Portrait von Ellen White
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Vernachlässigung durch das Predigtamt
Vernachlässigung durch das Predigtamt
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„Wohl euch, die ihr säet allenthalben an den Wassern.“ Jesaja 32,20. Z6.314 Teilen

Die Kolportage ist, wenn sie in der rechten Weise betrieben wird, ein Missionswerk ersten Ranges und ist eine gute und erfolgreiche Methode, die Menschen mit den wichtigen Wahrheiten für diese Zeit bekannt zu machen. Es gibt keine bessere. Die Wichtigkeit des Predigtamtes ist unverkennbar. Es gibt aber viele, die nach dem Brote des Lebens hungern, jedoch nicht das Vorrecht genießen, das Wort von einem von Gott verordneten Prediger zu hören. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass unsre Schriften weit verbreitet werden. Auf diese Weise kann die Botschaft auch dorthin gelangen, wohin der lebendige Prediger nicht gehen kann, und die Aufmerksamkeit vieler wird auf die wichtigen Ereignisse gelenkt werden, die mit dem Abschluß der Geschichte dieser Welt verbunden sind. Z6.314.1 Teilen

Gott hat die Kolportage als ein Mittel verordnet, den Menschen das in unsern Büchern enthaltene Licht zu bringen. Den Kolporteuren sollte eingeprägt werden, wie wichtig es ist, die Welt so schnell wie möglich mit den Büchern zu versorgen, die zu ihrer geistlichen Erziehung und Erleuchtung notwendig sind. Dieses ist genau das Werk, das des Herrn Volk zu dieser Zeit nach seinem Willen tun sollte. Alle, welche sich Gott weihen, um als Kolporteure tätig zu sein, helfen mit, der Welt die letzte Warnungsbotschaft zu erteilen. Wir können dieses Werk nicht zu hoch einschätzen; denn ohne die Bemühungen der Kolporteure würden viele die Warnung nie vernehmen. Z6.314.2 Teilen

Es ist wohl wahr, dass manche Käufer die Bücher aufs Bücherbrett stellen oder auf den Tisch ihres Empfangszimmers legen und sie nur selten anschauen. Trotzdem sorgt Gott für seine Wahrheit, und es wird die Zeit kommen, da man diese Bücher hervorsuchen und lesen wird. Krankheit oder Unglück mögen im Hause einkehren, und dann mag Gott durch die in den Büchern enthaltene Wahrheit den beladenen Herzen Frieden, Hoffnung und Ruhe senden. Seine Liebe wird ihnen offenbart, und sie lernen das Köstliche der Vergebung ihrer Sünden verstehen. So wirkt der Herr Hand in Hand mit seinen selbstverleugnenden Arbeitern. Z6.314.3 Teilen

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Es gibt auch viele, welche infolge von Vorurteilen nicht eher die Wahrheit kennenlernen, als bis sie ihnen ins Haus gebracht wird. Der Kolporteur kann solche Seelen finden und ihnen helfen. Indem er von Haus zu Haus geht, kann er eine gewisse Arbeit mit größerem Erfolge ausführen, als irgend jemand anders. Er kann mit den Leuten bekannt werden und ihre wahren Bedürfnisse kennenlernen, kann mit ihnen beten und sie auf das Lamm Gottes hinweisen, das der Welt Sünde trägt. So kann der Weg für die besondere Botschaft für unsre Zeit bereitet werden, damit sie die Herzen der Betreffenden erreicht. Z6.315.1 Teilen

Auf dem Kolporteur ruht eine hohe Verantwortung. Er sollte, wenn er an seine Arbeit geht, auch bereit sein, die Schrift auszulegen. Wenn er auf Gott vertraut, dann werden Engel Gottes bei seinen Reisen von Ort zu Ort um ihn sein und ihm Worte eingeben, die viele Seelen mit Licht, Hoffnung und Mut erfüllen. Z6.315.2 Teilen

Der Kolporteur sollte immer dessen eingedenk sein, dass er Gelegenheit hat, allenthalben an den Wassern zu säen. Laßt ihn auch daran denken, dass er, indem er die Bücher verkauft, die die Kenntnis der Wahrheit vermitteln, Gottes Werk vollbringt, und dass jede Fähigkeit zur Verherrlichung seines Namens benutzt werden sollte. Gott wird mit einem jeden sein, der danach trachtet, die Wahrheit kennenzulernen, um sie andern in klarer und verständiger Weise vorführen zu können. Gott hat klar und deutlich geredet. „Der Geist und die Braut sprechen: Komm!“ Offenbarung 22,17. Wir sollten nicht verziehen denen Belehrung zu erteilen, die ihrer bedürfen, damit sie zur Erkenntnis der Wahrheit, wie sie in Jesu ist, gelangen können. Z6.315.3 Teilen

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Die verlorenen Schafe der Herde Gottes sind allerorts zerstreut, und das Werk, das für sie getan werden sollte, wird vernachlässigt. Nach dem mir gegebenen Licht weiß ich, dass da, wo heute ein Kolporteur im Feld ist, hundert Kolporteure sein sollten. Sie sollten ermutigt werden, diese Arbeit aufzunehmen. Anstatt den Leuten Bücher zu verkaufen, die nur Erzählungen enthalten, laßt sie der Welt die Bücher bringen, welche die für unsere Zeit so wichtige Wahrheit enthalten. Z6.316.1 Teilen

Kolporteure sollten mit dem Wort des Herrn hinausgehen. Laßt sie daran denken, dass diejenigen, die die Gebote halten und andere lehren, ihnen gehorsam zu sein, damit belohnt werden sollen, dass Seelen sich bekehren, und dass eine aufrichtig bekehrte Seele wiederum andere zu Christo bringen wird. So wird das Werk sich immer weiter ausbreiten. Z6.316.2 Teilen

Die Zeit ist da, in der ein großes Werk durch die Kolporteure geschehen muss. Die Welt schläft. Darum sollen sie als Wächter die Warnungsglocke ertönen lassen, um die Schläfer zu einer Erkenntnis ihrer Gefahr aufzuwecken. Die Kirchen wissen die Zeit ihrer Heimsuchung nicht. Oft können sie die Wahrheit am besten durch die Arbeit der Kolporteure kennenlernen. Wer im Namen des Herrn hinausgeht, ist sein Bote, um den vielen, die sich in Finsternis und Irrtum befinden, die frohe Botschaft von der Erlösung durch Christum im Gehorsam gegen das Gesetz Gottes zu bringen. Z6.316.3 Teilen

Mir ist gezeigt worden, dass selbst dort, wo die Leute die Botschaft aus dem Munde des Predigers hören, der Kolporteur sein Werk in gemeinsamer Arbeit mit dem Prediger fortführen sollte. Mag der Prediger die Botschaft noch so gewissenhaft vorführen, so werden die Leute doch nicht imstande sein, alles zu behalten. Das gedruckte Wort ist daher nicht nur wichtig, um in den Leuten ein Verständnis für die Wichtigkeit der gegenwärtigen Wahrheit zu vermitteln, sondern sie darin zu wurzeln und zu gründen und gegen alle verführerischen Irrtümer zu festigen. Zeitschriften und Bücher sind des Herrn besondere Mittel, den Menschen die Botschaft für diese Zeit ständig vor Augen zu halten. Durch die Erleuchtung und das Festigen der Seelen in der Wahrheit werden die Schriften ein weit größeres Werk vollbringen, als es durch die Predigt des Wortes allein geschehen könnte. Die stillen Boten, die den Leuten durch die Arbeit der Kolporteure ins Haus gebracht werden, werden die Predigt des Evangeliums in jeder Weise unterstützen. Der Heilige Geist wird die Gemüter beim Lesen der Bücher ebenso von der Wahrheit überführen, wie er die Herzen derer überzeugt, die der Predigt des Wortes lauschen. Derselbe Dienst der Engel, der mit der Wirksamkeit des Predigers ist, begleitet auch die Bücher, die die Wahrheit enthalten. Z6.316.4 Teilen

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Die Nachricht von all unseren erfolgreichen Bemühungen, die Dunkelheit zu zerstreuen und Licht und Erkenntnis von Gott und Jesus Christus, den er gesandt hat, zu verbreiten, wird aufwärts getragen. Die Tat wird den himmlischen Wesen bekanntgemacht, begeistert alle Fürstentümer und Mächte und erringt das Wohlwollen aller himmlischen Wesen. Z6.317.1 Teilen

„Aber Gott sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christo und offenbart den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten! Denn wir sind Gott ein guter Geruch Christi unter denen, die selig werden, und unter denen, die verloren werden: diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist hiezu tüchtig?“ 2.Korinther 2,14-16. Z6.317.2 Teilen

Da die Verbreitung unsrer Schriften ein Missionswerk ist, sollte sie auch nur vom Missionsstandpunkte aus durchgeführt werden. Nur solche Männer und Frauen sollten als Kolporteure eingestellt werden, die die Last des Dienstes fühlen und deren Absicht nicht irdischer Gewinn ist, sondern den Menschen Licht zu geben. Unser ganzer Dienst soll zur Ehre Gottes geschehen. Er soll den einen Zweck verfolgen, denen, die sich in Finsternis befinden, das Licht der Wahrheit zu bringen. Von selbstischen Grundsätzen, Liebe zum Gewinn, Trachten nach Ansehen und Stellung darf unter uns nie die Rede sein. Z6.317.3 Teilen

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Kolporteure müssen sich täglich zu Gott bekehren, damit ihre Worte und Taten ein Geruch des Lebens zum Leben sind und sie einen rettenden Einfluß ausüben können. Viele haben aus dem Grunde in der Kolportage einen Mißerfolg gehabt, weil sie keine wahre Christen gewesen sind; sie haben nichts vom Geist der Bekehrung gewußt. Sie haben wohl die Theorie von der Art und Weise der Arbeit besessen, aber nicht ihre Abhängigkeit von Gott empfunden. Z6.318.1 Teilen

Kolporteure, denkt daran, dass ihr in den Büchern, die ihr verbreitet, nicht den Kelch mit dem Wein Babylons, den Lehren und Irrtümern, die den Königen der Erde verabfolgt werden, darbietet, sondern den Kelch, der mit den köstlichen Wahrheiten der Erlösung gefüllt ist. Möchtet ihr nicht selbst daraus trinken? Euer Geist kann dann dem Willen Christo untertänig gemacht werden, und er vermag euch mit seiner eigenen Inschrift zu versehen. Wenn ihr auf ihn schaut, werdet ihr von einer Klarheit zur andern verwandelt werden und in eurem Charakter von Stufe zu Stufe fortschreiten. Gott will, dass ihr ins vorderste Glied eintretet und die Worte redet, die er euch eingeben wird. Ihr sollt zeigen, einen wie hohen Wert ihr den Menschen beilegt, die durch des Heilands kostbares Blut erkauft sind. Wenn ihr auf den Felsen fällt und zerschellt, dann werdet ihr die Kraft Christi erfahren, und auch andere werden die Macht der Wahrheit über eure Herzen wahrnehmen. Z6.318.2 Teilen

Denen, die unsre Schule besuchen, um zu lernen, wie man vollkommenere Arbeit für den Herrn tun kann, möchte ich sagen: Vergeßt nicht, dass ihr nur durch tägliche Übergabe an Gott Seelengewinner werden könnt. Es hat manche gegeben, die nicht zur Schule gehen konnten, weil sie zu arm waren, um die damit verbundenen Kosten aufzubringen. Sie haben jedoch, nachdem sie Söhne und Töchter Gottes geworden waren, das Werk in Angriff genommen, wo sie sich befanden, und für die Menschen in ihrer Umgebung gearbeitet. Wenn ihnen auch die Schulkenntnisse fehlten, haben sie sich doch Gott geweiht, und Gott hat durch sie gewirkt. Gleich den Jüngern, die vom Netz berufen wurden, Christo nachzufolgen, haben sie köstliche Belehrungen vom Heiland empfangen. Sie verbanden sich mit dem großen Lehrer und wurden durch die Kenntnis, die sie aus der Schrift schöpften, befähigt, zu andern von Christo zu reden. So wurden sie wahrhaft weise, weil sie in ihren eigenen Augen nicht zu klug waren, um Belehrung von Oben anzunehmen. Die erneuernde Kraft des heiligen Geistes verlieh ihnen praktische, rettende Energie. Z6.318.3 Teilen

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Das Wissen des gelehrtesten Mannes ist, soweit es darauf ankommt, Seelen zu Christo zu führen, Torheit, wenn er nicht in Christi Schule gelernt hat. Gott kann nur durch solche wirken, die bereit sind, die Einladung anzunehmen: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,28-30. Z6.319.1 Teilen

Viele unsrer Kolporteure sind von richtigen Grundsätzen abgewichen. Indem sie irdischen Vorteil einheimsen wollen, sind ihre Sinne von dem eigentlichen Zweck und dem richtigen Geist der Arbeit abgelenkt worden. Niemand sollte meinen, dass ein äußerliches Schautragen den rechten Eindruck auf die Leute machen wird. Auf diese Weise erzielt man nicht die besten und bleibensten Ergebnisse. Unsre Aufgabe ist, die Gemüter auf die feierlichen Wahrheiten für die gegenwärtige Zeit hinzuweisen. Nur dann, wenn wir mit dem Geist der Wahrheiten erfüllt sind, die das von uns verbreitete Buch enthält, und in Demut die Aufmerksamkeit der Menschen auf diese Wahrheiten lenken, wird wahrer Erfolg unsre Bemühungen begleiten. Dann wird der Heilige Geist, der von der Sünde, von der Gerechtigkeit und vom Gericht überführt, gegenwärtig sein, um an den Herzen zu wirken. Z6.319.2 Teilen

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Die Verbreitung unsrer Bücher sollte durch geweihte Arbeiter erfolgen, die der Heilige Geist als seine Werkzeuge benutzen kann. Nur Christus macht uns tüchtig, und wir sollen die Wahrheit in Demut und Einfachheit vorführen und es ihr überlassen, einen Geruch des Lebens zum Leben auszuüben. Z6.320.1 Teilen

Demütiges und inbrünstiges Gebet würde mehr zur Verbreitung unsrer Bücher beitragen als all die kostspielige Ausschmückung, deren sich die Welt bedient. Würden die Arbeiter ihre Aufmerksamkeit auf das richten, was wahrhaftig, lebendig und wirklich ist, und um den Heiligen Geist bitten, an ihn glauben und ihr Vertrauen auf ihn setzen, so würde seine Kraft in mächtigen Strömen vom Himmel über sie ausgegossen werden. Nur diese Kraft ist imstande, richtige und bleibende Eindrücke in den menschlichen Herzen zu hinterlassen. Darum betet und arbeitet, und arbeitet und betet, so wird der Herr mit euch wirken. Z6.320.2 Teilen

Jeder Kolporteur bedarf unbedingt der beständigen Mitwirkung der Engel; denn er hat ein wichtiges Werk zu verrichten, ein Werk, das er nicht in eigner Kraft vollbringen kann. Wer von neuem geboren und bereit ist, sich vom Heiligem Geist leiten zu lassen und in Christi Geist zu tun, was er zu tun vermag; wer so arbeitet, als könnte er sehen, wie der ganze Himmel ihn beobachtet, wird von heiligen Engeln begleitet und belehrt werden. Sie werden sich vor ihm her zu den Wohnungen der Menschen begeben und ihm den Weg bereiten. Solche Hilfe überwiegt bei weitem alle Vorteile, die eine kostspielige Ausstattung bieten soll. Z6.320.3 Teilen

Wenn jemand erkennt, in welcher Zeit wir leben, dann wird er auch so arbeiten, wie man im Angesicht des Himmels arbeitet. Der Kolporteur wird dann solche Bücher verbreiten, die der Seele Licht und Kraft verleihen. Er wir den Geist jener Bücher in sich aufnehmen und sein ganzes Herz in ihre Vorführung hineinlegen. Seine Kraft, sein Mut und sein Erfolg werden sich danach richten, wie völlig die in den Büchern vorgeführten Wahrheiten mit seiner eignen Erfahrung verwoben und in seinem eignen Charakter zur Entfaltung gelangt sind. Wenn sein eignes Leben in dieser Weise gestaltet wird, kann er auch vorangehen und andern die heiligen Wahrheiten vorführen, die er verbreitet. Mit dem Geist Gottes erfüllt, wird er eine tiefe, reiche Erfahrung gewinnen, und Engel Gottes werden seiner Arbeit zum Erfolg verhelfen. Z6.320.4 Teilen

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Unsern Kolporteuren, und mit ihnen auch allen andern, denen Gott Pfunde anvertraut hat, damit sie mit ihm zusammenarbeiten, möchte ich noch sagen: Betet, o betet um eine tiefere Erfahrung. Geht hinaus, nachdem eure Herzen durch eine Betrachtung der köstlichen Wahrheiten, die Gott uns für diese Zeit gegeben hat, weich und gefügig gemacht worden sind. Trinkt in tiefen Zügen vom Wasser des Heils, auf dass es in euren Herzen ein lebendiger Quell werde, dessen Wasser sich ergießt, um zugrunde gehende Seelen zu erquicken. Gott wird euch dann Weisheit geben, durch die ihr fähig werdet, in rechter Weise andern mitzuteilen. Er wird euch zu Kanälen machen, durch die er seine Segnungen mitteilt. Er wird euch helfen, seine Eigenschaften zu offenbaren, indem ihr andern die Weisheit und die Erkenntnis vermittelt, die er euch hat zuteil werden lassen. Z6.321.1 Teilen

Ich bitte den Herrn, dass er euch helfe, dies alles in seiner Länge, Breite und Tiefe verstehen zu können und euch dessen bewußt zu werden, dass die Verpflichtung auf euch ruht, den Charakter Christi durch Geduld, Mut und unerschütterliche Rechtschaffenheit darzustellen. „Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christo Jesu.“ Philipper 4,7 (EB). Z6.321.2 Teilen

Der verständige, gottesfürchtige und die Wahrheit liebende Kolporteur sollte Achtung genießen; denn er nimmt eine Stellung ein, die der eines Predigers des Evangeliums gleichkommt. Viele unsrer jungen Prediger sowie solche, die sich auf das Predigtamt vorbereiten, würden, wahrhaft bekehrt, viel Gutes verrichten, wenn sie sich in der Kolportage betätigten. Indem sie die Leute aufsuchten und ihnen unsre Schriften anböten, würden sie eine Erfahrung erlangen, die sie durch bloßes Predigen nicht erlangen könnten. Indem sie von Haus zu Haus gingen, könnten sie mit den Leuten reden und dabei den Wohlgeruch des Lebens Christi verbreiten. Während sie sich so bemühten andern zum Segen zu sein, würden sie selbst gesegnet werden und eine tiefere Glaubenserfahrung erlangen. Ihre Schriftkenntnis würde sehr zunehmen, und sie würden immer besser lernen, wie man Seelen für Christum gewinnt. Z6.321.3 Teilen

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Alle unsre Prediger sollten sich veranlaßt sehen, Bücher mit sich zu führen, um diese zu verbreiten, wohin sie kommen. Überall, wo der Prediger einen Besuch macht, kann er der Familie, bei der er sich aufhält, ein Buch hinterlassen, das er ihnen verkauft oder schenkt. Auf diese Weise wurde in der Anfangszeit unsrer Botschaft viel gearbeitet. Prediger arbeiteten als Kolporteure und verwandten die aus dem Verkauf der Bücher erzielten Mittel, um den Fortgang des Werkes zu fördern, wo Hilfe not war. Sie wissen mit dem rechten Verständnis von dieser Arbeitsweise zu reden; denn sie haben Erfahrungen auf diesem Gebiet. Z6.322.1 Teilen

Niemand sollte meinen, dass es einen Prediger des Evangeliums herabsetze, wenn er sich an der Kolportage beteiligt und sich ihrer zur Verbreitung der Wahrheit unter den Menschen bedient. Verrichtet er dieses Werk, arbeitet er auf die gleiche Weise wie der Apostel Paulus, welcher sagen konnte: „Ihr wisset von dem ersten Tage an, da ich nach Asien kam, wie ich die ganze Zeit bei euch gewesen bin, dem Herrn dienend mit aller Demut und mit Tränen und Versuchungen, welche mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren; wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, indem ich sowohl Juden als Griechen bezeugte die Buße zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesum Christum.“ Apostelgeschichte 20,18-21 (EB). Der beredte Paulus, dem Gott sich in wunderbarer Weise offenbarte, ging mit aller Demut der Gesinnung und unter viel Tränen und Versuchungen von Haus zu Haus. Z6.322.2 Teilen

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Wer eine Gelegenheit zu wahrem Dienst wünscht und sich vorbehaltlos dem Herrn übergibt, wird in der Kolportage Gelegenheiten finden, über das zukünftige, unvergängliche Leben mit vielen Menschen zu reden. Die so gewonnene Erfahrung wird von größtem Wert für solche sein, die sich auf das Predigtamt vorbereiten. Männer wie Frauen werden dadurch, dass der heilige Geist Gottes sie begleitet, zubereitet, Hirte der Herde Gottes zu werden. Indem sie den Gedanken hegen, dass Christus ihr Gefährte ist, werden sie inmitten aller mißlichen Erfahrungen und aller Anfechtungen eine heilige Ehrfurcht und erhabene Freude empfinden. Während sie arbeiten, werden sie lernen, wie man betet. Sie werden zur Geduld, Freundlichkeit, Leutseligkeit und Hilfsbereitschaft erzogen werden. Sie werden auch, indem sie daran denken, dass Christus, ihr Begleiter, keine harten, unfreundlichen Worte oder Empfindungen billigen kann, wahre christliche Höflichkeit üben. Ihre Worte werden gereinigt werden. Sie werden die Macht der Rede als eine köstliche Gabe ansehen, die ihnen verliehen wurde, um durch sie ein erhabenes und heiliges Werk zu verrichten. Das menschliche Werkzeug wird lernen, wie es den göttlichen Gefährten, mit dem es verbunden ist, darzustellen hat. Jeder, der das tut, wird dem unsichtbaren Heiligen Achtung und Ehrfurcht bezeugen, weil er sein Joch trägt und seine reinen und heiligen Wege lernt. Alle, welche ihr Vertrauen auf diesen göttlichen Begleiter setzen, werden sich entwickeln und mit der Fähigkeit ausgerüstet, die Botschaft der Wahrheit in das Gewand heiliger Schönheit zu kleiden. Z6.323.1 Teilen

Es gibt etliche, die sich für die Kolportage eignen und auf diesem Gebiet mehr leisten können als im Predigtamt. Wenn der Geist Christi in ihren Herzen wohnt, werden sie Gelegenheit finden, sein Wort andern vorzuführen und die Gemüter der Menschen auf die besonderen Wahrheiten für die gegenwärtige Zeit hinzulenken. Mitunter geschieht es, dass jemand, der sich dazu eignet, in die Kolportage eintritt und darin tätig ist, bis irgendein unbesonnener Prediger ihm einredet, dass seine Gaben im Predigtamt bessere Verwendung fänden als in der Kolportage. So wird er beeinflußt, sich als Prediger einstellen zu lassen. Dieser Bruder, der gute Missionsarbeit im Besuchen von Familien in ihren Heimen, im Reden und Beten mit ihnen verrichten könnte, wird dem Werk, für das er sich eignet, entzogen, um einen mangelhaften Prediger abzugeben. Das Feld, in dem so viel Arbeit erforderlich ist und so viel Gutes getan werden könnte, wird vernachlässigt. Z6.323.2 Teilen

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Die Predigt des Wortes ist ein vom Herrn vorgesehenes Mittel, der Welt seine Warnungsbotschaft zu geben. In der Schrift wird der treue Lehrer als Hirte der Herde Gottes dargestellt. Man sollte ihn achten und seine Arbeit zu würdigen wissen. Mit dem Predigtamt Hand in Hand geht wahre ärztliche Missionsarbeit, während das Werk der Kolportage ein Teil sowohl des ärztlichen Missionswerkes als auch des Predigtamtes sein sollte. Denen, die daran beteiligt sind, möchte ich sagen: Wenn ihr die Leute besucht, sagt ihnen, dass ihr ein Diener am Evangelium seid, und dass ihr den Herrn liebt. Sucht nicht in einem Hotel Unterkunft, sondern nehmt in einem Privathause Aufenthalt und sucht mit der Familie bekannt zu werden. Christus säte den Samen der Wahrheit, wo er sich befand. Als seine Nachfolger könnt ihr für den Meister zeugen und überall am häuslichen Herd wertvolle Arbeit verrichten. Indem ihr so den Leuten nahe kommt, werdet ihr oft solche finden, die krank und entmutigt sind. Wenn ihr euch dicht an Christi Seite anschmiegt und sein Joch tragt, werdet ihr täglich von ihm lernen, wie man den Beladenen und Enttäuschten, den Traurigen und Verzagten Botschaften des Friedens und des Trostes bringt. Ihr könnt die Entmutigten auf Gottes Wort hinweisen und die Kranken im Gebet vor den Herrn bringen. Wenn ihr betet, dann sprecht mit Christo wie ihr mit einem vertrauten, vielgeliebten Freunde reden würdet. Legt als Gotteskinder ein freundliches, ungezwungenes und gefälliges Betragen an den Tag. Das wird Anerkennung finden. Z6.324.1 Teilen

Kolporteure sollten imstande sein, Belehrung über die Behandlung von Kranken zu erteilen. Sie sollten die einfachen Methoden der Krankenbehandlung erlernen. So können sie als ärztliche Missionare wirken und den Seelen sowie auch den Leibern der Leidenden dienen. Dieses Werk sollte nun in allen Teilen der Welt geschehen. So könnten viele durch die Gebete und die Belehrungen der Knechte Gottes gesegnet werden. Z6.324.2 Teilen

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Es ist nötig, dass wir erkennen, von wie großer Wichtigkeit das Werk der Kolportage ist. Es bildet eines der hauptsächlichsten Mittel, diejenigen zu erreichen, die sich in Gefahr befinden, und sie zu Christo zu bringen. Kolporteure sollten nie daran gehindert werden, von der Liebe Christi zu reden und ihre Erfahrungen im Dienste ihres Meisters zu berichten. Laßt sie unbefangen mit denen reden, die erweckt sind, oder mit ihnen beten. Die einfache Schilderung der Liebe Christi zu uns Menschen wird ihnen Türen öffnen, selbst zu den Wohnungen von Ungläubigen. Z6.325.1 Teilen

Wenn der Kolporteur die Leute in ihrem Heim besucht, wird er desöfteren Gelegenheit finden, ihnen etwas aus der Bibel oder aus Büchern, welche die Wahrheit enthalten, vorzulesen. Wenn er solche entdeckt, die nach Wahrheit suchen, kann er Bibellesungen mit ihnen halten. Diese Bibellesungen sind gerade das, was die Leute brauchen. Gott wird diejenigen in seinem Dienst verwenden, die einen tiefen Anteil an Seelen nehmen, die verloren gehen. Durch sie wird er denen Licht mitteilen, die bereit sind, Belehrung anzunehmen. Z6.325.2 Teilen

Etliche von denen, die in der Kolportage tätig sind, entfalten einen Eifer, der sich mit ihrer Erkenntnis nicht vereinbaren läßt. Weil sie der Weisheit ermangeln und eine so starke Neigung haben, als Prediger und Theologen aufzutreten, ist es beinahe notwendig geworden, unsern Kolporteuren Beschränkungen aufzuerlegen. Wenn des Herrn Stimme ruft: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ dann veranlaßt der Heilige Geist die Herzen zu antworten: „Hier bin ich, sende mich!“ Jesaja 6,8. Denkt aber daran, dass zuvor die feurige Kohle vom Altar eure Lippen berührt haben muss. Dann werden die Worte, die ihr redet, weise und heilige Worte sein. Dann werdet ihr auch Weisheit haben zu wissen, was ihr sagen und was ihr nicht sagen sollt. Ihr werdet auch nicht versuchen zu zeigen, was für gewandte Theologen ihr seid. Ihr werdet euch dann hüten, einen Geist des Widerspruchs wachzurufen oder Vorurteil zu erregen, indem ihr umstrittene Lehrpunkte anschneidet. Ihr werdet genug finden, worüber ihr reden könnt, ohne Widerstand hervorzurufen, wodurch sich vielmehr die Herzen öffnen werden, um einem heißen Verlangen nach tieferer Erkenntnis des Wortes Gottes Raum zu geben. Z6.325.3 Teilen

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Der Herr möchte, dass ihr Seelengewinner seid. Darum solltet ihr, wiewohl ihr den Leuten keine Lehrpunkte aufzwingen sollt, doch „allezeit bereit sein zur Verantwortung vor jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmut und Furcht.“ 1.Petrus 3,15.16. Warum mit Furcht? — Wir sollen uns fürchten, dass unsre Worte von Selbsteingenommenheit zeugen könnten; sollen uns auch fürchten, unbedachte Worte zu reden, oder auch davor, dass unsre Worte und unser Betragen nicht in Übereinstimmung mit Christi Vorbild sein könnten. Wir müssen uns fest mit Christo verbinden und die Wahrheit vorführen, wie sie in ihm ist. Es kann nicht ausbleiben, dass Herzen von der Geschichte der Versöhnung gerührt werden. Indem wir Christi Sanftmut und Demut lernen, werden wir auch wissen, was wir den Menschen sagen sollen. Der Heilige Geist wird uns die Worte eingeben, die wir reden sollen. Alle, welche erkennen, dass es notwendig ist, das Herz beständig der Herrschaft des Heiligen Geistes zu unterstellen, werden auch fähig sein, Samen zu säen, der zum ewigen Leben aufgehen wird. Darin besteht das Werk des evangelisierenden Kolporteurs. Z6.326.1 Teilen

Laßt unter den Arbeitern, die die Bücher verbreiten, welche die Welt mit Licht durchfluten sollen, vollkommene Einigkeit herrschen. Wo immer unserm Volk das Kolportagewerk vorgeführt wird, sollten sowohl Gesundheitsbücher als auch Bücher religiösen Inhalts als Teile eines vereinten Werkes angeboten werden. Das Verhältnis der religiösen und gesundheitlichen Bücher zueinander ist mir unter dem Sinnbild von Kette und Schuß vorgeführt worden, die ein schönes Muster und vollkommenes Gewebe bilden sollen. Z6.326.2 Teilen

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In der Vergangenheit haben die Gesundheitsbücher nicht die ihnen zustehende Rolle gespielt. Obgleich viele sie sehr geschätzt haben, glaubten einige, sie seien nicht wichtig genug, um sie der Welt anzubieten. Aber was könnte eine bessere Vorbereitung für das Kommen des Herrn und für die Annahme anderer notwendiger Wahrheiten sein, als die Menschen zu erwecken, die Übel dieser Zeit zu erkennen, sie zur Reformation und zur Aufgabe von Zügellosigkeit und ungesunder Gewohnheiten zu veranlassen? Besteht für die Welt keine Notwendigkeit, für die Gesundheitsreform erweckt zu werden? Benötigen die Menschen nicht die Wahrheiten, die in den Gesundheitsbüchern angesprochen werden? Viele Kolporteure im Feld müssen sich einer anderen Denkweise betreffs des Gesundheitswerkes befleißigen. Z6.327.1 Teilen

Unter unsern Kolporteuren und Kolportageleitern darf es keine Trennungen und verschiedene Parteien geben. Alle sollten am Verkauf von Büchern mit der Gesundheitsbotschaft und an Büchern rein religiösen Inhalts interessiert sein. Zieht keine Trennungslinie; lenkt die Aufmerksamkeit der Kolporteure nicht nur auf ganz bestimmte Bücher. Laßt völlige Übereinstimmung herrschen, dass eine wohlausgewogene, gleichmäßige Entwicklung des Werkes in all seinen Zweigen gewährleistet ist. Z6.327.2 Teilen

Die Gleichgültigkeit, mit welcher die Gesundheitsbücher von vielen behandelt wurden, ist anstößig in Gottes Augen. Das Gesundheitswerk vom Gesamtkörper zu trennen, entspricht nicht Gottes Plan. Sowohl im Werk der Gesundheitsreform als auch in andern Wesenszügen des Evangeliumswerkes liegt gegenwärtige Wahrheit. Kein Zweig, der von andern abgetrennt wird, kann ein vollkommenes Ganzes bilden. Z6.327.3 Teilen

Das Gesundheitsevangelium hat fähige Befürworter. Aber ihre Arbeit wurde sehr erschwert, weil so viele Prediger, Konferenzvorsteher und andere Männer in verantwortlichen Stellungen versäumt haben, der Frage der Gesundheitsreform gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Sie haben nicht erkannt, dass die Gesundheitsreform der rechte Arm der Botschaft ist. Während viele Geschwister und einige der Prediger diesem Zweig des Werkes nur wenig Achtung entgegenbringen, hat der Herr ihm seine Aufmerksamkeit geschenkt, indem er ihm reichliches Gedeihen zuteil werden ließ. Wenn verständnisvoll gehandhabt, ist das Gesundheitswerk der treibende Keil, durch den andere Wahrheiten im Herzen Eingang finden. Nehmen wir die dritte Engelsbotschaft völlig an, wird die Gesundheitsreform ihren Platz in den Ratsversammlungen der Vereinigungen, in der Gemeindearbeit, im Heim, an der Tafel und in allen häuslichen Anordnungen einnehmen. Dann wird der rechte Arm dem Körper dienen und ihn schützen. Z6.327.4 Teilen

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Wenn das Gesundheitswerk auch seinen Platz in der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft hat, sollen andrerseits seine Befürworter nicht bestrebt sein, ihm die Stellung zu verschaffen, die der Botschaft selbst gebührt. Die Gesundheitsbücher sollen dem ihnen bestimmten Zweck dienen; aber die Verbreitung dieses Lesestoffs ist nur ein Zweig von vielen in dem großen Werk, das getan werden muss. Die beredten Überzeugungsversuche, um den Kolporteuren den Verkauf der Gesundheitsbücher ans Herz zu legen, dürfen nicht dazu führen, dass andere wichtige Bücher, die zu den Leuten gelangen sollten, diesen vorenthalten bleiben. Die Kolportageleiter sollten imstande sein, das Verhältnis aller Zweige des Werkes zum Gesamtwerk richtig einzuschätzen. Sie mögen die Aufmerksamkeit auf die Verbreitung der Gesundheitsliteratur lenken, aber diesen Zweig nicht so hervorheben, dass der Verkauf von Büchern, welche die lebenswichtige Botschaft der Wahrheit enthalten, bei den Kolporteuren keine Beachtung findet. Z6.328.1 Teilen

Die gleiche Anleitung, die notwendig ist, um religiöse Bücher verkaufen zu können, ist auch nötig für solche Literatur, die sich mit der Gesundheit und Mäßigkeit befaßt. Die gleiche Ermutigung und Unterweisung, die Arbeitern über den Vertrieb von Gesundheitsbüchern erteilt wird, ist auch wichtig betreffs des Verkaufs von Büchern, die geistige Nahrung und die dritte Engelsbotschaft enthalten. Z6.328.2 Teilen

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Die eine Klasse von Büchern wird immer den Weg für die andere vorbereiten. Beide werden benötigt, und beide sollten gleichzeitig ihr Werk verrichten. Jede dient zur Vervollständigung der andern und kann nicht deren Stelle einnehmen. Beide behandeln Themen von höchstem Wert, und beide müssen ihr Teil in der Vorbereitung des Volkes Gottes für diese letzten Tage verrichten. Beide sind gegenwärtige Wahrheit, dazu angetan, Menschen zu erleuchten, zu erwecken und zu überzeugen. Beide sollen sich in dem Werk vereinigen, die Gemeinden, die auf das Kommen des Sohnes Gottes in Macht und großer Herrlichkeit warten, zu heiligen und zu reinigen. Z6.329.1 Teilen

Laßt jeden Herausgeber und jeden Hauptverantwortlichen mit Begeisterung ans Werk gehen, die Helfer, die bereits im Feld tätig sind, ermutigen, und nach neuen Arbeitern suchen und sie heranbilden. Jeder richte sein Augenmerk darauf, das Werk aufzubauen und zu stärken, ohne das Werk anderer zu schwächen. Laßt alles in brüderlicher Liebe und selbstlos geschehen. Z6.329.2 Teilen

Ständig beschäftigt mich die Wichtigkeit des Kolportagewerkes. Man hat in neuerer Zeit nicht so viel in dieses Werk hineingelegt, wie einstmals von seinen Vertretern, die es zu ihrer besonderen Aufgabe gemacht hatten, hineingelegt wurde. Kolporteure sind von ihrem Evangelisationswerk abberufen worden, um andre Arbeit aufzunehmen. So sollte es nicht sein. Viele unsrer Kolporteure können, soweit sie wahrhaft bekehrt und geheiligt sind, auf diesem Gebiet mehr als auf irgendeinem andern tun, um die Wahrheit für diese Zeit vor die Menschen zu bringen. Z6.329.3 Teilen

Wir haben das Wort Gottes, damit es uns zeige, dass das Ende nahe ist. Die Welt muss gewarnt werden, und wie nie zuvor sollen wir Arbeiter für Christum sein. Uns ist das Werk der Warnung anvertraut worden. Wir sollen Übermittler des Lichts an die Welt sein und andern das Licht mitteilen, das wir selbst von dem großen Lichtträger empfangen. Aller Menschen Worte und Werke werden geprüft. Laßt uns jetzt nicht zurückbleiben. Das was getan werden muss, um die Welt zu warnen, muss ohne Verzug geschehen. Wir dürfen das Kolportagewerk nicht ins Stocken geraten lassen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Bücher, die das Licht über die gegenwärtige Wahrheit enthalten, so vielen Menschen wie nur möglich vorgelegt werden. Z6.329.4 Teilen

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Die Vorsteher unsrer Vereinigungen und andere Männer in verantwortlichen Stellungen haben die Pflicht darauf zu achten, dass den verschiedenen Zweigen unseres Werkes die gleiche Aufmerksamkeit zugewandt werde. Kolporteure müssen unterrichtet und ausgebildet werden, um die Bücher über die gegenwärtige Wahrheit, deren die Leute bedürfen, verkaufen zu können. Wir brauchen zur Inangriffnahme dieses Werkes Männer mit einer tiefen christlichen Erfahrung und mit gesunder Überlegung; tatkräftige, geschulte Männer. Der Herr will, dass Leute die Kolportage aufnehmen, die nicht nur fähig sind, andre zu unterrichten, sondern auch verstehen, in versprechenden jungen Männern und jungen Frauen ein Interesse dafür zu erwecken und sie zu veranlassen, die Arbeit mit Büchern aufzunehmen und erfolgreich auszuüben. Etliche haben die Begabung, die Bildung und die Erfahrung, um junge Leute in solcher Weise für das Werk der Kolportage heranzubilden, dass noch weit mehr darin getan werden könnte als jetzt geschieht. Z6.330.1 Teilen

Wer in diesem Werk Erfahrung gewonnen hat, hat die besondere Pflicht, andre zu belehren. Unterrichtet junge Männer und Frauen, die Bücher zu verbreiten, zu deren Abfassung der Herr seine Knechte durch seinen Heiligen Geist bewegte. Unterrichtet sie, und noch einmal: unterrichtet sie! Gott will, dass wir treu sind in der Heranbildung derer, die die Wahrheit annehmen, damit ihr Glaube ein Ziel bekommt und sie verständnisvoll nach des Herrn Willen arbeiten. Unerfahrene Leute sollten mit erfahrenen Arbeitern verbunden werden, um zu lernen, wie man arbeitet. Sie sollten Gott ernstlich suchen. Sie könnten gute Arbeit in der Kolportage leisten, wenn sie sich nach den Worten richten: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre.“ 1.Timotheus 4,16. Alle, die den Beweis liefern, dass sie wahrhaft bekehrt sind und das Werk der Kolportage aufnehmen, werden finden, dass es die beste Vorbereitung für andere Zweige der Missionsarbeit bildet. Z6.330.2 Teilen

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Wenn diejenigen, die die Wahrheit kennen, sie in die Tat umsetzen, werden Methoden ersonnen werden, den Leuten zu begegnen, wo sie sich befinden. Es lag in Gottes Vorsehung, dass die Heiligen am Anfang der christlichen Gemeinde überallhin zerstreut und von Jerusalem in viele Teile der Welt hinausgesandt wurden. Die Jünger Christi blieben nicht in Jerusalem noch in den nahegelegenen Städten, sondern überschritten die Grenzen ihres Heimatlandes und begaben sich auf die großen Durchgangsstraßen des Verkehrs, um die Verlorenen zu suchen und sie zu Gott zu bringen. So wünscht der Herr auch heute, dass sein Werk über viele Orte ausgebreitet wird. Wir dürfen unsre Arbeit nicht auf einige wenige Gegenden beschränken. Z6.331.1 Teilen

Wir dürfen unsre Brüder nicht entmutigen noch ihre Hände schwächen, so dass das Werk, das nach Gottes Willen durch sie vollbracht werden sollte, unterbleibt. Wir sollten die Ausbildung von Leuten in der Missionsarbeit nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen lassen. Belehrung ist notwendig; doch sollten wir nicht vergessen, dass Christus der große Lehrer und die Quelle aller wahren Weisheit ist. Jung und alt sollte sich Gott weihen, das Werk in Angriff nehmen und vorangehen, um in Demut und unter der Leitung des heiligen Geistes zu arbeiten. Wer auf der Schule gewesen ist, sollte ins Feld hinausgehen und die erworbene Kenntnis praktisch verwerten. Wenn Kolporteure dies tun, die ihnen von Gott verliehenen Fähigkeiten anwenden, von ihm Rat einholen und das Verkaufen von Büchern mit persönlicher Arbeit für die Leute verbinden, dann werden sich ihre Pfunde durch den Gebrauch vermehren. Sie werden sich viele praktischen Lehren aneignen, die sie unmöglich auf der Schule hätten lernen können. Die auf diesem praktischen Wege erlangte Ausbildung kann mit Recht als höhere Bildung bezeichnet werden. Z6.331.2 Teilen

332

Es gibt kein höheres Werk als das der evangelistischen Kolportage; denn sie schließt die Erfüllung der höchsten sittlichen Pflichten in sich. Jeder, der sich damit befaßt, muss sich allezeit vom Geist Gottes leiten lassen und darf sich nicht selbst erhöhen. Besitzt auch jemand unter euch etwas, das er nicht von Christo empfangen hat? Wir müssen einander als Brüder lieben und unsre Liebe darin bekunden, dass wir einander helfen. Wir müssen mitfühlend und entgegenkommend sein, müssen zusammenhalten und an demselben Strang ziehen. Nur diejenigen, die Christi Gebet im täglichen Leben zur Ausführung bringen, werden die Prüfung bestehen, die über die ganze Welt kommen wird. Wer sich selbst erhöht, begibt sich in Satans Gewalt und bereitet sich darauf vor, seine Täuschungen anzunehmen. Der Herr hat sein Volk geheißen, das Banner hoch und immer noch höher zu halten. Wenn wir seiner Stimme gehorchen, wird er mit uns wirken, und dann werden unsre Bemühungen von Erfolg gekrönt sein. Wir werden in unsrer Arbeit reichen Segen von Oben empfangen und Schätze am Throne Gottes sammeln. Z6.332.1 Teilen

Wenn wir nur wüßten, was uns bevorsteht, dann würden wir nicht so säumig im Werk des Herrn sein. Wir leben in der Zeit der Sichtung, wo alles, was zu sichten ist, auch gesichtet wird. Der Herr wird keinen entschuldigen, der die Wahrheit kennt und dabei doch in Wort und Tat seinen Geboten nicht gehorcht. Wenn wir uns nicht bemühen, Seelen für Christum zu gewinnen, werden wir für das Werk verantwortlich gemacht werden, welches wir hätten tun können, wegen unsrer geistlichen Trägheit aber nicht getan haben. Jene, die dem Reich des Herrn angehören, müssen ernstlich für die Errettung von Seelen arbeiten. Sie müssen ihr Teil dazu beitragen, das Gesetz zuzubinden und seinen Jüngern zu versiegeln. Z6.332.2 Teilen

Der Herr will, dass das Licht, welches er über die Heilige Schrift gegeben hat, in klaren und hellen Strahlen hinausscheine. Unsere Kolporteure haben die Pflicht, kräftige und einmütige Anstrengungen zu machen, damit Gottes Absicht ausgeführt wird. Ein großes und wichtiges Werk harrt unser. Der Feind der Seelen weiß das. Darum wendet er jedes Mittel in seiner Macht an, um den Kolporteur zu veranlassen, die Kolportage aufzugeben und sich irgendeinem andern Arbeitszweige zuzuwenden. Hierin sollte Wandel geschaffen werden. Gott beruft die Kolporteure in die Kolportage zurück. Er fordert Freiwillige dazu auf, ihre Kraft und ihre Kenntnisse dem Werk zur Verfügung zu stellen und zu helfen, wo immer sich Gelegenheit bietet. Der Meister fordert einen jeden auf, das Teil zu tun, das ihm seiner Befähigung gemäß zugewiesen wird. Wer will diesem Ruf folgen? Wer möchte darangehen, in der Weisheit, der Gnade und der Liebe Christi für seine Mitmenschen fern und nah zu arbeiten? Wer möchte Bequemlichkeit und Vergnügen opfern, sich in Orte des Irrtums, des Aberglaubens und der Finsternis begeben, um dort ernstlich und beharrlich zu wirken? Wer möchte den Leuten die Wahrheit in leicht verständlicher Weise nahebringen, im Glauben beten und Arbeit von Haus zu Haus verrichten? Wer möchte sich in dieser Zeit hinausbegeben vor das Lager, um, mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt, außerhalb desselben um Christi willen Schmach zu tragen, den Menschen die Schrift auszulegen und sie zur Buße zu rufen? Z6.332.3 Teilen

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Gott hat in jedem Zeitalter seine Arbeiter. Der Ruf der Stunde wird beantwortet, wenn der Mensch kommt. So wird stets, wenn Gott ruft: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ auch die Antwort ertönen: „Hier bin ich, sende mich!“ Jesaja 6,8. Laßt alle, die erfolgreich in der Kolportage arbeiten, in ihrem Innern das Bewußtsein haben, dass sie das Werk des Herrn verrichten, indem sie den Seelen dienen, die die Wahrheit für diese Zeit nicht kennen. Sie lassen den Warnungsruf auf Landstraßen und Wegen ergehen, um ein Volk vorzubereiten auf jenen großen Tag des Herrn, der bald über die Welt hereinbrechen wird. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen dieses Werk ermutigen. Wer möchte jetzt mit unsern Schriften hinausgehen? Der Herr rüstet einen jeden, der mit der göttlichen Kraft zusammenarbeiten möchte, Männer sowohl wie Frauen, mit der Fähigkeit aus, dieses Werk auszuführen. Sie empfangen alles Erforderliche, Begabung, Mut, Ausdauer, Glauben und Sicherheit des Auftretens, indem sie den Harnisch Gottes anziehen. Es muss ein großes Werk in dieser Welt geschehen, und es wird sicherlich auch menschliche Werkzeuge geben, die der Aufforderung folgen. Die Welt muss die Warnung hören. Wenn daher der Ruf ergeht: „Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“ so gebt klar und deutlich zur Antwort: „Hier bin ich, sende mich!“ Z6.333.1 Teilen

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„Frühe säe deinen Samen und laß deine Hand des Abends nicht ab; denn du weißt nicht, ob dies oder das geraten wird; und ob beides geriete, so wäre es desto besser.“ Prediger 11,6. Z6.334.1 Teilen

Die Befähigung zum Kolporteur — Einige sind besser dazu geeignet, ein bestimmtes Werk zu verrichten, als andere. Deshalb wäre es nicht richtig zu denken, dass jeder ein Kolporteur sein kann. Manche haben keine besondere Befähigung für diesen Beruf. Man sollte sie deshalb nicht für ungläubig oder unwillig halten. Der Herr stellt keine unvernünftigen Anforderungen. Die Gemeinde ist ein Garten, in dem eine Mannigfaltigkeit von Blumen wächst, deren jede ihre Besonderheiten hat. Mögen sie alle in vielfacher Hinsicht voneinander abweichen, so hat eine jede von ihnen doch ihren Wert für sich. Z6.334.2 Teilen

335

Eine Vorbereitung auf das Predigtamt — Etliche der Männer, die Gott als Prediger berufen hat, sind als Kolporteure ins Feld gegangen. Ich wurde unterwiesen, dass sie dadurch eine ausgezeichnete Vorbereitung empfangen, wenn sie den Zweck verfolgen, Licht zu verbreiten und die Wahrheiten des Wortes Gottes unmittelbar in die Familien zu bringen. Beim Gespräch wird sich ihnen oft Gelegenheit bieten, von der Religion der Bibel zu reden. Wenn dieses Werk so angefaßt würde, wie es geschehen sollte, so würden die Arbeiter Familien besuchen, christliches Zartgefühl und Liebe für Seelen bekunden und dadurch viel Gutes bewirken. Dies würde eine ausgezeichnete Erfahrung für einen jeden bilden, der auf Einstellung ins Predigtamt rechnet. Z6.335.1 Teilen

Wer sich auf das Predigtamt vorbereitet, könnte keine andere Beschäftigung ausüben, die ihn mit gleich großer Erfahrung ausrüsten würde, wie das Werk der Kolportage. Z6.335.2 Teilen

Ertragen von Beschwerden — Wer bei seiner Arbeit Schwierigkeiten und Versuchungen begegnen muss, sollte aus diesen Erfahrungen Nutzen ziehen und durch sie lernen, sich entschiedener auf Gott zu verlassen und sich dessen immer mehr bewußt werden, dass man jeden Augenblick von ihm abhängt. Z6.335.3 Teilen

Er sollte keine Klage weder im Herzen hegen noch über die Lippen bringen. Ist er erfolgreich, so nehme er keine Ehre für sich, da der Erfolg, den er hat, dem Wirken der Engel Gottes an den Herzen zuzuschreiben ist. Er sollte auch nicht vergessen, dass die himmlischen Boten immer, sowohl in Zeiten der Ermutigung wie auch in solchen der Entmutigung, bei uns sind. Er sollte des Herrn Güte anerkennen und ihn fröhlich preisen. Z6.335.4 Teilen

Christus entäußerte sich seiner Herrlichkeit und kam in diese Welt, um für Sünder zu leiden. Laßt uns darum, wenn wir bei unserer Arbeit auf Schwierigkeiten stoßen, zu ihm als dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens aufsehen. Dann werden wir nicht ablassen noch entmutigt werden, sondern alle Beschwerden ertragen, wie es guten Streitern Jesu Christi zukommt. Laßt uns auch daran denken, dass er von allen wahren Gläubigen sagt: „Wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau.“ 1.Korinther 3,9. Z6.335.5 Teilen

336

Eine köstliche Erfahrung — Wer die Arbeit in der Kolportage aufnehmen möchte, muss sowohl Lehrer als auch Schüler sein. Während er andere zu lehren versucht, muss er selbst lernen, wie man die Arbeit eines Evangelisten versieht. Wenn Kolporteure mit demütigem Herzen und mit aufrichtigem Verlangen in ihr Feld hinausgehen, werden sie viele Gelegenheiten finden, ein Wort zur rechten Zeit mit Seelen zu reden, die vor Entmutigung schier vergehen. Nachdem sie für diese der Hilfe bedürftigen Seelen gearbeitet haben, werden sie sagen können: „Ihr waret weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn.“ Epheser 5,8. Indem sie dann das sündige Verhalten andrer im Gegensatz dazu sehen, werden sie auch sagen können: „Solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu und durch den Geist unsres Gottes.“ 1.Korinther 6,11. Z6.336.1 Teilen

Wer für Gott arbeitet, wird auf Schwierigkeiten stoßen, hat aber allezeit die Verheißung: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,20. Gott wird alle, die da sprechen werden: „Ich glaube deiner Verheißung; ich will nicht ablassen noch den Mut verlieren“, eine wunderbare Erfahrung machen lassen. Z6.336.2 Teilen

Berichte von Erfahrungen — Wer derartige Erfahrungen in der Arbeit für den Herrn macht, sollte einen Bericht darüber für unsre Zeitschriften schreiben, damit auch andre dadurch ermutigt werden. Laßt den Kolporteur von der Freude und dem Segen in seiner Tätigkeit als Evangelist berichten. Diese Berichte sollten in unsre Zeitschriften Aufnahme finden, da sie einen weitreichenden Einfluß ausüben. Sie werden sich als ein süßer Geruch, als ein Geruch des Lebens zum Leben in der Gemeinde erweisen, und man wird daran ersehen, dass Gott mit denen ist, die mit ihm zusammenarbeiten. Z6.336.3 Teilen

337

Ein Vorbild in der Gesundheitsreform — In eurem Umgang mit Ungläubigen gestattet euch nicht, von richtigen Grundsätzen abzuweichen. Wenn ihr bei ihnen zu Tische sitzt, seid mäßig im Essen und genießt nur solche Speisen, die den Verstand nicht verwirren. Bewahrt euch vor aller Unmäßigkeit. Ihr dürft nichts tun, was eure geistige oder eure körperliche Kraft schwächt, wenn ihr nicht unfähig werden wollt, geistliche Dinge zu beurteilen. Bewahrt euren Geist in einer solchen Verfassung, dass Gott ihm die köstlichen Wahrheiten seines Wortes einprägen kann. Z6.337.1 Teilen

So werdet ihr einen Einfluß auf andere haben. Viele suchen das Leben anderer zu verbessern, indem sie über das herfallen, was sie für verkehrte Gewohnheiten halten. Sie gehen hin zu denen, die nach ihrer Meinung auf dem Irrwege sind, und stellen ihre Fehler bloß, machen aber keine ernstlichen, rücksichtsvollen Anstrengungen, um ihr Gemüt auf richtige Grundsätze hinzulenken. Ein solches Verhalten verfehlt oft, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Indem wir versuchen andre zu verbessern, erregen wir zu oft nur ihren Widerspruchsgeist und richten so mehr Schaden an, als wir Gutes stiften. Achtet darum nicht auf andre, um sie auf ihre Fehler oder Irrtümer aufmerksam zu machen, sondern belehrt sie durch euer Beispiel. Veranschaulicht durch eure Selbstverleugnung und euren Sieg über die Esslust den Gehorsam gegen richtige Grundsätze. Laßt euer Leben von dem heiligenden und veredelnden Einfluß der Wahrheit Zeugnis ablegen. Z6.337.2 Teilen

Von allen Gaben, die Gott den Menschen verliehen hat, ist keine köstlicher als die Gabe der Sprache. Wenn sie durch den Heiligen Geist geheiligt ist, kann sie viel Gutes bewirken. Mit der Zunge überzeugen und überreden wir; durch sie bringen wir Gott Gebet und Danksagung dar; durch sie übermitteln wir auch köstliche Gedanken über des Heilandes Liebe. Durch einen richtigen Gebrauch der Redegabe kann der Kolporteur den köstlichen Samen der Wahrheit in viele Herzen streuen. Z6.337.3 Teilen

Lauterkeit in Geschäftssachen — Das Werk wird aufgehalten, weil etliche von denen, die Christi Nachfolger zu sein bekennen, die Grundsätze des Evangeliums nicht befolgt haben. Die Nachlässigkeit, mit der manche Kolporteure, alte wie junge, ihren Beruf ausgeübt haben, liefert den Beweis, dass sie noch wichtige Lehren anzunehmen haben. Viel halbherzige Arbeit ist mir vorgeführt worden. Manche haben sich fehlerhafte Gewohnheiten angeeignet, und diese Mängel haben sie auch in Gottes Werk hineingebracht. Die Missions- und Traktatvereine [so werden Verlagshausniederlassungen in Nordamerika genannt] sind tief in Schulden geraten, weil Kolporteure ihren Verbindlichkeiten nicht nachkamen, die Bücher, die sie von den Verlagshäusern erhielten, pünktlich zu bezahlen. Nur durch pünktliche Bezahlung ist ein Geschäft in Gang zu halten. Z6.337.4 Teilen

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Es sollte alles so geregelt werden, dass die Kolporteure genug zu leben haben, ohne Schulden machen zu müssen. Diese Tür der Versuchung muss verschlossen und verriegelt werden. Wie ehrlich ein Kolporteur auch sein mag, so können doch Umstände in seiner Arbeit eintreten, die eine schwere Versuchung für ihn darstellen. Z6.338.1 Teilen

Lässigkeit und Trägheit sind keine Früchte, die auf dem Baume des Christentums wachsen. Keine Seele kann mit des Herrn Gütern pflichtvergessen und unehrlich umgehen und dabei doch schuldlos vor Gott dastehen. Alle, die das tun, verleugnen durch eine solche Handlungsweise Christum. Während sie vorgeben, Gottes Gesetz zu halten und zu lehren, versäumen sie, seine Grundsätze zu befolgen. Z6.338.2 Teilen

Mit des Herrn Gütern sollte man gewissenhaft umgehen. Der Herr hat den Menschen Leben, Gesundheit und Verstandeskräfte anvertraut, hat ihnen körperliche und geistige Kräfte verliehen, damit sie davon Gebrauch machen sollen. Sollten diese Gaben nicht fleißig und gewissenhaft zur Verherrlichung seines Namens benutzt werden? Brüder, habt ihr auch bedacht, dass ihr von den Pfunden, die der Herr euch übergeben hat, Rechenschaft ablegen müßt? Habt ihr weise mit eures Herrn Gütern gehandelt, oder habt ihr sie achtlos verschwendet, so dass ihr nun im Himmel als ungetreue Knechte angeschrieben steht? Viele verausgaben das Geld ihres Herrn für schwelgerischen Genuß, wenn dabei überhaupt von Genuß die Rede sein kann. Sie erlangen keine Erfahrung in der Selbstverleugnung, sondern geben ihr Geld für Eitelkeiten aus und unterlassen es, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und Jesu nachzufolgen. Viele von denen, die sich des Vorrechts köstlicher ihnen von Gott verliehenen Gelegenheiten erfreuen durften, haben ihr Leben vergeudet und fristen es nun unter Leiden und Mangel. Z6.338.3 Teilen

339

Gott verlangt, dass entschiedene Schritte zur Besserung in den verschiedenen Zweigen des Werkes unternommen werden. Die Geschäftsführung, die mit dem Werke Gottes verbunden ist, muss sich durch größere Pünktlichkeit und Genauigkeit auszeichnen. Es sind bisher noch keine entschlossenen und entschiedenen Anstrengungen gemacht worden, um die notwendige Reform in die Wege zu leiten. Z6.339.1 Teilen

Genaue Kenntnis des Buches erforderlich — Unsre Kolporteure sollten sich gründlich mit dem Buch, das sie verbreiten, vertraut machen, und imstande sein, die Aufmerksamkeit der Leute auf seine wichtigen Kapitel zu lenken. Z6.339.2 Teilen

Schriftenkolportage — Der Buchkolporteur sollte Traktate, Broschüren und kleinere Bücher mit sich führen, um sie denen geben zu können, die nicht in der Lage sind, größere Bücher zu kaufen. Auf diese Weise kann die Wahrheit in viele Häuser Eingang finden. Z6.339.3 Teilen

Fleiß — Sobald der Kolporteur seine Arbeit begonnen hat, sollte er sich auch durch nichts davon ablenken lassen, sondern verständnisvoll und mit allem Fleiß sein Ziel im Auge behalten. Trotzdem sollte er, während er seiner Kolportagearbeit nachgeht, nicht achtlos an Gelegenheiten vorübergehen, Seelen zu helfen, die nach Licht verlangen und des Trostes der Schrift bedürfen. Wenn der Kolporteur mit Gott wandelt, wenn er um himmlische Weisheit bittet, um in seiner Arbeit Gutes und nur Gutes tun zu können, wird er auch imstande sein, seine Gelegenheiten sowie die Bedürfnisse der Seelen, mit denen er in Berührung kommt, zu erkennen. Er wird jede Gelegenheit so viel wie möglich nutzen, um Seelen zu Christo zu ziehen. Im Geiste Christi wird er bereit sein, auch für die Mühseligen die rechten Worte zu finden. Z6.339.4 Teilen

340

Durch Fleiß in der Kolportage, durch Treue im Verweisen der Leute auf das Kreuz Christi, verdoppelt der Kolporteur seine Fähigkeit, sich nützlich zu machen. Wenn wir auch Methoden der Arbeit vorführen, so können wir doch keine allgültige Regel aufstellen, die jeder einzelne zu befolgen hätte; denn das Verhalten muss sich nach den jeweiligen Umständen richten. Gott wird auf die Herzen derer einwirken, die zur Aufnahme der Wahrheit bereit sind und ein Verlangen danach haben, geleitet zu werden. Er wird seinem menschlichen Vertreter sagen: „Sprich zu diesem oder jenem von der Liebe Jesu.“ Kaum ist der Name Jesu in Liebe und Zärtlichkeit ausgesprochen, so nahen sich auch bereits Engel Gottes, um das Herz zu erweichen und gefügig zu machen. Z6.340.1 Teilen

Unsre Kolporteure sollten gewissenhafte Schüler sein und lernen, wie sie ihre Arbeit erfolgreich gestalten können. Während sie damit beschäftigt sind, sollten sie ihre Augen, ihre Ohren und ihr Verständnis offen halten, um Weisheit von Gott aufzunehmen und zu erfahren, wie denen geholfen werden kann, die durch Mangel an der Erkenntnis Christi in Gefahr sind, verloren zu gehen. Jeder Arbeiter sollte alle seine Kräfte zusammenraffen und seine Fähigkeiten einsetzen, um den höchsten aller Dienste zu versehen — Menschen aus den Schlingen Satans zu befreien, sie mit Gott zu verbinden und sie mittels der Kette der Abhängigkeit durch Jesum Christum fest an den Thron zu ketten, der von dem Regenbogen der Verheißung umgeben ist. Z6.340.2 Teilen

341

Zusicherung von Erfolg — Durch die Arbeit der Evangelisten von Haus zu Haus kann ein großes und gutes Werk vollbracht werden. Der Herr hat Menschen Takt und Fähigkeiten verliehen. Diejenigen nun, welche die ihnen anvertrauten Pfunde zu seiner Ehre verwenden und biblische Grundsätze mit ihrer Arbeit verbinden, werden Erfolg haben. Wir sollen arbeiten und beten und unser Vertrauen auf den setzen, der nie einen Fehlschlag erleidet. Z6.341.1 Teilen

Kolportierende Evangelisten sollten sich ganz dem Heiligen Geist hingeben und ihn an sich wirken lassen. Laßt sie durch anhaltendes Gebet von der Kraft Besitz ergreifen, die von Gott kommt, und sich in lebendigem Glauben auf ihn verlassen. Sein großer und machtvoller Einfluß wird mit einem jeden treuen, gläubigen Arbeiter sein. Z6.341.2 Teilen

So wie Gott den Prediger und den Evangelisten in ihren ernstlichen Bemühungen, den Leuten die Wahrheit vorzuführen, segnet, so wird er auch den treuen Kolporteur segnen. Z6.341.3 Teilen

Der demütige, tüchtige Arbeiter, welcher gehorsam dem Rufe Gottes folgt, darf sich des göttlichen Beistandes sicher sein. Allein schon das Bewußtsein einer so hohen und heiligen Verantwortung ist von erhebender Wirkung auf den Charakter. Es setzt die höchsten, geistigen Fähigkeiten in Tätigkeit, und ihre fortgesetzte Anwendung stärkt und reinigt Herz und Sinn. Der Einfluß auf das Leben des Betreffenden sowie auf das Leben andrer ist nicht zu ermessen. Z6.341.4 Teilen

Oberflächliche Beobachter mögen eure Arbeit nicht würdigen noch ihre Wichtigkeit erkennen. Sie mögen sie für ein Verlustgeschäft halten, und euer Leben für ein solches undankbarer Arbeit und Selbstaufopferung ansehen. Der Knecht Jesu jedoch sieht es in dem Licht, das vom Kreuz scheint. Seine Opfer erscheinen ihm gering im Vergleich zu denen des gepriesenen Meisters, und er ist froh, seinen Fußstapfen folgen zu können. Der Erfolg seiner Arbeit gewährt ihm die reinste Freude und ist der reichste Lohn für ein Leben geduldiger Mühe. Z6.341.5 Teilen

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