demütige dich vor Gott. Sei treu in zeitlichen Angelegenheiten. Wenn du zeigst, dass du in geringeren Verantwortlichkeiten gewissenhaft bist, mag Gott dich mit höheren Dingen betrauen. „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.“ Lukas 16,10. Du benötigst eine tiefere religiöse Erfahrung. Ich gebe dir den Rat, arbeite mit deinen Händen. Bitte Gott ernstlich um eine persönliche Erfahrung. Halte dich fest an Jesu, und wage es nie mehr, die Verantwortlichkeiten eines Dieners des Evangeliums zu beanspruchen, ehe du dich nicht von Grund auf bekehrt hast und einen sanftmütigen, friedlichen Geist besitzt. Du musst dich vom Werke Gottes fernhalten, bis du mit Kraft aus der Höhe angetan bist. Niemand kann Erfolg in der Seelenrettung haben, es sei denn, Christus wirkt mit seinen Bemühungen zusammen, und er verliert sein eigenes Ich aus den Augen. Z3.589.1 Teilen

Ein Diener Christi muss zu allem guten Werk geschickt sein. Du hast einen elenden Fehler gemacht. Du musst in deiner Familie jene liebevolle Rücksichtnahme, jenes Zartgefühl, Liebe, Freundlichkeit, edle Nachsicht und wahre Höflichkeit zeigen, wie es einem Familienoberhaupt gebührt, ehe du mit Erfolg Seelen für Christum gewinnen kannst. Wenn du keine Weisheit besitzt, die kleine Anzahl, mit der du eng verbunden bist, recht zu verwalten, wie kannst du Erfolg mit einer größeren Gruppe haben, die kein besonderes Interesse an dir haben? Deine Frau muss sich wahrhaft und gründlich zu Gott bekehren. Keiner von euch beiden befindet sich in einem Zustand, dass er unseren Glauben recht präsentieren könnte. Ihr beide bedürft einer gründlichen Bekehrung. Z3.589.2 Teilen

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Im Augenblick wäre es das beste für dich, Bruder R, wenn du dich von Gottes Werk zurückziehen würdest. Bruder R, du besitzt weder Ausdauer noch moralisches Rückgrad. Du ermangelst sehr jener Charakterzüge, die zur gegenwärtigen Zeit im Werke Gottes benötigt werden. Du hast nicht jene Erziehung im praktischen Leben genossen, die für dich notwendig wäre, wenn du als Diener Christi erfolgreich sein willst. Deine Erziehung war in vielerlei Hinsicht unzureichend. Deine Eltern haben keine wahre Kenntnis deines Charakters gehabt noch haben sie dich dazu erzogen, Fehler zu korrigieren, damit du einen ausgewogenen Charakter entwickeln konntest, der sich durch Festigkeit, Selbstverleugnung, Selbstbeherrschung, Demut und moralische Stärke auszeichnet. Du weißt sehr wenig über das praktische Leben oder von Ausdauer unter Schwierigkeiten. Du hast ein starkes Verlangen, die Ansichten anderer zu bekämpfen und deine eigenen durchzusetzen. Dies ist die Folge von deiner Selbstgenügsamkeit und davon, dass du in deiner Jugend immer deinen Neigungen nachgegeben hast. Z3.590.1 Teilen

Du erkennst weder dich selbst noch deine Fehler. Du bist nicht bereit, ein Lernender zu sein, sondern hast den großen Wunsch, zu lehren. Du bildest dir deine eigenen Ansichten und klammerst dich an deine sonderbaren Ideen mit einer Beharrlichkeit, die ermüdend wirkt. Du vertrittst eifrig deinen Standpunkt. In deinen Augen sind deine Ideen von größerer Bedeutung als das durch Erfahrung gebildete Urteil von Männern, die moralischen Wert besitzen und sich in diesem Werk bewährt haben. Du glaubtest Fähigkeiten zu besitzen, die hoch geschätzt und dich zu einem wertvollen Mann machen würden. Doch wurden diese Fähigkeiten weder geprüft noch unter Beweis gestellt. Du hast eine einseitige Erziehung gehabt. Du hast weder Neigung noch Liebe zu häuslichen, täglichen Pflichten, die das Leben erfordert. Allein deine Trägheit genügte, dich für die Arbeit im Predigtamt zu disqualifizieren, gäbe es nicht noch weitere Gründe, weshalb du sie nicht ausführen sollst. Das Werk braucht nicht so sehr Prediger, sondern Arbeiter. Von allen Berufen im Leben gibt es keinen, der solch ernste, treue, ausdauernde und selbstaufopfernde Arbeiter erfordert wie Gottes Werk in diesen letzten Tagen. Z3.590.2 Teilen

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Das Unternehmen, das ewige Leben zu erlangen, ist über alle andern Belange erhaben. Gott kann keine Faulenzer in seinem Werk gebrauchen. Die Aufgabe, Sünder zu warnen, dem kommenden Zorn zu entfliehen, erfordert ernste Männer, die Seelenlast fühlen, die sich nicht jeder Ausrede bedienen, Lasten auszuweichen oder die Arbeit im Stich zu lassen. Kleine Entmutigungen, wie unschönes Wetter oder eingebildete Unpässlichkeiten, scheinen Bruder R zu genügen, ihn von der Arbeit zu entschuldigen. Er versucht sogar Mitleid zu erwecken. Wenn es Pflichten zu erfüllen gibt, die er nicht tun will, wenn seine Trägheit nach Befriedigung verlangt, dann bringt er die Entschuldigung vor, er sei krank, während kein Grund vorliegt, krank zu sein; es sei denn, er hat sich selbst durch Gewohnheiten der Trägheit und des Frönens der Esslust, wodurch sein gesamter Organismus durch Untätigkeit verstopft ist, krank gemacht. Er könnte sich guter Gesundheit erfreuen, wenn er die Naturgesetze streng befolgen und in allen seinen Gewohnheiten das Licht der Gesundheitsreform ausleben würde. Z3.591.1 Teilen

Bruder R kann in dem Werk für diese Zeit nicht gebraucht werden, es sei denn, er reformiert sich völlig. Gott beruft keine Prediger, die zu träge sind, sich körperlich zu betätigen, die prüfende Warnungsbotschaft der Welt zu verkündigen. Er braucht in seinem Werk Arbeiter. Wirkliche, ernste, selbstverleugnende Arbeiter werden etwas bewirken. Z3.591.2 Teilen

Bruder R, dein Bemühen, andere in der Wahrheit zu unterweisen, ist ein Fehler von vornherein. Wenn Gott einen Mann beruft, wird er keinen solchen Fehler machen, jemand mit so wenig Erfahrung im praktischen Leben und in geistlichen Dingen zu erwählen, wie es bei dir der Fall ist. Du besitzt die Gabe zu reden, soweit es diese betrifft; aber Gottes Werk fordert Männer mit Hingabe und Energie. Du könntest diese Wesenszüge erlangen, wenn du es wolltest. Durch ausdauerndes Bemühen, jene Züge zu entwickeln, die dir bis jetzt fehlen, kannst du lernen, die Schwächen in deinem Charakter zu überwinden, die seit deiner Jugend zugenommen haben. Dann und wann mal auszugehen und zu den Leuten zu sprechen ist kein Wirken für Gott. Das kann man wirklich nicht Arbeit nennen. Z3.591.3 Teilen

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Diejenigen, die für Gott wirken, haben gerade erst mit der Arbeit begonnen, wenn sie vom Podium eine Predigt gehalten haben. Daran schließt sich die wirkliche Arbeit an, nämlich, Besuche von Haus zu Haus, Gespräche mit Familiengliedern, mit ihnen beten, in enge Verbindung mit jenen treten, denen wir helfen wollen. Es wird der Würde eines Predigers Christi keinen Abbruch tun, wenn er stets bereit ist, die zeitlichen Lasten und Sorgen der Familien, die er besucht, wahrzunehmen und sich nützlich zu erweisen, indem er ihnen körperliche Arbeit abnimmt, wo er kann. Auf die Weise kann er einen machtvollen Einfluss erlangen, Widerstand zu brechen und Vorurteile abzubauen, den er nicht erlangen könnte, wäre er in anderer Hinsicht ein noch so befähigter Prediger Christi. Z3.592.1 Teilen

Unsere jungen Prediger haben nicht die Bürde, sich schriftlich zu betätigen, wie die älteren und erfahreneren Arbeiter. Auf ihren Schultern ruhen nicht mancherlei Verantwortlichkeiten, die den Verstand beanspruchen und den Mann ermüden. Aber gerade diese Sorgenlast trägt zur Vervollkommnung der christlichen Erfahrung bei, verleiht moralische Kraft und macht aus jenen, die im Werke Gottes beschäftigt sind, starke, brauchbare Männer. Das Vermeiden von Lasten und unangenehmen Verantwortlichkeiten wird aus unsern Predigern niemals starke Männer machen, auf die man sich in einer religiösen Krise verlassen kann. Viele unserer jungen Prediger sind so schwach in Gottes Werk wie kleine Kinder. Und einige, die schon seit Jahren die Wahrheit lehren, sind keine tüchtigen Arbeiter, die sich nicht zu schämen brauchen. Widerstand hat bei ihnen keine Zunahme an Erfahrung bewirkt. Sie haben sich vor jenen Aufgaben gedrückt, die moralische Muskeln gestärkt und geistliche Stärke verliehen hätten. Doch gerade diese Erfahrung brauchen sie, um zur vollen Mannesgröße in Christo Jesu heranzuwachsen. Sie können keine geistliche Stärke erlangen, wenn sie Pflichten und Verantwortlichkeiten meiden und sich der Trägheit selbstsüchtiger Bequemlichkeit und dem Vergnügen hingeben. Z3.592.2 Teilen

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Bruder R mangelt es nicht an Fähigkeit, seine Ideen in Worte zu kleiden, aber ihm fehlt es an geistlicher Gesinnung und Heiligkeit des Herzens. Er hat nicht tief von der Quelle der Wahrheit getrunken. Hätte er seine goldenen Gelegenheiten benutzt, um Gottes Werk zu studieren, könnte er jetzt ein fähiger Arbeiter sein. Er ist zu träge gewesen, seinen Verstand anzustrengen und für sich selbst die Gründe unserer Hoffnung kennen zu lernen. Er ist damit zufrieden, sich des Materials zu bedienen, das andere ausgearbeitet und andere Federn niedergeschrieben haben, und ihre Gedanken zu benutzen, die sie zum Ausdruck brachten, ohne Anstrengung und Einsatz der Verstandeskräfte, sorgfältigen Nachdenkens und andachtsvollen Sinnens seinerseits. Z3.593.1 Teilen

Bruder R strengt sich nicht gerne an, weder im Studium der Schrift noch in körperlicher Arbeit. Er zieht einen leichteren Weg vor. Bis jetzt weiß er nichts von der Übernahme von Lasten im Werke Gottes. Es ist für ihn einfacher, die Gedanken anderer zu wiederholen, als fleißig selbst nach der Wahrheit zu forschen. Nur durch persönliches Bemühen, durch vollen Einsatz der Verstandeskräfte und völlige Hingabe ans Werk können Männer zum Predigtamt befähigt werden. Z3.593.2 Teilen

Christus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man‘s salzen?“ Matthäus 5,13. Die Würze des Salzes ist die göttliche Gnade. Alle Bemühungen, die Wahrheit zu verbreiten, sind von wenig Wert, wenn sie nicht vom Geist Gottes begleitet werden. Du hast das Lehren der Wahrheit als Kinderspiel betrachtet. Deine Gedanken waren nur auf deine eigene Bequemlichkeit, dein Vergnügen und der Befriedigung deiner Neigungen gerichtet. Du und auch deine Frau habt kein Empfinden für die Heiligkeit des Werkes Gottes. Ihr beide denkt mehr über eure Liebhabereien und die Befriedigung eurer Wünsche nach Bequemlichkeit und weltlichen Freuden nach, als über die Erfüllung der Pflichten des Lebens, insbesondere über die Verantwortlichkeiten, verbunden mit dem Werk, die Welt vor dem kommenden Gericht zu warnen. Z3.593.3 Teilen

Ihr habt gesehen, wie Bruder S von Lasten niedergebeugt und durch körperliche Belastung erschöpft war. Aber ihr wart auf eure Bequemlichkeit bedacht und von dem Wunsch erfüllt, eure eigene Wichtigkeit zu betonen, dass ihr euch abseits gehalten und euch entschuldigt habt, jene Pflichten zu übernehmen, die irgend jemand erfüllen musste. Ihr habt Tage mit eitlem Nichtstun verbracht, ohne Nutzen für irgend jemand, und euer Gewissen hat euch nicht gemahnt, als ihr Bezahlung von Gottes Schatzhaus in Empfang nahmt für Zeit, die ihr nahezu in Trägheit verbrachtet. Z3.593.4 Teilen

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Durch euer Verhalten habt ihr gezeigt, dass ihr kein Gefühl für heilige Dinge habt. Ihr habt Gott beraubt, und ihr solltet jetzt gründlich Busse tun. Wagt es nicht, andere zu lehren. Wenn ihr euch bekehrt habt, dann mögt ihr imstande sein, eure Brüder zu stärken. Aber Gott kann Leute mit eurer Charakterprägung nicht in seinem Weinberg brauchen. Wenn ihr diese Prägung verliert und göttlich geprägt werdet, mögt ihr im Werke Gottes arbeiten. Ihr habt nahezu alles zu lernen, und das in einer kurzen Zeit. Gott helfe euch, ernstlich und auf diesen Punkt hin zu arbeiten. Ich habe viel mehr über allgemeine Grundregeln geschrieben, aber finde keine Zeit, es euch jetzt zukommen zu lassen. Z3.594.1 Teilen

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