Portrait von Ellen White
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Gemeindeschulen
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222

„Ja, alles, ... dahin diese Ströme kommen, das soll leben; ... denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum.“ Hesekiel 47,9.12. Z6.222 Teilen

Jede von Siebenten-Tags-Adventisten errichtete Anstalt soll der Welt das sein, was Joseph in Ägypten und Daniel mit seinen Gefährten in Babylon waren. Sie wurden nach Gottes Vorsehung gefangen geführt, damit den heidnischen Nationen die Segnungen zuteil würden, die die Menschheit durch eine Erkenntnis Gottes erlangt. Sie sollten Stellvertreter Jehovas sein. Sie sollten nie einen Vergleich mit Götzendienern eingehen. Ihren religiösen Glauben und ihren Namen als Anbeter des lebendigen Gottes sollten sie als besondere Ehre werthalten. Sie taten es auch. Im Glück wie im Unglück ehrten sie Gott und wurden wiederum von Gott geehrt. Z6.222.1 Teilen

Aus dem Gefängnis berufen, als Diener der Gefangenen und als Opfer der Undankbarkeit und des Hasses blieb Joseph dem Gott des Himmels treu und ergeben, bis ganz Ägyptenland die Weisheit des Mannes bewunderte, der von Gott Belehrung empfing. Pharao „setzte ihn zum Herrn über sein Haus, und zum Herrscher über all seinen Besitz, um seine Fürsten zu unterrichten nach seiner Weise, und dass er seine Ältesten Weisheit lehre.“ Psalm 105,21.22 (EB). Nicht allein den Bewohnern Ägyptens, sondern allen Nationen, die zu jenem mächtigen Reich in Beziehung standen, offenbarte Gott sich durch Joseph. Er wollte ihn zu einem Lichtträger für alle Völker machen und gab ihm deshalb einen Platz unmittelbar am Throne des größten Reiches der Welt, damit sich von dort aus die himmlische Erleuchtung weit und breit ergießen konnte. Durch seine Weisheit und Gerechtigkeit, seine Reinheit und Güte im täglichen Leben, sowie durch seinen Eifer für das Wohl des Volkes — noch dazu eines Volkes von Götzenanbetern — stellte Joseph Christus dar. In seinem Wohltäter, zu dem ganz Ägyptenland mit Dankbarkeit und Lob aufsah, sollte dieses heidnische Volk und dadurch auch alle Nationen, die in Beziehung zu ihm standen, die Liebe ihres Schöpfers und Erlösers kennenlernen. Z6.222.2 Teilen

223

So stellte Gott auch Daniel als Licht neben den Thron des größten Weltreiches, so dass alle, die wollten, vom wahren und lebendigen Gott lernen konnten. Am babylonischen Hofe waren Vertreter aller Länder versammelt; Männer von hervorragendster Begabung, die aufs reichste mit natürlichen Fähigkeiten ausgestattet waren und die höchste Bildung besaßen, welche diese Welt bieten kann. Jedoch standen die hebräischen Jünglinge inmitten aller dieser Männer ohne ihresgleichen da, unerreicht an körperlicher Kraft und Schönheit, an Schärfe des Verstandes und wissenschaftlicher Kenntnis sowie an geistiger Kraft und Einsicht. „Der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klüger und verständiger, denn alle Sternseher und Weisen in seinem ganzen Reich.“ Daniel 1,20. Während Daniel sich in Erfüllung seiner Pflichten am königlichen Hofe treu erwies, bewahrte er auch in solchem Maße seine Treue gegen Gott, dass Gott ihn als seinen Boten an den babylonischen Monarchen ehren konnte. Durch ihn wurden die Geheimnisse der Zukunft gelüftet, so dass Nebukadnezar sich gedrungen sah anzuerkennen, dass der Gott Daniels sei „ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der da kann verborgene Dinge offenbaren.“ Daniel 2,47. Z6.223.1 Teilen

So sollen auch die Anstalten, die Gottes Volk heute errichtet, seinen Namen verherrlichen. Das von uns Erwartete können wir aber nur leisten, indem wir seine Wahrheit für diese Zeit vertreten. In den von Siebenten-Tags-Adventisten errichteten Anstalten soll Gott erkannt werden. Durch sie soll die Wahrheit für diese Zeit mit überzeugender Macht vor der Welt dargestellt werden. Z6.223.2 Teilen

224

Wir sind berufen, der Welt den Charakter Gottes so darzustellen, wie er Mose geoffenbart wurde. Das Gebet Moses: „Laß mich deine Herrlichkeit sehen“ beantwortete der Herr mit der Verheißung: „... ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen.“ 2.Mose 33,18.9. „Und der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue! Der da bewahret Gnade in tausend Glieder und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde.“ 2.Mose 34,6.7. Dies ist die Frucht, die Gott von seinem Volk erwartet. Durch die Reinheit ihres Charakters und die Heiligkeit ihres Lebens, durch ihre Barmherzigkeit, ihre Liebenswürdigkeit und ihr Mitgefühl sollen sie den Beweis dafür erbringen, dass „das Gesetz des Herrn ist unbefleckt und bekehret die Seelen“. Psalm 19,8 (Allioli). Z6.224.1 Teilen

Gottes Vorhaben mit seinen Anstalten heutzutage können wir aus der Absicht ersehen, die er durch die jüdische Nation ausführen wollte. Durch Israel wünschte er allen Völkern reiche Segnungen mitzuteilen. Durch sie wollte er Licht über die ganze Welt verbreiten. Die Nationen der Erde hatten, indem sie verderbten Gewohnheiten frönten, die Erkenntnis Gottes verloren. Gott aber in seiner großen Barmherzigkeit tilgte sie nicht aus. Er nahm sich vielmehr vor, ihnen eine Gelegenheit zu geben, durch seine Gemeinde mit ihm bekannt zu werden. Er wollte, dass die durch sein Volk geoffenbarten Grundsätze das Mittel zur Wiederherstellung des moralischen Ebenbildes Gottes im Menschen sein sollten. Z6.224.2 Teilen

Christus war ihr Lehrer. Wie er mit ihnen in der Wüste gewesen war, so war er auch nach ihrer Niederlassung im verheißenen Land immer noch ihr Lehrer und ihr Führer. Im Heiligtum sowohl wie im Tempel wohnte seine Herrlichkeit in der heiligen Wolke über dem Gnadenstuhl. Um ihretwillen offenbarte er beständig die Reichtümer seiner Liebe und Geduld. Z6.224.3 Teilen

Gott beabsichtigte, die Kinder Israel zu einem Preis und Ruhm zu machen. Jeder geistige Vorteil wurde ihnen zuteil. Gott enthielt ihnen nichts vor, was der Bildung eines Charakters dienlich war, der sie zu seinen Stellvertretern machte. Z6.224.4 Teilen

225

Ihr Gehorsam gegen die Gesetze Gottes würde sie zu einem Wunder des Gedeihens vor den Nationen der Welt machen. Derselbe, der ihnen Weisheit und Geschicklichkeit zu jedem künstlerischen Werk geben konnte, würde fortfahren, ihr Lehrer zu sein und sie durch Gehorsam gegen seine Gesetze zu veredeln und zu erhöhen. Sie sollten auch, wenn sie gehorsam sein würden, vor den Krankheiten bewahrt bleiben, die andere Nationen heimsuchten, und mit Schärfe des Verstandes bedacht werden. Gottes Herrlichkeit, seine Majestät und Macht sollten sich in ihrem Gedeihen offenbaren. Sie waren berufen, ein Königreich von Priestern und Fürsten zu sein. Gott versah sie mit jeder Möglichkeit, die größte Nation auf Erden zu werden. Z6.225.1 Teilen

In der bestimmtesten Weise legte Gott ihnen durch Mose seine Absicht vor und gab ihnen Klarheit über die Bedingungen ihres Gedeihens. „Du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott,“ sagte er. Weiter sprach er: „Dich hat der Herr, dein Gott erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. ... So sollst du nun wissen, dass der Herr, dein Gott, ein Gott ist, ein treuer Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, in tausend Glieder. ... Wenn ihr diese Rechte hört und haltet sie und danach tut, so wird der Herr, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, die er deinen Vätern geschworen hat, und wird dich lieben und segnen und mehren ... gesegnet wirst du sein über alle Völker.“ 5.Mose 7,6-14. Z6.225.2 Teilen

„Dem Herrn hast du heute zugesagt, dass er dein Gott sei, dass du wollest in allen seinen Wegen wandeln und halten seine Gesetze, Gebote und Rechte und seiner Stimme gehorchen. Und der Herr hat dir heute zugesagt, dass du sein eigen Volk sein sollst, wie er dir verheißen hat, so du alle seine Gebote hältst, und dass er dich zum höchsten machen werde und du gerühmt, gepriesen und geehrt werdest über alle Völker, die er gemacht hat; dass du dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk seist, wie er geredet hat.“ 5.Mose 26,17-19. Z6.225.3 Teilen

Mit diesen Worten werden die Bedingungen für alles wahre Gedeihen zum Ausdruck gebracht, Bedingungen, denen alle unsre Anstalten nachkommen müssen, sollen sie den Zweck ihrer Errichtung erfüllen. Z6.225.4 Teilen

226

Der Herr gab mir vor einer Reihe von Jahren besonderes Licht über die Errichtung einer Heilanstalt, in welcher die Kranken nach Methoden behandelt werden könnten, die sich von den in allen anderen Heilanstalten der Welt befolgten Methoden unterschieden. Sie sollte auf biblischer Grundlage errichtet und nach biblischen Grundsätzen geleitet werden. Als des Herrn Werkzeug sollte sie in seiner Hand eines der wirkungsvollsten Mittel bilden, der Welt Licht zu geben. Nach Gottes Absicht sollte sie sich auf wissenschaftlichem, sittlichem und geistigem Gebiet auszeichnen und ein treuer Wächter der Reform in jeder Beziehung sein. Alle, die dort angestellt würden, sollten Reformer sein, vor ihren Grundsätzen Achtung haben und das Licht der Gesundheitsreform beachten, das auf unser Volk scheint. Z6.226.1 Teilen

Gott wollte, dass die Anstalt, die er zu errichten beabsichtigte, sich als ein Leuchtturm des Lichtes, der Warnung und Ermahnung erwies. Er wollte der Welt den Beweis liefern, dass eine Krankenanstalt, die auf religiöser Grundlage geleitet wird, unterhalten werden kann, ohne dass sie ihren besonderen, heiligen Charakter einbüßt und dass es möglich ist, sie von allem frei zu halten, was an anderen Heilanstalten auszusetzen ist. Sie sollte das Werkzeug zur Herbeiführung großer Reformen bilden. Z6.226.2 Teilen

Der Herr offenbarte, dass das Gedeihen des Sanatoriums nicht allein von der Kenntnis und der Geschicklichkeit ihrer Ärzte, sondern von der Gunst Gottes abhängig sein würde. Sie sollte als eine Anstalt bekannt werden, in welcher Gott als Beherrscher des Weltalls anerkannt wird, und die unter seiner besonderen Aufsicht steht. Ihre Leiter sollten Gott als das Erste, Letzte und Beste in allen Dingen anerkennen. Darin würde ihre Stärke bestehen. Leitete man sie in einer Weise, die Gott gutheißen könnte, dann würde sie in hohem Maße erfolgreich werden und allen andern Anstalten ähnlicher Art in der Welt voraus sein. Großes Licht, große Kenntnis und hohe Vorrechte würden verliehen werden. Dem erhaltenen Licht gemäß sollte aber auch die Verantwortung derer sein, denen die Leitung der Anstalt anvertraut werden würde. Z6.226.3 Teilen

227

Wenn unser Werk seither auch größere Ausdehnung erlangt hat und die Anstalten sich vermehrt haben, so bleibt Gottes Absicht mit deren Errichtung doch dieselbe. Die Bedingungen für ihr Gedeihen sind unverändert. Z6.227.1 Teilen

Die Glieder der menschlichen Familie leiden infolge der Übertretung der Gesetze Gottes. Der Herr will, dass die Menschen die Ursache ihrer Leiden erkennen und mit dem einzigen Wege bekannt werden, auf dem sie Hilfe finden können. Er möchte, dass sie einsähen, wie ihr Wohlbefinden in leiblicher, geistiger und seelischer Hinsicht von ihrem Gehorsam gegen sein Gesetz abhängig ist. Seine Absicht ist, dass unsre Anstalten als Anschauungsunterricht dafür dienen, welche Resultate es bringt, wenn man richtigen Grundsätzen gehorcht. Z6.227.2 Teilen

Um ein Volk auf des Herrn Wiederkunft vorzubereiten, soll ein großes Werk durch die Verkündigung von Gesundheitsgrundsätzen vollbracht werden. Die Menschen müssen über die Bedürfnisse des menschlichen Körpers unterrichtet werden. Sie sollen darüber Belehrung empfangen, worin der Wert einer gesundheitsgemäßen Lebensweise nach der Lehre der Heiligen Schrift besteht. Sie sollen verstehen, dass der von Gott geschaffene Körper ihm als lebendiges Opfer dargebracht werden muss. Sie wurden dazu erschaffen, ihm einen wohlgefälligen Dienst zu leisten. Wir haben ein großes Werk zu tun, den Beschwerden der leidenden Menschheit durch die Anwendung der von Gott vorgesehenen natürlichen Hilfsmittel abzuhelfen, und sie zu lehren, wie sie Krankheiten durch eine Regelung ihrer Gewohnheiten im Essen und Trinken und ihrer sonstigen Lebensführung verhüten können. Das Volk sollte darüber belehrt werden, dass die Übertretung der Naturgesetze eine Übertretung der Gesetze Gottes ist, und dass es sowohl in natürlicher wie auch in geistlicher Hinsicht zutrifft, wenn es heißt: „Die Furcht des Herrn fördert zum Leben.“ Sprüche 19,23. „Willst du aber zum Leben eingehen“, sagt Christus, „so halte die Gebote.“ Matthäus 19,17. „Behalte meine Gebote — lebe mein Gesetz aus — wie deinen Augapfel,“ sagt Gott. Sprüche 7,2. Gottes Gebote sind, wenn ihnen Gehorsam geleistet wird, „das Leben denen, die sie finden, und gesund ihrem ganzen Leibe.“ Sprüche 4,22. Z6.227.3 Teilen

228

Unsre Sanatorien sollen ein machtvolles Mittel bilden, die Leute in diesem Sinne zu erziehen und zu belehren. Diejenigen wiederum, die bereits belehrt worden sind, können ihrerseits andern eine Kenntnis der Grundsätze der Wiederherstellung und Bewahrung der Gesundheit vermitteln. Auf diese Weise können unsre Sanatorien ein Mittel zur Erreichung der Leute bilden und dazu dienen, ihnen zu zeigen, welche Übel sich aus der Mißachtung der Gesetze des Lebens und der Gesundheit ergeben, und sie zu lehren, wie sie den Leib im besten Zustand bewahren können. Sanatorien sollten in verschiedenen Ländern, wo unsre Missionare wirken, errichtet werden und Stützpunkte für die Durchführung eines Werkes der Heilung, Wiederherstellung und Erziehung bilden. Z6.228.1 Teilen

Wir sollen sowohl für die Gesundheit des Leibes wie auch für die Errettung der Seele arbeiten. Unsre Aufgabe ist dieselbe wie die unsres Meisters, von dem geschrieben steht, dass er „umhergezogen ist und hat gesund gemacht alle, die vom Teufel überwältigt waren.“ Apostelgeschichte 10,38. Er selbst sagt von seinem Werk: „Der Geist des Herrn Herrn ist über mir, darum dass mich der Herr gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen“. „Er hat mich gesandt, ... zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, dass sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen.“ Jesaja 61,1; Lukas 4,18. Wenn wir uns in der Arbeit zum Besten andrer nach Christi Beispiel richten, werden wir deren Verlangen nach dem Gott erwecken, den wir lieben und dem wir dienen. Z6.228.2 Teilen

Unsre Heilanstalten sollen in all ihren Abteilungen Gedächtnisstätten Gottes sein, seine Werkzeuge zur Aussaat des Samens der Wahrheit in Menschenherzen bilden. Sie werden es auch sein, wenn sie richtig verwaltet werden. Z6.228.3 Teilen

Laßt Gottes lebendige Wahrheit in unsern ärztlichen Anstalten bekannt gemacht werden. Viele, die sie aufsuchen, hungern und dürsten nach Wahrheit und nehmen sie auch mit Freuden an, wenn sie ihnen in der rechten Weise vorgeführt wird. Unsre Sanatorien sind das Mittel gewesen, die Wahrheit für unsre Zeit zu erhöhen und sie vor Tausende zu bringen. Der religiöse Einfluß, der diese Anstalten durchdringt, flößt den Gästen Vertrauen ein. Die Zusicherung, dass der Herr die Aufsicht über sie führe und die vielen Gebete für die Kranken machen tiefen Eindruck auf ihre Herzen. Viele von ihnen, die nie zuvor über den Wert der Seele nachgedacht haben, werden vom Geiste Gottes überführt und nicht wenige von ihnen veranlaßt, in ihrem Leben eine völlig andre Richtung einzuschlagen. Viele, die selbstzufrieden gewesen waren, ihren eignen Maßstab des Charakters für ausreichend gehalten und nie ein Bedürfnis der Gerechtigkeit Christi empfunden hatten, erhalten Eindrücke, die nie wieder ausgelöscht werden. Wenn die künftige Prüfung kommt und ihnen Erleuchtung zuteil wird, dann werden nicht wenige von ihnen sich auf die Seite der Übrigen von Gottes Volk stellen. Z6.228.4 Teilen

229

Gott wird durch Anstalten geehrt, die in dieser Weise geleitet werden. In seiner Gnade hat er die Sanatorien zu einem solchen Machtmittel zur Behebung körperlicher Leiden gemacht, dass Tausende sie aufgesucht haben, um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Bei vielen aber ist die Heilung des Leibes auch von einer Heilung der Seele begleitet. Vom Heiland empfangen sie Vergebung ihrer Sünden. Sie nehmen die Gnade Christi an und werden Teilhaber seiner Interessen und seiner Ehre. Viele verlassen unsre Heilanstalten mit neuen Herzen. Die Umwandlung, die sie erfahren haben, ist eine völlige. Sie sind, wenn sie nach Hause zurückkehren, Lichter in der Welt. Der Herr macht sie zu seinen Zeugen. Ihr Zeugnis lautet: „Ich habe seine Größe gesehen, seine Freundlichkeit geschmeckt. ‚Kommet her, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat.‘“ Psalm 66,16. Z6.229.1 Teilen

So sind unsre Sanatorien, weil Gott ihnen Gedeihen schenkte, das Mittel gewesen, viel Gutes zu vollbringen. Diese Anstalten sollen sich aber noch immer höher emporschwingen. Gott wird mit dem Volk wirken, das ihn ehrt. Z6.229.2 Teilen

Gott will ein wunderbares Werk durch seine Knechte vollbringen, damit sein Name verherrlicht werde. Gott machte Joseph zur Quelle des Lebens für das ägyptische Volk. Durch Joseph wurde das Leben des gesamten Volkes bewahrt. Durch Daniel errettete Gott die Weisen Babylons. Diese Errettungen dienten als Anschauungsunterricht. Sie illustrierten dem Volk die geistlichen Segnungen, die ihnen eine Verbindung mit dem Gott bot, den Joseph und Daniel verehrten. So will Gott heute durch sein Volk der Welt Segnungen spenden. Jeder Arbeiter Gottes, in dessen Herz Christus wohnt, jeder, der Christi Liebe zur Welt verkündigt, ist ein Mitarbeiter Gottes zum Segen der Menschheit. Indem er vom Heiland Gnade empfängt, um sie andern mitzuteilen, ergießt sich von seinem ganzen Wesen ein Strom geistlichen Lebens. Christus kam als der große Arzt, um die Wunden zu heilen, die die Sünde der menschlichen Familie geschlagen hatte. Sein Geist teilt, indem er durch seine Knechte wirkt, der sündenkranken, leidenden Menschheit eine mächtige, heilende Kraft mit, die sich als für Leib und Seele wirksam erweist. „Zu der Zeit“, sagt die Schrift, „wird das Haus David und die Bürger zu Jerusalem einen freien offenen Born haben wider die Sünde und Unreinigkeit.“ Sacharja 13,1. Das Wasser dieses Borns enthält heilende Eigenschaften, die sowohl leiblichen wie geistlichen Mängeln abhelfen werden. Z6.229.3 Teilen

230

Aus diesem Born ergießt sich der mächtige Strom, den Hesekiel im Gesicht sieht. „Dies Wasser, das da gegen Morgen herausfließt, wird durchs Blachfeld fließen ins Meer; und wenn‘s dahin ins Meer kommt, da sollen desselben Wasser gesund werden. Ja alles, was darin lebt und webt, dahin diese Ströme kommen, das soll leben. ... Und an demselben Strom, am Ufer auf beiden Seiten, werden allerlei fruchtbare Bäume wachsen, und ihre Blätter werden nicht verwelken noch ihre Früchte ausgehen; und sie werden alle Monate neue Früchte bringen, denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre Frucht wird zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei.“ Hesekiel 47,8-12. Z6.230.1 Teilen

Gott will, dass unsre Heilanstalten zufolge seiner durch sie wirkenden Kraft ein solcher Strom des Lebens und der Heilung seien. Z6.230.2 Teilen

231

Unsre Heilanstalten sollen der Welt die Güte des Himmels verkündigen. Obgleich Christi Gegenwart in ihren Mauern nicht sichtbar wahrzunehmen ist, dürfen seine Arbeiter doch auf seine Verheißung Anspruch erheben: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,20. Z6.231.1 Teilen

Die Verheißungen Gottes, die Israel gegeben wurden, gelten auch für die Anstalten, die heute zur Verherrlichung seines Namens errichtet werden: „So spricht der Herr, der solches macht, tut und ausrichtet — Herr ist sein Name —: Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir anzeigen große und gewaltige Dinge, die du nicht weißt. Denn so spricht der Herr, der Gott Israels, von den Häusern dieser Stadt und von den Häusern der Könige Juda‘s, welche abgebrochen sind, Bollwerke zu machen zur Wehr, und von denen, so hereingekommen sind, wider die Chaldäer zu streiten, dass sie diese füllen müssen mit den Leichnamen der Menschen, welche ich in meinem Zorn und Grimm erschlagen will; denn ich habe mein Angesicht vor dieser Stadt verborgen um all ihrer Bosheit willen: Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen Frieden und Treue die Fülle gewähren. Denn ich will das Gefängnis Juda‘s und das Gefängnis Israels wenden und will sie bauen wie von Anfang und will sie reinigen von aller Missetat, damit sie wider mich gesündigt haben, und will ihnen vergeben alle Missetaten, damit sie wider mich gesündigt und übertreten haben. Und das soll mir ein fröhlicher Name, Ruhm und Preis sein unter allen Heiden auf Erden, wenn sie hören werden all das Gute, das ich ihnen tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all dem Guten und über all dem Frieden, den ich ihnen geben will. ... Zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden und Jerusalem sicher wohnen, und man wird sie nennen: Der Herr unsere Gerechtigkeit.“ Jeremia 33,2-9.16. Z6.231.2 Teilen

232

Jeder Arzt kann durch den Glauben an Christus über ein Heilmittel von höchstem Werte verfügen, über eine Arznei für die sündenkranke Seele. Der Arzt, der durch die Wahrheit bekehrt und geheiligt ist, ist im Himmel als ein Mitarbeiter Gottes und als Nachfolger Jesu Christi angeschrieben. Durch die Heiligung in der Wahrheit verleiht Gott Ärzten und Krankenschwestern Weisheit und Geschicklichkeit bei der Krankenbehandlung, und diese Arbeit öffnet viele festverschlossene Herzenstüren. Männer und Frauen werden dahingebracht, die Wahrheit zu erkennen, die man benötigt, um Leib und Seele zu retten. Z6.232.1 Teilen

Dieser Wesenszug verleiht dem Werk für diese Zeit Charakter. Die ärztliche Mission ist der rechte Arm der dritten Engelsbotschaft, die einer gefallenen Welt verkündet werden muss. Ärzte, Verwalter und Angestellte, die treulich ihre Pflicht tun, verrichten das Werk der Botschaft. Dadurch wird die Wahrheit alle Nationen, Geschlechter, Sprachen und Völker erreichen. An dieser Arbeit sind die Engel Gottes beteiligt. Sie erwecken geistliche Freude und Lobsänge in den Herzen derer, die von Leiden befreit werden. Viele, die die herrliche Wahrheit empfingen, bringen Gott das Dankopfer ihrer Lippen dar. Z6.232.2 Teilen

Der Arzt, der sich der Verantwortung und Bürde seines Berufes bewußt ist, verspürt, wie nötig die Gegenwart Christi in seiner Arbeit für jene ist, für die ein solches Opfer gebracht wurde. Er wird alles den höheren Interessen unterordnen, Leben für die Ewigkeit zu retten, und tun, was in seiner Macht steht, um Leib und Seele zu retten. Er wird danach trachten zu tun, was Christus an seiner Stelle täte. Der Arzt, der Christus und die Seelen liebt, für die Christus gestorben ist, wird ernstlich danach trachten, ein Blatt vom Lebensbaum ins Krankenzimmer zu bringen. Er wird dem Leidenden das Brot des Lebens brechen. Trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten ist dies die feierliche und heilige Aufgabe des Arztberufes. Z6.232.4 Teilen

233

Wahre Missionsarbeit ist die, in der des Heilandes Wirken am besten dargestellt, seine Arbeitsweise am genauesten nachgeahmt und seine Verherrlichung am besten gefördert wird. Missionsarbeit, die hierin zu kurz kommt, wird im Himmel als mangelhaft bewertet; sie wird in der Waage des Heiligtums gewogen und zu leicht befunden. Z6.233.1 Teilen

Ärzte sollten den Geist ihrer Kranken auf Christus, den Arzt der Seele und des Leibes, zu lenken trachten. Was der Arzt zu tun versucht, das vollendet Christus. Der Mensch strebt danach, das Leben zu verlängern. Christus dagegen ist selbst das Leben. Er hat den Tod erlitten, um den zu vernichten, der die Macht des Todes hatte. Er ist der Quell allen Lebens. Es gibt Salbe in Gilead, und ein Arzt ist vorhanden. Christus erduldete unter demütigendsten Umständen einen qualvollen Tod, damit wir das Leben hätten. Er gab sein kostbares Leben, um den Tod zu besiegen. Aber er erstand aus dem Grabe, und ungezählte Engelscharen, die herbeigeeilt waren, um zu sehen, wie er das Leben wieder an sich nahm, das er hingegeben hatte, hörten seine Worte freudigen Triumphes, als er am geöffneten Grabe Josephs stand und ausrief: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Z6.233.2 Teilen

Die Frage: „Wenn ein Mensch stirbt, wird er auch wieder leben?“ wurde beantwortet. Dadurch, dass Christus die Strafe der Sünde auf sich nahm und starb, nahm er dem Tod seine Schrecken für alle, die im Glauben sterben. Gott hat in menschlicher Gestalt durch das Evangelium Leben und Unsterblichkeit ans Licht gebracht. Christi Tod sichert allen, die an ihn glauben, das ewige Leben. Er verurteilte durch sein Sterben den Urheber der Sünde dazu, die Strafe für die Sünde, den ewigen Tod, zu erleiden. Z6.233.3 Teilen

Als Besitzer und Spender des ewigen Lebens war Christus der einzige, der den Tod überwinden konnte. Er ist unser Erlöser. Gesegnet ist jeder Arzt, der im wahrsten Sinne des Wortes ein Missionar ist, ein Retter von Seelen, für die Christus sein Leben dahingab. Ein solcher Arzt lernt Tag um Tag von dem großen Arzt, wie man wachen und für die Rettung der Seelen und Leiber von Männern und Frauen wirken muss. Der Heiland ist im Krankenzimmer und im Operationssaal anwesend. Seine Macht vollbringt zu seines Namens Ehre große Taten. Ist ein Arzt mit dem großen Arzt eng verbunden, so kann er ein edles Werk verrichten. Vielleicht findet er Gelegenheit, zu den Verwandten des Kranken, deren Herzen voller Mitgefühl für den Leidenden schlagen, Lebensworte zu sprechen. Er kann das Gemüt des Leidenden besänftigen, seinen Geist erheben und ihn auf den hinweisen, der alle, die von ihm gerettet werden wollen, aus jeder Lage erretten kann. Z6.233.4 Teilen

234

Wenn der Geist Gottes an den Bekümmerten wirkt und sie veranlaßt, nach Wahrheit zu suchen, dann soll der Arzt für die kostbare Seele wirken, wie Christus es getan hätte. Nötigt ihnen keine Sonderlehre auf, sondern weist sie auf Jesus hin, den Heiland, der Sünden vergibt. Die Engel Gottes werden auf das Gemüt einwirken. Einige Leute werden sich weigern, von dem Licht erleuchtet zu werden, das Gott in die Herzenskammern und den Seelentempel scheinen läßt; viele aber werden das Licht annehmen, und ihr Gemüt wird von Trug und Irrtum in seinen verschiedensten Formen befreit. Z6.234.1 Teilen

Jede Gelegenheit, wie Christus zu wirken, sollte sorgfältig wahrgenommen werden. Der Arzt sollte von den Heilungen Christi, von seinem Zartsinn und seiner Liebe sprechen. Er sollte glauben, dass Christus sein Mitarbeiter ist, der neben ihm steht. „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter.“ 1.Korinther 3,9. Der Arzt darf nicht versäumen, die Gedanken seiner Patienten auf Christus zu lenken, der doch der Arzt aller Ärzte ist. Wohnt der Heiland in seinem Herzen, dann sind seine Gedanken stets auf den Leibes- und Seelenarzt gerichtet. Er lenkt das Gemüt des Leidenden auf den, der alles wieder zurechtbringen kann, der während seines Erdenwandels den Kranken die Gesundheit wiedergab und Seele und Leib heilte, indem er sagte: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Markus 2,5. Z6.234.2 Teilen

Die Vertrautheit mit dem Kranken sollte den Arzt nie veranlassen, sorglos zu werden oder es an dem nötigen Mitleid fehlen zu lassen. Bei gefährlicher Krankheit hat der Bekümmerte das Gefühl, dass er von der Gnade des Arztes abhängt. Er schaut zu dem Arzt auf als zu seiner einzigen irdischen Hoffnung. Der Arzt aber sollte die zitternde Seele stets auf den Einen hinweisen, der größer ist als er selber, auf den Sohn Gottes, der sein Leben gab, um den Kranken vom Tode zu erretten, der mit den Leidenden mitfühlt und allen, die ihn darum bitten, durch seine göttliche Kraft Geschicklichkeit und Weisheit verleiht. Z6.234.3 Teilen

235

Weiß der Patient nicht, wie sich sein Fall entwickeln wird, dann ist es Zeit für den Arzt, dessen Gemüt zu beeinflussen. Er sollte das nicht mit dem Wunsch tun, sich auszuzeichnen, sondern um die Seele auf Christus hinzuweisen. Wird das Leben geschont, so sollte der Arzt diese Seele unbedingt im Auge behalten. Der Patient spürt, dass der Arzt für ihn Leben bedeutet. Wozu sollte nun ein so großes Vertrauen verwendet werden? Immer dazu, um eine Seele für Christus zu gewinnen und die Kraft Gottes zu verherrlichen. Z6.235.1 Teilen

Ist die Krisis überwunden und ist der Erfolg sichtbar, dann sollten, mag der Patient nun gläubig oder ungläubig sein, ein paar Augenblicke im Gebet mit ihm verbracht werden. Verleiht eurem Dank für das gerettete Leben Ausdruck. Der Arzt, der das befolgt, führt seinen Patienten zu dem, von dem sein Leben abhängt. Dankesworte können vom Patienten an den Arzt gerichtet werden; denn durch Gottes Hilfe hat er sein Leben mit dem des Patienten verbunden; Lob und Ehre sollen aber Gott dargebracht werden, der unsichtbar anwesend ist. Z6.235.2 Teilen

Wir verlieren kostbarste Gelegenheiten, weil wir es versäumen, ein Wort zur rechten Zeit zu sprechen. Allzuoft wird ein kostbares Talent, das tausendfältig Frucht tragen könnte, ungenutzt gelassen. Wird die goldene Gelegenheit nicht beachtet, geht sie vorüber. Man ließ es zu, dass etwas den Arzt daran hinderte, sein ihm aufgetragenes Werk als Prediger der Gerechtigkeit zu tun. Z6.235.4 Teilen

236

Zahllos sind die Gelegenheiten eines Arztes, die Unbußfertigen zu warnen, die Trost- und Hoffnungslosen aufzumuntern und Mittel für die Gesundheit von Seele und Leib zu verordnen. Unterweist er die Menschen in den Grundsätzen wahrer Mäßigkeit und erteilt er denen, die geistig und körperlich krank sind, als Hüter ihrer Seelen Rat, dann tut der Arzt seinen Teil an dem großen Werk, dem Herrn ein Volk zuzubereiten. Das soll die ärztliche Mission in ihrer Beziehung zur dritten Engelsbotschaft verrichten. Z6.236.2 Teilen

Prediger und Ärzte sollen einmütig mit vollem Ernst daran arbeiten, Seelen zu retten, die sich in Satans Schlingen befinden. Sie sollen Männer und Frauen auf Jesus weisen, der ihre Gerechtigkeit, ihre Stärke und die Gesundheit ihrer Seele ist. Unausgesetzt sollen sie auf Seelen achtgeben. Es gibt Menschen, die mit starken Versuchungen kämpfen und in Gefahr stehen, im Kampf mit den satanischen Mächten zu unterliegen. Willst du an ihnen vorbeigehen, ohne ihnen zu helfen? Siehst du einen Menschen, der Hilfe bedarf, dann unterhalte dich mit ihm, selbst wenn du ihn nicht kennst. Bete mit ihm und weise ihn zu Jesus. Z6.236.3 Teilen

Bei allen Unternehmungen und in unseren Anstalten soll Gott als der Höchste anerkannt werden. Die Ärzte sollen als seine Stellvertreter wirken. Die Ärzteschaft hat viele Reformen durchgeführt und wird noch weitere durchführen. Wer menschliches Leben in seiner Hand hält, sollte gebildet, geläutert und geheiligt sein. Dann wird der Herr zu seines namens Ehre kraftvoll durch ihn wirken. Z6.236.5 Teilen

237

Das Wirken Christi für den Gelähmten ist ein Vorbild für uns, wie wir arbeiten sollen. Dieser Mann hatte durch seine Freunde von Jesus gehört und darum gebeten, in die Gegenwart des mächtigen Heilers gebracht zu werden. Der Erlöser wußte, dass die Einflüsterungen der Priester den Gelähmten quälten, Gott habe ihn wegen seiner Sünden verworfen. Darum schenkte er ihm zuerst Seelenfrieden. „Mein Sohn“, sagte er, „deine Sünden sind dir vergeben.“ Diese Zusicherung erfüllte des Kranken Herz mit Frieden und Freude. Einige Anwesende aber murrten und sagten bei sich. „Wer kann Sünden vergeben denn allein Gott?“ Dann sprach Christus, damit sie wüßten, dass der Menschensohn Macht hat, Sünden zu vergeben, zu dem Kranken: „Stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim!“ Dies zeigt, wie der Erlöser das Werk der Heilsbotschaft und der Krankenheilung miteinander verband. Z6.237.1 Teilen

Während das ärztliche Missionswerk an Ausdehnung zunimmt, wird die Versuchung bestehen, es unabhängig von unserm Werk zu machen. Aber es wurde mir gezeigt, dass dieser Plan verkehrt ist. Die verschiedenen Zweige unseres Werkes sind nur Teile eines großen Ganzen. Sie haben einen Mittelpunkt. Z6.237.2 Teilen

In Kolosser lesen wir: „Welches ist der Schatten von dem, das zukünftig war, aber der Körper selbst ist in Christo. Lasset euch niemand das Ziel verrücken, der nach eigener Wahl einhergeht in Demut und Geistlichkeit der Engel, davon er nie etwas gesehen hat, und ist ohne Ursache aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn.“ Kolosser 2,17-19. Mit allen seinen Zweigen soll unser Werk den Einfluß des Kreuzes darstellen. Gottes Werk im Erlösungsplan kann nicht durchgeführt werden, ohne den Zusammenhang zu wahren. Es wird nicht aufs Geratewohl wirksam sein. Der Plan, der den Einfluß des Kreuzes vorsah, hat auch Methoden für seine Ausbreitung ersonnen. Diese Methode ist einfach in ihren Prinzipien und verständlich in ihren klaren, bestimmten Richtlinien. Teil ist mit Teil in vollkommener Ordnung und ihrem Verhältnis zueinander verbunden. Z6.237.3 Teilen

238

Gott hat sein Volk zu seiner Gemeinde vereinigt, damit es der Welt die Weisheit dessen offenbart, der diese Organisation schuf. Er wußte, welche Pläne für die Leistungsfähigkeit und den Erfolg seiner Kinder notwendig waren. Wenn sie diese Pläne befolgen, wird er sie befähigen, die Urheberschaft des großen Planes Gottes für die Wiederherstellung der Welt zu bezeugen. Z6.238.1 Teilen

Die an Gottes Werk teilhaben, sollen sich von ihm führen und leiten lassen. Jeder menschliche Ehrgeiz muss in Christo verschmelzen, der das Haupt aller von Gott errichteten Anstalten ist. Er weiß, wie er seine Werkzeuge wirksam und tätig erhalten kann. Er ist sich bewußt, dass das Kreuz im Mittelpunkt stehen muss, denn es ist das Mittel der Versöhnung für den Menschen, und wegen des Einflusses, den es auf jeden Teil der göttlichen Regierung ausübt. Der Herr Jesus, der während der ganzen Periode der Geschichte unserer Welt gelebt hat, kennt die Methode, die angewandt werden muss, um Macht über menschliche Gemüter zu gewinnen. Er weiß, wie wichtig jedes einzelne Werkzeug ist und in welchem Verhältnis zueinander die verschiedenen Werkzeuge stehen müssen. Z6.238.2 Teilen

„Unser keiner lebt sich selber.“ Römer 14,7. Dies ist Gottes Gesetz im Himmel und auf Erden. Gott ist der große Mittelpunkt. Von ihm geht alles Leben aus. Ihm gebührt aller Dienst, alle Ehre und Untertanentreue. Allen erschaffenen Wesen gilt der eine große Lebensgrundsatz — Abhängigkeit von Gott und Zusammenarbeit mit ihm. Das Verhältnis, das in der reinen Gottesfamilie im Himmel bestand, sollte auch in der Familie Gottes auf Erden vorherrschen. Adam sollte unter Gott der irdischen Familie als Haupt vorstehen, um die Prinzipien des Himmels aufrechtzuerhalten. Dies hätte Frieden und Glückseligkeit gewährleistet. Aber Satan war entschlossen, sich dem Gesetz, dass keiner sich selbst lebt, entgegenzustellen. Er wollte sich selber leben. Er wollte sich zum Mittelpunkt des Einflusses machen. Dies führte zur Rebellion im Himmel; und weil der Mensch diesen verkehrten Grundsatz akzeptierte, kam die Sünde in die Welt. Als Adam sündigte, trennte sich die menschliche Rasse von dem Mittelpunkt, den der Himmel angeordnet hatte. Wo Gottes Thron hätte stehen sollen, errichtete Satan seinen Stuhl. Die Welt legte ihre Ehre dem Feind als willige Opfergabe zu Füßen. Z6.238.3 Teilen

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Gab es jemand, der imstande war, den von Gott verordneten Verfügungen und seiner Regierung wieder Geltung zu verschaffen, die Pläne Satans zu durchkreuzen und die Welt zu ihrer Untertanentreue zurückzuführen? Gott sprach: Ich will meinen Sohn senden. „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16. Dies ist das Heilmittel für die Sünde. Christus sagt: „Wo Satan seinen Stuhl errichtet hat, soll mein Kreuz stehen. Satan wird ausgestoßen, und ich werde erhöht werden, um alle Menschen zu mir zu ziehen. Ich werde der Mittelpunkt der erlösten Welt sein. Gott, der Herr, wird über alles erhaben sein. Die jetzt von menschlichem Ehrgeiz und Leidenschaft erfüllt sind, werden meine Mitarbeiter sein. Böse Einflüsse haben sich verschworen, allem Guten zu widerstehen. Sie haben sich verbunden, den Menschen glauben zu machen, es sei richtig, sich dem Gesetz Jehovas zu widersetzen. Aber mein Heer wird mit den Streitmächten Satans kämpfen. Mein Geist wird sich mit jedem himmlischen Werkzeug verbinden, ihnen Widerstand zu leisten. Ich werde jedes geheiligte menschliche Werkzeug auf Erden in meinen Dienst nehmen. Keines meiner Werkzeuge wird abwesend sein. Ich habe Arbeit für alle, die mich lieben; Beschäftigung für jede Seele, die unter meiner Leitung wirken will. Die Tätigkeit der Streitkräfte Satans, die Gefahr, in der jede menschliche Seele schwebt, fordert den Einsatz aller Arbeiter. Aber es soll kein Zwang ausgeübt werden. Wir werden der Verdorbenheit der Menschen mit Liebe, Geduld und göttlicher Langmut begegnen. Es wird meine Aufgabe sein, jene zu retten, die unter Satans Herrschaft schmachten.“ Z6.239.1 Teilen

Gott wirkt durch Christum, den Menschen zu seinem ursprünglichen Verhältnis zu seinem Schöpfer zurückzuführen und die zerstörenden Einflüsse Satans zu vereiteln. Nur Christus blieb in einer selbstsüchtigen Welt unbefleckt. Menschen wären imstande, einen Freund und Bruder zu vernichten, um einen Plan auszuführen, den Satan ersann. Christus kam in unsere Welt und umkleidete seine Göttlichkeit mit der menschlichen Gestalt, damit er als Mensch die Menschheit erreichen und als Gott die Gottheit umfassen konnte. Inmitten dem Lärm der Ichbezogenheit der Menschen konnte er zu ihnen sagen: Kehrt zu eurem Mittelpunkt zurück — zu Gott. Er ermöglichte es dem Menschen, dies zu tun, wenn er sich nach den Grundsätzen des Himmels richtet. In menschlicher Gestalt lebte er Gottes Gesetz aus. Er will den Menschen, ganz gleich, zu welcher Nation, welchem Land und welchem Klima sie gehören, des Himmels auserwählteste Gabe schenken, wenn sie Gott als ihren Schöpfer und Christum als ihren Erlöser annehmen wollen. Z6.239.2 Teilen

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Allein Christus kann dies tun. Sein Evangelium im Herzen und in den Händen seiner Nachfolger ist eine Macht, die Großes vollbringen kann. „O, welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!“ Römer 11,33. Indem Christus selbst der Gegenstand der falschen Anschuldigungen Satans wurde, ermöglichte er das Erlösungswerk. So offenbarte Satan sich selbst als der Ursprung des Ungehorsams in Gottes Universum. So wurde der große Kampf zwischen Christo und Satan für immer entschieden. Z6.240.1 Teilen

Satan stärkt die zerstörerischen Neigungen in der menschlichen Natur. Er ruft Neid, Eifersucht, Selbstliebe, Habsucht, Wetteifer und Streben nach dem höchsten Platz hervor. Böse Mächte verrichten ihr Werk durch Satans Erfindungen. Auf diese Weise haben sich Satans Pläne mit ihrer zerstörerischen Neigung in die Gemeinde eingeschlichen. Christus bringt seinen eigenen erlösenden Einfluß zum Einsatz, um mittels seines Heiligen Geistes den Menschen seine Kraft mitzuteilen und sie als seine Werkzeuge in seinen Dienst zu nehmen. Sie als seine Mitarbeiter sollen dann versuchen, die Welt zu ihrer Untertanentreue zurückzuführen. Z6.240.2 Teilen

Die Menschen sind zu einer Bruderschaft verbunden. Sie sind voneinander abhängig. Durch die goldenen Glieder der Liebeskette sind sie mit Gottes Thron vereint. Dies kann nur geschehen, indem Christus dem sterblichen Menschen die Eigenschaften vermittelt, die er immer besessen hätte, wenn er Gott gegenüber treu und gehorsam geblieben wäre. Z6.240.3 Teilen

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Wer durch ein richtiges Verständnis der Schrift das Kreuz im rechten Licht betrachtet, wer wahrhaft an Christum glaubt, hat ein sicheres Fundament für seinen Glauben. Er besitzt jenen Glauben, der durch die Liebe tätig ist und die Seele von allen ererbten und anerzogenen Unvollkommenheiten reinigt. Z6.241.1 Teilen

Gott hat die Gläubigen zu einer Gemeindekörperschaft vereinigt, damit eins das andere in gutem und rechtschaffenem Betragen stärken kann. Die Gemeinde auf Erden könnte in der Tat ein Symbol der Gemeinde im Himmel sein, wenn ihre Glieder eines Sinnes und eines Glaubens wären. Gottes Plan wird aber von solchen durchkreuzt, die sich nicht vom Geiste Gottes leiten lassen. Ein anderer Geist nimmt von ihnen Besitz. Sie stärken die Mächte der Finsternis. Die durch das kostbare Blut Christi geheiligt sind, werden niemals dem großen göttlichen Plan entgegenwirken. Sie werden keine menschliche Verdorbenheit ins Werk hineinbringen, ob es sich um wichtige oder geringfügige Fragen handelt. Sie werden nichts tun, was zur Trennung in der Gemeinde führt. Z6.241.2 Teilen

Es ist wahr, dass Unkraut unter dem Weizen ist. In der Körperschaft der Sabbathalter gibt es Böses. Aber dürfen wir deshalb die Gemeinde verächtlich machen? Sollten nicht die Verwalter jeder Einrichtung, die Leiter jeder Gemeinde das Werk der Reinigung auf solche Art und Weise in Angriff nehmen, dass die umgestaltete Gemeinde zu einem hellen Licht an einem dunklen Ort wird? Z6.241.3 Teilen

Was könnte nicht allein schon ein einziger Gläubiger durch Ausleben reiner, himmlischen Grundsätze ausrichten, wenn er sich weigerte, angesteckt zu werden, wenn er fest wie ein Fels zum „So spricht der Herr“ stehen würde? Engel Gottes werden ihm zu Hilfe kommen und den Weg vor ihm ebnen. Z6.241.4 Teilen

Paulus schrieb an die Römer: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondert verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ Römer 12,1.2. Dieses ganze Kapitel ist eine Lektion, die alle, die sich als Glieder am Leibe Christi betrachten, studieren sollten. Wiederum schrieb Paulus: „Ist der Anbruch heilig, so ist auch der Teig heilig; und so die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig. Ob aber nun etliche von den Zweigen ausgebrochen sind und du, da du ein wilder Ölbaum warst, bist unter sie gepfropft und teilhaftig geworden der Wurzel und des Safts im Ölbaum, so rühme dich nicht wider die Zweige. Rühmst du dich aber wider sie, so sollst du wissen, dass du die Wurzel nicht trägst, sondern die Wurzel trägt dich. So sprichst du: Die Zweige sind ausgebrochen, damit ich hineingepfropft würde. Ist wohl geredet! Sie sind ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du stehest aber durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich. Hat Gott die natürlichen Zweige nicht verschont, dass er vielleicht dich auch nicht verschone. Darum schau die Güte und den Ernst Gottes: den Ernst an denen, die gefallen sind, die Güte aber an dir, sofern du an der Güte bleibst; sonst wirst du auch abgehauen werden.“ Römer 11,16-22. Diese Worte zeigen deutlich, dass Diener, die Gott in der Gemeinde eingesetzt hat, nicht verächtlich gemacht werden dürfen. Z6.241.5 Teilen

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Geheiligter Predigtdienst fordert Selbstverleugnung. Das Kreuz muss erhöht und sein Platz im Evangeliumswerk angezeigt werden. Menschlicher Einfluß muss seine Kraft von dem Einen beziehen, der imstande ist, alle zu retten und zu bewahren, die ihre Abhängigkeit von ihm anerkennen. Durch die Verbindung der Gemeindeglieder mit Christo und untereinander wird die umgestaltende Macht des Evangeliums über die ganze Welt verbreitet. Z6.242.1 Teilen

Im Evangeliumsdienst benutzt der Herr verschiedene Werkzeuge, und nichts soll diese Werkzeuge voneinander trennen. Es sollte nie ein Sanatorium als ein von der Gemeinde unabhängiges Unternehmen gegründet werden. Laßt unsere Ärzte sich mit dem Werk der Evangeliumsarbeiter vereinigen. Durch ihre Arbeit sollen Seelen zur Verherrlichung des Namens Gottes gerettet werden. Z6.242.2 Teilen

243

Das ärztliche Missionswerk darf auf keinen Fall vom Evangeliumsdienst getrennt werden. Der Herr hat bestimmt, dass diese beiden so eng miteinander verbunden sein sollen, wie der Arm mit dem Körper. Ohne diese Verbundenheit ist kein Teil des Werkes vollkommen. Das ärztliche Missionswerk ist eine Illustration des Evangeliums. Z6.243.1 Teilen

Aber Gott hat nie beabsichtigt, dass das ärztliche Missionswerk das Werk der dritten Engelsbotschaft in den Schatten stellen soll. Der Arm darf nicht zum Körper gemacht werden. Die dritte Engelsbotschaft ist das Evangelium für diese letzten Tage. Auf keinen Fall darf sie durch andere Interessen überschattet und der Anschein erweckt werden, als sei sie ohne Belang. Wenn in unsern Anstalten irgend etwas anders die dritte Engelsbotschaft verdrängt, ist das Evangelium nicht länger die führende Kraft. Z6.243.2 Teilen

Das Kreuz ist der Mittelpunkt aller religiösen Einrichtungen. Diese Einrichtungen müssen unter der Herrschaft des Geistes Gottes stehen. In keiner dieser Anstalten darf ein einzelner Mann alleiniges Haupt sein. Der göttliche Plan hat für jeden Menschen einen Platz vorgesehen. Z6.243.3 Teilen

Durch die Kraft des Heiligen Geistes soll jedes von Gott bestimmte Werk erhöht, veredelt und zum Zeugen für den Herrn gemacht werden. Der menschliche Verstand muss sich der Kontrolle des göttlichen Verstandes unterwerfen, dessen Vorschriften er in jeder Einzelheit zu befolgen hat. Z6.243.4 Teilen

Laßt uns immer danach trachten, das große Vorrecht, mit Gott zu wandeln und zu wirken, recht zu schätzen. Obgleich das Evangelium Gottes ausdrücklichen Willen enthält, ist es für den Menschen, sei er hoch oder niedrig, reich oder arm, doch von keinem Wert, wenn er sich nicht Gott unterwirft. Wer seinen Mitmenschen das Heilmittel für die Sünde darreichen will, muss zuerst selbst vom Geiste Gottes angerührt werden. Er darf das Ruder nicht bewegen, ehe er nicht unter göttlicher Leitung steht. Er kann nicht erfolgreich wirken. Er kann Gottes Willen nicht in Übereinstimmung mit dem göttlichen Sinn ausführen, ehe er nicht durch die unendliche Weisheit — nicht aber durch menschliche Quellen — herausgefunden hat, dass Gott mit seinen Plänen einverstanden ist. Z6.243.5 Teilen

244

Gottes wohltätige Absichten umfassen jeden Zweig seines Werkes. Das Gesetz wechselseitiger Abhängigkeit und Beeinflussung muss anerkannt und befolgt werden. „Unser keiner lebt sich selber.“ Der Feind hat die Kette der Abhängigkeit benutzt, um Menschen aneinander zu binden. Sie haben sich vereinigt, Gottes Ebenbild im Menschen zu zerstören und dem Evangelium zu widerstehen, indem sie seine Grundsätze mißachten. Gottes Wort stellt es so dar, dass sie zu Bündeln gebunden werden, um verbrannt zu werden. Satan vereint seine Truppen zum Untergang. Die Einigkeit des auserwählten Volkes Gottes ist schrecklich erschüttert worden. Gott bietet ein Heilmittel an. Dieses Heilmittel ist kein Einfluß unter vielen noch auf gleicher Ebene mit ihnen. Es ist ein Einfluß, erhaben über alle anderen auf Erden, der korrigiert, erhebt und veredelt. Alle, die im Evangeliumsdienst stehen, sollten Hoheit ausstrahlen und geheiligt sein, denn sie befassen sich mit großen göttlichen Grundsätzen. Mit Christo in ein Joch gespannt, sind sie Gottes Mitarbeiter. Auf diese Weise wünscht der Herr seine Nachfolger miteinander zu verbinden, damit sie eine Macht zum Guten sind, wobei jeder seine Pflicht versieht, doch alle miteinander dem heiligen Prinzip der Abhängigkeit vom Haupte folgen. Z6.244.1 Teilen

Christus war mit allen Zweigen des Werkes verbunden. Er machte keine Trennung. Er empfand nicht, dass er ins Werk des Arztes eingriff, wenn er Kranke heilte. Er verkündigte die Wahrheit. Wenn die Kranken zu ihm kamen, um geheilt zu werden, war er geradeso bereit, ihnen die Hände aufzulegen, wie er bereit war, das Evangelium zu predigen. Er war mit diesem ebenso vertraut, wie mit der Verkündigung der Wahrheit. Z6.244.2 Teilen

245

Das vierte Kapitel des Epheserbriefes enthält Lehren, die Gott uns gegeben hat. In diesem Kapitel spricht die göttliche Inspiration; es spricht jemand, dem Gott in heiligen Gesichten Unterweisung gab. Er beschreibt die Austeilung von Gottes Gaben an seine Arbeiter. Er sagt: „Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, dass die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Dienstes, dadurch der Leib Christi erbaut werde, bis dass wir alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi.“ Epheser 4,11-13. Hier wird uns gezeigt, dass Gott einem jeden seine Arbeit gibt, und indem der Mensch seiner Aufgabe nachkommt, erfüllt er seinen Teil des Planes Gottes. Z6.245.1 Teilen

Diese Lektion sollte von unsern Ärzten und ärztlichen Missionaren sorgfältig beachtet werden. Gott gründete seine Anstalten unter einem Volk, das die Gesetze seiner göttlichen Regierung beachtet. Die Kranken sollen durch das vereinte Bemühen von menschlichen und göttlichen Kräften geheilt werden. Jede Gabe, jede Macht, die Christus seinen Jüngern verhieß, teilt er allen mit, die ihm treu dienen. Und er, der geistige Befähigungen verleiht und Männern und Frauen, die ihm durch Erschaffung und Erlösung angehören, Talente gibt, erwartet, dass diese Gaben durch Benutzung vermehrt werden. Jedes Talent soll zum Segen anderer angewendet werden, was Gott zur Ehre gereicht. Aber Ärzte werden zu der Annahme ermutigt, dass ihre Fähigkeiten ihr persönliches Eigentum sind. Die Kräfte, die ihnen für Gottes Werk verliehen wurden, haben sie benutzt, sich auf ein Gebiet zu begeben, dass Gott nicht für sie vorgesehen hat. Z6.245.2 Teilen

Satan ist jeden Augenblick auf der Lauer, um eine Gelegenheit zu finden, sich einzuschleichen. Er flüstert dem Arzt ein, dass seine Begabung zu kostbar ist, um sie an Siebenten-Tags-Adventisten zu binden. Wäre er frei, könnte er ein sehr großes Werk tun. Der Arzt ist versucht zu glauben, dass er Methoden kennt, die er unabhängig von dem Volk, für das Gott gewirkt hat, um sie über jedes andere Volk auf Erden zu erhöhen, durchführen kann. Doch der Arzt sollte nicht zu der Schlußfolgerung gelangen, dass er größeren Einfluß haben werde, wenn er sich vom Werke Gottes trennt. Er würde in der Durchführung seiner Pläne keinen Erfolg haben. Z6.245.3 Teilen

246

Wird Selbstsucht irgendwie mit dem Evangeliums- oder dem ärztlichen Dienst verwoben, ist dies eine Übertretung des göttlichen Gesetzes. Wenn Männer sich ihrer Fähigkeiten rühmen und nach Menschenlob geizen, entehren sie Gott, und er wird das entfernen, dessen sie sich rühmen. Die Ärzte und das ärztliche Missionswerk wurden durch göttliche Vorsehung mit dem Volk verbunden, dem er geboten hat, ein Licht in der Welt zu sein. Ihre Aufgabe besteht darin, alles mitzuteilen, was sie vom Herrn empfangen haben. Der von ihnen ausgeübte Einfluß soll nicht ein Einfluß unter vielen sein, sondern ein göttlicher Einfluß, der die Wahrheit für diese Zeit wirksam macht. Z6.246.1 Teilen

Gott hat uns ein spezielles Werk aufgetragen, eine Aufgabe, die niemand anders erfüllen kann. Er hat uns den Beistand seines Heiligen Geistes verheißen. Der himmlische Strom fließt erdwärts, um das Werk zu verrichten, das uns aufgetragen wurde. Gestattet nicht, dass dieser Strom durch unser Abweichen vom geraden Weg, den Christus gekennzeichnet hat, in andere Bahnen gelenkt wird. Z6.246.2 Teilen

Die Ärzte sollen nicht meinen, dass sie durch ihre Pläne und Bemühungen die Welt umfassen können. Diese Aufgabe hat Gott ihnen nicht gestellt. Jemand, der seine Kräfte in zu vielen Zweigen des Werkes verzettelt, kann nicht einer Heilanstalt vorstehen und allen Pflichten gerecht werden. Z6.246.3 Teilen

Übernehmen des Herrn Arbeiter Aufgaben, welche nicht zur Erleuchtung der Welt beitragen, wird Gott der ihm zustehenden Ehre beraubt. Wenn Gott einen Mann zu einer bestimmten Aufgabe in seinem Werk beruft, legt er ihm keine Lasten auf, die andere tragen können und sollen. Diese Arbeiten mögen notwendig sein; aber Gott in seiner Weisheit mißt jedem sein Werk zu. Er möchte nicht, dass seine verantwortlichen Männer ihre Geisteskräfte über jedes Maß hinaus strapazieren, indem sie zu viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Wenn ein Arbeiter nicht die Aufgabe erfüllt, zu der er vom Herrn befähigt wurde, versäumt er Pflichten, die zur Verbreitung der Wahrheit beigetragen und Menschen auf die große bevorstehende Krise vorbereitet hätte, wäre er ihnen in rechter Weise nachgekommen. Z6.246.4 Teilen

247

Gott kann solche, die sich selbst Bürden aufladen, die er nicht für sie bestimmt hat, weder körperlich noch geistig mit großer Kraft ausstatten. Wenn Männer solche Verantwortlichkeiten übernehmen — wie gut das Werk an sich auch sein mag — wird ihre körperliche Kraft überanstrengt, ihr Gemüt wird verwirrt, und der Erfolg ihrer Arbeit wird gering sein. Z6.247.1 Teilen

Die Ärzte in unsern Anstalten sollten sich nicht in viele Unternehmungen verzetteln, sonst werden sie gerade dann in ihren Anstrengungen ermatten, wenn sie fest zu rechten Grundsätzen stehen und einen weltweiten Einfluß ausüben sollten. Gott hat seine Mitarbeiter nicht angestellt, dass sie sich mit so vielen Dingen befassen, so große Pläne legen sollen, dass sie versäumen, auf den ihnen zugewiesenen Platz das Gute zu bewirken, das er von ihnen erwartet, nämlich, dass sie die Welt erleuchten und Männer und Frauen herzubringen, wie er in seiner unendlichen Weisheit führen mag. Z6.247.2 Teilen

Der Feind ist entschlossen, Gottes Absichten mit dem ärztlichen Missionswerk zum Nutzen der Menschheit, wie er sie offenbart hat, zu durchkreuzen. Es werden so viele Interessen verfolgt, dass die Arbeiter nicht alles „nach dem Bilde, das auf dem Berge“ gezeigt wurde, machen können. 2.Mose 25,40. Ich bin unterwiesen worden, dass die Aufgabe, die den Ärzten in unsern Einrichtungen obliegen, vollkommen genügen. Was der Herr von ihnen fordert ist, sich eng mit den Dienern des Evangeliums zu verbinden und ihrer Aufgabe getreulich nachzukommen. Er hat unsern Ärzten nicht geboten, sich so zu verzetteln in mancherlei Pflichten, wie einige es getan haben. Es ist nicht Aufgabe der Ärzte, für jene in den Lasterhöhlen unserer Großstädte zu wirken. Der Herr fordert von seinen Dienern nichts Unmögliches. Die Ärzte sollen vor der Welt durchs ärztliche Missionswerk den Dienst des Evangeliums symbolisieren. Z6.247.3 Teilen

248

Der Herr hat seinem Volk nicht die ganze Last auferlegt, für eine Gesellschaftsklasse zu wirken, die so durch Sünde verhärtet ist, dass sie weder selbst Nutzen aus dieser Arbeit ziehen wird noch andern nützlich sein kann. Fühlen sich Menschen von Gott berufen, für die Erniedrigsten und Verkommensten zu wirken, dann laßt sie hinausgehen und die erforderlichen Mittel für diese Arbeit von der Welt sammeln. Laßt sie nicht auf Mittel zurückgreifen, womit Gott das Werk der dritten Engelsbotschaft unterhalten will. Z6.248.1 Teilen

Unsere Sanatorien brauchen die Kräfte des Verstandes und des Herzens, die durch andere Aufgaben verzehrt werden. Satan wird alles tun, was er kann, um die Verantwortlichkeiten unserer Ärzte zu vermehren, denn er weiß genau, dass dies die Einrichtungen, mit denen sie verbunden sind, schwächt anstatt sie zu stärken. Z6.248.2 Teilen

Bei allem, was wir unternehmen, müssen wir Vernunft walten lassen. Wir sollen uns keine schweren Bürden aufladen, indem wir für Säuglinge sorgen. Diese Arbeit können andere verrichten. Unsere Aufgabe besteht darin, Kinder in fortgeschrittenem Alter zu unterrichten. Die Kleinsten können von Familien adoptiert werden. Sie werden Segen empfangen, wenn sie dies tun. Ärzte haben eine wichtigere, speziellere Aufgabe zu erfüllen, nämlich solche zu erziehen, die mit entarteten Wesenszügen aufgewachsen sind. Den Eltern sollen die Grundsätze der Gesundheitsreform nahegebracht werden. Sie müssen bekehrt werden, damit sie Missionare in ihrem eigenen Heim sein können. Dieser Arbeit haben sich die Ärzte gewidmet, und sie können es auch weiterhin tun, wenn es ohne zu große Aufopferung ihrerseits geschehen kann. Z6.248.3 Teilen

Der Chefarzt in jeder Anstalt bekleidet eine schwierige Stellung. Er sollte sich unbedingt von geringeren Verantwortlichkeiten freihalten, denn diese würden ihm keine Zeit zum Entspannen lassen. Er braucht genügend vertrauenswürdige Hilfe, denn sein Werk ist anstrengend. Er muss sich mit den Kranken im Gebet beugen und seine Patienten dem großen Arzt zuführen. Fleht er als demütiger Bittsteller Gott um Hilfe und Weisheit an, jeden Fall richtig zu behandeln, wird dies seine Kraft beleben und seinem Einfluß dienlich sein. Z6.248.4 Teilen

249

Was kann der Mensch in dem Werk, das der unendliche Gott begonnen hat, von sich selbst aus schon tun? Christus sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5. Er kam in unsere Welt, um den Menschen zu zeigen, wie sie die Arbeit verrichten können, die Gott ihnen aufgetragen hat. Er sagt zu uns: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,28-30. Warum ist Christi Joch sanft und seine Last leicht? Weil er ihr Gewicht am Kreuz von Golgatha getragen hat. Z6.249.1 Teilen

Für jeden Arzt ist persönliche Religion wichtig, wenn er erfolgreich für die Kranken sorgen will. Er benötigt größere Stärke, als sie ihm durch eigene Erkenntnis und Geschicklichkeit zufließen kann. Gott wünscht, dass die Ärzte sich mit ihm verbinden und immer daran denken, dass jede Seele kostbar in seinen Augen ist. Wer sich auf Gott verläßt und erkennt, dass der Schöpfer des Menschen am besten weiß, was zu tun ist, wird in seinem Werk als Heiler körperlicher Leiden und als Seelenarzt nicht versagen. Z6.249.2 Teilen

Wer die schwere Verantwortung eines Arztes trägt, benötigt die Gebete der Diener des Evangeliums, und es ist notwendig, dass er mit Seele, Geist und Leib mit der göttlichen Wahrheit verbunden ist. Dann kann er mit den Kranken ein Wort zu rechter Zeit sprechen. Er ist befähigt, über Seelen zu wachen als jemand, der Rechenschaft ablegen muss. Er kann Christum als den Weg, die Wahrheit und das Leben vorführen. Er wird sich deutlich der Schrifttexte erinnern, und seine Worte werden bezeugen, dass er den Wert der Seelen kennt, mit denen er Umgang pflegt.. Z6.249.3 Teilen

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