Portrait von Ellen White
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Handelsgeist getadelt
Handelsgeist getadelt
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„Und ich hörte die Stimme des Herrn, dass er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!“ Jesaja 6,8. [In den fünf Artikeln dieses Kapitels wurden in praktischer Anordnung viele lehrreiche, anspornende und ermutigende Zeugnisse über das Wirken in Städten zusammengefaßt. Die Auszüge wurden speziellen Zeugnissen, Artikeln in unsern Zeitschriften, den Berichten von Predigten auf der Generalkonferenz 1909 und Briefen an Arbeiter, die in Großstädten tätig waren, entnommen.] Z9.88 Teilen

Schnell und sicher geraten die Bewohner der Städte wegen der ständig zunehmenden Bosheit in eine nahezu weltumfassende Schuld. Wir leben inmitten einer „Epidemie des Verbrechens“, über die denkende, gottesfürchtige Männer überall aufs höchste bestürzt sind. Keine Feder ist imstande, die herrschende Verdorbenheit zu beschreiben. Jeder Tag bringt neuen politischen Streit, Bestechung, Betrug, herzzerreißende Berichte über Gewalttaten und Gesetzlosigkeit, Gleichgültigkeit gegen menschliche Leiden und grausame, teuflische Vernichtung von Menschenleben. Jeder Tag bezeugt die Zunahme von Wahnsinn, Mord und Selbstmord. Z9.88.1 Teilen

Die heutigen Städte werden schnell wie Sodom und Gomorra. Zahlreich sind die Feiertage; der Strudel von Aufregung und Vergnügung zieht Tausende von ihren vernünftigen Lebenspflichten ab. Aufregender Sport, Theaterbesuch, Pferderennen, Glücksspiele, Alkoholismus sowie Festgelage stacheln alle Leidenschaften auf. Z9.88.2 Teilen

Die Jugend wird von dem allgemeinen Treiben mitgerissen. Wer Vergnügungen liebt, öffnet einer Flut von Versuchungen die Tür. Die Menschen verlieren sich in geselliger Fröhlichkeit und gedankenloser Lustbarkeit, werden von einer Zerstreuung zur andern geführt, bis sie sowohl die Lust, als auch die Fähigkeit zu einer nützlichen Lebensführung verlieren. Ihr religiöses Interesse ist erkaltet, ihr geistliches Leben verfinstert. Alle edleren Regungen der Seele, alles, was Menschen mit der geistlichen Welt verbindet, ist zerstört. Z9.88.3 Teilen

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Die Machenschaften der Unternehmer sowie der Arbeitnehmer (Aussperrungen und Streiks) gestalten die Lebensbedingungen in den Städten immer schwieriger. Z9.89.1 Teilen

Unersättliche Geldgier, Sucht zu glänzen, Luxus und Ausschweifung dienen dazu, den Sinn der meisten Menschen dem wahren Lebenszweck zu entfremden. Sie öffnen tausend Übeln Tür und Tor. Viele werden von der Jagd nach irdischen Schätzen ganz in Anspruch genommen und stumpfen gegen die Forderungen Gottes und die Nöte ihrer Mitmenschen ab. Sie betrachten ihren Reichtum als ein Mittel zur Selbstverherrlichung. Sie erwerben ein Haus und ein Grundstück nach dem andern und füllen ihre Wohnungen mit Luxus, während andere Menschen ringsum in Elend, Verbrechen und Krankheit leben und dahinsterben. Z9.89.2 Teilen

Während die Schreie hungernder Menschen zu Gott emporsteigen, häufen sich Menschen durch Unterdrückung und Erpressung ungeheure Reichtümer an. Viele Tausende kämpfen mit Armut, sind um geringen Lohn zu harter Arbeit gezwungen und können sich nicht einmal das Lebensnotwendigste beschaffen. Härteste Arbeit und Entbehrungen, ohne Aussicht auf Besserung, machen ihre Lebenslast schwer. Kommen Schmerzen und Krankheit dazu, wird sie nahezu unerträglich. Unterdrückt und gramerfüllt wissen sie nicht, wen sie um Hilfe bitten sollen. Z9.89.3 Teilen

Die Heilige Schrift gibt ein Bild von dem Zustand in der Welt kurz vor der Wiederkunft Christi. Der Apostel Jakobus beschreibt die Zustände, die dann vorherrschen werden: „Wohlan nun, ihr Reichen ... ihr habt euch Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Siehe, der Arbeiter Lohn, die euer Land eingeerntet haben, der von euch abgebrochen ist, der schreit, und das Rufen der Ernter ist gekommen vor die Ohren des Herrn Zebaoth. Ihr habt wohlgelebt auf Erden und eure Wollust gehabt und eure Herzen geweidet am Schlachttag. Ihr habt verurteilt den Gerechten und getötet, und er hat euch nicht widerstanden.“ Jakobus 5,1-6. Z9.89.4 Teilen

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Sogar die Gemeinde, die ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit sein sollte, ermutigt selbstsüchtige Vergnügungsliebe. Zu welchen Mitteln nehmen viele Gemeinden Zuflucht, wenn sie Geld für religiöse Zwecke aufbringen wollen? Zu Verkaufsausstellungen, Festessen, Wohltätigkeitsbasaren, ja selbst zu Verlosungen und ähnlichen Einfällen. Nicht selten wird der Ort, der dem Gottesdienst geweiht ist, durch Festfeiern und Kaffeekränzchen, Kaufen und Verkaufen und fröhliches Treiben entweiht. Ehrfurcht vor dem Hause Gottes und Achtung vor seiner Anbetung haben bei der Jugend abgenommen. Die Schranken der Selbstbeherrschung sind erniedrigt worden. Selbstsucht, Esslust und Vergnügungssucht werden angesprochen und gewinnen an Stärke, je mehr sie gepflegt werden. Z9.90.2 Teilen

Von Jahrhundert zu Jahrhundert hat der Herr die Art seines Wirkens bekanntgemacht. Wenn sich eine Entscheidung anbahnte, hat er sich offenbart und eingesetzt, um die Durchführung der Pläne Satans zu verhindern. Bei Völkern, Familien und einzelnen ließ er die Verhältnisse bis zur Krisis reifen, damit sein Dazwischentreten bemerkt würde. Dann hat er deutlich gezeigt, dass ein Gott in Israel ist, der sein Gesetz emporhält und für sein Volk eintritt. Z9.90.3 Teilen

Vor der Sintflut benutzten menschliche Werkzeuge alle nur möglichen Erfindungen und Mittel, um das Gesetz des Herrn wirkungslos zu machen. Sie verwarfen seine Autorität, weil diese ihre Pläne durchkreuzte. So wie in den Tagen vor der Flut ist es auch in der vor uns liegenden Zeit, in der der Herr seine Allmacht offenbaren muss. In diesen Tagen überhandnehmender Ungerechtigkeit sollen wir wissen, dass der letzte große Entscheidungskampf bevorsteht. Wenn die Verachtung des Gesetzes Gottes nahezu allgemein ist und seine Kinder von ihren Mitmenschen unterdrückt und gepeinigt werden, dann wird der Herr dazwischentreten. Z9.90.4 Teilen

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Satan schläft nicht, nein, er ist entschlossen am Werk, das feste prophetische Wort zu entkräften. Mit List und Trug sucht er den Willen Gottes, der sich im Worte offenbart, zu durchkreuzen. Seit Jahren hat Satan die Herrschaft über den Menschenverstand erlangt, indem er scharfsinnige Spitzfindigkeiten an die Stelle der Wahrheit setzte. In dieser Zeit der Gefahr werden alle, die recht handeln, in Gottesfurcht des Herrn Namen verherrlichen, indem sie in die Worte Davids einstimmen: „Es ist Zeit, dass der Herr dazutue; sie haben dein Gesetz zerrissen.“ Psalm 119,126. Z9.91.1 Teilen

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