Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Krankenschwestern im Evangeliumsdienst
Krankenschwestern im Evangeliumsdienst
171

„Auf dass sie alle eins seien“. Johannes 17,21. Z9.171 Teilen

[Teile des Traktates „Spezielle Zeugnisse“, Serie B. Nr. 4 sind in diesem Kapitel enthalten.] [Ansprache anläßlich der Konferenz des Europäischen Verbandes in Basel in der Schweiz am 24. September 1885.] Z9.171 Teilen

Wenn wir trotz solcher Verheißungen noch aus Mangel an dem Wasser des Lebens ausgetrocknet und ausgedörrt bleiben, so liegt der Fehler bei uns. Wenn wir mit der Einfalt eines Kindes, das zu seinen irdischen Eltern kommt, zu Christus kämen und ihn um das bäten, was er verheißen hat, und dabei glaubten, dass wir es empfangen, so würden wir es erhalten. Wenn wir alle den Glauben geübt hätten, den wir hätten üben sollen, so wären wir in unsern Versammlungen weit mehr mit dem Geiste Gottes gesegnet worden, als es bisher geschehen ist. Ich freue mich, dass wir noch einige Versammlungstage vor uns haben. Es handelt sich jetzt um die Frage: Werden wir zur Quelle kommen und trinken? Werden die Lehrer der Wahrheit mit ihrem Beispiel vorangehen? Gott wird große Dinge für uns tun, wenn wir ihn im Glauben bei seinem Wort nehmen. O, dass wir hier Zeugen einer allgemeinen Demütigung der Herzen vor Gott würden! Z9.171.2 Teilen

172

Seit unsre Versammlungen begonnen haben, fühlte ich mich gedrungen, besonders viel von Liebe und Glauben zu reden. Das geschah deshalb, weil ihr dieses Zeugnis nötig habt. Einige, die in diese Missionsfelder gekommen sind, haben erklärt: „Ihr kennt die französische Bevölkerung nicht; ihr kennt auch die Deutschen nicht. Man muss sich ihnen gegenüber so und so verhalten.“ Z9.172.1 Teilen

Der jüdische Tempel war aus behauenen Steinen erbaut, die in den Bergen gebrochen worden waren. Jeden Stein bereitete man für seinen Platz im Tempel zu. Er wurde behauen, geglättet und zugerichtet, ehe man ihn nach Jerusalem brachte. Nachdem die Steine alle an Ort und Stelle waren, ging der Bau vonstatten, ohne dass man den Klang einer Axt oder eines Hammers hörte. Dieser Bau stellt Gottes geistlichen Tempel dar, der aus Material zusammengesetzt ist, das aus allen Nationen, Zungen und Völkern sowie allen Schichten, hoch und niedrig, reich und arm, gebildet und ungebildet, genommen wird. Es ist kein totes Material, das mit Hammer und Meißel zubereitet werden muss. Es sind lebendige Steine, die durch die Wahrheit im Steinbruch der Welt gebrochen worden sind. Der große Baumeister, der Herr des Tempels, behaut und glättet sie nun und bereitet sie für die betreffenden Plätze in seinem geistlichen Tempel zu. Dieser Tempel wird bei seiner Vollendung in allen seinen Teilen vollkommen sein und von Engeln und Menschen bewundert werden; denn sein Baumeister und Schöpfer ist Gott. Z9.172.3 Teilen

173

Niemand sollte meinen, es sei nicht nötig, dass er noch behauen würde. Es gibt weder eine Person noch eine Nation, die in jeder Gewohnheit und in jedem Gedanken vollkommen wäre. Einer muss vom andern lernen. Deshalb will Gott, dass sich die verschiedenen Nationalitäten miteinander vermengen und eins werden in ihrem Urteil und in ihren Zielen. Dadurch wird das Einssein in Christus zum Ausdruck kommen. Z9.173.1 Teilen

Beinahe hätte ich mich gefürchtet, in dieses Land zu kommen, weil ich so viele sagen hörte, dass die verschiedenen Nationalitäten Europas so eigentümlich seien und nur auf eine besondere Weise zu erreichen sind. Doch die Weisheit Gottes ist denen verheißen, die ihre Bedürftigkeit einsehen und ihn um Weisheit bitten. Gott kann die Leute dahin bringen, dass sie die Wahrheit annehmen. Wenn der Herr von ihren Gemütern Besitz ergreift und sie formt, wie der Ton in des Töpfers Hand gebildet wird, dann werden diese Unterschiede fortfallen. Brüder, blickt auf Jesus, folgt seinen Gewohnheiten und seinem Geiste, so werdet ihr keine Schwierigkeiten haben, diese verschiedenen Menschen zu erreichen. Wir haben nicht sechs Vorbilder, auch nicht fünf, sondern nur eins, und zwar Jesus Christus. Wenn die italienischen, französischen und deutschen Brüder versuchen, ihm gleich zu sein, so setzen sie ihren Fuß auf denselben Grund der Wahrheit. Dann wird der gleiche Geist, der in dem einen wohnt, auch im andern wohnen. Das ist Christus in ihnen, die Hoffnung der Herrlichkeit. Ich warne euch davor, Brüder und Schwestern, eine Trennungsmauer zwischen den verschiedenen Nationalitäten aufzurichten; reißt sie vielmehr nieder, wo eine besteht. Wir sollten uns bemühen, alle in die harmonische Verbindung zu bringen, die in Jesus ist, und alle für ein Ziel arbeiten — für die Errettung unsrer Mitmenschen. Z9.173.2 Teilen

Wollt ihr, meine Brüder im Predigtamt, nicht die reichen Verheißungen Gottes ergreifen? Möchtet ihr nicht das Ich zurückdrängen und Jesus hervortreten lassen? Das Ich muss absterben, bevor Gott durch euch wirken kann. Ich bin beunruhigt, wenn ich sehe, wie hier und da in dem einen und andern das Ich zum Durchbruch kommt. Ich sage euch im Namen Jesu von Nazareth, euer Wille muss sterben; er muss mit Gottes Willen eins werden. Gott möchte euch läutern und von jeglicher Befleckung reinigen. Es muss ein großes Werk für euch geschehen, ehe ihr mit der Kraft Gottes erfüllt werden könnt. Ich bitte euch, naht euch zu ihm, damit ihr seinen reichen Segen empfangt, bevor diese Versammlung schließt. Z9.173.3 Teilen

174

Unter uns sind solche, auf die großes Licht in Form von Warnungen und Ermahnungen schien. Wann immer Ermahnungen erteilt werden, sucht der Feind in denen, die die Zurechtweisung erhalten, das Verlangen nach menschlichem Mitgefühl hervorzurufen. Deshalb möchte ich euch warnen, nehmt euch in acht, dass ihr nicht nach dem Mitgefühl andrer verlangt, indem ihr wieder auf eure vergangenen Prüfungen zurückkommt, in denselben Punkten irrt und euch selbst zu bestätigen trachtet. Der Herr bringt seine irrenden Kinder immer wieder in die gleiche Lage; wenn sie es aber beständig unterlassen, die Ermahnungen seines Geistes zu beachten und sich in allen Dingen zu bekehren, in denen sie geirrt haben, dann überläßt der Herr sie schließlich ihrer eigenen Schwachheit. Z9.174.1 Teilen

Brüder, ich bitte euch, kommt zu Christus und trinkt, trinkt von dem Wasser des Heils umsonst. Beruft euch nicht auf eure Gefühle. Denkt nicht, dass Überschwenglichkeit Religion sei. Trennt euch von allen menschlichen Hilfen und stützt euch gänzlich auf Christus. Ihr müßt aufs neue zubereitet werden, um das Werk der Seelenrettung aufnehmen zu können. Eure Worte und eure Taten beeinflussen andre, und ihr habt euch für diesen Einfluß am Tage Gottes zu verantworten. Jesus sagt: „Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen.“ Offenbarung 3,8. Licht scheint aus jener Tür, und es liegt an euch, dieses Licht zu empfangen, wenn ihr wollt. Laßt uns unsre Blicke durch jene offene Tür werfen und danach trachten, alles zu empfangen, was Christus zu geben willens ist. Z9.174.2 Teilen

175

Jeder von uns wird einen Kampf zu bestehen haben, um die Sünde in seinem Herzen zu überwinden. Das ist manchmal eine sehr schmerzliche und entmutigende Aufgabe; denn wir pflegen, wenn wir Mängel in unserm Wesen erkennen, auf sie, anstatt auf Jesus zu schauen und das Kleid seiner Gerechtigkeit anzuziehen. Jeder, der durch die Perlentore in die Gottesstadt eingeht, wird als Sieger in sie einziehen; sein größter Sieg aber wird der Sieg über sich selbst sein. Z9.175.1 Teilen

Loma Linda, Kalifornien Z9.175 Teilen

24. August 1905 Z9.175 Teilen

An unsere Brüder, die mit der Verlagsanstalt in „College View“ verbunden sind. Z9.175.4 Teilen

Als ich im September 1904 der Ratsversammlung des Generalkonferenz-Ausschusses beiwohnte, beschäftigten sich meine Gedanken stark mit der Eintracht, die in unserm Werke herrschen sollte. Ich konnte nicht alle Versammlungen besuche n; doch in der Nacht zog eine Szene nach der andern an mir vorüber, und ich empfand, dass ich unsern Geschwistern an vielen Orten eine Botschaft zu bringen hätte. Z9.175.5 Teilen

176

Es schmerzt mich, wenn ich sehe, wie wir über solch herrlichen Möglichkeiten, unsre Kräfte und Fähigkeiten auf den höchsten Entwicklungsstand zu bringen, damit zufrieden sind, Zwerge im Werke Christi zu sein. Gott wünscht, dass alle seine Diener zum vollen Maße von Männern und Frauen in Christus heranreifen. Wo Leben ist, da ist Wachstum; das Wachstum ist ein Zeichen der Lebenskraft. Worte und Taten geben der Welt ein lebendiges Zeugnis von dem, was das Christentum an den Nachfolgern Christi vollbringt. Z9.176.1 Teilen

Wenn ihr die euch aufgetragene Arbeit unbeeinflußt durch den Wortstreit oder die Kritik andrer verrichtet, werden ihr Freiheit, Licht und Kraft innewohnen, die den Anstalten und Unternehmungen, in denen ihr tätig seid, einen guten Ruf und Einfluß verleihen werden. Z9.176.2 Teilen

Denkt daran, dass ihr nicht auf festem Grund steht, wenn ihr in Unruhe seid und euch damit belastet, jeden Menschen bessern zu wollen, der in eure Nähe kommt. Wenn ihr der Versuchung nachgebt, eure Mitmenschen zu kritisieren, ihre Fehler herauszustellen und ihre Arbeit herabzusetzen, könnt ihr sicher sein, dass ihr eure Aufgabe nicht edel und gut ausführen könnt. Z9.176.3 Teilen

In dieser Zeit muss jeder Mann in verantwortlicher Stellung und jedes Gemeindeglied seine Arbeit in Übereinstimmung mit den Lehren des Wortes Gottes bringen. Wir wollen der Welt durch unermüdliche Wachsamkeit, durch inniges Gebet und durch Christus ähnliche Worte und Taten zeigen, wie Gott seine Gemeinde haben möchte. Z9.176.4 Teilen

Von seiner hohen Stellung aus sah Christus, der König der Herrlichkeit, die Majestät des Himmels, den Zustand der Menschen. Er fühlte tiefes Mitleid mit den sündigen und schwachen menschlichen Wesen und kam auf diese Erde, um ihnen Gott zu offenbaren. Er verließ die königlichen Hallen und kleidete sein göttliches Wesen in Menschengestalt, um unsertwillen einen vollkommenen Charakter zu gestalten. Er wählte seine Wohnstätte nicht unter den Reichen der Erde. Er wurde in Armut und niedriger Herkunft geboren und lebte in der verachteten Stadt Nazareth. Sobald er mit Werkzeugen umgehen konnte, beteiligte er sich an der Aufgabe, für die Familie zu sorgen. Z9.176.5 Teilen

177

Christus erniedrigte sich selbst, um an die Spitze der Menschheit zu treten, den Versuchungen zu begegnen und die Anfechtungen zu ertragen, die die Menschen zu erdulden und zu erleiden haben. Er musste erfahren, was die Menschen von dem gefallenen Feind hinnehmen müssen, um zu wissen, wie er den Versuchten zu Hilfe kommen kann. Z9.177.1 Teilen

Christus ist unser Richter. Der Vater ist nicht der Richter, auch die Engel nicht. Der die menschliche Natur auf sich nahm und auf dieser Erde ein vollkommenes Leben führte, soll uns richten. Er allein kann unser Richter sein. Wollt ihr daran denken, Brüder? Wollt ihr es nicht vergessen, ihr Prediger? Wollt ihr es stets im Gedächtnis behalten, ihr Väter und Mütter? Christus wurde Mensch, um unser Richter sein zu können. Niemand von euch ist dazu bestimmt, seine Mitmenschen zu richten. Alles, was ihr tun könnt, ist, euch selbst in Zucht zu nehmen. Im Namen Christi flehe ich euch an, seinem ausdrücklichen Gebot zu folgen und euch nie auf den Richterstuhl zu setzen. Täglich klang die Botschaft in meinen Ohren: „Komm herab vom Richterstuhl. Komm herab und sei demütig.“ Z9.177.2 Teilen

Nie gab es eine Zeit, da es wichtiger gewesen wäre, uns selbst zu verleugnen und täglich das Kreuz auf uns zu nehmen, als jetzt. Sind wir willig, Selbstverleugnung zu üben? Z9.177.3 Teilen

23321
120113
Weiter zu "Christi Verhältnis zur Nationalität"
Stichwörter