Portrait von Ellen White
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Das Vorübergehen der Zeit
Das Vorübergehen der Zeit
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In meinem zweiten Gesicht, das ich ungefähr eine Woche nach dem ersten hatte, zeigte mir der Herr die Prüfungen, die ich durchzumachen haben würde, und er sagte mir, dass ich gehen und erzählen müsse, was er mir gezeigt hatte. Es wurde mir gezeigt, dass meine Arbeiten großem Widerstand begegnen würden und dass mein Herz von Schmerz zerrissen werde, aber dass die Gnade Gottes ausreichend sein werde, mich durch alles hindurchzutragen. LW88.61.1 Teilen

Nachdem ich aus diesem Gesicht gekommen war, fühlte ich mich außerordentlich beunruhigt, denn es zeigte mir meine Pflicht, unter die Leute zu gehen und die Wahrheit zu verkündigen. Meine Gesundheit war so schwach, dass ich körperlich ständig litt und allem Anschein nach nur noch eine kurze Zeit zu leben hatte. Ich war nur siebzehn Jahre alt, klein und schwächlich, die Gesellschaft nicht gewohnt und von Natur so ängstlich und zurückgezogen, dass es mir Schmerz bereitete, Fremden zu begegnen. LW88.61.2 Teilen

Bis dahin hatte ich mich, als der Geist Gottes mich zur Pflicht nötigte, über mich selbst gehoben und alle Furcht und Ängstlichkeit in dem Gedanken an Jesu Liebe und an das wundervolle Werk, das er für mich getan hatte, vergessen. LW88.61.4 Teilen

Aber nun schien es mir unmöglich, dieses mir jetzt vorgehaltene Werk zu verrichten; es zu unternehmen, schien wie sicherer Mißerfolg. Die damit verbundenen Prüfungen erschienen mir größer als ich ertragen konnte. Wie konnte ich, fast noch ein Kind, von Ort zu Ort gehen und den Leuten die heiligen Wahrheiten Gottes mitteilen? Mit Entsetzen wandte sich mein Herz von dem Gedanken ab. Mein Bruder Robert, der nur zwei Jahre älter als ich war, konnte mich nicht begleiten, denn seine Gesundheit war schwach, und seine Schüchternheit war größer als die meinige; nichts hätte ihn bewegen können, einen solchen Schritt zu unternehmen. Mein Vater hatte seine Familie zu versorgen und konnte sein Geschäft nicht aufgeben; aber wiederholt gab er mir die Versicherung, dass, wenn Gott mich berufen habe, an anderen Plätzen zu arbeiten, er nicht verfehlen werde, mir den Weg zu öffnen. Aber diese ermutigenden Worte brachten meinem verzagten Herzen wenig Trost; der vor mir liegende Pfad schien mit Schwierigkeiten gepflastert zu sein, die ich nicht überwinden konnte. LW88.61.5 Teilen

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Ich wünschte den Tod herbei, um von den sich mir aufdrängenden Verantwortlichkeiten befreit zu sein. Schließlich verließ mich der wunderbare Friede, dessen ich mich so lange erfreut hatte, und Verzweiflung erfüllte von neuem meine Seele. LW88.62.1 Teilen

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