Portrait von Ellen White
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Vernachlässigung durch das Predigtamt
Vernachlässigung durch das Predigtamt
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„Deine Ohren werden hören hinter dir her das Wort sagen also: Dies ist der Weg; den gehet, sonst weder zur Rechten noch zur Linken.“ Jesaja 30,21. Z6.342.1 Teilen

Das 1. Buch Mose berichtet uns, dass der Erzvater in der heißen Sommerzeit zur Mittagsstunde in seiner Zelttür unter dem Schatten der Eichen von Mamre ruhte. Es nahten sich drei Wanderer. Sie baten nicht um seine Gastfreundschaft noch um irgendeine Gunst. Abraham aber duldete es nicht, dass sie ihren Weg ohne Erfrischung fortsetzten. Er war ein hochbetagter Mann; er war würdig, wohlhabend, hochgeehrt und gewohnt zu befehlen; doch als er diese Fremdlinge sah, „lief er ihnen entgegen von der Tür seiner Hütte und bückte sich nieder auf die Erde“. Dem Anführer zugewandt sagte er: „Herr, habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so gehe nicht an deinem Knecht vorüber.“ 1.Mose 18,3. Eigenhändig brachte er ihnen Wasser, damit sie den Reisestaub von ihren Füßen waschen konnten. Er kümmerte sich selbst um ihr Essen. Während sie im kühlen Schatten ausruhten, bereitete Sara, seine Frau, das Gastmahl für sie vor. Abraham aber stand ehrerbietig neben ihnen, während sie seine Gastfreundschaft genossen. Diese Freundschaft erwies er ihnen, obwohl er sie nur für Reisende, für vorbeiziehende Fremde hielt, die nie wieder diesen Weg zögen. Als aber das Gastmahl zu Ende war, wußte er, wer seine Gäste waren. Er hatte nicht nur den Engeln Gottes gedient, sondern ihrem glorreichen Befehlshaber, seinem Schöpfer, Erlöser und König. Abraham wurden die Geheimnisse des Himmels erschlossen, und er wurde „Freund Gottes“ genannt. Z6.342.3 Teilen

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Obwohl Lot, Abrahams Neffe, in Sodom wohnte, erfüllte ihn der Geist der Freundlichkeit und Gastfreundschaft des Erzvaters. Als Lot bei Einbruch der Nacht zwei Fremde am Stadttor sah, bestand er darauf, sie in sein Haus zu führen, weil er die Gefahren kannte, die ihrer in der verderbten Stadt warteten. An die Gefahr, die für ihn und seine Familie daraus erwachsen könnte, dachte er keinen Augenblick. Es war Teil seines Lebenswerkes, die Gefährdeten zu schützen und für die Heimatlosen zu sorgen. Die den beiden unbekannten Reisenden erwiesene Freundlichkeit führte Engel in sein Haus. Die er schützen wollte, schützten ihn. Bei Einbruch der Nacht hatte er sie zur Sicherheit in sein Haus geführt; bei Anbruch der Morgendämmerung brachten sie ihn und seine Familie aus der dem Untergang geweihten Stadt in Sicherheit. Z6.343.1 Teilen

Nach der Angabe des Heiligen Geistes soll jemand, der in der Gemeinde Verantwortung tragen soll, gastfrei sein. Der ganzen Gemeinde wird nachdrücklich eingeschärft: „Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“ 1.Petrus 4,9.10. Z6.343.4 Teilen

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Diese Ermahnungen wurden außerordentlich vernachlässigt. Selbst unter denen, die Christen sein wollen, wird wenig wahre Gastfreundschaft geübt. Unsre Geschwister nehmen die Gelegenheit, Gastfreundschaft zu zeigen, nicht als Gnade und Segen wahr, wie es sein sollte. Wir sind zu ungesellig und neigen zu wenig dazu, für zwei oder drei Gäste an unserm Tisch Platz zu machen, ohne dass wir in Verlegenheit geraten oder Aufwand betreiben. Einige wenden ein, es mache zu viel Mühe. Dem wäre nicht so, wenn wir sagten: „Wir haben keine besonderen Vorbereitungen getroffen, aber du bist uns bei dem willkommen, was wir haben.“ Der unerwartete Gast schätzt eine solche Einladung höher als die aufwendigste Vorbereitung. Z6.344.1 Teilen

Wir verleugnen Christus, wenn wir für Besucher Vorbereitungen treffen, die die Zeit in Anspruch nehmen, die von Rechts wegen Gott gehört. Damit berauben wir Gott und schädigen andre Menschen. Durch die Vorbereitung sorgfältig geplanter Gastmähler entziehen viele ihren eigenen Familien die nötige Fürsorge, und ihr Beispiel führt andre auf denselben Weg. Z6.344.2 Teilen

Unnötige Sorgen und Lasten werden dadurch hervorgerufen, dass man bei der Bewirtung von Besuchern Aufwand treibt. Um ein möglichst großes Vielerlei für den Tisch vorzubereiten, überarbeitet sich die Hausfrau. Infolge der vielen Gerichte überessen sich die Gäste; Krankheit und Leiden, von zu vieler Arbeit einerseits und von zu vielem Essen anderseits, sind die Folge. Diese unvernünftigen Festmähler sind eine Last und richten Schaden an. Z6.344.3 Teilen

Aber der Herr wünscht, dass wir für die Belange unsrer Glaubensgeschwister sorgen sollen. Der Apostel Paulus hat uns das veranschaulicht. Der Gemeinde zu Rom sagte er: „Ich befehle euch aber unsere Schwester Phöbe, welche ist im Dienste der Gemeinde zu Kenchreä, dass ihr sie aufnehmet in dem Herrn, wie sich‘s ziemt den Heiligen, und tut ihr Beistand in allem Geschäfte, darin sie eurer bedarf; denn sie hat auch vielen Beistand getan, auch mir selbst.“ Römer 16,1.2. Phöbe bewirtete die Apostel, und sie war eine hervorragende Gastgeberin solcher Fremder, die ihre Fürsorge benötigten. Ihr Beispiel sollte auch heute von den Gemeinden befolgt werden. Z6.344.4 Teilen

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Gott ist ungehalten über die selbstsüchtige Aufmerksamkeit, die man so oft sich und der eigenen Familien bekundet. Jede Familie, die diesen Geist pflegt, muss durch die reinen Grundsätze Jesu Christi bekehrt werden. Wer sich abschließt und nicht dazu bereit ist, Besuchern gastfreundlich entgegenzukommen, entzieht sich vieler Segnungen. Z6.345.1 Teilen

Einige unsrer Arbeiter haben Stellungen inne, wo es für sie nötig ist, oft Besucher zu bewirten, mag es sich dabei um Glaubensgeschwister oder Fremde handeln. Einige haben darauf gedrängt, dass die Vereinigung die Rechnung tragen sollte und dass sie zu ihrem regelmäßigen Einkommen einen ausreichenden Zuschuß erhalten sollten, um diese zusätzliche Ausgabe auszugleichen. Der Herr hat aber das Werk der Gastfreundschaft seinem ganzen Volk übertragen. Gott hat weder einen noch zwei damit beauftragt, die Bewirtung für eine Vereinigung oder eine Gemeinde zu übernehmen, noch angeordnet, dass die Arbeiter dafür bezahlt werden, wenn sie ihre Brüder bewirten. Dies ist eine aus der Selbstsucht hervorgegangene Erfindung, und Engel Gottes führen darüber Bericht. Z6.345.2 Teilen

Wer als Evangelist oder Missionar für einen Zweig des Werkes von Ort zu Ort reist, sollte die Gastfreundschaft der Glieder der Gemeinden, unter denen er arbeitet, empfangen. Geschwister, nehmt diese Arbeiter auf, selbst wenn das mit beträchtlichen persönlichen Opfern verbunden ist! Z6.345.3 Teilen

Christus führt Bericht über jede Ausgabe, die durch Gastfreundschaft um seinetwillen entsteht. Er versorgt uns mit allem, was für diese Arbeit benötigt wird. Wer um Christi willen die Brüder aufnimmt und sein Bestes tut, um den Besuch nutzbringend für seine Gäste und für sich selbst zu gestalten, wird im Himmel als besonderer Segnungen würdig vermerkt. Z6.345.4 Teilen

In seinem Leben erteilte Christus eine Lehre über die Gastfreundschaft. Als er von der hungrigen Menge am See Tiberias umgeben war, sandte er sie nicht heim, ohne sie vorher zu erquicken. Er sagte zu seinen Jüngern: „... gebt ihr ihnen zu essen.“ Matthäus 14,16. Durch seine Schöpferkraft sorgte er für genügend Nahrung, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Wie einfach aber war das Essen! Es gab keine Delikatessen. Er, dem alle Hilfsquellen des Himmels zu Gebote standen, hätte für die Menschen ein üppiges Mahl auftragen können. Aber er beschaffte nur das, was ihrem Bedürfnis entsprach, was die tägliche Nahrung der Fischer am See war. Z6.345.5 Teilen

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Wären die Menschen heute in ihren Ansprüchen einfach, lebten sie im Einklang mit den Gesetzen der Natur, dann gäbe es ausreichende Abhilfe für alle Bedürfnisse der Menschen. Es gäbe weniger eingebildete Bedürfnisse und mehr Gelegenheit, nach Gottes Richtlinien zu arbeiten. Z6.346.1 Teilen

Christus suchte die Menschen nicht dadurch zu sich zu ziehen, dass er ihren Wunsch nach Luxux befriedigte. Die einfache Kost, die er beschaffte, war nicht nur eine Versicherung seiner Macht, sondern auch seiner Liebe und seiner zärtlichen Fürsorge für sie in den einfachen Nöten des Daseins. Und während er sie mit den Gerstenbroten sättigte, reichte er ihnen auch das Brot des Lebens. Dies ist ein Vorbild für uns. Unsre Kost mag einfach, ja selbst karg sein. Unser Geschick mag von der Armut eingeengt sein; unsre Hilfsmittel mögen nicht größer sein als die der Jünger mit den fünf Brotlaiben und den zwei Fischen. Kommen wir aber mit Bedürftigen in Berührung, befiehlt uns Christus: „... gebt ihr ihnen zu essen.“ Wir sollen von dem abgeben, was wir haben. Wenn wir geben, wird Christus darauf achten, dass unserm Mangel abgeholfen wird. Z6.346.2 Teilen

Lest darüber den Bericht über die Witwe von Zarpath nach. Dieser Frau, die in einem heidnischen Land lebte, sandte Gott seinen Diener zurzeit der Hungersnot, damit er sie um Brot bäte. „Sie sprach: So wahr der Herr, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Kad und ein wenig Öl im Krug. Und siehe, ich habe ein Holz oder zwei aufgelesen und gehe hinein und will mir und meinem Sohn zurichten, dass wir essen und sterben. Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Gehe hin und mach‘s wie du gesagt hast. Doch mache mir am ersten ein kleines Gebackenes davon und bringe mir‘s heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du darnach auch machen. Denn also spricht der Herr, der Gott Israels: Das Mehl im Kad soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, da der Herr regnen lassen wird auf Erden. Sie ging hin und machte, wie Elia gesagt hatte.“ 1.Könige 17,12-15. Z6.346.3 Teilen

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Wunderbar war die dem Propheten Gottes von der phönizischen Frau erwiesene Gastfreundschaft, und wunderbar wurde ihr Glaube und Edelmut belohnt. „Und er aß und sie auch und ihr Haus eine Zeitlang. Das Mehl im Kad ward nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte durch Elia. Und nach diesen Geschichten ward des Weibes, seiner Hauswirtin, Sohn krank, und seine Krankheit war so sehr hart, dass kein Odem mehr in ihm blieb. Und sie sprach zu Elia: Was habe ich mit dir zu schaffen, du Mann Gottes. Du bist zu mir hereingekommen, dass meiner Missetat gedacht und mein Sohn getötet würde. Er sprach zu ihr: Gib mir her deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und ging hinauf auf den Söller, da er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. ... Und er maß sich über dem Kinde dreimal und rief den Herrn an ... Und der Herr erhörte die Stimme Elia‘s; und die Seele des Kindes kam wieder zu ihm, und es ward lebendig. Und Elia nahm das Kind und brachte es hinab vom Söller ins Haus und gab‘s seiner Mutter und sprach: Siehe da, dein Sohn lebt! Und das Weib sprach zu Elia: Nun erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist, und des Herrn Wort in deinem Munde ist Wahrheit.“ 1.Könige 17,15-24. Z6.347.1 Teilen

Seinen treuen Dienern der Gegenwart wie seinen ersten Jüngern gelten Christi Worte: „Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.“ Vers 40. Jede freundliche Tat, die in seinem Namen getan wird, wird anerkannt und belohnt. In die gleiche zarte Anerkennung schließt Christus auch die schwächsten und bescheidensten der Kinder Gottes ein. „Und wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt in eines Jüngers Namen, wahrlich ich sage euch: es wird ihm nicht unbelohnt bleiben.“ Vers 42. Z6.347.3 Teilen

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Armut braucht uns nicht davon auszuschließen, Gastfreundschaft zu üben. Wir sollen ja nur das geben, was wir haben. Manche kämpfen um ihren Lebensunterhalt und haben es sehr schwer, Einkommen und Bedürfnisse einander anzupassen. Sie lieben aber Jesus in seinen Jüngern und sind bereit, Gläubigen und Ungläubigen Gastfreundschaft zu erweisen, indem sie versuchen, deren Besuche nutzbringend zu gestalten. Beim Essen und bei der Familienandacht werden die Gäste willkommen geheißen. Das Gebet macht auf jene Eindruck, die bewirtet werden. Ein Besuch kann sogar eine Seele vom Tode erretten. All das will der Herr vergelten und sagt: „Ich will es euch lohnen.“ Z6.348.1 Teilen

Liebe Geschwister, ladet solche bei euch ein, die eure Gastfreundschaft und eure freundliche Aufmerksamkeit brauchen. Treibt keinen Aufwand; wenn ihr aber ihre Bedürfnisse seht, so nehmt sie auf und erweist ihnen echte, christliche Gastfreundschaft. Unser gesellschaftlicher Verkehr ist ein herrlicher Gnadenerweis Gottes. Z6.348.2 Teilen

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, und wie wir andern von unsrer irdischen Nahrung mitteilen, so sollen wir auch Hoffnung, Mut und christliche Liebe austeilen. „Dass wir auch trösten können, die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, damit wir getröstet werden von Gott.“ 2.Korinther 1,4. Diese Versicherung gilt uns. „Gott aber kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken.“ 2.Korinther 9,8. Z6.348.3 Teilen

Wir leben in einer Welt der Sünde und Versuchung; in unsrer nächsten Umgebung gehen Seelen ohne Christus zugrunde. Gott wünscht, dass wir uns auf jede nur mögliche Weise um sie bemühen. Haben wir ein angenehmes Zuhause, dann sollen wir die Jugend einladen, die kein Heim hat, die der Hilfe bedarf, die sich nach Mitgefühl und freundlichen Worten, nach Achtung und Höflichkeit sehnt. Wollen wir sie zu Christus führen, müssen wir ihr Liebe und Achtung erweisen, da sie mit seinem Blut teuer erkauft ist. Z6.348.4 Teilen

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Es ist Gottes Vorsehung, dass wir mit den Unerfahrenen verbunden sind, dass viele uns umgeben, die Mitleid und Erbarmen brauchen. Sie benötigen Beistand, denn sie sind schwach. Junge Menschen brauchen Hilfe. In der Kraft dessen, der sein Erbarmen den Hilflosen, den Unwissenden und den Geringsten seiner Kinder bewiesen hat, müssen wir für ihr zukünftiges Wohl, für die Heranbildung des christlichen Charakters eifrig bemüht sein. Gerade solche, die am meisten der Hilfe bedürfen, werden unsre Geduld gelegentlich auf Probe stellen. „Sehet zu, dass ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet“, sagt Christus, „denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“ Matthäus 25,40. Z6.349.1 Teilen

Die Häupter derer, die diese Arbeit verrichten, werden zwar mit Leiden gekrönt, empfangen aber auch ihre Belohnung. Im Himmel werden wir die jungen Menschen sehen, denen wir halfen, die wir zu uns einluden und die wir aus der Versuchung retteten. Wir werden auf ihren Angesichtern den Widerschein der göttlichen Herrlichkeit sehen. „Und sehen sein Angesicht, und sein Name wird an ihren Stirnen sein.“ Offenbarung 22,4. Z6.349.2 Teilen

Die Beobachtung des Sabbats birgt große Segnungen in sich und Gott wünscht, dass der Sabbat ein Freudentag für uns sei. Bei Einsetzung des Sabbats herrschte Freude. Gott blickte mit Befriedigung auf das Werk seiner Hände. Alles was er gemacht hatte, erklärte er für „sehr gut“. 1.Mose 1,31. Himmel und Erde waren mit Jubel erfüllt. „Da mich die Morgensterne miteinander lobten; und jauchzten alle Kinder Gottes.“ Hiob 38,7. Obgleich die Sünde Eingang in der Welt gefunden und sein vollkommenes Werk verdorben hat, gibt Gott uns noch den Sabbat als Zeugen, dass der Allmächtige, dessen Güte und Barmherzigkeit unermeßlich ist, alles geschaffen hat. Unser himmlischer Vater wünscht durch die Beobachtung des Sabbats die Erkenntnis seiner selbst unter den Menschen aufrechtzuerhalten. Er möchte, dass der Sabbat unsere Sinne zu ihm, dem wahren und lebendigen Gott hinzieht und wir durch seine Erkenntnis Leben und Frieden haben. Z6.349.3 Teilen

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Als der Herr sein Volk, die Israeliten, aus Ägypten befreite und ihnen sein Gesetz übermittelte, lehrte er sie, dass sie sich durch die Beobachtung des Sabbats von den Götzendienern unterscheiden sollten. Der Sabbat bildete den Unterschied zwischen denen, die Gottes Obergewalt anerkannten und jenen, die sich weigerten, ihn als ihren Schöpfer und König anzunehmen. „Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel“, sprach der Herr. „Darum sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten zum ewigen Bund.“ 2.Mose 31,16.17. Z6.350.1 Teilen

Wie der Sabbat damals, als Israel aus Ägypten in das irdische Kanaan einzog, das Zeichen des Unterschiedes war, so kennzeichnet er auch heute Gottes Kinder, wenn sie aus der Welt herauskommen, um in die himmlische Ruhe einzugehen. Der Sabbat ist ein Zeichen der Verwandtschaft zwischen Gott und seinem Volk, ein Zeichen, dass dieses sein Gesetz ehrt. Er kennzeichnet Gottes treue Untertanen sowie die Übertreter. Z6.350.2 Teilen

Christus erklärte aus der Wolkensäule: „Haltet meinen Sabbat; denn derselbe ist ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen, dass ihr wisset, dass ich der Herr bin, der euch heiligt.“ 2.Mose 31,13. Der Sabbat, der Welt als Zeichen gegeben, dass Gott der Schöpfer ist, ist auch das Zeichen, dass Gott sie heiligt. Die Kraft, die alle Dinge schuf, ist dieselbe Kraft, welche die Seele nach Gottes Bild erneuert. Denen, die den Sabbat heilig halten, ist er das Zeichen der Heiligung. Wahre Heiligung ist Übereinstimmung mit Gott, Einheit mit ihm im Charakter, die wir durch Gehorsam gegen die Grundsätze, welche eine Abschrift seines Charakters sind, erlangen. Der Sabbat ist das Zeichen des Gehorsams. Wer von Herzen dem vierten Gebot gehorcht, wird dem ganzen Gesetz gehorsam sein; er wird durch Gehorsam geheiligt. Z6.350.3 Teilen

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Uns sowohl als Israel ist der Sabbat zum „ewigen Bund“ gegeben. Für die, die seinen heiligen Tag ehren, ist der Sabbat das Zeichen, dass Gott sie als sein auserwähltes Volk anerkennt. Er ist eine Bürgschaft, dass Gott ihnen seinen Bund erfüllen wird. Jede Seele, die das Zeichen der Regierung Gottes annimmt, stellt sich unter den göttlichen ewigen Bund; sie verbindet sich mit der goldenen Kette des Gehorsams, von der jedes Glied eine Verheißung ist. Z6.351.1 Teilen

Von den zehn Geboten enthält allein das vierte das Siegel des großen Gesetzgebers, des Schöpfers Himmels und der Erde. Wer diesem Gebot gehorcht, nimmt seinen Namen an und alle darin enthaltenen Segnungen sind für ihn. „Und der Herr redete mit Mose uns sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: Also sollt ihr sagen zu den Kindern Israel, wenn ihr sie segnet: Z6.351.2 Teilen

Der Herr segne dich und behüte dich;der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dirund sei dir gnädig;der Herr hebe sein Angesicht über dich, und gebe dir Frieden.Denn ihr sollt meinen Namen auf die Kinder Israel legen, dassich sie segne.“ 4.Mose 6,22-27. Z6.351.3 Teilen

Durch Mose wurde auch die Verheißung gegeben: „Der Herr wird dich ihm zum heiligen Volk aufrichten, wie er dir geschworen hat, darum dass du die Gebote des Herrn, deines Gottes, hältst, und wandelst in seinen Wegen; dass alle Völker auf Erden werden sehen, dass du nach dem Namen des Herrn genannt bist. ... Und der Herr wird dich zum Haupt machen, und nicht zum Schwanz, und wirst oben schweben, und nicht unten liegen, darum dass du gehorsam bist den Geboten des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun.“ 5.Mose 28,9-13. Der Psalmist sagt, getrieben durch den Heiligen Geist: Z6.351.4 Teilen

„Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken,und jauchzen dem Hort unsers Heils! Z6.351.5 Teilen

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Lasset uns mit Danken vor sein Angesicht kommenund mit Psalmen ihm jauchzen!Denn der Herr ist ein großer Gottund ein großer König über alle Götter.Denn in seiner Hand ist, was unten in der Erde ist,und die Höhen der Berge sind auch sein.Denn sein ist das Meer, und er hat‘s gemacht;und seine Hände haben das Trockene bereitet.Kommt, laßt uns anbeten, und knienund niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.Denn er ist unser Gott.“„Erkennet, dass der Herr Gott ist!Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst,zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.“Psalm 95,1-7;Psalm 100,3. Z6.352.1 Teilen

Diese dem Volke Israel gegebenen Verheißungen sind auch für das heutige Volk Gottes bestimmt. Es sind die Botschaften, die uns der Sabbat bringt. Z6.352.2 Teilen

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